Christliches Krankenhaus - Profil

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Ralf

Christliches Krankenhaus - Profil

Beitrag von Ralf »

Hallo.

Als bald selbstbetroffener Arzt in einem kath. Krankenhaus würde es mich mal interessieren, was für Ansprüche oder was für Erwartungen denn aus potentieller Patientensicht (oder aus der der Angehörigen) an ein dezidiert (zumindest nach Trägerschaft) christliches Krankenhaus gestellt werden.

Dabei erscheint mir vor allem wichtig, was von Mitarbeitern (müssen alles Christen sein, und wenn ja, wie sehr?), was von dem sozialen Gefüge (Seelsorger, Sozialarbeiter), was vom Pflegepersonal, was von den ärztlichen Mitarbeitern erwartet wird.

Gibt es etwas, was Ihr in einem staatlichen Krankenhaus nicht erwartet, was aber in einem christlichen unbedingt dazugehört?

Im aktuellen Rheinischen Merkur findet man hier und hier interessante Beiträge, die sich auch damit beschäftigen.

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Re: Christliches Krankenhaus - Profil

Beitrag von Edith »

Ralf hat geschrieben:Hallo.
Gibt es etwas, was Ihr in einem staatlichen Krankenhaus nicht erwartet, was aber in einem christlichen unbedingt dazugehört?
Ja. Eine tägliche Krankenhausmesse - und einen Krankenhausseelsorger, der einem auf Wunsch täglich die Kommunion ans Bett bringt.

Das gibts zwar in staatlichen KHs auch.... aber da meinen die Kommunionhelferinnen immer, sie müssen einem ein psycholzoziales Gespräch ins Knie schrauben - denn ein normaler Mensch verlangt offenbar nicht nach ner täglichen Kommunion.....

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

Bin derselben Meinung wie Edith!
Ob der Chirurg, der mir den Blinddarm rausholt, das "auf katholisch" oder "auf evangelisch" oder "auf atheistisch" macht, ist mir wirklich ziemlich schnuppe. Hauptsache, er macht seine Sache ordentlich.

Aber eine liebevoll gepflegte Krankenhauskapelle und eine tägliche hl. Messe und tägliche Krankenkommunion, das ist auch für mich das unterscheidend Katholische an einem konfessionellen Krankenhaus. Und natürlich - soweit bei dem allgemeinen Kostendruck überhaupt noch realisierbar - der menschliche und freundliche Umgang mit den Patienten und den Kollegen. Hier hat das Pflegepersonal wohl eine größere Verantwortung als die Ärzte.

LG
Biggi

HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Hallo,

für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt, insbesondere was Abtreibungen angeht.

Ansonsten ein Kreuz in jedem Zimmer und das Angebot für regelmäßige Seelsorge.

HeGe

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Clown
Beiträge: 184
Registriert: Samstag 21. Februar 2004, 15:22

Beitrag von Clown »

für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt,
Mich würd interessieren was das denn noch so für behandlungen sind (keine Euthanasie is klar gibts aber auch nicht in staatl.)
Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Clown hat geschrieben:
für wichtig halte ich, dass ein solches Krankenhaus von manchen Behandlungen die Finger lässt,
Mich würd interessieren was das denn noch so für Behandlungen sind (keine Euthanasie is klar gibts aber auch nicht in staatl.)
Das würd mich jetzt auch interessieren.
Ich meine, ein KH kann nichts verweigern, was rechtlich zugelassen ist.
Auch wenn das evtl. zuweilen problematisch ist.

Ich fände es allerdings auch hochkomisch, wenn ein Mönch sich in einem Ordenskrankenhaus eine Penisverlängerung machen lässt.. :D
..*duckundwegrenn* :arrow:

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ein KH kann nur das nicht verweigern, was verpflichtend ist. Und was im Rahmen der Möglichkeiten des KH ist - wo kein MRT, da keine MRT-Untersuchung. Kein Arzt kann zu Abtreibung, IVF etc. gezwungen werden.

Lucia

Beitrag von Lucia »

Ralf hat geschrieben:Ein KH kann nur das nicht verweigern, was verpflichtend ist. Und was im Rahmen der Möglichkeiten des KH ist - wo kein MRT, da keine MRT-Untersuchung. Kein Arzt kann zu Abtreibung, IVF etc. gezwungen werden.
sei doch so gut, und übersetz' mal Dein Fachchinesisch.
In-Vitro-fertilisation bring' ich ja noch hin - aber MRT nicht.

Im Übrigen habe ich schon davon gehört, dass auch in einem kath. Krankenhaus eine Abtreibung vorgenommen wurde - nachdem die Mutter beim "Selbstversuch" sich schwerste Schäden zugefügt hatte und fast verblutet wäre - wer Notaufnahme hat, hat eben Notaufnahme, und da kommen auch solche Patienten ...

Ralf

Beitrag von Ralf »

Okay okay, sorry. MRT ist eine Magnetresonanztomographie, ein Wort, was viele auch nicht schlauer macht. Man nennt es auch Kernspin.
Oder: eine Art Röntgen des Körpers in Scheiben ohne Strahlen.

Lucia

Beitrag von Lucia »

Ralf hat geschrieben:Okay okay, sorry. MRT ist eine Magnetresonanztomographie, ein Wort, was viele auch nicht schlauer macht. Man nennt es auch Kernspin.
Oder: eine Art Röntgen des Körpers in Scheiben ohne Strahlen.
Danke, kenn ich' unter NMR. (nuclear magnetic resonance).
Zuletzt geändert von Lucia am Mittwoch 16. Februar 2005, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edith hat geschrieben:»Ich meine, ein KH kann nichts verweigern, was rechtlich zugelassen ist.«
Rechtlich und gesetzlich sind wohl zweierlei Ding. Wenn das Gesetz zuläßt oder gar verlangt zu tun, was Unrecht ist, dann darf man das nicht tun. Das gilt zum Beispiel für künstliche Befruchtung oder sogenannte „Geschlechtsumwandlung“.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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