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Philipp Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 14:54
von Stefan
Philipp Rösler soll nun den unbeliebten Guido Westerwelle als Parteivorsitzenden der Freien Demokraten ablösen.
Er ist ein anderer Typ als der schwule Rechtsanwalt Westerwelle:
katholisch, verheiratet, zwei Kinder, Mediziner und Vietnamese.

Sein Strategiepapier aus dem Jahr 2008 trägt den Titel: "Was uns fehlt".
Man kann es hier finden.

Was denkt ihr: Wir er die FDP auf einen anderen, erfolgreichen Pfad bringen?

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 15:33
von holzi
Stefan hat geschrieben:Was denkt ihr: Wird er die FDP auf einen anderen, erfolgreichen Pfad bringen?
Besser als Westerwelle ist er auf alle Fälle. Ob er auch gut sein wird, das wird sich zeigen.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 15:46
von taddeo
Stefan hat geschrieben:Was denkt ihr: Wir er die FDP auf einen anderen, erfolgreichen Pfad bringen?
Halte ich für ausgeschlossen. Er hat das Charisma eines Schreibens vom Päpstlichen Rat für die Interpretation von Gesetzestexten - das reicht nicht, um eine Partei zu führen.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 16:17
von lifestylekatholik
Kermit als Vorsitzender der Bundes-FDP kann doch ganz lustig werden.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 17:58
von Juergen
Nun soll das Kleinkind das Kind ablösen... naja, die Mutti wird's schon richten. :roll: :roll:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 18:12
von civilisation
"Mutti" war die längste Zeit Haushaltsvorstand.

Und ob Lobby-Phil jetzt die Lösung für die FDP ist ... :roll:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 20:14
von Nassos
Juergen hat geschrieben:Nun soll das Kleinkind das Kind ablösen... naja, die Mutti wird's schon richten. :roll: :roll:
Wieso? Ich dachte, die Patentante macht das gerne oder kann die nicht? Dann wirds natürlich die Mammi schon austragen.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 20:19
von Stefan
Ich finde ja, Rainer Brüderle wäre die bessere Variante für den Generationenwechsel (und für die FDP) gewesen. :blinker:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 20:37
von lutherbeck
:kugel:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 21:31
von civilisation
Vielleicht sollte sich Herr Rösler mal um seine abgebrochene Facharztausbildung kümmern. Denn wenn die FDP mal in der Versenkung verschwindet ...

Aber der gute Herr Rösler hat sicherlich schon andere gutdotierte Pöstchen in petto.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 22:32
von Stefan
Das Verhalten der FDP ist in sich unlogisch.
Bei der Bundestagswahl 2009 erzielte die Partei mit dem Vorsitzenden Westerwelle 14,9 %
Die Leute haben also das damalige Wahlprogramm für gut befunden.
Was die Wähler nicht gut fanden, war die dann nicht erfolgte Umsetzung der Wahlversprechen.
Anstatt die Wahlversprechen umzusetzen, will die FDP nun das Wahlprogramm, für das sie so viele Wählerstimmen erreicht hat, ändern.
Je ähnlicher das Wahlprogramm dem der anderen Parteien wird, desto weniger wichtig wird die Partei,
und desto wichtiger wird die Sympathie des Spitzenkandidaten.
Ich glaube, es ist auch nicht gut angekommen, dass sich der Außenminister der Bundesrepublik Deutschland als Tuntenpaar gebiert.
Anstatt nun aber diesen Mißstand zu korrigieren, ist Westerwelle weiterhin Außenminister.

Was Brüderle angeht, so war er mit seiner Bemerkung zur Atomwende der EINZIGE Politiker, der die nackte Wahrheit gesagt hat:
"Laut Sitzungsprotokoll bestätigte Brüderle das Moratorium und "wies erläuternd darauf hin, dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien".
Laut Protokoll habe Brüderle betont, ein Befürworter der Kernenergie zu sein, auch mit Rücksicht auf Branchen, die besonders viel Energie verbrauchten. Es könne daher keinen Weg geben, der diese Branchen "in ihrer Existenz gefährde". Im Wirtschaftsministerium habe es zu Brüderles Aussagen geheißen, der Minister habe vor allem mit dem Tempo der Kehrtwende Probleme gehabt, berichtet die Zeitung weiter."

Warum hat er nicht zu seiner Meinung gestanden, das Zitat bestätigt, und klar angeprangert, dass Politik nicht immer rational sei. Daraus hätte er wunderbar den Populismus und Opportunismus anprangern können, und wäre wohl besser davon gekommen als jetzt. Denn jetzt steht er als verlogener Politiker da. Ist er auch, aber er unterscheidet sich nicht von den übrigen!

Nun aber gibt es weit und breit niemanden mehr, der die liberale Partei so führen kann. Das ist schade, weil nun nur noch sozialdemokratische Parteien mit gewissen Schwerpunkten vorhanden sind.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 22:46
von Maurus
civilisation hat geschrieben:Vielleicht sollte sich Herr Rösler mal um seine abgebrochene Facharztausbildung kümmern. Denn wenn die FDP mal in der Versenkung verschwindet ...

Aber der gute Herr Rösler hat sicherlich schon andere gutdotierte Pöstchen in petto.
Was besseres als Facharzt lässt sich überall finden.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 23:11
von Niels
civilisation hat geschrieben:Aber der gute Herr Rösler hat sicherlich schon andere gutdotierte Pöstchen in petto.
Davon ist auszugehen.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Dienstag 5. April 2011, 23:52
von asderrix
Besser als Schwesterwelle ist keine Kunst, bedeutet aber nicht automatisch Gut.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 00:07
von sternchen
Guido Westerwelle "Ihr kauft mir den Schneid nicht ab"
Herr Westerwelle ihnen wurde nicht nur der Schneid sondern auch der Parteivorsitz "abgekauft" Und dass ist gut so!
Phillip Rösler wird falls er gewählt wird, nach meiner Einschätzung ein Parteivorsitzender auf Zeit. Also bis zur verlornen Bundestagswahl 2013.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 08:05
von holzi
asderrix hat geschrieben:Besser als Schwesterwelle ist keine Kunst, bedeutet aber nicht automatisch Gut.
Du Guttenbergst: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=5334#p5334 :D - das war ein schlecht kaschiertes Zitat :dudu:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 08:28
von Mirjanin
Ich kenne Philip Rösler nicht persönlich, daher fällt es mir schwer ihn einzuschätzen. Aber ich halte es für fraglich, ob dieser ruhige, eher etwas schüchterne Mensch es tatsächlich lange im Haifischbecken Politik aushalten wird. Ich vermute daher auch, dass er irgendwann entnervt und enttäuscht hinwerfen wird.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 09:23
von asderrix
holzi hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Besser als Schwesterwelle ist keine Kunst, bedeutet aber nicht automatisch Gut.
Du Guttenbergst: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=5334#p5334 :D - das war ein schlecht kaschiertes Zitat :dudu:
Nu glaub ich das Gutenberg unschuldig ist! :pfeif:

Ich hatte deinen Beitrag nicht gelesen, aber das wird mir jetzt auch keiner glauben. :bedrippelt:

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 09:23
von lifestylekatholik
Mirjanin hat geschrieben:Ich kenne Philip Rösler nicht persönlich, daher fällt es mir schwer ihn einzuschätzen. Aber ich halte es für fraglich, ob dieser ruhige, eher etwas schüchterne Mensch es tatsächlich lange im Haifischbecken Politik aushalten wird. Ich vermute daher auch, dass er irgendwann entnervt und enttäuscht hinwerfen wird.
Ähm, Rösler ist ja nun kein Frischling in der Politik. Nach jahrelangen Aktivitäten in der FDP wurde er 2000 Generalsekretär der FDP in Niedersachsen, seit 2003 war er im Landtag, als Fraktionsvorsitzender, seit 2006 Landesvorsitz in Niedersachsen. 2009 wurde er niedersächsischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. Das »Haifischbecken Politik« sollte ihm bestens bekannt sein, zumal er ja heftig mitpolemisiert hat. Die stenografischen Berichte der Parlamentsdebatten sind öffentlich zugänglich.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 09:30
von asderrix
Ich kann ihn auch nicht einschätzen, weiß zu wenig über ihn und wünsche ihn natürlich dass es ihm gelingt, etwas zum positiven zu bewegen.

Interessant ist der Beitrag in Idea News Letter:
http://www.idea.de/index.php?id=891&tx_ttnews[tt_news]=94396&cHash=8d624baf39583322353c3e631f1819
Grundfehler: Ablehnung der Kirche

Nach seiner Ansicht hat die FDP in den siebziger Jahren mit ihrer ablehnenden Haltung zur Kirche einen Grundfehler begangen. Sie sei Träger von Werten; deshalb sei es hilfreich für die Politik, wenn Menschen in einem Glauben verankert seien.
Wenn er diese Einstellung beibehält und in der FDP umsetzen will, hat er aber meiner Meinung nach keine Chance auf ein langes Parteileben.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 09:32
von overkott
Herr Rösler bekennt sich zur Kirche:

http://www.youtube.com/watch?v=AiAuvXU21A&feature=fvsr

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 09:46
von Kai
ZdK. Iiiiihhhh.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 10:09
von Lupus
Ihr seid mir ja schöne Demokraten!

Jetzt lasst doch Röslern erstmal gewählt werden und gönnt ihm auch seine 1oo Tage!

Ohne FDP jemals gewählt zu haben oder auch wählen zu wollen (können?): Philipp Rösler ist mir persönlich sehr sympathisch!

"unmögliches Volk, diese Kreuz-Gängster!" ;D ;D :nein: :nein:

+L.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 10:40
von Stefan
asderrix hat geschrieben:
Grundfehler: Ablehnung der Kirche

Nach seiner Ansicht hat die FDP in den siebziger Jahren mit ihrer ablehnenden Haltung zur Kirche einen Grundfehler begangen. Sie sei Träger von Werten; deshalb sei es hilfreich für die Politik, wenn Menschen in einem Glauben verankert seien.
Wenn er diese Einstellung beibehält und in der FDP umsetzen will, hat er aber meiner Meinung nach keine Chance auf ein langes Parteileben.
Danke für diesen wichtigen Hinweis, asderrix.
In diesem Punkt spricht mir Rösler zu 100% aus dem Herzen.
Diese kirchenfeindliche Grundhaltung der FDP ist der Kern, warum sie für mich nicht (mehr) wählbar ist.
An vorderster Front sehe ich die Leutheusser-Schnarrenberger, die in die Kategorie aktive Atheistin einzusortieren ist.
Wenn es die FDP wirklich hinbekäme, den christlichen Kirchen jene Funktion als Werteträger für politische Entscheidungen zuzubilligen, und sich nachhaltig von jeder kirchenfeindlichen Position klar zu verabschieden, dann wäre sie wählbar.
Denn den Kirchen reicht realpolitisch heute ein Partei aus, die sie gedeihen läßt, anstatt sie subversiv zu eliminieren, wie es die Grünen, die Linken, die SPD bereits lange zu tun versuchen. Eine Partei muß sich nicht zum Sprachrohr der Kirche machen, aber sie muß sie schützen, und ihre jene Rolle in der Politik zubilligen, die sie ausfüllen kann.

Leider bin ich auch noch wenig optimistisch, dass sich Rösler durchsetzen wird, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass alle mir persönlich bekannten Liberalen genau die von Rösler formulierte Verankerung im kirchlichen Leben wünschen; freilich nicht nur in der katholischen.

Das Problem der CDU ist allerdings ein anderes: sie sucht nach Geißlers Manier eine staatspolitische Umformung der Kirche, die ihren Interessen willfährig ist. Das kann nicht richtig sein.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 14:50
von Edi
Rösler hat auch in seinem Amt Märchen erzählt, die Beträge sollten nicht erhöht werden, aber was hat er gemacht? Er ist dahingehend auch nicht anders als andere Politiker, die vor der Wahl was anderes sagen, als sie nachher machen.
Zudem scheint mir gerade die FDP in den letzten Jahren immer mehr zur Partei zu werden, die fast nur noch Klientelpolitik betreibt, sei es für die Versicherungen, für Hoteliers usw.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 14:53
von Juergen
Edi hat geschrieben:Zudem scheint mir gerade die FDP in den letzten Jahren immer mehr zur Partei zu werden, die fast nur noch Klientelpolitik betreibt, sei es für die Versicherungen, für Hoteliers usw.
Damit sind sie genauso gut oder genauso schlecht wie die anderen Parteien. - Lediglich die Klientel unterscheidet sich.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Mittwoch 6. April 2011, 15:15
von Libertas Ecclesiae
asderrix hat geschrieben:
Grundfehler: Ablehnung der Kirche

Nach seiner Ansicht hat die FDP in den siebziger Jahren mit ihrer ablehnenden Haltung zur Kirche einen Grundfehler begangen. Sie sei Träger von Werten; deshalb sei es hilfreich für die Politik, wenn Menschen in einem Glauben verankert seien.
Wenn er diese Einstellung beibehält und in der FDP umsetzen will, hat er aber meiner Meinung nach keine Chance auf ein langes Parteileben.
Nun ja, über dieses Thema sollte sich Herr Rösler mal mit seinem Parteikollegen Christian Lindner unterhalten:

http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... 93#p456493

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 10:00
von Stefan
Liberale Revolution
Als noch vier Wortmeldungen auf Westerwelles Liste stehen, kündigt er an, die Debatte gleich einmal zusammenfassen zu wollen. Hier würden ja, so notierten Sitzungsteilnehmer Westerwelle Worte, „Weichen für die Zukunft gestellt“ und das solle „festgehalten werden“. Als dann die Wortmeldungen erfolgt waren, äußert Westerwelle, zusammenfassend sei zu sagen, die Kandidatur Röslers sei „mit anhaltendem und lebhaftem Beifall“ aufgenommen worden. Dafür gibt es wieder Beifall. Dann kommt er allmählich zum Kern seiner Sache und äußert, jeder müsse Verständnis haben, wenn nun aber auch Birgit Homburger, Rainer Brüderle und er selbst (“meine Person“) Klarheit haben wollten. Er spricht einige freundliche, anerkennende Sätze über die Fraktionsvorsitzende Homburger und deren Leistungen. Beifall der Versammlung. Westerwelle, formbewusst, sagte, er wisse, das es eine ureigene Entscheidung der Fraktion sei, ihre Vorsitzenden zu bestimmen. Dann gleichwohl: „Ich habe den Beifall so verstanden, dass die Debatte um Birgit Homburger damit beendet sein soll.“ Wieder Beifall.

Auch Brüderle bestätigt
So kommt Westerwelle zu Rainer Brüderle, dem Wirtschaftsminister. Abermals findet er lobende Worte, wieder gibt es Beifall von der Versammlung, die ja auch zuvor schon von Kandidat Rösler erfahren hat, dass er Gesundheitsminister bleiben wolle und nicht Wirtschaftsminister werden wolle. Er habe, sagte Westerwelle nun, „den Eindruck, dass das Gremium der Auffassung ist, dass Rainer Brüderle eine sehr gute Arbeit macht“. Einen Augenblick wartet er ab, dann wird wieder geklatscht. Brüderle ist bestätigt.

Nun kommt Westerwelle zu sich selbst. Unter anderem sagt er: „Ich will das hier ganz klar wissen. Und ich habe auch einen Anspruch darauf. Nicht aus Freundlichkeit oder Dankbarkeit, sondern weil ich eine erfolgreiche Arbeit mache“. Wenn man anderer Meinung sei, „dann muss man es halt ändern“, sagt er. Und dann redet er von seiner Arbeit und auch davon, dass das, was hier nun beschlossen werde, „dann auch für den Rest der Legislaturperiode gelten“ müsse. Er wolle gerne weiter Außenminister sein, erläutert er und fragt schließlich: „Wird das hier streitig gestellt?“. Niemand meldete sich zu Wort. Alle wollen in diesem Augenblick, dass Westerwelle Außenminister bleibt. Sie klatschen. Westerwelle ergreift wieder das Wort und sagt: „Nein, dann ist das für den Rest der Legislaturperiode so beschlossen“.
Das hatten wir zuletzt in der SED 1988.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 10:10
von Lutheraner
Stefan hat geschrieben:In diesem Punkt spricht mir Rösler zu 100% aus dem Herzen.
Diese kirchenfeindliche Grundhaltung der FDP ist der Kern, warum sie für mich nicht (mehr) wählbar ist.
Die Prinzipien der FDP (Ich! Ich! Ich!) sind mit dem Christentum unvereinbar. Ich kann mir eher vorstellen, dass Herr Rösler das "Christentum" als schwammigen Teil eines bürgerlichen Wellness-Wertepakets (wieder) in den Vordergrund rücken möchte. So wie das früher bei der Union war.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 10:56
von Stefan
Lutheraner hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:In diesem Punkt spricht mir Rösler zu 100% aus dem Herzen.
Diese kirchenfeindliche Grundhaltung der FDP ist der Kern, warum sie für mich nicht (mehr) wählbar ist.
Die Prinzipien der FDP (Ich! Ich! Ich!) sind mit dem Christentum unvereinbar. Ich kann mir eher vorstellen, dass Herr Rösler das "Christentum" als schwammigen Teil eines bürgerlichen Wellness-Wertepakets (wieder) in den Vordergrund rücken möchte. So wie das früher bei der Union war.
Es ist ein Unterschied, ob man
a) die Kirche bekämpft (FDP bisher, SPD, GRÜNE und LINKE)
b) die Kirche in Ruhe lässt (FDP Rösler)
c) die Kirche vor den Karren spannt. (CDU)

a) und c) sind m.E. Gift für die Kirche, unter den Bedingungen der Variante b) hat sie am ehesten die Möglichkeit, sich als Option für den Menschen anzubieten und die Inhalte frei von politischem Druck selber zu bestimmen.
Im übrigen hat die liberale Partei mit Personen wie Heuss, Scheel, Genscher und Hamm-Brücher die Bundesrepublik positiv geprägt, sei es in Bezug auf ihre Verfassung, ihre Prosperität und auch ihre Außenpolitik bis in die späten 90ern. Das ist nicht mit dem Christentum unvereinbar, sondern hat einen positiven politischen Rahmen geschaffen.
Aber seit der Jahrtausendwende hat sich die FDP von ihren Qualitäten verabschiedet; den Ausgangspunkt nahm es mit dem Projekt 18. Die Gesellschaft hingegen hat sich seitdem überwiegend in den Sozialismus und eine unfassbare Staatsgläubigkeit verabschiedet.

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 12:09
von Torsten
Stefan hat geschrieben:Aber seit der Jahrtausendwende hat sich die FDP von ihren Qualitäten verabschiedet; den Ausgangspunkt nahm es mit dem Projekt 18. Die Gesellschaft hingegen hat sich seitdem überwiegend in den Sozialismus und eine unfassbare Staatsgläubigkeit verabschiedet.
Dabei hat vor allem auch die FDP, zusammen mit der Finanz- und Versicherungsmafia und neoliberalen Think Tanks doch alles getan, um da dagegen zu steuern. Den Menschen wurde z.B. allen Ernstes eingeredet, dass eine kapitalgedeckte Altersvorsorge sicherer sei als eine Umlagefinanzierte. So floß noch mehr Geld ins Casino. Und wenn die Bank verliert, dann hat sie ihre Freunde beim Staat.

BTW: Wer ist Phillip Rösler. Muss ich den kennen?

Re: Phillip Rösler und die liberale Partei

Verfasst: Donnerstag 7. April 2011, 12:24
von Lutheraner
Torsten hat geschrieben:BTW: Wer ist Phillip Rösler. Muss ich den kennen?
Das ist ein aus dem Mekong-Delta stammender FDP-Hoffnungsträger.