Die Flüchtlingsfrage

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Fridericus
Beiträge: 1237
Registriert: Montag 27. April 2009, 17:33

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Fridericus »

umusungu hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben:Dass dieses Gesindel auch vor frechsten Forderungen nicht zurückschreckt, erlebt Italien Tag für Tag:
Deine abscheuliche Ausdrucksweise entlarvt dich.
Welche Abscheulichkeit und welche Larve? Das einzig abscheuliche, das ich sehe sind die an frecher Dreistigkeit kaum mehr zu überbietenden Forderungen der illegalen Einwanderer, mit denen sich Italien Tag für Tag konfrontiert sieht. Es reich ihnen nicht, dass sie aus dem Meer gerettet werden, kostenlos Essen und Logie erhalten, nein ohne Zugang zu kostenlosem WiFi und dem Angebot des (payTV!) Fernsehesender Sky scheinen sie nicht leben zu wollen.
http://www.osservatorio-sicilia.it/214 ... -e-diaria/
http://gek6.altervista.org/215/1/pro ... a-dafrica/
http://gek6.altervista.org/215/1/imm ... hiamo-sky/
http://www.ilgiornale.it/news/cronache/ ... 8925.html
http://www.ilgiornale.it/news/politica/ ... 3377.html

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben:
Andere Länder stehen vor ganz anderen Problemen - und meistern sie. Dabei sind sie auch bitter arm.

http://www.africa-live.de/50-000-mensch ... -geflohen/

Ich wiederhole noch einmal: 50.000 in drei Wochen!

Deutschland würde das nicht schaffen!
Das sind doch wieder mal nur Schlagworte, ohne die Nachricht richtig einzuordnen.

Die 50.000 Flüchtlinge verteilen sich zunächst einmal auf drei Staaten, nämlich Ruanda, Tansania und den Kongo. Bei den Flüchtlingen handelt es sich nicht um einen Dauerzustrom, sondern um eine Fluchtbewegung aus nachvollziehbaren Gründen. Ich weiß nicht, umusungu, ob Du den Artikel gelesen hast. Falls ja, muß Dir doch folgendes aufgefallen sein:
Seit Ende des Bürgerkriegs 2005 hat Burundi eine Reihe von vielversprechenden Entwicklungen im Flüchtlingsbereich zu verzeichnen. Für mehrere tausend Menschen, die aufgrund des jahrelangen Konflikts geflohen waren, wurden Lösungen gefunden. UNHCR hat Burundi bei einem der weltweit größten und erfolgreichsten Rückkehrprogrammen unterstützt: Dabei sind fast eine halbe Million Flüchtlinge freiwillig nach Burundi zurückgekehrt. Unter den Staaten, die 1972 eine große Zahl burundischer Flüchtlinge aufgenommen hatten, war auch das Nachbarland Tansania. In den vergangenen Jahren wurden dort etwa 200.000 dieser Flüchtlinge und ihre Nachkommen eingebürgert.
Fluchtwellen scheinen in jener Weltgegend "normal" zu sein. Bei früheren ähnlichen Ereignissen ist der größte Teil der Flüchtlinge freiwillig wieder zurückgekehrt - ebenfalls ein Unterschied zu der Mehrzahl der Personen, die in D. Asyl suchen.
Ein Nachbarland(!) bürgert 200.000 Menschen ein - ebenfalls ein Unterschied, denn niemand wird bestreiten können, daß die kulturellen Unterschiede zwischen Afrikanern und Europäern nun einmal größer sind als die innerhalb dieser Gruppen.
Die dortigen Flüchtlinge werden nicht von den Steuerzahlern des Landes alimentiert, sondern vom UNHCR, der auch für die gesamte Logistik verantwortlich ist. Daß die dort tätigen Experten in der Lage sind, in kurzer Zeit erhebliche Flüchtlingsströme in Lager zu kanalisieren, haben sie in der Vergangenheit häufig unter Beweis gestellt. Es sind aber (Zelt-)Lager (oder "Camps") - eine Vorstellung, die den Flüchtlingsbeauftragten hier Schaum vor den Mund treiben würde.

Ein Vergleich der Aufnahme von Flüchtlingen in Ländern wie Ruanda oder dem Kongo mit den Gegebenheiten hier in D. ist mE mehr als "gewagt". Insofern verbietet sich auch der einfache Vergleich von Flüchtlingszahlen und nur zu Erinnerung: Wieviel Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien hat D. problemlos aufgenommen, als dort Krieg herrschte?

Thomas_de_Austria
Beiträge: 1906
Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Fridericus hat geschrieben:Das einzig abscheuliche, das ich sehe sind die an frecher Dreistigkeit kaum mehr zu überbietenden Forderungen der illegalen Einwanderer, mit denen sich Italien Tag für Tag konfrontiert sieht.


Ähnliches soll es fallweise auch jenseits Italiens geben.

TZ München, 01.11.13 hat geschrieben:Kein Handy, kein Internet, keine Deutschkurse, nur Wald und Wiesen: Für sieben Männer aus dem Senegal ist dies eine unzumutbare Situation.

Benutzeravatar
umusungu
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 5048
Registriert: Donnerstag 1. Januar 2004, 13:30

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »


Benutzeravatar
umusungu
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 5048
Registriert: Donnerstag 1. Januar 2004, 13:30

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von umusungu »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:
TZ München, 01.11.13 hat geschrieben:Kein Handy, kein Internet, keine Deutschkurse, nur Wald und Wiesen: Für sieben Männer aus dem Senegal ist dies eine unzumutbare Situation.
[/size]
Jetzt haben diese Typen doch schon einen so tollen Ort zugewiesen bekommen - gute Luft, keinen Lärm. Was wollen die denn noch?
Undank ist der Deutschen Lohn ..sie tun alles - und es wird nicht gedankt. Stattdessen noch mehr gefordert.
Macht die Grenzen dicht - wir haben die Schnauze voll.

Benutzeravatar
JosefBordat
Beiträge: 1074
Registriert: Freitag 21. Dezember 2012, 13:02
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von JosefBordat »

Mein lieber Mann: Es gibt Tage, an denen kann ich wirklich nicht annähernd so viel fressen, wie ich kotzen möchte. - https://jobo72.wordpress.com/215/5/12 ... ustralien/

JoBo
Jobo72's Weblog - Christliche Existenzphilosophie. Gott, die Welt und alle Dinge überhaupt

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Die EU will die "Flüchtlinge" innerhalb ihres Gebietes auf alle Länder verteilen.
Basis für die Verteilung der Asylbewerber sollen demnach Kriterien wie die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt), die Bevölkerungszahl, die Arbeitslosenquote und die bisher aufgenommenen Asylbewerber sein.
http://www.tagblatt.ch/aktuell/internat ... 52,4222488

Warum die Arbeitlosenquote dabei berücksichtigt wird, erschließt sich mir nicht - es sei denn, man geht inoffiziell nicht von "Flüchtlingen" (i.S.d. Genfer Konvention), sondern von Einwanderern aus, die das angebliche demographische Problem lösen sollen.
Aber das ist auch egal, denn der Vorschlag dürfte wohl kaum angenommen werden. GB hat bereits signalisiert, daß es ihn ablehnt.
Die britische Regierung hat mit Ablehnung auf Pläne der EU-Kommission reagiert, künftig Flüchtlinge über Quoten auf alle EU-Länder zu verteilen. «Wir halten ein verpflichtendes System für die Umsiedlung nicht für die richtige Antwort», sagt ein Sprecher des Innenministeriums in London.
Die EU solle sich stattdessen auf die Bekämpfung von Schlepperbanden konzentrieren. Grossbritannien wolle die Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden verbessern. Ausserdem sollten illegale Einwanderer effektiver zurückgeschickt werden.
In einem Leitartikel schrieb die «Times», das Vorhaben der Kommission einer Umverteilung von Flüchtlingen über Quoten sei eine «direkte Bedrohung für die britische Mitgliedschaft in der Europäischen Union».
http://www.derbund.ch/ausland/europa/Lo ... y/141172

Cameron will das EU-Referendum uU schon auf 216 vorziehen - eine "Flüchtlings"verteilung innerhalb der EU dürfte da Anzahl der Europagegner signifikant erhöhen.

Wer sich über die Behandlung der "Flüchtlings"ströme durch Australien aufregt, sollte lesen, wie Indonesien mit seinen muslimischen Glaubensbrüdern umgeht:
Hunderte Flüchtlinge wurden dagegen von der indonesischen Marine zurück auf hohe See geschickt. Sie hätten den Menschen an Bord zu essen und zu trinken gegeben und sie dann aus indonesischen Territorialgewässern geschleppt, sagte der Sprecher der Marine.
Es handelte sich vermutlich um Angehörige der in Burma verfolgten Minderheit der Rohingya. Der Sprecher verteidigte die Aktion, weil die Flüchtlinge nach seinen Angaben nicht nach Indonesien wollten.
http://www.derbund.ch/ausland/asien-und ... y/22877154

Da kann man natürlich auch fragen, warum die Menschen - so sie denn verfolgt sind - nicht einfach in das muslimische Nachbarland Bangladesh ausweichen und sich stattdessen auf die weite, unsichere Reise in kaum seefähigen Booten nach - vermutlich - Australien machen. :hmm: Die Entfernung bis zu den arabischen Emiraten dürfte auch nicht weiter sein.....

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Flüchtlingsabwehr - einmal anders:
Die Führung der Schweizer Armee hat offensichtlich kein grosses Vertrauen in den Frieden in der Europäischen Union. Nur so ist zu erklären, dass das Militär erneut eine Truppenübung plant, bei der die Gefahren eines in Anarchie versinkenden Kontinents abgewehrt werden müssen. Anlässlich der «Conex 15» im September werden 5 Angehörige der Armee in der Nordwestschweiz den Ernstfall üben. Dieser lautet: Europa zerfällt.
(...)
Das «Conex»-Szenario sieht schwarz für die Nachbarländer. «In einem fiktiven Europa der Zukunft mit neuen Ländern und Grenzen herrscht Wirtschaftskrise», heisst es darin. Die Folgen: «Verknappung der Vorräte, Schwarzhandel, kriminelle Organisationen». Die Schweiz werde nach ethnischen Spannungen im Ausland von «grösseren Flüchtlingsströmen» überrollt. Die Vorräte müssen geschützt werden.
http://www.basellandschaftlichezeitung. ... -12913679

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von lutherbeck »

Hört sich an wie das Szenario in einem Computerspiel...

:D
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3479
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von martin v. tours »

Dennoch ein nicht unrealistisches Szenario. Oder glaubst Du das dieses "Wolkenkuckucksheim EU" auf ewig bestand hat?Hoffen wir das das einmal friedlich kollabiert , ohne die im Szenario geschilderten Begleiterscheinungen.
Was sollte die Schweizer Armee den sonst planen?
Einen Einmarsch der Truppen von Lichtenstein oder San Marino?
Die wirklichen "big Player" werden die Schweiz nicht angreifen (und haben es auch z.B. im 2 Weltkrieg nicht getan) weil sie immer einen neutralen Ort brauchen um dreckige Geschäfte machen können oder ihre Moneten in Sicherheit bringen zu können.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
ziphen
Beiträge: 1396
Registriert: Donnerstag 26. August 2010, 18:44

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von ziphen »

Der Karikaturist Klaus Stuttmann scheint zu denken, die Schleuser im Mittelmeer handelten in biblischer Tradition.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben:Dennoch ein nicht unrealistisches Szenario. Oder glaubst Du das dieses "Wolkenkuckucksheim EU" auf ewig bestand hat?Hoffen wir das das einmal friedlich kollabiert , ohne die im Szenario geschilderten Begleiterscheinungen.
Es ist ja schon die dritte Übung mit einem ähnlichen Hintergrund. In 212 gab es die Übung "Stabilo due". Dabei ging man auch von einer zerfallenden EU aus. Ein Jahr später - bei Duplex Barbara - wurde dieses Szenario geprobt:
Das Szenario der Übung «Duplex Barbara» sah folgendermassen aus: Die anhaltende Wirtschaftskrise hat Europa an den Rand des Chaos gebracht. Frankreich ist in mehrere Kleinstaaten zerbrochen. Einer davon, das fiktive Saonia auf dem Gebiet des französischen Juras, macht die Schweiz für seine prekäre finanzielle Situation verantwortlich. Die paramilitärische «Brigade de Dijon» will mit Attentaten in der Schweiz den Schuldenerlass erzwingen.
http://www.derbund.ch/schweiz/standard/ ... y/14984144

Man sollte schon darüber nachdenken, das ein von anderen EU-Ländern umgebenes Land, die Lage nicht so stabil sieht, wie dies von unseren Politikern immer wieder dargestellt wird.

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich dachte, die Schulden würden von europäischen Steuerzahlern gehalten, speziell den Deutschen, wie soll man deswegen die Schweiz überfallen?

Isidor_von_Sevilla
Beiträge: 937
Registriert: Sonntag 19. April 2015, 18:15

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich dachte, die Schulden würden von europäischen Steuerzahlern gehalten, speziell den Deutschen, wie soll man deswegen die Schweiz überfallen?
Es ist der Lebenserfahrung nach sehr unwahrscheinlich, daß ein ungeordneter Zusammenbruch des Euro ohne massive soziale Unruhen in den Mitgliedstaaten vor sich geht!

Wenn tatsächlich die eingegangenen Verpflichtungen sämtlichst fällig gestellt werden würden, wären die Regierungen gezwungen, Notmaßnahmen zu ergreifen, die tief in die Taschen der Bürger reichen würden.

Man muß nur nach Frankreich schauen und sehen, was da schon bei "normalen" Arbeitskämpfen abgeht, um zu erahnen, was dann auf europäische Bürger zukommen würde ...............
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Betreite ich nicht. Bloß dass sich selbst in Katastrophenlagen eine realistische Option ist, ausgerechnet die Schweiz zu überfallen, so dass sie schon mal dagegen üben muß, sehe ich nicht.Das scheint mir überhaupt der clou an den ganzen Umschulnereien zu sein: reale Gläubiger sind immer unsichtbarer.

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Betreite ich nicht. Bloß dass sich selbst in Katastrophenlagen eine realistische Option ist, ausgerechnet die Schweiz zu überfallen, so dass sie schon mal dagegen üben muß, sehe ich nicht.Das scheint mir überhaupt der clou an den ganzen Umschulnereien zu sein: reale Gläubiger sind immer unsichtbarer.
Wie so "unsichtbar"?

Die gr. Schulden liegen zum überwiegenden Teil beim ESM, das erste Hilfspaket wurde in D. von der KfW finanziert. Bei ESM handelt es sich um ein eigenständiges Rechtsgebilde. Die ausgeliehenen Beträge hat er sich auf dem Kapitalmarkt besorgt und dafür Anleihen ausgegeben, z.B. hier eine Aufstellung. Diese Anleihen werden überwiegend von den großen Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Pensionsfonds, Banken, Investmentfonds, Vermögensverwalter) gekauft, tlw. auch von Privatanlegern. Inwieweit sie jeweils Anleihen erworben haben, geht z.B. aus den Rechenschaftsberichten hervor.

Warum die Schweiz?

Ein nicht unwesentlicher Teil der Vermögensverwalter sitzt in der Schweiz. Außerdem ist die Schweiz als angeblicher "Hort des Geldes" fast jedem EU-Bürger ein Begriff. Sollte die Lage eskalieren, wird jede Regierung versuchen, die Schuld von sich zu weisen. Die Schweiz als Trittbrettfahrerin (alternativ Rosinenpickerin) eignet sich hervorragend als Feindbild - besteht ihre Volkswirtschaft doch fast ausschließlich aus Banken, die von der Steuerhinterziehung profitieren - wenn man dem gängigen Klischee folgt, das man auch hier im Forum tlw. lesen konnte. Glaubst Du wirklich, das im Falle eines Zusammenbruchs des Euros, die ggfs. mit einer Entwertung der Sparguthaben einhergeht, eine tiefsinnige Ursachenbetrachtung einhergeht? Dann müßte die Politik zugeben, das sie seit Jahr(zehnt)en mit dem Euro auf das falsche Pferd gesetzt hat.
Eine Insel der Seligen umgeben von Ländern, die eine Währungsreform machen (müssen), verbunden mit einem Verlust der Ersparnisse - diese Konstellation läßt u.U. nicht nur Neidgefühle aufkommen.

Selbst wem diese Szenario zu extrem erscheint: Es ist mE besser, sich auch auf unwahrscheinliche Szenarien vorzubereiten, als immer zu hoffen, daß es schon gut gehen wird. Letzteres hat man bei der Aufnahme von GR in den Euroverbund auch getan. Da befand sich GR "auf dem richtigen" Weg und im übrigen war Griechenlands Wirtschaft [...] kleiner als die von Hessen – wird schon gut gehen (O-Ton Hintze). Der Euro ist doch das beste Beispiel, wie die sog. "politischen Eliten" bei der Risikoanalyse versagen - der inzwischen immer stärker werdende Ansturm von Wirtschaftsflüchtlingen ist das nächste Beispiel.

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

So deutlich hat man das bisher in den mainstream-medien noch nicht gelesen:

Europa ist ein Festung - und das muss auch so bleiben

Sascha B.
Beiträge: 2444
Registriert: Mittwoch 21. April 2010, 20:25
Wohnort: Bayern

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Sascha B. »

Caviteño hat geschrieben:So deutlich hat man das bisher in den mainstream-medien noch nicht gelesen:

Europa ist ein Festung - und das muss auch so bleiben
Mittlerweile erreichen die Flüchtlinge eben auch bürgerliche Stadtteile und die roten und grünen Schreiberlinge haben jetzt Ali, Mustafa und andere direkt vor der Haustüre. Solange die Flüchtlinge nur in den Arbeitervierteln untergebracht wurde konnte man ja noch nach offenen Grenzen rufen.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Caviteño hat geschrieben:So deutlich hat man das bisher in den mainstream-medien noch nicht gelesen:

Europa ist ein Festung - und das muss auch so bleiben
was die Aussage denoch nicht besser macht,aber vieleicht hätte man 1945 auch die Grenzen dichtmachen sollen als die...ähm...Flüchtlinge aus Pommern,Schlesien und Ostpreussen kamen? :sauer:
carpe diem - Nutze den Tag !

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Sascha B. hat geschrieben: Mittlerweile erreichen die Flüchtlinge eben auch bürgerliche Stadtteile und die roten und grünen Schreiberlinge haben jetzt Ali, Mustafa und andere direkt vor der Haustüre. Solange die Flüchtlinge nur in den Arbeitervierteln untergebracht wurde konnte man ja noch nach offenen Grenzen rufen.
Besonders in Italien, das an seiner "Willkommenskultur" noch arbeiten muß :pfeif: , sind lt. Artikel die Zustände wohl "gewöhnungsbedürftig":
Wenn wie nun in Norditalien die afrikanischen und arabischen Migranten städtische Parks zu Zeltlagern umfunktionieren, dann rufen auch linke Bürgermeister – wie jetzt in Udine am Ende der Landroute aus Nahost – lauthals nach lückenloser Grenzsicherung. Diese Lage, in der Lokalpolitiker keinen Platz und kein Geld für weitere Flüchtlinge haben, kommt auch in Deutschland auf uns zu.
(...)
Lässt Europa weiter zu, dass immer mehr Zuwanderer sich in entstehenden Flüchtlingsslums einrichten, dann bekommen wir Zustände wie in Mailand, wo sich momentan der Bahnhof ausgerechnet während der Expo in ein afrikanisches Zeltlager verwandelt.
Illegale und unkontrollierte Zuwanderung ist kein Menschenrecht, sondern führt zwangsläufig in den unerklärten Bürgerkrieg – wie im abgewrackten Athen, wo sich längst schon unter den Augen der Polizei faschistische Banden mit afrikanischen Drogenhändlern und arabischen Obdachlosen einen nächtlichen Straßenkampf liefern. Die Lehre aus solchen Zuständen: Ein Europa als Spiel ohne Grenzen führt den Kontinent ins Chaos.
Von der Zuwanderung der Roma und Sinti in die deutschen Sozialsysteme im letzten Jahr waren vor allem einige Städte (z.B. Duisburg) betroffen, die man dann mit zusätzlichen Geldern "ruhig" stellen konnte. In diesem Jahr werden vor allem Wirtschaftsflüchtlinge aus Albanien erwartet; auch insgesamt wird die Zahl steigen. Man darf bezweifeln, ob die Politik bzw. die EU in der Lage ist, das Problem schnell in den Griff zu bekommen. Wahrscheinlich muß es erst zu deutlichen Wahlergebnissen kommen, bevor die Grenzen wirksam gesichert werden.

@Pit:
Eine Staatsangehörigkeit zeichnet sich dadurch aus, daß man jederzeit in "sein" Land einreisen kann, auch als "Flüchtling". Soweit mir bekannt ist, haben die hier in Rede stehenden "Flüchtlinge" aber keine der europäischen Staatsangehörigkeiten, die sie zu einer Einreise berechtigen würden. Die Situation dieser Menschen ist daher mit den Flüchtlingen 1945 nicht vergleichbar. Im übrigen nimmt die Bundesrepublik auch Flüchtlinge aus Kriegs- und Vertreibungsgebieten (Syrien) auf.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Vorschlag:
Rauschmiss der EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa aus der EU,dann kann man auch die osteuropäischen EU-Bürger (!) aus Rumänien,die im Rahmen der durch EU-Recht (!) für EU-Bürger (!) gesetzlich geregelte Freizügigkeit nach Deutschland kommen,rausschmeissen. ;)
übrigens:
In der Debatte sollte endlich mal zwischen Flüchtlingen und Zuwanderern unterschieden werden,den Fehler diese Unterscheidung nicht zu treffen,hat schon die AfD gemacht.
carpe diem - Nutze den Tag !

Mauritius
Beiträge: 327
Registriert: Dienstag 23. Januar 2007, 23:19

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

[font=]was die Aussage denoch nicht besser macht,aber vieleicht hätte man 1945 auch die Grenzen dichtmachen sollen als die...ähm...Flüchtlinge aus Pommern,Schlesien und Ostpreussen kamen? :sauer:

Was soll diese unsinnige Aussage! Wer bringt den jungen Leuten so einen Schwachsinn bei!

Meine Großeltern waren Vertriebene ! im eigenen Staatsgebiet! Die durften noch die Ernte einbringen, dann wurden sie unter Androhung körperlicher Gewalt aus dem Haus geschmissen. Sie lebten erstmal monatelang im Barackenlager, ohne Smartphone, Taschengeld und Krankenversorgung.

Caviteño
Beiträge: 12705
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Caviteño »

Pit hat geschrieben:Vorschlag:
Rauschmiss der EU-Mitgliedsstaaten in Osteuropa aus der EU,dann kann man auch die osteuropäischen EU-Bürger (!) aus Rumänien,die im Rahmen der durch EU-Recht (!) für EU-Bürger (!) gesetzlich geregelte Freizügigkeit nach Deutschland kommen,rausschmeissen. ;)
Ein Austritt D's aus der EU hätte den gleichen Effekt....
Im übrigen hätte es vollkommen gereicht, wenn die Politiker bei der Aufnahme der osteuropäischen Staaten ihre Hausaufgaben gemacht hätten. Dazu gehörte damals, daß die Bezugsregeln für Sozialhilfe (vulgo: einloggen in das soziale Netz anderer EU-Staaten) eindeutig festgelegt worden wären. Das es zu einer Armutsmigration kommen würde, war eigentlich jedem klar, der die Lage in den Rumänien und Bulgarien kannte.
Aber man hat es vorgezogen, den Kopf in den Sand zu stecken, um das Projekt "Europa" nicht zu gefährden. Die Freizügigkeit war für sieben Jahre nach dem Beitritt eingeschränkt, daß das nicht reichen würde, war jedem klar. Aber das Negieren der sich bereits jetzt abzeichnenden Probleme und die Hoffnung auf die Zukunft sind nicht neu. Egal ob Griechenland, Euro, "Flüchtlinge" - wohin man blickt, immer die gleiche Antwort: Man hofft auf die Zukunft, sei es ein Wirtschaftsaufschwung in GR, auf eine Anpassung der Wachstumsraten in den Südstaaten, auf ein Abklingen des "Flüchtlingsstroms".
Pit hat geschrieben: übrigens:
In der Debatte sollte endlich mal zwischen Flüchtlingen und Zuwanderern unterschieden werden,den Fehler diese Unterscheidung nicht zu treffen,hat schon die AfD gemacht.
Da rennst Du bei mir offene Türen ein, allerdings bin ich dann einmal auf Deine Subsumtion der Personen gespannt, die unter Vorspiegelung eines Flüchtlingsstatus einreisen und dann nicht wieder abgeschoben werden (können). Was sind denn diese illegalen Einreisenden? Flüchtlinge oder Zuwanderer? :hmm:
Wie sieht es aus mit Einreisenden aus sicheren Herkunftsstaaten, die hier Asyl beantragen? Flüchtlinge, illegal Einreisende, Migranten?

Das, lieber Pit, sind die Fragen, die man beantworten sollte, wenn man fein säuberlich zwischen Flüchtlingen und Zuwanderern unterscheiden will.

Mauritius
Beiträge: 327
Registriert: Dienstag 23. Januar 2007, 23:19

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Welchen Fehler hat die AfD gemacht, Pit?
Die AfD hat keine Fehler gemacht, denn sie ist für die Asylgesetzgebung und den Vollzug der Gesetzgebung nicht verantwortlich.
Sie war noch nie in gesetzgeberischer Verantwortung und wird es wahrscheinlich auch nie sein.
Praktisch beantragen fast alle "Flüchtlinge" Asyl, dieser Status steht ihnen aber nicht zu. Syrische Bürgerkriegsflüchtlinge sind
nur eine kleine Minderheit.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Mauritius hat geschrieben: Praktisch beantragen fast alle "Flüchtlinge" Asyl, dieser Status steht ihnen aber nicht zu....
Warum schreibst Du "Flüchtlinge" und nicht Flüchtlinge?
1.Jeder,der zurecht Asyl beantragt,hat das Recht in der Bundesrepublik einen Asylantrag zu stellen.
2.Man sollte nicht vergessen,dass ein Grossteil der Flüchtlinge auf Grund der Drittstaatenregelung garnicht in die Bundesrepublik kommt oder hier deren Asylantrag abgelehnt wird.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Torsten »

Kommt her zu mir, die ihr euer Leben verloren und ertrunken und verdurstet seid. Denn ein Hauch weht in euch, der andere verlassen. Auf eigenen Befehl.

Mauritius
Beiträge: 327
Registriert: Dienstag 23. Januar 2007, 23:19

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Ein Großteil der "Flüchtlinge" kommt über Drittstaaten in die Bundesrepublik.
Weil es nur hier sofortige Bargeldzahlungen nach Asylbewerberleistungsgesetz gibt.

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Du meinst sicher Flüchtlinge.
Da meinst Du also,dass ein Flüchtling von Syrien über Italien nach Deutschland kommen kann,weil die Italiener ihn direkt nach Deutschland schicken?
carpe diem - Nutze den Tag !

Mauritius
Beiträge: 327
Registriert: Dienstag 23. Januar 2007, 23:19

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Ja, richtig!

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Deswegen saufen die Flüchtlinge auch regelmässig kurz vor Lampedusa ab. :hae?:

Hm,vieleicht sollte man grundsätzlich alle EU-Aussengrenzen dichtmachen,dann kommen die scheiss Nigger nicht mehr in die Festung Europa.
(Ironieende!)
carpe diem - Nutze den Tag !

Mauritius
Beiträge: 327
Registriert: Dienstag 23. Januar 2007, 23:19

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Mauritius »

Es kann doch jeder nach Europa kommen, als Tourist und Facharbeiter mit Arbeitserlaubnis!
Europa sperrt niemanden aus. Was soll die Aussage?

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Die Flüchtlingsfrage

Beitrag von Pit »

Es geht um die Flüchtlingsfrage und die Asylpolitik und nicht um die Zuwanderung von Fachkräften oder den Aufenthalt von Touristen,vermisch hier nicht Äpfel mit Birnen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema