Mirjanin hat geschrieben:Na na na mein lieber Caviteño! Nicht so verbittert, bitte. Angesichts der einen oder anderen Wortbrüche und Täuschungen in der Politik ist Skepsis angebracht. Immerhin hat seit 30 Jahren niemand dieses Gold gesehen. Und wenn dann noch so ungeschickt und unbedarft kommuniziert wird, wie dies beim Thema Goldreserven über Jahrzehnte der Fall war, muss man sich nicht wundern. Warum man sein Gold, dass sich immerhin in Verwahrung bei Dritten befindet, derart mit Desinteresse straft, ist unerklärlich. Immerhin geht es hier nicht um zwei Euro fünfzig.
Wie kommst Du denn darauf, daß ich verbittert bin?
Mir ist es vollkommen egal, ob das Gold der Deutschen Bundesbank in Frankfurt, New York oder sonst wo auf der Welt lagert, denn es "gehört mir" genausowenig wie die Autobahnen oä..
Ich beobachte nur mit einem gewissen Grinsen, wie von Seiten der Goldfreaks auch durchaus nachvollziehbare Gründe in Frage gestellt werden. Die Tatsachen, daß das Gold in den Zeiten des Kalten Krieges aus Sicherheitsgründen und weil sich dort ein intern. Goldhandelsplatz befindet überwiegend in New York gelagert wurde/wird, ist für mich schlüssig und rechtfertigt die Verwahrung durch Dritte. Im übrigen haben sich die USA noch nicht einmal geweigert, Venezuela das eingelagerte Gold herauszugeben.
Was den Wert des Goldes angeht, gilt es auch zu relativieren. Bei einem Bestand von 109 Mil. Unzen (s. oben verlinkten Artikel) und einem Unzenpreis von ca. 1.200 USD (oder ca. 880 € - Tendenz fallend) ergibt sich ein Wert von knapp 100 Mrden € - weniger als die Haftungen D.'s bei ESM oder Target-II-Salden - oder knappe 1.200 € je Kopf der Bevölkerung. Bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von ca.
25.000 € sind das noch nicht einmal 5%.
Aber es ist natürlich einfacher, zu fordern, daß "unser" Gold heimgeholt wird, als sich Gedanken über seinen Wert und seinen Nutzen zu machen - dafür hat Gold für viele Menschen halt eine gewisse Aura....