Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Angaben der russischen Presse zufolge treffen zunehmend ukrainische Flüchtlinge auf der Krim ein. Die Einrichtung von Flüchtlingslagern wird erwogen.
( http://german.ruvr.ru/news/214_3_24/T ... -ein-7546/ )

Dazu passt zumindest der inzwischen in erster Lesung gebilligte Gesetzentwurf in der ukrainischen Werchowna Rada, der ukrainischen Staatsbürgern das Betreten der Krim untersagt und den Versuch unter eine Strafandrohung zwischen drei und sieben Jahren Haft stellt.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Na sauber! Da wird die Republikflucht wieder zum Straftatbestand.

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Ein Stadtrat aus Odessa auf der Krim:
Ein Abgeordneter des Stadtrats von Odessa: "Im gesamten Südosten der Ukraine wird aktiv die "präventive Haft" praktiziert

Die Praxis der "präventiven Haft", die die neue Regierung in Kiew jetzt zur Regel machen will, wird bereits in breitem Maße im Südosten der Ukraine angewandt. Darüber informierte heute auf einer Pressekonferenz mit der Agentur Kriminform der Abgeordnete des Stadtrats von Odessa, Alexandr Wassiljew, der gezwungen war, auf das Gebiet der Krim überzusiedeln.

"Die "präventive Haft" , die man jetzt über die Werchowna Rada legalisieren will, für Politiker und Aktivisten, die dem Regime unbequem sind, hat im gesamten Südosten der Ukraine bereits begonnen", unterstrich Wassiljew.
[...]
"Ich halte mich gewungenermaßen auf der Krim auf, weil die Wahrscheinlichkeit außerordentlich hoch ist, dass ich in Odessa verhaftet werde. Man hat mich zu einer Figur in einem Kriminalfall gemacht und mich des Separatismus beschuldigt. Mein ganzes Verbrechen besteht darin, dass ich als Abgeordneter auf der Seite meiner Wähler stand und bei Massenkundgebungen gegen den Putsch in Kiew auftrat", erklärte Wassilijew.


Практика "превентивных арестов" уже активно применяется на всем Юго-Востоке Украины – депутат Одесского горсовета
[...]Практика "превентивных арестов", которую намеревается узаконить новая киевская власть, уже широко применяется на Юго-Востоке Украины. Об этом сегодня на пресс-конференции в агентстве Крыминформ заявил депутат Одесского городского совета Александр Васильев, который вынужден был переехать на территорию Крыма.
"Превентивные аресты" неугодных режиму политиков и общественных активистов, которые сейчас пытаются узаконить через Верховную Раду, уже начались и проводятся по всему Юго-Востоку Украины", - подчеркнул Васильев.
[...]
"Я вынужденно нахожусь в Крыму из-за того, что в Одессе очень велика вероятность моего ареста. Меня сделали фигурантом уголовного дела по обвинению в сепаратизме. Вся моя преступная деятельность заключается в том, что как депутат я был со своими избирателями и выступал на массовых митингах протеста против киевского переворота", - заявил Васильев.


( http://www.c-inform.info/news/id/184 )

Didymus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Didymus »

Einer der besten Kommentare in den etablierten Medien zu diesem Thema:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/a ... 60354.html

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Ganz zaghaft spricht es sich auch schon in den hiesigen Medien herum, dass diese "Selbstverteidigungskräfte" ein Problem darstellen. Zumindest jetzt, wo sie zeigen, was hinter der Maske der Putschisten steckt.
FAZ hat geschrieben:
Die bewaffneten „Selbstverteidigungskräfte“ in Kiew werden mehr und mehr zum Problem für die neue Regierung. Immer noch harren sie am Majdan aus und haben mehrere Gebäude besetzt. Was wollen sie?

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ganz zaghaft spricht es sich auch schon in den hiesigen Medien herum, dass diese "Selbstverteidigungskräfte" ein Problem darstellen. Zumindest jetzt, wo sie zeigen, was hinter der Maske der Putschisten steckt.
FAZ hat geschrieben:
Die bewaffneten „Selbstverteidigungskräfte“ in Kiew werden mehr und mehr zum Problem für die neue Regierung. Immer noch harren sie am Majdan aus und haben mehrere Gebäude besetzt. Was wollen sie?
Enragés sind bei Umstürzen zunächst eine gefragte & nützliche Stoß- und Putztruppe; nachdem die Ziele erreicht sind und sich die Verhältnisse konsolidieren, werden sie gefährlich-lästig; man kann mit derlei Lumpenpack im wahrsten Sinne "keinen Staat machen".
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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lutherbeck
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von lutherbeck »

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Enragés sind bei Umstürzen zunächst eine gefragte & nützliche Stoß- und Putztruppe; nachdem die Ziele erreicht sind und sich die Verhältnisse konsolidieren, werden sie gefährlich-lästig; man kann mit derlei Lumpenpack im wahrsten Sinne "keinen Staat machen".
Hätte die Ps.-Regierung in Kiew größeren Rückhalt bei der regulären Exekutive, hätte der
Mohr wohl schon länger seine Schuldigkeit getan. Bin gespannt, wann man sie wirklich
abserviert bzw. was darauf folgt ...

Fragesteller
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fragesteller »

Ist denn irgendwo belegt, dass die Linkspartei Putin und Janukowitsch "so gut, so sozialistisch und so fortschrittlich" findet? Marteinstein scheint nicht in der Lage, Positionen wahrzunehmen, die differenzierter sind als sein Schwarzweißmalerei. Darum muss die ehemalige ukrainische Opposition klar für "Demokratie mit Meinungsfreiheit und Bürgerrechten" eintreten und jeder ihrer Gegner muss ein Freund von Despoten, Parteiendiktaturen oder Oligarchien sein. Für "Meinungen" auf diesem Niveau braucht es keinen professionellen Journalismus.

Was ist denn Dein Erkenntnisgewinn aus diesem Text?

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Na ja, derlei kann man überall in der Usisono-Einheitspresse nachlesen -und gerade dieser brav-dümmliche Einheitsbrei ist es, der die Auflagenhöhen nach unten korrigiert. Zu Recht.

Ich freue mich immer wieder, wenn so ein scheiß-linkslastig-liberales Blättchen insolvent wid, wie unlängst die Münchner "Abendzeitung" .....und wenn ich höre, wie schlecht es der taz geht, dann stimmt mich das fröhlich & der Tag gerettet, selbst wenn ich nicht den Garten umgraben kann und die Bienen im Stock bleiben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Fragesteller
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fragesteller »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Na ja, derlei kann man überall in der Usisono-Einheitspresse nachlesen -und gerade dieser brav-dümmliche Einheitsbrei ist es, der die Auflagenhöhen nach unten korrigiert. Zu Recht.

Ich freue mich immer wieder, wenn so ein scheiß-linkslastig-liberales Blättchen insolvent wid, wie unlängst die Münchner "Abendzeitung" .....und wenn ich höre, wie schlecht es der taz geht, dann stimmt mich das fröhlich & der Tag gerettet, selbst wenn ich nicht den Garten umgraben kann und die Bienen im Stock bleiben.
In der Frage sind "links" und "rechts" nicht die Fronten: Da sind Faz und Welt einer Meinung mit der Taz, während Marteinstein hier etwas aus der Jungen Welt kritisch zitiert und sich als Verteidiger eines liberalkonservativen "gesunden Menschenverstands" geriert.

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Übrigens, am 18. März brannten in Kiew offenbar Reifen als Protest gegen die Untätigkeit der dortigen Ps.-Regierung. [1] Und hier sieht man, wie die Maidan-"Protestler" sich weigerten, ihr Lager in Kiew zu räumen. [2]

Tja, die Geister, die sie riefen, werden u. U. schon noch lästig werden.
Zuletzt geändert von Thomas_de_Austria am Montag 24. März 2014, 17:37, insgesamt 1-mal geändert.

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Keine Ahnung, ob es echt ist, wenn es echt ist, ist es aber "nett":
RT hat geschrieben:Time to grab guns and kill damn Russians – Tymoshenko in leaked tape

[...]

It’s going too far! Bugger! We must grab arms and go whack those damn katsaps [a Ukrainian word used to refer to the Russians in a negative tone] together with their leader,” Tymoshenko said.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Übrigens, am 18. März brannten in Kiew offenbar Reifen als Protest gegen die Untätigkeit der Kiewer Ps.-Regierung. [1] Und hier sieht man, wie die Maidan-"Protestler" sich weigerten, ihr Lager in Kiew zu räumen. [2].

Tja, die Geister, die sie riefen, werden u. U. schon noch lästig werden.
Probleme von Revoluzzern:
Luther / Thomas Müntzer,
de Robespierre / Jacques Roux,
Lenin / Kronstädter Matrosenaufstand
Hitler / Ernst Röhm

Geschichte wiederholt sich nicht, aber es gibt doch gewisse Konstanten.
Die Clique in Kiew wird sich noch die Händchen noch scmutziger machen müssen, wenn sie sich gezwungen sehen wird ihre Kanalratten zu liquidieren.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Keine Ahnung, ob es echt ist, wenn es echt ist, ist es aber "nett":
RT hat geschrieben:Time to grab guns and kill damn Russians – Tymoshenko in leaked tape

[...]

It’s going too far! Bugger! We must grab arms and go whack those damn katsaps [a Ukrainian word used to refer to the Russians in a negative tone] together with their leader,” Tymoshenko said.
Ich weiß es auch nicht. Soviel kann ich dazu sagen:
1. Die eine Stimme ist die von Timoschenko.
2. Ich muss gestehen, dass ich beim ersten Hören nur einen winzigen Bruchteil verstehe. (Das, was ich allerdings verstehe, klingt in meinen Ohren einfach nur erschütternd vulgär und primitiv. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll: Vielleicht "Verbrecher- und Schlampenmilieu"? Um so etwas mache ich normalerweise einen Bogen, also wird es mir da auch weiterhin an Sprachkompetenz mangeln.)
---
Nachtrag: Was ich hier gar nicht erwähnt habe, weil es mir schon selbstverständlich erschien, ist die Tatsache, dass Timoschenko im Alltag wie auch in diesem Telefonat Russisch spricht. Ukrainisch spricht sie nur dann, wenn sie ihre Reden für den Pöbel vom Blatt ablesen kann.
Zuletzt geändert von Tritonus am Montag 24. März 2014, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

@Tritonus:

Gerade bei Christoph Hörstel gelesen: Angeblich hätte Timoschenko den größten Teil als echt bestätigt, nur das Ende sei gefälscht. Woher er das hat? Keine Ahnung.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Ohne Rrrrücksicht auf Verluste (des Steuerzahlers):

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 12927.html

Na, dann könnten die Russen mal ganz fix die Gaspreise erhöhen und die Rechnungen in Gold fordern :breitgrins: .
Deutschland zahlt.
Deutschland zahlt nämlich immer.
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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Keine Ahnung, ob es echt ist, wenn es echt ist, ist es aber "nett":
RT hat geschrieben:Time to grab guns and kill damn Russians – Tymoshenko in leaked tape

[...]

It’s going too far! Bugger! We must grab arms and go whack those damn katsaps [a Ukrainian word used to refer to the Russians in a negative tone] together with their leader,” Tymoshenko said.
на немецком языке:
http://alles-schallundrauch.blogspot.de ... n-mit.html
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Torsten
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Torsten »

Mmmmh, die Worte von Julia T. erinnern ein wenig an das, was User hier (ernsthaft) zum Thema äußern. Lutherbeck prangert die Feigheit ukrainischer Soldaten an, weder ihres noch das Leben anderer opfern zu wollen. Ein Stefan wünscht mich in den Gulag. Zum Ilija fällt mir gar nichts mehr ein. Es gibt eigentlich nur eine Erklärung dafür: Manche haben zu wenig Hirn und dafür zu viel Scheiße im Kopf. Und was das Herz angeht, das ist denen wohl irgendwo hingerutscht. Aber nicht in die Hose, da würde ein Stefan z.B. ja wenigstens noch ein bisschen Köpfchen zeigen ..

Wo ist es dir denn hingerutscht? Oder schreibst du hier nur mit einer "Fahne"? :D

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Torsten hat geschrieben:Mmmmh, die Worte von Julia T. erinnern ein wenig an das, was User hier (ernsthaft) zum Thema äußern. [...] Es gibt eigentlich nur eine Erklärung dafür: Manche haben zu wenig Hirn und dafür zu viel Scheiße im Kopf.
:klatsch: :klatsch: :klatsch: :daumen-rauf:

Und Peregrin hat weiter oben sogar den passenden Film dazu verlinkt. Genau daran erinnert das alles. Es ist wirklich erstaunlich ...

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
Mmmmh, die Worte von Julia T. erinnern ein wenig an das, was User hier (ernsthaft) zum Thema äußern. Lutherbeck prangert die Feigheit ukrainischer Soldaten an, weder ihres noch das Leben anderer opfern zu wollen. Ein Stefan wünscht mich in den Gulag. Zum Ilija fällt mir gar nichts mehr ein. Es gibt eigentlich nur eine Erklärung dafür: Manche haben zu wenig Hirn und dafür zu viel Scheiße im Kopf. Und was das Herz angeht, das ist denen wohl irgendwo hingerutscht. Aber nicht in die Hose, da würde ein Stefan z.B. ja wenigstens noch ein bisschen Köpfchen zeigen ..

Wo ist es dir denn hingerutscht? Oder schreibst du hier nur mit einer "Fahne"? :D
Mein Herz ist kalt; Polit-Ereignisse lassen es nicht schneller schlagen. Ich habe mich im Laufe der Jahrzehnte daran gewöhnt die Dinge aus einer möglichst großen Distanz zu betrachten und einzuordnen; eine andere Sichtweise wäre für mich unzuträglich. Aufgeregt habe ich mich früher.

Die Übersetzung von Julias Gespräch habe ich eingestellt, damit man es lesen kann, wenn man nicht Ukrainisch versteht.

Ich schätze Dich, auch wenn ich Dich oft nicht verstehe, aber Ich finde, Du urteilst in diesem Strang zu hart, zu unduldsam und Du formulierst zudem sehr verletzend. Gewiß, mit den genannten Usern kann man über das Thema schon lange nicht mehr vernünftig diskutieren, aber ich würde ihnen deswegen nicht gleich Dummheit ("zu wenig Hirn und dafür zu viel Scheiße im Kopf") unterstellen, allenfalls Verblendung.

Ilija, Stefan & Co. verfügen über einen anderen politsch-historischen Hintergrund und sie verarbeiten daher Tatsachen, sofern sie Tatsachen überhaupt zur Kenntnis nehmen, anders und interpretieren entsprechend unterschiedlich. Eine Volksabstimmung z.B. kann nur dann "richtig", korrekt & demokratisch gelaufen sein, wenn in ihrem Sinnne und Interesse abgestimmt wurde. Aber damit stehen sie nicht allein. Nahezu alle "Qualitätsmedien" in Schland ticken so.

Und dann gibt es sogar Propagandisten, die an ihre selbst gemachten Lügen fest glauben ........das sind die beneidenswertesten, weil allerunschuldigsten Geister; denen geht es besser als Dir und mir! :breitgrins:
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Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Ohne Rrrrücksicht auf Verluste (des Steuerzahlers):

http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 12927.html
Ich habe es nicht glauben wollen, als ich dieses in dem oben verlinkten Artikel las:
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will bei der finanziellen Stabilisierung der Ukraine nicht knickrig sein. "Ob das jetzt uns wirtschaftlich und finanziell etwas kostet oder nicht, ist zweitrangig", sagte er dem ZDF. Die internationale Hilfe für die Ukraine sei an Bedingungen geknüpft, sagte Schäuble. "Es müssen Strukturen geschaffen werden, damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird", und "nicht in irgendwelchen dunklen Töpfen verschwindet".
:panisch: :panisch: :panisch:

Hat der Bursche sein Euro-Rettungsdesaster schon vergessen? :kotz:
Wie soll in einem Land wie der Ukraine denn die Korruption von außen - also durch andere Staaten - abgemildert werden?
Lernresistent und Europa-verzückt....

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lutherbeck
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von lutherbeck »

So so, der Herr Schäuble...

Schaut euch die Straßen in unserem Lande an, es gibt Schulen, da regnet es durch die Decke, Krankenhäuser schließen aus Geldmangel, Kinderbetreuung auf niedrigsten Niveau, Altenbetreuung = satt und sauber (nur wenn man Glück hat) - und der liebe Wolfgang gibt mal wieder locker vom Hocker - ähhh Rolli unendlich viel von unserem Geld aus - wie bitte?

Da gehört langsam mal die Luft aus dem Rolli gelassen!

:vogel: :kotz:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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taddeo
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von taddeo »

Welcher Schüler, Kranke oder Pflegebedürftige sorgt mit seinen Gasleitungen dafür, daß russisches Erdgas auch nach Deutschland kommen kann?
DAS sind die Argumente, die einen Herrn Schäuble interessieren. "Strategisches Denken" nennt man sowas.

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Ewald Mrnka
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ewald Mrnka »

lutherbeck hat geschrieben:So so, der Herr Schäuble...

Schaut euch die Straßen in unserem Lande an, es gibt Schulen, da regnet es durch die Decke, Krankenhäuser schließen aus Geldmangel, Kinderbetreuung auf niedrigsten Niveau, Altenbetreuung = satt und sauber (nur wenn man Glück hat) - und der liebe Wolfgang gibt mal wieder locker vom Hocker - ähhh Rolli unendlich viel von unserem Geld aus - wie bitte?

Da gehört langsam mal die Luft aus dem Rolli gelassen!

:vogel: :kotz:

In Absurdistan ist inzwischen alles möglich & wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

taddeo hat geschrieben:Welcher Schüler, Kranke oder Pflegebedürftige sorgt mit seinen Gasleitungen dafür, daß russisches Erdgas auch nach Deutschland kommen kann?
DAS sind die Argumente, die einen Herrn Schäuble interessieren. "Strategisches Denken" nennt man sowas.
Das Problem ist nur, wenn die Russen kein Gas mehr liefern...

Ich weiß, ich weiß - die Russen sind (besser: waren bisher) immer verläßliche Geschäftspartner und haben auch während des Kaltes Krieges ihre Lieferverpflichtungen strikt eingehalten. Außerdem sind sie auf das Geld angewiesen....
Aber: Im Gegensatz zum Kalten Krieg sitzen sie nun auf einem Devisenberg von ca. 500 Mrden USD. Der Ausfall von Gaslieferungen in einem (kalten) Winter könnte einerseits die europäischen (sprich: deutschen) Gasreserven schnell aufbrauchen, zumal auch andere frühere Ostblock-Länder noch weitaus dringender auf russisches Gas angewiesen sind. Andererseits reichen 500 Mrden USD für Rußland spielend aus, die dringendsten Importe auf dem Weltmarkt zu tätigen. Die gesamten Einfuhren Rußlands in 2011 betrugen 323 Mrden USD - mit den Devisenreserven könnte also problemlos die Einfuhr eines ganzen Jahres finanziert werden. Außerdem sind die Chinesen bereit, Kredite gegen künftige Öllieferungen zu gewähren (s. chin. Kredit an Venezuela gg. Öllieferungen).

Gasimporte in Europa können nur über Pipelines oder Gastransportschiffe erfolgen. Die Pipelines führen im wesentlichen von Ost nach West und würden bei Sanktionen leer bleiben. Für Gastransporte benötigt man Flüssiggasterminals als Entladestation - und die kann man nicht so schnell bauen. Also könnten selbst die USA hier nicht kurzfristig mit Frackinggas einspringen, selbst wenn man dort die entgegenstehenden gesetzlichen Bestimmungen aufheben würde. Außerdem ist es kaum möglich, die notwendige Transportkapazität kurzfristig zu beschaffen, da es sich um Spezialschiffe handelt.

Im kalten Wohnzimmer und in der "ruhenden" Fabrik werden die westlichen Sanktionen (so sie denn mit Gegensanktionen beantwortet werden) ganz schnell zusammenbrechen. Putin sitzt im Augenblick am längeren Hebel, egal ob der Westen die Ukraine unterstützt oder nicht. Schäuble will Geld ausgeben, ohne sicher zu sein, daß das Geld auch den erwünschten Erfolg bringen wird. Ein Winter könnte reichen, um dem Westen seine Machtlosigkeit in diesem Fall vor Augen zu führen. Ein Wirtschaftskrieg mit wechselseitigen Sanktionen und Lieferstops würde den Westen härter treffen als Rußland.

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ewald Mrnka hat geschrieben:на немецком языке:
http://alles-schallundrauch.blogspot.de ... n-mit.html
Anmerkung zur Übersetzung: Die beiden duzen einander.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: Das Problem ist nur, wenn die Russen kein Gas mehr liefern...
Oder den Preis deutlich erhöhen... Ich weiß zwar nicht, ob das so einfach geht, denn es werden ja auch längerfristige Lieferverträge hier vorliegen. Aber der Ukraine wird man wohl den Preis auch wieder erhöhen, zahlen sollen dann wir am Ende über die Kredite, die die Ukraine vom Westen bekommen soll und wahrscheinlich kaum mehr zurückzahlen kann.

Purin hat schon 27 auf der 43. Münchner "Sicherheitskonferenz erwähnt, dass Rußland sich eingekreist fühlt durch die NATO, aber das hat im Westen keinen interesssiert.

"Die NATO-Erweiterung ist ein "provozierender Faktor"
Aber was geschieht zur selben Zeit? In Bulgarien und Rumänien entstehen so genannte leichte amerikanische Vorposten-Basen mit jeweils 5 Mann. Das bedeutet, dass die NATO ihre Stoßkräfte immer dichter an unsere Staatsgrenzen heranbringt, und wir, die wir uns streng an den Vertrag halten, in keiner Weise auf dieses Vorgehen reagieren.
Ich denke, es ist offensichtlich, dass der Prozess der NATO-Erweiterung keinerlei Bezug zur Modernisierung der Allianz selbst oder zur Gewährleistung der Sicherheit in Europa hat. Im Gegenteil, das ist ein provozierender Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens senkt. Nun haben wir das Recht zu fragen: Gegen wen richtet sich diese Erweiterung? Und was ist aus jenen Versicherungen geworden, die uns die westlichen Partner nach dem Zerfall des Warschauer Vertrages gegeben haben? Wo sind jetzt diese Erklärungen? An sie erinnert man sich nicht einmal mehr. Doch ich erlaube mir, vor diesem Auditorium daran zu erinnern, was gesagt wurde. Ich möchte ein Zitat von einem Auftritt des Generalsekretärs der NATO, Herrn Wörner, am 17. Mai 199 in Brüssel bringen. Damals sagte er: „Schon der Fakt, dass wir bereit sind, die NATO-Streitkräfte nicht hinter den Grenzen der Bundesrepublik zu stationieren, gibt der Sowjetunion feste Sicherheitsgarantien.“ Wo sind diese Garantien?"

http://www.ag-friedensforschung.de/them ... in-dt.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Übrigens wird Frau Timoschenko seit 2007 eine (schon damals) langjährige Affaire mit Nestor Schufritsch nachgesagt.

Auffällig ist, daß es sich nur um einen Gesprächsausschnitt handelt. Es fehlen mindestens Begrüßung und Abschied, wahrscheinlich mehr. Möglicherweise waren da Dinge zu hören, die der Lauscher nicht in der Öffentlichkeit haben wollte.

Fragen muß man natürlich: cui bono? wem nützt’s? – Klare Antwort: Arsenij Jazenjuk. Die wichtigste Konkurrentin wird damit zumindest beschädigt, wenn nicht ausgeschaltet. Schaden tut’s der Junta jedenfalls nicht. Vielleicht im Westen beim Volk, aber das stört die im Augenblick wenig.

Nein, das dürfte mal – spekuliere ich – keine russische Abhöraktion sein. Vermutlich fand das Gespräch statt, als Frau Timoschenko jüngst zur Behandlung in der Berliner Charité war. Da dürften dann unsere atlantischen Freunde gehorcht haben.
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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Wer weiß? Vielleicht erfahren wir demnächst den Rest des Gesprächs aus Moskau?

Thomas_de_Austria
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Ewald Mrnka hat geschrieben:In Absurdistan ist inzwischen alles möglich & wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange.


Natürlich nicht: http://orf.at/stories/2223379/

Tritonus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Tritonus »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:@Tritonus:
Gerade bei Christoph Hörstel gelesen: Angeblich hätte Timoschenko den größten Teil als echt bestätigt, nur das Ende sei gefälscht. Woher er das hat? Keine Ahnung.
In dem Artikel, den Du zitiert hast, ist eine Timoschenko-Äußerung zu diesem Telefonat auf Twitter abgebildet. Auf Ukrainisch. Falls das stimmt, was ich mir daraus aus Russisch und dreieinhalb Worten Polnisch zusammenreime, dürfte es ungefähr folgendes bedeuten:
Das Gespräch fand statt, aber das mit den 8 Millionen Russen in der Ukraine ist eine Montage. Stattdessen sagte ich: Die Russen in der Ukraine sind Ukrainer. Hallo FSB:) Entschuldigen Sie die Vulgärsprache.

Розмова була, але про 8 млн росіян в Україні - монтаж. Насправді сказала: росіяни в Україні - це українці.Привіт ФСБ:) Вибачте за нецензурне
Ich bitte um Korrektur, falls ich mich irren sollte.

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