Griechenland nach den Wahlen

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Niels
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Niels »

Achwas?!

Und der Hl. Bonaventura kommt nicht zu Wort? :regel: :tuete:

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Niels hat geschrieben:Achwas?!

Und der Hl. Bonaventura kommt nicht zu Wort? :regel: :tuete:
Hier bei den Evangelen:

http://web.ev-akademie-tutzing.de/cms/g ... hp?ID=1515

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

overkott hat geschrieben:Unsere Verfassungsgeschichte beginnt nicht in Ostafrika.
Aber die Menschheitsgeschichte. Unsere Verfassung ist toll, wenngleich ich auch manchmal glaube, dass sie einigen Individuen mehr Freiheit zumutet, als sie (er-)tragen können. Ich wollte die Zeitlinie aber einfach nur weiterziehen.
overkott hat geschrieben:Das Icke-Bewusstsein ist an der Spree zwar besonders ausgeprägt, was man ja auch an der Verschuldung der Stadt sieht. Aber Berlin ist nicht mehr als Bundeshauptstadt. Durch den Beitritt zur Bonner Republik ist kein neuer Staat entstanden. Die Ossis haben damals rübergemacht.
Mit Berlin meinte ich tatsächlich nicht die Stadt, sondern einen Staat, der zwar keine neue Verfassung hat, dessen Politik sich aber radikal geändert hat, weil die Anforderungen sich gewandelt haben. Deutschland muss nun Verantwortung tragen und auch nicht nur für sich selbst. Man sieht es dieser Tage, dass man es in Europa geradezu von Deutschland erwartet. In einigen Punkten halte ich - zumindest dem Wortlaut nach - Teile der DDR-Verfassung sogar für vorbildlich, z.B. was das Recht auf Arbeit anging. Was die Mentalität der Berliner angeht, ist das natürlich typisches Hauptstadt-Gefrotzel, das man in jeder europäischen Hauptstadt antrifft. Hauptstädter fühlen sich einfach als was Besseres.
overkott hat geschrieben:Ideengeschichtlich geht es um die Grundideen bei Platon und Aristoteles. Die Verwirklichung in der Stadt Athen und der römischen Republik spielt zwar in der Geschichtsschreibung schon eine Rolle. Aber die Staatslehre war bis in die Neuzeit eher idealistisch geprägt. Ein stärker empirischer Blick kam erst mit Macchiavelli auf.
Ich glaube nicht, dass man die Gründung der Bundesrepublik und ihre Verfassung auf Platon und Aristoteles zurückführen kann. Was nämlich deren Ideen angeht, wie ein Staat am besten aussähe, da hat unser Wahlrecht oder unsere parlamentarische Demokratie so wirklich gar nix mit zu tun. Wenn es die Aufklärung beträfe, gäbe ich dir Recht. Aber nicht beim Grundgesetz. Da steckt im Menschenbild mehr Christentum drin, freilich ein Christentum, das durch das Fegefeuer der griechischen Philosophie ging und dadurch bis heute intellektuell gegenüber allen Religionen unschlagbar ist.
overkott hat geschrieben:Mit Ideologien sind hier nicht offene Philosophien gemeint, sondern ein Rassen- und Klassendenken, das extrem scharf zwischen Freund und Feind unterscheidet.
Eine scharfe Unterscheidung ist nützlich; ob aber jemand Rassen- oder Klassendenken hat, ist oft ein politisches Kalkül im Auge des jeweiligen Betrachters. Wenn es jemandem nicht passt, dass z.B. das Asylrecht verschärft wird, denkt er rassistisch, wenn jemand die Erbschaftssteuer erhöhen will, ist er Kommunist. Diese Schablone schafft erst die ideologische Scheuklappe, die man - gewiss ebenfalls aus Kalkül - demjenigen geneigt ist vorzuwerfen. Es ist aber tatsächlich eine Frage des politischen Stils, ob man den Ideologievorwurf wirklich auspacken möchte - das ist eine Lanze, die in der Bonner bundesrepublikanischen Zeit fast täglich genutzt wurde und nun ganz rostig und schartig davon wurde. Man kann - glaube ich - nur eines sagen: Politik ist reine Pragmatik, die immer die Schnittmenge sucht, um gemeinsame und verschiedene Ziele zu erreichen, niemals aber die Ziele selbst zu diskreditieren versucht. Das nämlich ist Ideologie.
overkott hat geschrieben:Kohl war kein Symbol, sondern ein Akteur. Sicher gehört seine Vision vom vereinten Deutschland im vereinten Europa zu seinen Stärken. In der neuen Bonner Republik mag es in Berlin eine Inselmentalität geben, die im Kreis von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen ein Bewusstsein vom Nabel der Welt fördert. Mit dem Umzug der Bundeshauptstadt ist leider ein Stück Provisorium, Beiläufigkeit und Normalität verloren gegangen.
Kohl musste vom vereinigten Deutschland im vereinigten Europa sprechen - das war das Mantra, welches die wahrhaft "ewig Gestrigen" jenseits des Rheins, des Kanals, des Mittelmeers und der Oder beschwichtigen sollte. Einzig und allein jenseits des Atlantiks und jenseits des Urals saßen Menschen, die das weitsichtiger beurteilen konnten und länger die Geschichte der Zentralmacht Europas kannten und wussten, dass genau sie gebraucht wird im künftigen Europa. Das ist die Normalität, die zurückkehrte, nicht das Adenauer'sche Versteck am Rhein (so sehr ich Bonn auch mag). Und Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen haben ebenso gutes Recht, ein Teil dieser Zentralmacht zu sein wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Ihr Recht dazu stammt aus der Geschichte, aus dem gemeinsamen Schicksal (Schicksalsgemeinschaft) und demselben Volk, das es bewohnt, das sich zueinander als Einheit bekennt (woher einer auch kommen mag) und nach Einheit strebt. Der rheinische Separatismus, dem Adenauer noch vor dem Krieg und danach huldigte, hat seine Tradition in einer Kleinstaaterei, die es den europäischen Großmächten hunderten von Jahren lang erlaubte, Deutschland als Schlachtfeld, politisches Verbündetenarsenal und Auf- und Durchmarschzone zu missbrauchen. Nun braucht Europa ein starkes Deutschland. Aber braucht das starke Deutschland auch Europa? Ja, natürlich. Ohne die Deutschen in Europa könnten nicht nur die Griechen einpacken, allein schon wegen der fehlenden Geldmittel. Aber natürlich hängt damit auch politischer Einfluss zusammen und zwar ganz gewaltig. Leider haben wir im Moment eine zweigeteilte EU. Die Grenze verläuft an den Alpen und am Rhein und Deutschland ist die Zentralmacht, die beide Parteien Europas in der EU zusammenhält. Die Niederländer, Finnen, Dänen und Briten würden noch ganz anders mit Griechenland umspringen. Dieser Führungsauftrag ist eine Bürde, kein "Großkotzdenken", sondern Realpolitik. Einerseits muss dem griechischen Volk also geholfen werden, schon aus humanitären Gründen. Andererseits kann das nicht so geschehen, dass das griechische Volk den Eindruck erhielte, sie hätten ein Recht darauf, sonst läuft das einfach so weiter. Ihnen muss bewusst werden, dass sie rückständige staatliche Strukturen haben und auf Hilfe und Kontrollen von außen angewiesen sind, Nationalstolz hin oder her. Die Zeit, um wieder stolz auf ihr Land sein zu können, mag noch kommen, jetzt ist sie weiß Gott noch nicht da. Da mag der Pöbel grölen wie er will. "Freiheit" und "Stolz" sind falsche Begriffe für die Situation eines Staates, der sich nicht organisieren kann. Aber was erhält Deutschland dafür, dass es die Führungsrolle übernimmt? Man könnte meinen, es erhielte dafür nur Verantwortung, Rechnungen und Beschimpfungen. Zum Letzteren muss man sagen, dass das eine Chance für die "nationale Persönlichkeit" ist, daran zu wachsen. Es ist nicht wichtig, was andere von uns denken. Es heißt von uns Deutschen, dass wir in Europa geachtet und respektiert werden, aber nicht geliebt. Wer aber Politik macht, um geliebt zu werden (denn dafür stand die Bonner Republik, besonders ihre Außenpolitik), verkennt das logische Ziel jeglicher eigentlicher staatlicher und politischer Anstrengungen: Die Durchsetzung eigener Interessen.
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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Befürworter eines Euro-Austritts: Je jünger, desto Drachme
Die (m.E.) interessantesten Gruppen:
Der Spiegel hat geschrieben:3. Die jungen Griechen - Je jünger, desto Drachme
"Ich wünsche uns die Drachme zurück, das wäre risikofreudiger", sagte eine 18-jährige Griechin SPIEGEL ONLINE - just an jenem Tag, als die meisten ihrer Altersgenossen ihre Abiturnoten erhielten. Die junge Frau ist nicht allein: Umfragen zeigen, dass die Sorge vor der Wiedereinführung der Drachme mit dem Alter ansteigt. Laut einer Erhebung des Thinktanks Bridging Europe, an der rund 1800 Griechen im Alter zwischen 22 und 45 Jahren teilnahmen, haben 63 Prozent der Befragten keine Angst vor dem Grexit. Natürlich nicht, werfen Kritiker dieser Umfragen ein: Viele der Befragten können sich an die Drachme nicht erinnern oder waren noch in der Grundschule, als es die Währung noch gab. Demnach haben viele junge Griechen keine Erinnerungen an die Hyperinflation oder die Tatsache, dass man für ein Bankdarlehen einen "Meson" brauchte - einen Bekannten in einflussreicher Position.
Der Spiegel hat geschrieben:4. Korrupte Unternehmer - Man muss noch Chaos in sich haben. Es ist kein Geheimnis, dass etliche Geschäftsleute mit gescheiterten oder überschuldeten Firmen den Ausstieg aus dem Euro herbeisehnen. Denn das wäre für einige von ihnen die ideale Gelegenheit, ihre Kredite im Chaos ausradieren zu lassen.
Der Spiegel hat geschrieben:5. Die Besitzer heimlicher Konten im Ausland - Kaufen, Kaufen. Schätzungen zufolge liegen auf Konten außerhalb Griechenlands mehr als 200 Milliarden Euro, die Griechen dort rechtzeitig versteckt haben. Dabei machen das nicht nur die Superreichen: Im vergangenen Jahr überwiesen der Regierung zufolge 5260 Angestellte des öffentlichen Dienstes insgesamt 1,45 Milliarden Euro ins Ausland, als Vorsichtsmaßnahme. Sie wollen so ihr Geld retten und hoffen gleichzeitig auf den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Andere hingegen spekulieren auf den Grexit, um dann mit dem verheimlichten Vermögen Grundstücke, Unternehmen und vieles andere in ihrer Heimat zu ergattern. Denn die neue Währung nach dem Euro verlöre mit Sicherheit schnell an Wert - und dann könnten diese Profiteure extrem günstig einkaufen.
Der Spiegel hat geschrieben:6. Die Nationalisten - Viele Wege führen nach Moskau. Nicht jedermann ist glücklich mit der griechischen Strategie, sich an die drei Institutionen EU, EZB und IWF zu binden. Viele Griechen halten an Samuel Huntingtons Theorie vom "Kampf der Kulturen" fest, in der Griechenland nicht Teil des Westens ist - sondern zu einer orthodoxen Achse mit Russland gehört. Griechenland hat seit jeher dieses Identitätsproblem, und viele fühlen sich dem Westen bis heute fremd. Das zeigte sich in den Achtzigerjahren, als Tausende Griechen einen Schließung der "todbringenden Nato-Militärlager" in Griechenland forderten. Dazu passte später auch die Unterstützung für Serbien in den Jugoslawienkriegen und der jüngste Flirt mit Wladimir Putins Russland. Schließlich gibt es sogar Träume, Russland, China, Iran oder lateinamerikanische Staaten könnten im letzten Moment als Retter oder wohlwollende Partner an die Seite Griechenlands treten.
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Yeti hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Unsere Verfassungsgeschichte beginnt nicht in Ostafrika.
Aber die Menschheitsgeschichte. Unsere Verfassung ist toll, wenngleich ich auch manchmal glaube, dass sie einigen Individuen mehr Freiheit zumutet, als sie (er-)tragen können. Ich wollte die Zeitlinie aber einfach nur weiterziehen.
Wir müssen nicht immer bei Adam und Eva anfangen. Tatsächlich sollten Individuen nur so frei sein, wie sie Verantwortung tragen können. Das gilt nicht nur für Minderjährige, sondern auch für Politiker. Freiheit und Haftung bedingen einander. Wenn Niedersachsen den Gastwirten die Verantwortung für die Beurteilung der Gäste beschneidet, dann muss das Land haften, wenn der Laden aufgemischt wird.

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

overkott hat geschrieben:Wir müssen nicht immer bei Adam und Eva anfangen.
Wer hat denn damit angefangen?
overkott hat geschrieben:Bonn wurde nicht 1949 gebaut. Davor war Weimar, Frankfurt, Hambach, Paris, Rom, Athen.
overkott hat geschrieben:Tatsächlich sollten Individuen nur so frei sein, wie sie Verantwortung tragen können. Das gilt nicht nur für Minderjährige, sondern auch für Politiker. Freiheit und Haftung bedingen einander. Wenn Niedersachsen den Gastwirten die Verantwortung für die Beurteilung der Gäste beschneidet, dann muss das Land haften, wenn der Laden aufgemischt wird.
Hä? :achselzuck:
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Yeti hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wir müssen nicht immer bei Adam und Eva anfangen.
Wer hat denn damit angefangen?
overkott hat geschrieben:Bonn wurde nicht 1949 gebaut. Davor war Weimar, Frankfurt, Hambach, Paris, Rom, Athen.
Erst kamen Adam und Eva, dann Athen. Adam und Eva sind wegen der Personenwürde auch wichtig für unsere Verfassung. Da hast du Recht.
overkott hat geschrieben:Tatsächlich sollten Individuen nur so frei sein, wie sie Verantwortung tragen können. Das gilt nicht nur für Minderjährige, sondern auch für Politiker. Freiheit und Haftung bedingen einander. Wenn Niedersachsen den Gastwirten die Verantwortung für die Beurteilung der Gäste beschneidet, dann muss das Land haften, wenn der Laden aufgemischt wird.
Hä? :achselzuck:
Politiker haben mehr Freiheit, als sie tragen können. Sie können ganze Kontinente in Schutt und Asche legen. Wie wollen sie dafür haften? Auch unser Parlament ist eine Art GmbH.

Der Ausflug nach Niedersachsen ist ein Beispiel für das Parlament. Die Landesregierung will gegen Türsteher vorgehen. Gastwirte sollen wahllos Gäste aufnehmen. Sie werden in ihrer Freiheit beschnitten. Dann muss auch das Land die Verantwortung tragen. Freiheit und Haftung bedingen einander. Wenn Türsteher nicht mehr die Gäste beurteilen dürfen, muss das Land zahlen, wenn die Gäste Schaden anrichten.

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Juergen »

Heute wurden im Radio 8 Griechen gefragt, über was sie da eigentlich abstimmen. 7 davon wußten es nicht. Die Texte scheinen für den Normalgriechen zu kompliziert formuliert zu sein.
Vielleicht hätten die Abstimmungsmacher auf den Stimmzetteln mit zwei Bildern (Drachme vs. Euro) arbeiten sollen. :tuete:
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Juergen »

Die Fragestellung lautet (dt. Übersetzt auf tageschau.de)
Soll der Einigungsplan, der die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds am 25. Juni 2015 der Eurogruppe vorgelegt hat, und der aus zwei Teilen besteht, die den gemeinsamen Vorschlag ausmachen, akzeptiert werden? Das erste Dokument trägt den Titel 'Reformen für die Vollendung des aktuellen Programms und darüber hinaus' und das zweite 'Vorläufige Schulden-Nachhaltigkeits-Analyse.'
[ ] Οχι

[ ] Ναι
Gruß Jürgen

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Juergen hat geschrieben:Heute wurden im Radio 8 Griechen gefragt, über was sie da eigentlich abstimmen. 7 davon wußten es nicht. Die Texte scheinen für den Normalgriechen zu kompliziert formuliert zu sein.
Vielleicht hätten die Abstimmungsmacher auf den Stimmzetteln mit zwei Bildern (Drachme vs. Euro) arbeiten sollen. :tuete:
Kein Wunder, bei dem Unterricht...
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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Prognose sieht "Nein"-Stimmen leicht vorn

Griechen-Referendum: Bischof beklagt Verunsicherung, Verzweiflung War von der Seite eigentlich mal jemand so ehrlich und hat den Gläubigen gesagt, wodurch das Schlamassel entstanden ist?
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Edi
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Edi »

Yeti hat geschrieben: Griechen-Referendum: Bischof beklagt Verunsicherung, Verzweiflung War von der Seite eigentlich mal jemand so ehrlich und hat den Gläubigen gesagt, wodurch das Schlamassel entstanden ist?
Darauf kannst du lange warten. Die Griechen haben einfach über ihre Verhältnisse gelebt. Damit ist auch inbegriffen, daß die Reichen ihre Steuern kaum bezahlt haben und vieles andere mehr, das die vorigen Regierungen zu verantworten haben. In GR ist vieles ungerecht zugegangen bis heute, das werden doch die Kirchen nicht im Detail auflisten, weil sie mehr oder weniger wie bei uns auch mit der Politik verbandelt sind.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/griech ... 42175.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Referendum in Griechenland: Was heute zur Wahl steht
Die geschlossenen Bankschalter und die Bargeldknappheit an den Geldautomaten würden zum griechischen Dauerzustand. Rasch wäre die griechische Regierung gezwungen, eine Parallelwährung aus Schuldscheinen aufzubauen, um zumindest ein rudimentäres Wirtschaftsleben sicherzustellen. Offiziell wäre der Euro dann immer noch Zahlungsmittel in Griechenland - nur hätte kaum noch einer welche.
Wenn ihr also das nächste Mal einen Bankautomaten aufsucht, achtet auf die Leute in der Schlange vor oder hinter euch. Es könnten Griechen dabei sein, die euch den Vorrat an Scheinen im Automat extrem verknappen könnten, möglicherweise im Auftrag der griechischen Regierung. Aber wie erkennt man einen Griechen? Es reicht nicht, hier auf Goldkettchen, Olivenöl im Haar, Nobelkarosse mit abgedunkelten Scheiben und Goldzähnen zu verweisen. Das könnte nämlich auch ein Türke sein und die aufgedeckte Verwechselung könnte fatale Folgen und einen Besuch beim Zahnarzt nach sich ziehen. Teile ihm lieber mit, du wärest auf der Suche nach griechischen Devisenverbrechern, er wird dir dann keine noch so große Hilfe verwehren. Die Wirklichkeit ist also durchaus diffiziler, wie uns die Griechische Botschaft selbst mitteilt:
Du wirst mit Sicherheit als Grieche entlarvt, wenn Du Dir wie Michalis den kleinen Fingernagel lang wachsen lässt, um Müßiggang und Gelassenheit zu demonstrieren,
mit dem "Komboloi" (einer kleinen Perlenkette) spielst und obendrein auf der "Plateia" (dem grie- chischen Dorfplatz) den ganzen Tag im "Kafenion" (Café) bei einem einzigen Frappé verbringst. Michalis kann es sich leisten, denn er ist ein hart arbeitender Beamter bei der Post. Meint er. Wer schon mal einen Brief von Deutschland nach Griechenland oder umgekehrt geschickt hat, weiß, dass man ihn besser persönlich ausliefert, wenn es eilt. Aber wie so oft wird heute wieder mal ge- streikt. Auf dem Tisch vor Michalis befinden sich neben dem Frappé stets noch fünf weitere äußerst lebenswichtige Dinge: Zigaretten, Feuerzeug, Autoschlüssel und zwei Handys. Freunde kommen hinzu, von denen mindestens einer Kosta, Christo oder Janni heißt – was im Grunde unwichtig ist, da Michalis dreiviertel seiner Freunde "Malaka" ruft und den Rest "Pousti" nennt. Das sind keines- wegs Schimpfwörter, sondern nett gemeinte Kosenamen unter Freunden. "Wo geht’s heute Abend zum Feiern hin" – das ist das tägliche Thema. Michalis wird im Verlauf des Gesprächs so laut, dass die Touristen vom Nachbartisch sich ängstlich auf leisen Sohlen davon stehlen. "Gleich gibt’s Stress!" flüstern sie sich zu. Gibt es natürlich nicht! Griechische Gesprächslautstärke ist eben gewöhnungs- bedürftig. Michalis hat schon oft an einem einzigen Abend sein ganzes Monatsgehalt ausgegeben, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken oder dabei an Morgen zu denken. Aber nun jammert er wieder einmal bei seinen Freunden über seine finanzielle Not und die trübe Zukunft. Das hält ihn aber nicht davon ab, am Abend mit denselben Freunden, bei denen er sich mittags noch ausgeheult hat, um die Häuser zu ziehen und darauf zu bestehen, für alle die Rechnung zu übernehmen.
Klingt für mich glaubwürdig bis auf den letzten Punkt, ich glaub' das ist Folklore. Zum Glück wird aber eine genauere Definition noch nachgereicht:
Für mich persönlich bist Du erst ein richtiger Grieche, wenn Du der Meinung bist, dass Griechenland der Mittelpunkt der Erde ist und die anderen Staaten sich drum herum drehen. Und dass Griechenland die Wiege der Kultur ist. Und dass uns der Rest der Welt heute noch dafür zu danken hat. Und dass wir deshalb noch Pluspunkte in der EU haben, die es abzuarbeiten gilt. Somit sind wir unantastbar! Als typischer Last-Minute-Grieche wirst Du erst bei Androhung von Sank- tionen anfangen, nach Lösungen für Deine Probleme zu su- chen – und natürlich suchst Du sie nicht bei Dir! Diese "ty- pisch" griechischen Kennzeichen sind kaum abzustreiten. Allerdings erhebt meine Auflistung keinen Anspruch auf Voll- ständigkeit oder gar Richtigkeit. Du bist aber mit an Sicher- heit grenzender Wahrscheinlichkeit Grieche oder zumindest Griechen-Kenner, wenn Du beim Lesen merkst, dass vieles wahr ist und Du laut los lachen musst. Warum perfekt sein, wenn man auch ohne Stress Grieche sein kann?
Also: Gute Jagd! :emil:
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Sarandanon
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Sarandanon »

Was genau wird sich denn nun nach diesem grandiosen Schauspiel, genannt Referendum, genau ändern? Ob nun ja oder nein, der Euro wird sicherlich weiter fließen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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phylax
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von phylax »

Ja, Drachme
und EUROs als Hilfsgelder aus humanitären Gründen..
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Der Gordische Knoten

Die politische Oberhand über Euroland wird derjenige erringen, der den Gordischen Knoten mit Griechenland löst. Im Frühjahr 333 v.Chr. zerschlug Alexander den Knoten einfach. Das könnte auf dem EU-Sondergipfel am Dienstag eine Option sein.

Natürlich ist Europa nicht an griechisches Recht gebunden. Das Referendum ist eine Meinungsumfrage mit einer Stichprobengröße von 40 Prozent. Natürlich haben die Griechen nicht nur die Freiheit, die Reformmaßnahmen der Gläubiger abzulehnen, sondern sie tragen dafür auch die Verantwortung.

Das könnte die Rückstufung Griechenlands in den Bewerberkreis für Euroland bedeuten. Mögen die Griechen dazu auch formal Nein sagen. Was zählt ist ihr konkludentes Handeln. Wer nicht zahlt, bekommt eine Mahnung. Nach der dritten Mahnung ohne Zahlung kommt der Gerichtsvollzieher - aller höflichen Schreiben des Schuldners zum Trotz. Sollte sich Euroland im eigenen Vertragswerk verheddern, müsste ein Normenkontrollverfahren den Knoten zerschlagen. Euroland kauft den Schuldschein auf und legt ihn den Griechen zu gegebener Stunde vor.

Caviteño
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Caviteño »

GR führt ab sofort eine neue Währung ein - der erste Geldschein wurde bereits gedruckt:

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Isidor_von_Sevilla
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Ein hervorragender Artikel von Hans-Werner Sinn, der am letzten Freitag in der FAZ veröffentlicht wurde:
Die Lehren aus der griechischen Tragödie
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Isidor_von_Sevilla hat geschrieben:Ein hervorragender Artikel von Hans-Werner Sinn, der am letzten Freitag in der FAZ veröffentlicht wurde:
Die Lehren aus der griechischen Tragödie
In der Tat, eine gute Analyse. Eine Sache spricht Hans-Werner Sinn aber nicht an, nämlich die Übertretung der 3%-Regelung (EU-Defizitverfahren) durch die Schröder/Fischer-Regierung selbst im Jahr 2003. Das war definitiv das falsche Signal, noch unglaubwürdiger war die Aussetzung des Verfahrens gegen Deutschland und Frankreich, wohingegen es Portugal erwischte. Man kann zwar davon ausgehen, dass der (noch) feiernde Tsipras-Pöbel das gar nicht registriert hat, aber es war prinzipiell falsch.

Geldgeber verweigern sich: "Griechische Verhandlungsposition dramatisch schwach" Die Goethe-Institute in Griechenland werden nun einen neuen Ansturm auf die Deutschkurse erleben, viele der Interessenten werden gestern mit "nein" gestimmt haben, aber trotzdem wohl oder übel auswandern. Wir müssen uns in baldiger Zukunft auf noch mehr griechiche Jobsuchende einstellen. Für ausgebildete Facharbeiter sieht es sicher gut aus. Wenn sie fleißig sind, nicht zuviel jammern und den Orient hinter sich lassen, werden sie hier willkommen sein wie in den 60-er und 70-er Jahren. Bald wird sich vielen die Frage stellen, was größer ist: Der "Stolz" oder der Hunger. Sie werden in harte Konkurrenz treten mit Einwanderern, die ebenfalls eine gesuchte Ausbildung haben und keine "Jobnomaden" sind, sondern mit Einbürgerung und Arbeitsstelle voll und ganz für immer Fuß fassen wollen.
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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Hamburg würde mit 6941 Euro pro Einwohner wohl zu den Einzahlern in den Länderfinanzausgleich gehören. Gegenüber den 20000 Euro pro Kopf in Bremen ist dies jedoch vergleichsweise gering.

Liegt Griechenland an der Weser? Wie schaffen Bund und Länder, das Problem Bremen zu lösen? Welche Signalwirkung geht davon für Europa und Griechenland aus?

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Yeti
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Yeti »

Man könnte die Griechen damit erpressen: "Zahlt uns unsere 300 Milliarden zurück oder ihr bekommt Bremen." ;D
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HeGe
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von HeGe »

Yeti hat geschrieben:Man könnte die Griechen damit erpressen: "Zahlt uns unsere 300 Milliarden zurück oder ihr bekommt Bremen." ;D
Ich stelle mir gerade vor, wie es dann beim nächsten Schaffermahl Grünkohl mit Gyros gibt. :irritiert:
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Yeti hat geschrieben:Man könnte die Griechen damit erpressen: "Zahlt uns unsere 300 Milliarden zurück oder ihr bekommt Bremen." ;D
Oder nach dem Motto: Ihr spart 100 Euro ein, dafür geben wir euch 50. Wenn eure eigenen Einnahmen wieder steigen, gebt ihr uns die 50 zurück. So kriegen wir auch an der Weser wieder Wasser unter den Kiel.

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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Eine weitere Überlegung ist, Griechenland als Hilfe zu den Einsparungen, von Aufgaben zu entlasten: Ihr senkt euren Verteidigungshaushalt, dafür bekommt ihr einen NATO-Stützpunkt im Mittelmeer. Wir Europäer haben zwar keine eigene Armee, aber wir werden das mit unseren Freunden mal überlegen.

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Juergen
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von Juergen »

Üblicherweise geht es bei den Griechen doch so:

Ein trüber Tag in einer kleinen griechischen Stadt. Es regnet und alle Straßen sind wie leergefegt. Die Zeiten sind schlecht, jeder hat Schulden und alle leben auf Pump. An diesem Tag fährt ein reicher deutscher Tourist durch die Stadt und hält bei einem kleinen Hotel. Er sagt dem Eigentümer, dass er sich gerne die Zimmer anschauen möchte, um vielleicht eines für eine Übernachtung zu mieten und legt als Kaution einen 100 Euro Schein auf den Tresen. Der Eigentümer gibt ihm einige Schlüssel.
1. Als der Besucher die Treppe hinauf ist, nimmt der Hotelier den Geldschein, rennt zu seinem Nachbarn, dem Metzger und bezahlt seine Schulden.
2. Der Metzger nimmt die 100 Euro, läuft die Straße runter und bezahlt den Bauern.
3. Der Bauer nimmt die 100 Euro und bezahlt seine Rechnung beim Genossenschaftslager.
4. Der Mann dort nimmt den 100 Euro Schein, rennt zur Kneipe und bezahlt seine Getränkerechnung.
5. Der Wirt schiebt den Schein zu einer an der Theke sitzenden Prostituierten, die auch harte Zeiten hinter sich hat und dem Wirt einige Gefälligkeiten auf Kredit gegeben hatte.
6. Die Hure rennt zum Hotel und bezahlt ihre ausstehende Zimmerrechnung mit den 100 Euro.
7. Der Hotelier legt den Schein wieder zurück auf den Tresen. In diesem Moment kommt der Reisende die Treppe herunter, nimmt seinen Geldschein, meint, dass ihm keines der Zimmer gefällt und verlässt die Stadt.

Niemand produzierte etwas.
Niemand verdiente etwas.
Aber alle Beteiligten sind ihre Schulden los und schauen mit großem Optimismus in die Zukunft.
Gruß Jürgen

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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Gerade das Angebot mit dem NATO-Stützpunkt dürfte für die Griechen attraktiv sein. Das spart nicht nur beim Haushalt, sondern bringt auch Geld in die Region. Und vor allem: Griechenland will das selbst.

https://www.griechenland.net/nachrichte ... 4g%C3%A4is

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Auf den Rücktritt des griechischen Finanzministers folgt Euklidis Zakalotos als neuer Verhandlungspartner. Wer ist der neue Mann?

Der Vize-Außenminister ist für internationale Wirtschaftsbeziehungen zuständig. Er leitet seit drei Jahren den Ausschuss für die Kontrolle des Finanzministeriums. Darüber hinaus gehört er dem Vorstand der linken Partei von Regierungschef Zipras an. Der Vize ist 55 Jahre alt, wurde in Rotterdam geboren und studierte in Oxford und Sussex Wirtschaft, Politik und Philosophie. Nach seiner Promotion in Oxford lehrte er in Kent und Athen Wirtschaft. Briten gilt er eher als Hochschullehrer, denn als professioneller Politiker. Zakalotos sieht ein Demokratiedefizit in der Eurozone, will am Euro jedoch festhalten. Griechenland versteht er in Europa als Gesprächspartner auf Augenhöhe. Es ist jetzt an ihm, eine griechische Finanzpolitik auf europäischer Augenhöhe zu präsentieren.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Auch EU-Kommissionspräsident Juncker sieht Möglichkeiten der Entlastung bei den griechischen Verteidigungsaufgaben. Nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Stoltenberg im Juni signalisierte der Präsident: "Das könnte leicht gemacht werden."

Die Griechen gaben vor zwei Jahren als Staat 2,3 Prozent ihres Einkommens für Waffen aus. Das liegt deutlich über dem Anteil der NATO-Partner. Zwei Prozent sollen diese maximal für Rüstung ausgeben. Auf diesen neuen Wert hatte sich die NATO im vorigen Spätsommer geeinigt. Als Reaktion auf die Ukraine-Krise.

RomanesEuntDomus
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von RomanesEuntDomus »

overkott hat geschrieben:Auch EU-Kommissionspräsident Juncker sieht Möglichkeiten der Entlastung bei den griechischen Verteidigungsaufgaben. Nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Stoltenberg im Juni signalisierte der Präsident: "Das könnte leicht gemacht werden."
Aha, plötzlich geht es also doch. So ein Referendum kann in manchen Hirnen wahre Wunder wirken. Vor genau einer Woche hat der selbe Stoltenberg noch lautstark die griechische Regierung vor einer Kürzung der griechischen Rüstungsausgaben gewarnt. http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 41454.html
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die griechische Regierung davor gewarnt, das Militärbudget zu kürzen.

Stoltenberg positionierte sich damit klar gegen Reformvorschläge, die auf Kürzungen der Militärausgaben im griechischen Haushalt zielten.

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Auch EU-Kommissionspräsident Juncker sieht Möglichkeiten der Entlastung bei den griechischen Verteidigungsaufgaben. Nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Stoltenberg im Juni signalisierte der Präsident: "Das könnte leicht gemacht werden."
Aha, plötzlich geht es also doch. So ein Referendum kann in manchen Hirnen wahre Wunder wirken. Vor genau einer Woche hat der selbe Stoltenberg noch lautstark die griechische Regierung vor einer Kürzung der griechischen Rüstungsausgaben gewarnt. http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 41454.html
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die griechische Regierung davor gewarnt, das Militärbudget zu kürzen.

Stoltenberg positionierte sich damit klar gegen Reformvorschläge, die auf Kürzungen der Militärausgaben im griechischen Haushalt zielten.
Er erwarte, dass Athen auch weiterhin zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgebe, sagte Stoltenberg im Rahmen des Festakts zum 6. Jahrestag der Aufnahme Deutschlands in die Nato der Nachrichtenseite "heute".

Zum Beispiel könnte die NATO ein Flugabwehrraketengeschwader nach Griechenland verlegen.

HeGe
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Re: Griechenland nach den Wahlen

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overkott
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Re: Griechenland nach den Wahlen

Beitrag von overkott »

Türkisblaues Meer. Gibt es nicht nur in Albanien. Unverbaute Strände aber vor allem dort. Und Euro ist Zahlungsmittel. Für die Einreise und im Hotel. Geldautomaten gibt's in größeren Städten. Aber nicht jeder Automat nimmt jede Karte. Mit Visa bekommt man fast überall Geld. Manchmal auch mit Maestro. Euro sollte man ausreichend bar mitnehmen. Verbotener Geldwechsel auf der Straße bringt keine Vorteile. Die offizielle Währung heißt Lek. Davon gibt es alte und neue. Kellner nennen Preise häufig in alten Lek. Mit neuen zahlt man zehn Mal weniger.

Auch in Bonn kann man mit Euro zahlen. Der Rheinstrand ist im Augenblick schön. Nur Schwimmen sollte man nicht im Rhein. Das Wetter in Bonn ist mediterran, die Getränkekarte europäisch.

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