Nueva hat geschrieben:Das hört sich interessant an. In den o.g. Links geht aber meistens über die Behandlung von diversen Darmerkrankungen, Allergien und Infektanfälligkeit.
Über AD(H)S konnte ich nichts finden. Es ist mir durchaus bekannt, dass "Schulbauchweh" fälschelicherweise als AD(H)S diagnostiziert wurde,
der Auslöser jedoch Intoleranzen oder Allergien waren.
Mich intetessiert jedoch inwieweit ein Zusammenhang zwischen Darmerkrankungen und AD(H)S besteht. Übermäßiger Appetit bzw Appetitlosigkeit sind ja
typisch für AD(H)S -Patienten. Was ist deiner Meinung nach der Grund dafür?
In den Links steht nicht alles. In dem Buch von Rusch steht aber mindestens ein, wenn nicht mehrere Beispiele wo ein Kind durch die Behandlung viel ruhiger und ausgeglichener wurde. Ich kenne natürlich auch nicht alle Veröffentlichungen was das Thema ADHS angeht, gehe aber davon aus, dass man damit auch einiges erreichen kann. Für appetitlose, blasse und infektanfällige Kinder gab es schon vor Jahren ein Behandlungsschema, das Eltern bekamen. Die Zusammnenhänge zwischen Immunsystem und andern Erkrankungen sind längst nicht alle im Detail erforscht. Aber es ist nichts Neues, dass bei erfolgreicher Behandlung einer Krankheit mit diesen Symbionten sich bei Kindern oft auch die Psyche spürbar bessert. Das konnten die Eltern der Kinder des öfteren schon berichten.
Wer mehr wissen will, sollte am Besten zu Tagungen gehen, aber da kommt man wohl als Nichtarzt nicht ohne Weiteres rein. Ich war mal bei einer Tagung als Aussteller dabei und konnte so auch Vorträge anhören. Leider kann man ohne doc check auf den Webseiten der Hersteller keine wissenschaftlichen Details abrufen, die Gesetze verbieten das, wie gesagt wird. Offenbar will man die Laien weiterhin dumm halten.
Jedenfalls wird durch so eine Behandlung auch der Stoffwechsel beeinflusst, sonst würden nicht Magen- und Darmerkrankungen und vieles andere mehr beieinflusst oder geheilt. In dem Buch von Rusch ist ein Fall aufgeführt, wo ein Mann mit CU (colitis ulcerosa, eine schwere und unheilbare Darmerkrankung, die meist zu einer Entfernung des Dickdarms führt), bei dem die Ektomie drohte, mit einer jahrelangen Therapie einigermassen stabil gehalten worden.
Vor rund 90 Jahren hat der Hygieniker Nissl Nissle schon berichtet, dass mit seinen Nisslecolis Darm- und Magenerkrankungen gebessert und geheilt werden können, auch ein Hinweis darauf, dass hier der Stoffwechsel beinflusst wird. Heute weiss man ja , dass bei Magengeschichten oft das spiralförmige Bakterium (Name ist mir gerade entfallen) eine Rolle spielt, das sich in Magenwand bohren kann. Wahrscheinlich wird das durch so eine Behandlung verdränht oder noch wahrscheinlicher ist , dass die Magenschleimhaut stabilisiert wird. Wie dem auch sei, entscheidend ist, dass es bessern oder helfen kann.
Wissenschaftlich interessant ist auch, dass Nissle sein Bakterium von einem Soldaten bekam, der im 1.Weltkrieg im Balkan nie die geringste Infektion wie Ruhr, Typhus usw. hatte, an der manche Soldaten gestorben sind, und auf dem Nährboden den Typhusantagonismus eines menschlichen Colikeims bestimmen konnte. Das Bakterium wird heute noch verkauft als Mutaflor. Die theoretischen Erklärungen Nissles (Aufforstung der köpereigenen Bakterienflora) werden zwar inzwischen als falsch angesehen, weil die Abläufe als komplizierter angesehen werden, die Wirkungen aber sind unbestritten oder werden nur von Ärzten bestritten, die sich nie mit dem Thema ernsthaft befasst haben. Solche gibt es natprlich haufenweise.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.