Peti hat geschrieben:
Ich kann dich da beruhigen. Ich schreib nicht aus dem Logenplatz
In meinem nächsten Umkreis leben sehr viele alte Menschen und viele Moslems.
Schön, war mir bisher nicht bekannt, daß im Landkreis München viele Moslems leben. Oder gilt das nur für Deine Arbeitsstelle in der Stadt?
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich lebe auch in einem Viertel mit sehr vielen Alten, Migranten, großen Familien, halt allen die wenig Geld haben, dafür aber viel Platz brauchen oder einfach hängen geblieben sind, nachdem die Kinder ausgezogen sind. Natürlich läuft da nicht alles ohne Konflikte ab, aber meist kann man sich pragmatisch arrangieren. Wer sich gegenseitig aushilft, findet es angenehmer und kann auch Sonderwünsche durchdrücken, wie Ruhe für Schichtarbeiter oder wenn gerade ein Kind einschlafen soll oder vom Schneeschippen befreit zu werden. Ich mag nicht alle, muß ich auch nicht. In dem gutbürgerlichen Viertel meiner Eltern spielte die Nachbarschaft eine viel geringere bis gar keine Rolle, für mich war damals die Umgewöhnung anstrengend mitunter sogar schwierig, im nachhinein aber lohnend. Sehr geholfen haben so Kristallisationspunkte des Lebens wie Kindergarten(kirchlich), Spielplätze, Schulen, Supermarkt und Apotheke.
Es geht doch nicht darum, um jemand einen muslimischen Nachbarn hat, der nett ist und beim Schneeschaufeln einspringt. Nachbarschaftshilfe gibt es überall - mal mehr, mal weniger.
Das von mir angesprochene Problem ist die Veränderung im Stadtbild, der schleichende Wechsel in ganzen Straßenzügen oder Stadtvierteln und im Endeffekt die Verslumung ganzer Bezirke.
Der Berliner Bürgermeister Buschkowsky hat das in seinem letzten Buch sehr gut beschrieben:
Buschkowsky - Die andere Gesellschaft hat geschrieben:
Während ich dieses Vorwort schreibe, erinnere ich mich an zwei Begebenheiten. Als ich heute ins Büro fuhr, kam mir auf dem Fußweg eine Frau entgegen. Sie schob einen Kinderwagen: An ihrer linken Hand lief ein drei- bis vierjähriges Mädchen. Nichts Außergewöhnliches eigentlich. Wenn da nicht das lange wallende Gewand und der Gesichtsschleier gewesen wären. Nur ein klitzekleiner Schlitz für die Augen gab der Frau die Möglichkeit, sich zu orientieren. Man konnte nur ahnen, dass es sich um ein weibliches Wesen handelt. Die Dame trug einen Niqab.
Etwa zwei Stunden später machte ich eine kleine Pause. Ich ging an das geöffnete Fenster, um ein wenig dem Straßentreiben zuzuschauen. Auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig liefen zwei Frauen mit Kinderwagen, die beide mit einer Burka vollverschleiert waren.
Ich habe diese Situation als ausgesprochen symbolträchtig empfunden. Ich sitze in meinem Büro, schreibe Gedanken nieder, wohin unsere Gesellschaft sich im nächsten halben Jahrhundert entwickeln könnte, und im gleichen Moment umgeben mich kulturelle Einflüsse, die ich nicht akzeptieren mag für das Land, in das ich hineingeboren und in dem ich groß geworden bin.
(...)
Auch wenn ich eingeräumt habe, dass meine Neuköllner Welt nicht unbedingt in jeder Kreisstadt oder für jeden auf dem Land erlebbar ist, so komme ich doch um die Prognose nicht herum, dass sich der Trend von der Bildungsferne zum Fundamentalismus vermutlich ungesteuert, aber im Ergebnis dennoch deutlich wahrnehmbar vollziehen wird. Die Zunahme von Religiosität und religionskonformem Verhalten, Kleiden und Leben ist im Alltag schon heute nicht zu bestreiten.
Der öffentliche Raum islamisiert sich, zumindest in den Städten mit hohem muslimischen Bevölkerungsanteil. Ich kann nicht sagen, dass mir das gefällt. Ich habe eine gewisse Erwartungshaltung an den öffentlichen Raum, der mich umgibt und in dem ich lebe. Dazu gehört nicht, dass Frauen in langen schwarzen Mänteln mit verhüllten Köpfen das Stadtbild und meinen Blick dominieren. Egal, ob die Teile Burka, Niqab, Tschador oder Hidschab heißen. Es gefällt mir einfach nicht. Es erzeugt in mir Distanz und nimmt mir meinen Wohlfühlfaktor. Ja, wenn Sie so wollen, auch mein Heimatgefühl. Das mögen junge Leute kitschig finden und als Gesabbel eines alten Mannes abtun. Wer aus Bad Soundso kommt und gerade einmal sechs Monate die Metropole bereichert, der kann noch kein Heimatgefühl haben.
Wer niemals erlebt hat, wie ein Straßenzug, ein Stadtviertel langsam aber sicher "kippt", wie die autochthonen Deutschen fort und die Neudeutschen und Migranten einziehen und das Stadtbild bestimmen, der sieht auch keine "Islamisierung". Langfristig sind das dann die Stadtviertel, in die sich selbst die Polizei nur noch mit einem großen Aufgebot traut und die normalen Regeln des Zusammenlebens nicht mehr gelten. Auch hier eine Schilderung von Buschkowsky:
Buschkowsky - Die andere Gesellschaft hat geschrieben:
Rücksichtnahme und Lärmvermeidung sind für viele, zumeist junge Männer in Gaststätten, Teehäusern oder auf der Straße keine beachtenswerte Botschaft. Eine Gruppe zumeist junger Männer sitzt in der warmen Jahreszeit bis tief in den frühen Morgen vor einer Gaststätte auf dem Bürgersteig, lacht, singt und palavert. Die Kraftfahrzeuge stehen in drei Reihen. Die erste Reihe auf dem Fußweg, die zweite auf der normalen Parkspur und die dritte auf der Fahrbahn. Aus einer solchen Situation entwickeln sich Konflikte. Eine Streife fährt vor, mahnt zu etwas mehr Ruhe und fordert die Entfernung der ordnungswidrig abgestellten Fahrzeuge. Dies wird mit einem großen Hallo und lautem Geschrei quittiert. Wenn sich nun die Polizisten entschließen, Recht und Gesetz durchzusetzen, haben sie es in null Komma nichts etwa mit 30, 40 oder noch mehr Menschen zu tun, die auf sie einschreien, sie schubsen, ihnen die Mützen wegnehmen, am Funkwagen rütteln oder sogar versuchen, ihnen die Waffen zu entreißen. Nicht auszuschließen, dass eine Hundertschaft die Sache beruhigen muss. Was glauben Sie, wie oft Polizeibeamte eine solche Situation eskalieren lassen, bis sie die Ansprache erhalten, ob dass denn sein müsse? Ob sie denn bedacht hätten, dass ein falsch geparktes Auto oder ein lockerer Rundgesang nun wirklich nicht den Einsatz einer Hundertschaft rechtfertigen? So entstehen Freiräume.
s.a.
hier
Über das Problem mit den sog. "Friedensrichter" wurde schon häufig berichtet. Hier wird das deutsche Rechtssystem vorsätzlich und ohne irgendeine Rechtfertigung ausgehebelt - es interessiert einfach nicht. Der Protest in der Bevölkerung bleibt aus - ganz im Unterschied zu den Schiedsgerichten, die im Freihandelsabkommen mit den USA vorgesehen sind. Das verstehe, wer will - ich halte es für einen Kotau vor der anderen (hier: islamischen) Kultur und ihren Einwanderern. So stelle ich mir allerdings keine Bereicherung vor.
Wie sieht es denn in den Schulen aus? Wer in auf dem Lande, in einem Landkreis oder in einer Kreisstadt lebt, wird vermutlich nie mit der Forderung muslimischer Eltern für den Schulunterricht konfrontiert werden. Das geht vom Schwimmunterricht, bei dem die Auseinandersetzung inzwischen auch in den Zeitungen behandelt wird bis zu Forderungen, während des Ramadans auf die muslimischen Schüler Rücksicht zu nehmen. Er muß sich auch keine Gedanken machen, in welcher Schule der Ausländeranteil am geringsten bzw. am höchsten ist, damit seine Kinder eine vernünftige Ausbildung bekommen.
Ich kann Exilfranke nur voll und ganz zustimmen, wenn er darauf verweist, daß unsere Enkel mit Sicherheit diese Rechnung zahlen müssen. Ich kann nur jedem die beiden Bücher von Buschkowsky empfehlen, wenn man wissen will, wohin die Reise geht.