Alltag mit Nichtchristen

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max72
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Alltag mit Nichtchristen

Beitrag von max72 »

Hallo Leute,

muss schon wieder einen thread eroeffnen, aber es ist eine Frage, die mich beschaeftigt: Wie geht ihr im Alltag mit Menschen um, die mit Christentum und Kirche gar nichts zu tun haben, kaum wissen dass ihr selbst katholisch seid? Ich denke da an manche meiner Kollegen und Bekannte, wie wirklich nette Menschen sind, die aber Dinge sagen, wo ich etwas unruhig werde.

ZB:

Eben erwaehnte einer dass einer in den "acknowldegments" fuer seine Doktorarbeit auch Gott gedankt haette, und gab gleichzeitig mit Koerpersprache Ausdruck, dass er das mit Gott ziemlich daneben findet...

Bei einem Essen mit Kollegen wurde ein katholischer Kollege im Ausland erwaehnt, der gegen Abtreibung ist, worauf der einen Kommentar gegen Katholiken losliess und eine andere meinte der wuesste nichts von Frauenrechten. Ich zog es vor dass Thema zu wechseln, haette heute aber eher erwaehnt, dass ich uebrigens katholisch sei (bevor ich das Thema gewechselt haette).

Oder bei einer Kaffeepause, wo zwei sich ueber eine Einladung der christlichen Studenten zum Afterski lustig machten; "da muss man sicher die Bibel mitbringen" --- "Berauschen die sich an Jesus statt an Bier? Ha Ha..." (das war schon primitiv und eher von nicht so netten Kollegen....)

Ein andermal beim Essen mit Kollegen: "Die haben geheiratet, sogar kirchlich" -- "Wirklich? Gibt es das noch?"--"die glauben an noch an all da"--"wie mittelalterlich"... (Ehrlich, ging genau in dieser Richtung!)

Wie sollte man sich verhalten? Ich moechte, gerade bei der Arbeit, nicht Diskussionen ueber Religion anfangen, aber manchmal muesste man was sagen. Dann gibt es viele Menschen, mit denen man wunderbar auskommt, solange man das Thema Religion beiseite laesst. Muss ich diese Personen dennoch meiden, wenn sie mir da dauernd zunahe treten? Wenn es Freunde sind, dann kann man ja erwaehnen, dass man selbst religioes ist, auch wenn man es nicht diskutieren will. Aber mit Kollegen oder Bekannten, denen man nicht so nahe steht?

Was sind Eure Erfahrungen?

Gruesse

Max

Ralf

Beitrag von Ralf »

Mein Umfeld ist zwar auch nicht dezidiert religiös, aber respektiert religiöse Überzeugungen sehr.
Neulich auf einer Party freute sich eine Freundin, dass sie mal wieder richtig ge..... wurde, schämte sich aber, dass ich das gehört hatte, weil ich doch ein "Kirchenmensch" sei. :D
Von gleicher Freundin wurde ich schon mal gebeten, im Todesfall der Mutter einer Bekannten Trost zu spenden (nur so als Hinweis, wie wichtig deutlich erkennbares Christsein als Laie sein kann).

Wenn es allerdings um Lästereien geht, dann sage ich auch häufig nichts. Wüsste nicht wozu. Man soll Perlen nicht vor die Säue werfen (sagt ein gewisser Jesus).

Edith
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

nunja.... ich hatte gestern ein Gespräch wegen eines Termins für ein Golfturnier nächstes Jahr. Die Organisation möchte das Turnier auf Fronleichnam legen.

Ich sagte... daß ich den Termin irgendwie schon unpassend finde. Auf die Gegenfrage "Warum?" sagte ich, daß ich mir an dem Tag schon gut eine Prozession vorstellen könne... aber man da üblicherweise hinter der Eucharistie hergeht... nicht hinter einem Golfball.

Man sah mich extrem verwundert an... (ein Golfer, der in die Kirche geht??? Wie ungewöhnlich!) und meinte... dann sollen die Frommen eben wegbleiben.
Hm.
(Und ich war noch froh, daß keine Beleidigungen kamen wie "wenn Du an so einen Schei** glaubst, bist Du selber schuld".)

Kurzum,... manchmal sage ich was, manchmal nicht. Im Berufs- und Freizeitalltag ist es meist völlig für die Katz, da eine Debatte anzetteln zu wollen.
Ich sage meist sowas wie "da kann ich nicht"... und auf Nachfrage sag ich dann "weil ich da zum Gottesdienst gehe".
Da fällt man dann zwar echt auf.... und gilt als etwas schrullig.... aber normalerweise lässt man mich in Ruhe und akzeptiert es achselzuckend.

Manchmal... und eher selten... aber doch.... fragt mich dann ein Kollege einige Tage später... ob ich denn wirklich an Gott glaube.... und fragt mir ein Loch in den Bauch. :)

max72
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Beitrag von max72 »

Ralf hat geschrieben:
Wenn es allerdings um Lästereien geht, dann sage ich auch häufig nichts. Wüsste nicht wozu. Man soll Perlen nicht vor die Säue werfen (sagt ein gewisser Jesus).
Manchmal ist es das. Aber ab wann ist es Feigheit und ein sich nicht Bekennen zu seinem Glauben?

Ich selbst bin sicher etwas zu konfliktscheu...

Gruss

Max

Ralf

Beitrag von Ralf »

Nö, man muss nicht immer was sagen. Jesus war bei der Verhandlung auch recht schweigsam. Meistens weiß man ja schon vorher, ob es da beim Gegenüber ernsthaftes Interesse gibt oder ob es eben Perlen vor die Säue wären.

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Also ich halte auch nichts von einer Konfrontation um jeden Preis - so nach dem Motto "viel Feinde, viel Ehr" -, dazu bin ich viel zu harmoniebedürftig. Aber ich denke schon, dass es wichtig ist, auch mal Flagge zu zeigen und deutlich zu machen, wo man steht. Allein schon, um den anderen die Chance zum Nachhaken zu geben.

Aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das immer schaffe...

Manchmal gelingt es mir dann wohl, etwaiges Wegtauchen im Nachhinein wieder auszubügeln, indem ich auf ein Gespräch dann später nochmal zurückkomme. Dann geht es ja auch schon mal eher unter 4 Augen, was normalerweise sowieso mehr Offenheit ermöglicht als ein Gespräch in einer großen Gruppe.

LG
Biggi

anselm
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Registriert: Samstag 1. November 2003, 17:53

Beitrag von anselm »

Ich komme mit den Christen in meiner Umgebung (am Arbeitsplatz, am Wohnort,...) meistens ganz gut klar 8)

Es sind in der Regel ganz nette, vernünftige und umgängliche Leute. OK, sie haben teilweise merkwürdige Ansichten. Aber zum Streit ist es bislang noch nicht gekommen, höchstens zu anregenden Diskussionen. Und mal Hand aufs Herz: man kann auch von Christen manchmal interessantes lernen. ;)

Marlene
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Beitrag von Marlene »

anselm hat geschrieben:Und mal Hand aufs Herz: man kann auch von Christen manchmal interessantes lernen. ;)
Was denn zum Beispiel? :ratlos:

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otto
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 13:48

Beitrag von otto »


Ich habe mit "ungläubigen" kaum Probleme mein "Ruf" eilt in der Regel voraus. Viele wissen dass jede Diskussion über den Glauben mit mir sinnlos ist. Wenn sich doch jemand ermutigt fühlt und in meiner Gegenwart das Christentum angreift oder verhöhnt, nehme ich diese Herausforderung an und verteidige meinen Standpunkt und meine Überzeugung.

Natürlich bin ich nicht bei jedem beliebt, mancher meidet meine Gegenwart, wieder andere höhnen und spotten.

Aber ich würde nie meine Überzeugung und mein Vertrauen auf Jesus Christus leugnen.

PS: Und aus einem Golfclub der an Fronleichnam ein Golfturnier abhält, würde ich umgehend austreten.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

max72
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Beitrag von max72 »

otto hat geschrieben:
Ich habe mit "ungläubigen" kaum Probleme mein "Ruf" eilt in der Regel voraus. Viele wissen dass jede Diskussion über den Glauben mit mir sinnlos ist.


Meine Befuerchtung ist, dass mich Menschen gleich in eine bestimmte Schublade stecken,wenn sie "katholisch" hoeren, und mich nur nach ihren Vorurteilen aburteilen.

Wenn sie mich erst kennenlernen wie ich bin, ohne irgendwelche Zuteilungen, dann merken die, dass ich ein "ganz normaler" Mensch bin, dann muessen sie sich vielleicht denken, dass ihre Vorurteile gar nicht stimmen koennen. Hatte eine mir direkt mal so gesagt, "aber du bist ja in Ordnung".

Obwohl selbst das die Vorurteile nicht immer abbaut, ich glaube man nimmt den einen, den man kennt, als Ausnahmefall, die andere christen muessen ja sicher so sein, wie man sich das denkt....

Max

Edith
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Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Marlene hat geschrieben:
anselm hat geschrieben:Und mal Hand aufs Herz: man kann auch von Christen manchmal interessantes lernen. ;)
Was denn zum Beispiel? :ratlos:
Gute Frage. Nachdem wir neulich in einem anderen Thread die Auffassung vertraten, ein Christ macht überhaupt nichts anders......
*murr* 8)

Cicero
Beiträge: 979
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26

Beitrag von Cicero »

Es gab eine Zeit, in der war niemand vor mir sicher.
Heute denke ich auch eher,
daß ich keine Perlen vor die Säue werfen sollte.

Fragt mich jemand mit echtem Interesse,
dann bekommt er auch eine ehrliche Antwort.
Daraus sind oft sehr gute Gespräche entstanden.

Stelle ich fest, daß jemand nur seine Spott treiben will o.ä.,
schalte ich auf stur, gelegentliche süffisante Sprüche nicht ausgeschlossen. ;D

Immerhin, wir sind die mit der Verheißung...

... gibt also keinen Grund - in aller Demut natürlich -für mangelndes Selbstbewußtsein.

Manchmal zitiere ich auch sinngemäß Peter Scholl-Latour: "Ein Atheist bist Du? Dann hast Du aber Glück, daß Du im christlichen Abendland lebst und nicht im Orient, denn für einen Moslem, ist ein Atheist weniger wert, als ein Tier. Wir Christen sehen das nicht so eng, wir sollen auch unsere Feinde lieben."

Bei richtiger Betonung in der richtigen Situation tut so ein Satz schon seine Wirkung. :kratz:

Interessant finde ich folgenden Aspekt:
Die wenigsten sind wirklich Atheisten, die meisten sind indifferent Gläubig,
sie wissen eigentlich selber nicht so recht was und woran sie glauben.
An irgendwas halt.
Viel provokanter als die Tatsache, daß man glaubt, ist die Tatsache, daß man weiß was man glaubt.

Lucia

Beitrag von Lucia »

Bei manchen Leuten scheint es inzwischen fast schon zum "guten Ton" zu gehören, über die Kirche herzuziehen. Das geht mir mehr und mehr auf die Socken. Inzwischen verbitte ich mir das. Wenn sich die Leute mit mir unterhalten wollen - oder mit mir ins Geschäft kommen wollen, sollen sie das bitteschön bleiben lassen.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ich hatte neulich eine Finanzberatung (Ärzte sind ja gern gesehene Kunden), da ließ die Beraterin auch mal so einflechten, man könne ja aus der Kirche austreten um Geld zu sparen (sie muss das sogar sagen, wenn man das bekannte Urteil weit auslegt).
Als ich dann wiederum einflechten ließ, dass ich bis auf die Knochen katholisch bin, war ihr das ein wenig unangenehm (nicht das ich k. bin, sondern dass sie das gesagt hatte). Sie konnte es aber offen ansprechen, insofern eine eher lustige Situation.

anselm
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Beitrag von anselm »

Cicero hat geschrieben:....
Manchmal zitiere ich auch sinngemäß Peter Scholl-Latour: "Ein Atheist bist Du? Dann hast Du aber Glück, daß Du im christlichen Abendland lebst und nicht im Orient, denn für einen Moslem, ist ein Atheist weniger wert, als ein Tier. Wir Christen sehen das nicht so eng, wir sollen auch unsere Feinde lieben."
Bei richtiger Betonung in der richtigen Situation tut so ein Satz schon seine Wirkung. :kratz:
:jump: Hast du zuviel davon :wein: getrunken?
Cicero hat geschrieben: Interessant finde ich folgenden Aspekt:
Die wenigsten sind wirklich Atheisten, die meisten sind indifferent Gläubig,
sie wissen eigentlich selber nicht so recht was und woran sie glauben.
An irgendwas halt.
Viel provokanter als die Tatsache, daß man glaubt, ist die Tatsache, daß man weiß was man glaubt.


OK, nur wenn man weiss, was einem zum Glauben angeboten wird, kann man sich dafür oder dagegen aussprechen. Aber dass man nicht (immer) weiss, was man wirklich glaubt, dürfte auch so manchem Christen passieren, oder?

Peter
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Beitrag von Peter »

Es ist ja auch im Christentum nicht so sehr die Frage, was man glaubt, sondern wem man glaubt …

(Nur kurz eingeworfen. (Hallo Anselm!))

anselm
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Beitrag von anselm »

Peter hat geschrieben:Es ist ja auch im Christentum nicht so sehr die Frage, was man glaubt, sondern wem man glaubt …

(Nur kurz eingeworfen. (Hallo Anselm!))
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es darauf ankommt, wem man was glaubt. ? ;)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ne, es geht eher darum an wen man glaubt.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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florian3
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Beitrag von florian3 »

es kommt wohl immer noch darauf an, von wem man ein stück wahrheit lernen kann. nicht wer etwas sagt, sondern ob jemand etwas sagt, das uns ein stückchen an der wahrheit der natürlichen vernunft TEILHABEN läßt, ist entscheidend.

frei nach dem heiligen Thomas von Aquin, der Avicenna (Abu ´Ali ibn Sina - kein katholik ;) ) fast schon auf die stufe mit dem PHILOSOPHEN stellte. geradezu hypermodern für das 13. jahrhundert. :)

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mr94
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Beitrag von mr94 »

otto hat geschrieben:Viele wissen dass jede Diskussion über den Glauben mit mir sinnlos ist.
Schade eigentlich.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

max72
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Beitrag von max72 »

Peter hat geschrieben:Es ist ja auch im Christentum nicht so sehr die Frage, was man glaubt, sondern wem man glaubt …

(Nur kurz eingeworfen. (Hallo Anselm!))
Das ist tatsaechlich ein interessanter Gedanke....

Ich glaube naemlich nicht, dass wir alles rational entscheiden. Wenn wir von etwas ueberzeugt sind, und ein anderer kommt mit einem guten Gegenargument, aendern wir nicht unsere Meinung. Wir versuchen stattdessen eine bessere Erklaerung zu finden.

Warum wir von etwas ueberzeugt sind, das ist wohl eine Sache des Vertrauens und der Intuition. Bloss wem man glaubt hat Folgen fuer was man glaubt. Ein Physikstudent versteht am Anfang die Quantenphysik gar nicht, ist aber ueberzeugt, dass diese stimmt. Ein Christ versteht am Anfang vieles in der christlichen Lehre nicht, ist aber ueberzeugt, dass es stimmt und er es irgendwann verstehen wird.

Gruesse

Max

anselm
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Beitrag von anselm »

Hallo Max,

ich finde, das versteht sich wirklich von selbst. Denn wenn ich der Person, die mir etwas sagt, nicht traue (weil sie mich reinlegen will oder in Wirklichkeit nichts von der Sache versteht), dann werde ich auch die Botschaft nicht annehmen.

Das Erkenntnisproblem bei Religion scheint mir zu sein, dass es keine oder so gut wie keine der üblichen Erkenntnismöglichkeiten gibt, wie z.B. die Überprüfung der Glaubensaussage mit der "Realität".

Die einzigen Erkenntismöglichkeiten sind doch wohl die Überprüfung auf Widerspruchsfreiheit und das, was man Intuition nennt.

max72
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Beitrag von max72 »

anselm hat geschrieben:Hallo Max,

ich finde, das versteht sich wirklich von selbst. Denn wenn ich der Person, die mir etwas sagt, nicht traue (weil sie mich reinlegen will oder in Wirklichkeit nichts von der Sache versteht), dann werde ich auch die Botschaft nicht annehmen.

Das Erkenntnisproblem bei Religion scheint mir zu sein, dass es keine oder so gut wie keine der üblichen Erkenntnismöglichkeiten gibt, wie z.B. die Überprüfung der Glaubensaussage mit der "Realität".

Die einzigen Erkenntismöglichkeiten sind doch wohl die Überprüfung auf Widerspruchsfreiheit und das, was man Intuition nennt.
ganz von selbst versteht sich das nicht. Weil man oft den Vorwurf hoert, religioese Menschen wuerden glauben, direkt "blind" glauben, waehrend alle anderen alles vollkommen rational erwaegen. UNd dem ist nicht so.

Allerdings gibt es eine gewisse Ueberpruefung ebenfalls. Genauso wie wenn verschiedene Personen dasselbe Land bessuchen oder dieselbe Wanderung unternehmen, so werden sie dieselben Dinge erfahren. Jemand der einen spirituellen Weg geht, findet selbst Dinge, die andere schon beschrieben haben, die diesen Weg vor ihm gingen. Deswegen gleichen sich ja auch die Erfahrungen vieler Christen und Heiliger. Wir reisen durch dieselbe Landschaft. Und wenn wir selbst nur ein wenig gesehen haben, und erkennen, dass das mit anderen Berichten uebereinstimmt, dann koennen wir auch glauben, dass die Berichte derer die vor uns waren zuverlaessig sind.

Gruss

Max

Ralf

Beitrag von Ralf »

anselm hat geschrieben:Die einzigen Erkenntismöglichkeiten sind doch wohl die Überprüfung auf Widerspruchsfreiheit und das, was man Intuition nennt.
Schon ein Zimmermann namens Jesus sprach davon, dass letztendlich der Glaube ein geistgewirktes Geschehen ist, d.h. ohne Theologen-Deutsch: alleen kannste dat nich.

Im allgemeinen ist ja Erkenntnis (und auch die Theorie derselben) eine rein innerpersönlich verstandene Sache. Genau das ist sie in Wahrheit (also in Christus) aber nicht.

Petra
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Beitrag von Petra »

Mod on

Hallo Max, soll das Thema nach Politik verschoben werden, damit Anselm weiter mit plaudern kann?

Mod off

anselm
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Beitrag von anselm »

Petra hat geschrieben:Mod onHallo Max, soll das Thema nach Politik verschoben werden, damit Anselm weiter mit plaudern kann?Mod off
:motz:
:ja:

max72
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Beitrag von max72 »

Petra hat geschrieben:Mod on

Hallo Max, soll das Thema nach Politik verschoben werden, damit Anselm weiter mit plaudern kann?

Mod off
??? Warum ??? damit Anselm mit plaudern kann ???

Muss man katholisch sein um in der Ecke mitzuplaudern?

Ich find, die Frage nach Erkenntnis ist noch im Rahmen einer katholischen Fragestellung.


Max

Petra
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Beitrag von Petra »

Mod on
Die "Katholikengespräche" heißen so wie sie heißen, weil es so angedacht war, dass hier Kaths unter sich bleiben. Anselm ist mir jetzt nicht wirklich als katholisch oder christlich aufgefallen, was natürlich ein Irrtum sein könnte. :roll:
Gespräche mit Nichtchristen sind sehr willkommen, aber eigentlich in PGW. Daher die Frage.
Max, deinen Beitrag interpretiere ich mal so, dass du Wert darauf legst, weiter mit Anselm zu diskutieren. Daher wird das Thema geschubst.
Mod off

max72
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Beitrag von max72 »

Petra hat geschrieben:Mod on
Die "Katholikengespräche" heißen so wie sie heißen, weil es so angedacht war, dass hier Kaths unter sich bleiben. Anselm ist mir jetzt nicht wirklich als katholisch oder christlich aufgefallen, was natürlich ein Irrtum sein könnte. :roll:
Gespräche mit Nichtchristen sind sehr willkommen, aber eigentlich in PGW. Daher die Frage.
Max, deinen Beitrag interpretiere ich mal so, dass du Wert darauf legst, weiter mit Anselm zu diskutieren. Daher wird das Thema geschubst.
Mod off
Hmm, ich hab's so verstanden, dass es sich um katholische Themen handelt...

Waer besser, den Teil mit Anselm auszugliedern, weil das mit dem eigentlichen threadthema ja nichts zu tun hat. Mit Anselm geht's um Erkenntnis, das Thema ist um "Nichtchristen im Alltag"...

Max

Petra
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Beitrag von Petra »

:/ :kratz:
Läßt man was mal so laufen, dann wird im Thema nach Moderation gerufen. Macht man was, isses auch nicht recht:
Man hat es richtig schwör als Kreuzgang- Moderatör. :cry:

Peter
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Beitrag von Peter »

Wiederum aber steht geschrieben: Allen Leuten recht getan ist eine Kunst die niemand kann. ;D

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Vielleicht sollte dieses Thema nicht nur heißen "Alltag mit Nichtchristen". Es kommen auch noch die "Scheinchristen dazu, die zwar getauft sind, aber nichts mit der Kirche zu tun haben wollen.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Menschen gemacht, die von sich sagen, sie wären aus der Kirche ausgetreten, weil sie zwar als Kind getauft worden sind, aber im herzen Atheisten wären. - Die fragen mich manchmal nach meiner Meinung - Da ich ein Kreuz umhängen habe, kommt zuerst darauf die Sprache - Ich kenne z.B.Homosexuelle, die mich fragen, was denn die Bibel zu ihrer Lebensweise sagt.

Wenn jemand über Kirche und Christen lästert, bleibe ich auch stumm. Aber ich nehme die Leute mit hinein ins Gebet


Und dann gibt es noch die Leute, die zur Kirche gehören, weil es eben "Tradition" ist. Ein Beispiel dazu: Ein Priester erzählte mir einmal, dass er bei der Vorbereitung zur Hochzeit das Brautpaar fragte, ob es nur ein Gottesdienst sein solle, oder eine Messe. Den Unterschied verstanden die beiden nicht, worauf der Priester meinte "Mit oder ohne Kommunion" Antwort des Bräutigams: Ich war doch schon bei der Erstkommunion". Das sind dann Leute, die zwar getauft sind, aber eigentlich nicht viel vom Christentum wissen.

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