Re: Wird Wulff weichen? Kredite, Krise, Klüngel...
Verfasst: Montag 19. Dezember 2011, 17:57
Oh, es gibt noch mehr Strophen. Ich hab’ gekürzt.
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://kreuzgang.org/
Oh, ein Heuchler! ..http://www.tagesschau.de/kommentar/wulff55.html
Als der damalige Bundespräsident Johannes Rau die Affären um Flugreisen bewältigen musste, war's der damalige Oppositionspolitiker Wulff, der wissen ließ: Ein Staatsoberhaupt dürfe nicht befangen sein. Es müsse schon der Anschein von Abhängigkeit vermieden werden. Es müsse alles auf den Tisch.
Genau, er muss stärker aus dieser Krise herauskommen, als er hineinkam. Also entweder eine Art neuer Mensch werden, oder die Heuchelei perfektionieren, um von dem heuchlerischen Rest noch als einer der ihren akzeptiert zu werden. "Das Gesicht zu wahren."Und die Aussicht jetzt - das ist eine Weihnachtsansprache mit sehr vielen Zuhörern. Und wenn Wulff nicht nur schlau, sondern klug ist, wird er diese Ansprache zu nutzen wissen: mit Rückgrat und Substanz und mit dem Eingeständnis eigener Schwächen und eben darum stark.
Und dann schauen wir unter den ewigen Baum, wo uralter Schatten fällt, und sehen auch diese Jahr das gleiche Elend. Aber wir wissen, nach der letzten Weihnacht macht kein Mensch mehr die Augen zu.Ein paar Mal werden wir noch wach!
Erst einmal solltest du dich vielleicht sauberer informieren. Der Kredit, um den es ging, liegt vor seiner Zeit als Bundespräsident. Das ändert sachlich nicht viel, aber so’n bisschen Orientiertheit schadet auch nicht.Clementine hat geschrieben:Wer Bundespräsident ist, verdient gut genug, um sich von Freundschaftsdiensten/-gefälligkeiten fernzuhalten, um sich nicht dem Vorwurf der Bestechlichkeit auszusetzen.
Auch hier: Alles im Prinzip richtige Gedanken, sie treffen aber in diesem Fall nicht zu. Wulff war mit Geerkens schon vor seiner Bundespräsidentenzeit und auch schon vor seiner Ministerpräsidentenzeit befreundet.Clementine hat geschrieben:Insbesondere stellt sich ja das Abgrenzungsproblem: Wer ist denn mein Freund? Der, der mich einen Gefallen tut bzw. einen finanziellen Vorteil verschafft? Wird er erst dadurch zum Freund oder macht er es, weil er mein Freund ist? Das läßt sich überhaupt nicht prüfen.
Diese Dämonisierung des Bankschecks, die auch im Feuilleton allenthalben stattfindet, ist doch lächerlich. Bankschecks waren und sind eine übliche Methode, größere Geldbeträge zu übermitteln. Ob darüber Steuerfahnder "die Stirn runzeln" (das machen die schnell und gerne) oder die NSA sich ärgert, daß sie nicht mitlauschen kann, ist dabei völlig irrelevant.Caviteño hat geschrieben: werden vertragliche Vereinbarungen und Zahlungswege benutzt, die bei jedem Steuerfahnder zumindest ein Stirnrunzeln hervorrufen würden.
Ein ziemlich abseitiges Lied.lifestylekatholik hat geschrieben:http://www.youtube.com/v/AlB-tImQgNo
Nein, ich habe niemanden hier konkret gemeint.Clemens hat geschrieben:Und, lieber Taddeo, du wirst doch mit dem Pharisäer-Vergleich NICHT MICH gemeint haben!
Ich bin nur für gute und gegen schlechte Vorbilder, nicht gegen aufrichtige Reue und Vergebung.
Sie führte bislang nicht gerade ein Leben, als ob sie dahin wollte. Dazu gehört m.W. die Umkehr. Insofern ist das Gutmenschengesülze, nicht Christentum.taddeo hat geschrieben:Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.
Wie gesagt, das taugt nicht als Argument. Jesu damalige Gesprächspartner kehrten tatsächlich um. Und wenn Frau Wullf umkehren würde, dann verhielte sie sich auch anders, als sie es tut.taddeo hat geschrieben:Nein, ich habe niemanden hier konkret gemeint.Clemens hat geschrieben:Und, lieber Taddeo, du wirst doch mit dem Pharisäer-Vergleich NICHT MICH gemeint haben!
Ich bin nur für gute und gegen schlechte Vorbilder, nicht gegen aufrichtige Reue und Vergebung.
Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, daß allein das Vorleben eines Menschen noch nichts über seine aktuellen Qualitäten aussagt. Es gab da schon mal jemanden, der mit solchen Leuten keine Berührungsängste hatte.
Wie meinen?Peregrin hat geschrieben:Ein ziemlich abseitiges Lied.
Überliefert ist, glaub ich mich zu erinnern, nur die Aufforderung Jesu an die Ehebrecherin, fürderhin nicht mehr zu sündigen.Yeti hat geschrieben:Jesu damalige Gesprächspartner kehrten tatsächlich um. Und wenn Frau Wullf umkehren würde, dann verhielte sie sich auch anders, als sie es tut.
Wie schön muss die Welt in deinem Kaff da unten sein...taddeo hat geschrieben:Überliefert ist, glaub ich mich zu erinnern, nur die Aufforderung Jesu an die Ehebrecherin, fürderhin nicht mehr zu sündigen.Yeti hat geschrieben:Jesu damalige Gesprächspartner kehrten tatsächlich um. Und wenn Frau Wullf umkehren würde, dann verhielte sie sich auch anders, als sie es tut.
Auch Frau Wulff scheint ja ihrer früheren Profession seit geraumer Zeit nicht mehr nachzugehen. Zumindest nicht gewerbsmäßig.
Warum denn nur? Hör dir doch mal Volkes Stimme dazu an, vielleicht kommst du dann drauf.taddeo hat geschrieben:Es besteht mittlerweile ein dezidiertes Interesse von verschiedenen Seiten, den Bundespräsidenten um die Ecke zu bringen.
Weil sie so aussieht und sich gibt wie jemand, auf den diese Informationen voll zutreffen. Und um es mal "katholisch" auszudrücken: weil sich's bewährt hat. Abgeschmackt sind übrigens die Inhalte, nicht die Berichte selbst. Wir kommen der Sache schon näher.taddeo hat geschrieben:Warum sollten da ausgerechnet abgeschmackte Berichte über das Vorleben seiner Zweitfrau seriös sein?
Bankschecks ja - aber darum handelt es sich nicht im vorliegenden Fall nicht.Peregrin hat geschrieben:Diese Dämonisierung des Bankschecks, die auch im Feuilleton allenthalben stattfindet, ist doch lächerlich. Bankschecks waren und sind eine übliche Methode, größere Geldbeträge zu übermitteln. Ob darüber Steuerfahnder "die Stirn runzeln" (das machen die schnell und gerne) oder die NSA sich ärgert, daß sie nicht mitlauschen kann, ist dabei völlig irrelevant.Caviteño hat geschrieben: werden vertragliche Vereinbarungen und Zahlungswege benutzt, die bei jedem Steuerfahnder zumindest ein Stirnrunzeln hervorrufen würden.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/: ... 44312.htmlDas Mindeste, was sich Wulff vorhalten lassen muss, ist ein tapsiger Umgang mit beruflichen Kontakten. Die klare Trennlinie zwischen Amtsführung und Privatleben fehlt. Zudem steht Wulff nun als jemand da, der vertuscht und nur scheibchenweise mit der Wahrheit rausrückt.
Es ist absehbar, wie es im Fall Wulff weitergeht. Ein Politiker, der sich selbst dermaßen in die Bredouille bringt, noch dazu einer, der qua Amt als moralische Instanz gilt, der wird zur Zielscheibe. Oppositionspolitiker, recherchierende Journalisten und Whistleblower stürzen sich auf ihn. Und in den nächsten Wochen werden wir erleben, dass immer neue Details über das Vorleben des Bundespräsidenten publik werden. Eine Flut von vermeintlichen und echten Enthüllungen wird sich über Wulff ergießen.
(...)
Der Bundespräsident wird trotz der ruhigen Tage um den Jahreswechsel keine Ruhe finden. Er wird sich mit Anwürfen und Vorwürfen konfrontiert sehen. Er wird keine Zeit mehr haben, die moralische Instanz der Bundesrepublik Deutschland zu geben, sondern nur noch mit Selbstverteidigung beschäftigt sein. Irgendwann werden die Gerüchte über ihn und seine Frau, die vor der Ehe in einem niedersächsischen Reifenkonzern arbeitete, überhandnehmen. Und es wird der Punkt kommen, an dem der Bundespräsident den Vorwürfen oder der nervlichen Belastung nicht mehr standhalten wird. Wie jeder Mensch kann auch er nur ein gewisses Maß an Druck ertragen.
Christian Wulff wird dann seinen Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten erklären. Aus Rücksicht auf das Amt und seine Familie, wird er als Begründung angeben. Und so ist heute schon absehbar: Wulffs Tage in Schloss Bellevue sind gezählt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Buch.html
Der Unternehmer Carsten Maschmeyer zahlte laut "Bild"-Zeitung Anzeigen für das Christian-Wulff-Buch "Besser die Wahrheit".
Private Geldgeber in seinem Freundeskreis könnten Bundespräsident Christian Wulff weiter in Bedrängnis bringen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, wurden Zeitungsanzeigen, mit denen im Herbst 27 während des niedersächsischen Landtagswahlkampfs für das Christian-Wulff-Buch „Besser die Wahrheit“ geworben wurde, nicht wie üblich vom Verlag, sondern von Wullfs Unternehmerfreund Carsten Maschmeyer bezahlt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/prae ... .1238342-2Doch so vergnüglich-süffisant das viele Christdemokraten lobend hervorheben (bei manchen schwingt da durchaus Neid mit), so sehr fangen sie seit einer Woche an, über diesen Wulff und seine Frau neu nachzudenken. Einige nennen ihn seit seiner Wahl halb wohlwollend, halb spöttisch "Prince Charles der deutschen Politik".
Immer mehr jedoch thematisieren auch die Schattenseite, die das alles mit sich bringen könnte. Es ist in der Unionsführung nämlich kaum einem verborgen geblieben, dass Wulffs Ausrutscher, also die Urlaube in den Domizilen betuchter Freunde oder das Upgrading in die Business-Class eines Flugs nach Florida zu einem erheblichen Teil von Wulffs Frau Bettina ausging. Sie hatte mit dem damaligen Air-Berlin-Chef Joachim Hunold über das Upgrading gesprochen. Und sie war es auch gewesen, die mit der Frau des Hannoveraner Unternehmers Carsten Maschmeyer, der Schauspielerin Veronica Ferres, über die Erschöpfung ihres Mannes Christian und sein Bedürfnis nach Urlaub in ungestörter Atmosphäre gesprochen hatte. So hat es Maschmeyer selbst einmal berichtet.
Daraus formuliert in der Union niemand direkte Vorwürfe gegen Wulffs Gattin. Aber es wächst die Sorge, dass durch die immer engeren Beziehungen in die Welt des Glamours das Gefühl für die nötige Distanz und Zurückhaltung eines Staatsoberhaupts verlorengegangen sein könnten.
Dafür spricht einiges.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich vermute, daß hier der Esel geschlagen wird, aber die Kuh gemeint ist.
Besser kann man es kaum auf den Punkt bringen.So schriebe ich gerne eine Verteidigungsrede in Sachen Rösler und Wulff. Die beiden Politiker, vereint in ihrem Schicksal nun wie in ihrer unverändert ephebenhaften Anmutung, hätten es nicht verdient, dass man sie vom Hofe jagt. Sie müssten herhalten als billige Prügelknaben für eine neiderfüllte, blutgierige Menge. So müsste ich schreiben. So aber kann ich es nicht. Gar zu offensichtlich ist ihre fehlende Qualifikation für das Fach, in das sie einsortiert wurden. Sie haben beide das falsche Rollenprofil. Darum ist der parallele Sturz nicht frei von Tragik.
So zeigt der doppelte Abschied vom FDP-Vorsitz und vom Bundespräsidentenamt, der sich faktisch vollzogen hat und der juristisch nachzuholen ist, auch dieses: Die vermeintliche Elite ist kein Kontrapunkt, sondern getreuer Ausdruck allgegenwärtiger Mittelmäßigkeit. Der überforderte Herr Rösler und der verbogene Herr Wulff sind so überambitioniert und unterqualifiziert, großrednerisch und kleingeistig, wie es hierzulande oft Brauch ist. Insofern sind sie beide dann doch Deutschland.
Wobei die „First Cow“ immer noch größer und stärker als der „First Donkey“ ist. Letzterer kann manchmal derart stur sein, dass er sich scheinbar lieber erschlagen lässt als sich in die richtige Richtung zu bewegen...Ewald Mrnka hat geschrieben:Dafür spricht einiges.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich vermute, daß hier der Esel geschlagen wird, aber die Kuh gemeint ist.
Der richtige PräsidentIn einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap sprachen sich 7 Prozent der Bürger gegen einen Rücktritt des Bundespräsidenten aus, wie die ARD mitteilte. Nur 26 Prozent finden, Wulff sollte zurücktreten.
„Europa steht zumindest wirtschaftlich vor dem Abgrund und der Rassismus droht – durch den Naziterror deutlich geworden – sich in unsere Gesellschaft hinein zu fressen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Wir brauchen jetzt mehr denn je ein stabiles politisches Berlin, damit unserer Gesellschaft nicht weiter auseinander driftet. Angesichts dieser riesigen Herausfordderungen sind jetzt alle – Politik, Medien und Verbände – gefordert, verhältnismässig und angemessen zu agieren.“
Wulff genießt bei den islamischen Verbänden besonderen Rückhalt, weil er zu Beginn seiner Amtszeit erklärte hatte, der Islam gehöre zu Deutschland. Auch seine Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer des Rechtsterrorismus wird dort sehr gewürdigt.
Nun ja. Von der »Welt« eigenen Lesern sagen 8 v. H. nein.civilisation hat geschrieben:Also mich hat man nicht befragt.Der richtige PräsidentIn einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap sprachen sich 7 Prozent der Bürger gegen einen Rücktritt des Bundespräsidenten aus, wie die ARD mitteilte. Nur 26 Prozent finden, Wulff sollte zurücktreten.
Die Deutschen stehen hinter Bundespräsident Wulff
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... Wulff.html
Nur zur Klarstellung: 80 % der Leser sagen "Nein" zu seinem Verbleib im Amt, nicht "Nein" zu einem Rücktritt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nun ja. Von der »Welt« eigenen Lesern sagen 80 v. H. nein.
Es war zu erwarten, daß der Türken-Wulff von der Fünften Kolonne Sukkurs erhält; das wird sogar sein politisches Überleben garantieren. Orientalen können sich eh nicht richtig vorstellen, daß jemand Bakschisch ausschlägt.cantus planus hat geschrieben:Wie überraschend: Muslime mahnen zu schonendem Umgang mit dem Bundespräsidenten: http://www.mz-web.de/servlet/ContentSer ... 749165154
„Europa steht zumindest wirtschaftlich vor dem Abgrund und der Rassismus droht – durch den Naziterror deutlich geworden – sich in unsere Gesellschaft hinein zu fressen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Wir brauchen jetzt mehr denn je ein stabiles politisches Berlin, damit unserer Gesellschaft nicht weiter auseinander driftet. Angesichts dieser riesigen Herausfordderungen sind jetzt alle – Politik, Medien und Verbände – gefordert, verhältnismässig und angemessen zu agieren.“
Wulff genießt bei den islamischen Verbänden besonderen Rückhalt, weil er zu Beginn seiner Amtszeit erklärte hatte, der Islam gehöre zu Deutschland. Auch seine Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer des Rechtsterrorismus wird dort sehr gewürdigt.