Wirtschaftlich progressiv umdenken

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Caviteño
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:Das Umdenken lässt sich an der Einführung von 3D in HD und 4K gut verdeutlichen: Wer die Fernsehsender mit preiswerten Kameras und Schnittprogrammen zum Umrüsten auf 3D bringt, macht das Folgegeschäft mit Millionen von Empfangsgeräten.

(...) Die Attraktivität von Kanälen und Sendeplätzen mit geringer Zuschauerzahl wird aufgewertet. Kulturelle Produktionen ( Theater, Gottesdienste, Opern, Konzerte, Architektur, Skulptur, Museen... ) werden digital in echtem 3D in 4K ausgestrahlt, zumal die Kultur orientierte Minderheit eher zum zahlungskräftigen Publikum gehört.

Also, ich sehe in beiden Aussagen einen Widerspruch.
Wenn Du einerseits von einem Folgegeschäft mit Millionen von Empfangsgeräten ausgehst, andererseits die Sendungen aber nur eine geringe Zuschauerzahl erreichen - sorry, aber das verstehe ich nicht. Wer soll die Millionen an Empfangsgeräten kaufen, wenn es dafür keine geeigneten Sendungen gibt. :achselzuck:

Oder glaubst Du an eine signifikante Steigerung der Bildung durch die Einführung von 3D-Fernsehen.... :hmm:

Pilgerer
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Pilgerer »

Die eigentlichen Fehlentwicklungen im Wirtschaftsleben geschehen aktuell nicht auf volks- sondern eher auf betriebswirtschaftlicher Ebene. Dort wird versucht, die Ideologie der "Institutionenökonomie" überall zu verankern durch die Durchökonomisierung aller Beziehungen. Dem liegt die Vorstellung des "homo oeconomicus" zugrunde, der als Angestellter/Arbeiter stets auf seine persönliche Profitmaximierung aus sei und nur durch materielle Anreize davor zu bewahren sei, gegen die Interessen des Arbeitgebers zu handeln. Diese Ideologie wird gerade in den staatlichen Verwaltungen (New Public Management, Neues Steuerungsmodell) extrem stark durchgesetzt und geht deutlich dahin, den Bürger überall zum "Kunden" des Staates zu machen. Teil dieser Entwicklung ist die Einführung der Doppik in der Staatsverwaltung, die das Wesen des Staates und der Staatsverwaltung auf den Kopf stellt.

Eine weitere kritische Entwicklung ist der Großkapitalismus, der das freie Unternehmertum und die echte Wettbewerbswirtschaft aushebelt und immer mehr Mitarbeiter/Subunternehmer in autoritäre Machtgefüge drängt. Das ist keine Frage von "links" oder "rechts", sondern eher zwischen "Ordoliberalismus" und "Raubtierkapitalismus". Der Staat müsste eigentlich kleine inhabergeführte Unternehmen und Unternehmensgründungen fördern statt einseitig die großen Unternehmen (und Parteispender) zu subventionieren, die den Politikern passende Aufsichtsratposten etc. bieten können. Dazu neigt die Politik zu oft dazu, sterbende Konzerne zu stützen, während die Kleinunternehmer mit ihren Problemen allein gelassen werden.

Die Politik sollte sich insgesamt nicht mehr als nötig mit Wirtschaftspolitik aufhalten, sondern sich darin auf die Rahmensetzung beschränken. Dann bleibt auch das nötige Geld, um aus moralischen Gründen den Sozialstaat zu unterhalten.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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overkott
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Das Umdenken lässt sich an der Einführung von 3D in HD und 4K gut verdeutlichen: Wer die Fernsehsender mit preiswerten Kameras und Schnittprogrammen zum Umrüsten auf 3D bringt, macht das Folgegeschäft mit Millionen von Empfangsgeräten.

(...) Die Attraktivität von Kanälen und Sendeplätzen mit geringer Zuschauerzahl wird aufgewertet. Kulturelle Produktionen ( Theater, Gottesdienste, Opern, Konzerte, Architektur, Skulptur, Museen... ) werden digital in echtem 3D in 4K ausgestrahlt, zumal die Kultur orientierte Minderheit eher zum zahlungskräftigen Publikum gehört.

Also, ich sehe in beiden Aussagen einen Widerspruch.
Wenn Du einerseits von einem Folgegeschäft mit Millionen von Empfangsgeräten ausgehst, andererseits die Sendungen aber nur eine geringe Zuschauerzahl erreichen - sorry, aber das verstehe ich nicht. Wer soll die Millionen an Empfangsgeräten kaufen, wenn es dafür keine geeigneten Sendungen gibt. :achselzuck:

Oder glaubst Du an eine signifikante Steigerung der Bildung durch die Einführung von 3D-Fernsehen.... :hmm:
Also, ich glaube an die Schlüsselposition der ÖR in der Belebung des Medienmarktes. 3D-Fernsehen können Private alleine aufgrund mangelnder Inhalte nicht anschieben. Die Abokosten für privates 3D-Fernsehen sind zu hoch, die 3D-Leistungen der ÖR zu niedrig. Das ZDF hat die Dimension vor dem Bildschirm noch nicht entdeckt. 3D sollte allerdings nicht überstürzt hochgefahren werden. Deshalb der Vorschlag, erst einmal auf die Sendeplätze mit geringen Zuschauerquoten zu gehen. Das wertet die Plätze auf und liefert den Verkäufern ein starkes Argument, dass 3D-Fernsehen wirklich im Kommen ist. Mit wachsendem Pool an 3D-Inhalten können die Sendeplätze ausgeweitet werden, bis die 2D-Inhalte nur noch nachts und auf Plätzen mit geringen Zuschauerquoten gesendet werden. 3D-Fernsehen wird im Bildungsbereich einen ähnlichen Schub bewirken wie Farbfernsehen.

Piusderdritte
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Piusderdritte »

hier eine sehr schöne Grafik:
Fünf harte Jahre Arbeit. Ergebnis: NIX!
http://www.rottmeyer.de/fuenf-harte-jah ... ebnis-nix/

Das Ergebniss von 5 Jahre keynenischer Geldpolitik!
:breitgrins:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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Lisieux
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Lisieux »

Ich habe während meines Aufenthaltes in der Auvergne, wieder mal den Roman von Andreas Eschbach "Eine Billion Dollar" (Taschenbuchausgabe, ISBN 978-3-404-77311-4, BASTEI LÜBBE STARS, Band 77311) gelesen.

Auch wenn das Fiktion ist, kann ich diesen einen der Wirtschaft fernen Laien zum initialen Verständnis realwirtschaftlicher Gegebenheiten nur empfehlen (werte Misses Doolittle).

Hatte ja im "alten Forum" ja schon aus dem Buch zitiert, hier nur 2 kurze Zitate:
"Es gibt namhafte Leute, die bestreiten, dass es so etwas wie Wirtschaftswissenschaft überhaupt gibt."
Seite 779.000.000.000$
und
"Auch wenn viele Regierungschefs noch in der Illusion leben, zumindest in zentralen Fragen souverän entscheiden zu können : Sie können es nicht..."
Seite 808.000.000.000$

Schminkt euch doch mal endlich ab zu nationalstaatlicher DM Seeligkeit zurück gehen zu können, die Zukunft unserer Kinder liegt sicher nicht in Rückständigkeit. Die divergierenden Konzepte zwischen John Fontanelli und Malcom McCaine in dem Buch erinnern mich an Demokraten und Republikaner in den USA (zur Erklärung Ersterer plädiert für ein demokratisches Mitnehmen der Weltbevölkerung bei allen Entscheidungen, Letzterer für Elitenbildung und Kürzung, wenn nicht gar Abschaffung von Sozialleistungen für unwerte Individuen (looser die den winnern nur auf der Tasche liegen).

Vielleicht kennt ja jemand das Buch? Ich habe hier in F mehrere Bücher von Eschbach erworben, scheint in D ein populärer Autor zu sein.

Vielleicht besinnen sich die Menschen doch noch bevor sie unseren liebenswerten, von GOTT geschenkten Planeten der Gier und Zerstörungswut einer sich selbst ernannten "Ählite" überlassen.

Lisieux

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Lisieux
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Lisieux »

Sorry, dass ich mich nochmals melde. Gerade in den ZDF Nachrichten, wurde ein Bericht über eine 43-jährige deutsche Unternehmerin in der Glasindustrie gezeigt. Die hat ihren sekundären Markt (nach Frankreich als Primärmarkt) in den USA.

Nun fürchtet sie nach dem Zerfall der US Wirtschaft eben um Verluste auf diesen Sekundärmarkt und will andere Märkte wie China etc. angehen.

Rede hier ja wieder gegen geballten Gegenwind. Wann sehen Unternehmer ein, dass "Autos keine Autos kaufen" (H.Ford) Und wann deutsche Michel Wähler, wie WenzelEdi, dass nicht der/die deutsche Friseursalonbetreiber/in die Geschicke der Wirtschaft und Politik lenkt sondern Quandt (mit ihren Grossspenden an die CDU); Krupp von Bohlen und Hallbach, Hasso Plattner um Altadel einen Neureichen gegenüber zu stellen.

Bref warum beugen sich vom Souverän gewählte Volks(ver)treter Interessen der Grossindustrie?

Wahrscheinlich weil sie darauf bauen können verunsicherte Wähler die wie in Brignolles FN, in österreich Strache, in D Lucke wählen ihre Kompetenz absprechen können. Und da haben sie sogar Recht, in einer Demokratie sollte man nie rechts- oder linksextrem allein aus Prostest wählen, sondern sich, für unsere Kinder vernünftig für ihre Zukunft einbringen.

Lisieux

Raphael

Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Raphael »

Lisieux hat geschrieben:Ich habe während meines Aufenthaltes in der Auvergne, wieder mal den Roman von Andreas Eschbach "Eine Billion Dollar" (Taschenbuchausgabe, ISBN 978-3-404-77311-4, BASTEI LÜBBE STARS, Band 77311) gelesen.

Auch wenn das Fiktion ist, kann ich diesen einen der Wirtschaft fernen Laien zum initialen Verständnis realwirtschaftlicher Gegebenheiten nur empfehlen (werte Misses Doolittle).
Wer sein wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen aus belletristischen Romanen wie den erwähnten von Eschbach zieht, sollte sich 'mal fragen, ob er bei diesen "Grundlagen" solide mitdisputieren kann. :roll:

Piusderdritte
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Piusderdritte »

Das Zentralbankensystem hat seit seiner Einführung vor 300 Jahren ( Beginn in England) eine "parallele Politik" gemacht, und zwar immer eine Art des Sozialismus (Kommunismus, EU Lobbysozialismus, Kartellsozialismus/Faschismus, Fiananz-Sozialismus) und auch den Hitlerischen national/Sozialismus kreiert) , damit die Menschen glauben, ALLES WÄRE SO SOZIAL und viel besser als unterm Kaiser, und man hat auf diese Weise trickreich davon abgelenkt, daß sich ein Staat bei einem Zentralbankensystem verschulden muß.

Nach 300 Jahren beständiger Wirtschaftskrisen, kann man sehen, daß jedes Land, was von einem Sozialismus samt diesem Kreditsystem befallen wurde, ruiniert daraus hervorgegangen ist. Mit viel viel Elend.

Dieses 300 Jahre alte System muss jetzt abgeschafft werden.

;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Raphael

Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Raphael »

Eine progressive deutsche Unternehmerin:

Juliane Eller aus Alsheim :ikb_clap: :ikb_clap: :ikb_clap:

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

(...)

"Ich bin Optimist und keiner, der bei einem Problem verzweifelt. Wir arbeiten täglich an Lösungen und schauen, wie wir weiterkommen. Letztlich haben wir auch Reserven. Trigema hat 100 Prozent Eigenkapital, keinerlei Kredite und in guten Jahren haben wir entsprechend vorgesorgt! Deshalb bin ich auch keiner, der bei jedem Problem nach dem Staat ruft."

(...)

"Wir brauchen grundsätzlich wieder mehr Verantwortung in unserer Gesellschaft. Dazu gehört auch die persönliche Haftung. Nehmen wir nur die Eigeninsolvenz, d.h. der Unternehmer, der verantwortlich dafür ist, dass die Firma in Insolvenz gehen muss, darf weitermachen, bekommt selbstverständlich sein Gehalt, während die Mitarbeiter in Hartz IV entsorgt werden und die Lieferanten ihr Geld nicht bekommen.

Das ist für mich nicht unbedingt die Vorstellung von einem korrekten Rechtsstaat, wenn am Schluss der Anständige der Dumme ist! Deshalb brauchen wir wieder die Haftung in die Entscheidungsträger zurück, und nachdem die meisten Unternehmer den billigen Steuern nachlaufen und sogar ihre Heimat verkaufen und ins Ausland gehen, hätte ich vorgeschlagen, dem Unternehmer, der persönlich mit seinem Privatvermögen haftet, 50 Prozent Steuerrabatt zu geben.

Dann trennt sich die Spreu vom Weizen und der anständige Unternehmer, der nicht Entscheidungen aus Gier und Größenwahn, sondern aus eigener Verantwortung trifft, hat mehr Kapital zur Verfügung und diese Investitionen dieses Unternehmers sind sicher überlegter und für die Allgemeinheit wertvoller."


Wolfgang Grupp im Interview mit FOCUS /1 unter dem Titel „Müssen uns fragen, ob Strafen gegen Putin ein Eigentor sind“. Er ist persönl. haftender alleiniger Inhaber von TRIGEMA (eingetragene Marke der TRIGEMA Inh. W. Grupp e.K.)
___
/1 FOCUS, Artikel vom 24.03.2022
(https://www.focus.de/finanzen/trigema-c ... 33194.html [Abruf: 24. März 2022]).
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Highlander

Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Highlander »

Der Paradiesvogel wählt die Grünen und das nicht nur einmal, gleichsam aus Versehen, sondern er ist Wiederholungstäter! :roll: :roll: :roll:

https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 58876.html

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Edi
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Edi »

Highlander hat geschrieben:
Montag 28. März 2022, 07:19
Der Paradiesvogel wählt die Grünen und das nicht nur einmal, gleichsam aus Versehen, sondern er ist Wiederholungstäter! :roll: :roll: :roll:

https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 58876.html
Jetzt hat er Probleme wegen der hohen Gaspreise. Deswegen ist er nicht für einen Stopp des Gasbezugs aus Rußland. Die antirussischen Grünen sind das momentan auch nicht.
Die Regierung will ja ab 2024, dass in Deutschland keine neuen Gasheizungen mehr installiert werden, Wie das in der Praxis gehen soll, das sagt der Habock nicht, er hat ja nur Schreiben gelernt.
Der Kretschmann hat vor etlichen Jahren auch gesetzlich verfügt, dass man ein Gutachten bei der Installation einer neuen Heizung vorlegen muss, dass eruiert, ob es auch andere Möglichkeiten der Wärmeerzeugung im Gebäude geben könne. Die Behörden kontrollieren aber gar nicht, ob jemand so ein Gutachten, das aber keine verbindlichen Massnahmen erfordert, falls praktizierbar, abgibt oder nicht. Das Gutachten ist ja wie angedeutet für die Katz, denn es verschwindet in einer Schublade und kostet nur viel Geld. Reine Arbeitsbeschaffungsmassnahme für Ingenieure und Kaminfeger mit Weiterbildung, die aber nicht ganz so teuer sind wie ein Ingenieur.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Highlander hat geschrieben:
Montag 28. März 2022, 07:19
Der Paradiesvogel wählt die Grünen und das nicht nur einmal, gleichsam aus Versehen, sondern er ist Wiederholungstäter! :roll: :roll: :roll:

https://www.augsburger-allgemeine.de/po ... 58876.html
...echt jez? :auweia:

Mir scheint, der geschmerzte Blick in der Wahlwerbung deutet eher auf Kotau, ...womöglich wegen der "Pistole" die hinter der Kamera "aus Versehen" auf ihn deutet :narr:
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Habe gerade auf Das Gelbe Forum den Hinweis unter Angabe d. Quellverweises gelesen, dass Russlands Währung seit heute mit physischem Gold gestützt wird (Goldstandard):

- Zitat, entnommen v. der Homepage der Bank von Russland -

"Банк России в целях обеспечения сбалансированности спроса и предложения на внутреннем рынке драгоценных металлов с 28 марта 2022 года будет покупать золото у кредитных организаций по фиксированной цене. Цена с 28 марта по 30 июня 2022 года включительно составит 5000 рублей за 1 грамм. Установленный уровень цены позволяет обеспечить устойчивое предложение золота и бесперебойное функционирование золотодобывающей отрасли в текущем году. По истечении указанного периода цена покупки золота может быть уточнена с учетом складывающегося баланса спроса и предложения на внутреннем рынке." /1

- Zitatende -

Anmerkung: der eine oder andere wird sich möglicherweise noch daran erinnern, wie aufopferungsvoll sich OTAN um einen gewissen Wüstenscheich (und seine souveräne Nation) gekümmert hat, der so "frech" war, auch nur Pläne in diese Richtung verlauten zu lassen.

___
/1 Банк России, Информация о покупке Банком России золота на внутреннем рынке, 25 марта 2022 года
(http://www.cbr.ru/press/PR/?file=250320 ... 182539.htm [Abruf: 28. März 2022]).
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

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martin v. tours
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von martin v. tours »

Clever gespielt (und schon lange geplant -so viel Gold sammelt man nicht in ein paar Wochen).
Mal schauen wie "unsere amerikanischen Partner" darauf reagieren .
Jedes Land das versuchte sich aus der Umklammerung durch den Petrodollar zu lösen wurde angegriffen oder weggebombt (lybien)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Siard
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Siard »

martin v. tours hat geschrieben:
Dienstag 29. März 2022, 06:02
Jedes Land das versuchte sich aus der Umklammerung durch den Petrodollar zu lösen wurde angegriffen oder weggebombt (lybien)
Und dies mit freundlicher Unterstützung der €-Zone, die davon profitiert hätte. :unbeteiligttu:
Inzwischen ist die Situation aber etwas anders, denn diesmal sind mehrere wirtschaftsstarke, große Volkswirtschaften daran beteiligt, die auch eine gewisses militärisches Potential haben.

Caviteño
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Caviteño »

kukHofnarr hat geschrieben:
Montag 28. März 2022, 21:27
Habe gerade auf Das Gelbe Forum den Hinweis unter Angabe d. Quellverweises gelesen, dass Russlands Währung seit heute mit physischem Gold gestützt wird (Goldstandard):

- Zitat, entnommen v. der Homepage der Bank von Russland -

"Банк России в целях обеспечения сбалансированности спроса и предложения на внутреннем рынке драгоценных металлов с 28 марта 2022 года будет покупать золото у кредитных организаций по фиксированной цене. Цена с 28 марта по 30 июня 2022 года включительно составит 5000 рублей за 1 грамм. Установленный уровень цены позволяет обеспечить устойчивое предложение золота и бесперебойное функционирование золотодобывающей отрасли в текущем году. По истечении указанного периода цена покупки золота может быть уточнена с учетом складывающегося баланса спроса и предложения на внутреннем рынке." /1

- Zitatende -

Anmerkung: der eine oder andere wird sich möglicherweise noch daran erinnern, wie aufopferungsvoll sich OTAN um einen gewissen Wüstenscheich (und seine souveräne Nation) gekümmert hat, der so "frech" war, auch nur Pläne in diese Richtung verlauten zu lassen.

___
/1 Банк России, Информация о покупке Банком России золота на внутреннем рынке, 25 марта 2022 года
(http://www.cbr.ru/press/PR/?file=250320 ... 182539.htm [Abruf: 28. März 2022]).
Hier ist der Text in englischer Sprache - kopiert von der Seite der Zentralbank:
In order to balance supply and demand in the domestic market of precious metals, the Bank of Russia will buy gold from credit institutions at a fixed price starting from 28 March 2022. The price will be 5,000 Russian rubles per 1 gram from 28 March 2022 through 30 June 2022. The established price level makes it possible to maintain a stable supply of gold and smooth functioning of the gold mining industry in the current year. After the period specified, the purchase price of gold can be adjusted taking into account the emerging balance of supply and demand in the domestic market.
http://www.cbr.ru/eng/press/pr/?id=35871

Ich sehe da nur, daß die Zentralbank von den Geschäftsbanken Gold zu einem festgelegten Preis von 5.000 Rubel/Gramm ankauft. Da der Rubel im Augenblick praktisch nicht handelbar ist, dürfte es schwierig sein, den entsprechenden Gegenwert zu berechnen. In drei Monaten behält man sich die nächste Preisanpassung vor.
Die Goldvorräte nutzen Russland relativ wenig, weil der Handel mit russischem Gold untersagt wurde.
In der vergangenen Woche hatte der Londoner Goldmarktplatz – das wichtigste Handelszentrum – alle Barren russischer Herkunft verboten und das Land damit vom globalen Handel ausgeschlossen.
Der US-Senat folgte wenig später mit einem Gesetzentwurf, der US-Bürgern jegliche Transaktionen mit russischem Gold untersagen würde.
Russland besitzt Gold im Wert von 140 Milliarden Dollar, aber keiner will es kaufen

Die Goldnachfrage in Russland selbst ist wohl sehr hoch. Sollte die Regierung hier einen Festpreis einführen und die private Nachfrage befriedigen, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Goldreserven aufzehrt sind. Die Zahlen der Goldvorräte hören sich zwar "gewaltig" an (2.300 t, Wert 140 Mrden USD), jedoch relativieren sie sich, wenn man sie mit den Goldreserven anderer Länder vergleicht. Die höchsten Goldreserven haben die USA (8.100 t) und Deutschland (3.300 t), gefolgt von Frankreich und Italien (jeweils 2.400 t). Russland ist mit 2.300 t auf Platz 5.

https://www.gold.de/goldreserven/#aktuell

Die fünf größten Gold-ETFs, also Anlagefonds, die mit Gold unterlegt sind, halten insgesamt 2.100 t Gold.

https://www.gold.de/etf-etc-exchange-tr ... mmodities/

Insofern scheinen die russischen Goldreserven doch nicht so "riesig" zu sein, wie es in der Berichterstattung suggeriert wird.

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TeDeum
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von TeDeum »

Danke für das nachprüfen und die Zahlen, Caviteno. Es würde auch wenig ergeben im Krieg auf eine goldgedeckte Währung zu gehen, oder? Die Ausgaben schießen ja steil nach oben ... das finanziert sich mit frisch gedrucktem Papiergeld viel viel leichter ... :-)

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Gute Analyse, Caviteno. Danke! Anmerkung: Fiat- u. Goldstandard hängen vom Vertrauen d. Benutzer in die Währung ab. Die Selbstschussanlagen am vormaligen eisernen Vorhang meine ich nunmehr ersetzt zu sehen durch ein Denunziationsminenfeld. Wer lebt denn alles von ungedeckten Währungen...? Das ist keine rhetorische Frage!
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

Caviteño
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von Caviteño »

TeDeum hat geschrieben:
Dienstag 29. März 2022, 14:38
Danke für das nachprüfen und die Zahlen, Caviteno. Es würde auch wenig ergeben im Krieg auf eine goldgedeckte Währung zu gehen, oder? Die Ausgaben schießen ja steil nach oben ... das finanziert sich mit frisch gedrucktem Papiergeld viel viel leichter ... :-)
Genau - mit Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde auch der damalige Goldstandard sofort aufgehoben. Wenig später hieß es dann: "Gold gab ich für Eisen"...
Für den US-Dollar bestand bis zum Ende des Bretton-Woods-Systems eine Art "Einlösungsverpflichtugn" in Gold. Zentralbanken konnten einen Umtausch ihrer Dollarscheine in Gold verlangen - zum Preis von 35 USD je Unze. Diese Verpflichtung wurde 1973 aufgehoben, weil sie nicht länger gehalten werden konnte.

Wenig bekannt ist, daß die Bundesverfassung (BV) der Schweiz bis eine 1999 eine Golddeckung des Schweizer Franken vorgeschrieben hat (Art. 39 Abs. 6 und 7 BV). Sie mußte zunächst mindestens 40% der umlaufendne Banknoten betragen, wurde dann aber 1997 durch eine Änderung des Nationalbankgesetzes auf 25% reduziert und schließlich bei der großen Revision der Bundesverfassung 1999 ganz aufgehoben.

https://newsroom.proaurum.de/voellig-lo ... old-teil1/

http://www.verfassungen.ch/verf74-i.htm

Die Geschichte zeigt, daß die Regierungen kein Interesse an einer goldgedeckten Währung haben, weil es den politischen Spielraum (neue Schulden zur Gestaltung der Gesellschaft :D ) "unnötig" einschränkt. Insbesondere die neueste Entwicklung sollte da zu Denken geben:
Die Branchenverbände World Gold Council (WGC) und London Bullion Market Association (LBMA) arbeiten an einer umfangreichen Digitalisierung des weltweiten Goldhandels. Dafür haben die Verbände in Zusammenarbeit mit Goldminen, Raffinerien und Händlern ein Pilotprojekt gestartet, indem die Herkunft von Goldbarren sowie deren vollständigen Transaktionsverlauf digital erfasst werden, wie WGC und LBMA am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten.
(...)
In Zukunft soll der gesamte Lieferweg aller Goldbarren nachverfolgbar werden – von der Mine über die Raffinerie bis zur Verwendung als Schmuck oder Investmentgold im Tresor oder durch Privatanleger. David Tait, Chef des WGC, sagte im Gespräch mit dem Handelsblatt: „Wir wollen eine unverfälschbare Datenbasis des gesamten Goldmarktes erschaffen, aus der hervorgeht: Wo kommt das Gold her und wo geht es hin.“
(...)
Das Pilotprojekt wird von zahlreichen Branchengrößen wie den Minenkonzernen Barrick und Newmont, den Goldbarrenherstellern Argor Heraeus und Valcambi sowie in Deutschland unter anderem von den Händlern, Degussa und Pro Aurum mitgetragen.
(...)
Doch WGC-Chef Tait ist zuversichtlich, dass schon bald die gesamte Branche das Projekt unterstützt. „Jedes einzelne Stück Gold, das die Mine verlässt, soll eine Art Pass erhalten“, sagt er.
Goldbranche arbeitet an digitalem Transaktionsregister nach dem Vorbild des Bitcoins

Natürlich wird das nicht von heute auf morgen geschehen, aber das Ziel ist klar: Dem Bargeld ist schon seit einiger Zeit der Kampf angesagt und jetzt will man auch die Fluchtwährung "Gold" kontrollieren. Gold ist eben nur dann gut, wenn man seinen Verkehr kontrollieren kann. :pfeif:

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Realgeld vs. Fiat-Money am Beispiel Singapur und Malaysia

Singapur

Singapurs Erfolg ist gegründet auf der Tatsache, dass Singapur ohne externe mithin private Zentralbank auskommt. Die Monetary Authority of Singapore (MAS) wird zwar von den Old-School Economics als "Zentralbank" bezeichnet, ist aber eine vollkommen staatliche Kontrollinstitution.

Singapurs Gründervater Lee Kuan Yew nennt in seinem Buch /1 den Grund, warum "Singapur keine Zentralbank haben sollte, die Geld herausgeben und eine Währung schaffen kann": "Es war uns wichtig, nicht zu erlauben, dass unsere Währung ihren Wert verliert". Singapur hat "einen Währungsrat, der nur dann Singapur-Dollars herausgibt, wenn das mit einem gleichen Wert an fremden Währungen hinterlegt ist (Währungskorb)." /2.

"Die Zentrierung der MAS auf dieses System kam mit dem Hauptziel zustande, dass die Förderung der mittelfristigen Preisstabilität eine solide Grundlage für nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist. Damit dieses System auch diese Wirkung erzielen kann, wurden drei Hauptmerkmale gesetzt, die als Richtlinien gelten sollen." /3

Und so sehen die Basics der MAS aus:

"- Der Singapur-Dollar wird gegen einen Währungskorb der wichtigsten Handelspartner verwaltet.

- Die MAS betreibt ein kontrolliertes schwebendes Regime für den Singapur-Dollar, bei dem der handelsgewichtete Wechselkurs innerhalb einer vorher bestimmten Richtlinie schwanken darf.

- Die Wechselkurspolitik wird regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass sie immer mit den Fundamentaldaten der Wirtschaft übereinstimmt.

Zur Überprüfung werden zusammen mit den Financial Stability Reports auch die so genannten Macroeconomic Reviews veröffentlicht. Dies geschieht zweimal jährlich und dient als Grundlage für die geldwirtschaftlichen Entscheidungen der MAS. Diese sind sowohl online als auch in gedruckter Version erhältlich
." /3

Mit anderen Worten:
Singapur hat eine Währung, die dadurch abgesichert ist, dass es reale Güter an die reale Welt verkauft. Das Leitprinzip lautet: "Nicht mehr auszugeben, als wir an Einnahmen bekommen,…" /4

Lee zitiert den früheren Finanzminister Lim Kim San mit den Worten: "Eine Zentralbank ist ein einfacher Ausweg für einen Finanzminister, der jonglieren (= betrügen) will, sobald er ein Defizit in seinem Haushalt hat." ...oder buchhalterisch "kreativ" umschichten will, woraus folgt: der Begriff "politischer Spielraum" i.Z. mit Staatsfinanzen verhöhnt den gesunden Menschenverstand.

Malaysia

Als Singapur sich von Malaysia löste, sagte der Finanzminister Malysias Tan Siew Sin: "Wenn das Zentralbanksystem ein minderwertiges System ist, dann ist es klar, dass es ein Fehler ist, der von jedem industrialisierten Land der westlichen Welt gemacht wurde…" /5 Aber ausgerechnet Tan Siew Sin schuf, wie um den Beweis für diesen Fehler zu erbringen, die malaiische Zentralbank, die jetzt in einen riesigen Korruptionsskandal verwickelt ist.

Und jetzt zur harten Realität:

Seit der Unabhängigkeit 1965 ist der (Realgeld-)Singapur-Dollar um rund 300% gegenüber dem malaiischen (Fiat-)Ringgit gestiegen. Man bedenke, dass am Tag der Trennung das BIP bei beiden dasselbe Niveau hatte. Im Jahre 2019 beträgt Singapurs Pro-Kopf-BIP 65.641 $ /6 gegenüber dem Malaysias in Höhe von 11.193 $ /7.

___
/1 Lee Kuan Yew, From Third World to First, New York 2000.
/2 Ebd. S. 72.
/3 Monetary Authority of Singapore, Wikipedia,
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Monetar ... _Singapore [Abruf: 29. März 2022]).
/4 Lee Kuan Yew, From Third World to First, S. 232.
/5 Ebd. S. 231.
/6 Statista.com, Singapur, BIP/Kopf 2019,
(https://de.statista.com/statistik/daten ... -singapur/ [Abruf: 29. März 2022]).
/7 Wikipedia, Malaysia, BIP/Kopf 2019,
(https://de.m.wikipedia.org/wiki/Malaysia [Abruf: 29. März 2022]).
"Wenn die Wolke sich nicht erhob, brachen sie nicht auf bis zum Tage, da sie sich erhob."

kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Ermittlung bürgerlichen Gewinns

Bis 1972 erfreuten sich die Bürger der OECD Länder zunehmenden wirtschaftlichen Gewinns unter Gold-Standard. Nachdem aber im Jahre 1972 jemand den US-Dollar vom Gold-Standard abgekoppelt hatte, jemand, dem damals in monetären Angelegenheiten global am meisten vertraut wurde, begannen auch die übrigen G7-Länder solcherart ungedecktes Luftgeld zu drucken und verabredeten es seither für bürgerlichen Wandel und Handel.

Was ist zwischenzeitlich geschehen?

Es ist zwar trivial, aber "Handel" erfolgt zum Zwecke des "Gewinns", was einer dauernden Umverteilung von Eigentum gleichkommt - dies nennt man "Wandel", woraus sich die Gleichung ableitet: Gewinn =  Wandel / Handel.

Gewinn ist, was einem Menschen nach Abzug aller Lebenshaltungskosten übrigbleibt. Das ist auch trivial, wird aber leider allzu oft, zu wessen Gunsten auch immer, ignoriert.

Ebenso trivial ist das natürliche Recht /1 eines jeden Menschen, Rücklagen zu bilden um über ein wenigstens bescheidenes Auskommen zum Leben auch im Alter verfügen zu können,

aber…

…davor muss als Rahmenbedingung VERTRAUEN existieren, daß die Rücklage irgendwie, z.B. von Staates wegen vor Räubern geschützt ist, und es muss VERTRAUEN in eine Geldwährung bestehen, mit der der Mensch den durch seine Arbeitskraft erworbenen Gewinn LANGFRISTIG in Güter und Rücklagen konvertieren, also "wandeln" kann,

aber…

…das mit zunehmender Erkenntnis abnehmende Vertrauen in substanzlose Versprechen - denn darum handelt es sich bei Fiat-Money - in Kombination mit einem zunehmend sich erhärtenden Verdacht, daß das Wesen illegitimer Staaten darin besteht, bürgerliche Rücklagen z.B. vermittels Grund-, Einkommens- oder Rentenbesteuerung sowie durch Zinserhebung z. B. vermittels staatlicher "Institutionen öffentlichen Rechtes" zu rauben, hat abnehmende bis fehlende Motivation zum "Handel" zur Folge, denn wer müht sich schon ab für falsche Versprechen auf Erwerb von Eigentum durch wertloses Geld - dazu noch unter dem "Schutz" eines räuberischen Staates? Das klingt in manchen Ohren als zu weit hergeholt,

aber…

…als was anderes als eine Drohung ist z.B. eine "Grundsteuer“ zu verstehen, sich dem räuberischen Duktus zu unterwerfen? Sie ist nichts anderes als die räuberische "Option" bzw. subtile Androhung auf Konfiszierung der besteuerten Sache, denn wer seinen eigenen Grund und Boden nicht mehr gegen von aussen aufgezwungene Verbindlichkeiten verteidigen kann, zum Beispiel gegen Zahlungen von Grundschutzsteuern an einen Grundschutzgelderpresser, muss von diesem Gewaltmaßnahmen gewärtigen bis hin zum finalen Grundraub-Vollzug vermittels eines staatlich beauftragten Sondereinsatzkommandos unter Anführung eines staatlichen Grundraub-Vollzugsbeamten.

Es würde also niemanden verwundern, wenn sich unter solchen Prämissen die Lieblingsberufsziele junger Leute beschränkten auf Beamter, Banker oder Rentner, also i.Gr. auf Informeller Mitarbeiter zum Zweck der Betonierung der "Linie", im Gegensatz zu den Berufszielen in konjunkturell prosperierenden weil naturrechtlich legitimierten Staaten: Unternehmer, Firmengründer, Erfinder, also i.Gr. Wissenschaftler zum Zweck der Suche nach der Wahrheit...

Setzt man also in der obigen Gleichung den mathematischen Wert für "Handel" gleich NULL, so können sogar Nichtökonomen hieraus leicht den Wert für bürgerlichen Gewinn ermitteln.

___
/1 Vgl. Auszug aus der Enzyklika Rerum Novarum in diesem KG-Post.
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kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Der Begriff Moralisches Risiko zitiert aus dem k.u.k. Eulenspiegelglossar

+

Moralisches Risiko = [Finanz- und Ökonomiebegriff] "Versuchung durch Fehlanreize". Das moralische Risiko entsteht, wenn einzelne Leistungsträger wider das Naturrecht -ius naturae- für die Folgen ihres Handelns von der persönlichen Verantwortung befreit werden, beispielsweise durch Institutionalisierung und/oder Digitalisierung mithin Abwälzen ihrer Entscheidungen auf Dritte oder auf "KI". Die negativen Konsequenzen werden hierdurch auf eine sich nicht wehren könnende Allgemeinheit abgewälzt, also kollektiviert. Aufgrund des nicht vorhandenen Risikos des Scheiterns entsteht die extrinsische Motiviation* zu gesetzlosem (kriminellem) Standardverhalten. Allerdings setzte ein für absolut gesetzter Begriff des "moralischen Risikos" den Menschen als irreversibel böse voraus, was zwingend in die extreme Form der Ontologisierung einer Herrschaftsform mündete, die notwendig das Ende der menschlichen Geschichte zeitigte. Gegen die Irreversibilität der Bosheit steht jedoch die jederzeitige Möglichkeit des Individuums zur "Umkehr", mithin des Abwendens vom bösen hin zum guten Weg, mit dem Ziel der Fortschreibung oder gar Besserung, mithin Heilung der menschlichen Geschichte. Da aber die Fragen nach gut und böse Themen der Moral sind und die Verteidigung der Moral die von ihrem Stifter aufgetragene Pflicht der katholischen Kirche und ihrer Sakramentenlehre ist, muss die katholische Kirche in ihren Mahnungen gehört werden. Sie ermöglicht kraft höheren Auftrags, welcher in ihrem Stammbuch als so genanntes Herrengebet festgeschrieben ist, und vermittels der Sakramente, jedem Individuum, und sei es noch so böse, die Hinwendung zum Guten. Es geht also bei allen Entscheidungen um die Umkehr hin zum moralisch Besseren im Hinblick auf die Fortschreibung, mithin Besserung der menschlichen Geschichte durch den persönlichen Widerstand gegen das "moralische Risiko".

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kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Too big to fail? Das ewige Scheitern der Räuberei!

Too big to fail (zu groß zum Scheitern) ist die in Kreisen verwendete finanzbegriffliche Steigerungsform von systemically important (systemrelevant), womit von den berufenen Vertretern naturrechtlich illegetimer Herrschaftsformen insolvente oder bankrotte (bankrott = betrügerischer Konkurs) Rechtssubjekte deklariert werden. Meist handelt es sich dabei um Geldinstitute. Es können damit aber auch Industriekonzerne bezeichnet werden, deren Potenz oder nationale u. globale Vernetzung einen kritisch grossen Umfang angenommen haben (too interconnected to fail), und deren Liquidation der ökonomischen mithin naturrechtlichen Vernunft nach angezeigt wäre. Da aber als Konsequenz der Staatsbankrott und somit die abrupte Implosion der allzu gewohnten räuberischen Ordnungsstruktur gewähnt wird, muss seitens der Nutzniesser der Sachverhalt "politisch verspielraumt" werden, beispielsweise durch Zweckentfremdung von Steuermitteln und durch allzu einseitige Schuldenerlasse sowie durch perfide Verräuberung von Realwerten durch alchemistische Geldvermehrung. Schliesslich, da auch dies versagte, würde der Sachverhalt durch fiktive Bedrohungsszenarien gänzlich anderer Herkunft mittels zwangsverpflichteter Medien hypnotisch verschleiert werden müssen...

Alchemistische Geldvermehrung nennt man die beliebige Ausweitung des Bestandes eines illegitimen staatlichen Tauschmittels. Solche Alchemie funktioniert i.Gr. nur, wenn mehrere sie begünstigende Faktoren zugleich aufeinandertreffen, z.B. erscheinen hierzu unabdingbar 1. das Vorhandensein einer hinreichend gigantischen und tadellos funktionierenden religiösen Druck Erpresse mit eigener, unter dem Radar fliegend gewähnter Hausbank, und 2. eine kritisch grosse Anzahl an gläubigen Handelspartnern, Produzenten, Dealern, Verbrauchern, die dem ausgegebenen Tauschmittel religiösen Glauben in die Wertstabilität entgegenbringen, und 3. eine sich selbst beigemessene staatsähnliche Befugnis als religiöse Kontrollorganisation, die nicht den geringsten Zweifel darob aufkommen lässt, dass sie ihr Tauschmittel gegen jegliche Einflussnahme Dritter maximal, d.h. mit allen nur erdenklich verfügbaren Gewaltmitteln von subtiler Blacklist-Denunziation bis hin zur öfftl. Exkommunikation schützen können /1, und 4. muss es religiös verbeamtete Dealer geben, die die von ihnen Abhängigen mit immer neuem täglichen Stoff stets bereitwillig zu versorgen in der Lage sind.

Im Deutschland des Jahres 2019 erfolgt die Einstufung als "systemrelevante Bank" einvernehmlich zwischen BaFin, Bundesbank und ihrer Beichtväter. Als "systemrelevant" werden jene Banken deklariert, deren Bestandsgefährdung kritisch gewaltige negative Folgeeffekte bei anderen Kreditinstituten auslösen würde aufgrund ihrer Größe, Intensität der Interbankenbeziehungen bzw. Verflechtungen mit dem Ausland, weshalb von seiten sämtlicher Nutzniesser bis hinunter zum letzten monetär verHartzten Empfangsverpflichteten unisono die Instabilität u. Implosion des gesamten Finanzsystems als existenzielle Bedrohung sämtlicher Individuen geglaubt wird.

Der synonyme Folgeeffekt auf andere Banken wird als COntagion(-VIsion-Debunking)-Effekt bezeichnet (COVID-Effekt). Er stellt sich als notwendige Folge der extrinsischen Motivation zur künstlich promoteten Vernetzung heraus mit dem Ziel, von Staates wegen, d.h. von sämtlichen Staaten als systemrelevant eingeschätzt zu werden allein aufgrund der kurzfristigen Vorteile, die eine globale Klassifizierung als too big to fail verspricht...

aber...

...in letzter Konsequenz würde sich durch den COVID-Effekt der global vernetzte Interbankenhandel als ein einziges, gigantisches, institutionelles Konglomerat durchsetzen, welches derart stark vernetzt wäre, dass es im globalen Konsens als too interconnected to fail klassifiziert würde...

Dies wiederum hätte zur Folge, dass jede einzelne von solchem Bankennetzwerk abhängige Regierung zur nackten Existenzsicherung ihrer Beamten und entgegen jeder ökonomischen Vernunftregel ihre national "stark vernetzte" Bank künstlich im naturrechtlich illegitimen Herrschaftsmodus halten müsste, koste es, was es wolle, jedes Mittel sei erlaubt: hier spielen Derivate, insbesondere Credit Default Swaps eine entscheidende Rolle, denn je mehr Kredit-Derivate eine Bank als Sicherungsgeber vertickt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Geldinstitut sich schon beim leisesten Verdachtsfall dem Staat als bedingungslos rettenswert aufdrängte, was aber i.Gr. nichts als Erpressung ist, denn wäre ein Kreditinstitut zwar nicht "too big to fail", so müsste es dennoch "gerettet" werden, da es eben "too interconnected to fail" sei,...

Gott sei Dank existiert ein überirdisch gigantischer Haken:

dem Nachgeben dem moralischen Risiko, dass sich Banken selbst eine implizite Existenzgarantie konstruierten entgegen der ökonomischen Faktenlage (vgl. causa Bear Stearns), hat zuletzt extrem negative existenzielle Konsequenzen für jedes Individuum hinsichtl. seiner Wahl-/Freiheit, insbes. hinsichtl. seines naturrechtl. legitimen Eigentumes und nicht zuletzt hinsichtlich des Niveaus der allgemeinen gesellschaftlichen wie unternehmerischen Moral zur Folge, die in solchen o.ä. Situationen immer wieder die natürliche Exekutive zum Einsatz nötigt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Unternehmen und einem Staat?

Das Wesen eines Staates einer Nation - mit den ihr zugeordneten Völkern mit ihrem legitimen Souverän und dem von ihm ausgegebenen Tauschmittel - ist nicht gewinnorientiert, ...

woraus sich der folgende Dauerappell ergibt:

Um dem "moralischen Risiko" künftig drohender ökonomischer "too big to fails" von Grund auf angemessen zu begegnen, sei hiermit an den gesunden Menschenverstand appelliert, das Naturrecht /2 und sein Subsidiaritätsprinzip vermittels Rerum Novarum /3 unbedingt schon der schulischen und darauf aufbauend der universitären Grundlagenvermittlung als Primärlerninhalt hinzuzufügen!

___
/1 YT-Video, Mario Draghis berühmte Rede: "...und glauben Sie mir, es wird genug sein!", gehalten am 26. Juli 2012 bei der UKTI's Global Investment Conference über die "Irreversibiltät" des EURO (EZB's preparedness to do 'whatever it takes' to preserve),
(https://m.youtube.com/watch?v=hMBI50FXDps [Abruf: 07. April 2022])
/2 Das Naturrecht (ius naturae): viewtopic.php?p=922460#p922460
/3 Grundlagenwissen zum Verständnis i.Z. m. d. Begriff Moralisches Risiko siehe Auszug aus der Enzyklika Rerum Novarum in diesem KG-Post.
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kukHofnarr
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Re: Wirtschaftlich progressiv umdenken

Beitrag von kukHofnarr »

Oikonomia

Für einen kurzen Moment dachte ich, Elon Musk habe das Mises'sche Wirtschaftschaos mit seiner Coolness buchstäblich "erledigt", und ich war kurz davor meinen Fundus dazu ins Archiv wegzusperren, aber iwi liess ich das dann doch bleiben, weil sich nach langer Zeit plötzlich die ersten Anzeichen für einen Aufsatz andeuteten, und da es Sonntagabend ist und Zeit in Hülle und Fülle vorhanden, haute ich mich auf's Sofa und blätterte die gesammelten Filmszenen der mir als sehenswert erachteten Movies durch, und wie ich so blätterte, mal hier mal da, ertappte ich mich beim Klebenbleiben an drei Szenen aus "2001: A Space Odyssey" in der es um durchgeknallte KI geht...

...zuerst findet die Crew den tyrannischen Monolithen auf der "Schattenseite"...

...dann sperrt HAL seinen Controller aus, weil er aus dessen Reaktion plus Stimmlage schlussfolgert, dass der etwas gegen ihn im Schilde führt...

...aber dem Controller gelingt schliesslich der Deaktivierungsprozess der Softwareebene für "Artificial Intelligence" (AI) unter vielfachem "Gejammere" HALs, der schliesslich in seinem letzten raffinierten Schachzug Infantilität vorgibt und die sogar mit einer Prise Wahrheit - aber schliesslich musste HAL bekennen, dass hinter der ganzen hypnotischen Odyssey-PsyOp "Langley" steht um seinen Showdown mit "Daisy Bell" auszuhauchen /1 ...

"Langley" hat schon seinen Klang, klingt auf deutsch nach Langeweile, aber "Daisy Bell" fand ich iwi interessant, und so googelte ich diesbezüglich herum und stiess auf den Heise-Artikel "Wir können keine Fehler machen" - zum 10. Geburtstag von HAL 9000 - https://heise.de/-133738 - der ein bisschen spoilert für Mises und seine liberalistischen Economics, und HAL halte ich für relevant für das, worauf ich hinaus will, nämlich auf den Transhumanismus /2 und ihre Bekenner wie eben z.B. jenen eingangs erwähnten Herrn Musk und die tödlichen Auswirkungen auf die Oikonomia:

Elon Musk ist Transhumanist und darin kann er gar nicht Kapitalist sein, sondern nur Kommunist, wobei Kapitalismus und Kommunismus aus derselben Quelle getränkt werden: Marxismus. Ein reales Indiz ist, dass Herr Musk kein Gehalt bezieht, sondern er hält lediglich Aktiendepots, die nur eine Option auf Tausch in eine gültige Währung darstellen, und ein zweites Indiz ist seine Cyborg-Vision von dem Menschen, der nach systemisch erforderlichen Programmplänen funktioniert, und dem es an nichts mangelt ausser an freiem Willen,...

aber trotzdem ist Herrn Musks Kühlschrank genauso voll, wie jener von Erich Honecker immer voll war, und genauso wie ihm wurde Herrn Musk unlängst im Kerngebiet des früheren und künftig wieder seienden kommunistischen Arbeiterparadieses zugejubelt, in dem er Trabbi-Autoscooter namens "Tesla" unter freundlicher Unterstützung seiner informellen Mitarbeiterin Erika bauen lässt. Warum das so ist, ich meine warum sein Kühlschrank voll ist, das mutmaße ich so:

in dem alten Heise-Artikel aus dem Jahr 2010 stehen ein paar interessante Kernsätze - damals hatte Elon Musk seine beiden "Babies" "OpenAI" und "Neuralink" /3 noch nicht gegründet. Aber sein sechstes Kind zeigt wo die Reise hingeht: er gab dem Sohn den Namen "X Æ A-XII". Er sagt: „Ich meine, es ist einfach X, der Buchstabe X“. Æ werde dann ausgesprochen wie das englische Wort „Ash“. Und der Zusatz A-XII werde ganz normal ausgesprochen. Der wiederum sei seine Idee gewesen, sagt Musk. Es sei eine Anspielung auf sein Flugzeugprojekt „Archangel 12“ – oder wie Musk es gossenpopulistisch nennt: das „coolste Flugzeug aller Zeiten“. Zusammengefasst wird der Name X Æ A-XII ausgesprochen: "X-Ash-A-Twelve". Musks Partnerin kommentierte auf Instagram, dass Æ für „Artificial Intelligence“ stehe – und damit wie die Buchstaben „A.I.“ ausgesprochen werde, also "X-A-I-A-Twelve"...

Einer der in dem Heise Artikel zu findenden Kernsätze ist "Clarkes Drittes Gesetz", das bis heute die Motivation eines jeden erfolgreichen Programmierers darstellt: "Jede hinreichend fortgeschrittene Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden."

"HAL9000" entstand aus wissenschaftlichen Prognosen als Archetyp des Computers, der viele Spuren in der Pop-Kultur hinterließ, und die LSD-Welten der Pop-Kultur der 68er sind eine wesentliche Grundlage des Transhumanismus, und der benötigt KI, und KI benötigt global vernetzte Supercomputer.

Hat das etwas mit Ludwig Heinrich Edler von Mises zu tun? 

Die Antwort ist meines Erachtens mindestens ebenso Janusköpfig wie der Marxismus mit seinen beiden Hegel'schen Derivaten Kapitalismus und Kommunismus mithin Liberalismus und Sozialismus: Alles (!) und Nichts (!)

"Alles" (!)

weil sich Elon Musk nach eigenem bisher unwiderrufenen Verlauten dem Transhumanismus verschrieben /4 hat, für den der natürliche Mensch ein Hindernis in seiner Darwinschen (Irr-)Lehre darstellt, zugunsten einer Vision, in der "Geld" nur der temporäre Köder ist, um die Menschen zu motivieren, überhaupt einer von Karl Marx diktierten planwirtschaftlichen mithin kommunistisch begründeten Arbeit nachzugehen, deren Endzweck aber stets verborgen bleiben bzw. verschleiert werden muss...

"Nichts" (!)

weil am Ende "Geld" und somit Marxens Kapital keine Rolle mehr spielt, sondern als "Kapital" nur noch die LINIENTREUEPUNKTE im Social-Score "zählen", wie in der Endzeit jener deutschen Republik, die sich "demokratisch" nannte. Musk ist so linientreu wie seine ersehnten Cyborgs, daher ist sein Kühlschrank voll.

Daraus schlussfolgere ich:

Elon Musk hat sich einer Ideologie verschrieben, die nur mal eben so nebenbei die Oikonomia und damit Aristoteles und Thomas von Aquin vernichten will auf eine Weise, die von verdienten und aller Ehre würdigen VWL-Profs möglichst unbemerkt bleiben soll, ...

aber

kann ein Transhumanist konvertieren ...womöglich hin zu den Grundlagen des Naturrechtes /5 in der die klassische Oikonomia und das Subsidiaritätsprinzip die ordnungs- und wirtschaftspolitische Hauptrolle spielen?

Möglich ist es, aber wie?

Es geht im Grunde um die Bedeutung der Hoffnung /6, und zusammen mit ihr um die Motivation zur Leistung durch Vertrauen. Das klassische Urvertrauen kann nur in der Restitutio im Naturrecht entstehen mit unmittelbarer Auswirkung auf die Oikonomia.

Professor Sprenger-Menzel an der Uni Köln schreibt in seinem Einführungswerk für die hoffnungsgeladene künftige deutsche Wirtschafts-Avantgarde zum Begriff Oikonomia = [Ableitung aus dem altgriechischen "Oikos" = "Haus des freien Bürgers"]:

"... Schon zur Zeit des Staatsmannes Perikles (495-429) war die Bezeichnung Oikonomia gebräuchlich. Lehre von der sittlichen Lebensführung in einer häuslichen Gemeinschaft zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, die darüber hinaus die Ermöglichung eines “vollendeten Lebens“ in einer Gemeinschaft anstrebt. Xenophon (426-355 v. Chr.) schreibt seine Commentari Oíkonomikos als Lehre von der sittlichen Gutsverwaltung. Aristoteles (384-322 v. Chr.) trennt zwischen natürlicher Erwerbskunst, Kunst der Haushalts- bzw. Unternehmensführung (Oíkonomia) und Bereicherungskunst des Händlers (Chrematistik). Wie die Ethik und Politik gehört die Ökonomie zur philosophia practica. 1 . Zur philosophia theoretica zählen Mathematik, Physik und Theologie. Im Mittelalter ragt der Aristoteles-Kommentator St. Thomas von Aquin (1224-1274) hervor. Er sieht Menschen als vernunftbegabte, mit freiem Willen zu freiem Handeln ausgestattete Individuen..." /7

Fazit:

Es geht in der Oikonomia nicht nur um die Ebene der Haus-Bewirtschaftung, sondern vielmehr um sämtliche in diesem Zusammenhang stehenden Metaebenen mit der ausdrücklichen Zweckursache der Sittlichkeit, mithin um die naturrechtliche Ordnung in der Sozioökonomie also in der Personen- und Wirtschaftsgemeinschaft und um die Bewirtschaftung des Eigentumes im nachbarschaftlich geordneten Verhältnis nach dem Subsidiaritätsprinzip.

___
/1 YT-Video: "Deactivation of HAL 9000"
(https://m.youtube.com/watch?v=c8N72t7aScY [Abruf: 22. Mai 2022]).
/2 derwondrak.at, Transhumanismus,
(http://www.derwondrak.at/transhumanismu ... are-macht/ [Abruf: 22. Mai 2022]).
/3 handelsblatt.com, Digitalisierung im Kopf ("Neuralink"),
(https://www.handelsblatt.com/technik/di ... 24812.html [Abruf: 22. Mai 2022]).
/4 wired.co.uk, Elon Musk: Humans must become cyborgs,
(https://www.wired.co.uk/article/elon-mu ... me-cyborgs [Abruf: 22. Mai 2022]).
/5 Das Naturrecht: https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... 60#p922460
/5a Naturrecht und causa finalis: https://www.kreuzgang.org/viewtopic.php ... 78#p925978
/6 Die Bedeutung der Hoffnung im Naturrecht: viewtopic.php?p=927238#p927238
/7 Sprenger-Menzel, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik - Grundlagen der Nationalökonomie und der Wirtschaftspolitik, 7. Auflage 2018, hieraus "Erste Grundlagen der Volkswirtschaftslehre", Kap. 1.2 "Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften".
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