Europawahl 2014

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Libertas Ecclesiae
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Clemens hat geschrieben:Ich hatte auch gehofft, dass angesichts der massiven Homopressure und der fehlenden %-Hürde die Christen im Land es mal mit einer Kleinpartei versuchen und Christa Meves wählen.
Schade...
Ja, wirklich schade. Die AUF war bei dieser Wahl deutlich besser aufgestellt als 2009, da hatte ich mir ebenfalls ein deutlich besseres Ergebnis erhofft.
Didymus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Daß AUF, PCB äh, PBC und CM keinen Sitz schaffen, war doch zu erwarten. Die liegen doch immer sehr deutlich unter 0,5 % bei allen bisherigen Wahlen.
Ja, realistisch gesehen war das zu erwarten. Allerdings wollten das einige Mitforisten nicht wahrhaben. Deswegen erwähnte ich es ausdrücklich.
Ich hatte diesmal wegen Christa Meves als Zugpferd mit 0,4 bis 0,7 Prozent für die AUF gerechnet. War das wirklich so unrealistisch? Eine kleine Chance hatte durchaus bestanden. Dass der erhoffte Stimmenzuwachs ausgeblieben ist, konnte so doch auch nicht vorausgesehen werden.

Es war im übrigen auch nicht damit zu rechnen gewesen, dass die engagierten CSU-Abgeordneten Bernd Posselt und Martin Kastler jetzt ihre Mandate verlieren würden. Bei Wahlen gibt es eben auch viele Unwägbarkeiten und Überraschungen.

Lebensrechtler und aktive Christen werden sich bei künftigen Wahlen in Deutschland neu aufstellen müssen, zumal dann wieder eine Sperrklausel gilt.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Marcus hat geschrieben: Und so wie es ausschaut, wird "Die Partei" im Laufe der kommenden Legislaturperiode insgesamt 6 EU-Parlamentarier hervorbringen - so viele wie keine andere Partei:

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 71694.html

:D
Die haben sogar 71 Kandidaten aufgestellt. Ihr Plan, die Mitgliedschaft rotierend zu gestalten:
Der frühere Chefredakteur der Satirezeitschrift „Titanic“ erklärte, damit eine Rotation einleiten zu wollen. „Wir werden versuchen, monatlich zurückzutreten, um 6 Parteimitglieder durchzuschleusen durch das EU-Parlament. Das heißt, dass jedes dieser Mitglieder einmal für 33 Euro im Monat sich Brüssel anschauen kann und dann zurücktritt und noch sechs Monate lang Übergangsgelder bezieht. Wir melken also die EU wie ein kleiner südeuropäischer Staat.“
Seltsam findet der Real-Satiriker das alles jedoch nicht: „Ich glaube nicht, dass wir die Verrücktesten sind im Europaparlament.“
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/euro ... 5839.html

Über die "Melk-Bemerkung" werden die staatstragenden Parteien nicht amused sein. Andererseits können sie ein solches Vorgehen auch nicht groß thematisieren, denn es würde die Volksmeinung zum "Selbstbedienungsladen Brüssel" nur verfestigen. Der Hinweis, daß es sich nur um eine Partei handele, könnte nicht verfangen - kleine Parteien mit einem "ausgefallenem" Programm dürften auf Sympathie in der Bevölkerung stoßen.

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Ich hatte auch gehofft, dass angesichts der massiven Homopressure und der fehlenden %-Hürde die Christen im Land es mal mit einer Kleinpartei versuchen und Christa Meves wählen.
Schade...
Ja, wirklich schade. Die AUF war bei dieser Wahl deutlich besser aufgestellt als 2009, da hatte ich mir ebenfalls ein deutlich besseres Ergebnis erhofft.
Didymus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Daß AUF, PCB äh, PBC und CM keinen Sitz schaffen, war doch zu erwarten. Die liegen doch immer sehr deutlich unter 0,5 % bei allen bisherigen Wahlen.
Ja, realistisch gesehen war das zu erwarten. Allerdings wollten das einige Mitforisten nicht wahrhaben. Deswegen erwähnte ich es ausdrücklich.
Ich hatte diesmal wegen Christa Meves als Zugpferd mit 0,4 bis 0,7 Prozent für die AUF gerechnet. War das wirklich so unrealistisch? Eine kleine Chance hatte durchaus bestanden. Dass der erhoffte Stimmenzuwachs ausgeblieben ist, konnte so doch auch nicht vorausgesehen werden.

Es war im übrigen auch nicht damit zu rechnen gewesen, dass die engagierten CSU-Abgeordneten Bernd Posselt und Martin Kastler jetzt ihre Mandate verlieren würden. Bei Wahlen gibt es eben auch viele Unwägbarkeiten und Überraschungen.

Lebensrechtler und aktive Christen werden sich bei künftigen Wahlen in Deutschland neu aufstellen müssen, zumal dann wieder eine Sperrklausel gilt.
Ich "kenne" und schätze Frau Meves seit Jahrzehnten. Aber sie war nie populär. Sie ist nur paar Fundamentalisten bekannt - der Mehrheitspöbel weiß mit ihr gar nichts anzufangen; insofern war die Frau noch nie ein "Zugpferd", konnte sie auch gar nicht sein; dafür fehlen ihr für diese "Gesellschaft" eine ganze Menge Eigenschaften :breitgrins:

Die Wurst-Transe könnte mehr Stimmen ziehen. Meves & ich gehören nun mal einer überlebten, aussterbenden Spezies an. Heute ist was anderes gefragt.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Cath1105
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Cath1105 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Ich hatte auch gehofft, dass angesichts der massiven Homopressure und der fehlenden %-Hürde die Christen im Land es mal mit einer Kleinpartei versuchen und Christa Meves wählen.
Schade...
Ja, wirklich schade. Die AUF war bei dieser Wahl deutlich besser aufgestellt als 2009, da hatte ich mir ebenfalls ein deutlich besseres Ergebnis erhofft.
Didymus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Daß AUF, PCB äh, PBC und CM keinen Sitz schaffen, war doch zu erwarten. Die liegen doch immer sehr deutlich unter 0,5 % bei allen bisherigen Wahlen.
Ja, realistisch gesehen war das zu erwarten. Allerdings wollten das einige Mitforisten nicht wahrhaben. Deswegen erwähnte ich es ausdrücklich.
Ich hatte diesmal wegen Christa Meves als Zugpferd mit 0,4 bis 0,7 Prozent für die AUF gerechnet. War das wirklich so unrealistisch? Eine kleine Chance hatte durchaus bestanden. Dass der erhoffte Stimmenzuwachs ausgeblieben ist, konnte so doch auch nicht vorausgesehen werden.

Es war im übrigen auch nicht damit zu rechnen gewesen, dass die engagierten CSU-Abgeordneten Bernd Posselt und Martin Kastler jetzt ihre Mandate verlieren würden. Bei Wahlen gibt es eben auch viele Unwägbarkeiten und Überraschungen.

Lebensrechtler und aktive Christen werden sich bei künftigen Wahlen in Deutschland neu aufstellen müssen, zumal dann wieder eine Sperrklausel gilt.
Ich "kenne" und schätze Frau Meves seit Jahrzehnten. Aber sie war nie populär. Sie ist nur paar Fundamentalisten bekannt - der Mehrheitspöbel weiß mit ihr gar nichts anzufangen; insofern war die Frau noch nie ein "Zugpferd", konnte sie auch gar nicht sein; dafür fehlen ihr für diese "Gesellschaft" eine ganze Menge Eigenschaften :breitgrins:

Die Wurst-Transe könnte mehr Stimmen ziehen. Meves & ich gehören nun mal einer überlebten, aussterbenden Spezies an. Heute ist was anderes gefragt.
Mir ist Christa Meves noch aus meinem Schulunterricht bekannt. Der sog. Fundamentalismus hat sie erst später entdeckt.
ET VERBUM CARO FACTUM EST

Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Ja, wirklich schade. Die AUF war bei dieser Wahl deutlich besser aufgestellt als 2009, da hatte ich mir ebenfalls ein deutlich besseres Ergebnis erhofft.
Die AUF hat ein deutlich besseres Ergebnis erzielt als 2009: Sie kam von 37.894 auf 51.048. Das steigerte sie sich um etwa ein Drittel.
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Daß AUF, PCB äh, PBC und CM keinen Sitz schaffen, war doch zu erwarten. Die liegen doch immer sehr deutlich unter 0,5 % bei allen bisherigen Wahlen.
Ja, realistisch gesehen war das zu erwarten. Allerdings wollten das einige Mitforisten nicht wahrhaben. Deswegen erwähnte ich es ausdrücklich.
Ich hatte diesmal wegen Christa Meves als Zugpferd mit 0,4 bis 0,7 Prozent für die AUF gerechnet. War das wirklich so unrealistisch? Eine kleine Chance hatte durchaus bestanden. Dass der erhoffte Stimmenzuwachs ausgeblieben ist, konnte so doch auch nicht vorausgesehen werden.
Doch, der wurde vorausgesehen. Unter anderem hier im Forum. Deine Hoffnung war leider unrealistisch. Christa Meves ist nun einmal außerhalb der überschaubaren Gruppe konservativer Christen kaum bekannt. Und die Zahl der Anhänger von Lebensrechts- und Familieninitiativen ist (leider!) deutlich geringer, als diese in der Regel annehmen.
Ich schreibe das nicht in polemischer oder gar schadenfroher Absicht. Sondern nur um klarzumachen, daß wir unsere Möglichkeiten realisitscher einschätzen müssen.

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overkott
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von overkott »

Horst Seehofer steht unter Druck. Knapp acht Prozent weniger bei einer Europawahl sind eine herbe Niederlage. Doch bei genauerer Betrachtung entspricht das Ergebnis den Kommunalwahlen. Auch wenn die Themen dort anders gelagert sind, gibt es doch eine strukturelle Gemeinsamkeit zwischen Europawahl und Kommunalwahlen: Es gibt keine Sperrklausel. Und wenn die Bayern die Wahl haben, machen sie davon Gebrauch.

Und doch müssen sich der Trainer und der Stürmer fragen, ob er den Ball nach vorne gebracht oder ein Eigentor geschossen hat. Weniger bildlich gesprochen, hat die CSU offenbar die Agenda für den Mitbewerber gesetzt.

Didymus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Didymus »

overkott hat geschrieben:Horst Seehofer steht unter Druck. Knapp acht Prozent weniger bei einer Europawahl sind eine herbe Niederlage. Doch bei genauerer Betrachtung entspricht das Ergebnis den Kommunalwahlen. Auch wenn die Themen dort anders gelagert sind, gibt es doch eine strukturelle Gemeinsamkeit zwischen Europawahl und Kommunalwahlen: Es gibt keine Sperrklausel. Und wenn die Bayern die Wahl haben, machen sie davon Gebrauch.

Und doch müssen sich der Trainer und der Stürmer fragen, ob er den Ball nach vorne gebracht oder ein Eigentor geschossen hat. Weniger bildlich gesprochen, hat die CSU offenbar die Agenda für den Mitbewerber gesetzt.
Viele haben Seehofer und die CSU mittlerweile durchschaut. Es funktioniert halt nicht auf Dauer, kurz vor Wahlen den konservativen Wadenbeißer zu geben und danach wieder den linken Kurs der CDU mitzutragen. Rechts blinken und links abbiegen - darauf werden in Zukunft hoffentlich noch weniger Wähler hereinfallen.

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Marcus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Marcus »

Ich habe zwar auch mal zu denen gehört, welche die CSU für die bessere „CDU“ gehalten haben und es daher bedauert haben, dass man sie außerhalb von Bayern nicht wählen kann. Aber auch die CSU hat sich in dem vergangenen Jahrzehnt bereits massiv den anderen Systemparteien angenähert und dabei ihr einstiges konservatives, durchaus noch an christlichen Werten orientiertes Profil ebenfalls nahezu aufgegeben. Konservativ oder EU-kritisch äußert sie sich vor allem noch vor Wahlen, um damit so manchen möglichen Nicht-Wähler oder auch AfD-Wähler ergattern zu können. Nur kommen vermeintlich „Rechtspopulistische Äußerungen“ aus dem Munde einer Regierungspartei im Bund und Freistaat weder gut an noch glaubwürdig rüber. Die CSU braucht man nicht mehr. Es ist daher Zeit, dass die „bayerische Staatspartei“ abgelöst wird. Die bayerische Opposition ist zwar auch nicht besser, aber vielleicht könnte ein temporärer Machtverlust ja zumindest für eine positive Neuausrichtung sorgen. Zuviel sollte man allerdings auch nicht erwarten.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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overkott
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von overkott »

Der Begriff konservativ ist heute obsolet. Keiner will mehr zur Monarchie zurück.

Wir sehen im Wahlergebnis eine Reflexion der griechischen Finanzmisere: Die Zahlerländer wie Deutschland haben entweder behutsam europäisch gewählt oder sind wie Frankreich auf erratischem Zickzackkurs. Nehmerland Griechenland reflektiert die Krise des nationalen Finanzsystems, das durch Untersteuerung und Überschuldung Europa auf die Zerreisprobe gestellt hat.

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Ich würde die direkten innenpolitischen Auswirkungen der Europa-Wahl in D. nicht überschätzen. In Berlin regiert eine GroKo, die beiden Hauptparteien haben gut bis passabel abgeschnitten, die nächsten Wahlen sind erst in 217. Merkel wird es nicht bedauern, daß die CSU einen Dämpfer erhalten hat und Seehofer hat nach dem Wahlmarathon in den nächsten Jahren nichts zu befürchten.

Anders könnte es aussehen, wenn man den Blick auf andere Länder richtet. Hier könnten unstabile politische Verhältnisse auch zu Auswirkungen in der deutschen Europa-Politik führen:

In GB wird im Frühjahr 215 gewählt, die europakritische UKIP wurde stärkste Partei. Weder die Tories noch Labour können das Ergebnis ignorieren und einen europa-freundlichen Kurs fahren, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, im nächsten Unterhaus eine starke UKIP-Fraktion dulden zu müssen. Das schottische Referendum im Herbst kann ebenfalls die europ. Landkarte verändern.
In Großbritannien könnte sich der Aufstieg von Ukip auch auf die beiden Großthemen der britischen Politik auswirken: Noch mehr Schotten als bisher könnten bereit sein, ihre Bande mit dem Rest des Königreichs zu kappen, weil sie mit den Ukip-Nationalisten nichts zu tun haben wollen. Und der konservative Cameron wird gegenüber „Brüssel“ mit Sicherheit nicht konzilianter auftreten als bisher. Ein Austritt aus der EU ist jedenfalls nicht unwahrscheinlicher geworden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/euro ... 58739.html

Zwar ist GB kein Euroland, aber die Möglichkeit eines Austritts aus der EU gehen weit über eine Eurokrise hinaus. D. würde einen wichtigen Verbündeten für Freihandel und weniger Staatseinfluß verlieren; die Südländer würden - wie bereits in der EZB - die Wirtschaftspolitik dominieren.

Die Situation in Frankreich (nächste Wahlen Frühjahr 217) wurde hier bereits dargestellt. In Italien gewann Grillo über 25% der Stimmen, die nächsten - planmäßigen - Wahlen sind allerdings erst im Frühjahr 218.
In drei der vier großen EU-Länder stellen europakritische Parteien die stärkste oder zweitstärkste Partei, sie haben also im Grunde die Wahlen gewonnen. In den beiden Euroländern IT und F wären Reformen jetzt unbedingt notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Angesichts der Erfolge der europakritischen Parteien kann aber kaum davon ausgegangen werden, daß die dortigen Regierungen dies jetzt in Angriff nehmen (selbst wenn es bis zum Wahltermin noch lange hin ist....)

Noch trauriger sieht es aus, wenn man auf die kleineren Länder blickt:

In GR sind spätestens im Herbst 215 Neuwahlen, jedoch ist schon jetzt die Parlamentsmehrheit der Regierung sehr gering. Der Erfolg der Syriza verspricht nichts Gutes für die künftigen Verhandlungen der Troika mit GR. Bleibt die Troika hart, verliert der Samaras "sein Gesicht" und Syriza gewinnt noch mehr Anhänger. Gewährt man den Griechen besondere Konditionen rumort es im Norden. Spätestens wenn das Geld der Troika ausgegeben wurde und Neuverhandlungen anstehen, könnte es "krachen".

In Dänemark wird ebenfalls im Herbst 215 gewählt. Dort wurde die europakritische Dänische Volkspartei mit knapp 27% stärkste Partei. Dänemark gehört zwar nicht zum Euroverbund und hat sich bereits in der Vergangenheit häufig Sonderregelungen (u.a. EU-Familienrichtlinie) ausbedungen. Ein britischer EU-Austritt oder auch ein entsprechendes Wahlergebnis könnte auch hier eine gleichartige Reaktion hervorrufen.

In Finnland wird im Frühjahr 215 gewählt; die "Wahren Finnen" gewannen hinzu und erreichten knapp 13%.

Wahlentermine

Länderergebnisse

Die nahen Wahlen und die Erfolge der Europaskeptiker könnten die Suche nach Lösungen schwierig gestalten. Regierungen, die sich im Wahlkampf befinden, sind häufig nur eingeschränkt handlungsfähig. Frau Merkel wird dann vor der Frage stehen, noch mehr Geld für die "Euro-Rettung" zu bewilligen oder den Ausschluß eines Landes in Kauf zu nehmen. Der beliebte Weg, die Geldvergabe an mehr "Vergemeinschaftung" zu knüpfen (s. Bankenunion) dürfte nach dem Wählervotum kaum noch gangbar sein. Es wird spannend.

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Jarom1
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Jarom1 »

overkott hat geschrieben:Der Begriff konservativ ist heute obsolet. Keiner will mehr zur Monarchie zurück.
Wie kommst Du darauf, dass alle Konservativen zurück zur Monarchie wollen? :hae?:
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holzi
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von holzi »

Jarom1 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Der Begriff konservativ ist heute obsolet. Keiner will mehr zur Monarchie zurück.
Wie kommst Du darauf, dass alle Konservativen zurück zur Monarchie wollen? :hae?:
Um es frei nach Jesaja 55, 8 zu formulieren: "Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken und unsere Wege nicht seine Wege." ;)

Thomas_de_Austria
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Thomas_de_Austria »

holzi hat geschrieben:
Jarom1 hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Der Begriff konservativ ist heute obsolet. Keiner will mehr zur Monarchie zurück.
Wie kommst Du darauf, dass alle Konservativen zurück zur Monarchie wollen? :hae?:
Um es frei nach Jesaja 55, 8 zu formulieren: "Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken und unsere Wege nicht seine Wege." ;)
Erinnert mich jetzt irgendwie ein wenig daran ... :pfeif: ;D [/size]

Pollux
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

overkott hat geschrieben:Der Begriff konservativ ist heute obsolet. Keiner will mehr zur Monarchie zurück.

Wir sehen im Wahlergebnis eine Reflexion der griechischen Finanzmisere: Die Zahlerländer wie Deutschland haben entweder behutsam europäisch gewählt oder sind wie Frankreich auf erratischem Zickzackkurs. Nehmerland Griechenland reflektiert die Krise des nationalen Finanzsystems, das durch Untersteuerung und Überschuldung Europa auf die Zerreisprobe gestellt hat.
"Erratrischer Zickzackkurs", das ist eine fulminante Formulierung und ein kleiner Euphemismus. Möge die grande nation" ihren Irrtum bald erkennen.

P.S. Jean Claude Juncker oder Martin Schulz: Einer von beiden sollte es werden und nach dem Ausgang der Wahl plädiere ich für ersteren.

Lutz12
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Lutz12 »

Ich wunder mich immer wieder über Argumente, die EU würde Deutschland schaden..selten hört man, dass ja eigentlich gerade Deutschland das Land ist, welches durch die EU ungemein profitiert und Länder wie Griechenland den Schaden tragen. Die Rettungszahlungen stellen dabei doch nur ein "Bußgeld" dar.
Ich meine, keine Neuverschuldung seit Jahrzehnten, Export ohne Ende? Ich mache mir viel mehr Sorgen um Fragen christlicher Werte die in der europäischen Politik immer weniger vertreten werden.

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Lutz12 hat geschrieben:Ich wunder mich immer wieder über Argumente, die EU würde Deutschland schaden..selten hört man, dass ja eigentlich gerade Deutschland das Land ist, welches durch die EU ungemein profitiert und Länder wie Griechenland den Schaden tragen. Die Rettungszahlungen stellen dabei doch nur ein "Bußgeld" dar.
Ich meine, keine Neuverschuldung seit Jahrzehnten, Export ohne Ende? Ich mache mir viel mehr Sorgen um Fragen christlicher Werte die in der europäischen Politik immer weniger vertreten werden.
Ich wundere mich immer wieder darüber, daß die Behauptungen der Politiker einfach wiederholt werden, ohne daß man sich mit den Fakten beschäftigt.

Profiteur D.?
Einen Blick auf die Außenhandelsstatistik werfen und die unterschiedliche Entwicklung der Exporte in die Euro-Länder (unterschieden nach stabilen und instabilen Ländern), in die Rest-EU und in die Drittstaaten feststellen.
Dann sollte man sich, um den "Profit" D. durch seine Exporte in die südlichen Eurostaaten einschätzen zu können, mit den Target-II-Salden (Bundesbank-Bilanz) beschäftigen.
Auch ein Blick in ein volkswirtschaftliches Lehrbuch über den Effekt von Währungsaufwertungen (insbesondere in D. während der DM-Zeit) kann erkenntniserhellend wirken.

Schaden für Länder wie GR?
Hier sollte man sich auf den Seiten des europ. Statistikamtes die Lohnentwicklung in den südeuropäischen Ländern seit Euro-Einführung anschauen und mit der Lohnentwicklung in D. vergleichen. Dabei kann es nicht schaden, zur Berechtigung dieser Lohnentwicklung auch auf die Statistiken über den dort erzielten Produktivitätszuwachs zu blicken.
Vertiefte Studien über das Wesen eines Kredits (= sofortiger Geldzufluß und damit die Möglichkeit, bereits "heute" Konsum und/oder Investitionen vorzunehmen, jedoch die Verpflichtung, den Geldbetrag später zurückzuzahlen) und seine sinnvolle Verwendung sind ebenfalls empfehlenswert.

Rettungszahlungen = Bußgeld?
Erstens sollen es ja - angeblich - rückzahlbare Kredite sein.
Zweitens - warum soll von Land A ein Bußgeld zahlen, weil Land B. dessen Produkte kauft? :achselzuck: Zahlt GR ein "Bußgeld", weil deutsche Touristen dort Urlaub machen?

keine Neuverschuldung?
Das ist zwar das erklärte Ziel, wurde aber bisher noch nicht erreicht. Vielleicht mal einen Blick in den Bundeshaushalt werfen, bei den Ländern sieht es im allgemeinen (Ausnahme: Bayern) nicht besser, sondern meist noch schlechter aus.

Exporte ohne Ende?
s.o.
Nicht nur die Handelsbilanz mit Importen und Exporten anschauen, sondern auch die Leistungsbilanz, in der auch andere Vermögensübertragungen in das Ausland erfaßt werden.

Die hohe Schule ist dann ein Vergleich D. mit der Schweiz, die weder den Euro hat noch EU-Mitglied ist.
Wurde alles hier im Forum erörtert - man muß es nur lesen.

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

"Die Wahl legt es offen: Europa ist anders als es deutsche Medien darstellen."

Die beginnende Diktatur der Jakobiner & ihr ewigs Kreuz mit dem Volonté générale :breitgrins: :
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... infuehren/

9. Thermidor :guillotine: (light :breitgrins:) :

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -in-paris/

Der Unterhaltungswert der Politik steigt...........& doch die doofen Deutschen zelebrieren weiterhin ihren gliebten Kult der Realitätsferne.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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overkott
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von overkott »

Die Schwäche Frankreichs sollte uns tatsächlich Sorge in unserer gemeinsamen Verantwortung für Europa machen.

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Marcus
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Marcus »

SPD-Schulz ein deutscher Nationalist? - für Cohn-Bendit offenbar schon:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 71849.html
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Der Unterhaltungswert der Politik steigt...........& doch die doofen Deutschen zelebrieren weiterhin ihren gliebten Kult der Realitätsferne.
Auf diese Art von Unterhaltung kann ich sehr gerne verzichten. Ich habe die Befürchtung, daß Merkel & Co wieder versuchen werden, die absehbare Entwicklung mit Geld zu bremsen.
F müßte reformieren und sparen. Macht es das, so stärkt es die FN. Wenn es nicht spart/reformiert, kann man vielleicht(!) vermeiden, daß die FN noch weiter wächst - aber wie soll das bezahlt werden?
Frankreich kann aber keine großen Geschenke mehr verteilen: Das Land ist pleite. Seit Monaten flehen die Franzosen bereits, dass die EZB endlich zu entmündigen ist und der Euro so weichgespült werden müsse wie der Franc zu Krisenzeiten.
Quelle: s.o.

Die Zinsen können nicht weiter gesenkt werden, sie sind schon nahe %. Den Außenwert des Euros zu verbilligen ist auch eine zweischneidige Sache, denn dadurch steigen die Preise der Importgüter ([Punkt]) und heizen die Inflation an. Höhere Inflation = höhere Lohnsteigerungen = Verteuerung der Exporte. Im übrigen ist nicht nachvollziehbar, warum die französische Industrie von einer Abwertung des Euros mehr profitieren sollte als die deutsche, für die - im Gegensatz zu früheren Abwertungen des Franc - die gleiche Währung gilt. Kann es nicht sein, daß die deutschen Exporte noch weiter steigen und die französischen stagnieren werden? :hmm:

Deutsche Realitätsferne:
Von den vier größten EU-Ländern haben in zwei Ländern (F und GB) Parteien die meisten Stimmen bekommen, die ihre Länder aus der EU führen wollen. In IT hat Grillo ebenfalls mit dem zweiten Platz abgeschnitten.
Vielleicht sollte der deutsche Michel zur Kenntnis nehmen, daß die Bevölkerung in anderen Ländern eben "Europa" so nicht will. Aber statt sich dieser Einsicht zu stellen, zahlt er lieber......
Wie heißt es in dem Artikel treffend:
Die anderen EU-Staaten stecken alle in einer ähnlichen Lage wie Frankreich, Großbritannien und Griechenland. Sie haben massive Anti-EU-Bewegungen und damit politische Produkte, die sich besser verkaufen lassen als das ewig-gleiche Gesäusel vom „Friedensprojekt“ Europa: Italien (mit Grillo in Lauerstellung), Ungarn, Spanien (auch hier kam eine neue Linke aus dem Nichts, die die Sozialisten bedroht), Niederlande (mit dem starken Wilders), Österreich (mit einer starken anti-EU-FPÖ und einem Milliarden-Fiasko wegen der Hypo Alpe Adria) – keines dieser Länder wird sich in den kommenden Monaten dafür hergeben, die „Vereinigten Staaten von Europa“ zu propagieren. Jeder kämpft um sein eigenes Hemd. Für viele geht es bereits um das letzte Hemd.
Vergessen wurde noch Dänemark und Finnland - die zwar wirtschaftlich besser dastehen, aber auch starke Anti-Europa-Parteien haben.

Aus Spanien wurde hier häufig nur von einem Sieg der beiden Volksparteien berichtet, jedoch haben diese ebenfalls stimmen verloren und eine neue linke Partei hat auf Anhieb 8% erreicht. Eines ihrer Ziele ist die "parlamentarische Kontrolle der EZB".
Größer könnte der Gegensatz zu Deutschland nicht sein, das immer auf seine unabhängige Bundesbank stolz war.....

Die beiden großen Parteien in Spanien wurden dagegen abgestraft und die "Separatisten" in Katalonien erzielten einen großen Erfolg:
Insgesamt haben die beiden Volksparteien PP und PSOE rund 5 Millionen Wählerstimmen bzw. 3 Prozentpunkte verloren. Zum ersten Mal in der Geschichte Spanien haben PP und PSOE zusammen weniger als 5% der Stimmen bekommen. Dies ist eine Bestätigung des allgemeinen Trends in Spanien sich kleinere Parteien, die nach eigenen Angaben näher beim Volk sind, zu suchen. Die Politikverdrossenheit und vor allem die Wut wegen schlechten Krisenmanagements und zahlreichen Korruptionsaffären der beiden Volksparteien hat in den letzten Jahren beständig zugenommen. Trotz des leichten Aufschwungs in Spanien konnten weder PP noch PSOE bei diesen Europawahlen punkten.
(...)
Die katalanischen Bündnisse, die eine Unabhängigkeit Kataluniens vom spanischen Staat anstreben, konnten ebenfalls enorme Zugewinne feiern. Insgesamt kommen diese Parteien, die den Sezessionskurs von Kataluniens Ministerpräsident Artur Mas mittragen, auf stolze 56 Prozent. Für November haben die Katalanen ein Unabhängigkeitsreferendum angestrebt. Wenn nicht Europawahl gewesen wäre, sondern das Referendum bereits abgehalten worden wäre, hätten die Seperatisten einen klaren Sieg gefeiert.
http://www.strandgazette.com/214/5/25 ... -vor-psoe/

Aber die Deutschen träumen von einem "Weiter so...." - und zahlen.

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Warum europa-kritische Parteien Erfolge erzielten wird langsam klarer. Hier ein Bericht aus Dänemark, der den Erfolg der Dänischen Volkspartei (sie erzielte die meisten Stimmen) erklärt:
Die Dänische Volkspartei ist jene Partei, die 211 dafür sorgte, dass die Grenze zwischen Deutschland und Dänemark kurzzeitig wieder kontrolliert wurde. Im EU-Wahlkampf machte sie sich die Angst vieler Dänen vor Zuwanderern zunutze – und die Sorge, dass sie ihren grosszügigen Sozialstaat mit anderen teilen müssen.
Dieselbe Sorge hat auch in Schweden und Finnland die rechtspopulistischen Parteien dazugewinnen lassen. In Zeiten, in denen auch skandinavische Staaten sparen müssen, fürchten viele Dänen, Schweden und Finnen um ihren Wohlstand. Beispielhaft zu sehen ist das in Dänemark. Kein Thema hat die Medien dort in den letzten Wochen so beschäftigt wie der Streit um das Kindergeld für Zuwanderer. 21 hatte die damalige liberal-konservative Regierung festgelegt, dass Ausländer erst nach zwei Jahren Arbeit in Dänemark diese Leistung erhalten sollen. Diskriminierung, befand die Europäische Kommission und wandte sich an die neue Regierungschefin Thorning-Schmidt.
Die Sozialdemokratin schlug im Februar ein neues Gesetz vor, das EU-Recht einhält, aber im dänischen Parlament keine Mehrheit fand. Stattdessen stimmten die meisten Abgeordneten für den Vorschlag der Konservativen Volkspartei und der Dänischen Volkspartei, die alte Regel zurückzubringen. Thorning-Schmidt ignorierte die Parlamentsmehrheit und hielt sich an EU-Recht: Zuwanderer erhalten vom ersten Arbeitstag an Kindergeld in Dänemark, genau wie die Dänen. Für viele war damit erwiesen, dass die EU zu viel Einfluss auf nationale Politik hat und den dänischen Wohlfahrtsstaat aushöhlen werde.
Italien weiß sich zu helfen und hat für alle Geschäfte eine Mitteilungspflicht ein, wenn ein Kunde dort Waren im Wert von mehr als 3.6 € erwirbt. Dem Finanzamt sind Name des Kunden und die Art der Bezahlung anzugeben.
Was für den Finanzminister vorteilhaft ist, könnte der wirtschaftlichen Erholung schaden, denn unsere südländischen Freunde - bekannt für ihre schwarzen Kassen - haben jetzt Angst, ihr Geld auszugeben und horten oder geben es im Ausland aus. Dann gibt es zwei Verlierer: Dem Finanzminister entgehen die Einnahmen und der Aufschwung läßt länger auf sich warten.

http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... -in-aktion

http://www.corriere.it/politica/14_apri ... 9e2.shtml

Es gilt auch für ausländische Kunden. Bei Kreditkartenzahlungen sind die Finanzinstitute verpflichtet, entsprechende Meldungen abzugeben:

http://www.meraner.eu/artikel/211/es-i ... nsinn-.193

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Torsten
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:Aber die Deutschen träumen von einem "Weiter so...." - und zahlen.
Alles Traumtänzer hier. Gut, dass wir Dich hier haben, der wenigstens versucht, uns wachzurütteln.

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Aber die Deutschen träumen von einem "Weiter so...." - und zahlen.
Alles Traumtänzer hier. Gut, dass wir Dich hier haben, der wenigstens versucht, uns wachzurütteln.
Sieh es mir bitte nach, ich habe etwas hemmungslos formuliert und unzulässig verallgemeinert. Natürlich ist mir bewußt, daß nicht alle Deutschen Traumtänzer sind............."wachrütteln" oder "aufklären" ist eh nicht meine Absicht; derlei ergibt sich im historischen Prozeß quasi von "ganz alleine."
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Pilgerer
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pilgerer »

Caviteno hat geschrieben:Vielleicht sollte der deutsche Michel zur Kenntnis nehmen, daß die Bevölkerung in anderen Ländern eben "Europa" so nicht will. Aber statt sich dieser Einsicht zu stellen, zahlt er lieber......
Ich glaube schon, dass die meisten Europäer Europa wollen; aber das aktuelle neo-bonarpatistische System lehnen die meisten ab, weil es den Nationalstaaten die Freiheit und Würde nimmt.

Warum muss Europa antichristlich, kulturlos und ahistorisch wie aus der Retorte sein? Wo bleibt das gute alte Europa, das wir seit 2000 Jahren kennen? Es wäre durchaus möglich, einen gemeinsamen paneuropäischen Patriotismus zu schaffen. Dazu kann auch ein Verteidigungsbündnis gehören, wie es mit dem EVG in den 50er Jahren mal geplant war.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Pollux
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pollux »

Pilgerer hat geschrieben:
Caviteno hat geschrieben:Vielleicht sollte der deutsche Michel zur Kenntnis nehmen, daß die Bevölkerung in anderen Ländern eben "Europa" so nicht will. Aber statt sich dieser Einsicht zu stellen, zahlt er lieber......
Ich glaube schon, dass die meisten Europäer Europa wollen; aber das aktuelle neo-bonarpatistische System lehnen die meisten ab, weil es den Nationalstaaten die Freiheit und Würde nimmt.

Warum muss Europa antichristlich, kulturlos und ahistorisch wie aus der Retorte sein? Wo bleibt das gute alte Europa, das wir seit 2000 Jahren kennen? Es wäre durchaus möglich, einen gemeinsamen paneuropäischen Patriotismus zu schaffen. Dazu kann auch ein Verteidigungsbündnis gehören, wie es mit dem EVG in den 50er Jahren mal geplant war.
Die Kritik an den par ordre de mufti getroffenen, nicht demokratisch kontrollierten Entscheidungen der hohen Kommissare in Brüssel ist nicht unberechtigt.Europa und die im Eiltempo vollzogene Vereinigung ungleicher Volkswirtschaften, das erinnert an eine Sturzgeburt. Die Folgen werden wir noch zu spüren bekommen, aber was Juncker und Schulz programmatisch in Fernsehsendungen an berechtigter Kritik konstatierten, lässt hoffen, dass in Zukunft Kurskorrekturen vorangetrieben werden so weit es die bunte Zusammensetzung des Europäischen Parlaments zulässt.

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Peregrin
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Der Unterhaltungswert der Politik steigt...........& doch die doofen Deutschen zelebrieren weiterhin ihren gliebten Kult der Realitätsferne.
Auf diese Art von Unterhaltung kann ich sehr gerne verzichten. Ich habe die Befürchtung, daß Merkel & Co wieder versuchen werden, die absehbare Entwicklung mit Geld zu bremsen.
F müßte reformieren und sparen. Macht es das, so stärkt es die FN. Wenn es nicht spart/reformiert, kann man vielleicht(!) vermeiden, daß die FN noch weiter wächst - aber wie soll das bezahlt werden?
Naja, die Deutschen sind selber schuld, wenn sie jetzt zahlen müssen. Erst stärken sie Merkel im Reichstag deutlich den Rücken, dann wählen sie auch für die EU brav die große Koalition wie gehabt. Sieben Prozent für die AfD und ein paar Zerquetschte für sonstige Protestler sind ja geradezu lächerlich.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

gc-148
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von gc-148 »

Peregrin hat geschrieben:Naja, die Deutschen sind selber schuld, wenn sie jetzt zahlen müssen. Erst stärken sie Merkel im Reichstag deutlich den Rücken,
Blöd-Heini

maliems
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von maliems »

wo denn sonst? kapiere nicht.

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Ewald Mrnka
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Ewald Mrnka »

maliems hat geschrieben:wo denn sonst? kapiere nicht.
Dieser politische Pfaffe ist ein unverschämter Prolet. Geistlicher Pöbel.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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martin v. tours
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von martin v. tours »

gc-148 hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:Naja, die Deutschen sind selber schuld, wenn sie jetzt zahlen müssen. Erst stärken sie Merkel im Reichstag deutlich den Rücken,
Blöd-Heini
:patsch:
Reichstag ? Das ist das Häuschen: http://www.bundestag.de/kulturundgeschi ... reichstag/
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Caviteño
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Aber die Deutschen träumen von einem "Weiter so...." - und zahlen.
Alles Traumtänzer hier. Gut, dass wir Dich hier haben, der wenigstens versucht, uns wachzurütteln.
Sieh es mir bitte nach, ich habe etwas hemmungslos formuliert und unzulässig verallgemeinert. Natürlich ist mir bewußt, daß nicht alle Deutschen Traumtänzer sind............."wachrütteln" oder "aufklären" ist eh nicht meine Absicht; derlei ergibt sich im historischen Prozeß quasi von "ganz alleine."
Der Vorwurf war ja an mich gerichtet und im Gegensatz zu Dir bin ich durchaus der Auffassung, daß man bei einem Wahlergebnis([Punkt]) (nur zur Erinnerung: darum ging es und nicht um irgendwelche soziologischen Aussagen) von ca. 90% für die Euro-Rettungsparteien schon davon sprechen kann, daß das "Volk" - also hier "die Deutschen" ein "Weiter so..." wünschen. Klammert man im übrigen die AfD aus, deren Haltung zum Euro ja auch nicht eindeutig ist (zunächst strikte Durchsetzung des Maastrichtvertrages, wenn nicht - dann Austritt der Südländer, wenn nicht - dann Nordeuro, wenn nicht - dann DM) hat sich bei den Europawahlen fast eine Volkskammermehrheit für die Beibehaltung des Euros ausgesprochen.
Im übrigen stammt der Ausdruck "Traumtänzer" nicht von mir. Bei jeder Entscheidung sollte man sich der Kosten, die sie verursacht, bewußt sein und wenn man bereit ist, diese zu zahlen oder zu akzeptieren, ist doch die (Wahl)Entscheidung von einem anderen nicht bemängeln. Das ist jedenfalls meine Vorstellung. Aber man wird ja in der Diskussion noch auf die Kosten hinweisen dürfen, oder?

Du hast natürlich Recht, daß man langfristig gegen wirtschaftliche Gesetze keine Politik machen kann. Die wirtschaftlichen Pleiten der Ostblock-Länder vor ca. 25 Jahren, von Argentinien vor gut zehn Jahren und in der jüngsten Zeit von Griechenland, sollten eigentlich für jeden einleuchtend sein.
Nur - je später man die unausweiglichen Konsequenzen zieht, desto teurer wird es. Wäre GR im Mai 2012 von Frau Merkel und Herrn Sakorzy in die Drachme entlassen worden, hätte es kein zweites Rettungspaket gegeben und von gr. Target-II-Salden wäre auch nichts (mehr) bekannt.
Pollux hat geschrieben: Die Kritik an den par ordre de mufti getroffenen, nicht demokratisch kontrollierten Entscheidungen der hohen Kommissare in Brüssel ist nicht unberechtigt.Europa und die im Eiltempo vollzogene Vereinigung ungleicher Volkswirtschaften, das erinnert an eine Sturzgeburt. Die Folgen werden wir noch zu spüren bekommen, aber was Juncker und Schulz programmatisch in Fernsehsendungen an berechtigter Kritik konstatierten, lässt hoffen, dass in Zukunft Kurskorrekturen vorangetrieben werden so weit es die bunte Zusammensetzung des Europäischen Parlaments zulässt.
Welche Kurskorrekturen sollen das denn sein? Mehr Rechte wieder an die Mitgliedsstaaten zurückzugeben würde doch - nach Ansicht der Berufseuropäer - einen Rückschritt bedeuten. Der Weg geht doch zu Vergemeinschaftung - und die kann nur "von oben" veordnet werden.

Erschreckend fand ich diesen Artikel. Herr Prof. Straubhaar, Leiter des HWWI, plädiert darin, GB einfach aus der EU ziehen zu lassen, wenn sie nicht dazugehören wollen.
Nun kann man über die britischen Forderungen nach Rückübertragung nationaler Hoheitsrechte zwar anderer Meinung sein. Ich finde es allerdings befremdlich, daß man GB "keine Träne nachweint", aber Länder wie GR oder Zypern um jeden Preis (koste es, was es wolle) in der EU (und noch teurer: im Euroraum) halten will.
Natürlich erwähnt Straubhaar zu Recht, daß der Finanzsektor in GB zu aufgebläht ist. War das in Zypern denn anders? Wie sieht es denn in Luxemburg aus? Auch die von ihm bemängelte geringe industrielle Fertigung in GB dürfte noch immer höher sein als z.B. die von GR oder PT - von IRL, das seine Geschäftsansiedlungen den vielen Steuervergünstigungen verdankt, reden wir besser nicht.
GB "winkend" aus der EU zu verabschieden und stattdessen weitere "Habenichtse" aufzunehmen, das halte ich jedenfalls für keine gute Idee.

Ich glaube daher nicht, daß die Lösungsansätze, die Juncker und/oder Schulz verfolgen wollen, zu einer Wiederbelebung der Subsidiarität führen würden. Einen Rückbau der EU mit mehr nationalen Konsequenzen, der bei den Wahlen deutlich in einigen Ländern (GB, F, DK) gewünscht wird, kann es mit diesem politischen Personal nicht geben. Stattdessen sehen diese Personen nur, daß die Fehler behoben werden können, indem noch mehr zusammengelegt und geregelt wird. Nach der Bankenunion (letzte Stufe: gemeinsame Einlagensicherung) wird man sich einer gemeinsamen Arbeitslosenversicherung (von F. bereits vorgeschlagen) zuwenden... und daß die Gesundheit eines Griechen weniger wert sein soll als die eines Deutschen oder Dänen, daß kann im Binnemarkt ja wohl auch nicht zulässig sein...

Irgendwo habe ich einmal gelesen: Die EU ist ein Verein, der dafür da ist, die Probleme zu lösen, die es ohne ihn nicht gäbe.
In weiten Bereichen ist diese Aussage richtig.

Pilgerer
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Re: Europawahl 2014

Beitrag von Pilgerer »

Caviteno hat geschrieben:Ich glaube daher nicht, daß die Lösungsansätze, die Juncker und/oder Schulz verfolgen wollen, zu einer Wiederbelebung der Subsidiarität führen würden. Einen Rückbau der EU mit mehr nationalen Konsequenzen, der bei den Wahlen deutlich in einigen Ländern (GB, F, DK) gewünscht wird, kann es mit diesem politischen Personal nicht geben.
Es gibt neben der EU immer noch die EFTA, in die Großbritannien gut rein gehen könnte. Die EFTA ist eine Freihandelszone wie die alte EWG für Staaten, die nicht in die EU wollen, aber wirtschaftlich an die EU-Staaten angebunden sein möchten.

Insgesamt sollte die EU jedoch mehr zu Europa finden. Ein richtiger europäischer Patriotismus sehe ich bei den meisten "EU-Fanatikern" nicht. Für sie ist die EU ein Mittel zur Durchsetzung einer Ideologie. Europa braucht seine Wurzeln, das Bewusstsein für seine Väter und Mütter. Zur europäischen Geschichte gehört z.B. auch die Heilige Allianz, also ein christliches Bündnis, oder die übernationale Habsburger Monarchie.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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