Die Flüchtlingsfrage

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TillSchilling

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von TillSchilling »

Edi hat geschrieben: Es ist doch grüne und linke Ilussion, daß diese vielen Menschen alle oder wenigetsen zu einem großen Teil einen Arbeitsplatz finden werden, zumal sie erst einmal deutsch lernen müssten, was Zeit braucht und selbst dann geht das nicht. Oder wo sind die Arbeitgeber, die hierfür neue Arbeitsplätze schaffen werden. Die werden ja nicht von den Politikern geschaffen. Auch wenn derzeit da und dort Fachkräfte gesucht werden, so viele kommen da nicht und soviele werden auch nicht gebraucht.
Asylpolitik ist erstmal nicht Arbeitsmarkt- oder Einwanderungspolitik. Sondern humanitäre Hilfe.

Nichtsdestotrotz bieten sich in der hohen Zahl von Asylsuchenden auch Chancen. DE braucht wegen seiner demografischen Entwicklung dringend Einwanderung. Viel mehr als euch lieb ist. Ein Teil dieses Bedarfs an notwendiger Einwanderung kann sehr wohl von den Flüchtlingen, die jetzt kommen, bzw. ihren Kindern, die in DE zur Schule gehen werden, gedeckt werden. Dass das nicht so einfach gehen wird und auch nicht so schnell ist klar. Aber die Chance ist durchaus gegeben. Unterschätze die Syrer, gerade die syrische Mittelschicht, nicht.

Sicher wird ein Teil der Flüchtlinge, die jetzt kommen, nie in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden können. Aber darum geht es ja bei Asyl auch nicht. Allerdings: angesichts der Altersstruktur derer, die da kommen, würde mich nicht wundern, wenn der Anteil derer, die ihren Lebensunterhalt in DE nie werden verdienen können, gar nicht so gross sein wird. Ich bin da mal vorsichtig optimistisch. Man kann pessimistischer sein. Zu Hysterie besteht aber keinerlei Anlass.

Tinius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Tinius »

Was mich hier stark verwundert ist, dass der von mir doch wirklich geschätzte Forumskollege "Dieter" statt guter christlicher Beiträge jetzt so extreme Positionen vertritt. Schade. Dass ist nicht reformierte Position.

@TillSchilling

Danke für die klaren Worte. Denen ist voll zuzustimmen.
Es steht Regierung und den gesetzgebenden Verfassungsorganen der Bundesrepublik Deutschland jederzeit frei, wirksame gesetzliche Änderungen, auch im Schnellverfahren, durchzuführen.
Die jetzige Gesetzeslage überhaupt anzuwenden, würde schon ausreichen.

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

TillSchilling hat geschrieben: Asylpolitik ist erstmal nicht Arbeitsmarkt- oder Einwanderungspolitik. Sondern humanitäre Hilfe.
Stimmt, aber warum werden dann von Politikern in dem Zusammenhang Arbeitsplatz- und Einwanderungsfragen überhaupt erörtert. Offenbar denkt man darüber nach, daß die Flüchtlinge hier nicht nur durchgefüttert werden können auf die Dauer, sondern auch eine langfristige Perspektive haben müssen, in deren eigenem Interesse als auch im Interesse unseres Landes. Das aber glauben viele Politiker selbst nicht so richtig, sofern die Zahlen immer mehr steigen, nur sagen werden sie das nicht.
Zudem würde sich beim Asylrecht auch die Frage stellen, ob man die Flüchtlinge, so sich die Lage in ihren Heimatländern einmal bessern sollte, wieder zurückschicken kann. Ich glaube, davon ist dort keine Rede und das wollen sicher die meisten auch dann nicht mehr, selbst wenn sie sich nicht richtig integriert haben.

Die Scheinasylanten schneller los zu werden, würde sicher schon deutlich etwas bringen, dann gäbe es mehr Platz und Hilfen für diejenigen, die zurecht Asyl beanspruchen können.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

TillSchilling

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von TillSchilling »

Edi hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Asylpolitik ist erstmal nicht Arbeitsmarkt- oder Einwanderungspolitik. Sondern humanitäre Hilfe.
Stimmt, aber warum werden dann von Politikern in dem Zusammenhang Arbeitsplatz- und Einwanderungsfragen überhaupt erörtert. Offenbar denkt man darüber nach, daß die Flüchtlinge hier nicht nur durchgefüttert werden können auf die Dauer, sondern auch eine langfristige Perspektive haben müssen, in deren eigenem Interesse als auch im Interesse unseres Landes. Das aber glauben viele Politiker selbst nicht so richtig, sofern die Zahlen immer mehr steigen, nur sagen werden sie das nicht.
Zudem würde sich beim Asylrecht auch die Frage stellen, ob man die Flüchtlinge, so sich die Lage in ihren Heimatländern einmal bessern sollte, wieder zurückschicken kann. Ich glaube, davon ist dort keine Rede und das wollen sicher die meisten auch dann nicht mehr, selbst wenn sie sich nicht richtig integriert haben.
Wen möchtest du denn im Moment nach Syrien oder den Irak oder Eritrea "zurückschicken"? Das ist im Moment aus humanitären Gründen unmöglich und einer zivilisierten Nation einfach nicht würdig. Wenn es dann mal ein Thema werden sollte, wird man es auch ansprechen und in letzter Konsequenz sogar Menschen wieder abschieben. Genauso wie es seinerzeit mit Flüchtlingen aus Bosnien geschehen ist.

In der Zwischenzeit kann man sehr wohl die Chance ergreifen und wenigstens versuchen Menschen eine Möglichkeit zu bieten sich in DE ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. Akzeptierst du, dass DE Einwanderung braucht? Wenn ja, ist es dann nicht das Logischte der Welt Menschen, die aus humanitären Gründen sicherlich sowieso Jahre in DE bleiben werden die Möglichkeit zur Integration zu bieten? Alles andere wäre Dummheit.

Tinius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Tinius »

TillSchilling hat geschrieben: Akzeptierst du, dass DE Einwanderung braucht? Wenn ja, ist es dann nicht das Logischte der Welt Menschen, die aus humanitären Gründen sicherlich sowieso Jahre in DE bleiben werden die Möglichkeit zur Integration zu bieten? Alles andere wäre Dummheit.
Für manche Dumme (besonders im deutschen Osten) wäre wahrscheinlich gerade noch die Rückwanderung von Nazis aus Paraquay, Chile und Argentinien halbwegs akzeptabel.

Siehe hierzu die herzlichn, deutschen Begrüßung am Ende dieses ARD-Berichts.
http://www.ardmediathek.de/tv/Kontraste ... tId=431796

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

TillSchilling hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Asylpolitik ist erstmal nicht Arbeitsmarkt- oder Einwanderungspolitik. Sondern humanitäre Hilfe.
Stimmt, aber warum werden dann von Politikern in dem Zusammenhang Arbeitsplatz- und Einwanderungsfragen überhaupt erörtert. Offenbar denkt man darüber nach, daß die Flüchtlinge hier nicht nur durchgefüttert werden können auf die Dauer, sondern auch eine langfristige Perspektive haben müssen, in deren eigenem Interesse als auch im Interesse unseres Landes. Das aber glauben viele Politiker selbst nicht so richtig, sofern die Zahlen immer mehr steigen, nur sagen werden sie das nicht.
Zudem würde sich beim Asylrecht auch die Frage stellen, ob man die Flüchtlinge, so sich die Lage in ihren Heimatländern einmal bessern sollte, wieder zurückschicken kann. Ich glaube, davon ist dort keine Rede und das wollen sicher die meisten auch dann nicht mehr, selbst wenn sie sich nicht richtig integriert haben.
Wen möchtest du denn im Moment nach Syrien oder den Irak oder Eritrea "zurückschicken"? Das ist im Moment aus humanitären Gründen unmöglich und einer zivilisierten Nation einfach nicht würdig. Wenn es dann mal ein Thema werden sollte, wird man es auch ansprechen und in letzter Konsequenz sogar Menschen wieder abschieben. Genauso wie es seinerzeit mit Flüchtlingen aus Bosnien geschehen ist.

In der Zwischenzeit kann man sehr wohl die Chance ergreifen und wenigstens versuchen Menschen eine Möglichkeit zu bieten sich in DE ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. Akzeptierst du, dass DE Einwanderung braucht? Wenn ja, ist es dann nicht das Logischte der Welt Menschen, die aus humanitären Gründen sicherlich sowieso Jahre in DE bleiben werden die Möglichkeit zur Integration zu bieten? Alles andere wäre Dummheit.

Wer hat hier von "im Moment" gesprochen? Ich jedenfalls nicht. Diese Frage würde sich jedenfalls nur langfristig stellen.
Daß man den Flüchtlingen die Möglichkeit zur Integration bieten muss und sie damit auch in Arbeit bringen sollte, hat doch niemand bestritten. Die Frage ist nur wievielen man Arbeit verschaffen kann und daß das nicht bei allen gelingen wird und erst recht nicht, bei Millionen, daran zweifelt nicht einmal die jetzige Arbeitsministerin. Die grünen Illusionäre wie Göring-Eckardt können mit ihrem Geschwätz jedenfalls keine Arbeitsplätze schaffen. Die Fachkräfte, die hier gesucht werden, findet man höchstens partiell bei den Syrern. Man tut aber so, alle oder fast alle seien Fachkräfte. Abgesehen davon und das weiß ich aus Erfahrung als Arbeitgeber selber, müssen diese Menschen erst einmal richtig deutsch lernen, sonst wird sich ein Arbeitgeber schwer mit ihnen tun.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 11. September 2015, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Pilger
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pilger »

Das Asylrecht kennt keine Obergrenze.
Wann erreicht Deutschland die Aufnahmekapazität und dann ?

Ich fürchte Deutschland vor allem Frau Merkel hat ein Problem.

Wenn es regnet füllen sich die Bäche und die Flüsse irgendwann ist ihre Aufnahmekapazität also die Obergrenze erreicht. Mehr geht eben nicht rein sondern verursacht gefährliches Hochwasser.
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."

Dieter
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Dieter »

"beispiellose politische Fehlentscheidung"

https://de.nachrichten.yahoo.com/seehof ... 55197.html

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

https://www.tagesschau.de/inland/fluech ... e-101.html

Warnung des Zentralrats der Muslime
Muslime fordern Integrationsregeln

In Anbetracht der Flüchtlingskrise warnt der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, vor Integrationsproblemen: Es bestehe die Gefahr, dass religiöse Konflikte auch hierzulande ausgetragen würden. Dem müsse entschieden entgegengetreten werden.

Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen warnt der Zentralrat der Muslime vor möglichen Problemen. Der Ratsvorsitzende Aiman Mazyek zeigte sich besorgt, dass religiöse Konflikte auch nach Deutschland hineingetragen werden könnten. Dem müsse entschieden entgegengetreten werden: "Jene, die meinen, hier in Deutschland ihre Konflikte auszutragen, die haben sofort ihr Recht, hier zu weilen in Deutschland, verwirkt. Die haben hier nichts zu suchen", sagte Mazyek im Bayerischen Rundfunk…
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Die Länder sind jetzt schon überfordert mit der Aufnahme der Flüchtlinge. Aber es werden noch viel mehr kommen, dank Merkel, die dazu beiträgt und beigetragen hat auch durch ihre Politik.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 52575.html

"Die Länder haben den Eindruck, dass die Bundesregierung öffentlichkeitswirksam die Türen für Flüchtlinge geöffnet hat, sie mit den Folgen aber weitgehend sich selbst überlässt. "Sie öffnen die Grenzen und lassen uns im Stich", schleuderte einer der Teilnehmer der Schalte am Donnerstag Innen-Staatssekretärin Emily Haber entgegen. Die räumte "eine neue Sachlage" ein, nachdem Österreich die Migranten quasi durchwinke. Sie konterte nicht minder aufgebracht: "Für die Unterbringung sind immer noch die Länder zuständig."
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offertorium
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von offertorium »

"Aus ,übergeordnetem nationalen Interesse' müssten nun die Grenzen dicht gemacht werden."

http://www.tagesspiegel.de/politik/flue ... 11324.html

Lilaimmerdieselbe
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die Idee mit der Bunderwehr finde ich gar nicht mal so blöd. Selbst wenn einige Bundesländer ihre Hausaufgaben hätten besser machen können, zumindest was seit 2 Wochen und wer weiß wie lange an Erstaufnahme zu leisten ist, ist so nicht schaffbar. Natürlich sind die auch nicht wirklich qualifiziert genug, aber das ist unsereiner auch nicht und die verfügen immerhin über ärztliche Versorgung und eine gar nicht so üble Logistik, jedenfalls im Inland.

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Mal eine kurze Darstellung wie es längerfristig zu der jetzigen Flüchtlingswelle gekommen ist. Mich wundert es schon, daß die Frankfurter Rundschau so einen Artikel bringt, denn diese Zusammenhänge werden gemeinhin von den meisten Medien nicht thematisiert. Es darf ja nicht sein, daß der Westen und da vornehmlich die USA an der Entwicklung einen Großteil selber schuld ist, Merkel, die den Irakkrieg befürwortet hat, nicht ausgenommen. Auch wenn sie damals keine Regierungsveranwortung hatte, ist sie doch auf der Seite Bushs gestanden und hat so eine ideelle Mitschuld.

http://www.fr-online.de/leitartikel/11- ... 83634.html
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Siard
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Siard »

[…] Die räumte "eine neue Sachlage" ein, nachdem Österreich die Migranten quasi durchwinke. […]
Die Frechheit gewisser Regierungen ist schon beeindruckend.
Erst lädt man alle ein und fordert von anderen Ländern die Wanderbewegung nicht zu behindern, wenn diese dies dann nicht mehr tun ist es aber auch nicht recht.
Österreich hat selbst genug Menschen unterzubringen und zu versorgen, die nach Österreich wollen – und jetzt kommt Deutschland auf die Idee, es könnte ja auch noch welche von denen versorgen, die es eingeladen hat?
Die Migranten wollen nicht nach (z. B.) Ungarn, dagegen wehren sich viele heftig. Es ist eine Illusion zu glauben, daß eine prozentuale Verteilung auf die EU-Staaten funktionieren kann, die Wanderung würde bei nächster Gelegenheit wieder beginnen.
Deutschland hat selbst gefordert die Regeln zu brechen, dann muß es auch die Konsequenzen tragen. Dort hat es die Regierung eh leichter, als z. B. in Österreich, weil die Gleichschaltung (in D) besser funktioniert.

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TeDeum
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von TeDeum »

TillSchilling hat geschrieben: Nichtsdestotrotz bieten sich in der hohen Zahl von Asylsuchenden auch Chancen. DE braucht wegen seiner demografischen Entwicklung dringend Einwanderung. Viel mehr als euch lieb ist.
Das wird immer als Axiom gesetzt. Aber warum? Das einzige Argument ist doch der umlagefinanzierte Sozialstaat, aber dafür lassen sich Lösungen finden. Ansonsten fände ich ein Deutschland mit 60 Millionen Einwohnern durchaus sehr sympathisch. Das ist Lebensqualität. Gerade hier im Münchner Speckgürtel, wo seit Jahren Hinz & Kunz herziehen und bestehende Strukturen vollkommen verändern, wäre weniger Andrang wünschenswert. Und wenn man ein Mecklenburg-Vorpommern in weiten Teilen in ein Naturschutzgebiet verwandeln könnte - warum nicht? Also, warum "braucht" Deutschland Einwanderung? (noch dazu von kulturell distanten Afrikanern und Paschtunen?)

TillSchilling

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von TillSchilling »

TeDeum hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Nichtsdestotrotz bieten sich in der hohen Zahl von Asylsuchenden auch Chancen. DE braucht wegen seiner demografischen Entwicklung dringend Einwanderung. Viel mehr als euch lieb ist.
Das wird immer als Axiom gesetzt. Aber warum? Das einzige Argument ist doch der umlagefinanzierte Sozialstaat, aber dafür lassen sich Lösungen finden. Ansonsten fände ich ein Deutschland mit 6 Millionen Einwohnern durchaus sehr sympathisch. Das ist Lebensqualität. Gerade hier im Münchner Speckgürtel, wo seit Jahren Hinz & Kunz herziehen und bestehende Strukturen vollkommen verändern, wäre weniger Andrang wünschenswert. Und wenn man ein Mecklenburg-Vorpommern in weiten Teilen in ein Naturschutzgebiet verwandeln könnte - warum nicht? Also, warum "braucht" Deutschland Einwanderung? (noch dazu von kulturell distanten Afrikanern und Paschtunen?)
Gute Frage. Zuerst einmal - und das scheinst du ja zu akzeptieren - weil die deutsche Wohnbevölkerung ohne Zuwanderung sinken würde. Die Geburtsraten sinken seit 5 Jahren. Daran wird sich nichts mehr (signifikant) ändern. Stellt sich natürlich die Frage ob eine sinkende Bevölkerung wirklich schlimm ist. Zu Recht weist du darauf hin, dass in den wirtschaftlich erfolgreichen Grossstädten (vor allem in Westdeutschland) die Bevölkerung wächst. Gleichzeitig gibt es aber (auch in Bayern) ländliche Regionen, die veröden. Natürlich wird auch Einwanderung diesen Trend zur Zentralisierung nicht brechen. Auch bzw. gerade Einwanderer werden in die Grossstädte wollen. Zwar kann eine kluge Politik dem teilweise entgegensteuern und zumindest versuchen die Mittelzentren in ihrer Grösse und Bedeutung zu halten, aber in Gegenden wie Vorpommern, Fichtelgebirge, Lüneburger Heide wird die Bevölkerung weiter zurückgehen.

Letztendlich zählt aber die Gesamtsumme. Wieviele Menschen leben in einem Land, wieviele von denen sind im Erwerbsalter, wie hoch ist das Bruttoinlandsprodukt, wie hoch das Steueraufkommen? Zwischen diesen Zahlen bzw. ihrer Veränderung besteht zwar keine Korrelation von 1 aber doch ein recht hoher Zusammenhang. Was sinkende Bevölkerungszahlen bzw. das ihnen vorausgehende Absinken der Bevölkerung im Erwerbsalter für die Staatsfinanzen bedeutet, kann man in Japan oder auch Italien immer deutlicher sehen. Was im Gegenzug eine wachsende Bevölkerung für Wachstumsdynamik und Innovationskraft der Wirtschaft bedeutet kann man in den USA (vor allem an den Ost- und Westküsten), aber auch der Region London, aber auch den westdeutschen Zentren gut sehen. So wird es auch von vielen Untersuchungen bestätigt, siehe auch die Links unten.

Natürlich kann man die Frage stellen, ob die Menschen, welche jetzt gerade nach Deutschland flüchten, wirklich die Einwanderer sind, die DE braucht. Aber ihre Aufnahme ist aus rechtlichen und moralischen Gründen sowieso geboten! Also kann man ihnen auch die Chance geben sich zu integrieren und sich zu beweisen. Vielleicht werden sie uns ja positiv überraschen. Seit doch mal ein bisschen optimistischer und traut den Menschen mal was zu.


http://focus-migration.hwwi.de/Braucht- ... 197..html
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Jahr.html
http://www.huffingtonpost.de/214/1/23 ... 35757.html

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Nichtsdestotrotz bieten sich in der hohen Zahl von Asylsuchenden auch Chancen. DE braucht wegen seiner demografischen Entwicklung dringend Einwanderung. Viel mehr als euch lieb ist.
Das wird immer als Axiom gesetzt. Aber warum? Das einzige Argument ist doch der umlagefinanzierte Sozialstaat, aber dafür lassen sich Lösungen finden. Ansonsten fände ich ein Deutschland mit 6 Millionen Einwohnern durchaus sehr sympathisch. Das ist Lebensqualität. Gerade hier im Münchner Speckgürtel, wo seit Jahren Hinz & Kunz herziehen und bestehende Strukturen vollkommen verändern, wäre weniger Andrang wünschenswert. Und wenn man ein Mecklenburg-Vorpommern in weiten Teilen in ein Naturschutzgebiet verwandeln könnte - warum nicht? Also, warum "braucht" Deutschland Einwanderung? (noch dazu von kulturell distanten Afrikanern und Paschtunen?)
:klatsch: :daumen-rauf:

Das ist richtig, zumal die Einwanderung der sog. "Gastarbeiter" ja auch nicht unbedingt als Erfolgsgeschichte zu sehen ist. Insbesondere die Einwanderung der Türken kann man kaum als "geglückt" bezeichnen.
Blickt man auf türkischstämmige Migranten, scheint allerdings Skepsis angebracht. Eine Untersuchung des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung mit Daten von 21 kommt zum Schluss, dass diese Gruppe durch wenig Teilhabe und geringe Qualifikationen geprägt ist. Unter den türkischstämmigen Einwohnern liegt die Erwerbsquote nur bei 61%, während sie bei Deutschen 78% erreicht. Ein Viertel ist sogar ohne Schulabschluss, während dies nur auf 1% der Deutschen zutrifft. Immerhin zeigt sich, dass die zweite Generation und hier besonders die Frauen türkischer Herkunft deutlich Fortschritte macht: 21 waren unter ihnen noch 5% Schulabbrecherinnen.
http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaft ... 1.18611747

Es stellt sich die Frage, welche Arbeiten die einwandernden Personen - sehr häufig mit unzulänglicher Schulbildung - ausüben sollen. Bei einfachen Arbeiten gibt es selbst für Deutsche und einwandernde EU-Arbeiter aus Ost- bzw. Südosteuropa kaum noch Beschäftigung. Kämen noch Hundertausende ungelernter "Flüchtlinge" hinzu, gäbe es - trotz Mindestlohn - einen Druck auf die Lohnentgelte dieser Personengruppen.
Außerdem ist es sehr fraglich, in welchem Umfang auf mittlere und längere Sicht überhaupt noch einfache Arbeiten von Menschen durchgeführt werden. Glaubt man einigen Studien, könnten mittelfristig über die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Jobs wegfallen.

Zwar werden im Gegenzug auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden, die benötigen aller Voraussicht nach jedoch hochqualifizierte Arbeitskräfte, also Personen, die man in den heutigen Flüchtlingszügen ehr selten findet.
Im übrigen ist schon die Frage, ob man Millionen unkontrolliert einwandern läßt, in der Hoffnung, dort entsprechende Arbeitskräfte zu finden oder diese - vielleicht - künftig ausbilden zu können. Es wäre in jedem Fall zweckmäßiger im Falle eines nachweisbaren Arbeitskräftebedarfs (z.B. Pflegebereich), diese gezielt aus anderen Ländern der Welt anzuwerben.

Das Demographieargument wird in der gegenwärtigen Diskussion doch nur benutzt, um für Akzetanz bei der gegenwärtigen unkontrollierten Einwanderung zu werben und dem Volk vorzugaukeln, die einwandernden Personen wären ein "Gewinn". Wenn aber der Honorarkonsul des Staates Eritrea ein Anreizsystem zur Rückkehr fordert:
Die längerfristige Integration junger Eritreer wird vielleicht zu 15 Prozent gelingen: Nur die gut gebildeten, hoch motivierten Eritreer werden es mit grosser Unterstützung an Integrationsmassnahmen schaffen. Etwa 85 Prozent werden auch längerfristig in der Sozialhilfe bleiben...
http://www.schweizamsonntag.ch/ressort/ ... vorschlag/

sollte man auch in D. die Augen öffnen und nicht darauf bauen, "Fachkräfte" in's Land zu holen. Hugo Müller-Vogg hat dazu ua folgende Fragen gestellt:
9) Immer wieder wird behauptet, die neuen Mitbürger würden auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht und könnten, falls erforderlich, entsprechend geschult und fit gemacht werden. Warum rechnet Arbeitsministerin Andrea Nahles dann mit einer deutlichen Zunahme der Hartz IV-Empfänger?

1) Wenn die Formel „Flüchtling=Fachkraft“ stimmt, warum sollen dann zusätzlich Menschen vom Westbalkan einen legalen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten?

11) Was spricht dafür, dass sich die Zuwanderer, die in so kurzer Zeit und so großer Zahl zu uns kommen, sich besser integrieren werden als all die Migranten, die bei uns in Parallelgesellschaften leben?

12) Wird der Zustrom von Menschen aus fremden Kulturen, davon sehr viele muslimischen Glaubens, die bereits existierenden Parallelgesellschaften vergrößern?
(...)
25) Wird Deutschland nach einer Zuwanderung von mehreren Millionen überwiegend nicht-europäischer, muslimischer Menschen in den nächsten vier bis fünf Jahren ein „besseres“ Land sein? Und warum?
http://www.rolandtichy.de/kolumnen/muel ... en-folgen/

Diese und die übrigen Fragen sollte man beantworten, bevor man - gegen vertragliche Abmachungen - noch mehr "Flüchtlinge" einlädt.

Caviteño
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

TillSchilling hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Es ist doch grüne und linke Ilussion, daß diese vielen Menschen alle oder wenigetsen zu einem großen Teil einen Arbeitsplatz finden werden, zumal sie erst einmal deutsch lernen müssten, was Zeit braucht und selbst dann geht das nicht. Oder wo sind die Arbeitgeber, die hierfür neue Arbeitsplätze schaffen werden. Die werden ja nicht von den Politikern geschaffen. Auch wenn derzeit da und dort Fachkräfte gesucht werden, so viele kommen da nicht und soviele werden auch nicht gebraucht.
Asylpolitik ist erstmal nicht Arbeitsmarkt- oder Einwanderungspolitik. Sondern humanitäre Hilfe.
Nur ein geringer Teil der gegenwärtig einwandernden Personen erfüllt überhaupt die Voraussetzungen für ein Asyl bzw. als Flüchtling. Fast die Hälfte sind sog. Balkanflüchtlinge, deren Chance, eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten gegen Null tendiert.

Selbst bei den Syrern, bei denen es sich - sofern es Syrer sind - ja um die Mittelschicht handeln soll, stellt sich die Frage, warum sie nach Europa kommen, obwohl sie in der Türkei bzw. im Libanon oder Jordanien sicher waren. Viktor Orbán hat es gut auf den Punkt gebracht:
Diese Migranten kämen ja nicht aus dem Kriegsgebiet, sondern aus Lagern in Nachbarländern Syriens. „Dort waren sie in Sicherheit. Diese Menschen fliehen also nicht vor der Gefahr, sie sind bereits geflohen und mussten nicht mehr um ihr Leben fürchten“, sagte er dem Blatt. Die Menschen kämen nach Europa, weil sie ein besseres Leben wollten. Dies könne er verstehen, sagte Orbán. „Aber fest steht: Es gibt kein Grundrecht auf ein besseres Leben, nur ein Recht auf Sicherheit und Menschenwürde.“
http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 98797.html

Gleichzeitig verurteilt er auch den Alleingang der Kanzlerin, der Ungarn in erhebliche Schwierigkeiten gebracht hat:
Die Ankündigung vom vergangenen Wochenende, Flüchtlinge aus Ungarn unregistriert nach Deutschland reisen zu lassen, habe in seinem Land „eine Revolte ausgelöst“. Migranten seien aus Unterkünften ausgebrochen und hätten Polizisten angegriffen. „Sie verweigerten, sich registrieren zu lassen, wie es das EU-Recht vorschreibt“, sagte Orbán dem Blatt: „Zuvor hatten unsere Behörden die Lage - wenn auch mit Mühe - im Griff. Erst als die deutsche Regierung ankündigte, EU-Regeln „vorübergehend“ außer Kraft zu setzen, brach bei uns das Chaos aus.“ So etwas geschehe, wenn man „Regeln nicht einhält“.
Natürlich wissen die sog. "Flüchtlinge", daß sie bei einer Registrierung in das Land zurückgebracht werden, in dem sie erstmals den Boden der EU betreten haben. Aus diesem Grunde verweigerten sie eine Registrierung in Ungarn. Von einem "Flüchtling", wie er uns immer wieder vorgegaukelt wird, also einer Person, die in größter Not "flüchtet, kann ich bei diesem Verhalten wenig erkennen.

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Edi
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: Natürlich wissen die sog. "Flüchtlinge", daß sie bei einer Registrierung in das Land zurückgebracht werden, in dem sie erstmals den Boden der EU betreten haben. Aus diesem Grunde verweigerten sie eine Registrierung in Ungarn. Von einem "Flüchtling", wie er uns immer wieder vorgegaukelt wird, also einer Person, die in größter Not "flüchtet, kann ich bei diesem Verhalten wenig erkennen.
Genau diese Personen aus den Flüchtlingslagern dürften bei uns nach Recht und Gesetz gar kein Asyl bekommen. Es wird aber eher schwer sein, denen nachzuweisen, daß sie in so einem Lager waren.
Orbán hat ja auch vorgeschlagen, daß die EU die Länder um Syrien herum, die die Flüchtlingslager eingerichtet haben, finanziell deutlich unterstützt, damit die Menschen dort bleiben und diese Länder nicht selber zu sehr überfordert werden. Viele hoffen ja, daß die Konflikte in Syrien, aber auch im Irak eines Tages aufhören und die Menschen wieder nach Hause zurückkehren können. Nur sieht es momentan gar nicht danach aus, daß man hier ernsthaft Lösungen sucht, auch von Seiten derer, die die Aufständischen immer noch mit Waffen untersützen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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der Irrtum findet immer freie Bahn,
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Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Auf jeden Fall hat diese Flüchtlings-Sache durchaus positive Folgen, der Deutsche wird wieder ein homo politicus.

In den letzten 48 Stunden habe ich mehrere öffentliche Veranstaltungen (Flohmärkte, Konzert klassisch!) besucht.
Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nie eine so miese politische Stimmung erlebt (selbst 1989 nicht).
Die Luft brodelte, das "Flüchtlingsthema" deutlich wahrnehmbar. Grundtenor: keiner will mehr "Flüchtlinge", keiner will mehr
diese Bundesrepublik Politiker.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Mauritius hat geschrieben:Die Luft brodelte, das "Flüchtlingsthema" deutlich wahrnehmbar. Grundtenor: keiner will mehr "Flüchtlinge", keiner will mehr diese Bundesrepublik Politiker.
„Keiner“?
Derart pauschalierende Aussagen sind nicht hilfreich. – Oder glaubst Du, die am Bahnhof stehenden, klatschenden Leute wären schizophren, weil sie keine Flüchtlinge hier haben wollen, aber dennoch klatschen?
Es gibt durchaus Leute, die „die Flüchtlinge“ willkommen heißen und sich ehrlich freuen, wenn sie hier ankommen und auch hier bleiben; und es gibt Leute, die am liebsten die Grenzen dicht machen wollen und die schon eingereisten schnellstmöglich abschieben wollen.

Auch der Ausdruck „die Flüchtlinge“ ist zu undifferenziert: Es gilt zu unterscheiden zwischen jenen Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind, weil sie an Leib und Leben bedroht werden und jenen die aus anderen Gründen nach Deutschland kommen.
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 52612.html

Orbán zu Flüchtlingen: "Es gibt kein Recht auf ein besseres Leben"

Ungarns Regierungschef will Flüchtlinge zurück in ihre Heimat schicken. Es gebe kein Grundrecht auf ein besseres Leben, sagte Orbán in einem Interview und kündigte einen eigenen Plan für die Lösung der Flüchtlingskrise an.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat angekündigt, Flüchtlinge künftig in ihre Heimatländer zurückzuschicken. Die Flüchtlinge sollten "dorthin, wo sie herkommen", sagte Orbán der "Bild"-Zeitung. Dort kündigte er auch einen eigenen Plan zur Lösung der Flüchtlingskrise an…
Daraus:
… "Aber fest steht: Es gibt kein Grundrecht auf ein besseres Leben, nur ein Grundrecht auf Sicherheit und Menschenwürde."…
Selbst wenn es in den Flüchtlingslagern in Syrien und anderswo im Nahen Osten „sicher“ sein sollte, dann stellt sich aber dennoch die Frage, ob die Unterbringung dort ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Das bezweifle ich doch sehr stark.
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Torsten »

https://de.wikipedia.org/wiki/Zaatari
Zaatari (arabisch ‏مخيم الزعتري‎, DMG Muḫayyam az-Zaʿtarī) ist ein Flüchtlingslager im Norden Jordaniens, etwa 1 km östlich von Mafraq und sechs Kilometer südlich der syrischen Grenze. Es ist eines der weltgrößten Flüchtlingslager und entwickelt sich zu einer festen Siedlung; so gibt es etwa eine Hauptstraße mit Marktständen und Läden, genannt „Champs-Elysees“.[1] Inzwischen ist es Jordaniens viertgrößte Stadt.[2]
Zu einem menschenwürdigen Leben gehört vor allem auch eine Beschäftigung - eine Arbeit. Und davon gibt es im Nahen Osten unglaublich viel. Die stehen vor einem Berg von Arbeit. Der aber nicht in Angriff genommen werden kann, solange Krieg herrscht. Und ein weiteres Problem ist, dass mit dieser Arbeit kein Geld zu verdienen ist, die kostet nur welches. Trotzdem wäre es viel besser, dort die Arbeit, den Aufbau zu finanzieren, als hier von einer Integration zu träumen.

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Die ungarische Botschaft informiert via Facebook
https://www.facebook.com/notes/botschaf ... 418517848

Informationsblatt der Botschaft von Ungarn in Berlin zur Migrationslage in Ungarn

In den vergangenen Tagen sind in der Botschaft eine Vielzahl von Kommentaren zur Migrationslage in Ungarn eingegangen. Mit den folgenden Informationen möchten wir alle Fragen beantworten, die uns gestellt wurden. Gleichzeitig richten wir an die deutsche Bevölkerung und an unsere deutschen Partner die Bitte, diese Informationen zu lesen und diese wichtigen Informationen ergänzend zur Berichterstattung zur Kenntnis zu nehmen.

Die wichtigsten Tatsachen…

Offenbar wird in Ungarn die Grenze immer dichter dicht gemacht:
-Live-Ticker: http://www.bild.de/politik/ausland/flue ... l#42548316
14.19 Uhr
Ungarn riegelt letzten Durchgang an serbischer Grenze ab
Ungarn hat Samstag damit begonnen, den letzten Durchlass an der Grenze zu Serbien zu schließen.
Er befindet sich an einem Bahngleis, das vom serbischen Horgos ins ungarische Röszke führt, wie die staatliche ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete. Diese 4 Meter breite Stelle an der Grenze war zuletzt als einzige noch nicht mit einem Zaun abgeriegelt. Deshalb wurde sie in den vergangenen Wochen von den meisten Flüchtlingen als Tor nach Ungarn genutzt.

Statt nach München, soll es in Zukunft erst einmal nach Bad Fallingbostel gehen. Die haben ja auch nur 1. Einwohner und viel Platz. :roll:
14.21 Uhr
Noch keine Entscheidung über weitere Drehkreuze für Flüchtlinge
Die Entscheidung über weitere Drehkreuze für neu ankommende Flüchtlinge in Deutschland ist weiterhin offen.
„Die Diskussion ist nicht abgeschlossen“, sagte ein Sprecher der Bundesinnenministeriums. Zu potenziellen Standorten wollte er sich nicht äußern.
Bisher sind die meisten Asylbewerber auf dem Hauptbahnhof in München eingetroffen, was zu logistischen Problemen bei der Versorgung und Unterbringung geführt hat. Ein weiteres Drehkreuz wird nun in der Lüneburger Heide eingerichtet, wie das niedersächsische Innenministerium mitteilte. Asylbewerber sollen direkt per Bahn von Österreich nach Bad Fallingbostel gebracht werden und von dort auf die norddeutschen Länder verteilt werden.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wenn die Hälfte der Flüchtlinge dann nach einem Tag längstens in NRW landen, sollte doch die Logistik über welche Bahnhöfe reichlicWurscht sein. Das rote Kreuz kriegt hier Leute in die Erstbetreuung, die wissen nicht, wann wo ihre Wagons umgekoppelt wurden, ist mir auch egal.

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Hubertus
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Hubertus »

"Flüchtlingsansturm : München fürchtet Kollaps"

Daraus:
"Wir gehen davon aus, dass 5000 Leute heute Abend nicht wissen, was sie machen sollen" [...]

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird in seiner Wortwahl deutlich. Er sei "ernsthaft besorgt über die Entwicklung der Lage". Und Reiter fügt hinzu: "Wir wissen nicht mehr, was wir mit den Flüchtlingen machen sollen."
Ich habe mir die Lage vor einiger Zeit mal vor Ort angeschaut und muß sagen, daß die Organisation eigentlich hervorragend war. Die Arnulfstraße nördlich des Hbfs ist für den Individualverkehr gesperrt, dort sind neben den Polizeifahrzeugen auch eine ganze Reihe von Rettungswagen stationiert. In der Bushaltestelle stehen bereits die Busse bereit, um die Menschen wegzufahren; in der Seidlstr. stehen die nächsten Busse schon an, um vorzuziehen, wenn wieder ein Platz frei wird.
Aber es geht um die Aufnahmekapazität in den Notunterkünften. Irgendwann ist einfach mal Ende der Fahnenstange. :/
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Torsten
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Torsten »

Bei uns in Thüringen stehen laut Zeitung 22.000 Wohnungen leer ..

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Juergen
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Juergen »

Torsten hat geschrieben:Bei uns in Thüringen stehen laut Zeitung 22.000 Wohnungen leer...
Die könnten der Bund oder die Länder ja enteignen und dann mit Flüchtlingen belegen. Zuzutrauen ist der Politik ja inzwischen alles.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Tinius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Tinius »

Torsten hat geschrieben:Bei uns in Thüringen stehen laut Zeitung 22.000 Wohnungen leer ..
Stimmt. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer schlägt jetzt die Beschlagnahme solcher Wohnungen vor. Natürlich nur in den Fällen, in denen die Vermieter überhaupt nicht vermieten wollen.

Mauritius
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

"Beschlagnahmungen", welcher Richter winkt das durch? Welche rechtliche Grundlage? Flüchtlinge ohne Pass können
auch in Zeltlagern untergebracht werden. Das ist billiger also endlose Gerichtsverfahren wg. "Beschlagnahme"!

Der Deutsche hat auch noch Rechte, wenn sich hier jeder Asylbewerber bis in höchste Instanzen klagen kann, gilt das
auch noch für Deutsche.

Die Flüchtlinge von München einfach in die Bundesländer mit grünen und linken Regierungen ziehen lassen. Dort wirken jene
Kräfte, die eine funktionierende multikulturelle Gesellschaft versprochen haben. Die können sich jetzt beweisen!

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Torsten
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Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Torsten »

Ich habe aber Ramelow nicht gewählt.

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Gallus
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Wohnort: Erzbistum Köln

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Gallus »

Mauritius hat geschrieben:In den letzten 48 Stunden habe ich mehrere öffentliche Veranstaltungen (Flohmärkte, Konzert klassisch!) besucht.
Ich habe in meinem bisherigen Leben noch nie eine so miese politische Stimmung erlebt (selbst 1989 nicht).
Die Luft brodelte, das "Flüchtlingsthema" deutlich wahrnehmbar. Grundtenor: keiner will mehr "Flüchtlinge", keiner will mehr
diese Bundesrepublik Politiker.
Fiel mir heute auch auf. Gipfelgespräch unter Fremden:

Grüß Gott!

Servus!

Traumhaft hier oben.

Und in München ist derweil die Hölle los.

...und dann ging's los mit der Flüchtlingsdebatte.

Die Meinungen, die man auf Märkten und Bergen hört, haben wirklich wenig zu tun mit dem, was in den öffentlich-rechtlichen Medien so transportiert wird.

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