Der Islam gehört zu Deutschland

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Juergen
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Juergen »

Siard hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Siard hat geschrieben:Sehr interessant war das recht plötzliche Ende der zeitweise sehr guten Beziehungen zwischen Malta und Libyen.
Kannst Du das mal genauer erklären?
Aber gerne doch. Zusätzlich zu Deiner Darstellung gab es einen Vorfall, der einen deutlichen Politikwandel einer Regierung bewirkte. (Es ist schon ziemlich lange her. Meine Informationen stammen aus einem Radiobericht.)

Eine Delegation aus Libyen – zu dem zu diesem Zeitpunkt besonders gute Beziehungen bestanden – ritt auf Kamelen über die Brücke durch das Tor nach Valletta ein. Bei dieser Aktion riefen sie ‏فتح‎ (fatḥ = Eroberung, Sieg). Darauf reagierten die Malteser – verständlicher weise – sehr empfindlich.
Aha, danke.

Ich sag es ja immer: Man wird alt wie ne Kuh und lernt immer noch dazu.
Gruß Jürgen

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Der Islam trägt sehr wohl die Verantwortung für den Islamismus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 9334,d.d2s

daraus:
...Selbstzensur des Westens sei der falsche Weg...
So sei es!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

lutherbeck hat geschrieben:Der Islam trägt sehr wohl die Verantwortung für den Islamismus:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 9334,d.d2s
„Diese Art von Gewalt - der Dschihad - ist das, woran die Islamisten glauben“, so die Islamkritikerin auf "Welt.de" weiter. Der Grundstein dafür sei in den 7er-Jahren gelegt worden.
Und von wem und warum? Vielleicht ist das gemeint:
http://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung_der_Großen_Moschee_1979

Die Besetzung der Großen Moschee war eine terroristische Aktion 1979 in Mekka während der Haddsch, bei der rund 5 militante Islamisten die Große Moschee in ihre Gewalt brachten und viele Pilger als Geiseln nahmen. Die Besetzung unter der Führung von Dschuhaiman al-Utaibi wurde blutig niedergeschlagen und viele Besetzer wurden hingerichtet. Die Besetzung gilt als ein wichtiges Ereignis für die Entwicklung des islamistischen Terrorismus.
[...]
Der iranische Revolutionsführer Ayatollah Khomeini verbreitete in einer Radiobotschaft, dass US-Amerikaner für die Besetzung verantwortlich seien. Daraufhin wurde schon am 21. November in Islamabad die amerikanische Botschaft von einem Mob niedergebrannt. Weitere antiamerikanische Proteste gab es auf den Philippinen, in der Türkei, Bangladesch, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Libyen.[5]
[...]
Während der Gefechte wurde bei der Explosion einer Bombe der Boden der Kaaba aufgerissen. Darunter kamen mehrere (vorislamische) Idole zum Vorschein, die die saudischen Behörden schnell beseitigten. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
Die 5 militanten Islamisten waren Schiiten, die während der Besetzung einen Mahdi ausgerufen haben: http://de.wikipedia.org/wiki/Muhammad_i ... al-Qahtani

Circa erst 9 Monate vor diesem Ereignis wurde die Islamische Republik Iran ausgerufen, ein Schiitenstaat mit einem charismatischen Anführer. Und nur 8 Wochen vor der Besetzung der Großen Mosche wurde die neue Republik von ihrem Nachbarn Irak überfallen. Dieses Ereignis, die Besetzung der Großen Moschee, kann man nicht anders als absolut kontraproduktiv für den sich noch in der Etablierung befindlichen Schiitenstaat bezeichnen. Und die Ausrufung des Mahdis als absolut kontraproduktiv für die Rolle Khomeinis dabei.
Zuletzt geändert von Torsten am Sonntag 11. Januar 2015, 14:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Interessanter als so manch anderer Beitrag :hmm:
Ich frag mich, warum war eigentlich die ersten zwei Drittel meine Lebens Islamischer Terror kein großes Thema.
Ja, das ist in der Tat eine interessante und bezeichnende Frage........doch darüber öffentlich zu spekulieren ist inzwischen kaum noch möglich.......und zudem gefährlich.
Lassen wir es laufen.
Robert hat dazu mal geschrieben:

" Christen und Muslime haben – unbeschadet vieler Konflikte, die es zwischen unterschiedlichen Volksgruppen immer und überall gibt – jahrhundertelang im allgemeinen friedlich zusammengelebt.
Das Problem, das wir seit einigen Jahrzehnten haben (mit Vorläufern bis in die Mitte des 19. Jht.s zurück) ist die saudische, angelsächsisch gemanagte Wahhabija, die mit dem traditionellen Islam
so wenig zu tun hat wie die Münsteraner Wiedertäufer mit der katholischen Kirche."
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peti hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Interessanter als so manch anderer Beitrag :hmm:
Ich frag mich, warum war eigentlich die ersten zwei Drittel meine Lebens Islamischer Terror kein großes Thema.
Ja, das ist in der Tat eine interessante und bezeichnende Frage........doch darüber öffentlich zu spekulieren ist inzwischen kaum noch möglich.......und zudem gefährlich.
Lassen wir es laufen.
Robert hat dazu mal geschrieben:

" Christen und Muslime haben – unbeschadet vieler Konflikte, die es zwischen unterschiedlichen Volksgruppen immer und überall gibt – jahrhundertelang im allgemeinen friedlich zusammengelebt.
Das Problem, das wir seit einigen Jahrzehnten haben (mit Vorläufern bis in die Mitte des 19. Jht.s zurück) ist die saudische, angelsächsisch gemanagte Wahhabija, die mit dem traditionellen Islam
so wenig zu tun hat wie die Münsteraner Wiedertäufer mit der katholischen Kirche."
Na ja, ganz so "friedlich" ging es eigentlich nie so zu (sobald man etwas genauer hinschaut).
Aber Du hast Recht: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Spannungen in der Tat deutlich verschärft und ich gehe davon aus, daß Gewalt und die Animositäten weiter zunehmen werden; die Ursachen sind komplex und leider nicht monokausal, so daß "Lösungen" noch nicht einmal ansatzweise absehbar sind.

Pegida und deren Gegendemos sind dabei Symptome von Hilflosigkeit und Dummheit.
Die Zukunft könnte grauenvoll werden.
Hegels "List der Vernunft" läßt grüßen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Der gespaltene Islam - Sunniten und Schiiten im Konflikt
Wenn man dem Wikipedia-Arikel über Bin Laden glauben kann, dann war die islamische Revolution im Iran auch ein Vorbild für sunnitische Fundamentalisten. Was eine Bedrohung darstellt für das saudische Königshaus und die Geschäftsbeziehungen, die mit diesem existieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Saudi_Aramco

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Pit
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Pit »

Peti hat geschrieben: Robert hat dazu mal geschrieben:

" Das Problem,...ist die saudische, ... Wahhabija, die mit dem traditionellen Islam
so wenig zu tun hat wie die Münsteraner Wiedertäufer mit der katholischen Kirche."
oder besser "wie die Münsteraner Wiedertäufer mit den Baptisten und Mennoniten!"
Fakt ist,dass die saudischen Wahhabiten sogar unter den Shiiten,die gerade mal knapp 10 % der weltweit lebenden Muslime ausmachen,als extremistisch gelten.
Folgerichtig ist es falsch auf die Saudis zu verweisen mit dem Hinweis
"Seht mal,wie die Muslime Christen behandeln!".
carpe diem - Nutze den Tag !

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

"Anschlag auf "Charlie Hebdo" ist islamisch begründet"

Wieviele Millionen Moslems leben in Frankreich? Und wieso sind nicht damals schon 2006 wenigstens Hunderttausend davon zu dieser Zeitschrift marschiert, um die Redaktion zu lynchen, wenn es ihnen doch befohlen ist?

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Torsten
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Torsten »

Weil die allermeisten davon eben keine religiösen Fanatiker sind, sondern ganz normale Menschen.

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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Torsten hat geschrieben:Weil die allermeisten davon eben keine religiösen Fanatiker sind, sondern ganz normale Menschen.
Das ist richtig. Richtig ist aber auch, daß sich Gewalt aus dem Koran begründen läßt, denn die Gewaltverse stehen ja da, sodaß islamische Gelehrte auch entsprechende Fatwas darauf aufgebaut haben. Da der Islam den Koran komplett als Allahs Worte ansieht, wird es schwer werden, diese Verse einfach als ungültig oder zeitbezogen anzusehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
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Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Sarandanon
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Sarandanon »

Edi hat geschrieben:Das ist richtig. Richtig ist aber auch, daß sich Gewalt aus dem Koran begründen läßt, denn die Gewaltverse stehen ja da, sodaß islamische Gelehrte auch entsprechende Fatwas darauf aufgebaut haben. Da der Islam den Koran komplett als Allahs Worte ansieht, wird es schwer werden, diese Verse einfach als ungültig oder zeitbezogen anzusehen.
Ich denke nicht, dass sich Islam und Islamismus/Dschihadismus absolut trennen lassen. Wenn also die gemäßigten Muslime behaupten, der islamistische Terror habe nichts mit dem Islam zu tun, verschließt die Augen vor einem grundsätzlichen Problem. Tatsächlich aber wird der Islam trotzalledem - dass zB die Worte des Propheten daran einen guten Anteil haben - als ein willkommenes und Gewalt rechtfertigendes Viehikel benutzt. Ich persönlich denke, dass wir hier eher zwischen Glauben und Ideologie unterscheiden müssen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Religiöser Faschismus - pffft! :kotz:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Pit
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Pit »

und der Islamismus ist eine politische (!) Ideologie,die den Islam instrumentalisiert.
Interessant finde ich auch,dass Dschihad von Nichtmuslimen sehr oft mit "Heiliger Krieg" "übersetzt wird,entgegen dem,was Dschihad im eigentlichen Sinne ist.
carpe diem - Nutze den Tag !

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Auch heute gilt das Wort Winston Churchills: „Beschwichtiger füttern das Krokodil in der Hoffnung, als Letzte gefressen zu werden.“
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Ewald Mrnka
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Ewald Mrnka »

lutherbeck hat geschrieben:Religiöser Faschismus - pffft! :kotz:
Der Begriff wird zu beliebig-inflationär gebraucht.

Man sollte auf ihn im Zusammenhang mit dem zweifellos islamisch motivierten Terrorismus verzichten.

Historisch eindeutiger (u.a):

„Faschismus, das ist die bürgerliche Gesellschaft im Belagerungszustand"
(Wolfgang Venohr)
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Pit hat geschrieben:und der Islamismus ist eine politische (!) Ideologie,die den Islam instrumentalisiert.
Interessant finde ich auch,dass Dschihad von Nichtmuslimen sehr oft mit "Heiliger Krieg" "übersetzt wird,entgegen dem,was Dschihad im eigentlichen Sinne ist.

Schau dir doch mal an wie zur Frühzeit des Christentums Nordafrika ausgesehen hat und wie es heute ist. Wer hat sich denn das so sehr ausgedehnt, daß es heute nur noch sehr wenige Christen in diesem Gebiet gibt?
Dischhad kann beides sein, nämlich Ausdehnung des Islam mit Gewalt als auch ein innerlicher Dschihad.

Religiöse Überzeugungen können nur durch Worte (und bei christlichen auch durch den hlg. Geist) verbreitet werden und nicht durch Gewalt. Daß der Islam vielfach auch Gewalt anwendet und da sind nicht nur die Terroristen gemeint, sollte eigentlich bekannt sein. Im Christentum hatten wir solche Zeiten ja auch, aber dieses zu verbreiten fordert eine friedliche Missionierung.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:Interessanter als so manch anderer Beitrag :hmm:
Ich frag mich, warum war eigentlich die ersten zwei Drittel meine Lebens Islamischer Terror kein großes Thema.
).
Aber Du hast Recht: In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Spannungen in der Tat deutlich verschärft und ich gehe davon aus, daß Gewalt und die Animositäten weiter zunehmen werden; die Ursachen sind komplex und leider nicht monokausal, so daß "Lösungen" noch nicht einmal ansatzweise absehbar sind.

Pegida und deren Gegendemos sind dabei Symptome von Hilflosigkeit und Dummheit.
.
Ich kann mich z.B. noch gut an das Olympia-Attentat 72 erinnern. Ich war damals 22 und hatte Eintrittskarten.
Man war auch aufs heftigste schockiert. Aber man sprach auch immer nur von palästinensischen Terroristen.
http://www.spiegel.de/panorama/zeitgesc ... 48.html
Die Ursachen für die heutige Islamangst sind, wie du sagst, schon komplex und nicht monokausal.
Da sind viele Mauern in den Köpfen.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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lifestylekatholik
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lifestylekatholik »

Peti hat geschrieben:Die Ursachen für die heutige Islamangst
:roll:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Sarandanon
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Sarandanon »

lutherbeck hat geschrieben:Auch heute gilt das Wort Winston Churchills: „Beschwichtiger füttern das Krokodil in der Hoffnung, als Letzte gefressen zu werden.“
Die Erkenntnis, dass Religionen und Ideologien als Vehikel für Gewalt und Machtansprüche gesehen werden ist keinesfalls beschwichtigend, sondern eher im Gegenteil verschärfend:

Das Problem dieser Gewaltbereitschaft wird damit nämlich nicht nur auf bequeme und einfache Weise auf Religion und/oder Ideologie reduziert.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Peti hat geschrieben:Die Ursachen für die heutige Islamangst sind, wie du sagst, schon komplex und nicht monokausal.
9/11, Madrid, London, Boston, Paris. Und die vielen kleinen Zwischenfälle. Regelmäßig verprügelte Juden in Berliner Problemvierteln. Die Morde im jüdischen Museum in Brüssel. Die Attentate in Israel, bevor die Israelis eine Lösung gefunden und den Zaun gebaut haben. Muslimische Terrormilizen in Mali. Massenhaft ermordete Christen im Orient. Boko Haram in Nigeria. All das und noch mehr.

Und die Deutschen reden sich ein, bzw. kriegen in diesen Tagen von ARD und ZDF wieder einmal massiv eingeredet, unser größtes Problem sei Angst vor und Intoleranz gegen den Islam.

Entschuldigung, aber diese Konstellation ist wirklich bizarr. Da jagt ein religiös motivierter Massenmord mit muslimischen Tätern den nächsten, aber wir müssen hundertmal aufsagen "Islam ist Frieden"? Nee, so läuft das nicht. Nicht mit mir. Ein dummer Mob wie Pegida ist nicht die Lösung, aber naiv durch die Welt laufen als wäre nichts gewesen und der Islam kein Problem, das geht auch schon lange nicht mehr.

Ich habe wirklich die allergrößte Hochachtung vor den Franzosen nach dieser Kundgebung heute. Hätte der gleiche Anschlag nicht bei Charlie Hebdo, sondern beim Spiegel stattgefunden, dann hätte es hier bei uns so eine Reaktion nicht gegeben. Wir hätten und vermutlich entschuldigt für die Provokation und gleich noch vorsichtshalber gegen Islamophobie demonstriert. :ikb_death:

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Peti
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Peti »

Gallus hat geschrieben: Ich habe wirklich die allergrößte Hochachtung vor den Franzosen nach dieser Kundgebung heute. Hätte der gleiche Anschlag nicht bei Charlie Hebdo, sondern beim Spiegel stattgefunden, dann hätte es hier bei uns so eine Reaktion nicht gegeben. Wir hätten und vermutlich entschuldigt für die Provokation und gleich noch vorsichtshalber gegen Islamophobie demonstriert. :ikb_death:
Ich finde dies Kundgebung auch gut und wichtig. Aber übertreib mal nicht.
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Sarandanon »

Gallus hat geschrieben:Entschuldigung, aber diese Konstellation ist wirklich bizarr. Da jagt ein religiös motivierter Massenmord mit muslimischen Tätern den nächsten, aber wir müssen hundertmal aufsagen "Islam ist Frieden"? Nee, so läuft das nicht. Nicht mit mir. Ein dummer Mob wie Pegida ist nicht die Lösung, aber naiv durch die Welt laufen als wäre nichts gewesen und der Islam kein Problem, das geht auch schon lange nicht mehr.
Ich glaube, es ist ein Trugschluss zu meinen, dass alle, die nicht davon überzeugt sind, dass alle Muslime undifferenziert in einen Topf geworfen werden sollten, naiv durch die Welt laufen.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Sarandanon hat geschrieben:Ich glaube, es ist ein Trugschluss zu meinen, dass alle, die nicht davon überzeugt sind, dass alle Muslime undifferenziert in einen Topf geworfen werden sollten, naiv durch die Welt laufen.
Das ist genau das ignorant-arrogante Gutmenschentum, das die Leute sich nicht mehr gefallen lassen wollen.

Noch so ein islamophober Alles-in-einen-Topf-Werfer: http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... erden.html

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Edi
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Edi »

Hat alles mit dem Islam nichts zu tun.

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-bro ... ernen.html
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Edi hat geschrieben:Hat alles mit dem Islam nichts zu tun.

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-bro ... ernen.html
:daumen-rauf:

Hat eigentlich der Islam etwas mit dem Islam zu tun? :hmm:

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lutherbeck
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von lutherbeck »

Gallus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Hat alles mit dem Islam nichts zu tun.

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-bro ... ernen.html
:daumen-rauf:

Hat eigentlich der Islam etwas mit dem Islam zu tun? :hmm:
Und wo ist ein positiver Beitrag des Islam zu den drängenden Problemen des 2. oder 21. Jahrhunderts? :achselzuck:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Einen Tag nach dem Attentat auf Charlie Hebdo. Leipzig kapituliert: https://legida.eu/images/legida/Ergaenz ... _12_1.pdf

Thomas_de_Austria
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Noch etwas zu Galli Beiträgen:
Nagel, Tilman: [i]Die Anthropologie des Islams[/i], in: Kratz, Reinhard Gregor, Hermann Spieckermann (Hgg.): Götterbilder, Gottesbilder, Weltbilder. Band II Griechenland und Rom, Judentum, Christentum und Islam, Tübingen 2009[2], 216-217. hat geschrieben:Diese Definition von Gäubigkeit, die sich beweist, indem man sich vorberhaltlos den politischen und militärischen Zielen Mohammeds zur Verfügung stellt, findet sich zum ersten Mal in Sure 8, die kurz nach dem Sieg bei Badr im Jahre 624 entstand. Dort heißt es: „Diejenigen, die gläubig wurden, (nach Medina) auswanderte und mit ihrem Hab und Gut ihrem Leben auf dem Pfade Alahs den Dschihad führen, und diejenigen, die (diese) beherbergen und unterstüzten, die sind einander freund ... Diejenigen, die gläubig wurden, auwanderten und auf dem Pfade Allahs den Dschihad führen, sowie diejenigen die jene beherbergen und unterstützen, das sind die wahrhaft Gläubigen ...“ (Sure 8, 72 und 74). Glaube ist demnach deutlich vom islām, von der rituellen Hinwendung des Gesichts bzw. der Person auf den einen Schöpfer zu unterscheiden. Man kann Muslim sein, d.h. die Riten vollziehen, ohne daß man gläubig ist. Bereits in Sure 8 hatte Mohammed unmißverständlich dargelegt, daß es unzureichend sei, sich zu den von ihm angeordneten Riten zu bekennen, aber nicht „auszuwandern“ und sich seinem Befehl zur Verfügung zu halten. Bei Badr waren auf mekkanischer Seite etliche Muslime gefallen, die nicht den Weg nach Medina gegangen waren; laut Sure 4, Vers 97, etwa aus derselben Zeit stammend, werden die Engel diesen Muslimen am Jüngsten Tag vorhalten, daß sie die Auswanderung zu Mohammed versäumten, und dann haben sie die Höllenstrafen zu gewärtigen. Später mußte Mohammed einsehen, daß unmöglich alle, die sich seinen Riten anschlossen, auch die Hedschra vollziehen konnten. Insbesondere die Beduinen mußten mit ihrem Vieh von Weideland zu Weideland ziehen und hätten beim besten Willen nicht nach Medina kommen können, um sich in die Truppen der Gläubigen einzugliedern. In Sure 49 beharrt Mohammed darauf, daß sich solche Beduinen nicht als gläubig bezeichnen dürfen. Da sie nicht „mit ihrem Vermögen und ihrem Leben auf dem Pfade Allahs fechten“, sind sie allenfalls Muslime.

Wahre Gläubigkeit beweist sich im aktiven Mittun in einer Kampfgemeinschaft auf dem Pfade Allahs. Diese in den medinensischen Suren allgegenwärtige Überzeugung wirkte nach Mohammeds Tod fort und fand reichliche Betätigungsgelegenheiten in den einsetzenden Eroberungszügen, deren Geschichte hier nicht nacherzählt werden kann. Die frühesten noch ganz rohen theologischen Texte des Islams spiegeln diese Situation wider. Sie legen beispielsweise Sure 53 Vers 38 nun im Sinne der Eigenverantwortlichkeit des Menschen für sein Jenseitsschicksal aus. Wie erinnerlich, war in Sure 53 von den Schriften des Abraham und des Mose die Rede, in denen der ganze Weltenlauf niedergelegt ist, so daß am Ende der Zeiten jeder sehen kann, daß es mit ihm genau so gekommen ist, wie von Gott vorgesehen: Kein Mensch brauchte die Last eines anderen zu tragen. Jeder muß sich selber unter Einsatz alle Kräfte um ein gutes Tatenkonto kümmern, so versteht man das nun und will überhaupt jegliche Entscheidung, die im Koran auf das Endgericht verschoben wird, schon hier und heute fällen, und zwar im Sinne einer radikalen Erfüllung der kämpferischen Gläubigkeit. Wenn zum Beispiel in Sure 10, Vers 93 Allah ankündigt, er werde Streitfälle, die unter den einander bekämpfenden Richtungen der Israeliten aufgekommen seien, am Jüngsten Tag entscheiden, dann darf dergleichen unter den Muslimen nicht gelten. Die Entscheidung muß jetzt sofort gefällt werden, damit überhaupt gar nicht erst Streit ausbrechen kann, und ein sofortiges Urteil ist nur denkbar, indem man den Koran zur Richtschnur erhebt, der ja unmittelbar Allahs Wort sein soll. Mithin müssen die medinensichen Verhältnisse, wie sie unter der Herrschaft des Propheten gegeben waren, in die Gegenwart hinein fortgelten, und ist dies nicht der Fall, dann müssen sie wiederhergestellt werden. Die kämpferische Gläubigkeit, in der ein Muslim „Allah ein gutes Darlehen zu geben“ vermag, aktualisiert sich durch die ganze islamische Geschichte hindurch stets in, sagen wir: „Streßsituationen“, in der eine Restauration der prophetischen Urgemeinde von etlichen Muslimen für wünschenswert erachtet wird.
Das ist auch das, was wir hier mit dem Wahhabismus und Salafismus beobachten. Wenn Robert schrieb, dass der Salafismus etwas vom Puritanismus des ausgehenden 16. und der ersten Hälfte des 17. Jh. hat (ich selber habe hier einmal Cromwell und seine Roundheads damit in Verbindung gebracht), so sind solche Bewegungen im Christentum mit ihrem radikalen Schriftfundamentalismus und der Totalverwerfung jeglicher Tradition – wie die Salafisten im islam. Bereich – bei entsprechender polit. Radikalität kaum theolog. rechtfertigbar, im Islam sieht das m. E. aber anders aus. Natürlich ist speziell der Salafismus (den Wahhabismus würde ich auch noch einmal davon trennen bzw. wird er als quietistischer Salafismus bezeichnet, der sich stärker als andere salafistische Strömungen noch an eine Rechtsschule hält) eine moderne Bewegung oder besser gesagt, als Reaktion auf gewisse Einflüsse und "Aktionen" geboren worden, allerdings schon nach einer gewissen islamimmanenten Logik. Bezogen auf verschiedene Umstände entstanden bereits in früheren Zeiten andere, ähnlich gelagerte Bewegungen. Mögen die gegenwärtigen Vögel auch stark von den Angelsachsen gefördert und z. T. benutzt worden sein, so sind sie trotz (oder gerade wegen?) der Verwerfung vieler "traditioneller Elemente" und Theologien des Islams durchaus islamisch.
Zuletzt geändert von Thomas_de_Austria am Sonntag 11. Januar 2015, 19:10, insgesamt 2-mal geändert.

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Sarandanon
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Sarandanon »

Gallus hat geschrieben:Das ist genau das ignorant-arrogante Gutmenschentum, das die Leute sich nicht mehr gefallen lassen wollen.
Was ist ignorant und arrogant daran, die Menschen, die muslimischen Glaubens sind, nicht alle für Terroristen zu halten?

Möchtest Du zB mit fanatischen und militanten Christen in einen Pott geschmissen werden?

Ich weiß nicht, was Differenzierung mit Gutmenschentum zu tun hat.
Zuletzt geändert von Sarandanon am Sonntag 11. Januar 2015, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Weltrekord! Jüngste Selbstmordattentäterin aller Zeiten!

http://www.theglobeandmail.com/news/wor ... e22392493/

(hat aber nix mit dem Islam zu tun)

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Gallus
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Re: Der Islam gehört zu Deutschland

Beitrag von Gallus »

Sarandanon hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Das ist genau das ignorant-arrogante Gutmenschentum, das die Leute sich nicht mehr gefallen lassen wollen.
Was ist ignorant und arrogant daran, die Menschen, die muslimischen Glaubens sind, alle für Terroristen zu halten?
Ignorant und arrogant ist es, mit dieser "Nicht in einen Topf werfen"-Phrase jede kritische Debatte über den Islam abwürgen zu wollen.

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