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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 14:16
von Maurus
ad_hoc hat geschrieben:
Die Polen waren schließlich ganz scharf auf einen Krieg gegen Deutschland.

Diese hochedle Nation halluzinierte ganz fix mit Glanz & Gloria in Berlin einzumarschieren; ging jedoch, wie man weiß, einigermaßen daneben. Derlei findet sich natürlich nicht die Bohne in Bundesrepublik-Geschichts- & Gemeinschaftskundetraktätchen. "Qualitätsmedien", Politiker und die vereinte интеллигенция halten natürlich dicht, weil die Alliierten so etwas überhaupt nicht gerne hören .........und dann gibt es ja noch die Feindstaatenklausel........... :breitgrins:
Danke Ewald Mrnka für diese Tatsache. Da die Geschichtsbücher üblicherweise von den Siegern geschrieben werden, ist dieser Fakt, wie viele, viele andere auch, vollkommen untergegangen.

Gruß, ad_hoc
Das ist weder eine "Tatsache", noch ein "Fakt", sondern schlicht Unsinn. Aber irgendein Märchen muss der Revisionist ja ersinnen, um die Verantortung (wie im Revisionismus üblich) auf die jeweils anderen abzuwälzen. Die ganze Geschichte wird erkenntnisleitend gelesen und nur "Fakten", die für die eigene Theorie sprechen, werden anerkannt, alle anderen apriori als Fälschung oder Feindgeschichtsschreibung ausgeschlossen. Da kann am Ende per se nichts Brauchbares mehr herauskommen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 14:20
von ad_hoc
Das ist Fakt!
Leider kann ich die 'seriöse' Quelle nicht mehr angeben.
Sollte ich diese finden, zumindest weiß ich wen ich danach fragen muss, gebe ich sie hier bekannt.

Gruß, ad_hoc

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 14:23
von Maurus
ad_hoc hat geschrieben:Das ist Fakt!
Leider kann ich die 'seriöse' Quelle nicht mehr angeben.
Sollte ich diese finden, zumindest weiß ich wen ich danach fragen muss, gebe ich sie hier bekannt.

Gruß, ad_hoc
Ich kann's kaum erwarten.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:17
von Quasinix
ad_hoc hat geschrieben:Das ist Fakt!
Leider kann ich die 'seriöse' Quelle nicht mehr angeben.
Sollte ich diese finden, zumindest weiß ich wen ich danach fragen muss, gebe ich sie hier bekannt.
Gruß, ad_hoc
Da kann man mal mit Alfred Schickel anfangen - aber Achtung, Phylax hat den ihn schon als "in der Wissenschaft äußerst umstrittenen Mann, dessen geschichtsrevisionistisches Werk vor allem zeigt, dass er auf dem rechten Auge blind ist" enttarnt :roll:

Bezeichnend, daß Maurus mit keinem Wort auf die gegen andere Nachbarn und Minderheiten als Deutschland und Deutsche gerichtete Großmachtpolitik und Minderheitenterror eingeht, denn da greift ja leider die Revisionismus-Keule nicht! Man muß nur mal ausländische Presseberichte und originär polnische Stimmen aus dieser Zeit dazu hören.

Literaturtipp: "Antwort an Warschau" (hg. von Gerhard Frey) - Achtung: Das ist sooo schlimm, daß es bei Amazon schon nicht mehr verkauft wird!

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:37
von Ewald Mrnka
ad_hoc hat geschrieben:Das ist Fakt!
Leider kann ich die 'seriöse' Quelle nicht mehr angeben.
Sollte ich diese finden, zumindest weiß ich wen ich danach fragen muss, gebe ich sie hier bekannt.

Gruß, ad_hoc
Seriöse Quellen gibt es zuhauf, nur riskiert man "in diesem unserem Lande" der Freiheit/Meinugsfreiheit eine unliebsame Konfrontation mit der Staatsanwaltschaft, sobald man Seiten verlinkt und konkrete Quellenanaben macht, die unseren verzwergten Möchtegern-Metternichen & Vätern der Lüge verhaßt sind. Und Staatsanwälte sind bekanntlich wie früher die Kavallerie: sehr schneidig, sehr dämlich, ungebildet und dabei völlig humorlos. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Daher rate ich dringend davor ab, armen, verblödet-verhärteten Schwachmaten "Beweise" zu liefern. Auch und besonders nicht auf Anfrage ("Maulwürfe"). Laß die Finger davon. Aufklärer lebten schon immer gefährlich (s. Politeia, Höhlengleichnis :breitgrins: ).

Übrigens geht man unter der entsetzlichen, undemokratischen, menschenverachtenden Knute, der brutalen Diktatur :breitgrins: des bösen Väterchens Владимир Владимирович Путин mit abweichenden historischen Einschätzungen freiheitlicher und unverkrampfter um als in der Bundesrepublik & in der übrigen EUdSSR. Aber das ist einfach zu erklären: Die Russen haben den Krieg gewonnen, sie sind kein besetztes Land, und sie sind wirklich souverän. Die Russen müssen nicht kriechen, scharwenzeln und unaufgefordert oberbetroffen reagieren. Многая лета!

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 16:52
von Amanda
Владимир Владимирович Путин
Ehe wieder jemand fragt... das heißt "Wladimir Wladimirowitsch Putin".
Das Letzte kann ich zumindest transkribieren:
Многая лета = Mnogaja leta... heißt "Lang möge leben" - siehe dieser Link:

http://lyricstranslate.com/de/mnogaja-l ... -land.html

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:17
von Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: Übrigens geht man unter der entsetzlichen, undemokratischen, menschenverachtenden Knute, der brutalen Diktatur :breitgrins: des bösen Väterchens Владимир Владимирович Путин mit abweichenden historischen Einschätzungen freiheitlicher und unverkrampfter um als in der Bundesrepublik & in der übrigen EUdSSR.
Vorschlag:
Wandern Sie doch nach Russland aus!

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:19
von Ewald Mrnka
Amanda hat geschrieben:
Владимир Владимирович Путин
Ehe wieder jemand fragt... das heißt "Wladimir Wladimirowitsch Putin".
Das Letzte kann ich zumindest transkribieren:
Многая лета = Mnogaja leta... heißt "Lang möge leben" - siehe dieser Link:

http://lyricstranslate.com/de/mnogaja-l ... -land.html
спасибо :punk:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:21
von Pit
Ewald Mrnka hat geschrieben: спасибо :breitgrins:
ghhdhgrhujdghfh,oder sehen Sie das anders?

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:29
von Amanda
Ewald Mrnka hat geschrieben:спасибо :punk:
пожалуйста, не стоит! :huhu:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:31
von Amanda
Pit hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: спасибо :breitgrins:
ghhdhgrhujdghfh,oder sehen Sie das anders?
Lass mal gut sein, Pit...
er hat sich lediglich bedankt.

spassíba = danke

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:34
von Pit
Übersetzt bitte immer,was ihr auf Russisch schreibt oder eröffnet meinetwegen einen Thread, in dem dann nur (!) auf Russisch debattiert wird,denn so ([Punkt]) empfinde ich es als arrogant allen Teilnehmern gegenüber,die diese Sprache nicht beherrschen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:37
von koukol
Pit hat geschrieben:Übersetzt bitte immer,was ihr auf Russisch schreibt oder eröffnet meinetwegen einen Thread, in dem dann nur (!) auf Russisch debattiert wird,denn so ([Punkt]) empfinde ich es als arrogant allen Teilnehmern gegenüber,die diese Sprache nicht beherrschen.
Warum müssen wir uns nach Dir richten?

DU kannst ja auch selbst die Google-Übersetzungshilfe benutzen.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:39
von Pit
Weil es schlichtweg unhöflich ist.
Guot goahn!

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:41
von Amanda
Leute, wo Pit recht hat, hat er recht... :regel:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:48
von Pit
Danke,mir geht es einfach ums Prinzip.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:49
von Edi
Pit hat geschrieben:Weil es schlichtweg unhöflich ist.
Guot goahn!
Bei nur wenigen Worten kann man auch mal selber nachschlagen. Wenn es aber ganze Sätze sind, dann muß ich dir recht geben. Ich habe das eine Wort, das danke heisst, auch mal schnell übersetzen lassen, das geht schneller als wenn ich hier einen Satz schreibe.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:51
von Thomas_de_Austria
Amanda hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:спасибо :punk:
пожалуйста, не стоит! :huhu:
Bitte, keine Ursache.

Falls jemand fragt ...

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 17:52
von Pit
...

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:15
von Stephanie
Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich es tun sollte...aber irgendwie kann ich einfach nicht anders.
Für alle die Ewald noch nie in freier Wildbahn begegnet sind: Er ist ein ausgesprochen freundlicher, höflicher, umgänglicher und mitfühlender Zeitgenosse. Ich weiß, das Bild, das hier von ihm entsteht, entstehen muss, sieht anders aus.

Man könnte es wie folgt formulieren: Im Forum schleicht sich hauptsächlich Mr. Hyde durch die Stränge, im realen Leben hingegen lebt Dr. Jekyll. Zu weiteren psychologischen Gutachten schweige ich dann doch besser. :doktor:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:18
von lutherbeck
Leider geistern hier der Hauptsache viele kleine Mr. Hyde s durch die Stränge...

:roll:

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:22
von Peti
Ich frag mich:
Was hat ihn so verwundet, dass er sich als Mr. Hyde durch die Stränge schleicht?

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:35
von Stephanie
Maurus hat geschrieben: Der Bedeutungsverlust der USA wird nach meiner Einschätzung so oder so kommen. Sie werden ein Interesse am Status Quo in Europa haben, damit sie ihr Augenmerk auf den Pazifik richten können.
Eine Afrikanische Union gibt es ja, ihr fehlt es bloß an Bedeutung und Durchschlagskraft. Das kann damit zusammenhängen, dass nicht alle Staaten dort diesen Namen verdienen und es sich oft bloß um Kleptokratien handelt. Allerdings ermöglicht diese Situation es China, dort im großen Stil mit Geld einzusteigen. China wiederum hat an Stabilität dann ein Interesse, ansonsten wär das Geld ja futsch. Ergo werden die irgendwelchen Autokraten die Stange halten, die das garantieren. Also das, was im postkolonialen Zeitalter Russen und Amerikaner gemacht haben.
Sorry, hatte bei dem ganzen Geplänkel irgendwie deine Antwort übersehen.
Bedeutungsverlus USA und Status quo in Europa: Mmh...nenn mich Pessimist, aber ich vermute, dass die Amerikaner ein Interesse an einer schwachen, ständig mit sich selbst beschäftigten EU haben, denn dann sind unsere politischen wie wirtschaftlichen Kräfte gebunden und wir können niemandem, konkret USA, in die Quere kommen. Im Augenblick sehe ich freilich auch Schwierigkeiten an einem Zustandekommen einer Partnerschaft mit einer Ostunion, ist ja auch kein Wunder, so wie sich alle Betreffenden aufführen. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass dies eindeutig in unserem Interesse liegen sollte. Was den Bedeutungsverlust der Amis betrifft...ich muss frank und frei gestehen, ich hoffe darauf - auch wenn ich gleichzeitig bange, wer den Platz einnehmen will... - aber ob die Amis bereits so weit sind, sich das einzugestehen? Mir scheint ihre Politik der letzten Jahre nämlich genau auf das Gegenteil zu verweisen: Das lange Ausfechten der verleugneten "Niederlage".

Afrikanische Union: Ja, das stimmt, ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Ich meinte, eine real existierende und funktionierende Union, also nicht nur auf dem Papier und als nettes Treffen unter Ehrenämtern. Ich habe aber bzgl. Afrikas Zukunft so meine erheblichen Zweifel, muss allerdings gleichzeitig gestehen, mich mit diesem Kontinent nicht eingehend befasst zu haben. Das China kräfit investiert, hatte ich auch schon irgendwo gelesen...wenn ich ehrlich bin, bereitet mir das ziemlich Bauchschmerzen.

Kurzum...die Weltpolitik ist ein Chaos und ein Saustall - man kann schon jetzt an den Fingern abzählen, wo die nächsten Probleme lauern... :(

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:37
von Stephanie
Peti hat geschrieben:Ich frag mich:
Was hat ihn so verwundet, dass er sich als Mr. Hyde durch die Stränge schleicht?
Das kann ich nicht beantworten, weil ich es schlichtweg nicht weiß. Und eigentlich habe ich mir ja auch schon ganz schön was herausgenommen, überhaupt sein kleines Geheimnis preis zu geben.
Ich konnte aber einfach meinen Mund nicht halten, ich habe nämlich Ewald auf einem Forumstreffen kennen und schätzen gelernt.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 18:38
von Sascha B.
Stephanie hat geschrieben:Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich es tun sollte...aber irgendwie kann ich einfach nicht anders.
Für alle die Ewald noch nie in freier Wildbahn begegnet sind: Er ist ein ausgesprochen freundlicher, höflicher, umgänglicher und mitfühlender Zeitgenosse. Ich weiß, das Bild, das hier von ihm entsteht, entstehen muss, sieht anders aus.

Man könnte es wie folgt formulieren: Im Forum schleicht sich hauptsächlich Mr. Hyde durch die Stränge, im realen Leben hingegen lebt Dr. Jekyll. Zu weiteren psychologischen Gutachten schweige ich dann doch besser. :doktor:
Dem kann ich nur Zustimmen.

Ich hatte beim Kreuzgangskonzil auch ganz was anderes erwartet und war Überrascht wie man sich täuschen kann.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 20:09
von Stephanie
Laut Zeitungsbericht: Amerikanische Söldner sollen in Ostukraine kämpfen
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 33968.html

:hmm:
Also ich bin dafür, dass wir bei den Zeitungen anfragen, ob nicht besser der User Tritonus für sie schreiben sollte...der hat das nämlich bereits am 23.4. gepostet, mit dem Hinweis, dass die Information eine Woche alt sei...
viewtopic.php?f=6&t=16592&p=719574&hili ... er#p719574

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 20:30
von phylax
Es wird wohl schwieriger, in diesem Strang noch wirklich gesichertes Wissen zu transportieren

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 23:36
von Torsten
dlf hat geschrieben:Rebellion der Leser
Von David Goeßmann

[...]
Eine grundlegende Kursänderung ist in der deutschen Berichterstattung bisher nicht zu erkennen. Putins "Griff nach der Ukraine" ist weiter Subtext vieler Schlagzeilen und Artikel. Kritische Stimmen zum Vorgehen der ukrainischen Übergangsregierung in der Ostukraine, zur eskalierenden Rolle des Westens und zu den ökonomischen und militärischen Interessen von USA und EU bleiben Mangelware. Die "Rebellion unter den Lesern", wie es die "Neue Zürcher Zeitung" nennt, wird in den Kommentarforen wohl weiter anhalten.
Der Deutschlandfunk bekleckert sich auch alles andere als mit Ruhm in der Sache, und wird von seinen Hörern auch schon einige Zuschriften erhalten haben, wenn eine Sabine Adler mal wieder Bericht erstattet. Ich warte nur darauf, dass in D eine Redaktion von Journalisten besetzt wird, die sich weigern, den Kurs mitzufahren. Noch interessanter wüde die Frage, wer denn dann kommt, um sie zum Aufgeben oder Einlenken zu bewegen. Die Besitzer der freien und demokratischen Medien mit der Kündigung in der Hand wahrscheinlich.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Sonntag 11. Mai 2014, 23:40
von Maurus
Stephanie hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Der Bedeutungsverlust der USA wird nach meiner Einschätzung so oder so kommen. Sie werden ein Interesse am Status Quo in Europa haben, damit sie ihr Augenmerk auf den Pazifik richten können.
Eine Afrikanische Union gibt es ja, ihr fehlt es bloß an Bedeutung und Durchschlagskraft. Das kann damit zusammenhängen, dass nicht alle Staaten dort diesen Namen verdienen und es sich oft bloß um Kleptokratien handelt. Allerdings ermöglicht diese Situation es China, dort im großen Stil mit Geld einzusteigen. China wiederum hat an Stabilität dann ein Interesse, ansonsten wär das Geld ja futsch. Ergo werden die irgendwelchen Autokraten die Stange halten, die das garantieren. Also das, was im postkolonialen Zeitalter Russen und Amerikaner gemacht haben.
Sorry, hatte bei dem ganzen Geplänkel irgendwie deine Antwort übersehen.
Bedeutungsverlus USA und Status quo in Europa: Mmh...nenn mich Pessimist, aber ich vermute, dass die Amerikaner ein Interesse an einer schwachen, ständig mit sich selbst beschäftigten EU haben, denn dann sind unsere politischen wie wirtschaftlichen Kräfte gebunden und wir können niemandem, konkret USA, in die Quere kommen.
Will das in Europa denn überhaupt jemand?
Stephanie hat geschrieben:Im Augenblick sehe ich freilich auch Schwierigkeiten an einem Zustandekommen einer Partnerschaft mit einer Ostunion, ist ja auch kein Wunder, so wie sich alle Betreffenden aufführen. Aber ich bin immer noch der Meinung, dass dies eindeutig in unserem Interesse liegen sollte. Was den Bedeutungsverlust der Amis betrifft...ich muss frank und frei gestehen, ich hoffe darauf - auch wenn ich gleichzeitig bange, wer den Platz einnehmen will... - aber ob die Amis bereits so weit sind, sich das einzugestehen? Mir scheint ihre Politik der letzten Jahre nämlich genau auf das Gegenteil zu verweisen: Das lange Ausfechten der verleugneten "Niederlage".
Wenn sie es nicht zu dumm anstellen: China. Vielleicht ein Patt mit Indien. Wenn ihnen die Industrialisierung ihrer Länder vollständig gelingt, dann können 2,3 Mrd Menschen ein BIP generieren, mit dem USA und Europa zusammengenommen nicht annähernd mithalten können. An einer Stärkung Indiens sollte daher schon ein gewisses Interesse bestehen. Es bewahrt vor Übermut, wenn es mehrere Supermächte gibt. Sieht man ja am Beispiel USA.
Stephanie hat geschrieben:Afrikanische Union: Ja, das stimmt, ich habe mich unpräzise ausgedrückt. Ich meinte, eine real existierende und funktionierende Union, also nicht nur auf dem Papier und als nettes Treffen unter Ehrenämtern. Ich habe aber bzgl. Afrikas Zukunft so meine erheblichen Zweifel, muss allerdings gleichzeitig gestehen, mich mit diesem Kontinent nicht eingehend befasst zu haben.
Ein Kenner bin ich auch nicht, aber was man aus der Zeitung immer wieder mitbekommt ist stets die gleiche Leier: Der jeweils an den Fleischtöpfen sitzende Clan saugt den Staat bis auf die Knochen aus. Irgendwann haben die Leute genug und es gibt einen Umsturz. Die neuen Machthaber entfernen sogleich alle korrupten Apparatschiks aus den Ämtern, was der Westen natürlich begrüßt. Nur machen die Neuen das halt nur, um anschließend die eigenen Leute mit Staatsposten zu versorgen und dann ihrerseits die Kassen zu plündern. So geht das immer weiter.
Stephanie hat geschrieben:Kurzum...die Weltpolitik ist ein Chaos und ein Saustall - man kann schon jetzt an den Fingern abzählen, wo die nächsten Probleme lauern... :(
Wie wahr, wie wahr...

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 10:06
von Ewald Mrnka
Stephanie hat geschrieben:
Kurzum...die Weltpolitik ist ein Chaos und ein Saustall - man kann schon jetzt an den Fingern abzählen, wo die nächsten Probleme lauern... :(
Sehe ich genau so:
Vor allem, weil sich Zustände und Entwicklungen durch technische Entwicklungen und Fortschritte in der Wissenschaft immer mehr beschleunigen; für notwendige Entscheidungsprozesse bleibt immer weniger Zeit. Das kann man als traditioneller Christ in der Tat und sehr wohl, gerade im "Westen", :breitgrins: als "Saustall" und Chaos empfinden.

Gleichzeitig macht der Zwang zur schnellen, oft überstürzt scheinenden Operation, alte Institutionen, wie Parlamente und Mehrparteiensysteme zunehmend überflüssig; es zeichnet sich längst ab, daß die gut dotierten abnickend, absegnenden Abstimmungsversammlungen nur noch die ausgeübte Macht kleiner Eliten legitimieren. Solange Brot & Spiele schuldenfinanziert bedient werden, funktioniert das. Eine einst notwendige Form von Machtausübung wird unaufhaltsam und irreversibel korrumpiert. Das politische Bewußtseins vom „notwendig falschen Schein“ gerät zum "objektiv falschen Schein". Die vielen braven Akteure in Parteien, Gewerkschaften, Bürgerinitiativen, Kirchen und anderswo handeln dabei in den allermeisten Fällen subjektiv anständig und wollen alle das "Gute"; das sollte man ihnen jedenfalls unterstellen; doch sie wissen nicht selbst, was sie tun.
Hegels "List der Vernunft" bedient sich der Kollektive und Individuen.

Unter solchen Aspekten beobachte ich die dramatischen Verwerfungen in der Ukraine und anderswo. Wieselworte, wie "Demokratie", "Westliche Werte" "Menschenrechte", sind lediglich politische Kampfbegriffe, verbale Munition in einem großen Kriege, der schon begonnen hat. Das lebensuntüchtige, weitgehend verzichtbare politische Kunstprodukt Ukraine ist nur ein, wenn auch wichtiger, Nebenkriegsschauplatz in einer (gestatte mir den Gemeinplatz) "globalen" Auseinandersetzung.

Die Weltordnung nach 1945 mit ihren verlogenen Intentionen und Illusionen, die man in Jalta, Potsdam und Nürnberg festzurren wollte, war schon immer fragil - jetzt ist sie endgültig tot. Überall in der Welt begreift man das (man spricht es nur nicht laut und im Klartext aus; das gehörte schon seit 1914 zu den anglo-amerikanischen Spielregeln) - nur nicht im naiv-rabiaten Absurdistan. Aber die Deutschen haben schon immer Sonderwege beschreiten müssen & sind hinterher allzuspät aufgewacht. Die Deutschen können gut organisieren und malochen. Für Ihre genuinen Intersessen sind sie auf beiden Augen blind und suchen sich die falschen "Verbündeten". Immer.
Leider.

Die Russen haben uns den Zweiten Weltkrieg längst verziehen - hoffentlich verzeichen sie uns unsere Freunde.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 10:49
von Peti
Ja, das alles kann man so wohl versorgt hier schreiben,
und sich dann in seinem Wohnzimmersessel zurücklehnen.
Es lebt sich leider nicht überall so einfach in Gottes weiter Welt zur Zeit.

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Verfasst: Montag 12. Mai 2014, 13:38
von Ewald Mrnka
Peti hat geschrieben:Ja, das alles kann man so wohl versorgt hier schreiben,
und sich dann in seinem Wohnzimmersessel zurücklehnen.
Es lebt sich leider nicht überall so einfach in Gottes weiter Welt zur Zeit.
Recht hast Du!
Sicherheit und komfortable Distanz sind in der Tat eine feine Sache, ich weiß sie zu schätzen; genieße sie dankbar und bewußt. Ich möchte mit niemandem tauschen und ich danke Gott, daß er mich so gut ausgestattet hat. Klar, ich weiß sehr wohl: vielen Menschen geht es schlechter. Aber daran kann ich in meinem Stand & in meiner Stellung leider nicht viel ändern. Wirklich schade.

Freilich könnte ich in meiner Position ein schlechtes Gewissen herausbilden, allerlei Schuldgefühle pflegen, die Stirn ständig in Dackelfalten legen und überhaupt tüchtig am Elend dieser Welt mitleiden; das mag sogar prickelnd sein und geradezu ein Kick für Leute, die Spaß am Leiden finden - den will ich ihnen nicht nehmen. Da bin ich tolerant, aber das ist überhaupt nicht mein Ding.

Chacun à son goût

PS.
Sobald der Heilige Vater Franz den Apostolischen Palast & die vorzüglich gepflegten und gestalteten Vatikanischen Gärten den armen "Flüchtlingen" von der inzwischen reichlich versifften Insel Lampedusa zur Verfügung gestellt hat, werde ich ernsthaft überlegen, ob ich auch bei mir zu Hause Möbel zusammenrücke (aber nur, wenn meine Frau damit einverstanden ist!). Vielleicht könnten paar gut genährte Eminenzen und Excellenzen in Schland schon mal einen Anfang machen. Könnte mich (und viele andere) richtig beeindrucken.