Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

Diese klaren Worte Putins (die wir so in westlichen Medien nicht hören werden oder nur sinnentstellt verkürzt) sollten uns zeigen das der Krieg einen Punkt erreicht hat an dem dem man keine diplomatischen Rücksichten mehr nehmen muss (und das ist das eigentlich beängstigende).

Gerade am Anfang des Krieges als es noch Gespräche gab zwischen Putin und westlichen Politikern, dachte ich oft: Unglaublich das der sich noch die Zeit nimmt mit dem Wurschtl zu reden.(wo doch klar ist das alles aber wirklich alles in Washington entschieden wird)

worüber soll ein Putin mit einer Marionette wie Scholz "verhandeln" oder mit einer anderen EU-Sockenpuppe.
Ausgesprochen wurde nie was ohnehin alle wussten.
Das einer wie der Olaf zwar den König Herodes für den deutschen Pöbel spielen darf, sein Pontius Pilatus aber vermutlich in Rammstein sitzt.

Wenn jetzt Putin solche Dinge so offen benennt bedeutet das für mich das er keine Chancen mehr sieht für irgendeinen gesichtswahrenden Verhandlungsfrieden.
Die Brücken sind verbrannt.Was das genau bedeutet weiß ich auch nicht aber auf alle Fälle nichts Gutes.

p.s.
Immer wenn ich im Fernsehen diese Kriegshetzer höre (Baerbock oder die FDP-Transe ,Schabrak-Zimmermann) denke ich mir:
es sollte ein Gesetz geben das nur noch Menschen Verteidigungsminister/in werden DÜRFEN die Söhne im wehrfähigen Alter haben und schlimmstenfalls auch an die Front müssten. KEINE Kinderlosen Menschen in Kriegsentscheidende Ministerposten !
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Jakobgutbewohner
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Marion hat geschrieben:
Samstag 1. Oktober 2022, 12:25
Ein Video mit der deutschen Simultanübersetzung wurde von RT DE übertragen:
https://odysee.com/@RTDE:e/putin-unterz ... russland:4
Als Text: https://www.anti-spiegel.ru/2022/putins ... n-gebieten
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15


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Marion
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Marion »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 30. September 2022, 12:52
Natürlich ist es im Interesse Russlands, seine Rohstoffe zu verkaufen, sei es Öl, Gas oder andere. Aber seinen Ruf als zuverlässiger Lieferant hat es nun einmal verloren. Das war doch auch der Argument, warum man sich bedenkenlos von Russland als Gaslieferanten abhängig gemacht hat. Man hat immer darauf hingewiesen, daß die Russen vertragstreu sogar während der Spannungen des Kalten Krieges in den 60'iger Jahren geliefert haben. Aber diesen Ruf hat Putin jetzt verspielt und es wird lange, lange dauern, bis Russland sich davon erholt hat.
Hat Russland das wirklich? Kam und kommt nicht einfach nur weniger Gas wegen den Sanktionen, die ja nicht Russland verhängt hat, sondern jemand anderes?
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Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Einmal ganz abgesehen von der Frage, warum die Sanktionen verhängt wurden:

Kannst Du Dir vorstellen, daß westliche Unternehmen künftig noch viele Geschäfte mit Russland machen werden?

Versetz Dich einmal in die Lage eines Gaseinkäufers, z.B. Uniper. Der kauft das Gas und verkauft es an die Stadtwerke. Allen Lieferungen liegen langfristige Verträge zugrunde. Wenn Russland nicht liefert, werden die Stadtwerke trotzdem auf Lieferungen drängen - sie haben ja einen Liefervertrag mit Uniper und deren Beschaffungsproblem interessiert sie nicht.

Folglich werden -und das ist mit der westlichen Politik ja durchaus beabsichtigt- solche Risiken von den Unternehmen gemieden. Man kauft eben woanders und zahlt den Mehrpreis für die Liefersicherheit. Das kannst Du auch am Beispiel Iran sehen. Auch hier gibt es Sanktionen und vorsichtshalber sehen fast alle westlichen Unternehmen von Geschäften mit dem Iran ab - obwohl die EU sie ermuntert hat, weiter mit dem Iran Handel zu treiben und dafür sogar eine Clearing-Gesellschaft (Instex) gründete.

Was für Gas gilt, gilt natürlich auch für andere Rohstoffe, die wichtig sind. Nach der Erfahrung wird jedes Land seine Lieferquellen diversifizieren. Das man sich von Kohle und Atomstrom gleichzeitig verabschiedet und bis zur Phantasiewelt der "Erneuerbaren" auf Gas als Brückentechnologie mit einem Hauptlieferanten (> 50%) setzt - diesen Fehler hat man einmal gemacht.
Nein - Russland ist als Lieferant "verbrannt", man wird sich nicht mehr so abhängig machen wie bisher, viel, viel geringere Mengen dort einkaufen. Einen besseren Verkaufsmanager für Frackinggas als Putin können sich Exxon und ConocoPhillips nicht wünschen. :D

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Siard
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Siard »

Marion hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 12:06
Hat Russland das wirklich? Kam und kommt nicht einfach nur weniger Gas wegen den Sanktionen, die ja nicht Russland verhängt hat, sondern jemand anderes?
Das Bundesministerium für Volksaufklärung und Propaganda (auch Wahrheitsministerium) sorgt dafür, daß die Hirne der Untertanen Bürger richtig gewaschen werden. :pfeif:

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 13:24
Kannst Du Dir vorstellen, daß westliche Unternehmen künftig noch viele Geschäfte mit Russland machen werden?
Die spannendere Frage lautet derzeit: Wie viele westliche Unternehmen werden in drei - sechs - neun Monaten noch da sein, um Geschäfte mit irgendwem machen zu können?

Sieht man sich Entwicklung von Pfund Sterling und Euro an und hört regierungsnahe Institute von einer Rezession für 2023 orakeln, kann einem Angst und Bange um Europa werden. (wenn Regierungen von Rezession reden, wird es aus Erfahrung mindestens doppelt so schlimm :glubsch: )

Keine Industrie mehr, keine Gasnachfrage. Problem gelöst. Unsere "Freunde" aus den USA werben ja bereits aktiv um deutsche Unternehmen. Das ist im Grunde eine Art Wirtschaftskrieg, welche die USA da gegen ihre europäischen "Partner" (Lesart USA) bzw. "Vasallen" (Lesart Russland) führen. Der Rest der Welt blickt darauf und macht sich drüber lustig. Das hier gestern bei einem chinesischen Diplomaten auf Twitter gefunden:

Bild

Im übrigen sei die Russische Föderation laut Herrn Peskow bereit ihre vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Es gibt ja nicht nur Nord Stream. Man müsste nur die Polen dazu bringen, die Jamal Pipeline zu öffnen und das Gas nach Deutschland passieren zu lassen. Die haben da nämlich den Finger drauf. Viel Glück.

Sich erst selbst medienwirksam abzuschotten und dann darüber zu beklagen, dass man keine Lieferungen mehr bekommt ... ist das schon Schizophrenie oder noch Kalkül? Bei den handelnden Personen ist man sich nicht mehr so ganz sicher ... :achselzuck:

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Marion
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Marion »

Russland liefert kein Gas mehr nach Italien
...
In Österreich habe es Ende September regulative Änderungen gegeben, weshalb es nun zu diesem Problem gekommen sei.
https://www.handelsblatt.com/politik/in ... 19236.html

Schon interessant. Die Österreicher kaufen zwar, und bekommen es auch, für sich Gas aus Russland (siehe verl. Artikel) , aber einfach nur nach Italien weiterleiten geht nun nicht mehr. Aber daran ist bestimmt auch der Russe wieder schuld.

Was soll das, dass nun die Österreicherer die Italiener ärgern müssen? Als ob es gerade nicht genug andere Probleme gäbe...

Habeck im Juni "Energie als Waffe gegen uns"
Er meinte damit allerdings den Russen die anscheinend Energie drosseln https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ga ... k-101.html

Wer hier allerdings Energie drosselt, also mit dieser Waffe rumfuchtelt dürfte langsam Allgemein bekannt sein.
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Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 15:02
Die spannendere Frage lautet derzeit: Wie viele westliche Unternehmen werden in drei - sechs - neun Monaten noch da sein, um Geschäfte mit irgendwem machen zu können?
Die Antwort haben wir bis Mitte November. Dann ist die Berichtssaison für das III Quartal 2022 abgeschlossen und wir werden die Gewinnentwicklung und die Ausblicke der Unternehmen kennen.
TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 15:02
Sieht man sich Entwicklung von Pfund Sterling und Euro an und hört regierungsnahe Institute von einer Rezession für 2023 orakeln, kann einem Angst und Bange um Europa werden. (wenn Regierungen von Rezession reden, wird es aus Erfahrung mindestens doppelt so schlimm :glubsch: )
Devisenmärkte reagieren nach anderen, häufig kurzfristigeren Gesichtspunkten. Der Fall des Euro steht wohl mehr mit dem strammen Zinserhöhungskurs der FED in Zusammenhang als mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone. Bei GBP war es die Ankündigung von Steuersenkungen ohne Gegenbuchung, also vermutlich mit weiteren Schulden, die zum Vertrauensverlust beigetragen hat.
Außerdem sucht das Geld in diesen Zeiten einen sicheren Hafen - und das ist nun einmal der USD (und der CHF, der ebenfalls zum USD nicht abgewertet hat).

Natürlich befindet sich Europa auf dem Weg zu Deindustrialisierung - aber das Problem ist vor allem in Deutschland hausgemacht. Wer hohe Mrden-Beträge für "Gendern", "Flüchtlinge" und "Europa" ausgibt und dafür die Infrastruktur verfallen läßt, legt den Grundstein. Kommen dann noch weitere Kosten durch eine schwachsinnige Energie"wende" hinzu und wird die Autoindustrie gezwungen, ihren Wettbewerbsvorteil bei den Verbrennern aufzugeben, dann droht Armut.

Wie schlimm die Rezession wird, weiß niemand. Kommt es nicht so schlimm wie von Dir befürchtet, dann hat man das bekannte Spiel aus der Corona-Zeit angewandt: Man warnt und warnt und warnt und behauptet nachher, nur durch die kluge Politik sei Schlimmeres verhindert worden.
Daß der von Dir angenommene katastrophale Verlauf von vielen Marktteilnehmern nicht geteilt wird, sieht man an der Flugwährung No 1 - dem Goldpreis. Der müßte in ungeahnte Höhen schießen, wenn die westliche Wirtschaft vor dem Zusammenbruch stände.
TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 15:02
Keine Industrie mehr, keine Gasnachfrage. Problem gelöst. Unsere "Freunde" aus den USA werben ja bereits aktiv um deutsche Unternehmen. Das ist im Grunde eine Art Wirtschaftskrieg, welche die USA da gegen ihre europäischen "Partner" (Lesart USA) bzw. "Vasallen" (Lesart Russland) führen.
Natürlich sind die hohen Energiekosten hier ein Wettbewerbsnachteil und sicherlich wird es auch zu Firmenverlagerungen kommen. Aber das ist doch umgekehrt auch so, s. Praxair oder Medtronic, die ihren Sitz nach Irland verlegt haben. Trump hat doch Steuerregeln geändert, um die US-Firmen zur Rückkehr zu bewegen. Diese Art von "Wirtschaftskrieg" findet schon lange statt - wie es im übrigen auch Rezessionen schon immer gegeben hat.

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Caviteño hat geschrieben:
Dienstag 4. Oktober 2022, 19:12
Daß der von Dir angenommene katastrophale Verlauf von vielen Marktteilnehmern nicht geteilt wird, sieht man an der Flugwährung No 1 - dem Goldpreis. Der müßte in ungeahnte Höhen schießen, wenn die westliche Wirtschaft vor dem Zusammenbruch stände.
Der Goldpreis ist in den letzten Tagen von ca. 1620 USD auf ca. 1720 USD je Unze nach oben geklettert; um nicht zu sagen: geschossen! :hmm:

Das ist zwar noch 'ne ganze Ecke weg von den 2050 USD/Unze, die er kurz nach Ausbruch des Krieges 'mal hatte, aber der Anstieg ist schon ziemlich steil.

P.S. Ich nehme an, Du meintest Fluchtwährung! :emil:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

Christian
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Christian »

Rußland hat sich zusehends in eine Sackgasse hinein begeben. Geländegewinne werden aufgegeben, offene Kritik und Streitigkeiten innerhalb der beteiligten Militärs ( Kadyrow z.B.) über die weitere Strategie und im Westen wird die Angst vor einen Atomschlag geschürt und letztendlich scheint die Krimbrücke heute vormittag zerstört worden zu sein. Die Spirale der Gewalt läßt sich anscheinend nicht mehr aufhalten, weil niemand willens und fähig ist zu verhandeln droht nach jeder Eskalation eine weitere Eskalation.

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Der Heise/Telepolis Artikel zum Anschlag auf die russische Krim-Brücke ist ein schönes journalistisches Beispiel für einen sauberen mithin klassischen Bericht.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

kukHofnarr hat geschrieben:
Samstag 8. Oktober 2022, 21:13
Der Heise/Telepolis Artikel zum Anschlag auf die russische Krim-Brücke ist ein schönes journalistisches Beispiel für einen sauberen mithin klassischen Bericht.
Ja, ich lese Heise Telepolis schon etliche Jahre, da kommen mehrere Meinungen zu Wort und man bemüht sich einigermaßen um journalistische Fairness!

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Marion
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Marion »

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kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Das Verhältnis zwischen EU-Mitgliedsstaaten und Russland, vor zweiundzwanzig Jahren illustriert von Pixar Studios:

"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Das amerikanische Defcon Level Warning System ist dem amerikanischen Weltbild geschuldet und besitzt 5 Level. Anfang Oktober wurde Defcon für den Grossraum "Africa" und "Mideast" jeweils von Level 3 auf 2 sowie für "Space" gerade von 4 auf 3 gesetzt.

10-8-2022 | 9:43 pm UTC:

| AFRICA: 2
| MIDEAST: 2
| CYBER: 3
| EUROPE: 2
| ASIA: 3
| USA: 3
| LATAM: 3
| SPACE: 3

Defcon Level "overall": 3"

Quelle: https://www.defconlevel.com
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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

@Caviteno Die US-Zinserhöhung war sicherlich nicht hilfreich, aber auch nicht der Auslöser für den Währungsverfall von Euro oder Pfund. Letzterer offenbar nur durch massives Eingreifen der Bank of England gestoppt. Die Probleme sind grundlegender Natur und teils von dir angesprochen - aberwitzige Energiepreise mit resultierender De-Industrialisierung, Ideologie, Bürokratie, Überalterung uvm.

Dies führt dazu, dass keiner mehr in Europa eine Zukunft sieht. Die Investitionen beiben aus oder werden aus ideologischen Gründen völlig fehlgetätigt. Da sind wir uns beide einig. Alles in allem zum großen Teil selbsterwähltes Elend - den Rest steuern die USA bei, aus welchen kurzsichtigen Gründen auch immer.

Aber hey, wenn man einen Wirtschaftsminister hat, der nicht mal ansatzweise Ahnung von Insolvenzrecht besitzt und sich allen Ernstes öffentlich wundert, warum das US-Gas denn so viel teurer sei als das russische Gas... da fällt einem nichts mehr ein. Europa hat fertig.
Christian hat geschrieben:
Samstag 8. Oktober 2022, 11:56
Rußland hat sich zusehends in eine Sackgasse hinein begeben. Geländegewinne werden aufgegeben, offene Kritik und Streitigkeiten innerhalb der beteiligten Militärs ( Kadyrow z.B.) über die weitere Strategie und im Westen wird die Angst vor einen Atomschlag geschürt und letztendlich scheint die Krimbrücke heute vormittag zerstört worden zu sein. Die Spirale der Gewalt läßt sich anscheinend nicht mehr aufhalten, weil niemand willens und fähig ist zu verhandeln droht nach jeder Eskalation eine weitere Eskalation.
Mein Gott, diese westliche Hysterie! :pfeif: Sich auf irgendwelche winzigen Details fixieren, emotional aufputschen und völlig den Kontext und das Gesamtbild verlieren. Gefüttert durch den westlichen Narrativ-Journalismus. Da nimmt Land X fünfzehn Dörfer ein, während Land Y sich 120.000qm und 5 Millionen Menschen einverleibt. Aber schon klar, Land Y ist am voll am verlieren und in der Sackgasse …

Wer sich freiwillig noch den westlichen Mainstream-Narrativ trotz aller entlarvten Lügen antut, hat nichts anders verdient, als in seiner westlichen Blase zu enden und die Welt nicht mehr zu verstehen. Es ist nicht so, als gäbe nicht auch auf Englisch oder Deutsch guten Journalismus. Der hat halt weniger emotionale Hyperventilation zu bieten, aber dafür ist es guter alter erklärender (!) Journalismus vs. dem aggressiven Narrativ-Journalismus im Mainstream.

Siehe den Terroranschlag auf die Kertsch-Brücke. Handwerklich schlecht ausgeführt, vermutlich also von den Briten. Nur ein kleines Teilstück einer Spur gesprengt. Stunden später lief der Auto- und Bahnverkehr wieder darauf. Aber in den westlichen Medien wird das Detail getrieben, als sei der Krieg damit jetzt entschieden. :D

Es wird keinen Atomschlag seitens Russland geben. Warum auch? Russland gewinnt so oder so. Russland hat eine Atomwaffen-Doktrin, die den Einsatz klar regelt. Putin wies darauf hin. Daraus konstruierten westliche Medien eine "Drohung mit Atomwaffen". Lächerlich.

Die Amerikaner besitzen übrigens keine Atomwaffen-Doktrin. Schlecht für ein Land, dass bereits bewies, dass es keine Skrupel hat, Atomwaffen gegen Zivilisten einzusetzen. Aber hey, die Bösen sind bekanntlich immer die anderen. Da kann der Irre aus Kiew auch einen atomaren Erstschlag gegen die Russische Föderation fordern, er ist und bleibt doch der "Kriegsheld" von Ursula und Joe.

Sehr schön auch diese Gegenüberstellung der "Flexibilität des westlichen Journalismus", gefunden bei moonofalabama.org:

Bild

Russland hat diesen Konflikt bisher bewusst als Spezialoperation geführt. Man könnte sagen, eine Hand hinter dem Rücken gebunden. Das wird jetzt vorbei sein. Ich vermute, man wird die Ukraine als terroristischen Staat einordnen und dann entsprechend seine Zurückhaltung aufgeben, insbesondere was die Entscheidungszentren und Infrastruktur angeht.

Edit: Gerade in diesen Stunden scheint es in der Ukraine zu beginnen. Ein Vorgeschmack.

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Marion
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Marion »

TeDeum hat geschrieben:
Montag 10. Oktober 2022, 10:41
Edit: Gerade in diesen Stunden scheint es in der Ukraine zu beginnen. Ein Vorgeschmack.
Laut rt.de
Um 13 Uhr Moskauer Zeit bestätigte und kommentierte Russlands Präsident Wladimir Putin die Raketenangriffe schließlich höchstselbst:

"Das Kiewer Regime hat sich durch sein Tun faktisch auf das Niveau internationaler terroristischer Formierungen begeben, mit den verruchtesten dieser Gruppierungen. Verbrechen dieser Art ohne Antwort zu belassen ist mittlerweile schlicht unmöglich. Heute morgen wurde auf Anraten des Verteidigungsministeriums und nach Plan des Generalstabs Russlands ein intensiver Angriff mit Luft-, See- und bodengestützten Präzisionslenkflugkörpern großer Reichweite gegen Objekte der Energieversorgung, militärische Befehlsstände und Objekte der Kommunikationsinfrastruktur der Ukraine geführt. Im Falle, dass Versuche fortgesetzt werden, auf unserem Staatsgebiet Terroranschläge zu verüben, werden Russlands Antworten hart ausfallen und ihre Ausmaße dem Niveau der Bedrohungen entsprechen, die der russischen Föderation geschaffen werden. Niemand darf irgendwelche Zweifel daran haben."
https://de.rt.com/europa/151138-raketen ... idialburo/
https://pressefreiheit.rtde.tech/europa ... idialburo/
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Jakobgutbewohner
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Das bedeutet, dass Russland die Explosion der Krimbrücke als einen Akt von Staatsterrorismus gegen „kritische zivile Infrastruktur“ in Russland einstuft. Diese Formulierung ist wichtig, denn sie entspricht exakt der Formulierung, die man in der Resolution 2341 des UNO-Sicherheitsrates lesen kann. In der Resolution geht es um den Umgang mit internationalem Terrorismus gegen „kritische zivile Infrastruktur“ und es dürfte kein Zufall sein, dass diese Formulierung in dem nur drei Minuten langen Video so oft betont wurde.
https://www.anti-spiegel.ru/2022/putin- ... -reagieren
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Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
Montag 10. Oktober 2022, 10:41
Siehe den Terroranschlag auf die Kertsch-Brücke. Handwerklich schlecht ausgeführt, vermutlich also von den Briten. Nur ein kleines Teilstück einer Spur gesprengt. Stunden später lief der Auto- und Bahnverkehr wieder darauf. Aber in den westlichen Medien wird das Detail getrieben, als sei der Krieg damit jetzt entschieden. :D
Die NZZ kommt - mit guten Gründen - zu einer anderen Schlußfolgerung:
Die Brücke von Kertsch ist für den Krieg gegen die Ukraine von zentraler Bedeutung: nicht nur symbolisch, sondern auch operativ. Der Weg der Nachschubzüge über die Krim ist für die besonders exponierten Verbände westlich des Dnipro existenziell.
(...)
Dieser Prestigeschlag [= gemeint ist die Versenkung des russischen Flagschiffs der Schwarzmeerflotte im April] hatte eine ähnliche Qualität wie die Explosion auf der Krim-Brücke. Noch ist die Urheberschaft nicht geklärt. Der Angriff erfolgte allerdings zu einem kritischen Zeitpunkt der ukrainischen Gegenoffensive westlich des Dnipro. Die zeitliche Koordination des Angriffs bei Kertsch weist auf eine hochpräzise Planung bei einer weitgehenden Informationsüberlegenheit hin.
Mit einer Explosion exakt auf der Höhe eines Zuges mit Treibstoff wurde maximale Wirkung erzielt – mindestens visuell. Die Aktion wurde von präzise gewählten Standorten aufgenommen und sofort über die sozialen Netzwerke verbreitet. Die Urheber hatten die Deutungshoheit. Das russische Verteidigungsministerium konnte auf die Bilder des Grossbrands nur reagieren. Eine der kritischsten Infrastrukturen für den Krieg gegen die Ukraine war zeitweise unterbrochen.
Die Versorgung der russischen Verbände bei Cherson mit neuen Truppen, Munition und Treibstoff über die Krim-Route bleibt zumindest in den nächsten Tagen eingeschränkt. Der unmittelbare Nutzen aus militärischer Sicht erscheint gering. Doch der Angriff auf die Brücke, wer auch immer dahintersteckt, offenbart die operative Schwäche der russischen Armee in ihrem Krieg gegen die Ukraine.
Schlag gegen die Krim-Brücke zeigt die operative Schwäche der russischen Armee

Natürlich kann man das westliche Propaganda abtun. Vielleicht war der Anschlag auch einen Tag früher, am Geburtstag von Putin, geplant. Aber es bleibt doch festzuhalten, daß die Zerstörung nicht durch Raketen, Artillerie oder durch einen Unterwasser-Einsatz, sondern durch einen Anschlag gelungen ist. Wenn es stimmt, daß alle Fahrzeuge gründlich vor dem Befahren der Brücke kontrolliert werden, dann dürften Korruption oder Nachlässigkeit der Grund gewesen sein, daß so etwas möglich war. In beiden Fällen kein besonders gutes Bild.

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Gestern den Fehler gemacht, in die (anti)sozialen Medien zu blicken. Nach den Raketenangriffen. Die Leute, die gestern noch vom sicheren Sieg der Ukraine fabulierten, sind nun am Boden zerstört - und andersrum die russischen Nationalisten aus ihrem Tal der Tränen in höchste Extase geraten. Man fühlt sich an das Psychogramm von manisch-depressiven Patienten erinnert. :hae?:

- Was ist eigentlich mit den Leuten los?
- Warum der Drang sich täglich den emotionalen Kick abzuholen?
- Statt sich Fakten und das Gesamtbild ansehen zu wollen?

Grundlegend geändert hat sich gestern nichts. :roll:
Caviteño hat geschrieben:
Montag 10. Oktober 2022, 17:07
Die NZZ kommt - mit guten Gründen - zu einer anderen Schlußfolgerung:
Das die NZZ zu einer anderen Schlussfolgerung kommt, verwundert kaum :D … sie mag für innenpolitische deutsche Vorgänge lesenswert sein, da Journalisten dort Dinge publizieren dürfen, die man in der Bundesrepublik maximal denken darf. Außenpolitisch zählt sie zu den NATO-Propagandaorganen und hat das seit Februar quasi tagtäglich eindrucksvoll bewiesen.

Nicht auf dich persönlich gemünzt: Aber wer sich über RT als Propaganda-Werkzeug beklagt, sollte erst recht nicht FAZ, NZZ, den Guardian oder was auch immer im Westen lesen. Sie beweisen eindrucksvoll, wie man auch ohne zentrales Wahrheitsministerium im Gleichschritt marschieren kann.

Nochmal zum Verständnis: Ein Teil (0.8% der Gesamtlänge) einer (!) Spur der zweispurigen PKW-Brücke wurde zerstört. Nach ersten Berichten wurde dafür ein unschuldiger Spediteur angeheuert und ausgenutzt. Wie der LKW auf die Brücke und durch die Inspektion kam, wird sich aufklären - die gesamte Brücke ist videoüberwacht.

Am Abend rollten bereits wieder Eisenbahn und Autos über die Brücke, davon gibt es unzählige Videos. Und es ist nicht so, als gäbe es nicht auch Fähren - das hat auch vor dem Brückenbau jahrelang funktioniert. Gerede über Nachschubprobleme sind völlig realitätsfern. Aber Russland hat ja auch gestern über 100 Raketen auf die Ukraine abgefeuert - also jene Raketen, die der RF seit März bereits ausgegangen sind.

EDIT: Gerade in diesen Minuten schießen die mit den massiven Nachschubproblemen weitere 100 nicht-mehr-existente Raketen auf die gesamte Ukraine. Da mussten aber viele Geschirrspüler und Kühlschränke dran glauben. (mal ernsthaft, wer kann nach diesem Zeugnis von Realitätsverweigerung solchen Leuten noch folgen wollen!?)

An einer Stelle ist die PKW-Brücke nun auf eine Spur verkürzt. Das ist eine Unannehmlichkeit, die jeder Autofahrer unter uns kennt, aber nicht mehr. Alle anderen Behauptungen sind durch keinerlei Fakten gedeckt. Es wird sicher mit hoher Priorität behoben. Genauso wie die Ukraine die Schäden durch die Raketenangriffe zu seiner Zeit beheben wird und mitnichten „in der Steinzeit angekommen ist“. Das ist genau das, was ich ansprach … Details völlig aufblasen, den Blick fürs Ganze zu verlieren und sich die Realität passend zurechtbasteln.

Interessant an dem Anschlag auf die Kertsch-Brücke waren für mich die Reaktionen im Westen. Betretenes Schweigen oder offen gezeigte Freude. Merke: Staatsterrorismus ist für den verlogenen Westen in Ordnung, wenn es seine Gegenspieler betrifft. Schon beim Attentat auf Darja Dugina zu beobachten. All das Gerede von Menschenrechten und Freiheit ist nichts als eine PR-getriebene Illusion - und hier ist der nächste Beweis für die Doppelmoral. Das Fegefeuer wartet.

Wirklich wichtige Dinge werden nur beiläufig betrachtet, wenn sie sich nicht für den emotionalen Kick eignen. Nehmen wir Saudi-Arabien. Ein U.S.-Vasall, wie er im Buch steht - eine Herrscherfamilie von U.S.-Gnaden.

Dachte man bisher. Die letzten Tage bewiesen das Gegenteil. In westlichen Diskussionskreisen wenig beachtet, hat sich selbst Saudi Arabien als Mitglied der OPEC+ entgegen dem ausdrücklichen Wunsch Washingtons für eine Verkürzung der Ölfördermenge um 2 Millionen Barrel täglich ausgesprochen. Und das in einer Zeit, in der die USA bereits ihre strategischen Ölreserven leeren (niedrigster Stand seit 40+ Jahren!), um die Preise halbwegs stabil zu halten. In einer Zeit, in welcher der Westen gerne einen Ölpreisdeckel durchsetzen möchte - diametral den Interessen eines Öl-Kartells wie der OPEC+ entgegenlaufend.

Saudi Arabien hat mit seiner Entscheidung etwas bewiesen. Nämlich, dass es fortan ein sourveräner Staat ist. Und seine eigenen Interessen verfolgt. Das es tut, was gut für Riad ist - und nicht für Washington. Davon könnten sich europäische Politiker eine dicke Scheibe abschneiden. Mehr noch - Aramco hat beschlossen, sein Öl dem Westen für 20 cent teurer als den Asiaten zu verkaufen. Autsch.

Dieses wenig beachtete Ereignis zeugt eindrucksvoll vom Sterben der Pax Americana. Der Westen ist schwach. Militärisch, intellektuell, wirtschaftlich. Aber er will es nicht wahr haben und glaubt, er sei noch der Westen der 1960er Jahre.

Der geschätzte Peter Scholl-Latour sprach bereits vor über 10 Jahren vom Ende der weißen Weltherrschaft. Damit und wie mit so vielen anderen Einschätzungen lag er richtig. Aber das war auch noch kein gesteuerter Narrativ-Journalismus, das war noch "alte Schule".

Nun, als ich zu Beginn des Konflikts hier in diesem Forum von der anstehenden geopolitischen Zeitenwende schrieb, da wurde ich von Einzelnen noch belächelt. Wer zweifelt angesichts einer zunehmenden Aufspaltung der Welt in zwei Teile jetzt noch daran?
Zuletzt geändert von TeDeum am Dienstag 11. Oktober 2022, 11:15, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Auch interessant:
The EU is calling for "dialogue" with Russia in a draft United Nations resolution to condemn its annexation of Ukrainian territory.

UN countries and international bodies should support ending the war "through political dialogue, negotiation, mediation and other peaceful means" the latest draft text, dated Friday (7 October) and seen by EUobserver, said.
Quelle

Nach 8 Monaten blockieren von Verhandlungen, nach markigen Sprüchen von EU-Chefdiplomat Borrell ("this war must be won on the battlefield") will die EU plötzlich den Dialog suchen. Kurz vor einer anstehenden Wirtschaftskrise, Blackouts und sich rapide leerenden Waffenarsenalen.

Sorry Uschi, Timing ist alles im Leben.

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Protasius
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 11. Oktober 2022, 10:54
Auch interessant:
The EU is calling for "dialogue" with Russia in a draft United Nations resolution to condemn its annexation of Ukrainian territory.

UN countries and international bodies should support ending the war "through political dialogue, negotiation, mediation and other peaceful means" the latest draft text, dated Friday (7 October) and seen by EUobserver, said.
Quelle

Nach 8 Monaten blockieren von Verhandlungen, nach markigen Sprüchen von EU-Chefdiplomat Borrell ("this war must be won on the battlefield") will die EU plötzlich den Dialog suchen. Kurz vor einer anstehenden Wirtschaftskrise, Blackouts und sich rapide leerenden Waffenarsenalen.

Sorry Uschi, Timing ist alles im Leben.
Als vor wenigen Wochen berichtet wurde, Olaf Scholz habe sich in seinem Telephonat mit Wladimir Putin für Verhandlungen eingesetzt, habe ich mich schon verarscht gefühlt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 11. Oktober 2022, 10:54
Auch interessant:
The EU is calling for "dialogue" with Russia in a draft United Nations resolution to condemn its annexation of Ukrainian territory.

UN countries and international bodies should support ending the war "through political dialogue, negotiation, mediation and other peaceful means" the latest draft text, dated Friday (7 October) and seen by EUobserver, said.
Quelle

Nach 8 Monaten blockieren von Verhandlungen, nach markigen Sprüchen von EU-Chefdiplomat Borrell ("this war must be won on the battlefield") will die EU plötzlich den Dialog suchen. Kurz vor einer anstehenden Wirtschaftskrise, Blackouts und sich rapide leerenden Waffenarsenalen.

Sorry Uschi, Timing ist alles im Leben.
Die Pfuschi weiß eben nicht wovon die Rede ist, wenn jemand den Begriff Kairos benutzt. :unbeteiligttu:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Muss gestehen, Kairos selbst nicht gekannt zu haben. Treffend. Danke @Peduli!

Die Raketenangriffe auf die ukrainische Infrastruktur scheinen auch heute forgesetzt zu werden. Gott sei Dank scheinen die Angriffe relativ gezielt zu erfolgen, auch wenn sich zivile Opfer nie gänzlich vermeiden lassen. Die ukrainischen Raketenabwehrsystem scheinen machtlos. Darin wird auch der gestern gelieferte, eine (!) deutsche IRIS-T Panzer nichts ändern vermögen.

Elon Musks Starlink über der Ukraine scheint teilweise deaktiviert (?) worden zu sein. Ob das mit der heftigen Kritik nach seinem öffentlichen Friedensvorschlag zusammenhängt? Hat er in Wut den Stecker gezogen?

Oder kamen russische Anti-Satellitenwaffen (der in diesem Thread bereits erwähnte Peresvet) zum Einsatz? Mehrere russische Kanäle posteten Fotos solcher Lichtkegel in der Nähe mehrerer russischer Städte:

Bild

Auf Anfrage bei den lokalen Behörden hieß es, dies sei ein Wetterphänomen. (es ist immer ein „Wetterphänomen“, oder? :-D )

Die Financial Times berichtete daraufhin von einem teilweisen Starlink Ausfall über dem Konfliktgebiet:

https://www.ft.com/content/9a7b922b-243 ... c9a6dc8397

In dieser Äußerung von Rogov von gestern liest es sich aber so zwischen den Zeilen, als sei man an diesem Zufall nicht ganz unschuldig. Auch wenn man es nicht bejaht oder zugibt:

https://tass.ru/politika/16019089 (leider nur Russisch)

Ich bin gespannt, ob wir irgendwann eine Bestätigung dafür erhalten oder nicht. Wenn ja, wäre das der erste bekannte Einsatz von Laserwaffen gegen Satelliten im Rahmen eines Konflikts?

Am Boden

Die ukrainischen Offensivbemühungen scheinen an den Abschnitten Kherson, Lisitschansk und Zaporozhie vollends zum Erliegen gekommen zu sein. Aller PR-Tam Tam in NZZ, NYT, BILD & co. kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gegenoffensive fehlgeschlagen ist. Es ist nicht gelungen, eine der oben genannten Großstädte zu erobern oder überhaupt in die unmittelbare Nähe zu gelangen, geschweige denn Verbände der Gegenseite einzukesseln und zu vernichten.

Der nächsten Wochen dürften für die Ukraine sehr viel schwieriger werden. Die zerstörte Infrastruktur wird die Kommunikation und Bewegungsfreiheit (Truppenverlegung) stark einschränken.

Wenn die teilmobilisierten russischen Streitkräfte in wenigen Wochen im Konfliktgebiet ankommen, wird die russländische Seite erstmals seit Februar die nummerische UND materielle Überlegenheit besitzen.

Ich bin gespannt, ob Russland seine neuere und überlegene Militärtechnik einsetzen wird. Bis dato haben wir relativ alte Technik z.B. Su-24 im Einsatz zur Unterstützung der Milizen gesehen.

Wenn man Lukaschenkos Äußerungen richtig deutet (bei ihm nicht immer ganz leicht ;-) ) dann ist Belarus der russischen Seite beigetreten und bereit militärisch einzugreifen. Ob das geschehen wird oder ob die Androhung nur eine Finte ist, um die Ukraine zur Verlegung von Truppen aus dem Süden und Osten Richtung Norden zu bringen? Zur Abwehr eines potenziellen Angriffs über die belarussische Grenze ?

Wie kann der Westen darauf reagieren?

Der Westen besitzt in meinen Augen keine Optionen mehr.

Die Waffenlager sind leer.
Es sind keine Industriekapazitäten vorhanden.
Die Sanktionen sind ausgeschöpft.
Der internationale Söldnermarkt ist ausgeschöpft.

Ein direkter militärischer Konflikt mit Russland würde zu einer militärischen Katastrophe führen. Ich persönlich glaube, dass die europäische Bevölkerung nicht bereit sein wird, einer Mobilisierung nachzukommen bzw. einen direkten Krieg mit Russland zu führen.

Und die Hiosbotschaften für den Westen reißen nicht ab:
Construction and Housing Minister Ze'ev Elkin (National Unity) responded to a demand from sources in Israel to give the Ukrainian army an "Iron Dome" to protect against Russian missiles. The demand follows the recent Russian attack on Kyiv, Ukraine. "The Iron Dome is not effective against the modern missiles with which Russia attacks Ukraine," Elkin told Kan Reshet Bet. He explained, "The Iron Dome provides protection against simple missiles of the type that regular systems do not protect against. The West provides Ukraine with other systems."
Quelle: https://www.israelnationalnews.com/news/361017

"Simple Missiles" dürfte selbstgebaute palästinenische Raketen bezeichnen. Das heißt, der Westen besitzt keine Verteidigung gegen die russischen Raketen. Was in der Ukraine seit zwei Tagen geschieht, könnte also auch in Deutschland, England oder Frankreich geschehen.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg tat gestern eine sehr interessante Äußerung:
Es ist für uns alle wichtig, dass die Ukraine die Schlacht, den Krieg gegen die eindringenden russischen Truppen gewinnt, denn wenn Putin gewinnt, ist das nicht nur eine große Niederlage für die Ukrainer, sondern auch eine Niederlage und eine Gefahr für uns alle.“
Daraus lese ich zwei Dinge:

1. Man betrachtet sich selbst als Konfliktpartei, wie könne man sonst eine Niederlage erleiden?
2.) Man nähert sich gedanklich dem Thema Niederlage und ihrer Konsequenzen an.


Soweit wie sich für mich das Puzzle derzeit zusammensetzt. Bitte gerne Gegenargumente bzw. Verweise, die der Wahrheitsfindung dienlich sind! :daumen-rauf:

EDIT: Gerade kommt die Meldung, die Druzhba Pipeline durch Polen sei sabotiert worden. Der Krieg gegen Deutschland geht weiter?

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Jakobgutbewohner
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

TeDeum hat geschrieben:
Mittwoch 12. Oktober 2022, 09:01
Die ukrainischen Raketenabwehrsystem scheinen machtlos.
Schlimmer, es wird berichtet, daß sie feuern aber nicht die anfliegenden Waffen treffen, dafür dann aber anderes wie z.B. Hochhäuser oder Spielplätze.
Darin wird auch der gestern gelieferte, eine (!) deutsche IRIS-T Panzer nichts ändern vermögen.
Was mit dem dort wohl geschehen wird?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

Orban spricht aus was jeder klar denkende Mensch weiß, aber niemand sagen darf:
https://www.tiktok.com/@free_assange/vi ... 3001304325
Vermutlich auch deswegen schreiben ihn die meisten Medien auch schlecht.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Das sagen mittlerweile sogar Leute, die bisher nicht durch besonders geistreiche Aussagen von sich reden machten:

https://www.youtube.com/watch?v=984dWxWFXQw

Der Druck auf die Bundesregierung wird zunehmen. Man wird sehen, wie sie reagieren werden.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Dr. Daniele Ganser: Ukraine - Hätte man den Krieg verhindern können?

https://www.youtube.com/watch?v=MIDgfx-Qi3w

Bei einem gewissen kath. Forum, wo ein gewisser Gandalf schreibt, wäre das obige Video, in dem Herr Ganser seine Meinung kund tut, sicher gelöscht worden. Nicht einmal die Überschrift dieses Threads käme da durch.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Marion »

https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 82453.html

Selenski sagt seinem Volk:
... Wasserkocher seltener nutzen und stattdessen Thermoskannen verwenden...
Also gibt es noch Strom :klatsch:

Solange die Oberen das Volk noch mit so Dummtipps volllabern können ist wohl noch alles im Grünen Bereich. Ob er auch von Waschlappen labert weiß ich nicht. Der Rest vom faz Artikel ist für mich nicht sichtbar...
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 13. Oktober 2022, 11:21
Das sagen mittlerweile sogar Leute, die bisher nicht durch besonders geistreiche Aussagen von sich reden machten:

https://www.youtube.com/watch?v=984dWxWFXQw

Der Druck auf die Bundesregierung wird zunehmen. Man wird sehen, wie sie reagieren werden.
Gerade die deutschen Politiker werden gar nicht reagieren, egal was das "Volk" schreit.
Die gehen den weg notfalls bis zum bitteren Ende .
Keine Ahnung wie gehirngewaschen, gekauft oder erpresst die sind, umschwenken würden die nur auf Befehl ihres "Masters" aus den USA.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Man kann Demos bis zu einem gewissen Grad niederschlagen. Mit Polizeigewalt. Siehe Macron und die Gelbwesten. Sobald aber im ganzen Land die Menschen auf die Straße gehen, von Kleinstadt bis Großstadt, ist es um die Mächtigen geschehen. Du kannst nicht mal eben 100.000 Menschen verhaften und einsperren. Ab einer gewissen Menge beginnen dann auch Polizeikräfte sich zu solidariseren und ab dann rollt die Menge eh.

Ich finde es relativ bezeichnend, dass in Europa praktisch niemand über Aufbaupläne und Lösungen spricht. Wo ist denn das große Aufbäumen, das "so kommen wir aus der Misere?". Es ist derzeit eine seltsame Melange aus "weiter so!" und "Kontrolle behalten" dieser Tage. Vermutlich will man uns jetzt als nächstes aufgrund der "russischen Aggression" den autoritären EU-Zentralstaat als notwendige Lösung demnächst verkaufen. Wetten?


Gerade die letzten bedrückenden Telegram Posts der 35. Brigade des ukrainischen Heeres gelesen. Wer selbst lesen will, auf Telegram unter Героi. 35 бригада ЗСУ im Original zu finden:
Die ganze Nacht unter Beschuss, stehen da wie auf dem Präsentierteller. Wir können den Feind nicht sehen, wir bekommen aber seine Artillerie und Drohnen ab. Die medizinischen Vorräte gehen zur Neige, die Gruppierung Kherson wird einfach vergessen. Unsere Brigade wird es bald nicht mehr geben. Sie erlauben uns keinen Rückzug, sie drohen uns mit einem Prozess. Jeder muss die Wahrheit kennen. Gott schütze uns.

Mütter schreiben mir, wie viele werden es noch sein, jeden Tag sterben ihre Jungs. Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.

Das Brigadekommando meldet, dass alles in Ordnung ist und postet Fake-Fotos auf Facebook. In Wirklichkeit schlafen wir zwischen den Leichen unserer Brüder und warten darauf, dass wir in die andere Welt gehen. Wir kämpfen nicht, wir werden erledigt. Ich wiederhole: Wir sehen den Feind nicht mal.

...

In Alexandrowka, in der Region Kherson, wurden viele unserer Leute getötet... es gab dort heftige Kämpfe, das Dorf wurde vom Erdboden verschluckt. Jetzt halten das Dorf die Orks, aber die Leichen unserer Jungs liegen noch dort. Wer wird sie herausholen und wann? Ehefrauen, Mütter, Kinder werden ihr Schicksal nie erfahren?

Es schmerzt mich, dass zu sagen, aber unsere (Gefangenen) werden nicht ausgetauscht werden. Es sollte ein Austausch stattfinden, aber jemand von oben entschied, dass es besser sei, nur das Asow-Regiment auszutauschen. Sie besitzen Priorität, sind wir etwa nicht die gleichen Menschen?

Warum werden die Verräter der Asow, die sich mit allen Mann ergeben haben, getauscht? Von unseren der 35sten, die wir jeden Tag begraben, sind nicht so viele in Gefangenschaft, aber sie wollen sie nicht umtauschen? Huren ....
Ich finde: wir blicken aus der Distanz auf Karten oder irgendwelche wackeligen Videos, aber solche Zeilen rufen die Grausamkeit des Konflikts ins Erinnerung. Egal für welche Seite. Es ist und bleibt ein sinnloser, menschgemachter Krieg und diese letzten Nachrichten bringen das für mich gut zum Ausdruck :(

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