martin v. tours hat geschrieben:Nachdem die Linke in Sachsen Anhalt auch ordentlich an die AfD verloren hat, kann man die Wähler ja nicht mehr als Dumpfbeutel oder Rassisten beschimpfen.
Tja zumindest hat man schon tlw. kapiert, das Wählerbeschimpfungen nichts bringen. Auf eine neue Äußerung von Herrn Gabriel zum "Pack" werden wir wohl vergeblich warten. Auch die Auffassung, daß die AfD überwiegend von "losern" gewählt würde, wird widerlegt, wie aus diesem Artikel zum Wahlklientel der AfD in Baden-Württemberg ersichtlich ist:
Wenn eine solche Partei [=CDU] innert bloss vier Jahren von 39 Prozent auf 27 Prozent einbricht, dann sind dafür Tausende von vorher treuen Wählern verantwortlich, von guten konservativen und liberalen, immer bürgerlichen Leuten – die der CDU plötzlich das Vertrauen entzogen haben. Schlechte Laune? Das sind keine quengeligen Kinder, die früher ins Bett hätten gesteckt werden müssen. Es handelt sich auch nicht um die berühmten «Modernisierungsverlierer», welche die Politologen immer dann bemühen, wenn sie ein Phänomen nicht mehr erklären können, (den Baden-Württembergern geht es glänzend), noch sind es ehemalige DDR-Bürger, wie etwa jene in Sachsen-Anhalt, deren erratisches Wahlverhalten man oft mit ihrer Prägung durch zwei Diktaturen gönnerhaft zu deuten versucht. Nein, das sind Leute, die zum Kern des deutschen Mittelstands gehören, jener seit jeher staatstragenden Schicht in Deutschland. Es sind Konservative, nicht bloss im politischen Sinn, sondern auch was ihr Wahlverhalten betrifft. Einmal CDU, immer CDU, hiess es jahrelang: Wenn man solche Leute verliert, dann gewinnt man sie kaum je wieder zurück.
(Hervorhebung von mir)
http://www.achgut.com/artikel/eine_zeit ... haben_will
Heute im Presseclub wies Alexander Kissler darauf hin, daß bei den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern die AfD erneut zweitstärkste Partei werden könnte. Dort erreichte die NPD beim letzten Mal 6% und ist mit 5 Sitzen im Landtag vertreten. Die Wahlbeteiligung, die ja inzwischen als Grad der Unzufriedenheit angesehen wird, lag nur bei 51,4%. Eine gute Ausgangsbasis für die AfD.
Zwar ist Mecklenburg-Vorpommern politisch nicht so ein Schwergewicht wie Baden-Württemberg, aber eine dritter Platz für die CDU in der Heimat der amtierenden Kanzlerin wäre schon ein schwerer Schlag.