Sodom & Co. IV
Verfasst: Freitag 10. Januar 2014, 21:16
Alter Strang wegen Überlänge geschlossen. Wollen wir uns hier bessern und persönliche Angriffe unterlassen.
ein sehr guter Kommentar!iustus hat geschrieben:Der Püttmann ist offenbar nicht mehr zu retten:http://www.domradio.de/themen/ethik-und ... tt-aus-der
q.e.d.umusungu hat geschrieben:ein sehr guter Kommentar!iustus hat geschrieben:Der Püttmann ist offenbar nicht mehr zu retten:http://www.domradio.de/themen/ethik-und ... tt-aus-der
Dann haben wir diese Differenz ja ausgeräumt und beigelegt. Unterschiedliche Ansichten bleiben natürlich und das ist auch gut so. Wünsche ein angenehmes WE in Mittelamerika und Gottes Segen.guatuso hat geschrieben:...Das bedeutet noch lange nicht, dass alle Homosexuelle junge Menschen belaestigt!
Nein, das wollte ich nicht sagen.
Aber so wie Belaestigen junger Maedchen durch aeltere Maenner geschehen, gibt es das halt auch bei Jungs.
Saludos.
Die letzten Worte aus dem püttmann'schen Artikel:iustus hat geschrieben:q.e.d.umusungu hat geschrieben:ein sehr guter Kommentar!iustus hat geschrieben:Der Püttmann ist offenbar nicht mehr zu retten:http://www.domradio.de/themen/ethik-und ... tt-aus-der
Diese rhetorische Frage des Authors ist IMHO von Jesus selbst beantwortet worden:Wer könnte darauf besser als ein Mittelfeldspieler mit dem Psalmisten antworten: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“
Meines Wissens hat Hitzlsberger nur öffentlich bekannt, daß er homosexuell sei. Von Sünde kann ich da bisher nichts erkennen. Oder hast Du nähere Kenntnisse, wie er sein Privatleben en detail gestaltet? Er wollte ja wohl sogar seine langjährige Freundin heiraten, das deutet mir eher auf einen ringenden Menschen hin als auf einen, dem alle Moral wurscht ist.Raphael hat geschrieben:Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!
(Joh 8, 11b)
http://www.faz.net/aktuell/politik/afd- ... 47954.htmlWas folgt ist eine Gratwanderung bei einem Thema, dem Lucke in der deutschen Öffentlichkeit offenbar ein gewisses Empörungspotential zutraut: Homosexualität. Lucke sagt, er erkenne im Fall von Thomas Hitzlsperger keinen besonderen Mut mehr darin, sich zu seiner sexuellen Orientierung zu bekennen, und blickt in die Fernsehkameras vor ihm. Schließlich habe Berlins regierender Bürgermeister Wowereit (SPD) bereits vor zwölf Jahren sein Coming-out gehabt. Er wolle Hitzlsperger ja nicht kritisieren. Es sei aber falsch gewesen, dass der ehemalige Fußball-Nationalspieler - der Homophobie kritisiert hatte - nicht die eigentlichen Defizite der Gesellschaft benannt habe. „Ich hätte es gut gefunden, wenn Herr Hitzlsperger das Bekenntnis zu seiner Homosexualität mit einem Bekenntnis verbunden hätte, das Ehe und Familie für unsere Gesellschaft konstitutiv sind.“ Die AfD-Mitglieder toben vor Begeisterung.
Überhaupt seien Kinderlosigkeit und Familienpolitik zwei wichtige Zukunftsthemen für die AfD. Er, Lucke, traue sich zu sagen, dass mit der Erwerbstätigkeit von Mann und Frau „gewisse Probleme“ verbunden seien – auch wenn es „nicht politisch korrekt“ sei, dies zu sagen, so Lucke. Man müsse doch fragen dürfen, ob es wirklich gut sei, Kinder „möglichst früh in die Krippe zu geben“, ruft Lucke. Die Mitglieder jubeln und applaudieren. Überhaupt, immer dieses Gerede vom Politisch-Korrekten, sagt Lucke. „Wir sind keine populistische Partei, denn wer populär sein will, wird sich nicht für das Kindeswohl einsetzen, sondern für möglichst viel Partizipation am Arbeitsmarkt“, so Lucke in Anspielung auf Bemühungen der Bundesregierung, die Kinderbetreuung in Deutschland auszubauen.
Nicht nötig, das erledigt die Presse:Peregrin hat geschrieben:Ich hoffe, der Mann hat keine gefährlichen Hobbies wie Fallschirmspringen oder Badewannenschwimmen oder so.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... r-Ehe.htmlZwölf Jahre nach Klaus Wowereits Coming-out gehöre kein Mut dazu, sich als schwul zu offenbaren; Hitzlsperger hätte sich lieber zu Ehe und Familie als Keimzelle der Gesellschaft bekennen sollen, die "Verfallserscheinungen" dieser Institution beklagen und die Leistungen der Väter und Mütter hervorheben müssen. Kinder, Mütter und Steuerzahler hätten – anders als Fußballstars – kein Gesicht, so Lucke weiter; diesen Gesichtslosen wolle die AfD ein Gesicht geben.
Freilich waren unter den begeistert applaudierenden Delegierten zwar vielleicht viele Steuerzahler – 46 Prozent der Zahnärzte sollen bei der Bundestagswahl AfD gewählt haben – aber kaum Mütter. Die Delegierten präsentierten sich überwiegend als männlich, weiß und weißhaarig. So bildet die AfD – jedenfalls in Hessen – die von ihr beklagte demografische Katastrophe getreu ab.
Da dürfte es auf Dauer schwierig sein, dem wutbürgerlichen Drang dieser um ihre Stellung in der Gesellschaft bangenden Kohorte zu widerstehen. Man darf auf den Bundesparteitag in zwei Wochen gespannt sein.
Dieser Deutung kann ich mich - gelinde gesagt - nicht anschließen!taddeo hat geschrieben:Meines Wissens hat Hitzlsberger nur öffentlich bekannt, daß er homosexuell sei. Von Sünde kann ich da bisher nichts erkennen. Oder hast Du nähere Kenntnisse, wie er sein Privatleben en detail gestaltet? Er wollte ja wohl sogar seine langjährige Freundin heiraten, das deutet mir eher auf einen ringenden Menschen hin als auf einen, dem alle Moral wurscht ist.Raphael hat geschrieben:Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!
(Joh 8, 11b)
[...]
genauso ist es![...]taddeo hat geschrieben:Diese ständige "Individualisierung" des erhobenen moralischen Zeigefingers: das ist es, was ich absolut unerträglich finde, ob es nun auf Homosexuelle gemünzt ist oder auf irgendeine andere Form von Unmoral.
Das ist natürlich das klassische Killerargument, mit dem es überhaupt unmöglich gemacht werden soll, anschaulich zu illustrieren, wann und wo es sich um Sünde handelt!taddeo hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob irgendeiner von uns hier - mich und Dich eingeschlossen - die Legitimation hat, über die Moralität anderer Leute zu urteilen, ohne daß das Urteil auf ihn selber zurückfallen würde.
Wo sollte denn meinerseits behauptet worden sein, daß praktizierte Homosexualität die einzige mögliche Sünde ist?taddeo hat geschrieben:Man muß weder schwul sein noch im Konkubinat leben, um moralischen Dreck am Stecken zu haben.
Mir ist bislang nicht bekannt, daß über Eure Art der Eheführung in den regionalen und/oder überregionalen Print- und Bildmedien berichtet worden sei. Mithin ist der Verweis auf Deine persönliche Art der Eheführung nicht einschlägig für die hier diskutierte causa.taddeo hat geschrieben:Ich halte praktizierte Homosexualität keineswegs für normal oder für ein moralisches Kavaliersdelikt, um das klar zu sagen.
Aber es ist eines, die objektive Sündhaftigkeit dieser Verhaltensweise in Übereinstimmung mit der Lehre der Kirche zu benennen, und ein anderes, andauernd als Moralapostel mit dem Finger auf Leute zu zeigen, die sich anscheinend oder angeblich dieser Sünde schuldig machen. Ich möchte auch nicht von anderen ständig den Vorwurf hören, daß doch wohl in meiner eigenen Eheführung eine objektive Sünde vorliegen müsse, weil meine Frau und ich nur zwei Kinder haben und das ohne unerlaubte bzw. unkatholische Praktiken der Empfängnisverhütung ja erfahrungsgemäß gar nicht sein könne. Was weiß ein anderer über die Gründe und Umstände unseres Verhaltens, oder gar über unser Verhalten selbst? Nach außen hin ist das eine genauso objektiv sündhaft wie das andere, das sagt uns die Kirche in aller Deutlichkeit, das muß nicht der einzelne Katholik mit dem Holzhammer missionarisch verbreiten.
Diese ständige "Individualisierung" des erhobenen moralischen Zeigefingers: das ist es, was ich absolut unerträglich finde, ob es nun auf Homosexuelle gemünzt ist oder auf irgendeine andere Form von Unmoral.
[...]umusungu hat geschrieben:genauso ist es![...]taddeo hat geschrieben:Diese ständige "Individualisierung" des erhobenen moralischen Zeigefingers: das ist es, was ich absolut unerträglich finde, ob es nun auf Homosexuelle gemünzt ist oder auf irgendeine andere Form von Unmoral.
Dann sollte man hergehen und sagen: "Dieser Einzelne hat in den letzten Tagen Dinge gesagt, die aufgrund seiner persönlichen Lebensgeschichte zwar verständlich erscheinen mögen, aber dennoch falsch sind, weil ..." - und nicht die Person dieses Einzelnen dadurch herabwürdigen, daß man ihn öffentlich als Sünder brandmarkt.Gallus hat geschrieben:Zur Sache: Ich denke, Taddeo hat schon recht wenn er sagt, daß man nicht öffentlich mit dem Finger auf einen Einzelnen zeigen und dem seine vermeintliche Sündhaftigkeit vorhalten sollte. Aber dieser Einzelne hat in den letzten Tagen natürlich eine massive öffentliche Diskussion über das Thema angestoßen, die, so wie sie geführt wird, zu einer weiteren medialen Marginalisierung des christlichen Menschen- und Familienbildes führt.
dann nimm bitte freundlicherweise zur Kenntnis, was im ersten Posting heute morgen geschrieben wurde:Raphael hat geschrieben:@ Raphael
Nur weil Hitzlsberger eine öffentlich bekannte Person ist, über die entsprechend berichtet wird, gibt Dir das noch lang nicht das Recht, über seine persönliche, individuelle "Sündhaftigkeit" den Stab zu brechen - genausowenig, wie Du das über mich tun dürftest, der ich nicht in der Öffentlichkeit stehe. Die Würde der Person gilt für jeden, das sollte bekannt sein.
Ich sehe mich mit dieser Aussage in der selben Stoßrichtung wie EB Schick, dessen Predigt gerade von Gallus verlinkt worden ist.Raphael hat geschrieben:Es sieht vielmehr danach aus, als wenn Hitzlsperger durch sein in den Medien verbreitetes Outing eine Art öffentliche Absolution erringen wollte. Diese Freisprechung durch die veröffentlichte Meinung ersetzt in der modernen Zeit die Reue bezüglich der eigenen persönlichen Sünde und den subjektiven Willen zur Umkehr.
Nimm zur Kenntnis[...], dass wir alle Sünder sind. Gehe also bitte nicht allzu leichtfertig mit dem Wort "Sündenstolz" um.Raphael hat geschrieben:Mittlerweile geht es in der öffentlichen Diskussion nicht mehr um ein womöglich fehlendes Sündenbewußtsein des Einzelnen, sondern um einen Sündenstolz des modernen Menschen.
Der Schuldige weiß um seine Schuld und möchte nicht, dass man, ihn identifizierend, mit dem Finger auf ihn zeigt.umusungu hat geschrieben:genauso ist es![...]taddeo hat geschrieben:Diese ständige "Individualisierung" des erhobenen moralischen Zeigefingers: das ist es, was ich absolut unerträglich finde, ob es nun auf Homosexuelle gemünzt ist oder auf irgendeine andere Form von Unmoral.
Von welcher Schuld redest Du?ad_hoc hat geschrieben:Der Schuldige weiß um seine Schuld und möchte nicht, dass man, ihn identifizierend, mit dem Finger auf ihn zeigt.
Von der unbereuten Schuld natürlich!umusungu hat geschrieben:Von welcher Schuld redest Du?ad_hoc hat geschrieben:Der Schuldige weiß um seine Schuld und möchte nicht, dass man, ihn identifizierend, mit dem Finger auf ihn zeigt.
Diese Einlassung verkennt die Tatsache, daß der Mensch sowohl Geschöpf als auch mit einem freien Willen ausgestattet ist.Bankasius hat geschrieben:Homosexuelle, die ihre Veranlagung leben, tun, was Heterosexuelle auch tun. Gäbe es einen Schöpfer allen Seins, so verdankten sie ihm ihre Art von sexuellem Trieb, der ja schließlich kein Alleinstellungsmerkmal des homo sapiens sapiens ist, sondern auch in nichtmenschlicher Natur vorkommt. Und dieser Schöpfer wäre schon ziemlich zynisch, würde er Homosexuellen verbieten wollen, was er Heterosexuellen wenigstens in der Ehe erlaubt, besonders unter dem Aspekt, dass einverständliche homosexuelle Praxis unter Erwachsenen weder Dritten noch der Gesellschaft schadet.
Stirbt der naturalistische Fehlschluß eigentlich nie aus? Die Natur hat es auch so eingerichtet, daß Konflikte häufig geregelt werden, indem eine Konfliktpartei die andere umbringt. Sollen wir unsere Streitigkeiten nicht in Zukunft regeln, indem wir uns zum Faustkampf auf Leben und Tod treffen? Es wäre doch nur natürlich!Bankasius hat geschrieben:Homosexuelle, die ihre Veranlagung leben, tun, was Heterosexuelle auch tun. Gäbe es einen Schöpfer allen Seins, so verdankten sie ihm ihre Art von sexuellem Trieb, der ja schließlich kein Alleinstellungsmerkmal des homo sapiens sapiens ist, sondern auch in nichtmenschlicher Natur vorkommt. Und dieser Schöpfer wäre schon ziemlich zynisch, würde er Homosexuellen verbieten wollen, was er Heterosexuellen wenigstens in der Ehe erlaubt, besonders unter dem Aspekt, dass einverständliche homosexuelle Praxis unter Erwachsenen weder Dritten noch der Gesellschaft schadet.
Wie nun? Ist Homosexualität jetzt wider die Natur, oder nicht, und wenn ja, wieso sollte uns das interessieren, wenn wir uns als Beherrscher unserer Natur verstehen? Überdies ist die gegenseitige Aggression körperlich schädlich, die Homosexualität prinzipiell aber nicht, von daher taugt der Vergleich nicht.Gallus hat geschrieben:Stirbt der naturalistische Fehlschluß eigentlich nie aus? Die Natur hat es auch so eingerichtet, daß Konflikte häufig geregelt werden, indem eine Konfliktpartei die andere umbringt. Sollen wir unsere Streitigkeiten nicht in Zukunft regeln, indem wir uns zum Faustkampf auf Leben und Tod treffen? Es wäre doch nur natürlich!
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Palmesel hat geschrieben:Wie nun? Ist Homosexualität jetzt wider die Natur, oder nicht, und wenn ja, wieso sollte uns das interessieren, wenn wir uns als Beherrscher unserer Natur verstehen? Überdies ist die gegenseitige Aggression körperlich schädlich, die Homosexualität prinzipiell aber nicht, von daher taugt der Vergleich nicht.Gallus hat geschrieben:Stirbt der naturalistische Fehlschluß eigentlich nie aus? Die Natur hat es auch so eingerichtet, daß Konflikte häufig geregelt werden, indem eine Konfliktpartei die andere umbringt. Sollen wir unsere Streitigkeiten nicht in Zukunft regeln, indem wir uns zum Faustkampf auf Leben und Tod treffen? Es wäre doch nur natürlich!