TeDeum hat geschrieben: ↑Dienstag 26. April 2022, 13:28
Gas, Öl, Kohle, Nickel, Silber, Palladium, Uran, Holz, Kobalt, Kupfer und viele viele mehr. Russland billige Resourcen, Deutschland das Know-How.
Für all diese Wirtschaftsgüter werden die Preise an den Börsen ausgehandelt und verändern sich täglich. Weder wird Russland preiswerter liefern noch werden deutschen Firmen teuerer einkaufen als die Börsenpreise es signalisieren. Russland hat Ausnahmen gemacht, wenn es einen Staat fester an sich binden wollte (z.B. Weissrussland oder früher auch bei der Ukraine) - aber preiswerteres Gas für politisches Wohlverhalten, das wird wohl niemand wollen.
TeDeum hat geschrieben: ↑Dienstag 26. April 2022, 13:28
Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit der Vergangenheit baute erheblich auf billige (russische) Rohstoffe auf, um trotz hoher Steuern und Löhne weltweit konkurrenzfähig zu bleiben. Was will man denn künftig noch in die USA exportieren, wenn man keine (günstigen) Rohstoffe für den Maschinenbau & co. bekommt?
Rohstoffe kann man überall auf der Welt kaufen. Sie sind nicht nur in Russland konzentriert. Die Gewinnung mag in Russland preiswerter sein als z.B. in Australien, weil die Umweltstandards unterschiedlich sind. Aber verkauft wird zum Weltmarktpreis, der an den Börsen in London oder Chicago festgelegt wird.
Deswegen sind diese Kosten auch für alle Lieferanten fast gleich - die Tonne Kupfer kostet für alle ungefähr das Gleiche. Der Unterschied und damit der Wettbewerbsvorteil liegt in anderen Bereichen (vor allem in der Qualität, dem Kundendienst, usw).
TeDeum hat geschrieben: ↑Dienstag 26. April 2022, 13:28
Ein Industriestandort ohne Ressourcen ist nicht mehr lange einer.
Die Schweiz, Japan, Südkorea haben auch keine Bodenschätze - trotzdem spricht niemand davon, daß sie als Industriestaaten ausgedient haben.
TeDeum hat geschrieben: ↑Dienstag 26. April 2022, 13:28
Derzeit reiten wir (auf Befehl der USA) auf den ökonomischen Abgrund zu und rufen weiter fröhlich "hüa, vorwärts!". Verbunden mit irgendeiner irrationalen Hoffnung, es käme zu einer "demokratischen Revolution" in Russland und man kauft dann dort á la 90er die Rohstoffe zu Schleuderpreisen? Und bis das passiert, halten wir uns mit dem uneigennützig von den Amis geliefertem Fracking-Gas warm?
In den 90'iger Jahren hatten wir welche Währung? Richtig - die DM und die wertete immer auf. Damit wurden die Einfuhren (insbesondere der Rohstoffe) preiswerter (und die Exporte für die Käufer teurer). Beim Euro ist leider das Gegenteil zu beobachten - er fällt und fällt gegenüber dem Dollar. Damit werden künftig auch die Rohstoffe teurer werden, denn man muß mehr Euros für die gleiche Menge Öl, Gas, Kupfer usw. hergeben.
Auf den ökonomischen Abgrund mögen wir zureiten - aber sich nicht auf Geheiß der USA. Es sind unsere Politiker, die eine radikale Energiewende durchsetzen wollen und damit die energieintensive Industrie in den Ruin oder ins Ausland treiben. Es sind unsere Politiker, die Millionen an Sozialhilfe-Empfängern einladen und damit den Haushalt sprengen. Es sind unsere Politiker, die an der Gemeinschaftswährung festhalten - auch wenn dadurch Kreditgarantien in dreistelliger Mrden-Höhe gegeben werden müssen. Auch der Einsatz von Fracking-Gas muß jetzt nur diskutiert werden, weil man auf Atomenergie verzichtet hat und sich an einen großen Gaslieferanten klammert.
TeDeum hat geschrieben: ↑Dienstag 26. April 2022, 13:28
Das ist doch Wahnsinn. Wo ist da die Perspektive für Europa (Deutschland) ?
Vielleicht liegt die Lösung nicht in einer immer weiteren Vergemeinschaftung. Dafür sind die wirtschaftlichen Strukturen zu unterschiedlich. Was haben Portugal und Dänemark oder Griechenland und Irland gemeinsam?
Das sieht man auch bei den Handelsabkommen: Für Deutschland ist die Landwirtschaft von untergeordneter Bedeutung, für Frankreich ist sie immens wichtig und deswegen stockt auch ein Handelsabkommen mit den USA, obwohl dorthin die meisten deutschen Exporte gehen. DAS ist Wahnsinn!