Re: Deutschschule
Verfasst: Donnerstag 13. August 2020, 23:17
Ich könnte noch „Zisterze“ beisteuern. Und „Zisterne“. Mit Blick auf die Dudenredakteuse auch noch „Zyste“.
https://rp-online.de/panorama/deutschla ... d-52725091
Die AfD kritisiert die kürzlich erschienene Neuauflage des Duden als „Ideologiehilfe zur Durchsetzung linker Politik". Auch der Verein Deutsche Sprache hat an dem neuen Rechtschreib-Duden etwas auszusetzten.
Wikipedia hat geschrieben:https://de.wikipedia.org/wiki/Cisgender
Cisgender (lateinisch cis- „diesseits“ und englisch gender „soziales Geschlecht“), auch Zisgender, Zissexualität oder Zissexualismus, bezeichnet Personen, deren zum Zeitpunkt der Geburt zugewiesenes Geschlecht …, mit dem sie im Geburtenregister eingetragen wurden…, mit ihrer sich in den ersten Lebensjahren entwickelnden Geschlechtsidentität zusammenfällt. Cisgender ist somit das Gegenteil von „Transgender“…
"das zur Zeit der Geburt zugewiesene Geschlecht"Juergen hat geschrieben: ↑Freitag 14. August 2020, 11:11Wikipedia hat geschrieben:https://de.wikipedia.org/wiki/Cisgender
Cisgender (lateinisch cis- „diesseits“ und englisch gender „soziales Geschlecht“), auch Zisgender, Zissexualität oder Zissexualismus, bezeichnet Personen, deren zum Zeitpunkt der Geburt zugewiesenes Geschlecht …, mit dem sie im Geburtenregister eingetragen wurden…, mit ihrer sich in den ersten Lebensjahren entwickelnden Geschlechtsidentität zusammenfällt. Cisgender ist somit das Gegenteil von „Transgender“…
In der Seitenleiste ist dort auch der Artikel verlinkt: https://www.xing.com/news/klartext/das- ... rlich-2722Niels hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. August 2020, 23:10Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Duden-Wörterbuchredaktion, zum Thema "gendergerechte Sprache": https://www.xing.com/news/klartext/ja-z ... eregt-2719
Gruselig.
…Hunderte von Professuren beschäftigen sich mit gendergerechter Sprache. Unter diesen 200 Forschenden gibt es jedoch nur vier Männer. Ist das gerecht?
…
Niemand hat das Recht, sich zum Herrn oder zur Herrin der Sprache zu machen. Man kann sich nicht hinstellen und sagen: Die Sprache ändert sich ohnehin, also verändern wir sie entsprechend unserer Agenda. Es ist ein meilenweiter Unterschied, ob sie sich aufgrund jahrzehntelanger Entwicklungen anpasst oder ob Feministen das aus politischer Opportunität einfordern.
…
Man kann ja manchmal Verständnis haben für einen Doppelnamen wenn der dazu erworbene komisch klingt, aber in diesem Fall wirds doppelt Schei...!Niels hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. August 2020, 23:10Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Duden-Wörterbuchredaktion, zum Thema "gendergerechte Sprache": https://www.xing.com/news/klartext/ja-z ... eregt-2719
Gruselig.
Offenbar haben viele von der Sorte Frau, Dr.-Titel und Doppelname eine Macke weg. Gibt genug Beispiele hier gerade für Wortglaubereien. Eine Frau dieser Art kannte ich auch, die war als Kontrolleurin im Auftrag ihrer Firma in Betrieben unterwegs. Wegen ihres Verhaltens ist sie nach einigen Jahren gekündigt worden. Hat vorwiegend Buchstaben kontrolliert und wichtige Dinge, die arbeitsaufwendiger gewesen wären, nicht.martin v. tours hat geschrieben: ↑Freitag 14. August 2020, 14:09Man kann ja manchmal Verständnis haben für einen Doppelnamen wenn der dazu erworbene komisch klingt, aber in diesem Fall wirds doppelt Schei...!Niels hat geschrieben: ↑Donnerstag 13. August 2020, 23:10Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Duden-Wörterbuchredaktion, zum Thema "gendergerechte Sprache": https://www.xing.com/news/klartext/ja-z ... eregt-2719
Gruselig.
https://www.sueddeutsche.de/stil/landle ... -1.4948070Das war vor zwei Jahrhunderten nicht anders, als in Adelshäusern vom Porzellangeschirr bis zum Toilettenspiegel alles mit Hirtenszenen dekoriert und überzuckert war. Aber unter der Oberfläche diagnostizieren Trendforscher derzeit auch eine Aussteigermentalität, die mit dem Rückzug ins Bukolische Protest deutlich machen will: gegen Konsumismus, Überproduktion, Umweltzerstörung. Gesellschaftskritik also, aber unbedingt hübsch inszeniert. […] Ohne digitale Technik hätte der technikskeptische Hang zum Pastoralen gar kein Trend werden können.
Das ist ein korrekter Gebrauch des Wortes pastoral, denn das ist nichts anderes als das Adjektiv zu pastor, Hirte. Ob es sich dabei um einen Hirten mit mähenden Schafen und Hunden handelt oder um einen geistlichen Hirten, ist für dieses Wort zunächst unerheblich.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 28. September 2020, 10:13https://www.sueddeutsche.de/stil/landle ... -1.4948070Das war vor zwei Jahrhunderten nicht anders, als in Adelshäusern vom Porzellangeschirr bis zum Toilettenspiegel alles mit Hirtenszenen dekoriert und überzuckert war. Aber unter der Oberfläche diagnostizieren Trendforscher derzeit auch eine Aussteigermentalität, die mit dem Rückzug ins Bukolische Protest deutlich machen will: gegen Konsumismus, Überproduktion, Umweltzerstörung. Gesellschaftskritik also, aber unbedingt hübsch inszeniert. […] Ohne digitale Technik hätte der technikskeptische Hang zum Pastoralen gar kein Trend werden können.
Was sagt ihr zu dieser Verwendung von „pastoral“?
Sie stört mich nicht. Es ist im Kontext auch gut verständlich.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 28. September 2020, 10:13https://www.sueddeutsche.de/stil/landle ... -1.4948070Das war vor zwei Jahrhunderten nicht anders, als in Adelshäusern vom Porzellangeschirr bis zum Toilettenspiegel alles mit Hirtenszenen dekoriert und überzuckert war. Aber unter der Oberfläche diagnostizieren Trendforscher derzeit auch eine Aussteigermentalität, die mit dem Rückzug ins Bukolische Protest deutlich machen will: gegen Konsumismus, Überproduktion, Umweltzerstörung. Gesellschaftskritik also, aber unbedingt hübsch inszeniert. […] Ohne digitale Technik hätte der technikskeptische Hang zum Pastoralen gar kein Trend werden können.
Was sagt ihr zu dieser Verwendung von „pastoral“?
stimmt genau. ich betrieb mal "Ahnenforschung". meine Vorfahren waren Müller, Bäcker, Brauer. da war ich auf eine Berufsbezeichnung "pastor" gestoßen. oh - dachte ich mir, ein Pfarrer unter meinen Vorfahren?Protasius hat geschrieben: ↑Montag 28. September 2020, 10:30Das ist ein korrekter Gebrauch des Wortes pastoral, denn das ist nichts anderes als das Adjektiv zu pastor, Hirte. Ob es sich dabei um einen Hirten mit mähenden Schafen und Hunden handelt oder um einen geistlichen Hirten, ist für dieses Wort zunächst unerheblich.
Protasius hat geschrieben: ↑Montag 28. September 2020, 10:30Das ist ein korrekter Gebrauch des Wortes pastoral, denn das ist nichts anderes als das Adjektiv zu pastor, Hirte. Ob es sich dabei um einen Hirten mit mähenden Schafen und Hunden handelt oder um einen geistlichen Hirten, ist für dieses Wort zunächst unerheblich.Vinzenz Ferrer hat geschrieben: ↑Montag 28. September 2020, 10:13https://www.sueddeutsche.de/stil/landle ... -1.4948070Das war vor zwei Jahrhunderten nicht anders, als in Adelshäusern vom Porzellangeschirr bis zum Toilettenspiegel alles mit Hirtenszenen dekoriert und überzuckert war. Aber unter der Oberfläche diagnostizieren Trendforscher derzeit auch eine Aussteigermentalität, die mit dem Rückzug ins Bukolische Protest deutlich machen will: gegen Konsumismus, Überproduktion, Umweltzerstörung. Gesellschaftskritik also, aber unbedingt hübsch inszeniert. […] Ohne digitale Technik hätte der technikskeptische Hang zum Pastoralen gar kein Trend werden können.
Was sagt ihr zu dieser Verwendung von „pastoral“?
Frage 6 habe ich zu flüchtig gelesen.9/10 Antworten richtig
Herzlichen Glückwunsch! Deine Grammatik-Kenntnisse können sich sehen lassen.
Niels hat geschrieben: ↑Dienstag 6. Oktober 2020, 08:4110 Fragen zur deutschen Sprache - kennst du die Antworten?: https://www.welt.de/kmpkt/article209596 ... rache.htmlFrage 6 habe ich zu flüchtig gelesen.9/10 Antworten richtig
Herzlichen Glückwunsch! Deine Grammatik-Kenntnisse können sich sehen lassen.
Das tröstet mich!Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Oktober 2020, 10:33Niels hat geschrieben: ↑Dienstag 6. Oktober 2020, 08:4110 Fragen zur deutschen Sprache - kennst du die Antworten?: https://www.welt.de/kmpkt/article209596 ... rache.htmlFrage 6 habe ich zu flüchtig gelesen.9/10 Antworten richtig
Herzlichen Glückwunsch! Deine Grammatik-Kenntnisse können sich sehen lassen.Bei Frage 4 verlangt der Test eine falsche Antwort.
(Ich wußte, was erwartet wurde, habe aber natürlich dennoch die tatsächlich richtige Antwort gewählt.)
Frage 8 ist völlig deplaciert, da es dort um kein grammatisches oder überhaupt Sprachthema geht. Der Begriff „Ambigramm“ ist übrigens eine mir bislang noch nicht untergekommene Micky-Maus-Wortbildung und wäre das selbst noch als sprachlich besseres Ambiskript oder Amphigramm. Ich konnte mir gleichwohl denken, was gemeint war: ein Palindrom, kein Amphigramm. Freilich sind auch Palindrome linguistisch von keinerlei Relevanz. Es ist ja kaum Sinn des Tests, bloß lexikalisches Wissen abzufragen (und sich dabei noch zu verheddern, wie der Testautor in seinem Amphetogramm, oder wie das hieß).
Robert Ketelhohn hat geschrieben:So, lieber N. N.¹, lassen Sie’s mich noch mal erklären. Ihren Beitrag, der meine obenstehende Belehrung evoziert hat, finde ich nicht wieder. Dafür bin ich aber auf ein ebenso passendes Beispiel aus der Tastatur der lieben A. A.² gestoßen, abgelaicht bei Ihrem alt-neuen Profilbilde:
»Ich las unlängst, die Darstellung als Schnecke sollte wohl beliebige Feinde … verhöhnen.«
Hier ist das Präteritum falsch verwendet. Im Deutschen dient das Präteritum einerseits als „Erzähltempus“ mit inchoativer Aktionsart, analog zum griechischen Aorist und zum lateinischen Perfekt; andererseits aber auch als eigentliches Imperfekt mit durativer (oder iterativer) Aktionsart, wie das griechische und lateinische Imperfekt. Wozu es nicht taugt, ist die Wiedergabe des griechischen Perfekts und des „eigentlichen“ lateinischen Perfekts, wo dies nämlich nicht als dem Aorist gleichwertiges Erzähltempus verwendet ist, sondern als echtes Perfekt für in der Vergangenheit abgeschlossene Vorgänge, deren Ergebnis nun in der Gegenwart des Sprechers vorliegt oder fortwirkt.
Im obigen Beispiel hat A. A. das dann Folgende gelesen und weiß es nun in dem Augenblicke, da sie schreibt, um es wiederzugeben. Darum wäre das Perfekt nötig gewesen: »Ich habe unlängst gelesen …«
Anders in folgendem Falle: »Ich las unlängst gemütlich ein Buch, als krachend ein Stein durchs Fenster flog und die Scheibe splitternd zerbarst.«
Da ist das Präteritum jedesmal korrekt angewandt: das erste als echtes Imperfekt (durativ: während ich las [„am Lesen war“], da passierte [plötzlich] etwas), die beiden andern als „Aoriste“ (inchoativ, punktuell auf Eintritt [oder Abschluß] der Handlung bezogen, nicht perfektiv, denn Stein und Scherben hat sie sicher längst weggeräumt).
Antwortete sie allerdings auf die Frage eines Besuchers: »Was tut denn da der Stein in deinem Wohnzimmer, und wieso liegen hier überall Scherben herum?«, dann müßte sie erwidern: »Ich las gemütlich ein Buch, als krachend der Stein durchs Fenster geflogen und die Scheibe splitternd zerborsten ist.« – Tempus perfectum, denn das Zeug liegt noch da.
Weil umgangssprachlich – ich beziehe mich aufs 20. Jht., im 21. möchte ich nicht mehr von Umgangs-Sprache reden, eher von Verständigungsgrunzen – weil also umgangssprachlich im Deutschen verbreitet das Perfekt als Erzähltempus das eigentlich richtige Präteritum ersetzt, geschieht es oft, daß derjenige, welcher sich schriftsprachlich korrekt ausdrücken will, hyperkorrekt auch da das Präteritum setzt, wo das Perfekt nicht bloß umgangssprachlich-nachlässig gesetzt würde, sondern wo es richtigerweise stehen muß, weil es eine perfektive Handlung bezeichnet.
In dieser Falle ertappte ich Sie gestern irgendwo und erinnerte mich, auch beim lieben T. T.³ schon mehrfach über dasselbe gestolpert zu sein. Nun also gesellt sich auch noch Frau A. A. dazu. – So viel für heute vom Institut zur Rettung der deutschen Sprache. – Von Nominierungen fürs Bundesverdienstkreuz bitte ich abzusehen.
¹ Numerius Negidius
² Aula Ageria
³ Titus Tertius
Meine auch.Robert Ketelhohn hat geschrieben: ↑Samstag 10. Oktober 2020, 18:09Meine Orthographie bleibt vordeformatorisch.
In der Regel lernt ein Muttersprachler seine Muttersprache nicht systematisch.
"Ambigramm" ist eine Zwitterbildung.Schulevonathen hat geschrieben: ↑Donnerstag 8. Oktober 2020, 16:59Wenn man Wikipedia glauben darf, heißt "Ambigramm" etwas völlig anderes als in dem Test suggeriert: Es ist kein Synonym zu "Palindrom" (wie der Test offensichtlich voraussetzt). Die Macher des Tests scheinen sich hier in peinlicher Weise geirrt zu haben.
Spätestens doch wohl, wenn er sie auch zu schreiben lernt.
Du hattest also keine Muttersprache.
Wirklich?