Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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TillSchilling

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TillSchilling »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Freitag 25. Februar 2022, 15:26
Vinzenz Ferrer hat geschrieben:
Donnerstag 24. Februar 2022, 10:52
Warum aber alles ausgerechnet jetzt? :hmm:
Kann man das allen Ernstes fragen, wenn man die „Gespräche“ der letzten Tage beobachtet hat (Baerentrop, Tuss etc.)?

Der „Westen“ hat auf rüdeste Weise, teils durch die allerdümmsten Sprachrohre, besser Sprechblasen, jedes russische Verlangen nach Sicherheitsgarantien abgebürstet und statt dessen seine Kampfhunde an der Donbass-Front immer stärker die Volksrepubliken beschießen lassen.
Offensichtliche Falschdarstellungen. Lassen wir die Persönlichkeiten der beiden Aussenminister mal an der Seite. Die relevanten Gespräche der letzten Wochen waren zwischen Putin und Biden, Macron und Scholz. Scholz hat noch letzte Woche klargemacht dass eine Aufnahme der Ukraine in die NATO nicht ansteht. Tatsächlich steht die Ukraine jetzt ja auch alleine da.

Spannungen im Donbass gibt es schon lange. Wäre es tatsächlich so dass die sogenannten Volksrepubliken vor einem immanenten Angriff standen hätte es gereicht diese zu sichern. Russlands Krieg geht aber viel weiter.

Russland führt einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, noch dazu gegen sein Brudervolk. Das zu entschuldigen ist schwach.

Die einzige Hoffnung bleibt dass die russischen Soldaten erkennen dass sie nicht gegen „Nazis“ kämpfen und nicht für den Schutz ihres Landes und dass sich die Stimmung im Volk gegen Putin wendet. Nein, der Mann ist kein kluger und wohlwollender Stratege. Er ist ein Verbrecher. Der sein Land in den Abgrund reisst. Zum Applaus von Idioten im Westen.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Der Westen und seine Repräsentanten ist aus der Sicht Russland unglaubwürdig. Das, was meiner Ansicht nach das dass zum Überlaufen brachte, war der Auftritt Selenskis in München auf der Sicherheitskonferenz. Er hat dort erklärt, dass die Ukraine Atomwaffen haben will.
Für Putin war hier das Maß offenbar voll.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

TillSchilling hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 11:52
Spannungen im Donbass gibt es schon lange. Wäre es tatsächlich so dass die sogenannten Volksrepubliken vor einem immanenten Angriff standen hätte es gereicht diese zu sichern. Russlands Krieg geht aber viel weiter.
Ich bin davon ausgegangen, dass Rußland nur im Osten militärisch eingreift, aber Putin will offensichtlich regime change machen nach dem Vorbild der USA, denen das Völkerrecht auch am Arsch vorbeigeht, wenn sie ihre Interessen durchsetzen wollen. Denen lässt man das aber ohne irgendwelche Sanktionen durchgehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Ralf

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ralf »

holzi hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 12:22
Der Westen und seine Repräsentanten ist aus der Sicht Russland unglaubwürdig. Das, was meiner Ansicht nach das dass zum Überlaufen brachte, war der Auftritt Selenskis in München auf der Sicherheitskonferenz. Er hat dort erklärt, dass die Ukraine Atomwaffen haben will.
Für Putin war hier das Maß offenbar voll.
Die Anrainer Rußlands haben viele Jahrzehnte erlebt, was es heißt, unter russ. Diktaturen und in einem Vasallenstaat zu leben.

Wer kann es ihnen verdenken, sich dafür bestmöglich schützen zu wollen? Ein Großteil meiner angeheirateten Familie litt enorm unter einem repressiven russisch geführtem System, viele starben als polit. Gefangene.

Jetzt betreibt Rußland einen Angriffskrieg gegen einen anerkannten Staat.

Wer da auch nur ansatzweise Verständnis für zeigt, dessen Gehirnwäsche durch RT und andere hat hervorragend gewirkt. Und wer meint, die ukrain. Regierung mit Saddam Hussein vergleichen zu wollen, der reichlich Schiiten schon vergast hatte, beweist dasselbe.

Ich bin heilfroh, daß es die NATO gibt. Ich bin heilfroh, daß die USA ihr Engagement verstärken, um den freien Westen - denn unter Putin dürftet Ihr gar nicht so reden wie ihr wollt!! - zu verteidigen. Natürlich verteidigen sie damit auch ihre Interessen, doch "Wandel durch Handel" ist eben einfach gescheitert, China und Rußland beweisen es. Lieber westl. Interessen als die von Diktatoren teilen, auch wenn es was kostet.
Der Westen, der Teil der Welt der Freiheit hochhält und schützt, muß sich wieder mehr vereinen. Der Feind ist da, jetzt deutlicher denn je.

Ich wünschte es wäre nicht so, doch er hat sein wahres Gesicht gezeigt.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Edi hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 12:24
Ich bin davon ausgegangen, dass Rußland nur im Osten militärisch eingreift, aber Putin will offensichtlich regime change machen nach dem Vorbild der USA, denen das Völkerrecht auch am Arsch vorbeigeht, wenn sie ihre Interessen durchsetzen wollen. Denen lässt man das aber ohne irgendwelche Sanktionen durchgehen.
Die USA dürfen das aber. Das ist ja die Unverzichtbare Nation, die Leuchtende Stadt auf dem Berg, die Zuflucht der bedrängten Massen, der Hort der Weisheit und der Demokratie. (hab ich was vergessen?)
Und Putin ist nur so ein dreckiger Russe, fast noch Mongole. Wenn der das macht, ist es ein unverzeihliches Verbrechen!

Hach, wäre das ein schönes Weltbild. So einfach, so unkompliziert. :breitgrins:

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Ralf hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 12:58

Die Anrainer Rußlands haben viele Jahrzehnte erlebt, was es heißt, unter russ. Diktaturen und in einem Vasallenstaat zu leben.

Wer kann es ihnen verdenken, sich dafür bestmöglich schützen zu wollen? Ein Großteil meiner angeheirateten Familie litt enorm unter einem repressiven russisch geführtem System, viele starben als polit. Gefangene.

Jetzt betreibt Rußland einen Angriffskrieg gegen einen anerkannten Staat.
(...)
Du propagierst mit diesem Text das seit 30 Jahren geplegte Narrativ von Russland = Sowjetunion = Kommunismus auf das Deutlichste, ...

...und Hass aufgrund erlittener Unbill macht blind für die Entwicklung:

RUSSLAND IST NICHT MEHR SOWJETUNION IST NICHT MEHR KOMMUNISMUS, also von der mörderischen Ideologie weg hin zu naturrechtlich legitimen Verhältnissen ...die ausdrücklich und seit 30 Jahren erkennbar angestrebt werden.
Zuletzt geändert von kukHofnarr am Samstag 26. Februar 2022, 13:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Ich bin gerade auf den Herrn Prof. John Mearsheimer gestoßen.
Hier eine gute Erklärung der Vorgeschichte des Ukrainekonflikts:

Schulevonathen
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schulevonathen »

Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 24. Februar 2022, 21:47
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 24. Februar 2022, 16:23
Die Friedensordnung liegt in Scherben
Die heute gestartete Invasion der Ukraine durch russische Truppen kam auch für uns überraschend. Umso größer ist die Resignation und es ist schwer, die ersten Gedanken in Worte zu fassen. Mit der klar zu verurteilenden Militäraktion scheint die Hoffnung auf eine dauerhafte Friedensordnung in Europa in Scherben zu liegen. In der Momentaufnahme ist Russland der Aggressor. Doch Kriege fallen nicht vom Himmel. Letztendlich ist die Invasion der Ukraine das traurige Ergebnis einer fehlgeleiteten Eskalationspolitik des Westens. Anstatt ernsthaft eine dauerhafte Friedensordnung zu entwerfen, kesselte man Russland ein und demütigte es. Dass ein in die Ecke getriebener, geprügelter Hund beißt, ist tragisch, aber in gewisser Weise auch vorhersehbar. Wenn wir einen Weltkrieg verhindern wollen, müssen wir, wenn sich der Rauch gelichtet hat, aus diesen Fehlern lernen. Doch leider sind die Hoffnungen darauf geringer denn je.
Guter Kommentar.

"Kriege fallen nicht vom Himmel".
Das galt schon 1914 und 1939.

Oremus.
Ich denke, solche Kommentare sind Ausdruck davon, dass unsere Standards gesunken sind. Mag sein, dass der Westen Fehler gemacht hat und manche Grenzüberschreitung Putins sich dadurch erklären lässt. Aber Grenzüberschreitungen der in diesem Sinne erklärbaren Dimension begeht er seit Jahren - ein Krieg dieser Art ist definitiv etwas anderes. Hätte Putin sich mit dem Donbass begnügt (oder Hitler mit dem Sudentenland [wobei man diesen wenig statthaften Vergleich m. E. doch beerdigt sollte]), wäre das etwas anderes. Hat er aber nicht.

Wer in der jetzigen Situation aus Gewohnheit die seit Jahren üblichen (und bislang vielleicht auch richtigen) Entlastungsargumente wiederholt, möge sich überlegen, ob er diese Eskalation vor einer Woche für möglich und entschuldbar gehalten hätte.

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

(Diesem Statement mangelt es an der Berücksichtigung der übergeordneten Dimension des Naturrechtes.)
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

TillSchilling

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TillSchilling »

holzi hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 13:08
Ich bin gerade auf den Herrn Prof. John Mearsheimer gestoßen.
John Mearsheimer lohnt sich. Sein Buch „The great delusion“ kann ich empfehlen. Allerdings darf sein - fast schon resignativer - Realismus nicht falsch verstanden werden. Es ist klar ein Westler. Und pro Abschreckung.

Tatsächlich muss man doch feststellen dass die Epoche des liberalen Interventionismus und der Regime Changes spätestens mit dem Abzug aus Afghanistan vorbei ist. Sowieso gab es eigentlich nur zwei wirklich von aussen militärisch erzwungene Regime Change: Afghanistan und Irak. Vor 19 Jahren!

Die Möglichkeit für die Ukraine ins NATO Lager zu kommen war 2008. Persönlich glaube ich dass, hätte McCain sich durchgesetzt und wäre die NATO-Aufnahme der Ukraine nicht von Merkel und Sarkozy vetoisiert worden, wir heute in einer besseren Situation wären. Jetzt ist das beste Ergebnis für die Ukraine eine Finnlandisierung. Ich befürchte nur dass es dazu nicht mehr kommen wird, sondern dass Putin einen Diktator installieren wird. Der neue eiserne Vorhang wird an den westlichen Grenzen der Ukraine und Belarus fallen. Und unsere Kinder unter der gleichen Bedrohung leben wie wir vor 1990.

Ralf

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ralf »

kukHofnarr hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 13:07
Ralf hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 12:58

Die Anrainer Rußlands haben viele Jahrzehnte erlebt, was es heißt, unter russ. Diktaturen und in einem Vasallenstaat zu leben.

Wer kann es ihnen verdenken, sich dafür bestmöglich schützen zu wollen? Ein Großteil meiner angeheirateten Familie litt enorm unter einem repressiven russisch geführtem System, viele starben als polit. Gefangene.

Jetzt betreibt Rußland einen Angriffskrieg gegen einen anerkannten Staat.
(...)
Du propagierst mit diesem Text das seit 30 Jahren geplegte Narrativ von Russland = Sowjetunion = Kommunismus auf das Deutlichste, ...

...und Hass aufgrund erlittener Unbill macht blind für die Entwicklung:

RUSSLAND IST NICHT MEHR SOWJETUNION IST NICHT MEHR KOMMUNISMUS, also von der mörderischen Ideologie weg hin zu naturrechtlich legitimen Verhältnissen ...die ausdrücklich und seit 30 Jahren erkennbar angestrebt werden.
Mir ist vollkommen egal, unter welchem Vorwand die persönliche Freiheit, die Meinungsfreiheit, die Pressefreiheit, demokratische Parteien, wichtige Oppositionsarbeit etc. unterdrückt werden. Kommunismus, Nationalismus, Sozialismus - mir alles scheizegal.

Wer die Freiheit unterdrückt ist der Feind der Freiheit. Wer polit. Gefangene macht ist der Feind der Freiheit.

Noch einmal: hier darf man frei reden, auch gegen die Freiheit. In Rußland werden Andersdenkende (also anders als die Diktatur möchte), die auf die Straße gehen, gerade zuhauf verhaftet.

Wer frei die Gegner der Freiheit verteidigt, handelt gehirngewaschen.

kukHofnarr
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von kukHofnarr »

Es lohnt sich über den Freiheitsbegriff nachzudenken. Interessanterweise reitet ausgerechnet der Kadavergehorsam am liebsten auf seiner Freiheit herum.
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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Walter
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Walter »

Die Tagesschau hat geschrieben: 15:54 Uhr
25.000 automatische Waffen an Bürger in Kiew verteilt

Zur Abwehr des erwarteten großen russischen Angriffs auf die ukrainische Hauptstadt Kiew haben die Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Waffen an die Einwohner verteilt. Insgesamt seien 25.000 automatische Waffen sowie zehn Millionen Patronen ausgegeben worden, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj in einem veröffentlichten Video.

Auch Panzerabwehrwaffen seien ausgehändigt worden. "Kiew wird sich selbst verteidigen", sagte Monastyrskyj. Er sagte, er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Straßen und Häuser verteidigten. "Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle."
Da jubelt die Tagesschau. Aber niemand weiß, wem die Waffen ausgegeben wurden, wem sie weiterverkauft werden, wann sie über die offenen Grenzen zu uns kommen, was hierzulande noch "Lustiges" damit passieren wird. In der Ukraine werden sie erst mal benutzt, um mutmaßliche Sympathisanten Russlands zu lynchen.

Bitte weiter so! Deutschland muss dringend auch Waffen an die Ukraine liefern. Klimafreundlicher wäre es allerdings, die Waffen für die Ukraine gleich hier zu verschenken. Sie werden schon da ankommen, wo sie gebraucht werden.

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Robert Ketelhohn
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Auf die medial verblödeten Claqueure des tiefen Staats hier im einzelnen einzugehen, darauf verzichte ich aus Gründen der Hygiene.

Denjenigen, die sonst den hetzerischen und verderblichen Charakter der hiesigen Medien durchaus erkennen, jetzt aber brühwarm nachbeten, was ihnen serviert wird, kann ich nur sagen: Öffnet endlich, endlich die Augen und schaltet die Hirne an.

Im übrigen zur Illustration der Lage im Osten ein kurzer Beitrag aus Mariupol:


Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Sogar in den USA scheint es noch klar sehende Leute geben:

Ein Kommentar in der LA Times über die vond er CIA ausgebildeten ukrainischen "Widerstandskämpfer" - und warum das keine so tolle Idee von der CIA war. Die haben das schon so oft probiert, was kann da schon schief gehen? :patsch:
https://www.latimes.com/opinion/story/2 ... a-invasion

Bezüglich der Situationsberichte ziehe ich mir regelmäßig Infos von folgenden Sites:

https://www.moonofalabama.org/
https://thesaker.is/latest
https://zerohedge.com

https://colonelcassad.livejournal.com (nur auf Russisch, also etwas mühsam zu lesen)

Bin auch dankbar für weitere gute Zusammenfassungen

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

zum Video von Robert: Seit vorgestern gibt es bereits Berichte aus Mariupol, dass eben jenes Regiment (wir hatten das Asow Regiment weiter oben schon; es sind die mit der ...sagen wir mal Nähe zum NS) die Bevölkerung an der Flucht hindert, da diese bleiben und kämpfen sollen. Flucht ist Verrat gleichgesetzt. So lassen sich diese Szenen vielleicht erklären.

Allgemein nimmt die Desinformation aber massiv zu, finde ich. Man hört immer mehr, teilweise Absurditäten, die auch lediglich negative Emotionen schüren soll. Das ist, finde ich, immer ein ganz guter Check - soll mich diese Information informieren oder lediglich negative Emotionen wecken (Ärger, Wut, Freude, Häme etc.). Wenn letzteres, kann man es getrost unter Propaganda verrotten.

Die Ukraine hat heute morgen relativ hohe (utopisch) wirkende Zahlen an vernichteten Feindmaterial verkündet. Zwar hat in einem Konflikt die angreifende Partei in der Regel höhere Verluste, aber sieht man sich den Durchbruch der ersten beiden Tage an, hege ich ernsthafte Zweifel. Kommt es jetzt aber tatsächlich zu andauernden Häuserkämpfen in Großstädten, könnte sich das ändern.

Derweil gehen in Kiev die Kämpfe weiter und verlagern sich Richtung Zentrum:



Kherson im Süden ist wohl tatsächlich gefallen. Hier ein Video von einer Autofahrt, dass Dutzende zerstörter und verlassener ukrainischer Panzer und Transporter dort zeigt. Man kann nur hoffen, dass sich die Insassen sich retten und aus dem Krieg verabschieden konnten!

https://www.youtube.com/watch?v=RR8BVr_B338

Die ukrainischen Stellungen beschießen weiterhin massiv Donezsk im Separatistengebiet. Die Offensive kommt hier von Osten offenbar nicht gut voran. Die ukrainische Seite versucht offenbar ein Öllager in Rovenki zu treffen, trifft leider aber alles andere auch (Schule, Kindergarten). Das ist in der Ukraine nicht anders, aber ich schreibe das, um zu zeigen, dass es eben keine "Guten" gibt, wie uns Kriegshetzer im Westen weiß machen wollen. (gilt natürlich umgedreht genauso)

Ansonsten gibt das Social Web heute nicht viel her: In ukrainischen Politikerkreisen ist es nun schick, sich mit Kalashnikov abzulichten und das öffentlichkeitswirksam zu teilen. Ex-Präsident Poroshenko fing damit gestern Abend an und verkündete mit Kalashnikov in der Hand, sich im Verteidigungsministerium zu verbarrikadieren. Etliche Politiker zogen nach. Heute war dann sogar die 60-jährige Julia Timoschenko mit Kalashnikov zu sehen ... naja, das wirkt auf den westlichen Betrachter eher lächerlich.

Zelensky hat es abgelehnt die Ukraine zu verlassen und verkündet zu bleiben. Er fordert Waffenlieferungen und meldete sich gestern mit einem Video aus Kiev. Es gibt allerdings Gerüchte, dass er bereits nach Lwow im Westen evakuiert wurde und das Video gar nicht in Kiev gedreht wurde. Die Videos sind auch immer so, dass man halt nicht erkennt, wo er sich aufhält, von daher könnte er auch in Buxtehude sein. Ich bin echt gespannt, ob den Worten auch Taten folgen.

Zum Thema Freiheit - ZDF, Welt und co schalten nach "pro-russischen" Kommentaren unter ihren YouTube Videos zum Ukrainekrieg die Kommentarfunktion ab. Ansonsten wird fleißig auf Facebook, Instagram YouTube & co. gelöscht, was nicht passt. Das finde ich fatal, denn genau dieses Verhalten wirft man zurecht (!) dem Feind vor. Genau hier gilt es offen zu bleiben und die von Ralf geschilderte Freiheit zu verteidigen!

Zum Schluss noch ein Bonmot, was es nicht gibt ...



@holzi

danke! Das sind interessante Links. Mir ist auch aufgefallen, dass in den US-Medien der Konflikt wesentlich kontroverser diskutiert wird, als z.B. in den deutschen. Hier ist eher Gleichschritt angesagt, wenig zum Konflikt selbst, viel mehr drumherum.

Als Quelle empfehle ich Telegram! Telegram ist was Twitter war, bevor es wie Facebook anfing, den Mächtigen gefallen zu wollen und zu zensieren... hier hast du die Infos ungefiltert und und am Schnellsten, meist direkt vom Aufnehmenden selbst

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Lycobates
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Lycobates »

Schulevonathen hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 14:45
Lycobates hat geschrieben:
Donnerstag 24. Februar 2022, 21:47
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 24. Februar 2022, 16:23
Die Friedensordnung liegt in Scherben

Guter Kommentar.

"Kriege fallen nicht vom Himmel".
Das galt schon 1914 und 1939.

Oremus.
Ich denke, solche Kommentare sind Ausdruck davon, dass unsere Standards gesunken sind. Mag sein, dass der Westen Fehler gemacht hat und manche Grenzüberschreitung Putins sich dadurch erklären lässt. Aber Grenzüberschreitungen der in diesem Sinne erklärbaren Dimension begeht er seit Jahren - ein Krieg dieser Art ist definitiv etwas anderes. Hätte Putin sich mit dem Donbass begnügt (oder Hitler mit dem Sudentenland [wobei man diesen wenig statthaften Vergleich m. E. doch beerdigt sollte]), wäre das etwas anderes. Hat er aber nicht.

Wer in der jetzigen Situation aus Gewohnheit die seit Jahren üblichen (und bislang vielleicht auch richtigen) Entlastungsargumente wiederholt, möge sich überlegen, ob er diese Eskalation vor einer Woche für möglich und entschuldbar gehalten hätte.
Wir alle fallen, sagte der Dichter, mit verneinender Gebärde.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Ralf

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Ralf »

TeDeum hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 20:31
Zum Thema Freiheit - ZDF, Welt und co schalten nach "pro-russischen" Kommentaren unter ihren YouTube Videos zum Ukrainekrieg die Kommentarfunktion ab. Ansonsten wird fleißig auf Facebook, Instagram YouTube & co. gelöscht, was nicht passt. Das finde ich fatal, denn genau dieses Verhalten wirft man zurecht (!) dem Feind vor. Genau hier gilt es offen zu bleiben und die von Ralf geschilderte Freiheit zu verteidigen!
Oh, der arme Kommentator wird in einem privaten Angebot (Youtube) gelöscht. Im Gegensatz zur Meinungsopposition in Rußland muß hier niemand auf der Straße befürchten eingebuchtet zu werden (und die russ. Gefägnisse und Gefangenenlager sind auch nicht vergleichbar).

Geh hier auf der Straße für den Krieg oder für Rußland demonstrieren und Du bekommst sogar Polizeischutz. Mit Meinungsgegenwind mußt Du rechnen - aber nicht mit Schlägen des Gewaltmonopols des Staates.

Und wenn ich Roberts "Deep State" schon höre, kann ich nur lachen. Wahrscheinlich bekommt sein Orts- oder Landesverband der AfD zu viele Gelder von RT.

Bruder Donald

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Bruder Donald »

Trisagion hat geschrieben:
Freitag 25. Februar 2022, 01:42
Ansonsten ist vermutlich Georgien als nächstes dran, wegen der russischen Separatisten, Gas- und Öl-Pipelines und der Grenze zur NATO-Türkei.
Wenn die gesamte Ukraine eingenommen wird, dann vielleicht sogar Moldawien? Schließlich müssen die Geschwister aus Transnistrien auch beschützt werden...

Bruder Donald

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Bruder Donald »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 19:53
Im übrigen zur Illustration der Lage im Osten ein kurzer Beitrag aus Mariupol:
Muss man verstehen, warum Mariupol von einem sog. "Regime" gehalten wird, solang es Teil des (noch) souveränen Staates Ukraine ist? :hmm:

Muss man verstehen, inwiefern jetzt eine nationalistische Miliz ein ausreichender Rechtfertigugsgrund für eine Invasion eines souveränen Staates sein soll? :hmm:

TillSchilling

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TillSchilling »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 19:53
Auf die medial verblödeten Claqueure des tiefen Staats hier im einzelnen einzugehen, darauf verzichte ich aus Gründen der Hygiene.

Weder Ihre Eloquenz noch Ihre Beleidigungen noch irgendwelche auf Telegram verteilte Videos, deren Herkunft in keiner Weise überprüfbar ist ändern irgendetwas an den simplen Tatsachen:

- Russland hat die Ukraine angegriffen. Es führt einen illegalen und verbrecherischen Angriffskrieg
- Es gibt Gründe, die zu diesem Angriff geführt haben. Aber keine Rechtfertigung oder Entschuldigung.

Der Akteur, der Aggressor dieses Krieges ist Russland bzw. Präsident Putin. Nicht die NATO, nicht die Ukraine.

Claqueure sind die, die diese Aggression gutheissen. Dazu gehören Sie. Ein Freund Russlands und des russischen Volkes sind Sie nicht.

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Protasius
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Russische Freunde, mit denen ich gesprochen habe, betrachten diese militärische Operation in der Ukraine als „Brudermord fürchterlichen Ausmaßes“. Die Begründung der Staatsmedien scheint, falls überhaupt, nur die ältere Generation zu überzeugen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Bruder Donald hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 04:40
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 19:53
Im übrigen zur Illustration der Lage im Osten ein kurzer Beitrag aus Mariupol:
Muss man verstehen, warum Mariupol von einem sog. "Regime" gehalten wird, solang es Teil des (noch) souveränen Staates Ukraine ist? :hmm:

Muss man verstehen, inwiefern jetzt eine nationalistische Miliz ein ausreichender Rechtfertigugsgrund für eine Invasion eines souveränen Staates sein soll? :hmm:
Es wird angeführt, dass die Ukraine seit dem westlich gesteuerten Putsch im Frühjahr 2014 nicht mehr souverän war und der facto ein Vasall der USA geworden ist.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Samstag 26. Februar 2022, 19:53
Denjenigen, die sonst den hetzerischen und verderblichen Charakter der hiesigen Medien durchaus erkennen, jetzt aber brühwarm nachbeten, was ihnen serviert wird, kann ich nur sagen: Öffnet endlich, endlich die Augen und schaltet die Hirne an.
https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... rchen.html

darum geht es dem arrogant-schwulen Westen schon seit Jahren und sie glauben, dass sie damit die Russen wie einen kleinen Jungen bestrafen können. Dass das die Russen noch zusätzlich in Rage bringt, kapieren die westlichen Russland-Kenner nicht und die Ex-Verteidigungsministerin (die die Bundeswehr heruntergewirtschaftet hat) sowieso nicht.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schmiede »

Protasius hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 08:38
Russische Freunde, mit denen ich gesprochen habe, betrachten diese militärische Operation in der Ukraine als „Brudermord fürchterlichen Ausmaßes“. Die Begründung der Staatsmedien scheint, falls überhaupt, nur die ältere Generation zu überzeugen.
Man seht das auch in diversen Videos, die im Netz kursieren. Ukrainer stellen sich Panzern und den Soldaten in den Weg. Die russischen Soldaten sind um diese Leute immer herum gefahren. Das wäre in anderen Kriegen so nicht passiert. Man merkt deutlich, dass die Verbindung zwischen den russischen und ukrainischen Menschen sehr viel stärker ist.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Protasius hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 08:38
Russische Freunde, mit denen ich gesprochen habe, betrachten diese militärische Operation in der Ukraine als „Brudermord fürchterlichen Ausmaßes“.
wäre ich ein Russe, der in Deutschland lebt und die Privilegien eines Vertriebenen/Flüchtlings genießt, hätte ich das auch so betrachtet und gesagt.
:roll: ...

Jetzt will der Westen doch noch deutsche Waffen der Ukraine liefern – wenn sie damit den Krieg nach Deutschland bringen wollen, dann nur weiter so!
https://www.tagesschau.de/inland/ukrain ... g-101.html

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schmiede »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:00
Jetzt will der Westen doch noch deutsche Waffen der Ukraine liefern – wenn sie damit den Krieg nach Deutschland bringen wollen, dann nur weiter so!
https://www.tagesschau.de/inland/ukrain ... g-101.html
Wir sind schon durch die Sanktionen maßgeblich am Kriegsgeschehen beteiligt. Es gibt aber auch keine Alternative, man kann Putin nicht einfach machen lassen.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Schmiede hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:31
Wir sind schon durch die Sanktionen maßgeblich am Kriegsgeschehen beteiligt.
nicht nur durch die Sanktionen.

Schmiede hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:31
Es gibt aber auch keine Alternative, man kann Putin nicht einfach machen lassen.
Haben die Nazis 1940 auch gedacht und um den Bolschewismus aufzuhalten, präventiv in Russland einmarschiert.

Caviteño
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Caviteño »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 10:43
https://www.t-online.de/nachrichten/id_ ... rchen.html

darum geht es dem arrogant-schwulen Westen schon seit Jahren und sie glauben, dass sie damit die Russen wie einen kleinen Jungen bestrafen können. Dass das die Russen noch zusätzlich in Rage bringt, kapieren die westlichen Russland-Kenner nicht und die Ex-Verteidigungsministerin (die die Bundeswehr heruntergewirtschaftet hat) sowieso nicht.
Inzwischen geht es nicht um das "milde" Mittel eines Ausschlusses vom SWIFT-System, sondern man will die Russische Zentralbank sanktionieren. Bisher wurden nur drei Zentralbanken mit Sanktionen belegt: Nordkorea, Iran und Venezuela.

„Das ist ökonomischer Kalter Krieg“: Westliche Staaten sanktionieren russische Zentralbank

Eine Zusammenfassung der Auswirkungen von Rob Person auf twitter hier.
Most of that gold is held domestically and beyond the reach of sanctions. But about $300 billion in reserves are held abroad. Freezing those will prevent the Bank of Russia from using them for things like currency interventions or transfers to the Russian Treasury to spend.
We're already seeing the ruble fall to its lowest levels ever as holders of rubles rush to exchange them for other currencies they think are safer stores of wealth. This is typical in crises - people trust dollars more than rubles to hold value.
We saw this dynamic during Russia's August 1998 financial crisis, again in 2014, and we're seeing it now.
Currencies are bought and sold on international foreign exchange markets. Like any traded good, their price (or exchange rate) is a function of supply and demand. Demand for the ruble is plummeting: people are selling them in exchange for dollars/euros.
(...)
A crashing ruble is bad for consumers: they get fewer imported goods for their rubles AND fewer domestic goods (reduced purchasing power). Put another way, it takes more rubles to buy the same stuff as before. That's called inflation, and it can get quite severe.
(...)
This is why central banks often intervene in currency markets to stabilize their currency: spend your reserves (dollars, euros, gold, etc) and buy up rubles to reduce the supply and prop up the exchange rate.
(...)
What happens if you have reserves but you can't access most of them for currency interventions? Or you're not allowed to exchange your dollars and euros for rubles? That's what sanctioning the Bank of Russia could do, and it would have the same effect: unchecked freefall.
Die Auswirkung eines Ausschlusses vom SWIFT-Mechanismus und des Einfrierens der Guthaben der Russischen Zentralbank werden auch in diesem Artikel dargestellt.

U.S. and Europe take aim at Russian central bank reserves, threatening blow to economy

Die Maßnahmen wirken nicht innerhalb weniger Tage, das ist klar. Aber mittelfristig dürften sie die russische Volkswirtschaft stark erschüttern. Am Montag dürften bereits die Auswirkungen am Devisenmarkt sichtbar sein. Im übrigen muß man HEUTE handeln, denn sonst würden die Guthaben bei den westlichen Banken am Montag abgezogen und die Sanktionen wären wirkungslos.

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Walter
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Walter »

Schmiede hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:31
Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:00
Jetzt will der Westen doch noch deutsche Waffen der Ukraine liefern […]
[…] Es gibt aber auch keine Alternative, man kann Putin nicht einfach machen lassen.
Meinst Du wirklich, "Putin" gibt auf, wenn die Ukraine deutsche "Schrottwaffen" bekommt? Denk doch mal an die armen Kerle, die diese Uraltwaffen bedienen sollen: Die werden bei der angestrebten Entmilitarisierung entweder mit vernichtet oder müssen die Waffen an Russland übergeben. Ist das wirklich so gewollt?

Man tut den Menschen in der Ukraine nicht unbedingt einen Gefallen, wenn man der ukrainischen Regierung (in Wirklichkeit aber natürlich den USA) blinden Gehorsam demonstriert.

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Schmiede
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schmiede »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:46
Haben die Nazis 1940 auch gedacht und um den Bolschewismus aufzuhalten, präventiv in Russland einmarschiert.
Der einzige, der hier irgendwo einmarschiert ist, ist Putin. Bitte etwas den Blick für die Wirklichkeit öffnen.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schmiede »

Walter hat geschrieben:
Sonntag 27. Februar 2022, 11:51
(in Wirklichkeit aber natürlich den USA) blinden Gehorsam demonstriert.
Alles klar :D

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