Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

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Christian
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Christian »

Meine Antwort bezog sich auf Ralf Zitat : Geldbeutel näher als die Nation".

Aber grundsätzlich erschließt sich mir nicht warum "Klein"staaterei ein Rückschritt sein soll. Mit einen freien Schottland könnte die EU besser leben als mit einem ständig stänkerer Großbritanien. Schottland wäre als "neuer" EU - Kandidat auch geeigneter als Türkei, Ukraine und evtl. sogar Frankreich

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Maurus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Maurus »

Christian hat geschrieben:Meine Antwort bezog sich auf Ralf Zitat : Geldbeutel näher als die Nation".

Aber grundsätzlich erschließt sich mir nicht warum "Klein"staaterei ein Rückschritt sein soll.


Sicher nicht unter allen Umständen, visionär finde ich es aber dennoch nicht.
Mit einen freien Schottland könnte die EU besser leben als mit einem ständig stänkerer Großbritanien. Schottland wäre als "neuer" EU - Kandidat auch geeigneter als Türkei, Ukraine und evtl. sogar Frankreich
Das mag sein, aber diese Logik wird sich in der EU vermutlich nicht durchsetzen. Länder mit separatistischen Bewegungen werden die Aufnahme Schottlands wahrscheinlich erstmal blockieren, um ein Zeichen zu setzen.

Tinius
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Tinius »

Die bleiben dabei. Da wette ich zwei Schokomilch und drei Käsebrötchen.

Tritonus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Tritonus »

CNN meldet erste Zwischenergebnisse:
Sagenhafte 11 Prozent Beteiligung bei der Abstimmung. 52 Prozent der Schotten haben gegen eine Unabhängigkeit gestimmt, 58 Prozent dafür.

Bild
( http://rusvesna.su/sites/default/files/ ... k=uFNuzxk5 )

Tritonus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Tritonus »


Caviteño
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Caviteño »

Das Ergebnis liegt jetzt vor und Schottland stimmte gegen die Unabhängigkeit.

ME kann man zwei Lehren aus dem Referendum ziehen:

1. Wenn die Bevölkerung wirklich endgültig entscheiden kann, ist die Beteiligung auch hoch. Die Übertragung der Entscheidungsgewalt an "gewählte Abgeordnete", die anschließend machen können, was sie wollen, finden die Wähler offensichtlich nicht besonders attraktiv - wie man z.B. an der sinkenden Wahlbeteiligung in D. sieht.

2. "Angstkampagnen" sind immer zielführend, egal ob es sich z.B. um die Unabhängigkeit Schottlands oder die "Euro-Friedenswährung" handelt. Entsprechende Aussagen gab es auch in den früheren Wahlkämpfen hier ("Keine Experimente!"). Allerdings muß man im Fall Schottland allerdings auch sagen, daß die Befürworter wichtige Fragen (z.B. Rentenansprüche, Währung) nicht beantwortet hatten. Mit einer solchen "Vorbereitung" sollte man eigentlich nicht in die Abstimmung gehen.

Caviteño
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:Kleinstaaterei will mir darüberhinaus nicht besonders visionär erscheinen.
Die wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten in Europa sind Kleinstaaten (gemessen an der Bevölkerung). Wenn sie ganz besonders erfolgreich sind, gehören sie weder zum Euroraum noch zur EU.

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TeDeum
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TeDeum »

Caviteño hat geschrieben:2. "Angstkampagnen" sind immer zielführend, egal ob es sich z.B. um die Unabhängigkeit Schottlands oder die "Euro-Friedenswährung" handelt. Entsprechende Aussagen gab es auch in den früheren Wahlkämpfen hier ("Keine Experimente!"). Allerdings muß man im Fall Schottland allerdings auch sagen, daß die Befürworter wichtige Fragen (z.B. Rentenansprüche, Währung) nicht beantwortet hatten. Mit einer solchen "Vorbereitung" sollte man eigentlich nicht in die Abstimmung gehen.
Das ist in der Tat... beängstigend. Ich lese gerade Peter Scholl-Latours Buch "Die Angst des weißen Mannes". Dort geht er auch auf das Thema ein. Verkürzt und in eigenen Worten: "Die Europäer sind nach einem imperialistischen und romantischen halben Jahrtausend in ein tiefes Loch gefallen, in das sie Furcht und Angst hält. Raus kommen sie nicht mehr. Die nächsten Jahrzehnte werden andere die Geige spielen und speziell die Europäer sind nur noch Beobachter an der Seitenlinie der Weltpolitik."

Ein bisschen pessimistisch, wie immer, der Peter Scholl-Latour. Aber leider sehr oft wahr.

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Maurus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Maurus »

Caviteño hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Kleinstaaterei will mir darüberhinaus nicht besonders visionär erscheinen.
Die wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten in Europa sind Kleinstaaten (gemessen an der Bevölkerung). Wenn sie ganz besonders erfolgreich sind, gehören sie weder zum Euroraum noch zur EU.
Das sind aber Analysen, ob sich daraus auch ein allgemeines Prinzip ableiten lässt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

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overkott
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von overkott »

Das Ja der Schotten zu England macht in der EU manches einfacher. Allerdings sind damit weder alle Probleme für die Schotten, noch für die EU gelöst. Sollten die Briten für die Unabhängigkeit von der EU stimmen, wäre die Katastrophe sicher größer, als sie es bei einer Unabhängigkeit Schottlands gewesen wäre.

TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

Caviteño hat geschrieben: Die wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten in Europa sind Kleinstaaten (gemessen an der Bevölkerung). Wenn sie ganz besonders erfolgreich sind, gehören sie weder zum Euroraum noch zur EU.
Da kommt mir jetzt nur Norwegen in den Sinn. Und die haben wohl eher das Glück gehabt vor ihren Küsten Öl zu finden als irgendetwas anderes. Die Schweiz - die du jetzt sicher gleich anbringen wirst - gehört auch zum Euroraum. Der Schweizer Franken ist genauso ein Quasi-Euro wie die dänische Krone.

TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

TeDeum hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:2. "Angstkampagnen" sind immer zielführend, egal ob es sich z.B. um die Unabhängigkeit Schottlands oder die "Euro-Friedenswährung" handelt. Entsprechende Aussagen gab es auch in den früheren Wahlkämpfen hier ("Keine Experimente!"). Allerdings muß man im Fall Schottland allerdings auch sagen, daß die Befürworter wichtige Fragen (z.B. Rentenansprüche, Währung) nicht beantwortet hatten. Mit einer solchen "Vorbereitung" sollte man eigentlich nicht in die Abstimmung gehen.
Das ist in der Tat... beängstigend. Ich lese gerade Peter Scholl-Latours Buch "Die Angst des weißen Mannes". Dort geht er auch auf das Thema ein. Verkürzt und in eigenen Worten: "Die Europäer sind nach einem imperialistischen und romantischen halben Jahrtausend in ein tiefes Loch gefallen, in das sie Furcht und Angst hält. Raus kommen sie nicht mehr. Die nächsten Jahrzehnte werden andere die Geige spielen und speziell die Europäer sind nur noch Beobachter an der Seitenlinie der Weltpolitik."

Ein bisschen pessimistisch, wie immer, der Peter Scholl-Latour. Aber leider sehr oft wahr.
Die Ängste waren ja auch durchaus berechtigt. In einer stark arbeitsteiligen, international vernetzten Ökonomie sind internationale Handelsvereinbarungen - wie die EU Mitgliedschaft Grossbritanniens - ein wichtiges Asset. Und die Frage welche Währung ein unabhängig werdendes, neues Land haben wird, ist in unserem FIAT-Währungen-basierenden Wirtschaftssystem - oder sollten wir sagen Schuldenwirtschaftssystem - von hoher Wichtigkeit. Die alten ökonomischen Modelle, die einfach mal geguckt haben welche Ressourcen Schottland hat und welche Wirtschaftsleistung es heute hat, passen halt nicht mehr. Wenn es zu einer Währungs- und Finanzkrise gekommen wäre, wären die Folgen unter Umständen sehr negativ gewesen.

Fazit: Zur Unabhängigkeit braucht es vorher Goldstandard und Entglobalisierung. :freude: :patsch:

HeGe
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:2. "Angstkampagnen" sind immer zielführend, egal ob es sich z.B. um die Unabhängigkeit Schottlands oder die "Euro-Friedenswährung" handelt. Entsprechende Aussagen gab es auch in den früheren Wahlkämpfen hier ("Keine Experimente!"). Allerdings muß man im Fall Schottland allerdings auch sagen, daß die Befürworter wichtige Fragen (z.B. Rentenansprüche, Währung) nicht beantwortet hatten. Mit einer solchen "Vorbereitung" sollte man eigentlich nicht in die Abstimmung gehen.
Für mich ist das Ergebnis auch vor allem von wirtschaftlichen Ängsten verursacht. Grundsätzlich würde man ja eher annehmen, auf dem Land und in den hintersten Ecken sitzen die separatistischen Hinterwäldler. Wenn man sich die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke ansieht, sind es aber nur die Großstädte Dundee und Glasgow, wo es überhaupt eine Mehrheit für die Abspaltung gab. Die Äußeren Hebriden, Shetlands, Orkneys, Highlands, Argyll und ähnliche ländliche Bezirke haben alle für die Union gestimmt. Die leben da von der Landwirtschaft, vom Whiskyverkauf und vom Tourismus und wissen, dass es ihnen mit den Briten und der EU besser geht.
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TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

HeGe hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:2. "Angstkampagnen" sind immer zielführend, egal ob es sich z.B. um die Unabhängigkeit Schottlands oder die "Euro-Friedenswährung" handelt. Entsprechende Aussagen gab es auch in den früheren Wahlkämpfen hier ("Keine Experimente!"). Allerdings muß man im Fall Schottland allerdings auch sagen, daß die Befürworter wichtige Fragen (z.B. Rentenansprüche, Währung) nicht beantwortet hatten. Mit einer solchen "Vorbereitung" sollte man eigentlich nicht in die Abstimmung gehen.
Für mich ist das Ergebnis auch vor allem von wirtschaftlichen Ängsten verursacht. Grundsätzlich würde man ja eher annehmen, auf dem Land und in den hintersten Ecken sitzen die separatistischen Hinterwäldler. Wenn man sich die Ergebnisse der einzelnen Wahlbezirke ansieht, sind es aber nur die Großstädte Dundee und Glasgow, wo es überhaupt eine Mehrheit für die Abspaltung gab. Die Äußeren Hebriden, Shetlands, Orkneys, Highlands, Argyll und ähnliche ländliche Bezirke haben alle für die Union gestimmt. Die leben da von der Landwirtschaft, vom Whiskyverkauf und vom Tourismus und wissen, dass es ihnen mit den Briten und der EU besser geht.
Es ist wohl eher der Unterschied zwischen Immobilien besitzendem Mittelstand und in Sozialwohnungen hausende Unterschicht. Wer nichts hat kann auch nichts verlieren. Wer ein Haus hat und dazu eine Hypothek in Pfund bei einer Bank, die droht nach England zu ziehen, wird sich gut überlegen ob er das Risiko eingehen möchte den Wert seiner Immobilie fallen zu sehen bzw. Schulden in der Währung eines anderen Landes zu haben.

HeGe
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von HeGe »

TillSchilling hat geschrieben:Es ist wohl eher der Unterschied zwischen Immobilien besitzendem Mittelstand und in Sozialwohnungen hausende Unterschicht. Wer nichts hat kann auch nichts verlieren. Wer ein Haus hat und dazu eine Hypothek in Pfund bei einer Bank, die droht nach England zu ziehen, wird sich gut überlegen ob er das Risiko eingehen möchte den Wert seiner Immobilie fallen zu sehen bzw. Schulden in der Währung eines anderen Landes zu haben.
Auch in Schottland wird die Unterschicht der Städte aber zu einem guten Teil aus Zuwanderern aus armen Ländern stammen. Ob die wirklich für eine Abtrennung stimmen? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
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Lilaimmerdieselbe
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die zugewanderten Schotten profitieren aber wie alle Schotten davon, dass in Schottland wesentlich mehr Bildungsausgaben staatlich getätigt werden als im sonstigen Königreich. Auch bei anderen Sozialausgaben sind die Schotten im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon bisher großzügiger gewesen. Das kann an diese Heimat schon binden.

Tritonus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Tritonus »

HeGe hat geschrieben:... und wissen, dass es ihnen mit den Briten und der EU besser geht.
Es scheint nicht ganz so einfach zu sein. Mit "den Briten und der EU", meine ich.

In den letzten Wochen gewann ich in der britischen Presse den Eindruck, dass die Schotten deutlich EU-freundlicher sind als die Rest-Briten. Und wenn man die üblichen "Analysten-Kommentare" in den nicht-britischen Zeitungen gelesen hat, tauchte vor allem eine Angst überall auf: Nämlich dass die Stimmung auf dem Rest der Insel prozentual gesehen noch EU-unfreundlicher wird, wenn die eher EU-freundlichen Schotten sich abgespalten haben. Es ging in vielen Kommentaren gar nicht so sehr um Schottland, sondern um die durch eine Abspaltung entstehenden neuen Mehrheitsverhältnisse auf dem Rest der Insel und die dadurch stark anwachsende Gefahr eines EU-Austritts GBs nach dem (2015?) geplanten/versprochenen Referendum auf der Insel.

Generell hatte ich den Eindruck, dass es in Schottland viel weniger um Nationalismus oder das vielgeschmähte patriotische Hinterwäldlertum ging als vielmehr um die Mitbestimmungsrechte einer selbstbewussten Region gegenüber einer als unerträglich anmaßend empfundenen Zentralregierung. Und das ist ein Brocken, der -- so hoffe ich wenigstens -- auch noch auf Brüssel zurollen wird.

TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

Tritonus hat geschrieben: Es ging in vielen Kommentaren gar nicht so sehr um Schottland, sondern um die durch eine Abspaltung entstehenden neuen Mehrheitsverhältnisse auf dem Rest der Insel und die dadurch stark anwachsende Gefahr eines EU-Austritts GBs nach dem (2015?) geplanten/versprochenen Referendum auf der Insel.
Ein Referendum über die EU Mitgliedschafts Grossbritanniens ist - von David Cameron und der konservativen Partei - für 2017 versprochen. Für den Fall dass David Cameron bei den nächsten Parlamentswahlen im Mai 2015 mit absoluter Mehrheit wieder Regierungschef wird.

Tatsächlich braucht Labour die Stimmen der schottischen Wähler bzw. seine schottischen Members of Parliament (=MPs) nicht nur um die Wahl nächstes Jahr zu gewinnen, sondern braucht im Falle eines wohl recht knappen Wahlsiegs auch ALLE seine (schottischen und nicht-schottischen) MPs für ALLE anstehenden Abstimmungen. Nur mit ihren englischen MPs wird Labour unter Umständen keine Mehrheit haben.

D.h. die Versuche der konservativen Partei jetzt auf dem Rücken des schottischen Unabhängigkeitsreferendum eine Änderung der Abstimmungsregeln für das Westminster Parlament durchzusetzen - schottische und walisische Abgeordnete sollen keine Stimme haben in Abstimmung, die nur England betreffen - sind also ein Versuch die politischen Machtverhältnisse dauerhaft zu ändern. Auch die Idee, als Pendant zum schottischen bzw. walisischen und nordirischen Parlament, ein englisches Parlament einzuführen wird für Labour eher ein Nachteil sein.

TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Die zugewanderten Schotten profitieren aber wie alle Schotten davon, dass in Schottland wesentlich mehr Bildungsausgaben staatlich getätigt werden als im sonstigen Königreich. Auch bei anderen Sozialausgaben sind die Schotten im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon bisher großzügiger gewesen. Das kann an diese Heimat schon binden.
Nicht ohne Grund hat die SNP durchgesetzt, dass alle Bewohner Schottlands am Referendum teilnehmen durften. Nicht nur britische Staatsbürger. Nicht in Schottland wohnhafte Schotten durften nicht mitabstimmen.

TillSchilling

Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von TillSchilling »

Zur Unterstreichung dessen was ich schon geschrieben habe zu den potentiellen Motiven mancher - Immobilien besitzender - Nein-Sager:

Brakes to come off Scottish housing market after 'No' vote
The decisive 'No' vote in the Scottish referendum will unleash a new wave of activity in the country's property market, experts have said.

Ran Morgan, head of Knight Frank Scotland, said house buying would resume its normal pace now that the uncertainty of the in-out vote has ended.

“The certainty provided by a ‘No’ vote will allow the property market to return to more normal trading conditions. The fundamentals are in place to ensure a full recovery, led by the key cities of Edinburgh, Aberdeen, Glasgow and rural counties within commuting distance of large employment hubs," he said.

Property website Rightmove warned earlier this week that the UK's housing market recovery could be put into reverse should the Scottish public vote for independence in the referendum on Thursday.

Instead, the property market is likely to continue on its upward trajectory, buoyed by the economic recovery and heightened consumer confidence.
Für die, die Code wie "housing market recovery" nicht verstehen: Es geht um steigende Preise. Der ökonomische Hauptinidikator in den anglo-amerikanischen Schuldenökonomien. Diese Ökonomien funktionieren so:

Höhere Hauspreise = niedrigere Schuldenratios = niedrigere Kosten der Bedienung der Hypothek oder auch die Möglichkeit noch einen Kredit aufzunehmen = mehr Geld für Konsum = Wirtschaftswachstum.

Dazu gehört natürlich ein schwache Währung und eine höhere Inflation. Deswegen hat es ja auch Irland und Spanien und Portugal im Euro mit seiner niedrigen Inflation so zerbröselt.

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overkott
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von overkott »

Schottland geht gestärkt aus der Abstimmung hervor? Das wollen wir am liebsten glauben. Aber wir lassen es uns nicht einfach eintüten. tagesschau.de macht keinen soliden öffentlich-rechtlichen Journalismus mit solchen plumpen Manipulationsversuchen. Es gibt subtilere Methoden. Also, bitte. Beherrscht euch.

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Gallus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Gallus »

overkott hat geschrieben:Schottland geht gestärkt aus der Abstimmung hervor? Das wollen wir am liebsten glauben.
Ja, was denn sonst? Der Preis für das "No" waren massive Zugeständnisse, die London den Schotten für eine Ablehnung der Sezession angeboten hat. Schottland wird immer mehr politische Autonomie kriegen und nach außen Teil von GB bleiben, also das beste aus beiden Welten bekommen.

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overkott
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von overkott »

Gallus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Schottland geht gestärkt aus der Abstimmung hervor? Das wollen wir am liebsten glauben.
Ja, was denn sonst? Der Preis für das "No" waren massive Zugeständnisse, die London den Schotten für eine Ablehnung der Sezession angeboten hat. Schottland wird immer mehr politische Autonomie kriegen und nach außen Teil von GB bleiben, also das beste aus beiden Welten bekommen.
Diese plumpe Vermischung von Nachricht und Kommentar im Internetjournalismus des Ersten ist schlechter Journalismus. Das können wir anderswo billiger haben.

Tritonus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Tritonus »

overkott hat geschrieben:Diese plumpe Vermischung von Nachricht und Kommentar im Internetjournalismus des Ersten ist schlechter Journalismus. Das können wir anderswo billiger haben.
Das sind wir doch von ARD und ZDF so gewohnt, oder? Sogar der ARD-Programmbeirat sah sich vor kurzem (einstimmig!) zu einer massiven Kritik über die einseitige Berichterstattung und über die Vermischung von Fakten und bezahlten Meinungen genötigt, wenn auch auf einem ganz anderen Feld:
Der ARD-Programmbeirat teilt die Publikumkritik zur Ukraine-Berichterstattung. Das Erste habe einseitig, wenig differenziert und lückenhaft berichtet.

( http://www.tagesspiegel.de/medien/ukrai ... 2438.html )
Wenn man die vollständige Kritik des Programmbeirates liest, wirkt sie noch wesentlich härter als in dem kurzen Presseartikel. Den Eindruck, den ich seit langem habe (Stichwort "pseudodemokratisches Propaganda-TV" mit Zwangsgebühreneinzug), teilt also selbst der ARD-Programmbeirat.

Caviteño
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Kleinstaaterei will mir darüberhinaus nicht besonders visionär erscheinen.
Die wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten in Europa sind Kleinstaaten (gemessen an der Bevölkerung). Wenn sie ganz besonders erfolgreich sind, gehören sie weder zum Euroraum noch zur EU.
Das sind aber Analysen, ob sich daraus auch ein allgemeines Prinzip ableiten lässt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Da müßten die größeren Staatsverbünde doch zunächst einmal nachweisen, ob sie wirklich leistungsfähiger sind und ihrer Bevölkerung einen höheren Wohlstand bieten können als Kleinstaaten. Im übrigen kann man ähnliches auch in Asien beobachten: Singapur, Hong Kong, Taiwan oder Südkorea und in Südamerika ist Chile besonders erfolgreich.

Warum sollte Schottland - ebenfalls mit Ölvorkommen gesegnet - nicht ähnlich erfolgreich sein und so wohlhabend werden wie Norwegen.. :hmm: Sind die Strukturen tatsächlich so unterschiedlich, daß das ausgeschlossen werden kann?
Kann es nicht sein, daß "Kleinstaaten" deswegen erfolgreicher sind, weil sie näher an den Problemen sind und sie auch den Vorteil "kurzer Wege" haben?

TillSchilling hat geschrieben: Da kommt mir jetzt nur Norwegen in den Sinn. Und die haben wohl eher das Glück gehabt vor ihren Küsten Öl zu finden als irgendetwas anderes. Die Schweiz - die du jetzt sicher gleich anbringen wirst - gehört auch zum Euroraum. Der Schweizer Franken ist genauso ein Quasi-Euro wie die dänische Krone.
Seit wann besteht denn die Untergrenze zwischen EUR und CHF? Doch erst seit drei Jahren und die Schweiz wirtschaftet bereits seit den 70'iger Jahren erfolgreich - besonders schön an den Devisenkursen zur DM bzw. zum Euro abzulesen.

Caviteño
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Caviteño »

TillSchilling hat geschrieben: Die Ängste waren ja auch durchaus berechtigt. In einer stark arbeitsteiligen, international vernetzten Ökonomie sind internationale Handelsvereinbarungen - wie die EU Mitgliedschaft Grossbritanniens - ein wichtiges Asset. Und die Frage welche Währung ein unabhängig werdendes, neues Land haben wird, ist in unserem FIAT-Währungen-basierenden Wirtschaftssystem - oder sollten wir sagen Schuldenwirtschaftssystem - von hoher Wichtigkeit. Die alten ökonomischen Modelle, die einfach mal geguckt haben welche Ressourcen Schottland hat und welche Wirtschaftsleistung es heute hat, passen halt nicht mehr. Wenn es zu einer Währungs- und Finanzkrise gekommen wäre, wären die Folgen unter Umständen sehr negativ gewesen.

Fazit: Zur Unabhängigkeit braucht es vorher Goldstandard und Entglobalisierung. :freude: :patsch:
Es gibt genügend Länder, die nicht in der EU sind und trotzdem internationale Handelsverträge geschlossen haben. Auch D. hatte intern. Handelsverträge, bevor die EU die Abschlußkompetenz erhielt. Die Schweiz schloß bereits - im Gegensatz zur EU - einen Freihandelsvertrag mit China ab:
Wärend Großbritanniens Premier David Cameron vergeblich bei der EU für eine rasche Aufnahme von Verhandlungen mit Peking über ein Freihandelsabkommen plädierte, hat die Schweiz Nägel mit Köpfen gemacht. Das Kalkül: „Wenn sich Schweizer Firmen vor ihren Konkurrenten aus der EU in China positionieren können, haben sie einen klaren Wettbewerbsvorteil“, sagte Daniel Küng, Chef der Außenwirtschaftsorganisation Switzerland Global Enterprise (SGE), der „NZZ am Sonntag“.
Eine SGE-Studie geht davon aus, dass Schweizer Exporte nach China nun jährlich um 5 Prozent wachsen. Die Zolleinsparungen würden sich bis 228 auf etwa 5,8 Milliarden Franken belaufen (4,8 Mrd Euro). Insgesamt könnten Schweizer Exporteure bereits 215 mehr als 1 Millionen Franken einsparen - bei Uhren, Medikamenten, Chemieprodukten, Präzisionsinstrumenten oder Schokolade. „Diesen Vorteil haben ihre deutschen Konkurrenten nicht“, sagte Küng.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 2733.html
Man ist als Kleinstaat halt flexibler und der Artikel bringt den Vorteil der Schweiz zur EU deutlich auf den Punkt:
Chinas größeres Ziel ist ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union, seinem wichtigsten Handelspartner. Verhandlungen darüber liegen aber noch in weiter Ferne. Vorher will die EU-Kommission, dass ein geplantes Abkommen über den Schutz von Investitionen unter Dach und Fach kommt. Anders als Großbritannien oder Deutschland fürchten zudem einige EU-Staaten, im Falle eines Freihandelsabkommens mit Peking von chinesischen Billigprodukten überschwemmt zu werden, ohne selbst von stärkeren Exporten nach China profitieren zu können.
Es ist halt etwas anderes, ob man als Staat selbst entscheiden kann oder auf die Bedenken anderer angewiesen ist und sich so gute Chancen entgehen lassen muß.

Ob die oben erwähnten Ängste berechtigt waren oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Der Fehler lag mE bei der schottischen Regierung, die in die Abstimmung ging, ohne ein schlüssiges Konzept zu den Fragen Währung, Rentenversicherung, Staatsschuldenaufteilung uä zu haben. Natürlich kann darüber erst verhandelt werden, wenn das Referendum gewonnen wurde - aber Vorstellungen, Forderungen, Pläne usw. hätte man vorher kommunizieren müssen.
Zuletzt geändert von Caviteño am Freitag 19. September 2014, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.

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overkott
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von overkott »

Tritonus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Diese plumpe Vermischung von Nachricht und Kommentar im Internetjournalismus des Ersten ist schlechter Journalismus. Das können wir anderswo billiger haben.
Das sind wir doch von ARD und ZDF so gewohnt, oder?
Das ZDF gibt sich nicht ganz so "mies". Natürlich gibt es keine Regel, die nicht auch vom ZDF unterlaufen werden könnte.

Das fällt bei Schottland nur auf. Dabei hat sich gezeigt: Die absolute Mehrheit der schottischen Regierung ist wie Treibsand. Auch die schottischen Grünen hängen nach ihrer Schlappe im Sumpf.

Caviteño
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben: Generell hatte ich den Eindruck, dass es in Schottland viel weniger um Nationalismus oder das vielgeschmähte patriotische Hinterwäldlertum ging als vielmehr um die Mitbestimmungsrechte einer selbstbewussten Region gegenüber einer als unerträglich anmaßend empfundenen Zentralregierung. Und das ist ein Brocken, der -- so hoffe ich wenigstens -- auch noch auf Brüssel zurollen wird.
Das hoffe ich zwar auch, andererseits ist genau dieses Referendum ein gutes Beispiel dafür, wie die "politische Elite" dann versuchen wird, die Abstimmung in ihrem Sinne zu lenken: [Punkt]

Wir haben es bei der Euro-Krise gesehen, als die Angst beschworen wurde, mit einem Zerbrechen des Euros würde auch die Nachkriegsordnung zerbrechen und ein europ. Bürgerkrieg stände unmittelbar bevor. Leider ist die EU durch das gestrige Referendum nicht geschwächt worden. Ein unabhängiges Schottland hätte die Diskussion um weitere "Neugründungen" in Europa beflügelt und ein Ausscheiden Englands aus der EU wäre weitaus wahrscheinlicher geworden.

Natürlich kann niemand vorhersagen, wie sich ein selbständiges Schottland entwickeln würde, ebensowenig wieviel die "Euro-Rettung" letztendlich den deutschen Steuerzahler kosten wird. Sicher ist aber, daß auch nicht bekannt ist, welche Befugnisse Schottland demnächst erhalten wird. Kommt es tatsächlich zu einem Ausscheidens GB nach dem Europa-Referendums in 2017 könnten die Karten durchaus neu gemischt werden.

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Maurus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Maurus »

Caviteño hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Kleinstaaterei will mir darüberhinaus nicht besonders visionär erscheinen.
Die wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten in Europa sind Kleinstaaten (gemessen an der Bevölkerung). Wenn sie ganz besonders erfolgreich sind, gehören sie weder zum Euroraum noch zur EU.
Das sind aber Analysen, ob sich daraus auch ein allgemeines Prinzip ableiten lässt, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Da müßten die größeren Staatsverbünde doch zunächst einmal nachweisen, ob sie wirklich leistungsfähiger sind und ihrer Bevölkerung einen höheren Wohlstand bieten können als Kleinstaaten. Im übrigen kann man ähnliches auch in Asien beobachten: Singapur, Hong Kong, Taiwan oder Südkorea und in Südamerika ist Chile besonders erfolgreich.
Sorry, aber was willst du beweisen? Wenn ich aus jedem Landstrich die Boomregion herausschneide, so wird der natürlich anschließend wohlhabender sein als das drumherum. Das geht überall, demnach musst du ab jetzt fordern, die Landkarte in Stadtstaaten zu unterteilen, das dumme Land drumherum kann zugrundegehen. Das ist mir ehrlich gesagt etwas zu viel Kapitalismus. Ökonomisch denken ist gut, aber alles und jedes der Ökonomie unterzuordnen führt letzlich in eine unmenschliche Gesellschaft.
Caviteño hat geschrieben:Kann es nicht sein, daß "Kleinstaaten" deswegen erfolgreicher sind, weil sie näher an den Problemen sind und sie auch den Vorteil "kurzer Wege" haben?
Diesem Problem kann jeder größere Staat durch eine entsprechende Verwaltungsstruktur abhelfen.

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Gallus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Gallus »

Maurus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Kann es nicht sein, daß "Kleinstaaten" deswegen erfolgreicher sind, weil sie näher an den Problemen sind und sie auch den Vorteil "kurzer Wege" haben?
Diesem Problem kann jeder größere Staat durch eine entsprechende Verwaltungsstruktur abhelfen.
Glaube ich nicht, daß sie das können. Genauso wenig wie man ein 500 Meter hohes Auto bauen kann, nur weil man das Prinzip des Autos verstanden hat. :hmm:

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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von overkott »

Gallus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Kann es nicht sein, daß "Kleinstaaten" deswegen erfolgreicher sind, weil sie näher an den Problemen sind und sie auch den Vorteil "kurzer Wege" haben?
Diesem Problem kann jeder größere Staat durch eine entsprechende Verwaltungsstruktur abhelfen.
Glaube ich nicht, daß sie das können. Genauso wenig wie man ein 500 Meter hohes Auto bauen kann, nur weil man das Prinzip des Autos verstanden hat. :hmm:
Da hat aber jemand nicht verstanden. :hmm:

Erst stelle ich eine unbewiesene Behauptung auf und dann überrumpel ich die Gesprächspartner mit der Suche nach einer Begründung.

Das ist fast wie das Agendasetting der Bischöfe vor ihrem Familiengipfel.

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Gallus
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Re: Verläßt Schottland des Vereinigte Königreich?

Beitrag von Gallus »

overkott hat geschrieben: Da hat aber jemand nicht verstanden. :hmm:

Erst stelle ich eine unbewiesene Behauptung auf und dann überrumpel ich die Gesprächspartner mit der Suche nach einer Begründung.

Das ist fast wie das Agendasetting der Bischöfe vor ihrem Familiengipfel.
Dann nochmal ganz langsam für Dich, Ovi: Größe bringt eigene Probleme mit sich. Man kann nicht einfach Mechanismen, die im Kleinen funktionieren, auf beliebige Größen hoch skalieren. In der Politik schon gar nicht.

Die Schweiz hat 26 Kantone bei 8 Millionen Einwohnern. Funktioniert prima, dieser stark dezentralisierte Föderalismus. Mach daraus vier große Kantone, dann sind sie genauso dysfunktional wie deutsche Bundesländer.

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