Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Lycobates
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Lycobates »

holzi hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 14:02
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 13:25
Aber dafür soll man jetzt Russland, China etc. applaudieren, weil die sich gegen den "verdorbenen Westen" stellen?
Das nicht unbedingt, aber es reicht, die moralische Wichtigtuerei des Westens in einem anderen Licht zu sehen. Und sich von keiner Seite vereinnahmen zu lassen. Ich verabscheue beide Seiten gleich, was hier passiert ist ein Tragödie, gerade weil ich derzeit sehe, dass keine Seite eine wirksame Exit-Strategie zulässt. Wichtiger ist mir vielmehr, keinerlei Hass in meinen eigenen Gefühlen zuzulassen.
Bravo!
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 03:06
Wer ist dieser Dugin?
1. Man kann über Alexander Dugin reden, aber nicht hier. Hat mit dem Thema Null Komma Null zu tun.
2. Nur vorsorglich: Man versteht Dugin auch schwerlich, wenn man ihn heute an Schriften von vor dreißig Jahren mißt.
3. Stephan Baiers Paneuropa-Gülle bitte ich in der „Tagespost“ zu belassen und nicht hier herein zu kippen.
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 05:42
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 20:16
Highlander hat geschrieben:
Sonntag 10. April 2022, 05:15
Donjezk und Lugansk sind niemals unabhängige Volksrepubliken geworden. Sie wären es gerne gewesen, das mag sein. Sie sind es aber nicht gewesen, zu keinem Zeitpunkt.
Fett- und Kursivdruck und Unterstreichungen ersetzen keine Argumente. Versuch doch mal Ausrufezeichen!
Sehr geehrter Herr Ketelhohn,

[​S​]ie hätten die weiter oben bereits dargelegten Argumente durchaus mitzitieren dürfen.
Vermutlich haben Sie es jedoch absichtsvoll nicht getan, denn sonst wäre es für die Leser in diesem Thread offensichtlich geworden, daß Ihre "Einschätzung der völkerrechtlichen Lage" Unsinn ist.
Nun, junger Mann, ich habe da keine „Argumente“ gefunden.
Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 05:42
Nun soll es noch einmal auf andere Weise versucht werden und zwar im Wege der Analogie:
Die ukrainischen Teilrepubliken Donjezk und Lugansk haben sich selber zu unabhängigen Republiken erklärt. Dieser Vorgang gleicht auf analoge Weise der Erklärung eines Fohlens ab sofort ein ausgewachsener Hengst zu sein.
:freude: Kennst du Scheidemann? Philipp Scheidemann? – Ganz ähnlich wie damals erfolgte am 7. April 2014 z. B. die Ausrufung der Volksrepublik Donjezk durch Pawel Gubarjew. Hernach folgten Wahlen, Plebiszite und formale Unabhängigkeitserklärungen (oder genauer: Selbständigkeitserklärungen) in Donjezk und Lugansk.

Wer sonst sollte das tun wenn nicht diese Republiken selbst, ihr Volk oder seine Vertreter?

Natürlich gibt es auch das Gegenbeispiel: Die Installation von nur scheinbar unabhängigen Régimes durch Kolonial- oder Besatzungsmächte. Das hatten und haben wir letztlich immer noch in Deutschland mit der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Aber das soll doch eher ein Witz sein, daß nur so neue Völkerrechtssubjekte entstehen könnten, oder, junger Mann?
Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 05:42
Noch nicht einmal der "große Bruder" Russland hat diese Selbstermächtigung der Fohlen seinerzeit akzeptiert.
Weil Rußland kriegerische Weiterungen vermeiden wollte (wie wir sie jetzt erleben) und auf eine Verhandlungslösung nach dem Minsker Abkommen setzte. Das habe ich allerdings auch alles schon erklärt. Nächstes Mal zuhören, junger Mann!
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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 17:18
holzi hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 14:02
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 13:25
Aber dafür soll man jetzt Russland, China etc. applaudieren, weil die sich gegen den "verdorbenen Westen" stellen?
Das nicht unbedingt, aber es reicht, die moralische Wichtigtuerei des Westens in einem anderen Licht zu sehen. Und sich von keiner Seite vereinnahmen zu lassen. Ich verabscheue beide Seiten gleich, was hier passiert ist ein Tragödie, gerade weil ich derzeit sehe, dass keine Seite eine wirksame Exit-Strategie zulässt. Wichtiger ist mir vielmehr, keinerlei Hass in meinen eigenen Gefühlen zuzulassen.
Bravo!
Diese Position kann ich zumindest gut verstehen, und sie ist auch ehrenwert.

Sobald ich aber die Möglichkeit habe – und da rede ich jetzt nicht rhetorisch, sondern tatsächlich von mir selbst –, Recht und Unrecht zu unterscheiden, Wahrheit und Lüge zu sondern, dann kann ich nicht mehr neutraler oder distanzierter Beobachter bleiben. Dies um so weniger, als das über mein Vaterland gesetzte Régime selbst Kriegspartei ist und zudem mich, meine Kinder, mein Volk zu Opfern seines im Dienste Dritter geführten Krieges macht.

Ein weiteres kommt noch hinzu, was ich hier nur andeute (und bei Bedarf gesondert diskutieren würde): Die vor unser aller Augen geführte Auseinandersetzung hat ein Ausmaß angenommen, dessen Sinn sich erst mit Blick auf die Ἔσχατα zusammen mit der Frage nach dem Κατέχοντι verstehen läßt.
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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Es wäre recht schnell mit dem Krieg vorbei, wenn die Leute, die hier am lautesten schwere Waffen fordern, auch gleich ihre eigenen Söhne und Enkel in den Kampf schicken würden!

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 20:00
Kennst du Scheidemann? Philipp Scheidemann? –
Sehr geehrter Herr Ketelhohn,

Sie wählten ein schlechtes Beispiel! 8)

Philipp Scheidemann hat keinen neuen Staat ins Dasein gerufen, sondern nur die Weimarer Republik proklamiert.
Diese war völkerrechtlich gesehen kein neues Subjekt, sondern das eine Subjekt "Deutsches Kaiserreich" hatte seine Staatsform geändert: Ab sofort sollte es eben eine Republik sein.

Mit freundlichen Grüßen .............

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

holzi hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 20:28
Es wäre recht schnell mit dem Krieg vorbei, wenn die Leute, die hier am lautesten schwere Waffen fordern, auch gleich ihre eigenen Söhne und Enkel in den Kampf schicken würden!
:daumen-rauf: :daumen-rauf: :klatsch:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

[OT zur Info]

Wenn Robert bei jmd. die Floskel "Junger Mann" verwendet, oder wie letztes Jahr in meinem Fall mit "Jung", dann bedeutet das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er de facto (!) recht hat, und das nicht nur, weil er volle drei Wochen und fünf Tage älter ist als ich :narr:
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:00
[OT zur Info]

Wenn Robert bei jmd. die Floskel "Junger Mann" verwendet, oder wie letztes Jahr in meinem Fall mit "Jung", dann bedeutet das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er de facto (!) recht hat, und das nicht nur, weil er volle drei Wochen und fünf Tage älter ist als ich :narr:
Da verstehst Du den Herrn Ketelhohn miß. :pirat:

In diesem Kontext ist "Junger Mann" pejorativ gemeint und wird mit der impliziten Bedeutung versehen, daß der "Junge Mann" seiner (der ketelhohn'schen) Autorität gegenüber zu gehorchen hat! :roll:

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 19:33
Bruder Donald hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 03:06
Wer ist dieser Dugin?
1. Man kann über Alexander Dugin reden, aber nicht hier. Hat mit dem Thema Null Komma Null zu tun.
2. Nur vorsorglich: Man versteht Dugin auch schwerlich, wenn man ihn heute an Schriften von vor dreißig Jahren mißt.
3. Stephan Baiers Paneuropa-Gülle bitte ich in der „Tagespost“ zu belassen und nicht hier herein zu kippen.
Intellektuelle wie Dugin schaffen in Russland ein geistige Athmosphäre wie sie die Frankfurter Schule in den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts in Deutschland geschaffen hat.
Wenn man solche Leute, ihre Verbindungen und ihre Schreibtischtaten ausblendet, setzt man sich selbst Scheuklappen auf! :roll:

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:09
kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:00
[OT zur Info]

Wenn Robert bei jmd. die Floskel "Junger Mann" verwendet, oder wie letztes Jahr in meinem Fall mit "Jung", dann bedeutet das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er de facto (!) recht hat, und das nicht nur, weil er volle drei Wochen und fünf Tage älter ist als ich :narr:
Da verstehst Du den Herrn Ketelhohn miß. :pirat:

In diesem Kontext ist "Junger Mann" pejorativ gemeint und wird mit der impliziten Bedeutung versehen, daß der "Junge Mann" seiner (der ketelhohn'schen) Autorität gegenüber zu gehorchen hat! :roll:
Nein, so ist das nicht...
...es lohnt sich wirklich in der Sache mit langem Atem und vor allem mehr hörend als redend und überdies in einem sehr viel grösseren Zusammenhang - wie er ja soeben andeutete - auseinanderzusetzen (wie das Robert m.E. seit einem halben Jahrhundert tut!) :)
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:18
Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:09
kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:00
[OT zur Info]

Wenn Robert bei jmd. die Floskel "Junger Mann" verwendet, oder wie letztes Jahr in meinem Fall mit "Jung", dann bedeutet das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass er de facto (!) recht hat, und das nicht nur, weil er volle drei Wochen und fünf Tage älter ist als ich :narr:
Da verstehst Du den Herrn Ketelhohn miß. :pirat:

In diesem Kontext ist "Junger Mann" pejorativ gemeint und wird mit der impliziten Bedeutung versehen, daß der "Junge Mann" seiner (der ketelhohn'schen) Autorität gegenüber zu gehorchen hat! :roll:
Nein, so ist das nicht...
.......
Bislang ist nicht klargeworden, warum Deine Interpretation allgemeinverbindlich sein sollte. :hmm:

Daher ziehe ich es vor, bei meiner Interpretation zu bleiben! 8)

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Jetzt übertreibst Du! Mein OT Vermerk war eindeutig!
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 20:00
Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 05:42
Noch nicht einmal der "große Bruder" Russland hat diese Selbstermächtigung der Fohlen seinerzeit akzeptiert.
Weil Rußland kriegerische Weiterungen vermeiden wollte (wie wir sie jetzt erleben) und auf eine Verhandlungslösung nach dem Minsker Abkommen setzte. Das habe ich allerdings auch alles schon erklärt. Nächstes Mal zuhören, junger Mann!
Warum hat denn der russische "Heilsbringer" ab 2014 keine massiven Wirtschaftssanktionen gegen die Ukraine verhängt? :detektiv:
Das Gas hätte eine starke Waffe sein können, wenn Putin gewollt hätte. Andere Waren auch!
Die fehlenden Transitgebühren reißen Löcher in die sowieso schon an Schwindsucht leidende ukrainische Staatskasse.

Im Übrigen: Für so blauäugig sollte man Putin nicht halten, daß er wirklich eine Verhandlungslösung erwartet hat. Selten ist ein Abkommen schneller gescheitert als das Minsker Abkommen. Lediglich der vereinbarte Gefangenenaustausch hat funktioniert. :roll:

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:28
Jetzt übertreibst Du! Mein OT Vermerk war eindeutig!
Die von Dir eingeforderten größeren Zusammenhänge sieht man übrigens in der Positionierung des Patriarchen von Moskau, der letztlich ein Art Waffensegnung für den von Putin verordneten Waffengang vornimmt.

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

[Ich bleibe einstweilen im OT Modus schweigend]
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:18
...es lohnt sich wirklich in der Sache mit langem Atem und vor allem mehr hörend als redend und überdies in einem sehr viel grösseren Zusammenhang - wie er ja soeben andeutete - auseinanderzusetzen (wie das Robert m.E. seit einem halben Jahrhundert tut!) :)
:motz: Mit Aufklärungsarbeit habe ich ab der 8. Klasse langsam angefangen. Da war ich 13, nicht 8!
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Klasse, ...der Trick funktioniert echt immer, wenn man was herausfinden will :panisch:
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:46
Klasse, ...der Trick funktioniert echt immer, wenn man was herausfinden will :panisch:
:D :kugel: :freude:
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Mit 13 hab ich u.a. von 'nem Mofa geträumt, wenn mich mein Vater, sel. Anged. mal gerade nicht mit Augustinus und Thomas v. Aquin in der Küche vereinnahmt hatte... gelockt hat er mich immer mit einer Dose Kakao m. etwas Milch drinne :umkuck: als die Dose leer war, bin ich geflüchtet auf mein Zimmer und hab Asterix und Karl May verschlungen.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 22:03
Mit 13 hab ich u.a. von 'nem Mofa geträumt, wenn mich mein Vater, sel. Anged. mal gerade nicht mit Augustinus und Thomas v. Aquin in der Küche vereinnahmt hatte... gelockt hat er mich immer mit einer Dose Kakao m. etwas Milch drinne :umkuck: als die Dose leer war, bin ich geflüchtet auf mein Zimmer und hab Asterix und Karl May verschlungen.
Asterix und Karl May waren mir damals auch stete Begleiter! Und von Augustin und Thomas wußte ich noch nichts, das kam später …
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

:klatsch: Karl May erweiterte das Panorama meines eher nüchtern gehaltenen Jugendzimmers ungemein, ...da verschwinden die Zimmerwände und man reitet mitten durch die Küche direkt ins Land der Skipetaren... ich musste nur bisschen obacht geben, dass mein Gaul nicht bei Mutters Dampfnudeln nascht :narr:
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Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 21:43
[Ich bleibe einstweilen im OT Modus schweigend]
Vornehme Zurückhaltung steht Ihnen möglicherweise gut zu Gesicht! :blinker:

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Mittwoch 13. April 2022, 12:20
Den von Thomas v. Aquin gesetzten Begriff "Gerechter Krieg" setze ich gleich mit "naturrechtlich legitimer Krieg".

Einen "Angriffskrieg" verstehe ich als "naturrechtlich illegitimen Krieg" also als "ungerechten Krieg".

Die Aufgabe besteht also darin, eindeutig festzustellen, ob es sich bei dem, was aktuell in der Ukraine als "Krieg" bezeichnet wird, überhaupt um einen Krieg handelt, und wenn ja ob es sich um einen "gerechten Krieg" oder um einen "ungerechten Krieg" handelt.

Dazu möchte ich als Hilfsmittel vorschlagen, Dein Einverständnis vorausgesetzt:

》 ___A, das Zitat aus dem Abschnitt aus Thomas v. Aquin, S. Th., II, II, 40 in einer Übersetzung via DeepL.com (ich bitte eine Alternativübersetzung vorzuschlagen, falls Du über eine bessere deutsche Übersetzung verfügst) aus http://summa-theologiae.org/question/27301.htm, weiters

》 ___B, das Zitat aus dem Abschnitt aus Augustinus, Contra Faustum Manichaeum, 22, 74 f.. aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gerecht ... ite_ref-21 Zitiert nach: J. Migne: Sancti Aurelii Augustini, Hipponensis episcopi, opera omnia (Patrologia Latina Band 42). Eine englische Übersetzung dieser zentralen Passage findet sich bei J. Helgeland u. a. (Hg.): Christians and the Military, Philadelphia 1985, S. 81f.

》 ___C, das Zitat aus dem Abschnitt aus Thomas von Aquin, De Regno, I, 6..

Aufgabenstellung Vorschlag:
1. Lege dar, ob es sich bei dem militärischen Konflikt in der Ukraine um einen Krieg handelt!
2. Lege dar, ob es sich um einen naturrechtlich legitimen Krieg handelt!
3. Lege dar, ob es sich um einen naturrechtlich illegitimen Krieg handelt!


___A (Zitat)

A[1] Ob eine Art von Krieg rechtmäßig ist?

(...)

A[1] Ob es immer sündhaft ist, Krieg zu führen?

(a) Einwand 1:
Es scheint, dass es immer sündhaft ist, Krieg zu führen. Denn Strafe wird nur für Sünde verhängt. Diejenigen aber, die Krieg führen, werden von unserem Herrn mit Strafe bedroht, wie es in Mat. 26:52: "Alle, die das Schwert nehmen, sollen durch das Schwert umkommen." Deshalb sind alle Kriege ungesetzlich.

(b) Einwand 2:
Außerdem ist alles, was gegen ein göttliches Gebot verstößt, eine Sünde. Der Krieg aber verstößt gegen ein göttliches Gebot; denn es steht geschrieben (Mat. 5:39): "Ich aber sage euch, dass ihr dem Bösen nicht widerstehen sollt"; und (Röm. 12,19): "Rächt euch nicht, meine Lieben, sondern gebt dem Zorn Raum." Deshalb ist der Krieg immer sündhaft.

(c) Einwand 3:
Außerdem ist nichts, außer der Sünde, im Gegensatz zu einer tugendhaften Handlung. Der Krieg aber ist dem Frieden zuwider. Deshalb ist der Krieg immer eine Sünde.

(d) Einwand 4:
Außerdem ist die Ausübung einer rechtmäßigen Sache selbst rechtmäßig, wie man bei wissenschaftlichen Übungen sieht. Aber kriegerische Übungen, die in Wettkämpfen stattfinden, sind von der Kirche verboten, weil diejenigen, die in diesen Prüfungen getötet werden, des kirchlichen Begräbnisses beraubt werden. Es scheint also, dass der Krieg an sich eine Sünde ist.

(e) Im Gegenteil,
Augustinus sagt in einer Predigt über den Sohn des Zenturios [* Ep. ad Marcel. cxxxviii]: "Wenn die christliche Religion den Krieg gänzlich verbieten würde, hätte man denen, die im Evangelium einen heilsamen Rat suchten, eher geraten, die Waffen abzulegen und das Soldatentum ganz aufzugeben. Im Gegenteil, ihnen wurde gesagt: "Tut niemandem Gewalt an ... und begnügt euch mit eurem Sold" [* Lk 3,14]. Wenn er ihnen befahl, sich mit ihrem Sold zu begnügen, verbot er nicht das Soldatentum."

(f) Ich antworte:
Damit ein Krieg gerecht ist, sind drei Dinge notwendig.

Erstens

die Autorität des Herrschers, auf dessen Befehl hin der Krieg geführt werden soll. Denn es ist nicht Sache einer Privatperson, den Krieg zu erklären, weil sie ihre Rechte vor dem Gericht ihres Vorgesetzten geltend machen kann.

Es ist auch nicht die Sache eines Einzelnen, das Volk zu versammeln, was in Kriegszeiten geschehen muss. Und da die Sorge für das Gemeinwohl den Obrigkeiten obliegt, ist es ihre Aufgabe, über das Gemeinwohl der ihnen unterstellten Stadt, des Königreichs oder der Provinz zu wachen.

Und ebenso ist es rechtmäßig, daß sie zur Verteidigung dieses Gemeinwohls gegen innere Unruhen zum Schwert greifen, wenn sie Übeltäter bestrafen,
wie der Apostel sagt (Röm 13,4):
"Er trägt das Schwert nicht umsonst; denn er ist Gottes Diener, ein Rächer, der den Zorn über den richtet, der Böses tut"; so ist es auch ihre Aufgabe, zum Kriegsschwert zu greifen, um das Gemeinwohl gegen äußere Feinde zu verteidigen.
Daher heißt es zu den Verantwortlichen (Ps 81,4):
"Rette den Armen und befreie den Bedürftigen aus der Hand des Sünders";
und aus diesem Grund sagt Augustinus (Contra Faust. xxii, 75):
"Die natürliche Ordnung, die dem Frieden unter den Menschen förderlich ist, verlangt, dass die Macht, den Krieg zu erklären und zu beraten, in den Händen derer liegt, die die höchste Autorität innehaben."

(g) Zweitens

ist ein gerechter Grund erforderlich, nämlich dass diejenigen, die angegriffen werden, angegriffen werden, weil sie es aufgrund irgendeiner Schuld verdienen.
Deshalb sagt Augustinus (QQ. in Hept., qu. x, super Jos.):
"Ein gerechter Krieg wird gewöhnlich als einer bezeichnet, der das Unrecht rächt, wenn eine Nation oder ein Staat bestraft werden muss, weil er sich weigert, das von seinen Untertanen zugefügte Unrecht wiedergutzumachen oder das, was er ungerechtfertigt an sich gerissen hat, zurückzugeben."

(h) Drittens

ist es notwendig, dass die Kriegführenden eine rechtmäßige Absicht haben, dass sie also die Förderung des Guten oder die Vermeidung des Bösen beabsichtigen.
Daher sagt Augustinus (De Verb. Dom. [Die zitierten Worte finden sich nicht in den Werken des heiligen Augustinus, sondern in Can. Apud. Caus. xxiii, qu. 1]):
"Die wahre Religion betrachtet jene Kriege als friedlich, die nicht aus Gründen der Vergrößerung oder der Grausamkeit geführt werden, sondern mit dem Ziel, den Frieden zu sichern, die Übeltäter zu bestrafen und die Guten zu erheben."
Denn es kann vorkommen, dass der Krieg von der rechtmäßigen Autorität und aus einem gerechten Grund erklärt wird und dennoch durch eine böse Absicht unrechtmäßig gemacht wird.
Daher sagt Augustinus (Contra Faust. xxii, 74):
"Die Leidenschaft, Schaden zuzufügen, der grausame Durst nach Rache, ein unbarmherziger und unnachgiebiger Geist, das Fieber des Aufruhrs, die Lust an der Macht und dergleichen, all das wird mit Recht im Krieg verurteilt."

(i) Antwort auf Einwand 1:

Wie Augustinus sagt (Contra Faust. xxii, 70):
"Das Schwert zu nehmen heißt, sich zu bewaffnen, um jemandem das Leben zu nehmen, ohne den Befehl oder die Erlaubnis einer höheren oder rechtmäßigen Autorität."

Dagegen ist es nicht "das Schwert zu nehmen", sondern es im Auftrag eines anderen zu gebrauchen, wenn man (als Privatperson) aufgrund der Autorität des Herrschers oder Richters oder (als öffentliche Person) aus Eifer für die Gerechtigkeit und sozusagen aufgrund der Autorität Gottes zum Schwert greift, weshalb es keine Strafe verdient.

Und doch werden auch diejenigen, die das Schwert sündhaft gebrauchen, nicht immer mit dem Schwert getötet, sondern sie kommen immer mit ihrem eigenen Schwert um, weil sie, wenn sie nicht Buße tun, für ihren sündhaften Gebrauch des Schwertes ewig bestraft werden.

(j) Antwort auf den Einwand 2:

Solche Gebote sollen, wie Augustinus bemerkt (De Serm. Dom. in Monte i, 19), immer in Bereitschaft gehalten werden, damit wir bereit sind, sie zu befolgen und, wenn nötig, von Widerstand oder Selbstverteidigung abzusehen.

Dennoch ist es manchmal notwendig, dass ein Mensch zum Wohle der Allgemeinheit oder zum Wohle derer, mit denen er kämpft, anders handelt.
So sagt Augustinus (Ep. ad Marcellin. cxxxviii):
"Diejenigen, die wir mit freundlicher Strenge zu bestrafen haben, müssen wir auf vielerlei Weise gegen ihren Willen behandeln. Denn wenn wir einen Menschen der Gesetzlosigkeit der Sünde berauben, ist es gut für ihn, dass er besiegt wird; denn nichts ist hoffnungsloser als das Glück der Sünder, woraus eine schuldhafte Straflosigkeit und ein böser Wille wie ein innerer Feind erwächst."

(k) Antwort auf den Einwand 3:

Diejenigen, die den Krieg führen, streben mit Recht den Frieden an, und deshalb sind sie nicht gegen den Frieden, außer gegen den bösen Frieden, den unser Herr "nicht auf die Erde senden wollte" (Mat 10,34).
Deshalb sagt Augustinus (Ep. ad Bonif. clxxxix):
"Wir suchen nicht den Frieden, um Krieg zu führen, sondern wir ziehen in den Krieg, damit wir Frieden haben. Seid also friedlich, wenn ihr Krieg führt, damit ihr die besiegt, gegen die ihr Krieg führt, und sie zum Wohlstand des Friedens bringt."

(l) Antwort auf Einwand 4:

Nicht alle kriegerischen Übungen sind verboten, sondern nur jene, die unmäßig und gefährlich sind und mit Töten oder Plündern enden. In alten Zeiten stellten kriegerische Übungen keine solche Gefahr dar, und daher wurden sie "Waffenübungen" oder "unblutige Kriege" genannt,..



___B (Zitat)

Was, in der Tat, ist denn überhaupt so falsch am Krieg? Dass Menschen sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, damit jene, die überleben, Frieden finden können? Ein Feigling mag darüber jammern, aber gläubige Menschen nicht […].

Niemand darf jemals die Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen befohlen wird, denn selbst das, was aus menschlicher Gier entsteht, kann weder den unkorrumpierbaren Gott noch seinen Heiligen etwas anhaben.

Gott befiehlt Krieg, um den Stolz der Sterblichen auszutreiben, zu zerschmettern und zu unterwerfen.

Krieg zu erdulden ist eine Probe für die Geduld der Gläubigen, um sie zu erniedrigen und seine väterlichen Zurechtweisungen anzunehmen.

Denn niemand besitzt Macht über andere, wenn er sie nicht vom Himmel erhalten hat. Alle Gewalt wird nur auf Gottes Befehl oder mit seiner Erlaubnis ausgeübt.

Und so kann ein Mann gerecht für die Ordnung kämpfen, selbst wenn er unter einem ungläubigen Herrscher dient. Das, was ihm befohlen wird, ist entweder eindeutig nicht gegen Gottes Vorschrift, oder wenn es nicht eindeutig ist, wenn zum Beispiel ein ungerechter Befehl ergeht, zeigt die Ordnung des Dienens, dass der König schuldig, der Soldat unschuldig ist. Wieviel unschuldiger muss da ein Mann sein, der einen Krieg führt, der von Gott befohlen wurde, der ja niemals etwas Falsches befehlen kann, wie jeder weiß, der ihm dient?



___C (Zitat)

Man muss, wenn man keine menschliche Hilfe gegen den Tyrannen finden kann, sich an den König aller wenden, an Gott [der das grausame Herz des Tyrannen bekehren oder ihn in einen elenden Zustande versetzen kann ...].

Aber damit das Volk es verdient, diese Wohltat Gottes zu erlangen, muss es sich von der Sünde losmachen, denn es ist zur Bestrafung der Sünden mit göttlicher Erlaubnis die Macht den Gottlosen gegeben, [da] es im Buche Hiob heißt, dass Gott "den heuchlerischen Menschen wegen der Sünden des Volkes zum Herrscher macht" (Hiob 34,30).

Man muss also die Schuld wegnehmen, damit die Plage der Tyrannei aufhört.
Ich bin übrigens gespannt wie ein Flitzebogen, wann Du der geneigten Leserschaft im Forum anhand der beigebrachten Zitate darlegst, warum es sich bei dem Krieg um die Ukraine um einen gerechten Krieg im Sinne der kirchlichen Lehre handelt. :hmm:

Ist Putin ein rechtmäßiger Herrscher oder ist er ein Usurpator?
Wieso ist Putin dazu berufen, das innerstaatliche Unrecht in der Ukraine wieder "ins Lot" zu bringen?
Wenn dem so sein sollte, wer hat ihn dazu ermächtigt?

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 20:00
Highlander hat geschrieben:
Freitag 15. April 2022, 05:42
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 20:16
Fett- und Kursivdruck und Unterstreichungen ersetzen keine Argumente. Versuch doch mal Ausrufezeichen!
Sehr geehrter Herr Ketelhohn,

[​S​]ie hätten die weiter oben bereits dargelegten Argumente durchaus mitzitieren dürfen.
Vermutlich haben Sie es jedoch absichtsvoll nicht getan, denn sonst wäre es für die Leser in diesem Thread offensichtlich geworden, daß Ihre "Einschätzung der völkerrechtlichen Lage" Unsinn ist.
Nun, junger Mann, ich habe da keine „Argumente“ gefunden.
Sehr geehrter Herr Ketelhohn,

dann will ich diese hier noch einmal explizieren! 8)

Völkerrecht ist weitestgehend Gewohnheitsrecht. Es funktioniert nach der von Hugo Grotius gesetzten Prämisse "Etsi deus non daretur"!
Völkerrechtsfähige Subjekte können nur Staaten sein, die in der Folge dann wie Personen behandelt werden. Eines dieser völkerrechtsfähigen Subjekte ist der Staat Ukraine. In seinen staatlichen Strukturen ist er in Regierungsbezirke aufgeteilt, die dort Oblaste genannt werden.
Nun haben sich die zwei Oblaste Donezk und Luhansk eigenmächtig selbst zu Staaten erklärt. Das macht sie jedoch noch nicht zu Staaten, sondern dem Gewohnheitsrecht folgend werden sie erst zu völkerrechtsfähigen Subjekten durch die Anerkennung ( ! ! ! ) von anderen Staaten der bestehenden Staatengemeinschaft. Diese ist jedoch ausgeblieben.
Auch die geopolitische Großmacht Russland hat den beiden Oblasten diese Anerkennung verweigert. Sie wurde erst gewährt, als die Entscheidung zum Angriff auf die Ukraine schon beschlossene Sache war.
Hierdurch hat sich die formell ausgesprochene Anerkennung als ein durchsichtiges Täuschungsmanöver des russischen Regimes erwiesen.


Kurzum: Aus völkerrechtlicher Perspektive sind die Oblaste Donezk und Luhansk weiterhin ein Nullum!

Mit freundlichen Grüßen .....................
Zuletzt geändert von Highlander am Samstag 16. April 2022, 06:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Jakobgutbewohner
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 14. April 2022, 15:16
Warum müssen sie in dem Währungsraum liegen? Sie werden meist dort gehalten, wo der größte Handel stattfindet und für den Euro-Bereich ist das nun einmal weder Frankfurt noch Paris sondern London.
Ist es nicht so, daß wenn eine Bank ein Devisenkonto führt, das auf "digitalem Guthaben" basiert, sie das stets in Zusammenarbeit mit einer Bank tut, deren "Heimatwährung" das ist? Der Kunde will, daß sein Konto wie in einer bestimmten Währung geführt wird. Gerade wenn es dann um Millarden geht wird die Bank sich dann rückversichern, indem sie selbst entsprechende Währung bei einer anderen Bank hält, deren "Heimatwährung" es eben wäre, die irgendwie an die betreffende Notenbank, dieses Währungssystem angeschlossen ist. Und diese Konten bei der Partnerbank können dann blockiert werden. So gesehen hätte das betreffende Währungssystem, der dieses beherrschende Staat immer die Möglichkeit überall Kontoguthaben in der eigenen Währung "einzufrieren".

Alternativ könnte eine Bank vielleicht irgendwie eine Art eigenes Zertifikat fabrizieren, das das anders löst. Aber damit wäre dann wohl wieder keine Notenbankpolitik möglich.
Warum hat man die Währungsreserven z.B. nicht bei chinesischen Banken in Hong Kong oder Singapur gehalten? Vielleicht ist das Vertrauen in chinesische Banken doch nicht so groß wie in ihre westlichen Konkurrenten?
Reserven in US-Talern z.B.? Siehe oben. Was Singapur angeht: Die Währung könnte schon interessant sein, aber in diesen Größenordnungen und für Notenbankmaßnahmen? Vielleicht, das würde aber auch voraussetzen, daß die Regierung von Singapur im Zweifel vor US-Druck nicht einknicken würde.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Highlander, Dir werde ich gar nichts darlegen.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

kukHofnarr hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 08:39
Highlander, Dir werde ich gar nichts darlegen.
DAS spricht natürlich Bände, selbst wenn sie nicht von Karl May verfaßt worden sind! :pfeif:

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Was hier Bände spricht ist etwas ganz anderes, aber das macht nichts. Und Tschüss!
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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Lupus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Lupus »

Liebe Leute, wenn man Eure Posts liest, könnte man eigentlich nur aussteigen aus dem kREUZGANG, DENN DER WEISS WAHRSCHEINLICH NICHT RECHT; AUF WELCHER SEITE ER STEHEN MUSS ODER WEM ER GLAUBEN SOLL

ES IST ZUM KOTZEN

lUPUS :regel: :boese:
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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Lupus hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 10:38
Liebe Leute, wenn man Eure Posts liest, könnte man eigentlich nur aussteigen aus dem kREUZGANG, DENN DER WEISS WAHRSCHEINLICH NICHT RECHT; AUF WELCHER SEITE ER STEHEN MUSS ODER WEM ER GLAUBEN SOLL

ES IST ZUM KOTZEN

lUPUS :regel: :boese:
Aber genau das ist ja das Problem: man weiß wirklich nicht, wem man was glauben kann. Und das ist tatsächlich zum kotzen.
Ein gesegnetes Osterfest!

Highlander

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Highlander »

holzi hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 10:58
Lupus hat geschrieben:
Samstag 16. April 2022, 10:38
Liebe Leute, wenn man Eure Posts liest, könnte man eigentlich nur aussteigen aus dem kREUZGANG, DENN DER WEISS WAHRSCHEINLICH NICHT RECHT; AUF WELCHER SEITE ER STEHEN MUSS ODER WEM ER GLAUBEN SOLL

ES IST ZUM KOTZEN

lUPUS :regel: :boese:
Aber genau das ist ja das Problem: man weiß wirklich nicht, wem man was glauben kann. Und das ist tatsächlich zum kotzen.
Ein gesegnetes Osterfest!
Anscheinend ist die Streitkultur verloren gegangen, die Deutschland einmal ausgezeichnet hatte.
Warum das so ist, kann man hier nachlesen: Wahrheitsverzicht führte zur Zivilreligion!

Jeder hat in der westlichen Kultur des Todes * seine eigene Wahrheit.
Daher lösen sich bislang als sicher geltende Strukturen auf.

* copyright bei PP JP II

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