Wird Wulff weichen? Kredite, Krise, Klüngel …

[Niels]

"Schon wieder muss ich mich für jemanden einsetzen, den ich eigentlich überhaupt nicht mag": http://juergenelsaesser.wordpress.com/2 ... ian-wulff/

[Torsten]

http://www.tagesschau.de/inland/wulff572.html

Jakob Augstein spricht im Interview einen interessanten Aspekt an. Er wundert sich über einen dreiseitigen Artikel in der "Welt am Sonntag", in dem mehr oder weniger die Frau des Bundespräsidenten im Zentrum der Kritik steht.

Spekulatiusmodus:

Diese Affäre riecht nach weiblicher Intrige. Nur so ist es vorstellbar, dass das Springer-Blatt einen CDU-Bundespräsidenten angreift, ohne Rücksicht auf politische Befindlichkeiten. Dahinter muss eine Frau stecken, die in Bettina Wulff die eigene verruchte Vergangenheit als Sekretärin und Kebse(welch herrliches Wort) wiedererkennt, das gleiche Streben nach Glamour, Geld und Macht. Und so macht sie den Einfluss, den sie nach wie vor hat, geltend, um wenigstens ein wenig moralische Sauberkeit an der Spitze der repräsentativen Demokratie wiederherzustellen, und die eigene Vergangenheit zu "verarbeiten".

[lifestylekatholik]

"Schon wieder muss ich mich für jemanden einsetzen, den ich eigentlich überhaupt nicht mag": http://juergenelsaesser.wordpress.com/2 ... ian-wulff/

Der Inhalt des Kommentars ist völlig richtig. Die Formulierungen – na ja.

[iustus]

"Schon wieder muss ich mich für jemanden einsetzen, den ich eigentlich überhaupt nicht mag": http://juergenelsaesser.wordpress.com/2 ... ian-wulff/

Der Inhalt des Kommentars ist völlig richtig.

Das sehe ich ganz anders.

[Clemens]

Auch ich sehne den Tag herbei, wo wir von diesem Tiefpunkt der bundesdeutschen Präsidialgeschichte erlöst werden. Freilich sähe ich ihn lieber über seine "Gattin", als über ein Kreditgeschäft stolpern. Aber erstere ist ja hierzulande nicht nur salon-, sondern (bisher wenigstens) auch mehrheitsfähig.

[Torsten]

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http://d1.stern.de/bilder/stern_5/politik/2011/KW26/Wulff/Wulff_05_maxsize_735_490.jpg

Was für ein Drama in unserer Seifenoper-Demokratie.

[civilisation]

Und jetzt werden schon "vermeintliche" Parallelen gezogen.

Die Spitzen von Union und FDP stehen zu Wulff, weil sie seine Nähe zu Unternehmern eher ungeschickt als skandalös finden. Man weiß: Auch Rau galt trotz Flug-Affäre am Ende als guter Bundespräsident.

-> Koalition baut auf Rau-Effekt für Wulff
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 95885.html

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

[Melody]

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

Und Wulff auch nur mit Rau zu vergleichen, ist eine Herabwürdigung des Toten...

[Marcus]

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

Und Wulff auch nur mit Rau zu vergleichen, ist eine Herabwürdigung des Toten...

Wenn unser BP nur zu einem Viertel das Format von Altbundespräsident Johannes Rau und seine Gemahlin nur 10 % des Stils einer Frau Christina Rau hätten, könnte ich mich mit dem Präsidentenpaar zumindest bis zur nächsten BP-Wahl trotz der Affären noch halbwegs solidarisieren. Wulff war aber noch nie ein würdiger Repräsentant der Bundesrepublik und charakterlich bereits vor seiner Wahl für jedes leitende politische Amt auf Bundes- und Landesebene völlig ungeeignet. Dass man in Wulff mal so etwas wie einen ernsten Konkurrenten für Frau Merkel sah, zeigt letztlich nur, wie es mit dem Personal in der CDU und der Wählbarkeit dieser Partei ausschaut.

[lifestylekatholik]

Immer wieder erstaunlich, wie leicht Leute sich durch so ne Medienkampagne aufhetzen lassen.

[taddeo]

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

Und Wulff auch nur mit Rau zu vergleichen, ist eine Herabwürdigung des Toten...

Nanana ... "Bruder Johannes" war weiß Gott kein Heiliger, sondern halt auch "a Schmatzer", wie man in Niederbayern sagt.

[Yeti]

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

Und Wulff auch nur mit Rau zu vergleichen, ist eine Herabwürdigung des Toten...

Nanana ... "Bruder Johannes" war weiß Gott kein Heiliger, sondern halt auch "a Schmatzer", wie man In Niederbayern sagt.

Er mag kein Heiliger gewesen sein, vielleicht sogar ein Heuchler. Aber der Heuchler weiß wenigstens, wie er sein müsste.

[Marcus]

Wulff war noch nie ein "guter Bundespräsident", ist keiner und wird nie einer werden.

Und Wulff auch nur mit Rau zu vergleichen, ist eine Herabwürdigung des Toten...

Nanana ... "Bruder Johannes" war weiß Gott kein Heiliger, sondern halt auch "a Schmatzer", wie man In Niederbayern sagt.

Ein Heiliger sicherlich nicht, aber für das Amt des BP um ein Vielfaches würdiger als Wulff. Eine BP-Wahl ist schließlich keine Papstwahl und auch der römische Bischof ist nicht automatisch gleich ein Heiliger.

[taddeo]

Die Vokabel "würdig" würde ich im Zusammenhang mit einem politischen Amt, auch dem des Bundespräsidenten, nie in den Mund nehmen.
Da wird nicht nach Würde vergeben, sondern nach Parteiklüngel verschachert. Im besten Fall erweist sich nachher, daß der Kandidat trotzdem was getaugt hat. Was ich bei Rau allerdings auch bezweifeln würde.

[Marcus]

Und auf welche Bundespräsidenten hat das Deiner Meinung nach zugetroffen?

[taddeo]

Und auf welche Bundespräsidenten hat das Deiner Meinung nach zugetroffen?

Auf keinen ganz von denen, die ich selber bewußt erlebt habe (ab Scheel).
Kein Wunder, waren ja auch alles Protestanten. Herzog war vielleicht der beste davon.
Aber unter "Würde" stell ich mir was anderes vor als das, was die verkörpert haben.

[iustus]

Herzog war vielleicht der beste davon.

[Marcus]

Und auf welche Bundespräsidenten hat das Deiner Meinung nach zugetroffen?

Auf keinen ganz von denen, die ich selber bewußt erlebt habe (ab Scheel).
Kein Wunder, waren ja auch alles Protestanten. Herzog war vielleicht der beste davon.
Aber unter "Würde" stell ich mir was anderes vor als das, was die verkörpert haben.

Zumindest haben die protestantischen Amtsvorgänger ihr Eheversprechen ernster genommen. So ein bisschen an preußisch-protestantischer Tugendhaftigkeit könnte auch unserem röm.-kath. Bundespräsidenten samt Gattin nicht schaden. Gerade von einem Katholiken sollten man hier eigentlich mehr erwarten dürfen, wo die Ehe doch zu den hl. Sakramenten gezählt wird.

In Sachen Unterhaltungswert dürfte unser Heinrich Lübke die klare Nummer 1 gewesen sein. Roman Herzog war dagegen ziemlich langweilig. Und Walter Scheel konnte zumindest ein deutsches Volkslied fehlerfrei singen.

[Caviteño]

Wulff sollte sich an seinen eigenen Aussagen messen - die FAZ hat einige zusammengestellt:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 7312.html

Besonders schön in der gegenwärtigen Situation:

„Wer an Zufälligkeiten glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.“

Über die anonyme Anzeige „Der nächste Kanzler muss ein Niedersachse sein“ kurz vor der Landtagswahl 1998. Wulff, der Schröder unterlag, forderte Aufklärung, ob die mehrere hunderttausend Mark teuere Aktion von Unternehmern finanziert worden sei, die mit Schröder verbunden seien oder sich von ihm Vorteile erhofften. Carsten Maschmeyer gab zu, die Anzeige finanziert zu haben. Schröder wurde später Kanzler.

[Clemens]

Immer wieder erstaunlich, wie leicht Leute sich durch so ne Medienkampagne aufhetzen lassen.

Du irritierst mich, Lsk!
Was hast du nur für diesen Hallodri? Die gemeinsame Verbindung zu Louer Sexoni wird´s doch nicht etwa sein?

[civilisation]

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat Bundespräsident Christian Wulff den Rücktritt nahgelegt, falls die Vorwürfe gegen ihn zutreffen. Wenn ihn als Kirchenmann solche Anschuldigungen zu recht treffen würden, «müsste ich meinen Hirtenstab abgeben, dann müsste ich resignieren», sagte Meisner am Dienstagabend im WDR Fernsehen.

-> http://gloria.tv/?media=23561

[lifestylekatholik]

Du irritierst mich, Lsk!
Was hast du nur für diesen Hallodri? Die gemeinsame Verbindung zu Louer Sexoni wird´s doch nicht etwa sein?

Es ist schon so, wie Elsässer sagt: Ich habe gar nichts für ihn. Aber das, was jetzt hochgekocht wird, ist doch wirklich nicht mehr als ein dünnes Süppchen. Da hab ich ja fast noch mehr Dreck am Stecken/Leichen im Keller.

Der Mann war Ministerpräsident in Hannover. Natürlich muss er da Maschmeyer kennen und noch ein paar andere Gestalten aus dem Hannover Klüngel. Das ist völlig normal. War bei Schröder ja nicht anders. Warum fragt keiner, wen Siggi so alles kennt? Und dieser Kredit von nem langjährigen Freund, um sich da ein stinkbiederes Einfamilienhaus zu kaufen: Entschuldigung, das ist doch wirklich harmlos. Skandal geht anders.

Solch eine selbstgefällige und bigotte Empörungsinszenierung -- viel Luft und nichts dahinter. Was wirft man ihm denn konkret vor? Alles nur aufgeblasenes Getue, leere Rituale.

[Robert Ketelhohn]

Und auf welche Bundespräsidenten hat das Deiner Meinung nach zugetroffen?

Carstens.

[Robert Ketelhohn]

Herzog war vielleicht der beste davon.

[Peregrin]

Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.

[taddeo]

Und auf welche Bundespräsidenten hat das Deiner Meinung nach zugetroffen?

Carstens.

Der war ein steifer Norddeutscher, aber auch nicht unbedingt eine würdevolle Gestalt.
Gelegenheit, was falsch zu machen, hatte er im Amt kaum - bis auf die Böll-Geschichte, die zwar peinlich, aber harmlos war.

[Peregrin]

Im Vergleich zu den schwerkriminellen Aktivitäten von Merkel & Co. ist das alles Pipifax.

[Caviteño]

Solch eine selbstgefällige und bigotte Empörungsinszenierung -- viel Luft und nichts dahinter. Was wirft man ihm denn konkret vor? Alles nur aufgeblasenes Getue, leere Rituale.

Wer hier bigott ist, könnte durchaus mal näher untersucht werden:

„Ich leide physisch darunter, dass wir keinen unbefangenen Bundespräsidenten haben.“

Zur „Flugaffäre“ des Bundespräsidenten Rau (SPD) im Jahr 2; Wulff forderte Raus Rücktritt, Rau blieb.


„Ich glaube, es ist die völlig fehlende Distanz zu Sachen, zu Personen, zu Dingen, die man in der Politik braucht, also eine Grundsensibilität, dass man Dienstliches und Privates relativ strikt trennt, dass man fließende Übergänge mit äußerster Vorsicht behandelt... Es darf gar nicht erst zur Korruption kommen, sondern es muss der Anschein von Korrumpierbarkeit, von Abhängigkeiten, von Sponsoring von Politik und Politikern vermieden werden. Das ist hier alles völlig fließend, und das über Jahrzehnte in der Heimatstadt des Ministerpräsidenten mit seinem ihm eigenen Umfeld. Das ist eine schwere Belastung, und aus dem hat er sich nie gelöst. Deswegen fehlen ihm eigentlich die Voraussetzungen – ich würde es hart formulieren wollen –, letztlich auch die Voraussetzungen für die Würde des Amtes des Ministerpräsidenten. Er ist der falsche Mann am falschen Platz.“

Am 26. November 1999 im Deutschlandfunk über mögliche Gründe dafür, dass sich Ministerpräsidenten Glogowski (SPD) seine Hochzeitsfeier von Unternehmen finanzieren ließ; Glogowski trat zurück.

„Wer zur Elite eines Landes gehören will, muss auch Vorbildfunktion und Verantwortung übernehmen – ohne Wenn und Aber“.

Auf dem Bankentag am 31. März 211 in Berlin.

Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 7312.html

Aber für Wulff gilt natürlich etwas ganz anderes:

„Man muss selber wissen, was man macht, und das muss man verantworten. Und das kann ich“, sagte er am Wochenende dem MDR.

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 72714.html

Diese Nachsicht, die er selbst für sich in Anspruch nimmt, hat er seinen politischen Gegnern und dem damaligen Bundespräsidenten verwehrt.

[lifestylekatholik]

Diese Nachsicht, die er selbst für sich in Anspruch nimmt, hat er seinen politischen Gegnern und dem damaligen Bundespräsidenten verwehrt.

Ja, äh, und? Überrascht das hier irgendwen?

So funktioniert der Laden hier; das macht jede Partei über Lokalebene so. Du willst mir nicht erzählen, das sei jetzt irgendwie eine neue Erkenntnis für dich, oder?

Wenn jetzt einer herausgesucht und der Meute vorgesetzt wird, und die Mediengesteuerten auch brav Schaum vor’m Mund kriegen, wenn sie ihn sehen, wie gut dressierte Hunde, dann ist das 1. erbärmlich und 2. sollte man sich dringend fragen, wozu das geschieht.

[Ewald Mrnka]

Wahrheit, scheibchenweise:

http://www.sueddeutsche.de/politik/bund ... -1.124488

Ich bin gespannt, was der selbstgerechte Saubermann in seiner Weihnachtsansprache sülzen wird.

[Clemens]

Du irritierst mich, Lsk!
Was hast du nur für diesen Hallodri? Die gemeinsame Verbindung zu Louer Sexoni wird´s doch nicht etwa sein?

Es ist schon so, wie Elsässer sagt: Ich habe gar nichts für ihn. Aber das, was jetzt hochgekocht wird, ist doch wirklich nicht mehr als ein dünnes Süppchen. Da hab ich ja fast noch mehr Dreck am Stecken/Leichen im Keller.

Der Mann war Ministerpräsident in Hannover. Natürlich muss er da Maschmeyer kennen und noch ein paar andere Gestalten aus dem Hannover Klüngel. Das ist völlig normal. War bei Schröder ja nicht anders. Warum fragt keiner, wen Siggi so alles kennt? Und dieser Kredit von nem langjährigen Freund, um sich da ein stinkbiederes Einfamilienhaus zu kaufen: Entschuldigung, das ist doch wirklich harmlos. Skandal geht anders.

Solch eine selbstgefällige und bigotte Empörungsinszenierung -- viel Luft und nichts dahinter. Was wirft man ihm denn konkret vor? Alles nur aufgeblasenes Getue, leere Rituale.

Nur sicherheitshalber, damit wir uns nicht missverstehen:
Seine Geldgeschäfte interessieren mich nicht und ich empöre mich über ihn auch nicht deswegen. Im Gegenteil: ich meine, man solle dem Ochsen, der drischt, das Maul nicht verbinden.

Aber ich halte Wulffusconi vom ersten Tag an für eine Beschädigung seines Amtes und seit dem Papstbesuch empöre ich mich jedesmal, wenn ich ihn wahrnehme, und dazu habe ich gerade eben viel Gelegenheit

[Robert Ketelhohn]

So funktioniert der Laden hier; das macht jede Partei über Lokalebene so.

Richtig. Immo illud manus manum lavare non solum in rebus publicis valet sed et in privatis.

Wenn jetzt einer herausgesucht und der Meute vorgesetzt wird, und die Mediengesteuerten auch brav Schaum vor’m Mund kriegen, wenn sie ihn sehen, wie gut dressierte Hunde, dann ist das 1. erbärmlich und 2. sollte man sich dringend fragen, wozu das geschieht.

Genau. Wulff ist sicher nicht das Ziel, wie ich oben schon schrieb, zugleich eine Antwort auf deine Frage versuchend.