Didymus hat geschrieben:ad_hoc hat geschrieben:Ich glaube eher, dass der NATO und den westlichen Politikern die Möglichkeiten ausgegangen sind. Deshalb lärmen sie noch etwas rum.
Aber Du hast recht. Man muss beten, weil die westlichen Kriegstreiber USA / EU / NATO nicht nur dumm, sondern noch gefährlich dazu sind.
Gruß, ad_hoc
Falken gibt es auch in Rußland (und nein, ich rechne Putin nicht dazu); die weitaus größere Verantwortung für das gegenwärtige Desaster liegt meines Erachtens jedoch beim Westen. Und wenn die gegenseitigen Provokationen weitergehen und wenn es insbesondere nicht gelingt, eine zumindest vorläufige akzeptable Lösung für den russischen Teil der ukrainischen Staatsbürger zu finden, so daß Rußland nicht als Schutzmacht eingreifen muß, dann kann das Ganze sehr böse ausgehen.
Wahnsinn, ich hätte nie gedacht, daß der 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs eventuell mit einer bewaffneten Auseinandersetzung in Europa begangen wird.
Ich glaube nicht an einen Waffengang. Die europäischen Armeen sind dazu kaum in der Lage. Die NATO und die USA im Besonderen betteln seit Jahren, dass die Bündnisstaaten wenigstens 2% des BIP für's Militär ausgeben. Nur ein paar Staaten schaffen das, darunter die USA selbst (4,1%) die Türkei, GB und Estland. Die anderen liegen, wie zum Beispiel Deutschland (1,4%) deutlich darunter. Die Bundeswehr hat etliche Strukturreformen hinter sich, die alle unter der Prämisse liefen, dass ein Krieg aus dem Osten nicht mehr drohe. Entsprechend ist die Bundeswehr dafür auch nicht mehr ausgerüstet. Das Heer hat künftig bloß noch zwei Panzerdivisionen, die zusammen über 225 Kampfpanzer vom Typ Leopard II verfügen. Damit kann man in einem konventionellen Krieg nichts ausrichten, von einem solchen sind die Planer also auch nicht mehr ausgegangen.
1990 besaß die Bundeswehr dagegen noch 1800 Kampfpanzer Leopard II und eine Reserve aus Leopard I. Von den in den 90er bestellten 212 Kampfhubschraubern Tiger wird die Bundeswehr 40 beschaffen. Dagegen besitzt die Bundeswehr vergleichsweise im Überfluss Schützen- und Transportpanzer und gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge. Diese Fahrzeuge sind für solche Missionen wie Afghanistan auch wesentlich besser geeignet. Das Heer soll Feldlager unterhalten können und ein bißchen geschützte Entwicklungshilfe in oliv, mehr nicht. Die Regierung weiß, dass das Volk aus Pazifisten besteht; mehr ist nicht zumutbar.
Am Heer geht die Reform noch am besten vorbei. Den anderen Teilstreitkräften geht es wesentlich schlechter. Die Luftwaffe bespielsweise wird zukünftig mit 40 invaliden Transportflugzeugen A400M auskommen müssen. Dazu bekam man vom Heer Transporthelikopter CH-53G aus dem Jahr 1975, die bis 2030 halten müssen. Auf die Neubeschaffung eines Helikopters wurde dafür verzichtet. Immerhin haben sie 140 Eurofighter und 85 Tornados, diese sind allerdings auch schon betagt.
Am schlimmsten ist die Marine dran. Diese war trotz existierender Kampftauchertruppe nicht einmal in der Lage, den gekaperten Frachter "Hansa Stavanger" zu befreien, ja sie waren mangels brauchbarem Gerät nicht einmal in der Lage es zu versuchen. Ihre Kähne reichen nichtmal, um den Einsatzverpflichtungen in ständigen NATO-Einsatzverbänden nachzukommen, vom Personalmangel mal ganz abgesehen.
Fazit: Vom kriegslüsternen Deutschland zu reden, erscheint mir doch an den Fakten bemessen ziemlich absurd. Deutschland wäre im Fall des Falles vermutlich nur durch die nukleare Teilhabe geschützt, und weil es eben NATO-Mitglied ist. Aus eigener Kraft hätte man vermutlich auch einer zweifellos auch maroden Truppe wie der Russischen Armee nichts entgegenzusetzen.