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Christliches Krankenhaus - Profil

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 10:38
von Ralf
Hallo.

Als bald selbstbetroffener Arzt in einem kath. Krankenhaus würde es mich mal interessieren, was für Ansprüche oder was für Erwartungen denn aus potentieller Patientensicht (oder aus der der Angehörigen) an ein dezidiert (zumindest nach Trägerschaft) christliches Krankenhaus gestellt werden.

Dabei erscheint mir vor allem wichtig, was von Mitarbeitern (müssen alles Christen sein, und wenn ja, wie sehr?), was von dem sozialen Gefüge (Seelsorger, Sozialarbeiter), was vom Pflegepersonal, was von den ärztlichen Mitarbeitern erwartet wird.

Gibt es etwas, was Ihr in einem staatlichen Krankenhaus nicht erwartet, was aber in einem christlichen unbedingt dazugehört?

Im aktuellen Rheinischen Merkur findet man hier und hier interessante Beiträge, die sich auch damit beschäftigen.

Re: Christliches Krankenhaus - Profil

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 11:55
von Edith
Ralf hat geschrieben:Hallo.
Gibt es etwas, was Ihr in einem staatlichen Krankenhaus nicht erwartet, was aber in einem christlichen unbedingt dazugehört?
Ja. Eine tägliche Krankenhausmesse - und einen Krankenhausseelsorger, der einem auf Wunsch täglich die Kommunion ans Bett bringt.

Das gibts zwar in staatlichen KHs auch.... aber da meinen die Kommunionhelferinnen immer, sie müssen einem ein psycholzoziales Gespräch ins Knie schrauben - denn ein normaler Mensch verlangt offenbar nicht nach ner täglichen Kommunion.....

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 13:08
von Biggi
Bin derselben Meinung wie Edith!
Ob der Chirurg, der mir den Blinddarm rausholt, das "auf katholisch" oder "auf evangelisch" oder "auf atheistisch" macht, ist mir wirklich ziemlich schnuppe. Hauptsache, er macht seine Sache ordentlich.

Aber eine liebevoll gepflegte Krankenhauskapelle und eine tägliche hl. Messe und tägliche Krankenkommunion, das ist auch für mich das unterscheidend Katholische an einem konfessionellen Krankenhaus. Und natürlich - soweit bei dem allgemeinen Kostendruck überhaupt noch realisierbar - der menschliche und freundliche Umgang mit den Patienten und den Kollegen. Hier hat das Pflegepersonal wohl eine größere Verantwortung als die Ärzte.

LG
Biggi

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 14:27
von HeGe
Hallo,

für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt, insbesondere was Abtreibungen angeht.

Ansonsten ein Kreuz in jedem Zimmer und das Angebot für regelmäßige Seelsorge.

HeGe

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 15:17
von Clown
für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt,
Mich würd interessieren was das denn noch so für behandlungen sind (keine Euthanasie is klar gibts aber auch nicht in staatl.)

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 15:45
von Edith
Clown hat geschrieben:
für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt,
Mich würd interessieren was das denn noch so für Behandlungen sind (keine Euthanasie is klar gibts aber auch nicht in staatl.)
Das würd mich jetzt auch interessieren.
Ich meine, ein KH kann nichts verweigern, was rechtlich zugelassen ist.
Auch wenn das evtl. zuweilen problematisch ist.

Ich fände es allerdings auch hochkomisch, wenn ein Mönch sich in einem Ordenskrankenhaus eine Penisverlängerung machen lässt.. :D
..*duckundwegrenn* :arrow:

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 15:53
von Ralf
Ein KH kann nur das nicht verweigern, was verpflichtend ist. Und was im Rahmen der Möglichkeiten des KH ist - wo kein MRT, da keine MRT-Untersuchung. Kein Arzt kann zu Abtreibung, IVF etc. gezwungen werden.

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 18:29
von Lucia
Ralf hat geschrieben:Ein KH kann nur das nicht verweigern, was verpflichtend ist. Und was im Rahmen der Möglichkeiten des KH ist - wo kein MRT, da keine MRT-Untersuchung. Kein Arzt kann zu Abtreibung, IVF etc. gezwungen werden.
sei doch so gut, und übersetz' mal Dein Fachchinesisch.
In-Vitro-fertilisation bring' ich ja noch hin - aber MRT nicht.

Im Übrigen habe ich schon davon gehört, dass auch in einem kath. Krankenhaus eine Abtreibung vorgenommen wurde - nachdem die Mutter beim "Selbstversuch" sich schwerste Schäden zugefügt hatte und fast verblutet wäre - wer Notaufnahme hat, hat eben Notaufnahme, und da kommen auch solche Patienten ...

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 18:32
von Ralf
Okay okay, sorry. MRT ist eine Magnetresonanztomographie, ein Wort, was viele auch nicht schlauer macht. Man nennt es auch Kernspin.
Oder: eine Art Röntgen des Körpers in Scheiben ohne Strahlen.

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 18:35
von Lucia
Ralf hat geschrieben:Okay okay, sorry. MRT ist eine Magnetresonanztomographie, ein Wort, was viele auch nicht schlauer macht. Man nennt es auch Kernspin.
Oder: eine Art Röntgen des Körpers in Scheiben ohne Strahlen.
Danke, kenn ich' unter NMR. (nuclear magnetic resonance).

Verfasst: Freitag 2. April 2004, 21:15
von Robert Ketelhohn
Edith hat geschrieben:»Ich meine, ein KH kann nichts verweigern, was rechtlich zugelassen ist.«
Rechtlich und gesetzlich sind wohl zweierlei Ding. Wenn das Gesetz zuläßt oder gar verlangt zu tun, was Unrecht ist, dann darf man das nicht tun. Das gilt zum Beispiel für künstliche Befruchtung oder sogenannte „Geschlechtsumwandlung“.