Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

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Stilus
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Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Stilus »

Unter Frustrationen hatte ich diesen Text eingestellt:
"...und der jetzige Atheist -ausgebildet in Potsdam-Eiche- hat noch einen Theos gegen den er ficht und ruft im Sterben in seinem Zweifel einen Priester in seiner menschlichen Not zu sich;
aber was nun im Kapitalismus des Beitrittsgebietes an Feinden der Kirche nachwächst, das hat nichts für und nichts gegen Gott - sondern eine großen >>Indifferenzialismus<<, fußend auf realexistierenden Konsum und aalglatt-gewandeten Egoismus. Dort fehlt ein jeder Ansatzpunkt für Seelsorge."


Aus einer abendl. Diskussion über die Zukunft der Seelsorge im Osten des Bistums Berlin.

...und ich möchte ihn zur Diskussion stellen, festhalten, daß er ja auch für den Alt68er aus dem Westen gilt und hören, was Ihr so sagt.

Herzlich,

Stilus
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WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

Stilus hat geschrieben:Unter Frustrationen hatte ich diesen Text eingestellt:
"... Dort fehlt ein jeder Ansatzpunkt für Seelsorge."

...und ich möchte ihn zur Diskussion stellen, festhalten, daß er ja auch für den Alt68er aus dem Westen gilt und hören, was Ihr so sagt.
Und das heißt, dass der "Alt68er aus dem Westen" per se schon mal keine Seele hat? Oh. Das ist aber wirklich schade für mich. Aber gut, dass ich das jetzt noch erfahre ;)

:) Wolfgang

Stilus
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Stilus »

WolfgangF hat geschrieben:
Stilus hat geschrieben:Unter Frustrationen hatte ich diesen Text eingestellt:
"... Dort fehlt ein jeder Ansatzpunkt für Seelsorge."

...und ich möchte ihn zur Diskussion stellen, festhalten, daß er ja auch für den Alt68er aus dem Westen gilt und hören, was Ihr so sagt.
Und das heißt, dass der "Alt68er aus dem Westen" per se schon mal keine Seele hat? Oh. Das ist aber wirklich schade für mich. Aber gut, dass ich das jetzt noch erfahre ;)

:) Wolfgang
Trugschluß Wolfgang, Trugschluß!
...nein, da hast Du mich komplett falsch verstanden.
Die instanzpenetrierenden Alt68er im Westen und linientreuen Materialisten im Osten ringen ja noch als aTHEistische Menschen mit Gott, Seele und Kirche, während ihre geistigen und biologischen Kinder vielfach damit so gar nichts mehr anfangen können - bei denen fehlt der Ansatzpunkt und oftmals jede Idee von Wert(igkeit)en außerhalb ihrerselbst... :bedrippelt:
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WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

[quote="Stilus"Die instanzpenetrierenden Alt68er im Westen und linientreuen Materialisten im Osten ringen ja noch als aTHEistische Menschen mit Gott, Seele und Kirche, während ihre geistigen und biologischen Kinder vielfach damit so gar nichts mehr anfangen können - bei denen fehlt der Ansatzpunkt und oftmals jede Idee von Wert(igkeit)en außerhalb ihrerselbst...[/quote]

Das ist ja mal ein tolles Wort "instanzpenetrierend" (muss ich mir merken für meine beiden alten 68er Kumpel, die auch beide bei den Katholen gelandet sind) - also ist nur bei meinen biologischen Kindern (Stücker sechs) ist Hopfen und Malz verloren (ob ich geistige Kinder habe, weiß ich nicht so genau)...

:heul: Wolfgang

Stilus
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Stilus »

WolfgangF hat geschrieben:[quote="Stilus"Die instanzpenetrierenden Alt68er im Westen und linientreuen Materialisten im Osten ringen ja noch als aTHEistische Menschen mit Gott, Seele und Kirche, während ihre geistigen und biologischen Kinder vielfach damit so gar nichts mehr anfangen können - bei denen fehlt der Ansatzpunkt und oftmals jede Idee von Wert(igkeit)en außerhalb ihrerselbst...
Das ist ja mal ein tolles Wort "instanzpenetrierend" (muss ich mir merken für meine beiden alten 68er Kumpel, die auch beide bei den Katholen gelandet sind) - also ist nur bei meinen biologischen Kindern (Stücker sechs) ist Hopfen und Malz verloren (ob ich geistige Kinder habe, weiß ich nicht so genau)...

:heul: Wolfgang[/quote]

Sechs Kinder - gartuliere!

"..auch bei den Katholen gelandet"
, heißt, daß dann letztendlich doch Werte und Wertigkeiten von Bedeutung waren, oder? Und war es so, daß ein yoga*-angereichertes und vegan-beruhigtes Leben dann doch nicht ausreichte? ...das lese&höre ich immer öfter...

[-Ironie an-] Sechs Kinder - aber das liegt an diesen ökotest-prämierten Jutekondomen aus den 80ern, oder? [-Ironie aus-]

Herzl. Grüße von
Stilus

*yupi-orientiertes Werbepalkat im Prenzl'Berg: Yoga - Healthy Hip and Holy
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WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

Stilus hat geschrieben:"..auch bei den Katholen gelandet"[/i], heißt, daß dann letztendlich doch Werte und Wertigkeiten von Bedeutung waren, oder? Und war es so, daß ein yoga*-angereichertes und vegan-beruhigtes Leben dann doch nicht ausreichte? ...das lese&höre ich immer öfter...

[-Ironie an-] Sechs Kinder - aber das liegt an diesen ökotest-prämierten Jutekondomen aus den 80ern, oder? [-Ironie aus-]
Nix Yoga, nix vegan und nicht einmal Jutekondome :( ... Aber etwas ungewöhnlich ist es sicher schon, dass ausgerechnet meine drei ältesten und besten Freunde nach vielen Irrungen und Wirrungen allesamt (in einem Fall: wieder) katholisch geworden sind - und ich nun auch auf diesem Weg bin. Alle übrigens ganz unabhängig voneinander (nur ich als der Letzte in dieser Reihe habe von dort noch einen kleinen Schups bekommen). Nun waren wir vielleicht keine so ganz typischen (wenn seinerzeit auch hoch-aktive) 68er - und eines kann ich ganz gewiss sagen: Das Motiv für diesen Weg war/ist jedenfalls nicht die Absicht, nun auch noch in Bezug auf die katholische Kirche instanz- oder besser noch: institutionspenetrierend zu wirken ;) (du weißt schon: der lange Marsch...).

Aber das in der Frage "Quo vadis, Beitrittsgebiet & Co.?" zusammengefasste Problem reicht ja weit über jede vielleicht isoliert zu betrachtende Gruppe hinaus. Und überhaupt denke ich, dass die dahinter stehende Befürchtung eines weiter um sich greifenden "Werteverlusts" (ein Schlagwort, aber mir fällt nichts besseres ein) nicht eine Frage bestimmter Bevölkerungsgruppen ist... Viel interessanter scheint mir die Frage zu sein, was z.B. die katholische Kirche tun kann, diesem Prozess entgegenzuwirken? Sicher nicht dadurch, das glaube ich fest, dass man seinerseits seine Werte relativiert.

:) Wolfgang

Stilus
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Stilus »

WolfgangF hat geschrieben:
Stilus hat geschrieben:"..auch bei den Katholen gelandet"[/i], heißt, daß dann letztendlich doch Werte und Wertigkeiten von Bedeutung waren, oder? Und war es so, daß ein yoga*-angereichertes und vegan-beruhigtes Leben dann doch nicht ausreichte? ...das lese&höre ich immer öfter...

[-Ironie an-] Sechs Kinder - aber das liegt an diesen ökotest-prämierten Jutekondomen aus den 80ern, oder? [-Ironie aus-]
Nix Yoga, nix vegan und nicht einmal Jutekondome :( ... Aber etwas ungewöhnlich ist es sicher schon, dass ausgerechnet meine drei ältesten und besten Freunde nach vielen Irrungen und Wirrungen allesamt (in einem Fall: wieder) katholisch geworden sind - und ich nun auch auf diesem Weg bin. Alle übrigens ganz unabhängig voneinander (nur ich als der Letzte in dieser Reihe habe von dort noch einen kleinen Schups bekommen). Nun waren wir vielleicht keine so ganz typischen (wenn seinerzeit auch hoch-aktive) 68er - und eines kann ich ganz gewiss sagen: Das Motiv für diesen Weg war/ist jedenfalls nicht die Absicht, nun auch noch in Bezug auf die katholische Kirche instanz- oder besser noch: institutionspenetrierend zu wirken ;) (du weißt schon: der lange Marsch...).

Aber das in der Frage "Quo vadis, Beitrittsgebiet & Co.?" zusammengefasste Problem reicht ja weit über jede vielleicht isoliert zu betrachtende Gruppe hinaus. Und überhaupt denke ich, dass die dahinter stehende Befürchtung eines weiter um sich greifenden "Werteverlusts" (ein Schlagwort, aber mir fällt nichts besseres ein) nicht eine Frage bestimmter Bevölkerungsgruppen ist... Viel interessanter scheint mir die Frage zu sein, was z.B. die katholische Kirche tun kann, diesem Prozess entgegenzuwirken? Sicher nicht dadurch, das glaube ich fest, dass man seinerseits seine Werte relativiert.

:) Wolfgang
Das ist ja erbaulich, Wolfgang, sehr erbaulich zu lesen so gar - vor allem weil Du und ander vor der Werteerrosion" zur wahren Kirch" geflohen seid und bei uns Heimat findet. Der wachsede Anteil an Erwachsenentaufen liegt offenbar doch nicht an einem Mangel an Tagesaktualitaet. Tja, da aber die linken und nach unten orientierten Teile der katholischen Kirche sich dem Mainstream an die Spitze zu seten geschworen haben steht es z.T. recht uebel um den Werteerhalt in einigen Gemeinden.
Werteverlust ist schon in Ordnung - schliesslich beschreibt dieses Wort hinreichend uneuphemistisch worum es geht...

Offenbar ist das Wertesystem der Kirche haltgebender, als sie Hinterherhechelei vor dem Zeitgeist, wie es die EKD zu tun pflegt, nach dem Grundsatz: "An der Spitze zu stehen ist noch nicht weit genug vorn'!"

Die Relativierung von Werten, da stimme ich Dir zu, kann nicht das Mittel der Wahl sein, um dem allgegenwaertigen Verfall und der dauerhaften Zurueckdraengung von Werten entgegenzutreten - ehr muss es Aufgabe die Werte zu vermitteln inklusive Ihrer Wirksamkeit.

Am besten immer am plastischen Beispiel: Lebenswert und die Lebensrettung zeigt sich deutlich in der Geschichte von Maximilian Kolbe. Wir brauchen eine verbesserte Kommunikation dieser Werte und der Sinnhaftigkeit ihrer Anwendung in unserer Zeit - so unangenehm das fuer viele geldgeile Gegner dieser Denkweise auch sein mag,die ihr Gewissen z.B. durch vegane Ernaehrung oder ein gruenes Parteibbuch zu beruhigen gedenken (ich wohne im Prenzlauer Berg in Berlin!) und so sehr sich auch die mit "sozialistischem Humanismus" bemaentelten materialistischen Egoisten dagegen auch wehren moegen.Einer von ihnen (Major der Staatsorgane, ehm. Leiter der Akademie der jungen Talente, bekennender Materialist und Kirchenfeind) lag mit mir auf dem Zimmer im Krankenhaus und sein schlechtes Gewissen sorgete dafuer, dass er sich Nacht fuer Nacht herumwarf und im Alptraum lautstark mit Erich Mielke&Co rang...
..."ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen."

Nur wie sollte man diese Werte vermitteln, einer Jugend, die auf Konsum und Hektik und nicht auf Hingabe und Kontemplation hin konditioniert wurde?

Fargt sich
Stilus
_________
Musiktip:
BWV 93
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WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

Stilus hat geschrieben:Das ist ja erbaulich, Wolfgang, sehr erbaulich zu lesen so gar - vor allem weil Du und andere vor der Werteerrosion" zur wahren Kirch" geflohen seid und bei uns Heimat findet.


Wahrscheinlich liegt's an meiner atheistischen Sozialisation, dass ich bei dem Wort "erbaulich" unausweichlich eher Ironie vermute ;) - aber in diesem Fall gehe ich mal davon aus, dass dem nicht so ist...
Stilus hat geschrieben:Offenbar ist das Wertesystem der Kirche haltgebender, als sie Hinterherhechelei vor dem Zeitgeist, wie es die EKD zu tun pflegt, nach dem Grundsatz: "An der Spitze zu stehen ist noch nicht weit genug vorn'!"

Die Relativierung von Werten, da stimme ich Dir zu, kann nicht das Mittel der Wahl sein, um dem allgegenwaertigen Verfall und der dauerhaften Zurueckdraengung von Werten entgegenzutreten - ehr muss es Aufgabe die Werte zu vermitteln inklusive Ihrer Wirksamkeit....

Nur wie sollte man diese Werte vermitteln, einer Jugend, die auf Konsum und Hektik und nicht auf Hingabe und Kontemplation hin konditioniert wurde?
Ja, das wäre - zugegeben - ein Kunststück, das an die "Quadratur des Kreises" erinnert: Die Kernbotschaften, -werte und auch -formen (z.B. Liturgie) in vollem Umfang beizubehalten (oder wiederzubeleben!) und doch ein Bild abzugeben, dass "moderne" (junge) Menschen anzusprechen vermag. Oder anders ausgedrückt: Kein (zweckloses) dem angeblichen Zeitgeist Hinterherhecheln und doch in zeitgemäßer Weise attraktiv zu sein. Ich weiß natürlich auch nicht, wie das zu machen wäre. Ich will aber zwei Beispiele nennen:

1. Beispiel: Inzwischen scheint schon so ziemlich jede katholische Gemeinde eine eigene Website zu haben - was ja schon mal sehr gut ist. Die, die ich mir angeschaut habe, kranken aus meiner Sicht aber daran, dass sie nicht wirklich nach außen gerichtet sind. Da wird kein anziehendes Bild einer glaubenden Gemeinde gezeigt, sondern allenfalls Informationen für die, die schon drin sind (und für die "Funktionäre") aufgelistet. Wer aus Interesse oder Neugierde auf eine solche Website kommt, kann sich dadurch nicht wirklich angesprochen fühlen.

2. Beispiel: Dieses und andere Foren - auch sie sind vor allem für die gemacht, die bereits "drin" sind, bieten aber wenig für die, die nur mal reinschnuppern wollen - keine offenen Arme, keine frohe Botschaft. Der Umgangston in diesem Forum ist dabei (im Vergleich zu anderen, bei denen ich mich mal umgeschaut habe) sogar recht freundlich und offen (und ich persönlich habe schon überhaupt keinen Grund, mich zu beklagen). Aber wenn man nicht vorsichtig ist, bekommt man auch hier schon einmal tüchtig einen auf die Mütze.

Entscheidend aber ist wohl bei allem - so denke ich - die Einstellung demjenigen gegenüber, der (noch) außerhalb der Kirche steht. Wenn ich den schon mal vorab als hoffnungslos-atheistischen Fall oder bei von der reinen Lehre abweichender Meinung als Häretiker (oder Schlimmeres) sehe und entsprechend behandle... na ja.

:) Wolfgang

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Lioba
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Lioba »

Hallo, Wolfgang- habe dich noch gar nicht begrüsst. :patsch: Also ein spätes aber herzliches Willkommen auch von mir. :huhu:
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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incarnata
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von incarnata »

Hallo Wolfgang ! Ja-auch im internet geht´s nur per aspera ad astra-dafür strahlen die dann um so heller !Das wusste auch schon Dein Namenspatron,der letzten sonntag seinen gedenktag hatte-
ganz ohe Pc !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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lifestylekatholik
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von lifestylekatholik »

WolfgangF hat geschrieben:Wenn ich den ... bei von der reinen Lehre abweichender Meinung als Häretiker sehe und entsprechend behandle... na ja.
Wieso »na ja«? Er ist doch dann ganz real und ganz im eigentlichen Wortsinne ein Häretiker. :achselzuck:

(Der Begriff »reine Lehre« ist hier etwas seltsam, ich habe ihn mal als authentische Lehre interpretiert.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

lifestylekatholik hat geschrieben:Der Begriff »reine Lehre« ist hier etwas seltsam, ich habe ihn mal als authentische Lehre interpretiert.
Wenn ich wieder mit einem "Naja" anfangen darf: Hier im Forum (und in anderen einschlägigen Foren noch viel mehr) gehen die Auffassungen über die authentische Lehre scheinbar doch oft auseinander. Wogegen ich gar nichts habe. Für solche Auseinandersetzungen sind Foren wie dieses ja da. Und es ist wunderbar, dass es diese Kommunikationstechniken heute überhaupt gibt. Mir ging es allein um die Form: Wenn z.B. irgend so ein armer Neuling (wie ich etwa) in ein solches Forum hineinstolpert und etwas unbedarft eine vielleicht wirklich abseitige und haltlose These in den Raum stellt, dann finde ich es nicht sehr - sagen wir mal - klug, ihn gleich in irgendeine Ecke (muss ja nicht gleich Häresie sein) zu stellen. Ich glaube, wir alle müssen in unserer Kommunikation (auch und gerade im Internet) viel mehr von demjenigen aus denken, der als Außenstehender nur einmal neugierig hier hereinschaut. Ob es gewollt ist oder nicht, Foren wie dieses sind (nicht nur, aber) immer auch ein Stück Mission. Und dieser Tatsache sollten sich alle etwas mehr bewusst sein.

Wie gesagt: Ich persönlich fühle mich hier ausgesprochen wohl, gut aufgenommen, hervorragend beraten und möchte dieses Forum nicht mehr missen. Aber es gibt eben auch andere "Fälle". Auch ging es mir gar nicht speziell um Internet-Foren, sondern ganz allgemein um die eigene Präsentation in der Öffentlichkeit. Da wird meinem Eindruck nach fast immer zu sehr von dem aus gedacht (nicht nur bei der kathloischen Kirche, sondern genauso auch bei Parteien, Unternehmen usw.), was man selber für wichtig hält und zu wenig von den Bedürfnissen, den Befindlichkeiten und auch Empfindlichkeiten der (noch) Außenstehenden. Noch einmal: Wer in einem solchen Forum sich beteilgt, ist immer (auch und ein bisschen) Missionar...

:) Wolfgang

Benedikt

Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von Benedikt »

Stilus, ein Statistiker kann von vielen Individuen auf einen statistischen Trend schließen. Umkehren lässt sich das aber nicht... Das widerspricht dem, was Statistik ist, grundlegend...

ad_hoc
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von ad_hoc »

WolfgangF hat geschrieben:
Und das heißt, dass der "Alt68er aus dem Westen" per se schon mal keine Seele hat? Oh. Das ist aber wirklich schade für mich. Aber gut, dass ich das jetzt noch erfahre ;)

:) Wolfgang
Aber Du könntest doch feststellen, dass Du als ehemaliger 68er bzw. ein Teil die 68er entweder
a) nunmehr wissen, dass sie Irregeleitete waren und ihre Ansichten und Handlungen bereuen
b) Unverbesserliche sind, die das heutige Ergebnis des Marsches durch die Institutionen befürworten
c) stolz auf ihre 68er Vergangenheit sind, obwohl sie sich mittlerweile kapitalistisch eingeordnet haben.

Nicht ganz ernst gemeint ;) ; im Grunde genommen freue ich mich über Deinen Weg, wie Du ihn bislang dargestellt hast.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

WolfgangF
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Re: Beitrittsgebiet & Co.: ...quo vadis, germanie?

Beitrag von WolfgangF »

ad_hoc hat geschrieben:Nicht ganz ernst gemeint ;) ; im Grunde genommen freue ich mich über Deinen Weg, wie Du ihn bislang dargestellt hast.
Da sind wir uns vollkommen einig: Ich mein's auch nicht so ernst (war aber wohl auch kein ganz typischer 68er) und über den Weg, den ich jetzt gefunden habe, freue ich mich auch... Manchmal denke ich allerdings, dass der 68er-Zeit etwas zu viel Ehre angetan wird, wenn man sie für nahezu alle Übel dieser Welt verantwortlich macht. Aber Schluss damit – ist ja nun wirklich nur ein Nebenthema.

:) Wolfgang

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