Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Gamaliel
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Gamaliel »

Bei der von der Junta in Kiew geplanten Präsidentenwahl am 25. Mai, sollen die Wähler einen Präsidenten wählen, dessen Amtsbefugnisse erst nach der Wahl festgelegt werden:

Ukraine-Konflikt: Krisendiplomatie in Wien

Daraus:
Kritik brachte Lawrow an der für 25. Mai geplanten Präsidentenwahl an: Er regte an, diese zu verschieben, bis eine neue Verfassung ausgearbeitet, verabschiedet und gültig sei. Niemand könne heute wissen, welche verfassungsrechtlichen Kompetenzen der künftige Präsident der Ukraine erhalte. Würde er aber bereits jetzt gewählt werden, dann begebe man sich in eine ungewisse und unsichere Situation, die Lawrow als "bizarr" bezeichnete.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Gamaliel hat geschrieben:Bei der von der Junta in Kiew geplanten Präsidentenwahl am 25. Mai, sollen die Wähler einen Präsidenten wählen, dessen Amtsbefugnisse erst nach der Wahl festgelegt werden.
Die Wahl eines Präsidenten, der nach der bisherigen Regelung ohnehin sehr viel Macht hätte, ist verfrüht, wenn man eine neue Verfassung will. Zudem gehört dann das Parlament auch neu gewählt.

Man hätte das machen sollen, was Steinmeier und die anderen drei Aussenminister am 21.2. mit Janukowitsch ausgehandelt haben. Kaum aber war das geschehen, kam die Junta an die Macht und unsere Politheinis haben die sofort anerkannt. Heute hört man den Steinmeier sagen, man müsse Verträge und Vereinbarungen (damit meint er die in Genf) auch erfüllen. Das sind doch Eiermeier, die kann man in der Pfeife rauchen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Peregrin
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peregrin »

Was ist eigentlich mit der Offensive im Osten passiert, die Medien halten sich sehr zurück mit Berichten von der Front?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Abscheulich und zum Würgen, dieses Subjekt.

Aber man darf über Rußland (wie über Deutschland) nie einen Polen befragen.
Langsam ... Vielleicht hat er gar nichts derartiges gesagt. Ich habe mal nachgesehen und finde schon mehrere recht unterschiedliche Versionen für den ukrainischen Bischof:

1. Die auf NATO-Gebiet offiziell genehmigte Version. Geringfügige Textänderungen scheinen noch zulässig zu sein, solange der Bischof "'offenbar' Russland eine Mitschuld zuweist".

Beispiele:

a. Kath.net:
Nach den Unruhen in Odessa [...] ruft der römisch-katholische Bischof der südukrainischen Stadt, Bronislaw Biernacki,
zu einem Ende der Gewalt in der südukrainischen Stadt auf.
Alle politischen Kräfte im In- und Ausland sollten zum Frieden in der Ukraine beitragen, forderte der Bischof [...].
Zugleich wies er offenbar Russland eine Mitschuld an der Eskalation zu.
"Die Ereignisse in Odessa von Freitag 'so tragisch in ihrem Verlauf' zeigen klar,
dass hinter diesen Unruhen Kräfte von außerhalb unserer Stadt und unseres Landes stehen", erklärte Biernacki. [...]
( http://www.kath.net/news/45824 )
b. Focus, das Nachrichtenmagazin für Mantafahrer:
Nach den Unruhen in Odessa ruft der römisch-katholische Bischof der südukrainischen Stadt, Bronislaw Biernacki,
zu einem Ende der Gewalt in der südukrainischen Stadt auf.
Alle politischen Kräfte im In- und Ausland sollten zum Frieden in der Ukraine beitragen, fordert der Bischof.
Zugleich weißt er offenbar Russland eine Mitschuld an der Eskalation zu.
"Die Ereignisse in Odessa von Freitag 'so tragisch in ihrem Verlauf' zeigen klar,
dass hinter diesen Unruhen Kräfte von außerhalb unserer Stadt und unseres Landes stehen", erklärt Biernacki.
( http://www.focus.de/politik/ukraine-im- ... 2171.html )
usw. usw.

2. Sobald ich jedoch den völlig gleichgeschalteten Einheitsbrei verlasse, komme ich schon auf etwas andere Ergebnisse. Ein Beispiel unter vielen:
В понедельник 5 мая римско-католический епископ Одессы монсеньор Бронислав Бернацкий совершил ​​в кафедральном соборе Святую Мессу и обратился к верующим с призывом "сохранять спокойствие" и "не поддаваться на провокации". В своем пастырском послании епископ призвал все политические силы в стране и за границей приумножить усилия, которые должны обеспечить мир на Украине и сдержать эскалацию насилия.
http://www.newsru.com/religy/6may214/ ... cs_ua.html
usw. usw. (Auf Ukrainisch schreibt sich der Bischof "Броніслав Бернацький".)

Ich halte es also nicht für völlig ausgeschlossen, dass der Pole genauso verzerrt oder extrem einseitig wiedergegeben wird.
Zuletzt geändert von Tritonus am Dienstag 6. Mai 2014, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Edi hat geschrieben:Die Wahl eines Präsidenten, der nach der bisherigen Regelung ohnehin sehr viel Macht hätte, ist verfrüht, wenn man eine neue Verfassung will.
Die momentanen Erwartungen scheinen eher in die entgegengesetzte Richtung von "sehr viel Macht" zu gehen. Es wird befürchtet, dass

1. der zukünftige Präsident eher ziemlich wenig Macht hat (zur Begründung z.B. solche Zeitungsausschnitte wie unten), und dass demzufolge
2. der zukünftige Präsident als eine Art Grüßaugust fungieren soll, dessen vorrangiger Zweck es ist, als "vom Volk gewähltes" Feigenblatt zur nachträglichen Legitimierung der Junta zu dienen, deren Personal nach meinem bisherigen Informationsstand nach den Wahlen (bis auf eine einzige Person) tatsächlich unverändert erhalten bleiben kann.
Poroschenko: "Nach den Wahlen wird sich am Kabinett nichts ändern"

Der Personalbestand des Kabinetts bleibt nach der Durchführung der Präsidentschaftswahlen am 25. Mai unverändert. Das erklärte der Präsidentschaftskandidat Pjotr Poroschenko während einer Pressekonferenz, die in Kamensk-Podolsk im Bezirk Chmelnizkij stattfand.

Wie der Präsidentschaftskandidat bemerkte, wird die Regierung nach den Wahlen, die entsprechend der Verfassung der Ukraine von 24 stattfinden, nicht außer Dienst gestellt. Und deshalb wird es kurzfristig und automatisch keinerlei Veränderungen am Personalbestand des Kabinetts geben, fügte er hinzu.

После выборов в Кабмине ничего не изменится, — Порошенко
Состав Кабинета Министров останется неизменным сразу после проведения президентских выборов 25 мая. Об этом кандидат в президенты Петр Порошенко заявил в ходе пресс-конференции, которая прошла в Каменце-Подольском Хмельницкой области.
Как отметил кандидат в президенты, после выборов, которые пройдут в соответствии с Конституцией Украины 24 года, правительство в отставку не уйдет. И потому никаких изменений в составе Кабинета Министров срочно и автоматически не произойдет, добавил он.

( http://thekievtimes.ua/politics/369155- ... henko.html , vom 4. Mai )

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Peregrin hat geschrieben:Was ist eigentlich mit der Offensive im Osten passiert, die Medien halten sich sehr zurück mit Berichten von der Front?
Da war nicht viel los, bis auf ein paar Kleinigkeiten.

1. Aus der Sicht der Aufständischen:

a. Eine Radarstellung der Luftverteidigung der ukrainischen Armee wurde von Aufständischen eingenommen und vollständig zerstört, die Bewacher wurden entwaffnet.
( http://rusvesna.su/news/1399383385 )
b. Eine Ausbildungseinrichtung der ukrainischen Armee, in der noch tonnenweise alte Waffen und Munition aus Sowjetzeiten lagern, wurde gestürmt und eingenommen.
( http://rusvesna.su/news/1399394454 )
c. Weitere Verwaltungsgebäude, Eisenbahnknotenpunkte usw. wurden von Befürwortern der Föderalisierung eingenommen.
( http://rusvesna.su/news/1399382419 ) Ich habe schon längst den Überblick verloren, was da wann von wem erobert wurde.
d. Mehrere hundert zusätzliche Kosaken nehmen ab heute aktiv auf Seiten der Aufständischen an den Kämpfen teil. Eskortiert von der örtlichen Polizei, sammelte sich heute ein Konvoi in der Stadt Antrazit nahe Lugansk.
Video: http://www.youtube.com/watch?v=TYEOWJoeWs4#t=15
e. Angriffe von Seiten der Nationalgarde oder des Rechten Sektors werden schon mit einer gewissen demonstrativen Langeweile kommentiert: "In Mariupol findet wieder der übliche Säuberungsversuch statt".
( http://rusvesna.su/news/139942449 )
usw. usw.

Dementsprechend meldeten die Aufständischen am späten Abend: "Heute war es verhältnismäßig ruhig. Der Dill ["Dill" klingt auf Russisch ein bisschen wie "Ukrainer"] gruppiert seine Truppen um."
( http://rusvesna.su/news/13994773 )

2. Aus der Sicht Kiews. (Ich kann nichts dafür, wenn sich einige Meldungen ziemlich absurd anhören. Ich gebe sie hier nur sinngemäß wieder):

a. Die Separatisten verminen die unterirdische Abwasserkanalisation von Kramatorsk mit insgesamt 25 Tonnen [!] Sprengstoff.
( z.B. http://www.ukrinform.ua/rus/news/separa ... ke_16399 ).
Aus einem Leserkommentar: "Das wird bestimmt eine sehr schmutzige Bombe))))."
b. Schwere Kampfhandlungen in Mariupol. (z.B. http://thekievtimes.ua/society/37462-v ... upole.html )
c. Die "Selbstverteidigung des Maidan" wird aufgefordert, sich der ukrainischen Armee oder der Nationalgarde anzuschließen, statt weiterhin in Kiew auf den Barrikaden herumzulungern.
(z.B. http://www.rbc.ua/rus/news/politics/-sa ... 2142112 ).

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tritonus hat geschrieben:Langsam ...
Danke. Ich entschuldige mich für den vorschnellen Ausbruch und habe ihn oben entfernt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Der Standard hat geschrieben:
Einheiten der ukrainischen Armee haben in der Nacht auf Mittwoch kurzeitig das Rathaus der
Stadt Mariupol im Osten des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

Laut Angaben von Aktivisten nahmen die Soldaten das Gebäude ein, ohne einen Schuss abzufeuern,
zerstörten Möbel und Büroausstattung und zogen wieder ab.
Na toll ... :D

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

@Thomas

Glaubt man den Berichten der Aufständischen, ist es in Mariupol jeden Tag ungefähr das gleiche Spiel:

"Regierungstruppen", d.h. inklusive Nationalgarde, Rechtem Sektor usw. ziehen allabendlich mit Schützenpanzern und großem Trara in die Stadt ein, ballern ein bisschen rum, auch mit schweren Waffen, plündern, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (vor allem Lebensmittel), betreiben Vandalismus und ziehen anschließend irgendwo ihre Fahne hoch. Sobald die Kirchenglocken und die Sirenen in der Stadt angehen, laufen die Bewohner zusammen und die "Regierungstruppen" bekommen starken Gegenwind von allen Seiten, auch bewaffneten, woraufhin sie dann wieder das Weite suchen. (Na, immerhin haben sie wieder ein paar Lebensmittel erbeutet.)

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Dass das nichts Neues ist, habe ich mir schon gedacht, fand's aber ganz lustig, muss ich sagen ...
Tritonus hat geschrieben:"Regierungstruppen", d.h. inklusive Nationalgarde, Rechtem Sektor usw. ziehen allabendlich mit Schützenpanzern und großem Trara in die Stadt ein, ballern ein bisschen rum, auch mit schweren Waffen, plündern, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (vor allem Lebensmittel) und ziehen dann irgendwo ihre Fahne hoch. Sobald die Kirchenglocken und die Sirenen in der Stadt angehen, laufen die Bewohner zusammen und die "Regierungstruppen" bekommen starken Gegenwind von allen Seiten, auch bewaffneten, woraufhin sie dann wieder das Weite suchen. (Na, immerhin haben sie ein paar Lebensmittel erbeutet.)
Ja, genau das denke ich mir. Wäre die Gesamtsituation nicht so tragisch, wär's wirklich amüsant.

Übrigens, was kann man eigentlich davon halten?

RIA Novosti

Außerdem wären laut SBU seit Beginn des Einsatzes im Osten 14 Soldaten getötet und 66 verwundet worden.

Weiß man ungefähr, wie viele Tote es jeweils auf beiden Seiten gibt?

---
Zeit online hat geschrieben:
(23:00) Die Regierung der Republik Moldau hat die Soldaten an der Grenze des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Grund seien die Unruhen in der benachbarten Ukraine, teilten Staatspräsident Nicolae Timofti, Regierungschef Iurie Leanca und der Parlamentsvorsitzende Igor Coreman in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Sicherheitskräfte würden "alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um die öffentliche Ordnung innerhalb des Landes sicherzustellen".

Eine spezielle Bedrohung wurde in der Erklärung nicht genannt. Sie wurde aber veröffentlicht, nachdem eine Eliteeinheit der ukrainischen Armee in die Hafenstadt Odessa entsandt wurde, in der bei Unruhen seit Freitag mehr als 40 Menschen getötet worden waren.

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

RT hat geschrieben:
Radicals set the building with innocent people inside on fire in Odessa, then strangled the survivors and finished them with bats, while police did nothing to prevent the bloodshed. That’s the scary picture a survivor of the massacre told RT.

“First of all, nobody expected such cruelty, and secondly, it was too late to escape,” Tatyana Ivananko told RT’s correspondent Alexey Yaroshevsky about the Odessa tragedy on May 2, after which at least 46 people died in flames, when radicals set ablaze the local House of Trade Unions with anti-government protesters trapped inside.

According to the witness, pro-autonomy activists wanted to hide from the radicals by barricading themselves in the building.

“On our way up the stairs, we were taking plywood sheets inside so that we could block the doors and prevent them from getting into the building,” she says.

However, the crowd of pro-government supporters who were trying to enter the building was quickly becoming bigger.

“They were coming from everywhere,” she added.

According to Tatyana, the radicals started hurling Molotov cocktails, after which the first and the third floors of the House of Trade Unions burst into flames.
www.cashkurs.com (Willy Wimmer) hat geschrieben:
Da verbrennen vor wenigen Stunden in Odessa zahllose Menschen in einem Gebäude, das von einem entfesselten Mob mit Brandbomben angezündet worden ist. Da werden vor einigen Wochen auf dem Maidan-Platz Massaker verübt. Wo ist der Aufschrei westeuropäischer Regierungen? Wo sind die Beschlüsse der internationalen Organisationen, die ansonsten nicht müde werden, Untersuchungskommissionen in opportune Länder entsenden zu wollen?
Wo sind die Sondersitzungen, die Deutschland und damit die von Ihnen, Frau Dr. Merkel, geführte Bundesregierung in diesen Organisationen beantragt? Sie können und wollen sich offensichtlich darauf verlassen, von einer Presse gedeckt zu werden, die dieses Spiel jetzt in der Ukraine nicht zum ersten Male mitmacht: ignorieren, verharmlosen, herunterspielen, wegsehen.
Anders kann niemand das Verhalten der Bundesregierung und von Ihnen persönlich, Frau Dr. Merkel, bezeichnen. Widerlich und gegen jede humanitäre Regung, die auch bei einem Mitglied der Junta in Kiew vorhanden sein sollte, sind die in der internationalen Presse zitierten Äußerungen führender Repräsentanten der neuen Machthaber in der Ukraine. Alleine diese Äußerungen müssten Anlass genug sein, diesen Kräften die Aufklärung der Verbrechen aus der Hand zu nehmen.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Kirchenjahr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Kirchenjahr »

Tritonus hat geschrieben:@Thomas

Glaubt man den Berichten der Aufständischen, ist es in Mariupol jeden Tag ungefähr das gleiche Spiel:

"Regierungstruppen", d.h. inklusive Nationalgarde, Rechtem Sektor usw. ziehen allabendlich mit Schützenpanzern und großem Trara in die Stadt ein, ballern ein bisschen rum, auch mit schweren Waffen, plündern, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (vor allem Lebensmittel), betreiben Vandalismus und ziehen anschließend irgendwo ihre Fahne hoch. Sobald die Kirchenglocken und die Sirenen in der Stadt angehen, laufen die Bewohner zusammen und die "Regierungstruppen" bekommen starken Gegenwind von allen Seiten, auch bewaffneten, woraufhin sie dann wieder das Weite suchen. (Na, immerhin haben sie wieder ein paar Lebensmittel erbeutet.)
Und die können sich glücklich schätzen, dass die Einwohner gar nicht übel drauf sind: Rattengift in die Lebensmittel, des Nachts mit Scharfschützen einen nach dem anderen abknipsen, Wodka mit Methanol vermengen, leichtbekleidete Frauen zur Schau stellen und sodann Mienen hoch gehen lassen (so wie im Vietnamkrieg).

Die Menschen in der Ostukraine haben eben noch Anstand und erkennen in den Angreifern Menschen. Andernfalls würde der rechte Sektor schon an den Laternen baumeln.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Warum geht man überhaupt mit Militär gegen Demonstranten bzw. Gebäudebesetzer vor? Wenn, dann macht das doch in anderen Ländern die Polizei. Offenbar aber stehen die meisten Polizisten zu den Besetzern.

Haben wir das schon gehabt ? https://www.youtube.com/watch?v=qOzd8ZgVdNE#t=933

http://www.schweizmagazin.ch/nachrichte ... Macht.html
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Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Edi hat geschrieben:Warum geht man überhaupt mit Militär gegen Demonstranten bzw. Gebäudebesetzer vor? Wenn, dann macht das doch in anderen Ländern die Polizei. Offenbar aber stehen die meisten Polizisten zu den Besetzern. ...
So ist es. Zumindest im Südosten steht die große Mehrheit der Polizei offen auf Seiten der Befürworter einer Föderalisierung (alias "Separatisten"). Ein Teil der Armee hat inzwischen ebenfalls einen Eid auf die Föderalisten geleistet oder ist einfach desertiert. Nicht einmal auf die bescheidenen Reste der Armee, die offiziell noch für Kiew tätig sind, kann sich die Junta verlassen. Das zeigen verschiedene offene Briefe und auch Youtube-Videos, die teilweise offene Drohungen gegen Kiew enthalten. Als Beispiel mal das aktuellste Video:

http://www.youtube.com/watch?v=cA8GT7n9M-c#t=3

Der kurze Text, soweit ich ihn verstehen kann:
[Sprecher:] "Mister Jazenjuk and Company [sic], vielen Dank für den großzügigen Sold von 1.3 Griwna [das sind weniger als 1 Euro] für 2 Monate. [... Den zweiten Satz kann ich leider nicht verstehen ...] Glauben Sie mir: Ich schäme mich. Hören Sie mich? Denken Sie mal nach, denn wir könnten die Kolonne auch wenden und zu Ihnen kommen."

[Stimme aus dem Hintergrund:] "Mariupol, am 7. Mai."

[Sprecher:] "Amen. Adios."
Der alarmierende Schwund an regulärer Polizei und Militär war ja überhaupt der Grund dafür, dass Kiew die paramilitärischen Verbändes des Rechten Sektors noch nicht entwaffnet hat, die Bildung der sogenannten Nationalgarde forciert hat, und dass sich viele von Kiew eingesetzte Bezirksgouverneure auch noch eigene paramilitärische Verbände und Schlägertrupps halten. Würde man das Ende April erzielte Genfer Abkommen in der Ukraine tatsächlich umsetzen, wäre die "Regierung" in Kiew sofort erledigt.

Sicherheitshalber, falls die reguläre Armee doch einmal richtig schlechte Laune bekommen sollte, hat die Junta in den letzten Tagen schon einmal gefechtstaugliche Straßensperren (aus Betonblöcken und mit Grabensystemen rundum) rund um Kiew errichten lassen. ( http://vesti.ua/kiev/5484-blokpost-pod ... mi-blokami ).

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Weiß man ungefähr, wie viele Tote es jeweils auf beiden Seiten gibt?
Es ist unmöglich, aus der Ferne die Anzahl der Toten und Verletzten einzuschätzen. Beide Seiten halten sich insbesondere mit Angaben über eigene Verluste sehr zurück. Manchmal ist es auch einfach zu peinlich:

Heute morgen meldete die ukrainische Presse praktisch unisono und mit großem Hurra, dass "Regierungstruppen" bei einem mehrstündigen Feuergefecht in der Nähe von Slawjansk "zwei Autos voller Terroristen" zerstört haben, die angeblich eine Straßensperre der Armee angegriffen haben. ( http://nikvesti.com/news/politics/53185 ) Gleichzeitig beklagte der ukrainische Geheimdienst SBU heute morgen den Verlust einer Gruppe der Spezialeinheit "Alfa", die bei einem nächtlichen Feuergefecht in der Nähe von Slawjansk "von Terroristen" praktisch vollständig aufgerieben worden sei. Inzwischen deutet immer mehr darauf hin, dass sich "Regierungstruppen" und Eliteeinheiten des Geheimdienstes letzte Nacht versehentlich gegenseitig bekämpft und schwere Verluste zugefügt haben.

Eine Webseite der Föderalisten/Separatisten textet dazu mit boshaftem Unterton: "Die ukrainischen Helden führten zwei Stunden lang Krieg gegen sich selbst: Ein 'Hummer' [US-Armeefahrzeug] wurde dabei zerstört". ( http://rusvesna.su/news/1399557965 ).

Es ist klar, dass unter solchen Umständen niemals genaue Opferzahlen bekannt gegeben werden.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Heute in Mariupol. Die "Regierungstruppen" haben ihren üblichen Einmarsch in die Stadt heute schon bei Tageslicht durchgeführt. Eine brandneue kurze Videoaufnahme, die ihren heldenhaften Kampf gegen pro-russische Terroristen und die Einnahme wichtiger strategischer Punkte dokumentiert:

https://www.youtube.com/watch?v=HP151fb ... e=youtu.be
(Der russische Untertitel lautet übersetzt: "MARIUPOL: Geisteskranke ukrainische Militärs am 8.5.214")

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Tja, "Balla balla", genau wie die Politik des Westens, mit ihren ekelhaft mörderischen Konsequenzen.
Glaube keiner der Verantwortlichen, dass im Leben etwas ungesühnt bleibt. Wer viel hat, dem wird viel angerechnet. Aus Gerechtigkeit.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von gc-148 »

Welche katholische Relevanz hat dieser überlange Thread eigentlich?

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

gc-148 hat geschrieben:Welche katholische Relevanz hat dieser überlange Thread eigentlich?
Wir sind hier im Brauhaus, da ists egal. Und überlang ist der Thread noch nicht. Unsere Grenze liegt bei 100 Seiten. Die Software kann wesentlich mehr.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Kriegstreiber Grüne schlimmer als Rasmussen:
Gestern Nacht hat der grüne EU-Abgeordnete Werner Schulz im Deutschlandfunk eine Sperrung des Bosporus für russische Kriegsschiffe gefordert als Reaktion auf den angeblichen Völkerrechtsbruch Rußlands in Sachen Krim.

Haben diese Lumpen jemals beim Überfall der USA auf den Irak, der nun wahrlich ganz, ganz eindeutig ein Völkerrechtsbruch war, auch entsprechende Sanktionen für die USA gefordert?

Man hat ohnehin jetzt oft den Eindruck, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Politiker, die aus der ehemaligen DDR stammen wie Merkel und Gauck und auch andere besonders an einer Eskalation mit Rußland interessiert sind, auch wenn sie so tun, als ob sie moderat seien.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Edi hat geschrieben: Man hat ohnehin jetzt oft den Eindruck, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Politiker, die aus der ehemaligen DDR stammen wie Merkel und Gauck und auch andere besonders an einer Eskalation mit Rußland interessiert sind, auch wenn sie so tun, als ob sie moderat seien.
Die Hetze gegen Russland hat System:

http://de.sott.net/article/14439-Zensur ... -packt-aus

Herrchen pfeift und die besetzte Satrapie Bundesrepublik spurt wie erwartet - doch Öffentliche Meinung und Veröffentlichte Meinung driften, gerade in der Krise um die Ukraine, immer mehr auseinander. Die Volxpädagogen sind einigermaßen ratlos...........und das läßt schon wieder hoffen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Man hat ohnehin jetzt oft den Eindruck, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Politiker, die aus der ehemaligen DDR stammen wie Merkel und Gauck und auch andere besonders an einer Eskalation mit Rußland interessiert sind, auch wenn sie so tun, als ob sie moderat seien.
Die Hetze gegen Russland hat System:

http://de.sott.net/article/14439-Zensur ... -packt-aus

Herrchen pfeift und die besetzte Satrapie Bundesrepublik spurt wie erwartet - doch Öffentliche Meinung und Veröffentlichte Meinung driften, gerade in der Krise um die Ukraine, immer mehr auseinander. Die Volxpädagogen sind einigermaßen ratlos...........und das läßt schon wieder hoffen.
Die Dame arbeitete für "die Zeit". Die sind mit am schlimmsten. Da ist doch dieser Herr Joffe maßgebend. Über den wurde auch bei der Sendung des ZDF "die Anstalt" berichtet in welchen US-abhängigen Vereinen und Organisationen der sitzt. Die meisten deutschen Medien haben sich zum Büttel der USA machen lassen.

Wenn alles mit rechten Dingen zuginge, säße Herr Bush jetzt in DEN HAAG beim Internationalen Gerichtshof.


Herr Laschet CDU-Nordrheinwestfalen hat mir zum Thema Ukraine unten stehendes geschrieben. Leider hat seine "Chefin", die Merkel hier eine radikalere Meinung. Er hatte sich vor kurzem einmal in einer Talkshow recht mässigend geäussert, im Gegensatz dem dem ehemaligen Umweltminister Röttgen, den die Merkel geschasst hat.

Sehr geehrter Herr ....,

vielen Dank für Ihr Schreiben.

Ihre differenzierte Meinung teile ich weitestgehend. Es ist unsere Verantwortung, nicht nur ein kritisches Bewusstsein zu schaffen, sondern auch stärker ausgeglichenes Handeln durchzusetzen.

Wir können keinen stabilen Frieden auf der Welt erzielen, wenn wir nicht eine kritische Distanz zu uns selbst gewinnen und uns in die Position anderer hineinversetzen und ihre berechtigten Interessen berücksichtigen. Dies gilt in der Russland-Ukraine-Frage in gleichermaßen wie in anderen Fragen von weltpolitischer Brisanz.

In diesem Sinne ist es mir ein Anliegen, durch differenzierte Überlegungen, einen Beitrag zu nachhaltigen Lösungen zu finden und nicht zuletzt kritische Situationen zu deeskalieren.

Mit allen guten Wünschen

Armin Laschet MdL
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Zum Thema Völkerrecht mal etwas für die die es interessiert. Offensichtlich gibt es hierzu nicht nur eine Meinung:

http://www.wissensmanufaktur.net/media/ ... fragen.pdf
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

jungewelt hat geschrieben:»Die Ukraine ist tot«
Von Reinhard Lauterbach, Odessa

Morgens um kurz nach sieben sind auf dem weitläufigen Platz vor dem Odessaer Gewerkschaftshaus schon einige Dutzend Menschen versammelt. Sie stehen stumm vor den verkohlten Balken der massiven Eingangstüren, schauen in das verwüstete Vestibül, legen Blumen nieder, entzünden Kerzen. [...]

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Nachdem ukrainische "Regierungstruppen" gestern nachmittag wieder in Mariupol eingefallen waren und heute morgen ein Blutbad angerichtet sowie mehrere öffentliche Gebäude mit Granatwerfen und SPz-Bordkanonen schwer beschädigt oder in Brand geschossen haben ( http://www.youtube.com/watch?v=H4K3LIq-9MA ), hatte die örtliche Polizei und die Zivilbevölkerung am Nachmittag endgültig die Faxen dicke und griff -- soweit vorhanden -- zu den Waffen.

Bei der darauf folgenden (und bei einsetzender Gegenwehr schon gewohnheitsmäßigen) panischen Flucht ließen die "Regierungstruppen" wieder mal so einiges an Waffen und auch Panzerfahrzeuge zurück, die die Stadtbevölkerung dankbar annahm ( http://www.youtube.com/watch?v=_cRskUB1Ne4 ).

Kirchenjahr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Kirchenjahr »

@ Tritonus

Danke für Deine aktuellen Berichte.

Mittlerweile kann ich es nicht mehr ertragen, was man bei Youtube sehen kann. Da werden für jedermann sichtbar unbewaffnete Menschen von Panzern angefahren und verletzt, es wird wild in die Luft oder einfach eine Menschenmenge gefeuert und überall und niergends fahren Panzer durch die Straßen.

Die Ausrüstung der hier im Westen als Separatisten bezeichneten Kämpfer besteht lediglich aus einfachen Gewehren. Anhänger der Föderation sind mit ihren wenigen gepanzerten Fahrzeugen nicht in Kämpfe verwickelt. Haben die keine Panzerfäuste?

Worauf wartet eigentlich Russland und vor allem, was bitte macht der russische Geheimdienst? Jeder Tag, der ins Land geht führt zu mehr Elend.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Kirchenjahr hat geschrieben:Haben die keine Panzerfäuste?
Doch, wahrscheinlich schon, aber es geht bei weitem nicht nur um die verfügbaren Waffen. Die einheimische "normale" Bevölkerung, selbst wenn einige mit diesen Waffen umgehen können, ist grundsätzlich im Nachteil, weil sie naturgemäß weit größere Hemmungen hat, diese Waffen innerhalb der eigenen Stadt auch einzusetzen. Praktisch jeder Schuss mit einer RPG, der innerhalb einer Stadt das Ziel verfehlt, trifft irgendetwas anderes, wahrscheinlich ein Haus mitsamt Bewohnern, was selbstverständlich jeder normale Mensch, vor allem wenn er dort wohnt, um jeden Preis vermeiden will. Da können irgendwelche "Regierungstruppen", die aus einem anderen Landesteil dorthin gekarrt wurden und entweder aus ideologischen Gründen da sind oder um zu marodieren oder beides, weitaus unbefangener und brutaler agieren.

Ansonsten gibt es tatsächlich zahlreiche Antiquitäten zu bestaunen: Die Waffen werden zum Teil aus Museen genommen, so wie zum Beispiel das Maschinengewehr, das in diesemArtikel ( http://rusvesna.su/news/13994111 ) abgebildet ist. In Lugansk holten Einheimische einen Kampfpanzer T34 von einem Kriegerdenkmal und machten ihn wieder fahrtüchtig ( http://www.youtube.com/watch?v=N9A9oxJZ3MU ) ...
Kirchenjahr hat geschrieben:... und vor allem, was bitte macht der russische Geheimdienst?
:achselzuck: Sorry, da bin ich glücklicherweise nicht auf dem Laufenden. :roll: :breitgrins:

Kirchenjahr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Kirchenjahr »

http://www.youtube.com/watch?v=sdrBMRSFqOg

Nachdem ich mir diese (leider etwas länger dauernden) Ausführungen angeschaut habe, ist mit einer Befriedung nicht zu rechnen, da Amerika den Krieg herbeisehnt. Russland und China müssten demnach zusagen, ihr Gas und Öl ausschließlich in Dollar abzuwickeln.

gc-148
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von gc-148 »

Russland unter Putin will den Zerfall der UdSSR zurückdrehen - DAS ist der einzige Grund des derzeitigen Konfliktes.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

gc-148 hat geschrieben:Russland unter Putin will den Zerfall der UdSSR zurückdrehen - DAS ist der einzige Grund des derzeitigen Konfliktes.
Das ist ja richtig furchtbar! Dieser Putin ist ja ein richtig gefährlicher Mann.
Vielen Dank für Deine wichtige Aufklärung; jetzt wird mir endlich klar, wie ernst die Lage ist.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

gc-148 hat geschrieben:Russland unter Putin will den Zerfall der UdSSR zurückdrehen - DAS ist der einzige Grund des derzeitigen Konfliktes.
:narr:
beginnende Alterssenilität?
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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