Minarettverbot in der Schweiz?

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.

Was haltet ihr von einem Minarettverbot in der Schweiz?

Finde ich gut
14
78%
Finde ich schlecht
4
22%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 18

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von Gamaliel »

Torsten hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:Und daran sind die Moslems schuld?
Nein, hat das jemand behauptet, oder warum fragst Du?
Ich frage, weil ich mich frage, was der von Dir verlinkte Artikel denn aussagen soll? Oder bewirken.
Die entscheidenden Sätze habe ich ja zitiert. Sie sind alle ganz kurz und auf Deutsch. Ich sehe nicht, wo es da Verständnisschwierigkeiten geben kann. :achselzuck:

Bewirken soll er meinerseits, eine Information der Mitforanten, die möglicherweise die Originalquelle nicht konsultiert haben/hätten.

Stilus
Beiträge: 502
Registriert: Montag 30. August 2010, 10:16

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von Stilus »

...nein Schuld ist die Tatsache, daß ein Durchschnittsverdiener kein Alleinerziehender sein kann - das ist eine vel-Funktion:

Entweder Kind & Armut VEL kein Kind & über die Runden kommen & etwas für die Rente tun

Mir ist nicht bewußt, was ihr so beruflich macht, aber ich lerne immer mehr Alleinerziehende kennen, die um ihren "Lebensstandard" zu halten nach Feierabend einen Nebenjob brauchen, um ihre laufenden Rechnungen/Rentenversicherung und die Schulgebühren bezahlen zu können, oder aber BEIDE Partner müssen vollzeit arbeiten...

:panisch: im Iran hat ein duchschnittlicher Familienvater schon vor 10 Jahren drei Arbeitsverhältisse haben müssen um alleien zu verdienen, was die familie ernährt :panisch:
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist
Ein Leben das kein Tod entreißt.


Jesus rettet!
Buddha macht nur inkrementelle Backups…

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von cantus planus »

Eine Familie mit einem Einkommen zu ernähren, ist in immer mehr Branchen unmöglich. Dazu gehört aber auch das Problem der immer schlechteren Bezahlung durch verschiedene Teilzeitmodelle. In vielen Brachen erlebe ich, dass Arbeitnehmer teilzeitbeschäftigt werden, aber Vollzeit arbeiten. Für die Firmen ist es oft billiger, die Überstunden zu bezahlen. Auch die Unsitte der 400-Euro-Jobs und 1-Euro-Jobs gehört ausgerottet. Das ist organisierte Volksverarmung. Als Nebenjob ist das legitim. Aber wenn große Filialketten in ihren Geschäften nur noch 400-Euro-Personal haben, stimmt etwas nicht.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Stilus
Beiträge: 502
Registriert: Montag 30. August 2010, 10:16

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von Stilus »

cantus planus hat geschrieben:Eine Familie mit einem Einkommen zu ernähren, ist in immer mehr Branchen unmöglich. Dazu gehört aber auch das Problem der immer schlechteren Bezahlung durch verschiedene Teilzeitmodelle. In vielen Brachen erlebe ich, dass Arbeitnehmer teilzeitbeschäftigt werden, aber Vollzeit arbeiten. Für die Firmen ist es oft billiger, die Überstunden zu bezahlen. Auch die Unsitte der 400-Euro-Jobs und 1-Euro-Jobs gehört ausgerottet. Das ist organisierte Volksverarmung. Als Nebenjob ist das legitim. Aber wenn große Filialketten in ihren Geschäften nur noch 400-Euro-Personal haben, stimmt etwas nicht.
...was mir auffällt ist,daß seit Jahren immer mehr in die S(cheins)elbständigkeit abgedrängt werden und durch die "Konzentrationsprozesse" im Markt, die alten Arbeitsverträge, nach denen jemand seine Familie alleine ernähren konnte ausgehebelt werden und nun beide verdienen müssen - die Gewinne landen in immer weniger - aber immer volleren - Händen. Desweiteren sorgrt unser Schulsystem (z.B. Berlin oder Bbg, oder HB) dafür, daß, wer aus dem Bildungsbürgertum stammt auch noch Geld für eine Privatschule aufbringen muß (z.B. 500,- nur für einne Wartelistenplatz als "Spende").

Das Bildungsbürgertum wird ersetzt durch (so meine Trauholdeste) "das aufstrebende Wirtschaftsbürgertum". Leute mit viel Geld, trendorientiert ("Mein Musikgeschmack? Charts, natürlich!") und erschreckend geringer Allgemeinbildung. Leute, die alles kaufen, was teuer ist aber von nichts den Werth kennen: Sie genen einerseits ein aasiges Geld für übelste Antquitäten aus, oder aber sie schlagen gleich ganz groß zu, um dann :klatschhops: eine polierte und bombierte Rokkokokomode :klatschhops: mit feuervergoldeten Aplikationen zu laugen :würg: und danach in RAL 9010 überlackieren zu lassen. :auweia: :auweia: :auweia: Schäbbig, oder so ähnlich heißt das glaube ich...

Hier noch eine kleine verbale Kostprobe (von mir und meiner Herzallerauserlesensten Wort für Wort so gehört!) aus dem September 2009: Ein Mann/Freund zur Mutter der Einzuschulenden an der griechisch-deutschen Homer-Grundschule:
"Was hat diese Schule eigentlich mit den Simpsons zu tun?" :ikb_frusty: :ikb_frusty: :ikb_frusty:

Leute (wie in Prenzl'Berg) die bei 13°C vor ihren Laptops auf den Caféstühlen unterm Heizpilz sitzen und ihren Latte Machiato (€ 3,95 mit w-LAN), die ihr SUV in der Tiefgarage parken und wenn man sie fragt: "Was tust du für die Umwelt?" -so antworten diese DINCBAHDs*: "Ich trennen meinen Müll und wähle Die Grünen." :erschrocken: :erschrocken: :erschrocken:

... die Parodie entsteht durch die Addition verschiedener Einzelpersonen zum Resultat einer Privatsozialstudie ;D

Grüße
von
Stilus

*double_income_no_childeren_but_a_hip_dog

Edit - Simsons nachgebessert in Simpsons.. hab ich ja nocch nie gesehen - aber ich hör ja auch nur Radio und gucke "Filme aus der Konserve" :D
Uns ist geschenkt sein Heilger Geist
Ein Leben das kein Tod entreißt.


Jesus rettet!
Buddha macht nur inkrementelle Backups…

Benutzeravatar
Gamaliel
Beiträge: 8609
Registriert: Donnerstag 22. Januar 2009, 07:32

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von Gamaliel »

Nicht daß der EGMR von Bedeutung wäre, aber für's Protokoll:

Muslime scheitern mit Beschwerden gegen Schweizer Minarett-Verbot

Daraus:
Mehrere Muslime sind mit ihren Beschwerden gegen das Schweizer Bauverbot für Minarette vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gescheitert.
[...]
Die Beschwerdeführer [...] seien von dem Bauverbot nicht direkt betroffen, begründete das Straßburger Gericht seine Entscheidung.
[...]
Derzeit sind vor dem Straßburger Gerichtshof noch drei ähnliche Beschwerden gegen die Schweiz anhängig.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von Ewald Mrnka »

Retourkutsche der Fünften Kolonne?:

http://www.2min.ch/news/schweiz/story/ ... n-25414543
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Anti-Minarett-Initiative

Beitrag von cantus planus »

Das stand schon vor drei Tagen in der Gratis-Zeitung, die morgens und abends in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Basel ausliegt. Die Politik hat das sofort ziemlich eindeutig abgelehnt. Das war ein Thema für das letzte bisschen Sommerloch.

Dass einzige, was daran bemerkenswert war, ist die Tatsache dass sich ein nach eigenen Angaben bekennender Katholik an die Spitze dieser Forderungen stellte und sich um die mohammedanische und atheistische Minderheit im Lande sorgte. :vogel:

Aber auch da: im Westen nichts Neues...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Caviteño
Beiträge: 12726
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Minarettverbot in der Schweiz?

Beitrag von Caviteño »

Das vor einigen Jahren in der Schweiz beschlossene Minarettverbot soll ausgehebelt werden. Der Ständerat (kl. Kammer des Parlaments) entscheidet über einen Antrag für einen Verfassungsartikel, der alle Religionen zu diskretem Auftreten verpflichtet:
Gedacht ist der «Toleranzartikel» als Ersatz für das Minarettverbot. Statt einer fremden Religion einfach eine bestimmte Baute zu verbieten, solle die Bundesverfassung sämtlichen Glaubensgemeinschaften ein Rücksichtsgebot auferlegen: Diesen Vorschlag lancierten die Rechtsprofessoren Jörg Paul Müller und Daniel Thürer schon kurz nach der Minarett-Abstimmung vor vier Jahren.
(...)
Am Montag entscheidet der Ständerat über eine Motion von Hans Altherr (FDP, AR), die einen entsprechenden Verfassungszusatz fordert. Die Religionsgemeinschaften hätten demnach ein «bedrängendes Auftreten» zu unterlassen und ihre «Selbstdarstellung im öffentlichen Raum» auf ein «allgemeinverträgliches Mass» zu beschränken. Gedacht wäre die Vorschrift insbesondere für «Gebäude, Aufrufe, Symbole oder Kleidervorschriften».
(...)
Kontroversen würden aber wohl vor allem jene Verbote auslösen, die christliche Konfessionen betreffen. Als Beispiel eines Bauwerks, welches das Diskretionsgebot womöglich nicht erfüllte, nennt Jörg Paul Müller den Mormonentempel in Zollikofen BE, einen äusserst markanten Bau, der vor einigen Jahren noch um eine mehrere Meter hohe Engelsstatue ergänzt wurde. Müller denkt aber auch an grosse, weithin sichtbare Holzkreuze auf Berg- oder Hügelhöhen. Tatsächlich haben sich atheistische Freidenkerverbände in der Vergangenheit schon explizit gegen die Aufstellung von Gipfelkreuzen ausgesprochen.
(...)
In jedem Fall aber würde das Minarettverbot wohl gelockert, wohingegen für christliche Symbole strengere Regeln gälten. Aus diesem Grund wehren sich sowohl Minarettgegner als auch Kirchen gegen den neuen Vorschlag.
http://www.derbund.ch/schweiz/standard/ ... y/1591357

Keine Gipfelkreuze mehr - dann muß man sie wenigstens für die arabischen Kunden nicht mehr wegretuschieren.

Falls eine solche Regelung tatsächlich von den beiden Kammern beschlossen würde, wird es sicherlich eine Volksabstimmung darüber geben. Glückliche Schweiz!

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema