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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:18
von Stefan
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Rückkehr nach Rußland? Könntest Du bitte mal erläutern, wie Du die "Rückkehr" meinst?
Ich halte mein Deutsch für klar und verständlich. Wenn dich historische Zusammenhänge interessieren, kann ich ein weiteres Mal auf meine obigen Ausführungen verweisen.
Und aus historischen Zusammenhängen leitest Du die politische Legitimation einer Annexion her?
Dass Geschichte mehr ist, als die Kenntnis historischer Zusammenhänge, sondern auch die Schlußfolgerung für die Zukunft, das sollte auch Dir klar sein.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:19
von Peregrin
Stefan hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Rußland hat der Krim zugesichert, daß Ukrainisch und Tatarisch neben dem Russischen Amtssprachen sein werden. Das ist verläßlich.
Budapester Memorandum hat geschrieben:Im Memorandum verpflichteten sich die USA, Großbritannien und Russland in drei getrennten Erklärungen jeweils gegenüber Kasachstan, Weißrussland und der Ukraine, als Gegenleistung für einen Nuklearwaffenverzicht die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder (Art. 1) sowie deren politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu achten ....
Rußland ist verläßlich? Könntest Du bitte mal Deine Vorstellung von "Verläßlichkeit" näher erläutern?
Wenn sich die USA und GB an das Abkommen gehalten hätten, hätte sich Rußland auch dran gehalten. Aber seit die USA ihren Staatsstreich durchgeführt und ihr Marionettenregime installiert und somit die "politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit" der Ukraine mißachtet haben, war das Abkommen natürlich Makulatur.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:29
von Peregrin
Ilija hat geschrieben: Was ist den hier so schlimm geworden, das einem das Russische Reich als Paradies vorkommt?
Hier werden wir seit Jahrzehnten von einer Clique von Hochverrätern verwaltet, die zielgerichtet auf die Vernichtung unserer Kultur und die Auslöschung unseres Volkes hinarbeitet. Der Point of No Return ist bald erreicht, wenn er nicht schon überschritten ist. Die Russen haben immerhin eine Regierung, die an der Erhaltung Rußlands interessiert ist. Das gern empfohlene Auswandern nach Rußland nützte uns freilich nichts, denn wir sind ja Deutsche und keine Russen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:30
von Robert Ketelhohn
Stefan hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Rückkehr nach Rußland? Könntest Du bitte mal erläutern, wie Du die "Rückkehr" meinst?
Ich halte mein Deutsch für klar und verständlich. Wenn dich historische Zusammenhänge interessieren, kann ich ein weiteres Mal auf meine obigen Ausführungen verweisen.
Und aus historischen Zusammenhängen leitest Du die politische Legitimation einer Annexion her?
Ich zweifele ja allmählich an deiner Lesekompetenz.

Die Legitimation für den Beitritt der Krim zur Russischen Föderation habe ich oben mehrfach erläutert, unter ausdrücklicher Absehung von einer Erörterung eventueller historischer Ansprüche etc.

Was Kiew betrifft, habe ich die Vermutung geäußert, daß die Kiewer heute – vor die Alternative gestellt: Junta oder Rußland – sich möglicherweise mehrheitlich für Rußland entscheiden könnten, die Möglichkeit zur wirklich freien Abstimmung vorausgesetzt.

Nun lies das noch mal, und dann sag mir: Was wäre in diesem Fall wohl die „politische Legitimation“ eines Beitritts zur Russischen Föderation? Na?

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:37
von holzi
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:Etwas böses ist in dieser Welt. Und sein Schwerpunkt liegt nicht in Russland.
Ja, ........und es hat seinen Namen und seine Adressen.
Schlimmer noch: es hat Deinen Namen und Adresse. Meine kennt es es bestimmt auch.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:40
von Robert Ketelhohn
:D

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:45
von lifestylekatholik
TillSchilling hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Hinzukommt die katastrophale Wirtschaftslage der Ukraine, deren politische Kaste geistig ebenso wie wirtschaftlich im Korruptionssumpf und Oligarchenwesen steckengeblieben ist.
Was ist mit den Korruptions- und Selbstbereichungsvorwürfen gegen Putin und ihm Nahestehende? Alles nur Propaganda des bösen Westens?
Das ist ein Vorwurf, den ich immer ziemlich seltsam finde. Solange es dem Volk einigermaßen gut geht, ist es mir ziemlich egal, ob der Staatschef auch noch was in seine eigene Tasche lenkt. Und da sind die Vergleichszahlen Ukraine – Russei ja hier schon mehrfach genannt worden.

(Übrigens erwarte ich von meinem Staatschef auch, dass er ein bisschen renommiert. Das 80er-Jahre Einfamilienhaus von Wulff war ja wohl mehr als peinlich!)

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Donnerstag 20. März 2014, 23:56
von lifestylekatholik
Peregrin hat geschrieben: Das gern empfohlene Auswandern nach Rußland nützte uns freilich nichts, denn wir sind ja Deutsche und keine Russen.
Der Ratschlag kam ja auch von Ilija, der hier zwar ein Fremder ist, aber dennoch meint, er dürfe es sich anmaßen, uns Einheimischen nahezulegen, sich besser vom Acker zu machen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 00:01
von holzi
lifestylekatholik hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben: Das gern empfohlene Auswandern nach Rußland nützte uns freilich nichts, denn wir sind ja Deutsche und keine Russen.
Der Ratschlag kam ja auch von Ilija, der hier zwar ein Fremder ist, aber dennoch meint, er dürfe es sich anmaßen, uns Einheimischen nahezulegen, sich besser vom Acker zu machen.
Ilija ist genauso einheimisch wie du oder ich! Bestenfalls zweiheimisch, und Fremd ist der Fremde immer in der Fremde. Bitte lass nicht auch du die Emotionen Überhand gewinnen sondern bleib sachlich! Die Debatte läuft hitzig genug.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 01:06
von lifestylekatholik
holzi hat geschrieben:Ilija ist genauso einheimisch wie du oder ich!
Mir ist bewusst, dass du auch als Admin sprichst. Dennoch: Nein, das, was du sagst, stimmt nicht.
TillSchilling hat geschrieben:Und selbst wenn es so ist ändert das nichts daran dass es in Russland und Weissrussland gravierende Korruption gibt. Oder will hier jemand ernsthaft behaupten, dass Organisationen wie Transparency International lügen?
Interessehalber habe ich mal die Werte für Russland, Weißrussland und die Ukraine (und zum Vergleich Neuseeland), die TI angibt, abgetragen. Erstens unterscheiden sie sich in den letzten Jahren kaum voneinander, und zweitens gibt es da auch kaum eine deutliche Tendenz in die eine oder andere Richtung. Sie pendeln zwischen 2 und 3. (Bestwert ist 10.)


Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 07:22
von Haiduk
Paulus Minor hat geschrieben:Als Laie, der weder über die Ukraine noch über Russland viel weiß, wundert man sich doch über das sogenannte Referendum, das anscheinend als Feigenblatt für die russische Annexion der Krim dienen soll.

Die Bevölkerung der Krim besteht zu ca. 59% aus Russen, 25 % aus Ukrainern und zu 12 % aus Krimtataren (die kleineren Ethnien mal unberücksichtigt). Bei einer Wahlbeteiligung von 83,1 % haben 96,77 % für das Referendum gestimmt.

Ist es glaubhaft, dass Ukrainer und Krimtataren in nennenswertem Umfang für den Anschluss an Russland gestimmt haben? Es hätte doch gereicht, wenn man verkündet hätte, 60 % hätten für den Anschluss gestimmt. Die 96,77 % erinnern einen doch sehr fatal an die "Wahlergebnisse" zu Sowjetzeiten ...

Der Abstimmungszettel für das Referendum sah kein Kästchen für die Beibehaltung des Status Quo vor. Denen, die einen Verbleib bei der Ukraine unter den bisherigen Bedingungen vorgezogen hätten, war keine Möglichkeit gegeben, ihrer Auffassung Ausdruck zu verleihen.

Und in welcher Stimmung mögen die Bürger der Krim, die nicht für einen Anschluss waren, gewesen sein, wo seit geraumer Zeit als "prorussische Selbstverteidigungskräfte" getarnte russische Soldaten mit schussbereiten Waffen durch die Straßen und Gassen streiften.
Das Pro-Kopf-Einkommen ist in Russland vier mal höher, als in der Ukraine. Millionen von Ukrainern sind als Gastarbeiter in Russland. Dieses soziale Gefälle hat bei der Krim-Abstimmung ebenso eine Rolle gespielt, wie damals bei den DDR-Bürgern, die "mit den Füssen abstimmten", wenn man sie ließ. Die Bundesrepublik für DDR-Bürger war das Paradies schlechthin. Genau so ist das auf der Krim. Die Mehrheit ist russisch und man ist über die Wohlstandsunterschiede im Bilde. Die Soldaten wurden vor dem Hintergrund des mit Knüpplen bewaffneten Mobs in Kiew als Garanten der Stabilität wahrgenommen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 07:58
von Piusderdritte
"I think it was wrong for us to get involved and participate in the overthrow of the government," exclaims Ron Paul in this brief clip, adding the US is "stirring up trouble in Crimea." The American people are "tired of it," and "it would be best for us to stay out." The US doesn't need another war - and certainly can't afford it - and "we don't want trade wars." Simply put, he concludes, "it's best we stay out."
http://www.zerohedge.com/news/214-3-2 ... ble-crimea

Die Amerikaner sind definitiv Kriegsmüde, nur noch die US- Presse der üblich Verdächtigen, macht die übliche Kriegs-Hetze!

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 08:10
von Paulus Minor
Mit Interesse habe ich die Interpretationen des Ergebnisses des Krim-Referendums gelesen, die als Antworten auf meine Anfrage bezgl. der dabei erzielten Zahlen gegeben wurden.

Bemerkenswerterweise ist niemand auf die Frage eingegangen, wieso es auf dem Abstimmungszettel keine Optionsmöglichkeit für das Verbleiben in der Ukraine ohne Wiederherstellung der Verfassung von 1992 – also für den Status quo vor Beginn der Krise – gab. Ist das Demokratie, wenn eine naheliegende Mögichkeit von vorn herein ausgeschlossen wird?

Haiduk: "Die Soldaten wurden vor dem Hintergrund des mit Knüpplen bewaffneten Mobs in Kiew als Garanten der Stabilität wahrgenommen."

"Ausländische Journalisten wurden vor dem Referendum bedrängt. Die ganze Woche über kam es zu Zwischenfällen, bei denen Reporter von pro-russischen Milizen angegriffen, geschlagen und ihrer Ausrüstung beraubt wurden. Am Abend vor der Abstimmung stürmten Bewaffnete das Hotel Moskva (in Simferopol) und durchsuchten Zimmer von Reportern." (http://de.wikipedia.org/wiki/Referendum ... s_der_Krim)

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 08:28
von Piusderdritte
Die Rechts-Populitische ukrainische Politikerin Julia Timoschenko kritisiert Putin:

Timoschenko kritisiert Putins „Faschisten-System“
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 3626.html

leider hat diese Kriminelle Frau vergessen zu erwähnen, das sie selber im Knast eingessen hat,
und aktiv ihre NAZIS Kumpels in der Ukraine unterstützt......... ;D

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 08:30
von Florianklaus
Moskauer Patriarchat geht auf Distanz zur Annexion: http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... _putin.php

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 09:41
von Fragesteller
Florianklaus hat geschrieben:Moskauer Patriarchat geht auf Distanz zur Annexion: http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... _putin.php
Wo ist hier bitte die Rede von einer Distanzierung (des Patriarchen oder eines Sprechers, nciht einzelner Bischöfe)? Die Krim verbleibt in der ukrainischen Metropolie; die Begründung hierfür scheint aber zu sein:
"Die Grenzen der Kirche werden nicht von politischen Präferenzen, ethnischen Unterschieden oder gar Staatsgrenzen bestimmt."

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 09:48
von Robert Ketelhohn
Florianklaus hat geschrieben:Moskauer Patriarchat geht auf Distanz zur Annexion: http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... _putin.php
Blödsinn. Es ist doch nicht Sache der Kirche, der Politik zuzujubeln oder eilfertig hinterherzudackeln und kirchliche Strukturen den weltlichen im Schweinsgalopp anzupassen. Abgesehen davon sind russisch-orthodoxe Gläubige in den von der Kiewer Junta und ihren Ustascha-Schlägertrupps beherrschten Gebieten jetzt ständig bedroht.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 09:57
von Ewald Mrnka
Florianklaus hat geschrieben:Moskauer Patriarchat geht auf Distanz zur Annexion: http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... _putin.php
Das ist ein wenig überinterpretiert (Wunsch der Vater des Gedankens? :breitgrins: )

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 09:59
von lifestylekatholik
Paulus Minor hat geschrieben:Bemerkenswerterweise ist niemand auf die Frage eingegangen, wieso es auf dem Abstimmungszettel keine Optionsmöglichkeit für das Verbleiben in der Ukraine ohne Wiederherstellung der Verfassung von 1992 – also für den Status quo vor Beginn der Krise – gab. Ist das Demokratie, wenn eine naheliegende Mögichkeit von vorn herein ausgeschlossen wird?
Paulus Minor (20. März, 11.57 Uhr) hat geschrieben:Der Abstimmungszettel für das Referendum sah kein Kästchen für die Beibehaltung des Status Quo vor. Denen, die einen Verbleib bei der Ukraine unter den bisherigen Bedingungen vorgezogen hätten, war keine Möglichkeit gegeben, ihrer Auffassung Ausdruck zu verleihen.
lifestylekatholik (20. März, 16.30 Uhr) hat geschrieben:Eine dritte Option »Wir belassen alles so, wie es bis vor dem Putsch war« gab es auf den Stimmzetteln nicht. Wer also gegen eine Ausweitung der Autonomie der Krim stimmen wollte, blieb einfach zu Hause. Für eine Gültigkeit des Referendums war Mindestbeteiligung von 50 % notwendig. Diejenigen, die sich an der Abstimmung beteiligten, waren die, die eine Änderung wollten. Das waren gut 80 %.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:01
von lutherbeck
Zitat Kardinal Marx:
...Die Ereignisse in der Ukraine machten deutlich, "dass die Errungenschaften unseres freien und demokratischen Europa keine Selbstverständlichkeiten sind"...
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... KwtFEe6Q4w

:|

Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!

:)

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:03
von lifestylekatholik
lutherbeck hat geschrieben:Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!
Könntest du diesen originellen Gedanken näher ausführen?

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:12
von Ewald Mrnka
lifestylekatholik hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!
Könntest du diesen originellen Gedanken näher ausführen?
Er wird sich hüten.

Doch es sind nicht nur "Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" zu ziehen, da ist noch viel mehr, und interessanteres drin :breitgrins: ....................aber das gehört nicht in diesen Thread; das wäre eher ein Thema für Sozialpsychologie/Psychiatrie :breitgrins: .

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:32
von Fragesteller
lifestylekatholik hat geschrieben:
Paulus Minor hat geschrieben:Bemerkenswerterweise ist niemand auf die Frage eingegangen, wieso es auf dem Abstimmungszettel keine Optionsmöglichkeit für das Verbleiben in der Ukraine ohne Wiederherstellung der Verfassung von 1992 – also für den Status quo vor Beginn der Krise – gab. Ist das Demokratie, wenn eine naheliegende Mögichkeit von vorn herein ausgeschlossen wird?
Paulus Minor (20. März, 11.57 Uhr) hat geschrieben:Der Abstimmungszettel für das Referendum sah kein Kästchen für die Beibehaltung des Status Quo vor. Denen, die einen Verbleib bei der Ukraine unter den bisherigen Bedingungen vorgezogen hätten, war keine Möglichkeit gegeben, ihrer Auffassung Ausdruck zu verleihen.
lifestylekatholik (20. März, 16.30 Uhr) hat geschrieben:Eine dritte Option »Wir belassen alles so, wie es bis vor dem Putsch war« gab es auf den Stimmzetteln nicht. Wer also gegen eine Ausweitung der Autonomie der Krim stimmen wollte, blieb einfach zu Hause. Für eine Gültigkeit des Referendums war Mindestbeteiligung von 50 % notwendig. Diejenigen, die sich an der Abstimmung beteiligten, waren die, die eine Änderung wollten. Das waren gut 80 %.
Ja, aber das ist nun Interpretationssache, denn die Daheimgebliebenen konnten ja genausogut aus Desinteresse oder Protest daheimbleiben oder weil sie eine ganz andere Möglichkeit favorisierten. Demokratischer wäre es tatsächlich gewesen, diese Lösung auf dem Stimmzettel als dritte Möglichkeit zu erwähnen oder die Alternative offener zu formulieren (Entscheidung zwischen der Ukraine und Russland unter Hintanstellung der Verfassungsfrage). Ich verstehe auch nicht, warum man das nicht getan hat. Der Ausgang war doch ohnehin klar, und die kleine Anpassung an die (in diesem Fall: berechtigten) Wünsche des westlichen Auslands hätte wirklich nichts gekostet.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:38
von Fragesteller
lutherbeck hat geschrieben:
Zitat Kardinal Marx:
...Die Ereignisse in der Ukraine machten deutlich, "dass die Errungenschaften unseres freien und demokratischen Europa keine Selbstverständlichkeiten sind"...
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... KwtFEe6Q4w

:|

Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!

:)
Es ist ein ganz perfider rhetorischer Trick, einerseits klar Position zu beziehen (die Anhänger Putins als im Ostblock hängengebliebene Gegner von Freiheit und Demokratie zu brandmarken, ohne den Freunden des Westens ähnliches vorzuwerfen) und diese Position andererseits unangreifbar zu machen durch die ständige Versicherung, man sei ja neutral, sehe die Probleme auf beiden Seiten, sei nur besorgter Beobachter, etc. -- Aber ist auch schwer, eine wirklich neutrale und gerechte Position einzunehmen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:38
von Robert Ketelhohn
lutherbeck hat geschrieben:
Zitat Kardinal Marx:
...Die Ereignisse in der Ukraine machten deutlich, "dass die Errungenschaften unseres freien und demokratischen Europa keine Selbstverständlichkeiten sind"...
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... KwtFEe6Q4w

:|

Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!

:)
:würg: :kotz:

Was für ein Lumpenpack.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 10:57
von lutherbeck
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Zitat Kardinal Marx:
...Die Ereignisse in der Ukraine machten deutlich, "dass die Errungenschaften unseres freien und demokratischen Europa keine Selbstverständlichkeiten sind"...
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... KwtFEe6Q4w

:|

Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!

:)
:würg: :kotz:

Was für ein Lumpenpack.
Robert,

es gelingt mir leider nicht, Dein Statement richtig einzuordnen...

Wen meinst Du denn? Kardinal Marx? Die DBK? Europa, Russland oder die Ukraine? Oder nur die auf der vermeintlich falschen Seite des "Eisernen Vorhangs" sozialisierten User?

:hae?:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:01
von lifestylekatholik
lutherbeck hat geschrieben:es gelingt mir leider nicht, Dein Statement richtig einzuordnen...
Es ist nett, dass du Robert fragst, Lutti. Aber beantworte doch bitte erst mal meine Frage an dich, die ich einige Beiträge weiter oben gestellt habe.

Danke.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:12
von lutherbeck
lifestylekatholik hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:es gelingt mir leider nicht, Dein Statement richtig einzuordnen...
Es ist nett, dass du Robert fragst, Lutti. Aber beantworte doch bitte erst mal meine Frage an dich, die ich einige Beiträge weiter oben gestellt habe.

Danke.
Lieber Lifestylekatholik,

wie Ewald bereits geschrieben hat: ich werde mich hüten... :D

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:29
von Tritonus
Der "Generalstaatsanwalt" der Ukraine, Oleg Machnitzkij, meldete gestern im Fernsehen, dass die Identitäten der Sniper auf dem Maidan festgestellt sind. "Die Identitäten der Scharfschützen sind festgestellt. Ich kann ihre Namen nicht nennen, aber sie sind bekannt", verkündete Machnitzkij. Auf eine Frage zur Nationalität der Scharfschützen antwortete Machnitzkij, dass es bisher nur Bürger der Ukraine sind. Die Liste könne sich noch erweitern.

(Quelle unter anderen: http://www.pravda.com.ua/rus/news/214/3/21/719788/ )

Anmerkung: Die Aussage steht im Prinzip schon seit vorgestern in der Presse, wurde aber seitdem modifiziert. Ursprünglich hatte es geheißen, dass auch Ausländer auf Machnitzkijs Liste stehen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:31
von Ewald Mrnka
lutherbeck hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:
Zitat Kardinal Marx:
...Die Ereignisse in der Ukraine machten deutlich, "dass die Errungenschaften unseres freien und demokratischen Europa keine Selbstverständlichkeiten sind"...
aus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... KwtFEe6Q4w

:|

Ich finde in diesem Thread v. a. interessant, wie unterschiedlich die Sichtweisen auf die Geschehnisse sind;
mit großer Wahrscheinlichkeit können daraus Rückschlüsse auf eine Sozialisation der Schreibenden östlich oder westlich des früheren "eisernen Vorhangs" gezogen werden!

:)
:würg: :kotz:

Was für ein Lumpenpack.
Robert,

es gelingt mir leider nicht, Dein Statement richtig einzuordnen...

Wen meinst Du denn? Kardinal Marx? Die DBK? Europa, Russland oder die Ukraine? Oder nur die auf der vermeintlich falschen Seite des "Eisernen Vorhangs" sozialisierten User?

:hae?:
Ich tippe mal auf den gewichtig-eminenten :breitgrins: Leisetreter Marx; die RKK ist eindeutig anti-russisch positioniert, auch wenn sie das aus Feigheit & Opportunismus nicht offen rausläßt.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:34
von Ewald Mrnka
Tritonus hat geschrieben:Der "Generalstaatsanwalt" der Ukraine, Oleg Machnitzkij, meldete gestern im Fernsehen, dass die Identitäten der Sniper auf dem Maidan festgestellt sind. "Die Identitäten der Scharfschützen sind festgestellt. Ich kann ihre Namen nicht nennen, aber sie sind bekannt", verkündete Machnitzkij. Auf eine Frage zur Nationalität der Scharfschützen antwortete Machnitzkij, dass es bisher nur Bürger der Ukraine sind. Die Liste könne sich noch erweitern.

(Quelle unter anderen: http://www.pravda.com.ua/rus/news/214/3/21/719788/ )

Anmerkung: Die Aussage steht im Prinzip schon seit vorgestern in der Presse, wurde aber seitdem modifiziert. Ursprünglich hatte es geheißen, dass auch Ausländer auf Machnitzkijs Liste stehen.
Auf Deutsch:
http://de.ria.ru/post_soviet_space/214 ... 83993.html

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Freitag 21. März 2014, 11:34
von Maria Magdalena
Nur mal am Rande .
Dies Alles erinnert doch schon etwas an ein anderes geschichtliches Ereignis, wo eine andere Nation es überhaupt nicht hinnehmen wollte " dass der Feind genau vor der eigenen Haustür stand " und wo erst ( etwas übertrieben gesagt) 1 Sek. vor 12 der dritte Weltkrieg abgeblassen wurde. Erinnert euch nur mal an die Kubakrise !!
Aber bitte auch daran, dass beide " Supermächte" davor nichts unversucht gelassen haben mit Geld, Waffen usw. Kuba auf ihre Seite zuziehen.
Und auch wenn man Putin & Co ,für sonst etwas hält, sollte man vielleicht nicht auseracht lassen, dass dort die Menschen genau so hinters Licht geführt werden, wie wir von unseren " befreundeten Nationen" ( abgehört und/ oder Industriespionage usw. durch die NSA für die USA , den MI6 für die Briten; und dies sind nur die ausländischen Geheimdienste, die " aufgeflogen" sind. Ach ja, und unser BND darf auch nicht vergessen werden .
Also frage ich mich , ist hier überhaupt noch ein Unterschied ? Ob man nun fadenscheinig für die Medien gefragt wird " ob man hier oder dort hingehören möchte " oder ob man sich dies spart und die Menschen gleich ausspioniert ? Denn Fakt ist doch jeder beruft sich darauf " sich vor oder gegen jemanden schützen zuwollen ! Sein es jetzt irgendwelche Terroristen oder halt weil man die NATO nicht vor der Haustür haben will ! " So oder so, es ist immer das Gleiche. Es geht einzig darum seine Macht zu behalten oder sie noch etwas weiter auszubauen, um letztendlich noch etwas besser dazustehen und nicht von irgend einem anderen Land abgehängt zu werden und als zweitklassig dazustehen. Dies heißt nicht, dass man dieses Verhalten gut heissen sollte oder muß ! Aber wie alles im Leben ,hat auch diese Medaille zwei Seiten und vielleicht sollte man nicht nur auf eine Seite schauen, weil man die, die diese Unart an den Tag legen, nicht leiden kann, sondern auch die andere Seite betrachten. Nicht um ein Unrecht gut zu heissen, sondern um hier wie dort Zusammenhänge, Reaktionen und Auswirkungen besser zu erkennen, aufzudecken und wenn möglich gar zu verstehen. )