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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Verfasst: Mittwoch 17. April 2024, 06:53
von Peduli
Ein interessantes Interview mit Prof. Sinn:
Verteilungskämpfe drohen/Baby-Boomer gegen den Rest

Die jetzige Generation lebt auf Kosten der kommenden zwei, drei, vier Generationen, das könnte sich rächen! :pfeif: :pfeif: :pfeif:

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Verfasst: Mittwoch 17. April 2024, 22:08
von Caviteño
Peduli hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2024, 06:53
Ein interessantes Interview mit Prof. Sinn:
Verteilungskämpfe drohen/Baby-Boomer gegen den Rest

Die jetzige Generation lebt auf Kosten der kommenden zwei, drei, vier Generationen, das könnte sich rächen! :pfeif: :pfeif: :pfeif:
Danke!
Interviews mit Prof. Sinn sind immer ein Genuß. Mir ist aufgefallen, daß er inzwischen resignierter wirkt. Er glaubte früher z.B. noch an eine Änderung oder "Gesundung" des Euros und brachte auch die Idee eines Nord- und Südeuros in die Diskussion. Davon ist nichts mehr zu hören. Er zeigt nur noch die langfristigen Konsequenzen der gegenwärtigen Politik auf und die sind nicht sehr erstrebenswert.

Um bei der Rente zu bleiben: Ich glaube nicht, daß man das Renteneintrittsalter auf 70+ innerhalb der nächsten Jahre anheben kann. Man wird die Differenzbeträge über Bundeszuschüsse ausgleichen und gleichzeitig noch andere Einkünfte der Rentner (z.B. Mieteinnahmen, Kapitalerträge) auf die Rente anrechnen. Außerdem wird man weiter Geld drucken - das ist einfach und geräuschlos.

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Verfasst: Donnerstag 18. April 2024, 08:38
von Peduli
Caviteño hat geschrieben:
Mittwoch 17. April 2024, 22:08
Um bei der Rente zu bleiben: Ich glaube nicht, daß man das Renteneintrittsalter auf 70+ innerhalb der nächsten Jahre anheben kann. Man wird die Differenzbeträge über Bundeszuschüsse ausgleichen und gleichzeitig noch andere Einkünfte der Rentner (z.B. Mieteinnahmen, Kapitalerträge) auf die Rente anrechnen. Außerdem wird man weiter Geld drucken - das ist einfach und geräuschlos.
In der Tat! :daumen-rauf:

Hier wird sicherlich auch der europäische Vergleich herangezogen werden und gegenüber den hochverschuldeten Südländern geht der Deutsche sowieso schon erst sehr spät in Rente. Der Abstand würde noch wachsen. :pfeif: :pfeif: :pfeif:

Dem deutschen Staat wird auch nicht anderes übrig bleiben als den Staatzuschuss für die ges. Rentenversicherung zu erhöhen, weil der Beitragssatz für die Versicherten schon sehr nahe am Maximum der Belastungsmöglichkeit liegt; wenn er nicht sogar schon erreicht ist. :hmm:
Wenn also die Ausgaben aufgrund der Baby-Boomer, die endlich in Rente gehen wollen, steigen und die Zahl der Einzahler wegen demographischer Entwicklungen sinkt, entsteht von zwei Seiten her eine Finanzierungslücke, die geschlossen werden muss.
Denn ein Kapitalstock besteht nicht, sondern nur eine Auszahlungsreserve von ca. drei Monaten. :auweia:

Interessant werden auch die Entwicklungen in den Südländern PIGS + Frankreich sein, denn dort schlägt die Erhöhung des Zinsniveaus erst mit einer gewissen Zeitverzögerung auf die Finanzierungskosten durch. :unbeteiligttu: :unbeteiligttu: :unbeteiligttu:
Wir werden sehen, wann dort die Belastungsgrenze erreicht sein wird, denn einen Schuldendienst von 20% bis 25% des Staatshaushaltes wird man dort nicht stemmen können ...............

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Verfasst: Donnerstag 18. April 2024, 13:17
von Caviteño
Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 18. April 2024, 08:38
Hier wird sicherlich auch der europäische Vergleich herangezogen werden und gegenüber den hochverschuldeten Südländern geht der Deutsche sowieso schon erst sehr spät in Rente. Der Abstand würde noch wachsen. :pfeif: :pfeif: :pfeif:
Nicht nur der Abstand beim Renteneintritt auch die Rentenhöhe sollte einmal betrachtet werden.

Aus dem Bekanntenkreis: Spanierin kommt 1969 nach Deutschland und arbeitet hier bis 1993 in verschiedenen Betrieben als Arbeiterin. Sie geht 1993 zurück nach Spanien und ist dort bis 2015 überwiegend als Verkäuferin in einer Bäckerei beschäftigt.

Die spanische Rente für 22 Jahre Tätigkeit ist so hoch wie die deutsche Rente für 24 Arbeit in Deutschland, obwohl der Lohn hier deutlich höher war als in Spanien. Würde man die KV-Beiträge für Rentner in Deutschland und die 14 Zahlungen im Jahr noch berücksichtigen, wäre die deutsche Rente niedriger. In Spanien fällt kein KV-Beitrag für Rentner an.
Dort zahlen die Arbeitgeber auch einen höheren Beitrag zur Renten- und Krankenversicherung als die Arbeitnehmer. So beträgt der AG-Anteil 23,4% und der AN-Anteil = 4,7%, zusammen also 28,1% zzgl. ca 7% für die Arbeitslosenversicherung. In Deutschland sind die Beiträge auf gleicher Höhe oder leicht höher.
Andererseits hat Gonzalez die Witwenrente fast ganz abgeschafft. Nur wenn der Überlebende keine eigene Rente hat, wird sie gezahlt.

Hier könnte der ÖRR sich einmal Verdienst erwerben und berichten, was in anderen EU-Ländern, wo die Renten höher sind, anders gemacht wird. Aber darauf werden wir wohl warten können, bis im Zuge des Klimawandels in Grönland Erdbeeren angebaut werden. :D

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Verfasst: Donnerstag 18. April 2024, 14:30
von Marion
Caviteño hat geschrieben:
Donnerstag 18. April 2024, 13:17
Aber darauf werden wir wohl warten können, bis im Zuge des Klimawandels in Grönland Erdbeeren angebaut werden. :D
Der Spruch ist nett :)


Wir werden aber länger warten müssen! Die bauen da nämlich anscheinend wegen dem Klimawandel tatsächlich schon Erdbeeren an

https://www.planet-schule.de/schwerpunk ... m-100.html