Der Steuerzahler ist der DummeDie Überschussreserven der Banken der Euro-Zone belaufen sich auf rund 700 Mrd. Euro. Es ist also mehr als genug Liquidität vorhanden und bald schon kommen monatlich 80 Mrd. Euro hinzu. Die neuen vierjährigen Kredite sind hauptsächlich für jene Banken gedacht, die keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben, weil kein privater Investor bereit ist, ihnen Geld zu leihen. Zur Erinnerung: Die faulen Kredite der italienischen Banken sind auf rund 200 Mrd. Euro gestiegen. Das war eine Verfünffachung gegenüber Anfang 2009. Die Geldhäuser leiden seit Jahren unter der schwachen Konjunktur auf dem Heimatmarkt und der Niedrigzinspolitik der EZB. Mit den neuen vierjährigen Krediten führt die EZB den angeschlagenen Instituten über einen Umweg Kapital zu. Ganz offen sagt die EZB das natürlich nicht. Laut den Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) liegen die faulen Kredite der Banken der Euro-Zone insgesamt bei knapp einer Billion Euro. Da fühlt sich Draghi zum Handeln gezwungen.
Mit dem frischen Geld hält Draghi die schwer angeschlagenen Institute am Leben (siehe auch hier die Kritik der Ökonomen am EZB-Entscheid). Gleichzeitig werden sie über die Strafzinsen der vierjährigen Kredite dafür bezahlt, dass die Institute Schulden machen – welcher Irrsinn. Der Sinn der Übung ist nicht zuletzt, dass sie weiterhin Staatsanleihen kaufen können. Dabei liegen die Schulden vieler Länder der Euro-Zone auf Besorgnis erregenden Niveaus. Frankreich hat 2,1 Billionen Euro Schulden. Italien steht mit 2,2 Billionen Euro in der Kreide, dabei ist die Wirtschaftsleistung Italiens nur etwas mehr als halb so groß wie die Deutschlands (Schulden: 2,2 Billionen Euro). Spanien hat 1,1 Billionen Euro Schulden. Gleichzeitig werfen Staatsanleihen von Ländern der Euro-Zone im Volumen von Billionen von Euro Strafzinsen ab. Die Investoren bezahlen also die Länder dafür, dass sie Schulden machen, obwohl die Länder bereits verschuldet sind bis zur Unterkante Oberlippe. Nur mit Draghis immer gigantischerem Gelddrucken kann das Spiel am Leben gehalten und sogar immer weiter auf die Spitze getrieben werden.
Vielen normal Denkenden dürfte klar sein, dass das Experiment böse enden wird und die Steuerzahler am Ende für Draghis Irrsinn teuer bezahlen werden.
Was passiert eigentlich, wenn IT oder F den Euroverbund verlassen? In beiden Ländern gibt es Parteien (Fünf Sterne bzw. FN), die eine solche Forderung erheben. Darüber mag man garnicht nachdenken......
Andererseits kann es auch keine Lösung sein, noch immer mehr Geld nachzuschießen, um diesen Ländern Reformen zu ersparen und sie im Euro zu halten. Das Beispiel GR zeigt doch allen, das Politiker nicht willens und/oder in der Lage sind, die Zeit zu nutzen.