Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Maurus »

Pit hat geschrieben:Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)??
Da ist zT leider schon ein bißchen arg viel herumgedoktort worden.

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von HeGe »

Was viele Bundesbürger unter Meinungsfreiheit verstehen, zeigt sich hieran mal wieder:

„Homosexualität ist eine Krankheit“ – Diese Aussage würde ein Drittel gern verbieten lasse
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Juergen »

Das Bundesamt für Meinungslenkung sollte jedes Jahr kostenpflichtig an jeden Bürger einen Katalog senden, in dem die aktuellen Wörter und Sätze drinstehen, die man nicht sagen darf.
Wer sich nicht daran hält, dem wird als Strafe die Mehrwertsteuer um 5% Punkte auf Lebenszeit erhöht.
Dann können wir uns in einer sprachlich sauberen Welt einkuscheln.

:narr:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Na ja, bei den meisten Aussagen handelt es sich doch um ,vorsichtig formuliert, ausgesprochen unsinnige Aussagen.

Ob das nun der mit den Frauen am Herd ,den Homos, oder anderen Aussagen ist.

Das ist das verzwickte an der Demokratie - jeder darf seine Meinung äußern, und die, die am wenigsten nachdenken, was sie da so von sich geben tun das dann auch.
Vorzugsweise z. B. im "Hartz IV-TV" nachmittags oder bei solchen Umfragen.

Gute Demokratien ertragen das, da bedarf es m. E. auch keines "Bundesamtes für Meinungslenkung".

Unter "gelenkten Meinungen" hat die Welt - leider - schon genug zu leiden.

Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Juergen »

Warum ist eine Aussage wie "Frauen gehören an den Herd" eine unsinnige Aussage?
Es kommt wohl auf die Begründung an, ob die Aussage sinnvoll ist oder nicht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Du hast recht, bei jederAussage kommt es auf die Begründung an.

Aber warum kommt kaum jemand auf den Gerdanken zu sagen: "Männer gehören an den Herd" ?

Wenn man sich die "Sterneköche" anschaut, sind das - ich hoffe ich bin korrekt informiert - überwiegend Männer.
Demnach könnte man doch vermuten, dass Männer die besseren Köche sind und deshalb eher an den Herd gehören als eine Frau :blinker:
Ich denke an diesem Beispiel kann man die Gefahr der "Verallgemeinerung einer Aussage" erkennen.
Ob Frauen oder Männer an den Herd gehören, sollte je nach Begründung erfolgen und nicht auf Grund einer allgemeinen pauschalisierten Aussage.

Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Pit »

HeGe hat geschrieben:Was viele Bundesbürger unter Meinungsfreiheit verstehen, zeigt sich hieran mal wieder:

„Homosexualität ist eine Krankheit“ – Diese Aussage würde ein Drittel gern verbieten lasse
Nun, würde mir jemand sagen:
"Homosexualität ist eine Krankheit!"
würde ich von ihm eine anerkannte seriöse medizinische Erklärung verlangen.
carpe diem - Nutze den Tag !

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Juergen »

Tipheret hat geschrieben:Du hast recht, bei jederAussage kommt es auf die Begründung an.

Aber warum kommt kaum jemand auf den Gerdanken zu sagen: "Männer gehören an den Herd" ?

Wenn man sich die "Sterneköche" anschaut, sind das - ich hoffe ich bin korrekt informiert - überwiegend Männer.
Demnach könnte man doch vermuten, dass Männer die besseren Köche sind und deshalb eher an den Herd gehören als eine Frau :blinker:
Bei der Aussage geht es ja wohl nicht ums Kochen. Man könnte auch sagen: "Frauen gehören an den Putzeimer", denn wenn man sich die Bediensteten an öffentlichen Bedürfnisanstalten anschaut, so sind das überwiegend Frauen… Oder man könnte auch sagen: "Frauen sollen ihre Kinder erziehen", denn wenn man sich die Bediensteten in Kindergärten anschaut, so sind das überwiegend Frauen (gibt's überhaupt Kindergärtner?)…

Bei der Aussage geht es um die "Rollenverteilung in der Familie" und "Herd" steht als Synonym für Haushalt, Kindererziehung etc.
Und wenn die Frau schon zuhause die Kinder erzieht, kann sie zwischendurch auch Essen kochen.

Bei der ganzen Diskussion um die Rollenverteilung fällt etwas auf: Die Mehrheit scheint vordergründig nichts von der klassischen Rollenverteilung zu halten. Schaut man sich aber etwa Werbespots, Filme etc. an, so wird dort das klassische "Wohlfühlmilieu" kolportiert. Offenbar gibt es ein Gefühl dafür, daß sowas irgendwie schon richtig ist, man es aber nicht laut sagen darf.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Genau deshalb habe ich ja auch dem Smilie :blinker: an das Ende der Aussage gesetzt.

Aber ich frage trotzdem - wieso sollen NUR Frauen Haushalt und Kindererziehung "schultern"?

Es gibt tatsächlich - es werden jeden Monat mehr- männliche Kindergärtner und -erzieher , zwar noch eine Minderheit, aber immerhin.
Biologisch gesehen bleibt eine Frau immer eine Frau und umgekehrt -Gott sei DANK - aber das schreibt ja nicht zwingend vor, dass immer nur einer/eine die selbe Aufgabe erfüllen MUSS.

Es gibt Männer, die die Hausfrauenaufgabe, mit allem was dazu gehört, also auch die Kindererziehung, hervorragend erledigen.
Genau so gibt es Frauen in beruflichen Positionen, die besser sind als viele Männer (man läßt sie leider nur oft nicht so wie sie könnten).
Nach meiner Erfahrung ist "spielentscheidend", dass sich Mann und Frau als Partner sehen, die zwar unterschiedliche Aufgaben bewältigen, aber GEMEINSAM die wichtigen Dinge besprechen und erledigen.
Dann erleben ALLE BETEILIGTEN, nämlich die Eheleute/Partner UND die Kinder das, was man eine glückliche Beziehung nennt.
Nicht umsonst spricht das Grundgesetz von GLEICHBERECHTIGUNG und nicht von GLEICHVERPFLICHTUNG!


Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Juergen »

Ich habe die neueren Veröffentlichungen zu dem Thema nur wenig verfolgt, aber es scheint, daß zumindest einige wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, daß eine Bindung des Kindes an die eigene Mutter für die Entwicklung förderlicher ist, als eine Bindung an den Vater und erst recht als eine Bindung an eine fremde Erzieherin.
Das ist aber wohl auch eher was für den Nachbarstrang: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?f=6&t=49
(den ich auch kaum verfolgt habe)

Hier ein älterer Spiegelartikel, der auch zeigt, wie kontrovers das Thema diskutiert wird und wie unsicher die Datenlage und wie groß der Interpretationsspielraum ist: http://www.spiegel.de/spiegel/,1518,537316,.html

Genau so gibt es Frauen in beruflichen Positionen, die besser sind als viele Männer (man läßt sie leider nur oft nicht so wie sie könnten).
Mag stimmen.
Was berufliche Positionen betrifft, so sollte generell dort das entscheidende Kriterium das Können sein und nicht die verordnete Quote. Eine Quote entspringt einer Ideologie und nicht der Vernunft.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Um der Fragestellung des Threads gerecht zu werden denke ich, dass die Gesetzgebung nicht, wie es leider von manchen behauptet wird, wie ein Moloch nach den Kinderseelen greifen will.
Man hat erkannt, dass die wirtschaftliche Situation vieler Familien es erforderlich macht, eine vernünftige Kinderbetreuung zu organisieren.
Die sehr allgemeine und pauschalisierende Aussage, dass Frauen an den Herd gehören, halte ich genau deswegen für falsch.

Es gibt - vermutlich - keine für alle verbindliche richtige Vorgehensweise, wie mit Kindern verfahren werden muss.

Das Modell Vater im Beruf - außer Haus, Mutter zu Hause bei den Kindern, viele haben sowieso nur ein Kind, funktioniert so schon seit der Industrialisierung nicht mehr und ist ein - leider Gottes - idealisiertes Beispiel wie es gehenkönnte
Andere Modelle funktionieren aber auch - oft genau, manchmal sogar besser, als die traditionellen Modelle, weshalb es i.d.T. kein ENTWEDER ODER, sonder vielleicht ein sowohl als auch geben dürfte. Das hängt wirklich vom Verhalten der Eltern ab, wie ich es vorher schon beschrieb.

Ich habe unseren Staat, bei aller Kritik, immer so erlebt, dass er den Menschen gut tun will.

Schadet er den Menschen, gibt es immer noch die Judikative, die regulierend eingreift und zumindest versucht Schaden vom Volk abzuwenden.
Die "Androhung" von prozessualen Prüfungen des Fiskalvertrages sind das jüngste Beispiel dafür, dass sowohl das Grundgesetz, als auch unsere Rechtssprechung, im Prinzip funktioniert.

Das ist für mich das tolle an der Demokratie, dass es immer die Chance einer Korrektur gibt und man nicht unbedingt hilflos einer unbestimmten Macht ausgeliefert ist.

Man muss halt dafür kämpfen!


Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Pilgerer »

Tipheret hat geschrieben:Das Modell Vater im Beruf - außer Haus, Mutter zu Hause bei den Kindern, viele haben sowieso nur ein Kind, funktioniert so schon seit der Industrialisierung nicht mehr und ist ein - leider Gottes - idealisiertes Beispiel wie es gehenkönnte
Der Nachteil des Hausmann-Modells (Mann zuhause, Frau auf Arbeit) besteht darin, dass der Mann dabei überflüssig wird - und sich auch so fühlt. Denn die Frau verdient Geld (Vater-Rolle). Zugleich wird der Mann wahrnehmen, dass die Kinder eine wärmere Bindung zur Frau aufnehmen, sobald diese nach hause kommt. Sie kann sich einfach besser, herzlicher und wärmer, um ihre Kinder kümmern. Die Mutter-Kind-Beziehung ist eine andere als die Vater-Kind-Beziehung.
Gleichwohl meine ich, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, irgendwelche Rollen in der Familie festzulegen. Das ist eine kulturelle Angelegenheit auf der substaatlichen Ebene im Sinn der Subsidarität. Christen brauchen keinen Staat.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Torsten »

Tipheret hat geschrieben:Man hat erkannt, dass die wirtschaftliche Situation vieler Familien es erforderlich macht, eine vernünftige Kinderbetreuung zu organisieren.
"Man" hat es erkannt. Im Krieg und in der Wirtschaft wird eben jede Hand gebraucht. Ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt, die Familie ist nicht nur die Keimzelle des Staates, sondern eben auch die kleinste Einheit wirtschaftlicher Überlegung. Und jeder will das Beste für sich und die Seinen. Und dann bilden sich Allianzen, zwischen denen, die bemerkt haben, dass sie fitter sind und/oder ein besseres Erbe tragen. Zwischen den Verlierern bilden sich keine Allianzen, weil das dem Urgedanken widerspricht.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Torsten »

Und wirklich das Letzte, was ein auf die Nation eingeschworener interfamiliärer Bund, als größtmöglich denkbare Einheit im Kampf ums Dasein braucht und toleriert, und möglicherweise noch finanziert, sind Andere. Die weder vom Äußeren noch von der inneren Einstellung her eine Zugehörigkeit aufweisen. Die zu tolerieren, hieße ja, die Spielregeln als solches in Frage zu stellen. Ich kann gegenüber diesen mein Bewusstsein in Frage stellen oder schärfen. Und wer stellt schon gerne sein Bewusstsein in Frage?

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Torsten »

Mich widert dieses Gejammer an! Ganz ehrlich. Wer seine Kinder daheim von seiner Frau großziehen lassen will, der muss es sich auch leisten können. Muss zu den Gewinnern zählen. Es gibt für die Kinder einer Hartz-IV Mutter keine bessere Vorbereitung für ihre Kinder auf diesen Kampf, als eine staatliche Betreuung.

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Pilgerer hat geschrieben:Der Nachteil des Hausmann-Modells (Mann zuhause, Frau auf Arbeit) besteht darin, dass der Mann dabei überflüssig wird - und sich auch so fühlt. Denn die Frau verdient Geld (Vater-Rolle). Zugleich wird der Mann wahrnehmen, dass die Kinder eine wärmere Bindung zur Frau aufnehmen, sobald diese nach hause kommt. Sie kann sich einfach besser, herzlicher und wärmer, um ihre Kinder kümmern. Die Mutter-Kind-Beziehung ist eine andere als die Vater-Kind-Beziehung.
Gleichwohl meine ich, dass es nicht Aufgabe des Staates ist, irgendwelche Rollen in der Familie festzulegen. Das ist eine kulturelle Angelegenheit auf der substaatlichen Ebene im Sinn der Subsidarität. Christen brauchen keinen Staat.
Woher weißt Du das Pilgerer?
Ich habe in meinem Bekanntenkreis Männer, die verdienen weniger als ihre Frauen und sind deshalb in die Rolle des Hausmannes geschlüpft.
Zugegeben, dass ist nicht allen leicht gefallen, weil sie dem mMn. alten Rollenbild, dass der Mann die Familie überwiegend zu ernähren hat gefolgt sind.
Wenn aber die Frau z. B. den attraktiveren Beruf, oder einfachnur eine besser bezahlte Stelle hat, dann ist das so und man kann sich darauf einstellen, dass die Frau mehr Kohle als der Mann verdient.

In einem Fall ist er Busfahrer und sie Bilanzbuchhalterin.
Sie kriegt mehr Geld, er hat Schichtdienst und kann sich deshalb, nach Rücksprache mit seinem Arbeitgeber, hervorragend um die Kinder kümmern,einschl. Hausaufgabenbetreuung usw. .
Papa ist bei denen manchmal auch "Mama" und das klappt prima.
Die Kinder fühlen sich, so wie es aussieht, sehr glücklich in der Situation und Mama ist, wenn es darauf ankommt, als Frau da, und der Papa genau so als Vater und Mann.

Es funktioniert- man muss nur in der Lage sein auch ein anderes Denkschema, als das althergebrachte anzuwenden.

Der Staat spielt dabei lediglich die Rolle, das er beiden Geschlechtern gleiche Ausgangs-Chancen bietet.

Dem Staat ist es im Übrigen ziemlich wurscht wer zu Hause bleibt und wer die meiste Kohleverdient, er legt in keinem Fall fest, wer welche Rollen übernimmt.
Das machen die Eheleute/Partner unter sich aus.

Das Busfahrer/Bilanzbuchhalter-Paar ist christlich und sieht in seinem Vorgehen kein Problem, dass etwa die Kinder ( Junge und Mädchen) vernachlässigt sind.

Eins fällt allerdingsauf: Die Kinder sind sehr aufgeweckt, selbständig und vor allem selbstbewusst.

Wo also ist das Problem ?

Und über den Satz:
Pilgerer hat geschrieben:Christen brauchen keinen Staat.
solltest Du noch einmal gründlich nachdenken.

Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von ad_hoc »

Tipheret hat geschrieben: ........
Dem Staat ist es im Übrigen ziemlich wurscht wer zu Hause bleibt und wer die meiste Kohleverdient, er legt in keinem Fall fest, wer welche Rollen übernimmt.
Das machen die Eheleute/Partner unter sich aus.

Das Busfahrer/Bilanzbuchhalter-Paar ist christlich und sieht in seinem Vorgehen kein Problem, dass etwa die Kinder ( Junge und Mädchen) vernachlässigt sind.

Eins fällt allerdingsauf: Die Kinder sind sehr aufgeweckt, selbständig und vor allem selbstbewusst.

Wo also ist das Problem ?

Und über den Satz:
Pilgerer hat geschrieben:Christen brauchen keinen Staat.
solltest Du noch einmal gründlich nachdenken.

Tipheret
Kein Wunder, dass der Tipheret da punkten kann, wo man ihm ohne Not solche Steilvorlagen vorlegt. :D

Es fehlt nur noch, dass Frauen und Männer entscheidend wesensverschieden sind, wobei sich auch die jeweiligen Gehirnstrukturen vielfältig unterscheiden. Daraus geht hervor, dass die Aufgabenbereiche von Männern und Frauen sich zwar unterscheiden, aber nichtsdestotrotz sich gegenseitig ergänzen. Und selbstverständlich ist klar, dass in einer ehelichen Partnerschaft sowohl der Mann als auch die Frau, sofern dies notwendig ist, Aufgaben des Partners übernehmen können / sollen / müssen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Pilgerer »

Tipheret hat geschrieben:Ich habe in meinem Bekanntenkreis Männer, die verdienen weniger als ihre Frauen und sind deshalb in die Rolle des Hausmannes geschlüpft.
Zugegeben, dass ist nicht allen leicht gefallen, weil sie dem mMn. alten Rollenbild, dass der Mann die Familie überwiegend zu ernähren hat gefolgt sind.
Wenn aber die Frau z. B. den attraktiveren Beruf, oder einfachnur eine besser bezahlte Stelle hat, dann ist das so und man kann sich darauf einstellen, dass die Frau mehr Kohle als der Mann verdient.
Für den Mann entsteht hier (wenn es dauerhaft dabei bleibt) die Situation, dass die Frau in der Beziehung das Sagen hat. Sie hat die Finanzmittel in der Hand und kann dementsprechend die Führungsrolle in der Familie übernehmen. Das ist eine Umkehrung der Rollen. Es kann Situationen (z.B. Arbeitslosigkeit) geben, wo sich das nicht vermeiden lässt. Der Regelfall sollte es freilich nicht werden.

Aber wie gesagt: darüber zu entscheiden ist Aufgabe der einzelnen Paare, nicht des Staates.
Tipheret hat geschrieben:Und über den Satz:
Pilgerer hat geschrieben:
Christen brauchen keinen Staat.
solltest Du noch einmal gründlich nachdenken.
Christen, die nach den biblischen und kirchlichen Geboten leben, brauchen tatsächlich keinen Staat. Sie können die Werte leben und eine Gesellschaft bilden, die funktioniert. Der Staat ist hauptsächlich deshalb da, weil es in diesem Sinn zu wenige Christen gibt.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Tipheret
Beiträge: 701
Registriert: Samstag 28. April 2012, 12:06
Wohnort: am Rhein

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Tipheret »

Pilgerer hat geschrieben:Für den Mann entsteht hier (wenn es dauerhaft dabei bleibt) die Situation, dass die Frau in der Beziehung das Sagen hat. Sie hat die Finanzmittel in der Hand und kann dementsprechend die Führungsrolle in der Familie übernehmen. Das ist eine Umkehrung der Rollen. Es kann Situationen (z.B. Arbeitslosigkeit) geben, wo sich das nicht vermeiden lässt. Der Regelfall sollte es freilich nicht werden.
Das würde ja im Umkehrschluß bedeuten, dass überall doert, wo der Mann den größeren Anteil am Einkommen verdient das Sagen hätte :D :D :D Sorry, Pilgerer, aber das ist eine sehr einseitige Betrachtung der Welt. Auch wenn man mich jetzt für einen Chauvinisten hält: Frauen bestimmen meistens was Sache ist - nur die Männer glauben sie hätten das Sagen. Zugegeben, auch eine sehr einseitige Sicht - aberm.E. näher an der Realität,
Pilgerer hat geschrieben:Der Staat ist hauptsächlich deshalb da, weil es in diesem Sinn zu wenige Christen gibt.
Oh Sancta Siplicitas, das solltest Du einmal mit einem Staatsrechtler diskutieren, der wird dazu sicher einen völlig anderen Standpunkt vertreten.
Es wäre schön wenn Du Recht hättest.
Das würde aber voraussetzen, dass auf der Welt nur noch Heilige wandelten, und ob das alles Christen wären; na ja , wenn ich mir die Kirchengeschichte, gerade die aus der jüngsten Vergangenheit, betrachte, sind gewisse Zweifel sicher erlaubt.
Hoffen wir also weiter!

Tipheret
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Protasius »

Tipheret hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Der Staat ist hauptsächlich deshalb da, weil es in diesem Sinn zu wenige Christen gibt.
Oh Sancta Siplicitas, das solltest Du einmal mit einem Staatsrechtler diskutieren, der wird dazu sicher einen völlig anderen Standpunkt vertreten.
Es wäre schön wenn Du Recht hättest.
Das würde aber voraussetzen, dass auf der Welt nur noch Heilige wandelten, und ob das alles Christen wären; na ja , wenn ich mir die Kirchengeschichte, gerade die aus der jüngsten Vergangenheit, betrachte, sind gewisse Zweifel sicher erlaubt.
Hoffen wir also weiter!

Tipheret
Nein, daß würde es nicht vorraussetzen, denn das genaue Gegenteil hat Pilgerer als Vorraussetzung aufgeführt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von lifestylekatholik »

Tipheret hat geschrieben:dass auf der Welt nur noch Heilige wandelten, und ob das alles Christen wären; na ja , wenn ich mir die Kirchengeschichte, gerade die aus der jüngsten Vergangenheit, betrachte, sind gewisse Zweifel sicher erlaubt.
Logik, wo bist du? :hmm:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Pit »

@ Pilgerer

Wie sähe denn der Regelfall aus?
carpe diem - Nutze den Tag !

Pilgerer
Beiträge: 2697
Registriert: Freitag 3. Juni 2011, 00:45

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Pilgerer »

Pit hat geschrieben:@ Pilgerer

Wie sähe denn der Regelfall aus?
Meinst du das Staats- oder das Mann-Frau-Arbeit-Kinder-Thema?

Bei letzterem meine ich, dass hier durchaus ein Zugeständnis an die gegenwärtige Entwicklung sinnvoll ist, indem möglichst Mann und Frau in einer Ehe nach Erwerbsarbeit streben. Am besten wäre, wenn sich das irgendwie mit Kindern vereinbaren lässt, indem z.B. die Arbeitszeit so weit verkürzt wird, dass beide etwas arbeiten können und sich um die Kinder kümmern können. Das ist in der Realität leider oft nicht praktikabel, weil viele Arbeitsplätze nur auf 8-Stunden-Basis funktionieren. Trotzdem haben nach meinem Empfinden Mann und Frau eine berechtigte Sehnsucht nach ihrem Kind, die dem göttlichen Ideal der Familie entspringt und darum Erfüllung finden sollte.
Schlecht wäre es, wenn er Staat aktiv eine Umkehrung der klassischen Familienverhältnisse in Richtung eines Matriachats anstreben würde.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Was haltet ihr von dem Grundgesetz der Bundesrepublik (Art.1-19 GG)?

Beitrag von Niels »

"Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Bildungsministerin Johanna Wanka, die auf der Homepage ihres Ministeriums zum Boykott einer AfD-Demonstration aufgerufen hatte, verstieß gegen das Grundgesetz": https://www.welt.de/politik/deutschland ... esetz.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema