Ich tippe ebenso, evtl. sogar Rot/Schwarz. Rüttgers kämpft auf schwierigem Terrain.
Griechenland überschattet alles - viele sehen die Wahl jetzt als die einzige Möglichkeiten, ihren Unmut auszudrücken. Das Schulsystem oder alles andere interessiert jetzt fast niemanden.
Wenn Rüttgers deutlich verlieren sollte, wird dieses Ergebnis - zumindest hinter verschlossenen Türen - auch eindeutig der Ablehnung in der Bevölkerung über die Griechenland-Hilfe zugerechnet werden. Diese Überlegung könnte bei vielen eine Rolle spielen, wenn sie ihre Stimme abgeben.
Bundesregierung verliert Mehrheit im Bundesrat. Das ist das eigentliche Wahlergebnis in Nordrhein-Westfalen. Das an Rhein und Ruhr mehr als eine Testwahl stattfinden würde, war schon lange absehbar. Die CDU hat nicht nur Stammwähler verprellt, ihr ist es auch nicht gelungen, Wechselwähler hinzuzugewinnen. Im Wahlkampf ging es darum, Fehler zu vermeiden. Doch der Wahlkampf brachte nicht nur die Spendenaffäre an den Tag. Die Ernennung der niedersächsischen Sozialministerin sorgte ebenso für Irritationen. Und die auch kirchlicherseits nicht enden wollende Debatte um sexuellen Missbrauch sorgte für schlechte Stimmung in der Stammwählerschaft. Dass der Papst am Samstag den Rücktritt Mixas annahm, konnte das Steuer nicht mehr herumreißen. Darüber hinaus stellt sich die Frage nach den Jungwählern ohne ausgeprägte Parteibindung. Welche Streuwirkung entfalten eigentlich Wahl-o-Maten?
Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Und es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe: die paar Stimmen für christliche und konservative Kleinparteien werden uns das rot-grüne Chaos zurückbringen. Herzlichen Glückwunsch!
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Wo liegen da denn genau die Unterschiede? Die CDU möchte ein dreigliedriges Schulsystem mit G8. Die SPD will G9 zurück und erst eine Aufteilung ab der 7. Klasse?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Und es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe: die paar Stimmen für christliche und konservative Kleinparteien werden uns das rot-grüne Chaos zurückbringen. Herzlichen Glückwunsch!
Bravo, gut so. Weg mit den Bonzen des Systems.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Da sich Frau Kraft nicht mehr ausdrücklich von der Linkspartei distanziert hat, dürfe damit zu rechnen sein, dass in den nächsten Tagen ein Rot-Rot-Grünes-Bündnis geschmiedet wird. NRW hat allerdings durchaus Erfahrungen mit kommunistischen Ministern. Dem Kabinett Amelunxen gehörten einst zwei KPD-Minister an.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Und es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe: die paar Stimmen für christliche und konservative Kleinparteien werden uns das rot-grüne Chaos zurückbringen. Herzlichen Glückwunsch!
Bestell dem Jürgen mal schöne Grüße: Es ist richtig, dass er die Verantwortung übernommen hat.
overkott hat geschrieben: Die Ernennung der niedersächsischen Sozialministerin sorgte ebenso für Irritationen. Und die auch kirchlicherseits nicht enden wollende Debatte um sexuellen Missbrauch sorgte für schlechte Stimmung in der Stammwählerschaft. Dass der Papst am Samstag den Rücktritt Mixas annahm, konnte das Steuer nicht mehr herumreißen.
Ich denke nicht, daß diese Dinge eine messbare Rolle gespielt haben.
Der Befund ist doch der: Etwa 60% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt, 34% eine C-Partei, die keine Gelegenheit verpasst, deutlich zu machen, daß ihr Kirche und Christentum schnurzpiepegal sind. Bei den "Sonstigen" näher reinzuleuchten kann man sich unter diesen Umständen ersparen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
overkott hat geschrieben: Die Ernennung der niedersächsischen Sozialministerin sorgte ebenso für Irritationen. Und die auch kirchlicherseits nicht enden wollende Debatte um sexuellen Missbrauch sorgte für schlechte Stimmung in der Stammwählerschaft. Dass der Papst am Samstag den Rücktritt Mixas annahm, konnte das Steuer nicht mehr herumreißen.
Ich denke nicht, daß diese Dinge eine messbare Rolle gespielt haben.
Der Befund ist doch der: Etwa 60% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt, 34% eine C-Partei, die keine Gelegenheit verpasst, deutlich zu machen, daß ihr Kirche und Christentum schnurzpiepegal sind. Bei den "Sonstigen" näher reinzuleuchten kann man sich unter diesen Umständen ersparen.
Tatsächlich ist die Kirche in der Gesellschaft und in der Demokrate viel breiter vertreten, als es deinem Verständnis von Kirche und Demokratie entspricht. Vielleicht ist dir das Spektrum im ZdK schon zu breit und siehst dich selbst als verschwindende Minderheit am rechten Rand.
Bernado hat geschrieben:Der Befund ist doch der: Etwa 60% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt, 34% eine C-Partei, die keine Gelegenheit verpasst, deutlich zu machen, daß ihr Kirche und Christentum schnurzpiepegal sind. Bei den "Sonstigen" näher reinzuleuchten kann man sich unter diesen Umständen ersparen.
41 % der Wahlberechtigten haben gar nicht abgestimmt. – Abgesehen davon würde mich eine nähere Aufschlüsselung der sechseinhalb Prozent „Sonstiger“ schon interessieren. Hat darüber schon jemand Informationen gefunden?
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overkott hat geschrieben:Vielleicht ist dir das Spektrum im ZdK schon zu breit und siehst dich selbst als verschwindende Minderheit am rechten Rand.
Dies ZK hat nur eine äußerst geringe Schnittmenge mit der Kirche.
Zum Glück nicht.
Natürlich stellt sich die Frage, wohin das ZdK in Zukunft steuert. Steht das K für katholisch, kritisch oder konturlos? Welches katholische Profil bringt das ZdK in den ökumenischen Dialog ein? Wird der Katholikentag 2016 die 60-er Jahre wieder aufgreifen und 50 Jahre nach dem Konzil Bilanz ziehen? Wird er ein neues Konzil vorbereiten helfen?
Bernado hat geschrieben:Der Befund ist doch der: Etwa 6% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt, 34% eine C-Partei, die keine Gelegenheit verpasst, deutlich zu machen, daß ihr Kirche und Christentum schnurzpiepegal sind. Bei den "Sonstigen" näher reinzuleuchten kann man sich unter diesen Umständen ersparen.
41 % der Wahlberechtigten haben gar nicht abgestimmt. – Abgesehen davon würde mich eine nähere Aufschlüsselung der sechseinhalb Prozent „Sonstiger“ schon interessieren. Hat darüber schon jemand Informationen gefunden?
Die stärkste Kleinpartei scheint nach meinen Stichproben die Piratenpartei (um 1,5%) gefolgt von proNRW (um 1%) zu sein. Danach kommt die Tierschutzpartei (um ,7%), dann wohl die Familienpartei (,4). AUF und Zentrum spielen keine Rolle, hängen fast überall zwischen , und ,1%.
Zuletzt geändert von Maurus am Sonntag 9. Mai 2010, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
Bernado hat geschrieben:Der Befund ist doch der: Etwa 60% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt
Haben diese Parteien eine "Kirchenfeindschaft" in ihr Wahlprogramm geschrieben?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Sich davon selbst zu überzeugen dürfte nicht schwer sein. Einfach mal eine Partei- oder Wahlveranstaltung besuchen und dabei eine Diskussion über gesellschaftspolitische Themen mit Vertretern dieser Parteien führen und dabei auf christliche Standpunkte beharren.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Wo liegen da denn genau die Unterschiede? Die CDU möchte ein dreigliedriges Schulsystem mit G8. Die SPD will G9 zurück und erst eine Aufteilung ab der 7. Klasse?
Auch wenn ich gegen Gym ab Klasse 7 bin: Wenn dafür wieder G9 käme, wäre das ein gewisser Trost.
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Und es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe: die paar Stimmen für christliche und konservative Kleinparteien werden uns das rot-grüne Chaos zurückbringen. Herzlichen Glückwunsch!
Marcus hat geschrieben:Da sich Frau Kraft nicht mehr ausdrücklich von der Linkspartei distanziert hat, dürfe damit zu rechnen sein, dass in den nächsten Tagen ein Rot-Rot-Grünes-Bündnis geschmiedet wird. NRW hat allerdings durchaus Erfahrungen mit kommunistischen Ministern. Dem Kabinett Amelunxen gehörten einst zwei KPD-Minister an.
Das ist lange her. Wenn es tatsächlich rot-rot-grün gäbe, wäre das eine weitere Zersplitterung des roten Lagers. Dann werden die Grünen weiter in Richtung CDU gehen. Trotzdem kein Trost, weil die CDU dann noch mehr Farbe verliert.
Bernado hat geschrieben:Der Befund ist doch der: Etwa 60% der Wähler haben dezidiert und aggressiv kirchenfeindliche Parteien (rot, rot, grün, gelb) gewählt
Haben diese Parteien eine "Kirchenfeindschaft" in ihr Wahlprogramm geschrieben?
Du Glücklicher hast die letzten 2 Monate anscheinend verschlafen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Tempelherr hat geschrieben:Für dieses Wahlergebnis wird das Land NRW einen hohen Preis zahlen, besonders in der Schulpolitik.
Und es ist so gekommen, wie ich es befürchtet habe: die paar Stimmen für christliche und konservative Kleinparteien werden uns das rot-grüne Chaos zurückbringen. Herzlichen Glückwunsch!
Das Wahlergebnis war doch vorhersehbar. Wer etwas anderes erwartet hat ist ein Träumer, ich habe eigentlich nur mit einer stärkeren Linken und einer schwächeren FDP gerechnet. Was mich überrascht hat ist das trotz Linke die Rechtsparteien für "NRW-Verhältnisse" im Gesamtschnitt für ihre Verhältnisse gut abgeschnitten haben. Mich wundert es , da Linke und Rechtsparteien das selbe Klientel ansprechen und die Linke viele Protestwähler und alte Stammwähler der Rechten an sich zieht.
Gruß,
Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
41 % der Wahlberechtigten haben gar nicht abgestimmt. – Abgesehen davon würde mich eine nähere Aufschlüsselung der sechseinhalb Prozent „Sonstiger“ schon interessieren. Hat darüber schon jemand Informationen gefunden?
Die CDU hat es nicht geschafft die Wählerschaft zu mobilisieren, die CDU-Wähler blieben zu Hause. Nur die "sonstigen" und Grüne konnten Nichtwähler mobilisieren.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque
Alles deutet auf die Bildung einer Großen Koalition hin. Nach Tante Krafts Äußerungen über die Regierungsfähigkeit der Linken in Nordrhein-Westfalen wäre "rot-dunkelrot-grün" politischer Selbstmord. Eine zweite Ypsilanti will sie sicher nicht werden.
Sie wird den alten (und höchstwahrscheinlich neuen) MP daher nicht ablösen können, der im Übrigen inzwischen offiziell von der Bundes-CDU mit der Führung von Gesprächen beauftragt wurde. Sollten die Genossen partout nicht mit Rüttgers wollen, so wird Laschet MP und Rüttgers beerbt Schäuble als Bundesfinanzminister.
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Montag 10. Mai 2010, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
@HeGe
Während Du gepostet hast, hatte ich noch etwas ergänzt.
Da die CDU die meisten Stimmen holen konnte, würde sie auch den MP in einer eventuellen Großen Koalition stellen. Deshalb wird es auch vorerst keine Tante Kraft als Landesmütterchen geben.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
Angesichts des fast absoluten Gleichgewichts wird die Bildung einer großen Koalition mehr als schwierig, insbesondere die Frage der Besetzung des Ministerpräsidenten. Eigentlich könnte ich mir dies nur vorstellen, wenn es erstens einen CDU-Ministerpräsidenten gibt, der zweitens nicht Rüttgers heißt. Also das, was du auch bereits angedeutet hast.
Dottore Cusamano hat geschrieben:@HeGe
Während Du gepostet hast, hatte ich noch etwas ergänzt.
Da die CDU die meisten Stimmen holen konnte, würde sie auch den MP in einer eventuellen Großen Koalition stellen. Deshalb wird es auch vorerst keine Tante Kraft als Landesmütterchen geben.
Das ist zwar Gewohnheit, aber kein Gesetz. Letztlich wird derjenige MP, dem es gelingen wird, eine parlamentarische Mehrheit für seine Politik zu gewinnen. Maier wurde z. B. 1952 zum MP von Baden-Württemberg gewählt, obwohl seine FDP nur auf 18 %, sein Koalitionspartner SPD hingegen auf 28% der Stimmen kam. Außerdem dürfte die SPD wegen der bestehenden Linken-Mehrheit ohnehin in der stärkeren Verhandlungsposition sein. Wenn die CDU weiterhin mitregieren möchte, wird sie sich Frau Kraft fügen müssen, was natürlich nicht ausschließt, sich auf einen anderen CDU-Politiker für das Amt des MP zu einigen. Übrigens schließt Frau Krafts Aussage, dass die Linke nicht regierungsfähig sei, keinesfalls die Tolerierung einer rot-grünen Regierung durch die Linkspartei aus. Ein paar Linke-Pragmatiker reichen als Garantie für eine parlamentarische Mehrheit bereits aus, so dass sie auch nicht alle Linken-Abgeordneten mit ins Boot holen müsste.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Dottore Cusamano hat geschrieben:@HeGe
Während Du gepostet hast, hatte ich noch etwas ergänzt.
Da die CDU die meisten Stimmen holen konnte, würde sie auch den MP in einer eventuellen Großen Koalition stellen. Deshalb wird es auch vorerst keine Tante Kraft als Landesmütterchen geben.
Und wenn "Mütterchen" ihre Vorstellungen wahrmacht?
Ich höre öfter die Ansicht, dass dieses Wahlergenbis weniger eine Reaktion auf die bisherige Politik von Rüttgers war als die Quittung für das, was in Berlin verzapft wird. Im Grunde ein Gruß an Merkel/Westerwelle. Die Länder und Städte- auch die CDU-regierten scheinen mir nicht übermässig glücklich mit der Bundesregierung.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
