Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien sieht
Gangsta-Rap auch nicht unkritisch. Sie schreiben:
Wenn Eltern nicht mehr weiter wissen
Es wäre verkehrt, dem Argument zu folgen, Gangsta-Rap sei für sein Publikum längst zur Lebenskultur geworden und man dürfe nicht durch Indizierung die gewünschte Lebensführung unmöglich machen. Die Randgruppe einer Subkultur - und um nichts anderes handelt es sich hier – würde hiermit die gesellschaftliche Norm bestimmen. Eine Subkultur, in der Gewalt, Frauenfeindlichkeit, Hass auf Homosexuelle, Drogenkonsum und Chancenlosigkeit dominieren, kann keine gewünschte Lebensführung sein.
Hier scheinen mir die Verantwortlichen dieser Bundes-Einrichtung dann aber doch sehr hilflos:
Vielmehr ist zu fragen, wie es zu dieser - aus Sicht der Betroffenen - auswegslosen Marginalisierung kommt und wie man die Jugendlichen unterstützen kann, sich aus dieser Situation in Richtung Integration zu lösen.
* Jugendämter, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Lehrkräfte können Eltern in ihrer Erziehungsanstrengung unterstützen;
* in der Prävention Tätige, Jugendhäuser, Medienzentren können mit aktiver Medienarbeit die Medienerziehung neu ausrichten helfen
* und schließlich kommt therapeutische Hilfe in Betracht.
Die Eltern, die ihre Kinder in therapeutische Behandlung schicken, würde ich gerne sehen
Wie kommen Eltern aus der Rolle der "bösen" Eltern, wenn sie die Einhaltung von Regeln einfordern? Indem alle am Erziehungsprozess Beteiligten die gleichen Aussagen treffen, indem alle an einem Strang ziehen. Dabei lassen sich die Lehrerinnen und Lehrer einbinden, die Jugendämter, alle Erwachsenen, mit denen die Kinder oder Jugendlichen Kontakt haben. Wenn sie alle die gleichen Grenzen setzen zu Frauenfeindlichkeit, Drogen, Gewalt bedeutet dies nicht nur eine arbeitsmäßige Entlastung für die Eltern, sondern auch eine inhaltliche. Alle setzen die gleiche Norm und der oder die Jugendliche erkennt seine/ihre Abweichung vom Normalen leichter und schneller und der Einsichtsprozess kann beginnen.
"... indem alle an einem Strang ziehen." Genau das lebt die ungarische Medienbehörde vor, indem sie sexistische und gewaltverherrlichende Musik aus den öffentlichen Medien verbannt.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)