TeDeum hat geschrieben:TillSchilling hat geschrieben:
Nichtsdestotrotz bieten sich in der hohen Zahl von Asylsuchenden auch Chancen. DE braucht wegen seiner demografischen Entwicklung dringend Einwanderung. Viel mehr als euch lieb ist.
Das wird immer als Axiom gesetzt. Aber warum? Das einzige Argument ist doch der umlagefinanzierte Sozialstaat, aber dafür lassen sich Lösungen finden. Ansonsten fände ich ein Deutschland mit 6 Millionen Einwohnern durchaus sehr sympathisch. Das ist Lebensqualität. Gerade hier im Münchner Speckgürtel, wo seit Jahren Hinz & Kunz herziehen und bestehende Strukturen vollkommen verändern, wäre weniger Andrang wünschenswert. Und wenn man ein Mecklenburg-Vorpommern in weiten Teilen in ein Naturschutzgebiet verwandeln könnte - warum nicht? Also, warum "braucht" Deutschland Einwanderung? (noch dazu von kulturell distanten Afrikanern und Paschtunen?)
Das ist richtig, zumal die Einwanderung der sog. "Gastarbeiter" ja auch nicht unbedingt als Erfolgsgeschichte zu sehen ist. Insbesondere die Einwanderung der Türken kann man kaum als "geglückt" bezeichnen.
Blickt man auf türkischstämmige Migranten, scheint allerdings Skepsis angebracht. Eine Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung mit Daten von 21 kommt zum Schluss, dass diese Gruppe durch wenig Teilhabe und geringe Qualifikationen geprägt ist. Unter den türkischstämmigen Einwohnern liegt die Erwerbsquote nur bei 61%, während sie bei Deutschen 78% erreicht. Ein Viertel ist sogar ohne Schulabschluss, während dies nur auf 1% der Deutschen zutrifft. Immerhin zeigt sich, dass die zweite Generation und hier besonders die Frauen türkischer Herkunft deutlich Fortschritte macht: 21 waren unter ihnen noch 5% Schulabbrecherinnen.
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaft ... 1.18611747
Es stellt sich die Frage, welche Arbeiten die einwandernden Personen - sehr häufig mit unzulänglicher Schulbildung - ausüben sollen. Bei einfachen Arbeiten gibt es selbst für Deutsche und einwandernde EU-Arbeiter aus Ost- bzw. Südosteuropa kaum noch Beschäftigung. Kämen noch Hundertausende ungelernter "Flüchtlinge" hinzu, gäbe es - trotz Mindestlohn - einen Druck auf die Lohnentgelte dieser Personengruppen.
Außerdem ist es sehr fraglich, in welchem Umfang auf mittlere und längere Sicht überhaupt noch einfache Arbeiten von Menschen durchgeführt werden. Glaubt man einigen Studien, könnten mittelfristig über
die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Jobs wegfallen.
Zwar werden im Gegenzug auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, die benötigen aller Voraussicht nach jedoch hochqualifizierte Arbeitskräfte, also Personen, die man in den heutigen Flüchtlingszügen ehr selten findet.
Im übrigen ist schon die Frage, ob man Millionen unkontrolliert einwandern läßt, in der Hoffnung, dort entsprechende Arbeitskräfte zu finden oder diese - vielleicht - künftig ausbilden zu können. Es wäre in jedem Fall zweckmäßiger im Falle eines nachweisbaren Arbeitskräftebedarfs (z.B. Pflegebereich), diese gezielt aus anderen Ländern der Welt anzuwerben.
Das Demographieargument wird in der gegenwärtigen Diskussion doch nur benutzt, um für Akzetanz bei der gegenwärtigen unkontrollierten Einwanderung zu werben und dem Volk vorzugaukeln, die einwandernden Personen wären ein "Gewinn". Wenn aber der Honorarkonsul des Staates Eritrea ein Anreizsystem zur Rückkehr fordert:
Die längerfristige Integration junger Eritreer wird vielleicht zu 15 Prozent gelingen: Nur die gut gebildeten, hoch motivierten Eritreer werden es mit grosser Unterstützung an Integrationsmassnahmen schaffen. Etwa 85 Prozent werden auch längerfristig in der Sozialhilfe bleiben...
http://www.schweizamsonntag.ch/ressort/ ... vorschlag/
sollte man auch in D. die Augen öffnen und nicht darauf bauen, "Fachkräfte" in's Land zu holen. Hugo Müller-Vogg hat dazu ua folgende Fragen gestellt:
9) Immer wieder wird behauptet, die neuen Mitbürger würden auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht und könnten, falls erforderlich, entsprechend geschult und fit gemacht werden. Warum rechnet Arbeitsministerin Andrea Nahles dann mit einer deutlichen Zunahme der Hartz IV-Empfänger?
1) Wenn die Formel „Flüchtling=Fachkraft“ stimmt, warum sollen dann zusätzlich Menschen vom Westbalkan einen legalen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten?
11) Was spricht dafür, dass sich die Zuwanderer, die in so kurzer Zeit und so großer Zahl zu uns kommen, sich besser integrieren werden als all die Migranten, die bei uns in Parallelgesellschaften leben?
12) Wird der Zustrom von Menschen aus fremden Kulturen, davon sehr viele muslimischen Glaubens, die bereits existierenden Parallelgesellschaften vergrößern?
(...)
25) Wird Deutschland nach einer Zuwanderung von mehreren Millionen überwiegend nicht-europäischer, muslimischer Menschen in den nächsten vier bis fünf Jahren ein „besseres“ Land sein? Und warum?
http://www.rolandtichy.de/kolumnen/muel ... en-folgen/
Diese und die übrigen Fragen sollte man beantworten, bevor man - gegen vertragliche Abmachungen - noch mehr "Flüchtlinge" einlädt.