Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

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Pilgerer
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Pilgerer »

Piusderdritte hat geschrieben:Im Grunde genommen sollten wir uns über jeden Steuerhinterzieher freuen.
Warum sollte man einen faschistischen antichristlichen Staat, auch noch mit Steuergeldern unterstützen?
"1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.
2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu.
3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten.
4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut.
5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen.
6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht.
7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt." (Römer 13)
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Peregrin
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Peregrin »

Pilgerer hat geschrieben:
Piusderdritte hat geschrieben:Im Grunde genommen sollten wir uns über jeden Steuerhinterzieher freuen.
Warum sollte man einen faschistischen antichristlichen Staat, auch noch mit Steuergeldern unterstützen?
"1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.
Diese "Obrigkeit'" ist im modernen Demos-Staat aber nicht die Regierung, sondern das Volk selber, von dem ja alle Gewalt ausgeht. Steuerentzug gehört daher zur politischen Teilhabe des mündigen Bürgers.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:Man höre und staune: Die Schwarzer ist nicht alleine! :pfeif:

André Schmitz hat jahrelang Steuern hinterzogen
Zumindest ist er jetzt zurückgetreten.

http://www.faz.net/aktuell/politik/berl ... 83731.html

Für irgendetwas ist sogar Gabriel nützlich.

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Zumindest ein Finanzminister wußte, wie es geht - von Luxemburg über die Bahamas nach Panama - die Geschichte des Finanzministers Linssen:
Der Bundeschatzmeister der CDU, Helmut Linssen, hat jahrelang Geld in einer Briefkastenfirma in Mittelamerika verborgen. Linssen, 71, war von 25 bis 21 auch nordrhein-westfälischer Finanzminister. Im August 1997 zahlte er insgesamt 829.322 Mark bei der Bank HSBC Trinkaus&Burkhardt International S.A. in Luxemburg ein.
(...)
Mithilfe der Bank packte er das Geld zuerst auf einen Trust mit dem Namen "Longdown Properties Corp.", der auf den Bahamas registriert war. 21 wurde die Briefkastenfirma auf den Bahamas geschlossen und in Panama wieder eröffnet.
http://www.stern.de/politik/deutschland ... 87636.html

HSBC - zumindest zeigt Linssen hier Fachkenntnis - die Bank kann nicht pleite gehen, denn jeder größere Drogenhändler hat dort sein Geld deponiert... :D

Bei der Anlage der Gelder für den Vorsorgefond seiner Beamten zeigte sich der Finanzminister weniger weltgewandt, sie wurden in Griechenland-Anleihen investiert - eine Fehlinvestition.

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/ ... 97956.html

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Ewald Mrnka
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ewald Mrnka »

Steuerbetrüger & andere modern-fortschrittliche Sozialisationstypen der Bundesrepublik aus "psychologischer" Sicht :breitgrins:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... chmollmund
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

ad_hoc
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von ad_hoc »

Mich würde mal eine Beurteilung aus psychologischer Sicht derer interessieren, die 'auf Deibel komm raus' Steuerhinterziehung als ein 'Schwerstverbrechen' darstellen wollen, sowohl von Seiten der im Abgeordnetenhaus Untergekommenen als auch der diensttbeflissenen und um vorauseilenden Gehorsam bemühten öffentlichen Medien-Verantwortlichen und Journalisten und nicht zuletzt des gemeinen bürgerlichen Neiders.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Ewald Mrnka
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ewald Mrnka »

ad_hoc hat geschrieben:Mich würde mal eine Beurteilung aus psychologischer Sicht derer interessieren, die 'auf Deibel komm raus' Steuerhinterziehung als ein 'Schwerstverbrechen' darstellen wollen, sowohl von Seiten der im Abgeordnetenhaus Untergekommenen als auch der diensttbeflissenen und um vorauseilenden Gehorsam bemühten öffentlichen Medien-Verantwortlichen und Journalisten und nicht zuletzt des gemeinen bürgerlichen Neiders.

Gruß, ad_hoc
Lieber nicht, denn das (laute, öffentliche) Aussprechen von Wahheiten war schon zu allen Zeiten ein "Verbrechen" & daher "ungesund". :breitgrins:

dazu auch:
(Psalm 73.12-13) (Prediger 8.14)
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Nachvollziehbar - allerdings auch wieder eine Steilvorlage für die Partei der "Politikverdrossenen":
Linssen ist bei der mächtigen RAG-Stiftung, der Mehrheitseignerin des Chemieriesen Evonik, seit Dezember 212 eigentlich für fünf Jahre für Finanzen zuständig. Die Stiftung soll nach dem Ende des Steinkohlebergbaus in Deutschland ab 219 die Ewigkeitslasten des Bergbaus finanzieren. Linssen sitzt zudem im Aufsichtsrat der RAG Aktiengesellschaft und der RAG Deutsche Steinkohle AG. Für seine Ämter erhält er mehrere Hunderttausend Euro im Jahr. Als CDU-Bundesschatzmeister will Linssen im kommenden April ausscheiden, hatte er am Donnerstag angekündigt.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/k ... 91353.html

Was anderes hätte mich auch gewundert. Die lukrativen Posten behalten und diejenigen mit Arbeitsaufwand abstoßen.

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Auch die Schweizer Presse berichtet zum Fall Schwarzer - und legt die Höhe der Kontostände offen:
Recherchen der SonntagZeitung ergaben, dass die Frauenrechtlerin zuletzt 3,5 Millionen Euro bei der Zürcher Privatbank Lienhardt & Partner angelegt hatte. «Bild» ging von mindestens 2,4  Millionen Euro aus. Bei besagter Bank handelt es sich um jenes ­Institut, das durch Werbesprüche auffällt wie just jenen zum Steuerstreit mit Deutschland: «Wenn bei uns jemand eine CD klaut, kann höchstens klassische Musik da­rauf sein.»
Das Geld brachte Schwarzer im Auto über die Grenze. Nachdem im April die Ermittlungen gegen den FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeness wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung bekannt geworden war, zog Schwarzer erste Erkundigungen ein, was getan werden könnte. Offensichtlich hat auch sie wie Hoeness auf ein Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland gehofft. Im Dezember löste sie ihr Konto bei Lienhardt & Partner auf und zeigte sich an. Bankhaus und Schwarzer nahmen keine ­Stellung.
http://www.sonntagszeitung.ch/suche/art ... sid=27413

und auch ein Fußball-Profi soll betroffen sein:
Laut dem «Spiegel» könnte es bald zu weiteren Steuer-Enthüllungen kommen. Den Finanzbehörden in Nordrhein-Westfalen liege eine weitere Kontenliste aus der Schweiz vor, von der Zürcher Tochter der Frankfurter BHF-Bank. Darauf seien 46 Konten vermerkt, darunter jenes eines ehemaligen Profi-Fussballers und deutschen Nationalspielers. Die nordrhein-westfälischen Steuerfahnder seien derzeit im Besitz von mindestens zwölf neuen Steuer-CDs, die demnächst ausgewertet werden sollen.
http://www.derbund.ch/wirtschaft/untern ... y/295732

Herr Borjans, der Finanzminister aus NRW, wird sich mit seinem Widerstand gegen Schäuble bestätigt sehen. Weder von Hoeneß nach von Frau Schwarzer hätte die Bevölkerung erfahren - beide hätten sich weiterhin als Moralapostel aufspielen können.

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Peregrin
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Peregrin »

12 CDs? Ich hoffe, daß ist ein Indiz dafür, daß die Schweizer Banken endlich tun, was sie schon lange tun hätten sollen, nämlich Namenslisten aus deutschen Telephonbüchern mit irgendwelchen Phantasiezahlen zu kombinieren und in Umlauf zu bringen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Raphael

Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:Auch die Schweizer Presse berichtet zum Fall Schwarzer - und legt die Höhe der Kontostände offen:
Recherchen der SonntagZeitung ergaben, dass die Frauenrechtlerin zuletzt 3,5 Millionen Euro bei der Zürcher Privatbank Lienhardt & Partner angelegt hatte. «Bild» ging von mindestens 2,4  Millionen Euro aus. Bei besagter Bank handelt es sich um jenes ­Institut, das durch Werbesprüche auffällt wie just jenen zum Steuerstreit mit Deutschland: «Wenn bei uns jemand eine CD klaut, kann höchstens klassische Musik da­rauf sein.»
Das Geld brachte Schwarzer im Auto über die Grenze. Nachdem im April die Ermittlungen gegen den FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeness wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung bekannt geworden war, zog Schwarzer erste Erkundigungen ein, was getan werden könnte. Offensichtlich hat auch sie wie Hoeness auf ein Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Deutschland gehofft. Im Dezember löste sie ihr Konto bei Lienhardt & Partner auf und zeigte sich an. Bankhaus und Schwarzer nahmen keine ­Stellung.
http://www.sonntagszeitung.ch/suche/art ... sid=27413
Ich finde es in diesem Zusammenhang bezeichnend, daß Frau Schwarzer das Schwarzgeld (sic!) ca. 3 Jahre in der Schweiz versteckt hatte. Nach der Selbstanzeige hat sie offenbar für 1 Jahre die Steuern nachgezahlt, denn die davor liegenden Straftaten sind bereits verjährt und können nicht mehr bestraft werden, wenn rechtsstaatliche Grundsätze eingehalten werden.

D.h. aber auch im Umkehrschluß, daß sie ca. 2 Jahre lang straffrei Steuern hinterzogen hat und deshalb ist ihre veröffentlichte Stellungnahme letztlich eine Verhöhnung der Gesellschaft. :daumen-runter:
Hätte sie wirklich das gestiegene Rechtsbewußtsein, von dem sie dort spricht, dann hätte sie alle Steuern, die sie hinterzogen hat, nachgezahlt ..........

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Peregrin hat geschrieben:12 CDs? Ich hoffe, daß ist ein Indiz dafür, daß die Schweizer Banken endlich tun, was sie schon lange tun hätten sollen, nämlich Namenslisten aus deutschen Telephonbüchern mit irgendwelchen Phantasiezahlen zu kombinieren und in Umlauf zu bringen.
Wer sollte so etwas denn kaufen?
Eine CD wird doch vor dem Ankauf anhand einer Zufallsliste überprüft. Wenn sie z.B. keine Kontoeröffnungsunterlagen und Kopien der Identifikationspapiere enthält, ist sie für den Fiskus wertlos. Wie sollte dann der Nachweis über den Kontoinhaber gerichtsfest geführt werden? :/

@Raphael:

Weitaus bezeichnender finde ich bei dieser Frau, das sie keine Hemmungen hatte, unverschämt auf öffentliche Mittel zuzugreifen:
Dass es ihr gelang, beachtliche Summen vom Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesregierung für die in ihrem FrauenMediaTurm (FMT) untergebrachten Projekte zu bekommen, kann ihr nun wirklich niemand vorwerfen. Und strafbar ist das schon mal gar nicht. Interessant daran erscheint vielmehr das fiskalpolitische Verständnis Deutschlands bekanntester Feministin, die einerseits dem Staat Steuern entzog, ihm aber andererseits überaus hartnäckig Subventionen in Millionenhöhe abverlangte.
Von 28 bis 211 wurde etwa das im Turm befindliche Archiv mit 21. Euro von der Landesregierung gefördert. Dann strich die rot-grüne Landesregierung die Subventionen zusammen. Aus dem Bundesforschungsministerium floss fast eine halbe Million nach Köln. "In der Zeit vom 1.12.26 bis 31.12.211 hat das BMBF das Projekt mit insgesamt 413.611 € gefördert", teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Gezahlt wurde das Geld für die "Digitalisierung von Bildmaterialien sowie die Entwicklung einer Ausstellung "FRAUEN DIE FORSCHEN". Ziel der Förderung sei es gewesen, "ein dauerhaftes, visuelles Archiv der neuen und neuesten Frauengeschichte zu schaffen und wissenschaftlich so aufzubereiten, dass es durch Forschung, Wissenschaft und Medien zukünftig genutzt werden kann".
Doch damit nicht genug. Weil die rot-grüne Landesregierung unter Hannelore Kraft in Düsseldorf die Mittel kürzte, wandte sich Alice Schwarzer an die frühere Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Mit Erfolg. Für 212 bewilligte Schröder 87.5 Euro, für die Jahre 213, 214 und 215 jeweils 15. Euro und für 216 noch einmal 62.5 Euro.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... arzer.html

Raphael

Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:@Raphael:

Weitaus bezeichnender finde ich bei dieser Frau, das sie keine Hemmungen hatte, unverschämt auf öffentliche Mittel zuzugreifen:
Dass es ihr gelang, beachtliche Summen vom Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesregierung für die in ihrem FrauenMediaTurm (FMT) untergebrachten Projekte zu bekommen, kann ihr nun wirklich niemand vorwerfen. Und strafbar ist das schon mal gar nicht. Interessant daran erscheint vielmehr das fiskalpolitische Verständnis Deutschlands bekanntester Feministin, die einerseits dem Staat Steuern entzog, ihm aber andererseits überaus hartnäckig Subventionen in Millionenhöhe abverlangte.
Von 28 bis 211 wurde etwa das im Turm befindliche Archiv mit 21. Euro von der Landesregierung gefördert. Dann strich die rot-grüne Landesregierung die Subventionen zusammen. Aus dem Bundesforschungsministerium floss fast eine halbe Million nach Köln. "In der Zeit vom 1.12.26 bis 31.12.211 hat das BMBF das Projekt mit insgesamt 413.611 € gefördert", teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Gezahlt wurde das Geld für die "Digitalisierung von Bildmaterialien sowie die Entwicklung einer Ausstellung "FRAUEN DIE FORSCHEN". Ziel der Förderung sei es gewesen, "ein dauerhaftes, visuelles Archiv der neuen und neuesten Frauengeschichte zu schaffen und wissenschaftlich so aufzubereiten, dass es durch Forschung, Wissenschaft und Medien zukünftig genutzt werden kann".
Doch damit nicht genug. Weil die rot-grüne Landesregierung unter Hannelore Kraft in Düsseldorf die Mittel kürzte, wandte sich Alice Schwarzer an die frühere Familienministerin Kristina Schröder (CDU). Mit Erfolg. Für 212 bewilligte Schröder 87.5 Euro, für die Jahre 213, 214 und 215 jeweils 15. Euro und für 216 noch einmal 62.5 Euro.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... arzer.html
Zu dem Thema gibt's noch 'ne Ergänzung:
Stadt Köln will Alice Schwarzer abmahnen
Daraus:
Neuer Ärger für Alice Schwarzer: Die Stadt Köln mahnt sie ab. Sie habe einen Raum im mittelalterlichen Frauenmediaturm vermietet, obwohl eine gewerbliche Nutzung verboten sei.
Schamlos ist da wohl noch ein Euphemismus! :roll:

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Aber man sieht auch wieder ihre unglaubliche Dummheit:

Sie selbst hat in ihrer Erklärung ohne Not darauf hingewiesen, daß das Konto seit 30 Jahren bestand. Hätte sie nicht so "eine Welle gemacht", sondern zerknirscht von einem Fehler usw. gesprochen, wäre ihr die Häme und weitere Veröffentlichungen vermutlich erspart geblieben. Stattdessen greift sie den Spiegel frontal an, weil er die Nachricht veröffentlicht hat.

Sie konnte doch in den letzten Monaten und Jahren genügend Beispiele studieren, daß man sich aus so einer Position (Steuerhinterziehung) besser nicht mit der Presse anlegt, sondern das geforderte Spiel (Zerknirschung, Reue, Wiedergutmachung usw) mitspielt. Wer sich so in der Gesellschaft exponiert hat, wie Frau Schwarzer, hat normalerweise irgendwelche Leichen im Keller, die dann hervorgeholt werden. Das hätte sie eigentlich wissen müssen. Aber wahrscheinlich glaubte sie, daß das Geschwätz, das sie auf den Kongressen der Feministinnen und bei Politikerinnen hört, auch Volkes Stimme sei. :breitgrins:

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Ein Blick hinter die Kulissen der Steuerfahndung Wuppertal, die einen großen Teil der Schweiz-CD's abarbeitet:

http://www.sueddeutsche.de/sport/debatt ... -1.188387

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Peregrin
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Peregrin »

Jedenfalls sieht man, warum man der EU keine Fußbreit nachgeben darf. Wenn die Schweiz damals ihre guten bewährten Nummernkonten nicht abgeschafft hätte, gäbe es heute kein Problem mit Datendiebstählen und kriminellen deutschen Hehlerbehörden. Vielleicht kommt ja wer auf die Idee, das dem Schweizervolk noch einmal zur Abstimmung vorzulegen? Wenn Kapo Schulz & Co. jetzt die Kavallerie schicken wollen und die Vereinigten Drohnenmörder sowieso schon alles verfolgen, wo "Schweiz" draufsteht, kommt's darauf auch nicht mehr an.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Piusderdritte »

Wowereit: Beamte dürfen Steuern hinterziehen – allerdings nicht in der Dienstzeit
Der Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit hat erklärt, dass er seinem Ex-Staatssekretär Schmitz aus rechtlichen Gründen im Amt halten musste: Schmitz habe seine Steuern nämlich privat hinterzogen, und nicht als Amtshandlung. Wowereit räumte ein, noch weitere Beamte gedeckt zu haben, die keine Steuern gezahlt haben.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ienstzeit/
NUR NOCH DIE DUMMEN ZAHLEN IN DIESEM STAATE STEUERN!
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Die Zockerei des Herrn Hoeneß wird wohl die Vorstellungskraft der meisten Bundesbürger übersteigen:
Aus Unterlagen geht hervor, dass Hoeneß in Deutschland und der Schweiz gewaltige Spekulationsgeschäfte gemacht hat. Auf mindestens einem der Konten sollen sich zeitweilig Beträge in dreistelliger Millionenhöhe befunden haben. Hoeneß hat offenbar in der Schweiz große Gewinne und in Deutschland riesige Verluste gemacht. Vor allem mit Devisengeschäften. Aktien hingegen behielt er über Jahre. Darunter auch ein größeres Paket Telekom-Aktien, was kein Segen war.
Bei legalen Spekulationsgeschäften in Deutschland, die über die Münchner Privatbank Reuschel & Co. abgewickelt wurden, erlitt Hoeneß im vergangenen Jahrzehnt Verluste in Höhe von rund 119 Millionen Euro. Stern Online hatte vor Wochen über einen Verlustvortrag von 118,9 Millionen Euro berichtet, der bei Hoeneß bis Ende 28 aufgelaufen und den Steuerbehörden in Bayern gemeldet worden sei. Ob und wie Hoeneß den Riesenverlust kompensieren konnte, ist nicht bekannt. Mit Schweizer Spekulationsgeschäften scheinen diese Verluste nichts zu tun zu haben.
http://www.sueddeutsche.de/sport/prozes ... -1.189536

weitere Einzelheiten hier

Man darf auf die Verlesung der Anklageschrift gespannt sein, wenn Einzelheiten benannt werden. Da für den Prozeß nur vier Tage angesetzt sind, scheint man wohl davon auszugehen, daß die Sachverhalte unstrittig sind.

Caviteño
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Der Prozeß gg. Herrn Hoeneß begann mit einem Paukenschlag. Während die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift von einer Hinterziehungssumme iHv 3,5 Mio € ausging, gab der Angeklagte zu, weitere 15 Mio € am Fiskus vorbeigeschleust zu haben. Angeblich enthält die Anklageschrift nur die normalen Kapitalerträge und keine Spekulationsgewinne aus Devisentermingeschäften. Die Unterlagen wurden erst vor wenigen Tagen eingereicht.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/r ... 39885.html

Die Begründung wird im live-blog der WELT veröffentlicht (11:4 Uhr)
Warum erst vor wenigen Tagen, am 28. Februar 214, endgültig alle Bank-Unterlagen vorgelegt worden seien, will der Staatsanwalt Achim von Engel wissen. Hoeneß meinte, nach der Anklage hätten zunächst die Bemühungen, Unterlagen beizuschaffen, zunächst nachgelassen. Das Finanzamt und die Steuerfahndung hätten kein Informationsbedürfnis mehr gehabt. Das überrasche ihn, so der Staatsanwalt. Immer wieder seien Akten angefordert worden, aber erste jetzt eingetroffen. Aus diesen Unterlagen, die akribisch die Devisengeschäfte auflisten, ergibt sich unter anderem, dass die Summe der hinterzogenen Steuern sehr viel höher gewesen ist als zunächst gedacht. Das hatte Anwalt Feigen ganz am Anfang angedeutet, allerdings nur kurz. Die Nachfrage der Staatsanwaltschaft wirft nun aber wieder einen Fokus auf die Tatsache. Offenbar hat Hoeneß mindestens 18,5 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Die Staatsanwaltschaft hatte Hoeneß nur wegen Hinterziehung von 3,55 Millionen Euro angeklagt
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... euern.html

Warum erhebt man denn Anklage, wenn noch nicht alle Unterlagen vorhanden und ausgewertet sind? Kam da Druck von höherer Stelle, den Fall schnell abzuschließen. :achselzuck: :hmm:

Wenn man dann noch liest, wie Herr Hoeneß meint, den Richter ver..chen zu können und seinen Verteidiger auf Palme bringt, kann man schon zweifeln, ob er überhaupt verstanden hat, worum es geht:
WELT liveblog 11:27 Uhr hat geschrieben: Richter Rupert Heindl (47) nimmt den Angeklagten ziemlich in die Zange. Offenkundig nimmt er ihm die Naivität, mit der Hoeneß seine Devisengeschäfte gemacht haben will, nicht ganz ab. "Das hat die Bank allein gemacht", sagt Hoeneß ein ums andere Mal. Oder: "Das wurde automatisch verlängert." "Aber das geht bei Futures doch gar nicht. Die haben ein Fälligkeitsdatum, dann sind sie weg", belehrt ihn der Richter. Hoeneß: "Ich muss gestehen, dass ich kein Future-Experte bin." Ein Future ist eine Art an der Börse gehandeltes Termingeschäft. Trotzdem wurden auf dem Hoeneß-Konto immer wieder mal Future-Geschäfte im zweistelligen Millionenbetrag gemacht. Hoeneß wirkt, als habe er davon keine rechte Ahnung gehabt. Ob er schauspielert? Er sagt: "Ich vertraue dem Chefdevisenhändler zu 1 Prozent. Das ist ein guter Freund der Familie." Er habe auch nie einen einzigen Kontoauszug gesehen. Der Richter glaubt auch das nicht. Denn bei seiner deutschen Hausbank habe Hoeneß schließlich ganz ähnliche Geschäfte gemacht. "Da hatten Sie ja dauernd Betriebsprüfungen, und was man hört, standen da stets ganze Leitzordnung voll Unterlagen bereit. Sie wussten also, was nötig ist."
WELT-liveblog 11:37 Uhr hat geschrieben: Hoeneß wird schwer angegangen – von seinem eigenen Anwalt. „Erzählen Sie doch keinen vom Pferd“, poltert Hanns Feigen los und haut sogar auf den Tisch. Feigen ist erst im Dezember ins Team gekommen. Gerade hatte Hoeneß gesagt, dass er sich bereits im Herbst 212 entschieden habe zur Bereinigung der Steuerschuld. Dann sei aber über Weihnachten der Chefdevisenhändler von Vontobel in Urlaub gewesen. Die Recherchen des „Stern“ hätten „eigentlich nicht so eine wichtige Rolle“ gespielt. „Das hat eine entscheidende Rolle gespielt“, schimpft Feigen, wohlgemerkt Honeß` Anwalt. „Herr Hoeneß, auf den Punkt bitte! Sie sind Sie gerannt wie ein Verrückter nach der Reporterrecherche.“ Hoeneß ist der Auftritt seines Verteidigers sichtlich unangenehm. Er sei „nicht ganz der Meinung von Herrn Feigen“, sagt er zum Richter. „Müssen Sie ja auch nicht“, raunzt Feigen ihn prompt von der Seite an. Oder ein weiteres Beispiel: Der Richter hatte Hoeneß gefragt, wieviel Geld in bar er von dem Konto abgehoben habe. Hoeneß: „Mein Gefühl ist, dass es zwischen einer halben Million und einer Million war.“ Daraufhin Verteidiger Feigen: „Mein Gefühl ist, dass es ein bisschen mehr war.“

Ivo Matthäus
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ivo Matthäus »

Das Resumee des ersten Verhandlungstages trifft Heribert Prantl ganz gut: Desaster im Champions-League-Format. Ich teile seine Einschätzung, die Bewährung dürfte perdu sein. Das Geständnis dient angesichts des umfangreichen Datenmaterials bei der Steufa Rosenheim der Schadensbegrenzung, um eine zweite Anklage zu vermeiden und um Pluspunkte beim Gericht zu sammeln. Es stellt sich aber die Frage, ob das mit dieser Auftretensweise gelingen will. Aus heutiger Sicht wäre eine Freiheitstrafe unter vier Jahren ein Erfolg für die Verteidigung und zwischen sechs und acht Jahren durchaus schuldangemessen. Interessant wird die Einschätzung dieser hingepfuschten Selbstanzeige unter den Punkt der Strafzumessung. Ich halte es keineswegs für ausgemacht, dass diese nur strafmildernd gewertet werden muss...

I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

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taddeo
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von taddeo »

Caviteño hat geschrieben:Wenn man dann noch liest, wie Herr Hoeneß meint, den Richter ver..chen zu können und seinen Verteidiger auf Palme bringt, kann man schon zweifeln, ob er überhaupt verstanden hat, worum es geht: ...
Das liest sich aber nicht sehr nach kühler Berechnung und "Verarsche", sondern eher nach der tatsächlichen Ahnungslosigkeit eines Süchtigen. Frag mal einen Alkoholiker oder Junkie, wann er genau wieviel Stoff gekauft oder konsumiert hat - der kann Dir das auch nicht (mehr) sagen, weil sein Hirn diese Details gar nicht speichert. So wie Hoeneß angeblich mit Abertausenden von Deals und Riesensummen gehandelt hat, spricht das auch für eine Art von "Spielsucht", die das Hirn blockiert.

Piusderdritte
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Piusderdritte »

zu dem Thema kann ich nur sagen, daß der Staat der größte Räuber ist.
Wie Höneß behandelt wird (auch wenn er schuldig sein sollte), zeigt was in diesem denuzianten Staat alles möglich ist.
Ich kann kann nur jedem raten die Kohle vom Konto zu holen und alle Versicherungen kündigen.
(gibt eh keine Zinsen, das Risiko der Bank Geld zu leihen, ohne Bezahlung, sollte man dankend ablehnen!)
Ob das Geld nun in Bar oder in Edelmetallen liegt, ist erst mal völlig wurscht.

gruss, PiusIII.
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Ivo Matthäus
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ivo Matthäus »

Taddeo, das ist gut möglich. In einen Artikel des Magazins Capital vom letzten Sommer zum Thema Spielsucht und Börsenspekulation wurde an Hand mehrere prominenter Fälle (auch Hoeneß) die Entwicklung einer solchen nichtstoffgebundenen Abhängigkeit bis zum bitteren Ende dargestellt. Da sprechen auch die verräterischen Aussagen im legendären Interview mit der Zeit dafür. Allerdings reicht das nicht, um von Landsberg nach Taufkirchen zu kommen....

I. M.
Zuletzt geändert von Ivo Matthäus am Montag 10. März 2014, 21:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Christian
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Christian »

taddeo hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:. Frag mal einen Alkoholiker oder Junkie, wann er genau wieviel Stoff gekauft oder konsumiert hat - der kann Dir das auch nicht (mehr) sagen, weil sein Hirn diese Details gar nicht speichert. So wie Hoeneß angeblich mit Abertausenden von Deals und Riesensummen gehandelt hat, spricht das auch für eine Art von "Spielsucht", die das Hirn blockiert.
Diese Einschätzung teile ich auch sein Suff war das "Zocken" .....
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Ewald Mrnka
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ewald Mrnka »

"Volkes Stimme"

http://www.rp-online.de/sport/fussball/ ... -1.495668

In der veröffentlichten Meinung nehmen die Ressentiments zu. Das halte ich für bedenklichliches Vorzeichen.

Übrigens halte ich Steuerhinterziehung nach wie vor für eine Art Kavaliersdelikt; es gibt bedeutend schlimmere Delikte.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Ivo Matthäus
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ivo Matthäus »

@ Pius III: "Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande"
Augustinus Sentenz weist auf das, was einigen fehlt und andere meinen, es im Dauerabo zu besitzen....
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

Ivo Matthäus
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Ivo Matthäus »

Ewald Mrnka hat geschrieben: ...

Übrigens halte ich Steuerhinterziehung nach wie vor für eine Art Kavaliersdelikt; es gibt bedeutend schlimmere Delikte.
Dem stimme ich durchaus zu. Aber weil es in den vergangenen Jahrzehnten nur die Dummen und zu Gierigen erwischte, hat sich eine Gerechtigkeitslücke aufgetan, die der Staat dank neuer Möglichkeiten nun schließen kann. Ob eine hemmlungslose Steuersünderjagd aber zum Rechtsfrieden beiträgt, wage ich zu bezweifeln...
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Pit
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Pit »

Ivo Matthäus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: ...

Übrigens halte ich Steuerhinterziehung nach wie vor für eine Art Kavaliersdelikt; es gibt bedeutend schlimmere Delikte.
Dem stimme ich durchaus zu.
Pardon,dem stimme ich nicht ansatzweise zu,denn Steuerhinterziehung ist eine im wortessinne asoziale Straftat.
carpe diem - Nutze den Tag !

Piusderdritte
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Piusderdritte »

Pardon,dem stimme ich nicht ansatzweise zu,denn Steuerhinterziehung ist eine im wortessinne asoziale Straftat.
Die beiden Obersten im Lande sind Stasi - Genossen!
Man sollte sich diese beiden zum Vorbild nehmen!
Alles machen was nicht erlaubt ist, und gegen die Gesetzte der Bundesrepublik verstößt..........
Die beiden machen es genauso, ob ESM oder Maastrichtverträge, etc., etc. alles ist den Politikern schei....egal Hauptsache die Diäten werden kräftig erhöht!
Und der dumme Bürger soll für alles seinen Kopf hin halten?

Vielleicht taucht ja auch ein Rummelboxer in Berlin auf, der das Bundesrepublik Regime weg putscht. ;D
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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umusungu
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von umusungu »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Übrigens halte ich Steuerhinterziehung nach wie vor für eine Art Kavaliersdelikt; es gibt bedeutend schlimmere Delikte.
Steuerhinterziehung ist ein absolut kriminelles Delikt!
Es beraubt jeden Steuerzahler ........

Der Multi-Geschäftsmann Hoeness will den Überblick verloren haben? Wer das glaubt, ist absolut naiv!
Seine hinterzogenen Steuern machen ein Drittel des Haushaltes meiner Stadt mit rund 30.000 Einwohnern aus........ dumm gelaufen oder? Nein, ein Verbrechen an der Gesellschaft!

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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Caviteño »

Mir ist es noch immer vollkommen unverständlich, warum die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben hat, obwohl sie weder die vollständigen Unterlagen aus der Schweiz hatte noch ihr das tatsächliche Ausmaß der Steuerhinterziehung bekannt war. Da hilft es mE auch nicht, daß der Staatsanwalt darauf verwiesen hat, die Unterlagen seien angefordert worden. Ein wenig mehr Druck - ggfs. auch die Drohung, den Haftbefehl wieder in Kraft zu setzen (oder ein Wochenende in der Zelle), wenn die Unterlagen nicht vorgelegt werden - hätte hier Wunder gewirkt.

Es bleibt nur zu hoffen, daß sie jetzt die Anklage erweitert und das Gericht der Anklageerweiterung zustimmen wird. Sollte dies nicht geschehen und Herr H. verurteilt werden (ggfs. zu einer Bewährungsstrafe) wird sich in der Bevölkerung das Gefühl für Kungelei unter bayerischen Amigos wieder breit machen. Allerdings dürfte es im Falle einer Anklageerweiterung zu einer Unterbrechung kommen, weil die Auswertung der 70.000 Blatt Papier, die aus der Schweiz gekommen sind, viel Zeit in Anspruch nehmen wird.

Natürlich ist der Angeklagte ein Zocker, aber das kann sich doch nicht strafmildernd auswirken. Er hat die Verluste aus den Spekulationsgeschäfte, die er bei einer deutschen Bank machte, steuerlich erklärt. Die Gewinne in der Schweiz wurden dann vergessen, weil - so behauptet der Angeklagte - er in diesem Fall den Überblick verloren hat. Verluste geltend machen und Gewinne nicht erklären - das ist nicht krank, sondern hohe kriminelle Energie.

Sein Hinweis auf sein soziales Engagement ist auch zu relativieren. Er gab vor Gericht an, 50 Mio € an Steuern gezahlt und 5 Mio € gespendet zu haben. Geht man davon aus, daß er zum Höchstsatz versteuert hat, betrug sein steuerpflichtiges Einkommen ca. 100 Mio €+. Die Spenden machen dann 5% aus - eine Rentnerin mit 1.000 € wäre dann bei einer Spende von 50 € ebenso "großzügig" und könnte sich ebenfalls als soziale Wohltäterin feiern lassen.

Zur Diskussion um die "moralische" Berechtigung der Steuerhinterziehung:
Es kann wohl nicht sein, daß nur der Arbeitnehmer und der Sparer die Dummen sind, weil bei ihnen die Steuer sofort abgezogen werden kann und alle anderen - vom BIO-Bauern über den Gewerbetreibenden und Freiberufler bis zum Vermieter das Recht haben, sich mit Falschdeklaration ihrer Einkünfte gegen den Zugriff des Steuerstaates zu "wehren" (und meinen eine Art "Robin Hood" zu sein).
Es ist daher richtig, daß Steuerhinterziehung intensiver verfolgt und - abgesegnet durch den Bundesgerichtshof - auch härter bestraft wird. Bezeichnend ist allerdings, daß die Volksvertreter die Ermittlungsmöglichkeiten und Strafen nur zögernd erhöhen. Die von Schäuble geplante Möglichkeit einer pauschalen Regelung mit der Schweiz, die Herrn H. den Prozeß erspart hätte, spricht da schon Bände und zeigt, welche Interessen Herr Schäuble wohl meint vertreten zu müssen. Man kann nur begrüßen, daß der Finanzminister von NRW, Herr Borjahn, dies durchschaut hat und es ihm gelang, im Bundesrat einen länderübergreifenden Widerstand zu organisieren.

Eine andere Frage ist, ob der Staat tatsächlich soviel Geld braucht und es dann sinnvoll ausgibt. Meine Meinung dazu stelle ich einmal hier als bekannt voraus. Die Zweifel berechtigen aber wohl weder Herrn H. noch andere sich dieser Pflicht zu entziehen und ihren Anteil dann grinsend auf andere (meist schwächere) Schultern zu verteilen. Insofern sind Steuerhinterziehung und das Verhalten von Herrn H. schon "asozial".

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Maria Magdalena
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Re: Steuerhinterziehung: Volkssport oder Elitenzeitvertreib?

Beitrag von Maria Magdalena »

Eine Merkwürdigkeit am Rande.
Ein Politiker verliert wegen 700,- Euro sein Ansehen usw., wird von den Medien ,der Staatsanwaltschaft und Gesellschaft " gejagt". Ein Anderer, der Steuern hinterzogen hat , in einer Höhe für die viele Menschen mehr als ein Leben arbeiten müßten, wird beinahe wie ein besonders " guter Mensch" verehrt .
Wo ist da eigentlich die Logik ? Wiegen 700,- Euro tatsächlich mehr als X Mio € ? :achselzuck:
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

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