Er habe festgestellt, „an einigen Stellen wissenschaftlich nicht fehlerfrei gearbeitet“ zu haben, erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus am Freitag in Berlin. Über seinen Verbleib im Amt des Fraktionschefs solle die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus am kommenden Donnerstag entscheiden. Dort wolle er in geheimer Abstimmung die Vertrauensfrage stellen, erklärte Graf.
Der Spiegel hat geschrieben:Die Opposition im Bundestag forderte indes die Einrichtung eines "bundesweiten Clearing-Projekts" für Plagiatsvorwürfe, finanziert aus Schavans Bildungsministerium. Das Auffinden von Plagiaten dürfe nicht länger allein anonymen Internetplattformen überlassen bleiben, sagte SPD-Bildungspolitikerin Ulla Burchardt. Leute würde so zu schnell und "unter Umständen auch manchmal zu Unrecht" an einen Internetpranger gestellt.
Eine gute Idee "der Opposition im Bundstag"!
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
Marcus hat geschrieben:Und es gäbe eine Früh-Pensionärin mehr...
obwohl sie den Promovierenden nur ein Vorbild sein wollte...
Dann hätte sie wieder mehr Zeit fürs ZDK
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Florian Graf unter Plagiatsverdacht
Berliner CDU-Fraktionschef gibt Doktor-Titel ab
Dazu der passende Kommentar:
Graf gab eine Täuschung sofort zu und bat um die Aberkennung des Doktortitels. CDU und SPD zogen gleichzeitig einen Schlussstrich. Die Fraktion sprach ihm das Vertrauen aus. Fertig. Erledigt. Rite.
Über das Ausmaß der Mängel an Grafs Arbeit („Der Entwicklungsprozess einer Oppositionspartei nach dem abrupten Ende langjähriger Regierungsverantwortung am Beispiel der CDU“) gaben weder Graf noch die Universität Potsdam Auskunft. Das Kapitel „Alles egal“ sollte deshalb zu dem Schluss kommen, dass es eigentlich auch egal ist, ob man einen deutschen Doktortitel trägt oder nicht.
Dessen Wert ist offenbar so tief gesunken, dass Täuschung und Betrug zu Kavaliersdelikten werden, wenn man so clever ist, die Flucht nach vorne anzutreten. Den Titel muss man dann nur noch in denselben Papierkorb werfen, in den die Arbeit gehört.
Tolle Vorbilder - und das Stimmvieh der CDU-Fraktion hat ihm mit 3 von 34 Stimmen das Vertrauen ausgesprochen; er bleibt weiterhin Fraktionsvorsitzender.
Nicht nur in D. und bei Politikern scheint es eine Titelsucht zu geben - auch der Chef von Yahoo hat sich mit einem Bachelor-Titel für Computerwissenschaften "geschmückt", obwohl er einen entsprechenden Studiengang nie absolvierte:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen: WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Der Spiegel hat geschrieben:Annette Schavan, die 29 zur Honorarprofessorin der Freien Universität Berlin ernannt wurde und deshalb auch einen Professorentitel führt, hätte bei einem Titelentzug allerdings noch ein weiteres Problem: Schavan hatte 198 eine Direktpromotion abgelegt, also eine Doktorarbeit ohne vorherigen Diplom- oder Magisterabschluss. Bedeutet: Bei einem Entzug des Doktortitels hätte die Bundesbildungsministerin gar keinen Studienabschluss.
Laut Wikipedia soll sie an der FU Berlin Honorarprofessorin für katholische Theologie sein!
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Mittwoch 9. Mai 2012, 17:26, insgesamt 1-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
taddeo hat geschrieben:Warum verjährt jeder Scheißdreck hierzulande, aber sowas nicht?
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Das liegt wohl daran, dass der Doktorgrad grds. nicht Zugangsvoraussetzung für einen Beruf ist (abgesehen von einer Hochschulkarriere natürlich), sondern nur schmückendes Beiwerk. Daher besteht hinsichtlich Rechtssicherheit - im Gegensatz zu z.B. Staatsprüfungen - kein Regelungsbedürfnis.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
taddeo hat geschrieben:
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Das hat weder mit Perversion noch mit Rachegelüsten zu tun - eher mit Redlichkeit. Die ist aber scheinbar in unserer Gesellschaft schon lange abhanden gekommen.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
taddeo hat geschrieben:Warum verjährt jeder Scheißdreck hierzulande, aber sowas nicht?
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Das geht mit Sicherheit nicht gegen die Frau Schavan persönlich, schon gar nicht aus Rache. Hier wird eher einer schaumschlagenden Technokratie der Spiegel vorgehalten. Mit einem gewissen Grinsen.
taddeo hat geschrieben:Warum verjährt jeder Scheißdreck hierzulande, aber sowas nicht?
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Das liegt wohl daran, dass der Doktorgrad grds. nicht Zugangsvoraussetzung für einen Beruf ist (abgesehen von einer Hochschulkarriere natürlich), sondern nur schmückendes Beiwerk. Daher besteht hinsichtlich Rechtssicherheit - im Gegensatz zu z.B. Staatsprüfungen - kein Regelungsbedürfnis.
Naja. Es gibt schon Berufe, für die eine abgeschlossene Promotion zwingende Voraussetzung ist.
Eine Ausbildung zum höheren Archivdienst etwa darf man nur nach einer vorausgegangenen Promotion absolvieren.
taddeo hat geschrieben: Naja. Es gibt schon Berufe, für die eine abgeschlossene Promotion zwingende Voraussetzung ist.
Eine Ausbildung zum höheren Archivdienst etwa darf man nur nach einer vorausgegangenen Promotion absolvieren.
Ich schrieb ja auch "grds." i.S.v. "regelmäßig" bzw. "ganz überwiegend".
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Mittwoch 9. Mai 2012, 19:21, insgesamt 1-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
Torsten hat geschrieben:
Das geht mit Sicherheit nicht gegen die Frau Schavan persönlich, schon gar nicht aus Rache. Hier wird eher einer schaumschlagenden Technokratie der Spiegel vorgehalten. Mit einem gewissen Grinsen.
Das beschreibt es ziemlich gut, Torsten.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
taddeo hat geschrieben: Naja. Es gibt schon Berufe, für die eine abgeschlossene Promotion zwingende Voraussetzung ist.
Eine Ausbildung zum höheren Archivdienst etwa darf man nur nach einer vorausgegangenen Promotion absolvieren.
Ich schrieb ja auch "grds." i.S.v. "regelmäßig" bzw. "ganz überwiegend".
Ah so, gut. Hatt ich anders aufgefaßt.
(Die höheren Archivare sind ja auch nicht grad eine riesige Berufsgruppe. )
taddeo hat geschrieben:Warum verjährt jeder Scheißdreck hierzulande, aber sowas nicht?
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Das geht mit Sicherheit nicht gegen die Frau Schavan persönlich, schon gar nicht aus Rache. Hier wird eher einer schaumschlagenden Technokratie der Spiegel vorgehalten. Mit einem gewissen Grinsen.
Zudem ist diese Selbstgerechte seinerzeit mit dem Herrn v. Guttenberg ziemlich gandenlos & wenig sensibel umgegangen.
................und jetzt zeigt es sich auf einmal, daß die [zensiert. civlisation als Moderator] im Glaskasten mit Steinen geschmissen hat; da kommt schon eine gewisse Schadenfreude auf.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen: WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
taddeo hat geschrieben:Warum verjährt jeder Scheißdreck hierzulande, aber sowas nicht?
Nach so langer Zeit noch drauf rumzureiten, halte ich für perverse Rachegelüste.
Perverse Rachgelüste? Vielleicht hat derjenige ja ne Abmahnung wg. Urheberrechtsverletzung gekriegt und will sich nun an der Politikerkaste rächen, die die Gesetze verbrochen haben, welche solche Abmahnungen überhaupt erst möglich machen? Verdenken kann man das angesichts der vorherrschenden Doppelmoral in den Parteien niemanden.
"Auf über 33 Prozent der Seiten finden sich Plagiate bei Frau Schavan", sagte der Erlanger Plagiatsexperte der "Augsburger Allgemeinen" nach einer Überprüfung der 32 Jahre alten Doktorarbeit.
Heidingsfelder wirft Schavan vor, sie habe nicht nur auf 65 Seiten von anderen Autoren abgeschrieben und nicht korrekt zitiert, sondern unerlaubterweise auch alte eigene bereits veröffentlichte Texte übernommen, ohne dies kenntlich zu machen. Heidingsfelder kritisiert dies als "Eigenplagiate auf 55 Seiten der Dissertation". Insgesamt seien damit auf 11 Seiten der Arbeit Plagiate enthalten.
Der Fehler mit den Eigenplagiaten hätte auch mir unterlaufen können. Aber in den vorgefassten Versicherungen, die man bei der Abgabe seiner Arbeit abzugeben hat, steht ja meistens schon, dass man versichert, dass der Inhalt der Arbeit noch nicht Gegenstand eines Prüfungsverfahrens war und auch noch nicht veröffentlicht wurde, was nachdenklich stimmen sollte. Darum sollte man natürlich, sofern man eigene Publikationen an der einen oder anderen passenden Stelle einbezieht, diese wirklich mit Quellenangabe kenntlich machen, weil das die wissenschaftliche Redlichkeit bereits erfordert.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
"Ich trage mich mit dem Gedanken, ein Zoon Politikon zu werden", verkündet der Film-Guttenberg, der hier Franz Ferdinand von und zu Donnersberg heißt und in Berlin am Zaun des Kanzleramts rüttelt.
Sein Sandkastenfreund Max (Johann von Bülow) schreibt ihm eine Doktorarbeit, um sein Ansehen bei der Kanzlerin aufzupolieren. Die erste Dienstreise führt ihn zur Rettung von "Forpel" nach New York. Medienwirksam unterstützt wird Donnersberg vom ebenfalls viel Gel tragenden Chefredakteur des "Blitz Kuriers" (Thomas Heinze).
Der Gutachter erkennt an etlichen Stellen der Dissertation von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) "das charakteristische Bild einer plagiierenden Vorgehensweise". In dem vertraulichem 75-seitigen Papier zieht er nach eingehender Prüfung das Fazit: "Eine leitende Täuschungsabsicht ist nicht nur angesichts der allgemeinen Muster des Gesamtbildes, sondern auch aufgrund der spezifischen Merkmale einer signifikanten Mehrzahl von Befundstellen zu konstatieren."
...
Sein Gutachten ist die Grundlage für Beratungen des Promotionsausschusses, die für Mittwoch vorgesehen sind. Neben Rohrbacher sitzen im Ausschuss drei weitere Professoren, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und ein Studentenvertreter. Sie geben eine Empfehlung an den Fakultätsrat ab, der dann über eine Aberkennung des Doktortitels zu entscheiden hat.
taddeo hat geschrieben: Naja. Es gibt schon Berufe, für die eine abgeschlossene Promotion zwingende Voraussetzung ist.
Eine Ausbildung zum höheren Archivdienst etwa darf man nur nach einer vorausgegangenen Promotion absolvieren.
Ich schrieb ja auch "grds." i.S.v. "regelmäßig" bzw. "ganz überwiegend".
Ah so, gut. Hatt ich anders aufgefaßt.
(Die höheren Archivare sind ja auch nicht grad eine riesige Berufsgruppe. )
Was ist eigentlich "höherer Archivdienst"? Sind das die, die auf die Leiter steigen dürfen?
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) geht nach den Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit in die Offensive. "Ich lasse mir das nicht bieten", sagte sie der "Südwest Presse". In der "Rheinischen Post" kündigte sie außerdem eine umfassende Stellungnahme zu dem Fall an und erhob schwere Vorwürfe gegen die Universität Düsseldorf.
Nachdem sie fünf Monate "eisern geschwiegen" habe, bleibe ihr nun nichts anderes übrig, als sich zu wehren, sagte die Politikerin der "Südwest Presse". "Das heißt, ich werde zu den Vorwürfen gegenüber der Universität Stellung beziehen."
Sie zeigte sich zudem empört darüber, dass "ein Entwurf durchgestochen" werde, der noch nicht einmal im Promotionsausschuss besprochen worden sei. Sie bekräftigte erneut, dass sie in ihrer 198 verfassten Arbeit "keine Quelle bewusst falsch angegeben" habe. Sie gehe daher davon aus, dass von den Vorwürfen "nichts übrig bleibt". (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Nach Durchsicht einiger beispielhafter Stellen stelle ich fest, daß von einem
Plagiat fairerweise nicht die Rede sein kann. Dafür mangelt es den übernom-
menen oder paraphrasierten Textpassagen ebenso wie der gesamten Diss.
selber an geistiger Tiefe. Aber auch wenn solche Tiefe vorhanden wäre, ge-
nügten die vorgeworfenen Stellen nicht, einen Plagiatsvorwurf zu begründen.
Unsauberes Arbeiten und Zitieren, jawohl, das liegt vor, und zwar durchgän-
gig, was sich in der Beurteilung der Arbeit niederschlagen müßte. Non conve-
nit laus.
Viel erschreckender als ein paar unsaubere Zitationen müßte sein, welch arm-
seliges Gelaber in einer Diss. breitgetreten werden kann.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Wir erinnern uns an das Grinsen, als Frau Schavan auf dem Handy von Frau Merkel die Nachricht vom Rücktritt Guttenbergs las (bei :2): http://www.youtube.com/watch?v=BIvUdZpY88s.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nach Durchsicht einiger beispielhafter Stellen stelle ich fest, daß von einem
Plagiat fairerweise nicht die Rede sein kann. Dafür mangelt es den übernom-
menen oder paraphrasierten Textpassagen ebenso wie der gesamten Diss.
selber an geistiger Tiefe. Aber auch wenn solche Tiefe vorhanden wäre, ge-
nügten die vorgeworfenen Stellen nicht, einen Plagiatsvorwurf zu begründen.
Unsauberes Arbeiten und Zitieren, jawohl, das liegt vor, und zwar durchgän-
gig, was sich in der Beurteilung der Arbeit niederschlagen müßte. Non conve-
nit laus.
Viel erschreckender als ein paar unsaubere Zitationen müßte sein, welch arm-
seliges Gelaber in einer Diss. breitgetreten werden kann.
Das ist die richtig - und: stellt es nicht unser akademisches System als solches in Frage?
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
:
)
umgegangen.
