Freimaurerei

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Pierre hat geschrieben:
Für mich ist eine Glaubensgemeinschaft eine Organisation, die den Menschen aufzeigt, vorgibt.... was und wie und an wen man glauben soll. Das scheint mir nach mehr als 40 Jahren FM zumindest hier nicht der Fall zu sein.

Über die Frage, ob Dogmen nützlich für den Menschen oder nur, oder vor allem für die Kirche (oder andere Organisationen) kann offen bleiben.
Nein, diese Frage ist nicht offen. Sei mal ehrlich, Pierre. Die Freimaurerei bekämpft aktiv jeden Anspruch einer objektiv erkennbaren Wahrheit für alle. "Alle Wege führen in den Himmel" ist das Dogma der FM, der niedrigen Ränge. Weit oben wird es immer luziferianischer.
Die Frage nach der Lehre der FM scheint mir dagegen eigenartig.

Freimaurerei ist keine Religion. In der Regel werden Mitglieder aller Religionen aufgenommen. Die genauen Aufnahmebedingungen hängen allerdings von der jeweiligen Lehrart ab. Hier findet man deutliche Unterschiede. So akzeptieren etwa die skandinavischen Freimaurer der Lehrart Freimaurerorden (FO) nur Christen . Die - zahlenmäßig weit überwiegende - angelsächsische Freimaurerei erwartet mindestens das Bekenntnis zu einem Wesen" und grenzt sich in der Regel vom Naturalismus ab. Dies war jedoch nicht immer so sondern entstammte einer "Orthodoxierungsbewegung" des 19. Jahrhunderts . Die französische Lehrart des Grand Orient de France dagegen nimmt auch Atheisten und Agnostiker auf und toleriert ein Verständnis der Wesenheit" im Sinn eines obersten abstrakten Weltprinzips. In der deutschen Großloge "Große Landesloge (Freimaurerorden)" eine von fünf deutschen Großlogen werden lediglich Männer mit christlichem Bekenntnis aufgenommen. Grundsätzlich kennt die Freimaurerei als Organisation außer zwei christlichen Lehrarten in Deutschland keine Gottesvorstellung sie bedient sich lediglich des Symbols des ABAW (Allmächiger Baumeister aller Welten). Dieses Symbol beinhaltet kein Gottesbild sondern ist ein Symbol das dem persönlichen Glauben eines jeden Bruders vorbehalten bleibt. Die Toleranz gegenüber religiösen Vorstellungen kann dabei so weit gehen dass die Grenzen zum Atheismus für Außenstehende nicht immer erkennbar sind.
Der Vorname des Freimaurers ist Katholik, Protestant, Buddhist, sein Nachname immer "Freimaurer". Der dogmatische Relativismus und Agnostizismus ("es gibt keine Wahrheit") bilden Grundpfeiler der FM.
Pierre
Ich verstehe Deine Argumente. Danke Dir für den Beitrag. Und gesegnetes Ostern für Dich. Der Herr ist auch für Dich auferstanden. Folge Du doch bitte dem Joseph von Arimathea nach. Oder dem Nikodemus.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Athanasius2 hat geschrieben:und somit die gewaltsame Feindschaft der FM zu Katholiken und Christen im allgemeinen, verständlich und in sich gegeben ist.
Damit meine ich also Christen die an der objektiven Wahrheit des Evangeliums (und Lehramtes) glauben und festhalten.

Freimaurer kenne dagegen Situationsethik (das Ziel heiligt jedes Mittel; für sie Dogma) und Relativismus (keine Wahrheit darf das für sich beanspruchen; auch Dogma für FM).

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Athanasius2 hat geschrieben:
Nein, diese Frage ist nicht offen. Sei mal ehrlich, Pierre. Die Freimaurerei bekämpft aktiv jeden Anspruch einer objektiv erkennbaren Wahrheit für alle. "Alle Wege führen in den Himmel" ist das Dogma der FM, der niedrigen Ränge. Weit oben wird es immer luziferianischer.

Der dogmatische Relativismus und Agnostizismus ("es gibt keine Wahrheit") bilden Grundpfeiler der FM.
Hallo Athanasius,

Du sprichst von Wahrheit. Gut, im Christentum musst Du davon ausgehen, dass es eine alleingültige Wahrheit gibt, was ich nicht nur als FM ablehne. Übrigens versuche ich immer offen und ehrlich zu sein, Wahrheiten allerdings kann und will ich nicht verbreiten, einfach weil ich keine absoluten Wahrheiten kenne.

Noch ein Wort zu den Rängen oder besser Grade der FM. Die eigentliche FM findet sich in den 3 ersten Graden, den sog. blauen Logen. Persönlich lehne ich die "oberen", oder wie ich sie nenne die anderen Grade ab, sie haben mit der eigentlichen FM kaum etwas zu tun, dienen in erster Linie der persönlichen Weiterbildung.

Du siehst, nicht nur im Christentum gibt es unterschiedliche Ansichten.

mit lieben Grüßen für ein friedliches Osterfest
Pierre
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Edi
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Beitrag von Edi »

Athanasius2 hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Bild

Hier ist auch ein Selbsterlöser abgebildet. Der hat etwas Ähnlichkeit mit Pierre.
Aber bitte. Unser Pierre wird von mir sehr geschätzt. Auch wenn ich die FM ablehne. Man sollte sich hier respektvoll miteinander unterhalten. Dein Beitrag ist ein Skandal und unchristlich. Auch wenn sie als Reprimande gemeint sein mag.

Man sollte nicht ad-hominem hetzen!
Deine Aussagen kann ich nicht nachvollziehen. Der abgebildete Mann sieht doch gut aus, wie Pierre auch mit seinem Vollbart. Mir gefallen solche Männer mit Vollbart. Leider lehrt er nur allgemeine "Spiritualiät" mit seiner weißen Bruderschaft. Das reicht aber nicht zum Himmel zu gelangen.

Wünsche allen hier ein gesegnetes Osterfest und die Erfahrung der Auferstehungskraft des göttlichen Heilands.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Pierre hat geschrieben:
Hallo Athanasius,

Du sprichst von Wahrheit. Gut, im Christentum musst Du davon ausgehen, dass es eine alleingültige Wahrheit gibt, was ich nicht nur als FM ablehne. Übrigens versuche ich immer offen und ehrlich zu sein, Wahrheiten allerdings kann und will ich nicht verbreiten, einfach weil ich keine absoluten Wahrheiten kenne.
Hallo Pierre,

Danke für Deine ehrliche Antwort. Ich muss aber leider schlussfolgern, dass Du auch kein Jude bist? Wenigstens kein religiöser Jude, denn die Wahrheit hat der Torah ja (auch in meiner Ansicht natürlich) inne. (Und für heutige Juden auch Talmud und Kabbalah - leider.) Mit Wahrheit hängt auch die Identität zusammen.
Noch ein Wort zu den Rängen oder besser Grade der FM. Die eigentliche FM findet sich in den 3 ersten Graden, den sog. blauen Logen. Persönlich lehne ich die "oberen", oder wie ich sie nenne die anderen Grade ab, sie haben mit der eigentlichen FM kaum etwas zu tun, dienen in erster Linie der persönlichen Weiterbildung.

Du siehst, nicht nur im Christentum gibt es unterschiedliche Ansichten.
Ich verstehe. Ist übrigens im ehemals deutschen Elsaßgebiet die Freimaurerei eher regulär agnostisch oder ist sie wie im übrigen Frankreich recht antiklerikal und atheistisch geprägt? Gibt es da Unterschiede wie im Konkordatsrecht? (Ich meine die Imperiale Provinz Elsass-Lothringen.)
mit lieben Grüßen für ein friedliches Osterfest
Pierre
Für Dich auch Gottes Segen zum Osterfest und zur Osterzeit.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Edi hat geschrieben:
Deine Aussagen kann ich nicht nachvollziehen. Der abgebildete Mann sieht doch gut aus, wie Pierre auch mit seinem Vollbart. Mir gefallen solche Männer mit Vollbart. Leider lehrt er nur allgemeine "Spiritualiät" mit seiner weißen Bruderschaft. Das reicht aber nicht zum Himmel zu gelangen.
Wünsche allen hier ein gesegnetes Osterfest und die Erfahrung der Auferstehungskraft des göttlichen Heilands.
Zustimmung. Das reicht in der Tat nicht. Aber bitte Respekt bewahren und nicht Äusserlichkeiten angreifen. Du greifst nicht nur Pierre an, sondern auch meinen Nachbarn, den melkitischen Patriarchen von Antiochien únd den Hl. Nikolaus. Hatten alle graue Vollbärte! Und Dir auch ein gesegnetes Osterfest!

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Edi
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Beitrag von Edi »

Athanasius2 hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Deine Aussagen kann ich nicht nachvollziehen. Der abgebildete Mann sieht doch gut aus, wie Pierre auch mit seinem Vollbart. Mir gefallen solche Männer mit Vollbart. Leider lehrt er nur allgemeine "Spiritualiät" mit seiner weißen Bruderschaft. Das reicht aber nicht zum Himmel zu gelangen.
Wünsche allen hier ein gesegnetes Osterfest und die Erfahrung der Auferstehungskraft des göttlichen Heilands.
Zustimmung. Das reicht in der Tat nicht. Aber bitte Respekt bewahren und nicht Äusserlichkeiten angreifen. Du greifst nicht nur Pierre an, sondern auch meinen Nachbarn, den melkitischen Patriarchen von Antiochien únd den Hl. Nikolaus. Hatten alle graue Vollbärte! Und Dir auch ein gesegnetes Osterfest!
Wie? Ich schrieb doch, dass mir Vollbärte gefallen, was soll dann ein Angriff sein?
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Athanasius2 hat geschrieben: Ich muss aber leider schlussfolgern, dass Du auch kein Jude bist?

Wie könnte ich? 1931 geboren, in Deutschland existiert, nicht gelebt bis nach dem Krieg mit all den Problemen die man kennt, ein Wunder, dass ich überlebte.

Ich verstehe. Ist übrigens im ehemals deutschen Elsaßgebiet die Freimaurerei eher regulär agnostisch oder ist sie wie im übrigen Frankreich recht antiklerikal und atheistisch geprägt? Gibt es da Unterschiede wie im Konkordatsrecht? (Ich meine die Imperiale Provinz Elsass-Lothringen.)

Hierauf antworte ich später.

Pierre

mit lieben Grüßen für ein friedliches Osterfest
Pierre
Für Dich auch Gottes Segen zum Osterfest und zur Osterzeit.[/quote]
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Pierre hat geschrieben:
Athanasius2 hat geschrieben: Ich muss aber leider schlussfolgern, dass Du auch kein Jude bist?

Wie könnte ich? 1931 geboren, in Deutschland existiert, nicht gelebt bis nach dem Krieg mit all den Problemen die man kennt, ein Wunder, dass ich überlebte.

Ich verstehe. Ist übrigens im ehemals deutschen Elsaßgebiet die Freimaurerei eher regulär agnostisch oder ist sie wie im übrigen Frankreich recht antiklerikal und atheistisch geprägt? Gibt es da Unterschiede wie im Konkordatsrecht? (Ich meine die Imperiale Provinz Elsass-Lothringen.)

Hierauf antworte ich später.

Pierre

mit lieben Grüßen für ein friedliches Osterfest
Pierre
Für Dich auch Gottes Segen zum Osterfest und zur Osterzeit.
[/quote]

Zum Thema FM im Elsass. Es gibt keine elsässische FM, hier sind alle franz. Obödienzen vertreten. Diese sind aber im Gegensatz zu Deiner Meinung, sehr unterschiedlich. Der Grand Orient (ca.44.000) ist Atheistisch, während fast alle anderen sich auf die Bibel beziehen. Meine Loge, Grand Loge de France, (28.000) legt meist die Bibel mit dem Johannisev. auf. Die Grand Loge nationale francaise (geschätzt 18.000) ist als Einzige von London als regulär anerkannt.

Das Konkordat hat keinen Einfluss auf die elsässische FM.

Liebe Grüße
Pierre
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Welche Mythen, Legenden und Gerüchte sich um die Freimaurerei ranken, wird nicht nur in der Geschichte (siehe Taxil-Schwindel) immer wieder deutlich. Nehmen wir z.B. das Thema Priesterbruderschaft St. Pius X. Ich besuche dort sehr gerne die Heilige Messe. Im aktuellen "Mitteilungsblatt" der FSSPX wird das Thema Freimaurerei wieder mal aufgegriffen (hatten sie schon lange nicht mehr), in dem der angeblich neu geplante Kirchbau in Fatima als unchristlich und freimaurerisch deklassiert wird. Ich schreibe bewusst "angeblich", weil ich außerhalb des Mitteilungsblattes der FSSPX noch nichts von diesem Kirchbau mitbekommen habe. Seitens der Piusbruderschaft wird immer wieder und sehr gerne das Thema FM angeschnitten und grundsätzlich in einen negativen Kontext gestellt. Gleichzeitig aber stellt der etwas seltsame "Anton-Schmidt-Verlag" fest, daß die FSSPX angeblich Kontakte zu "freimaurerisch-okkulten" Kreisen pflegt. Also, es gibt freimaurerisch und es gibt okkult, aber mit Sicherheit nicht freimaurerisch-okkult. Und ausgerechnet eine Priesterbruderschaft, die stärker als jede andere Organisation gegen die Freimaurerei wettert, soll in Wirklichkeit mit ihr symphatisieren?

Ich sage mal folgendes: Die Tatsache, daß mir die FSSPX dennoch nicht unsymphatisch ist, DAS ist freimaurerisch. Freimaurerei bedeutet Andersdenkende zu respektieren, bedeutet Dogmen-Freiheit im Sinne von "Ich respektiere eine zweite Meinung". Von daher ist es vollkommen unsinnig zu unterstellen, die Freimaurerei bekämpfe irgendwen oder irgendwas. Die Freimaurerei als Ganzes handelt so oder so nicht, da niemand im Namen der gesamten Freimaurerei unterwegs ist, geschweigedenn irgendwelche Glaubens-Wahrheiten im Namen der Freimaurerei vertritt. Die Freimaurerei befasst sich ausschließlich mit dem Diesseits, mit dem, was man auf dieser Welt an sich selbst verändern kann, um die Gesellschaft humaner zu gestalten. Dazu gehört, daß man sich eben nicht um das bemüht, was die Menschen voneinander trennt (wie etwa Religion), sondern um das, was sie verbindet. Für mich als Mensch ist es keine besondere Herausforderung festzustellen, was mich von anderen Menschen unterscheidet. Und es ist auch nicht sonderlich schwierig andere Menschen wegen ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens abzulehnen. Durch Ablehnung erreicht man aber keine friedliche Gesellschaft, kein friedliches Miteinander. Das erreicht man nur durch Akzeptanz und Toleranz. Ein Freimaurer kann durchaus seinen festen Glauben haben, kein Freimaurer ist zum Relativismus verdammt. Ein Freimaurer ist aber gehalten, einen anderen Glauben zu tolerieren, auch wenn er nicht der eigene ist. Der Glaube war oft genug schon Grund für Verfolgung und Krieg. Und eben weil religiöse Überzeugungen Menschen voneinander trennen kann und reichlich Stoff für Streitigkeiten liefern kann, wird das Thema in der Loge gemieden. Das zum Beispiel unterscheidet die Freimaurerei ganz erheblich von Religionsgemeinschaften.

Man sollte als Freimaurer stets bemüht sein, Nächstenliebe zu praktizieren, an der Seite der Schwachen zu sein und sich in Mäßigkeit zu üben. Freimaurer definieren sich nicht über das, was sie voneinander trennt, sondern über das, was sie miteinander verbindet. Das ist kein Relativismus, sondern Vernunft. Es geht um ein friedliches Miteinander und nicht um den Zank über Glaubens-Wahrheiten. Wie ein Freimaurer seine eigene Erlösung definiert, das ist ihm persönlich überlassen und das ist auch nicht unchristlich. Ich kann mich ja auch wunderbar mit meinem Nachbarn verstehen, unabhängig davon, ob oder welchen Glauben er hat. Wenn ich als Katholik mit einem Menschen befreundet bin der Moslem ist, bin ich ja auch nicht automatisch unchristlich.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Da Fátima ja eigentlich eine Reaktion auf die freimaurerisch-republikanische Regierung im Portugal von 1917 war, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass die portugiesische Freimaurerei versuchen muss, Fátima unter ihre Kontrolle zu bekommen. Würde mich nicht wundern, wenn Luciano Guerra, der Leiter des Heiligtums, in einer Loge wäre.

Kirche ist dogmatisch-intolerant, Freimaurerei aber adogmatisch-tolerant. Von daher sind beide Organisationen sicher unvereinbar wie Feuer und Wasser.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Was ist das denn für ein Argument? Da Freimaurerei etwas völlig anderes als Kirche bzw. Religion ist, kann sie auch "adogmatisch" und tolerant sein und trotzdem passen. Dogma heißt Glaubenswahrheit und die wird in der Freimaurerei mit Sicherheit nicht gelehrt. Von daher ist Freimaurerei nicht adogmatisch, sondern Konfessions-übergreifend. Dein Argument unterstellt, ein Mensch könne als Katholik nicht Freimaurer sein, weil in der Freimaurerei Dogmen nicht existieren. Ich ziehe mal einen bewusst blöden Vergleich: Ein Fußballverein hat auch keine Dogmen und trotzdem kann ich Katholik und Fußballer sein. Nur, daß ein Fußballverein herzlich wenig mit einer Loge gemein hat. Wenn sich Menschen unterschiedlicher Religions-Zugehörigkeit gemeinsam um Toleranz und Menschenliebe bemühen, hat das nichts unchristliches.

Was ist Freimaurerei ?
Daheim ist sie Güte,
Im Geschäft ist sie Ehrenhaftigkeit,
In Gesellschaft ist sie Höflichkeit,
In der Arbeit ist sie Anständigkeit,
Für den Unglücklichen ist sie Mitleid,
Gegen das Unrecht ist sie Widerstand,
Für das Schwache ist sie Hilfe,
Dem Gesetz gegenüber ist sie Treue,
Gegen den Unrechttuenden ist sie Vergessen,
Für den Glücklichen ist sie Mitfreude,
Vor Gott ist sie Ehrfurcht und Liebe.

Gruß

Timotheus

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Aua. – Das Blut der Märtyrer redet anderes. Es schreit zum Himmel
und klagt sie an, die Ausgeburt der Hölle.

(Ich glaube dir aber, daß du diesen salbungsvollen Schmus glaubst,
Timotheus. Becher hat auch herrliche Hymnen geschrieben, ebenso
Gerhard Schumann. Jeder Trug findet seine Jünger.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Was ist oder heißt eigentlich „Mahabon“?
Hierauf vermisse ich allerdings noch die authentische Antwort.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Ein Fußballverein hat auch keine Dogmen und trotzdem kann ich Katholik und Fußballer sein.
Doch: Das Dogma eines Sportvereins ist zu Gewinnen. Das der Freimaurerei undogmatisch zu sein. Das Dogma des Christen ist (Streben nach)Heiligkeit.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Lieber Robert,

man könnte - Deinem Geschmack folgend - den wöchentlichen Inhalt des L'Osservatore Romano als salbungsvollen Schmus bezeichnen.

Man kann natürlich wunderbar jemandem vorwerfen, er tue etwas anderes als das, was er wirklich tut. Das behauptet die Piusbruderschaft nahezu täglich von den Freimaurern. Ansonsten darf man getrost feststellen, es erübrigen sich Diskussionen mit Menschen, die den Tatsachen nicht ins Auge sehen wollen und einem Fußballer wiederholt unterstellen, in Wirklichkeit Tennis zu spielen.

Zu Deiner Frage:

1.) der Begriff "Mahabone" stammt aus der Legende des Hiram. Der Anruf "Mahabon, Du lebst im Sohn" bezieht sich auf den im Fleische wohl sterbenden Menschen - "Der Tod ist das Ende des Fleisches, die Seele aber wird ewig bestehen". Bei dem Begriff selbst handelt es sich wohl um eine sprachliche Verquickung aus dem Irischen, Schottischen, Arabischen und Hebräischen.

2.) wie bist Du auf die Frage gekommen?

3.) unter anderem Du legst bez. dieses Themas doch sonst offenbar nur geringen Wert auf authentische Antworten. Wie auch andere hier, meinst Du doch das Wesen der Freimaurerei besser zu kennen, als jeder Logen-Bruder - oder sehe ich das falsch?

Gruß

Timotheus

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Lieber Linus,

gewinnen zu wollen ist ein angestrebtes Ziel und keine Glaubenswahrheit.

Und jetzt mal etwas humoristisch: Wenn Undogmatik ein Dogma ist, kann Freimaurerei ja nicht undogmatisch sein, richtig? :-)

Gruß

Timotheus

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@Esperanto

Wieso trägst Du eigentlich bei Deiner Ablehnung der Freimaurerei den Namen einer von den Freimaurern geförderten Internationalen Sprache?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Timotheus hat geschrieben:Lieber Robert,

man könnte - Deinem Geschmack folgend - den wöchentlichen
Inhalt des L'Osservatore Romano als salbungsvollen Schmus
bezeichnen.
Klar, kannste … Wird sogar nicht selten stimmen. ;D

Zu deinen Fragen:

ad 1) – [Enthält keine Frage.]

ad 2) Ich habe den Begriff in irgendeiner antimaurerischen Schrift
gefunden (weiß im Augenblick nicht mehr, in welcher), die richtige
Urteile und authentisch wirkende Beschreibungen mit nach meinem
Dafürhalten Merkwürdigem und Abstrusen verknüpfte. Ich wollte
darum mal ventilieren, wie ihr hiesigen Maurersleut’ auf einen sol-
chen in den Raum gestellten Begriff reagiert. :)
(Leider ist mir wegen des zeitlichen Verzugs nun nicht mehr präsent,
welche Schrift ich gerade am Wickel hatte, so daß ich nun nicht den
erhofften Nutzen aus der Antwort ziehen kann. Vielleicht fällt’s mir
irgendwann wieder ein.)

ad 3) Ich lege großen Wert auf „authentische“ Antworten, oder
besser: auf Antworten aus der Binnensicht. Ich mache mir aber
selber ein Bild drüber. Unter Umständen lese ich eine solche
„authentische“ Antwort völlig gegen den Strich. Oder auch nicht.
Kommt auf das Urteil im Einzelfall an. Jedenfalls ziehe ich Gewinn
daraus für meine Urteilsbildung. ;)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Der Anruf "Mahabon, Du lebst im Sohn" bezieht sich auf den im Fleische wohl sterbenden Menschen - "Der Tod ist das Ende des Fleisches, die Seele aber wird ewig bestehen".
Ha, hier ist er wieder der widerchristliche Geist.

1. Warum wird hier irgendwer gebetsartig angerufen?
2. Glaubt der Christ an die Auferstehung (und nicht an das ewige Bestehen) des Fleisches. (Credo in Spiritum sanctum[...]carnis resurrectionem,et vitam aeternam. Amen) Vergleiche auch Tertullian: De ressurectione carnis: " Denn niemand lebt so fleischlich als die, welche die Auferstehung des Fleisches leugnen"

Linus
du kennst offenbar Rapid Wien nicht. "Rapid Wien ist eine Religion" ihr Gotteshaus: Sankt Hanappi
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"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

sofaklecks
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Vorhalt

Beitrag von sofaklecks »

@Robert

Könnte es eine Schrift des Herrn Pfarrer Wolfgang Borowsky sein? Auf die bin ich nämlich gestossen, als ich nach gem Begriff gegoogelt habe und deine Inhaltsbeschreibung wäre zutreffend.

Für mich selbst gilt:

Selbst wenn ich mich mit Idealen der Freimaurerei anfreunden könnte, diese seltsamen Rituale, in deren Zusammenhang das Wort Mahabone benutzt wird, sind für mich nicht nachvollziehbar. Und diese Rituale legen den Verdacht pseudoliturgischer Abläufe nahe.

Nun denn, wenn's g'scheit macht!


sofaklecks

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nee, auf Borowsky bin ich bei der Suche selber auch gestoßen,
was aber – das sehe ich wie du – auch nicht befriedigen kann. Es
war noch irgendwas anderes. Na ja, sei’s drum.

Schaut übrigens mal, wer bei der Google-Suche erscheint! :lol:

Google
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Schaut übrigens mal, wer bei der Google-Suche erscheint! :lol:

Google
Warum mein Avatar da erscheint ist mir unerklärlich, warum der von Pierre schon eher....
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Aua. – Das Blut der Märtyrer redet anderes. Es schreit zum Himmel
und klagt sie an, die Ausgeburt der Hölle.

(Ich glaube dir aber, daß du diesen salbungsvollen Schmus glaubst,
Timotheus. Becher hat auch herrliche Hymnen geschrieben, ebenso
Gerhard Schumann. Jeder Trug findet seine Jünger.)
Klingt sehr einseitig, lieber Robert.

Pierre
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Lieber Robert,

es ist völlig in Ordnung, Dir ein eigenes Urteil zu bilden, bzw. Dir ein eigenes Bild zu machen, das ist ja auch gut. Da habe ich Dich wohl etwas missverstanden.

Wenn sich jemand - auch neutral - für Freimaurerei interessiert, wird er leider überflutet mit Texten und Erklärungen jeglicher Couleur. Sicherlich ist die Arkan-Disziplin, die Verschwiegenheit nicht ganz unschuldig daran, daß es diese vielen Meinungen und Interpretationen gibt, denn gerade Verschwiegenheit bietet immer Raum für Spekulationen. Allerdings haben auch die Anfeindungen der Nazis ganz erhelblich dazu beigetragen, daß die Freimaurerei so in Verruf kam. Damals, vor den dunklen Jahren, hatte sie in Deutschland einen ganz anderen Stellenwert als heute. Und die Hetzschriften von Ludendorff hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Aber auch unter Wahrung der Arkandisziplin liegt es ja auch in meinem Interesse ehrliche Auskünfte zu geben. Dazu ist es aber hilfreich, wenn man sich nicht prinzipiell der Erklärungen verschließt, wie es zum Beispiel Linus tut. Wir haben es nun wirklich nicht nötig uns permanent vor irgendwem zu rechtfertigen, aber wir sind dennoch immer aufgeschlossen Dinge zu erklären, die uns betreffen. Dieser Wille schmälert aber mit Unterstellungen wie "Satanisten" oder Anti-Christen. Man kommt nicht weiter, wenn man jemandem so etwas an den Kopf wirft und alles leugnet, was an Erklärungen folgt. Das ist eine bewusste Ignoranz derer, die sehr selbstüberschätzt argumentieren und sich für Allwissend halten. Und wenn sich bereits ein Schüler so engstirnig und ignorant verhält, dann finde ich das eher traurig.

Gruß

Timotheus

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Sofaklecks

Siehste und genau deshalb reden wir auch nicht gerne über Rituale, weil sie niemand wirklich nachvollziehen kann, der den Gesamt-Zusammenhang nicht kennt oder sie selbst erlebt. Du kannst viele Bücher über Sexualität lesen. Wie sie ist, verstehst Du aber auch erst wenn Du sie erlebst.

Nicht jeder ist empfänglich für rituelle Abläufe. Aber deshalb kann amn es akzeptieren, daß es Menschen gibt, die daraus Gewinn ziehen. Letztendlich geht es ja um das, was hinten raus kommt. Und das soll in der Regel ein anständiger und "g'scheiter" Mensch sein und kein Höllenhund oder Anti-Christ.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Timotheus hat geschrieben:Welche Mythen, Legenden und Gerüchte sich um die Freimaurerei ranken, wird nicht nur in der Geschichte (siehe Taxil-Schwindel) immer wieder deutlich. Nehmen wir z.B. das Thema Priesterbruderschaft St. Pius X. Ich besuche dort sehr gerne die Heilige Messe. Im aktuellen "Mitteilungsblatt" der FSSPX wird das Thema Freimaurerei wieder mal aufgegriffen (hatten sie schon lange nicht mehr), in dem der angeblich neu geplante Kirchbau in Fatima als unchristlich und freimaurerisch deklassiert wird. Ich schreibe bewusst "angeblich", weil ich außerhalb des Mitteilungsblattes der FSSPX noch nichts von diesem Kirchbau mitbekommen habe. Seitens der Piusbruderschaft wird immer wieder und sehr gerne das Thema FM angeschnitten und grundsätzlich in einen negativen Kontext gestellt. Gleichzeitig aber stellt der etwas seltsame "Anton-Schmidt-Verlag" fest, daß die FSSPX angeblich Kontakte zu "freimaurerisch-okkulten" Kreisen pflegt. Also, es gibt freimaurerisch und es gibt okkult, aber mit Sicherheit nicht freimaurerisch-okkult. Und ausgerechnet eine Priesterbruderschaft, die stärker als jede andere Organisation gegen die Freimaurerei wettert, soll in Wirklichkeit mit ihr symphatisieren?
Was die Sedisvakantisten des Verlag-Anton-Schmid aus Tirol behaupten, ist uninteressant. Die sehen sogar in den Fünfzackigen Sternen auf einer Marienkasel "Freimaurerische und Satanische Symbolik", obwohl die Sternen weder pentagramm-nach-unten, noch Linien aufzeigten, einfach Sternen waren....

Zweitens muss ich Dir sagen, dass Du als Katholik der in der Freimaurerei bist, von der Hl. Kommunion ausgeschlossen bist und Dich im Stande schwerer Sünde befindest. Das per Erlass von Joseph Kardinal Ratzinger, aus der Kongregation für die Glaubenslehre, 1983. Ich gehe davon aus, dass weil Du das weisst und die Regeln der Katholischen Kirche respektierst, Du keine Hl. Kommunion empfängst. Würdest Du es dennoch tun, zeigst Du grösste Intoleranz und Verachtung der Regeln von Konfessionen. Die FSSPX will und wird nicht bekennenden Freimaurern die Hl. Kommunion spenden, sowie jeder römisch-katholische Pfarrer das nicht machen darf. Oder hälst Du dich im Verborgenen und empfängst trotzdem weiterhin die Hl. Kommunion in Respektlosigkeit gegenüber die Kirche (und vor allem U.H. Jesus Christus).
Ich sage mal folgendes: Die Tatsache, daß mir die FSSPX dennoch nicht unsymphatisch ist, DAS ist freimaurerisch.


Nur für Tridentinische Riten kannst Du auch die gnostische liberal-"katholische" Kirche (LIberal Catholic Church) gehen, welche alle Dogmen und Höllenfeuerräferenzen aus der "alten" Messe gestrichen hat und weiterhin mit Frauenpriestern in römischen Kaseln Zeremonien abhält.
Freimaurerei bedeutet Andersdenkende zu respektieren, bedeutet Dogmen-Freiheit im Sinne von "Ich respektiere eine zweite Meinung". Von daher ist es vollkommen unsinnig zu unterstellen, die Freimaurerei bekämpfe irgendwen oder irgendwas.
Die Geschichte spricht gegen Dich. Mexiko 1917, Frankreich 1789, Spanien 1934.
Menschen wegen ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens abzulehnen. Durch Ablehnung erreicht man aber keine friedliche Gesellschaft, kein friedliches Miteinander. Das erreicht man nur durch Akzeptanz und Toleranz. Ein Freimaurer kann durchaus seinen festen Glauben haben, kein Freimaurer ist zum Relativismus verdammt. Ein Freimaurer ist aber gehalten, einen anderen Glauben zu tolerieren, auch wenn er nicht der eigene ist. Der Glaube war oft genug schon Grund für Verfolgung und Krieg. Und eben weil religiöse Überzeugungen Menschen voneinander trennen kann und reichlich Stoff für Streitigkeiten liefern kann, wird das Thema in der Loge gemieden. Das zum Beispiel unterscheidet die Freimaurerei ganz erheblich von Religionsgemeinschaften.
Blablabla. Wenn man eine andere Religion respektiert, also würdigt, ist man schon Relativist. Wenn man aber andere Meinungen toleriert und sich der menschlichen Würde der Mitmenschen bewusst ist, ist man guter Christ. Die Freimaurerei aber geht nur im Schein von der Würde des Menschen aus. Das beweisen die Guillotinen.
Man sollte als Freimaurer stets bemüht sein, Nächstenliebe zu praktizieren, an der Seite der Schwachen zu sein und sich in Mäßigkeit zu üben. Freimaurer definieren sich nicht über das, was sie voneinander trennt, sondern über das, was sie miteinander verbindet. Das ist kein Relativismus, sondern Vernunft. Es geht um ein friedliches Miteinander und nicht um den Zank über Glaubens-Wahrheiten. Wie ein Freimaurer seine eigene Erlösung definiert, das ist ihm persönlich überlassen und das ist auch nicht unchristlich. Ich kann mich ja auch wunderbar mit meinem Nachbarn verstehen, unabhängig davon, ob oder welchen Glauben er hat. Wenn ich als Katholik mit einem Menschen befreundet bin der Moslem ist, bin ich ja auch nicht automatisch unchristlich.
Klingt alles schön offen. Doch fremd dass obere Grade von den unteren nicht gekannt sind und dass keine Aussenstehende zu den Riten der Freimaurerei eingeladen sind.

Wir können als Katholiken zudem die Erlösung nicht "anderen" überlassen, als gäbe es eine Selbsterlösung (=typisch gnostisch), sondern müssen für Christus einstehen.

Schon der Satz, dass Religionen (z.B. Christentum) zu Zank und Krieg führen, und dass dogmatische Differenzen dafür Grund sind, ist antichristlich. Es macht die Glaubenslehre Jesu Christi für Ausschreitungen dritter verantwortlich. Mich als Katholiken für Verbrechen welche z.B. ein libanesischer maronitischer katholischer Präsident erlaubt, oder was ein Conquistadór in Südamerika anrichtete.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Was ist oder heißt eigentlich „Mahabon“?
Hierauf vermisse ich allerdings noch die authentische Antwort.
Bitte schön, danke sehr....

http://www.masoncode.com/The%20Lost%20M ... 20Word.htm

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Die Kirche ist zudem dogmatisch aber tolerant. Die Freimaurerei adogmatisch, intolerant. Die Kirche hat die Wahrheit, respektiert aber den Menschen in Würde. Die FM verkündet Relativismus, hat aber in Beispielen gezeigt, daß das Leben der anderen Menschen im Endeffekt keine Würde hat wenn es nicht vom persönlichen Pluralismus "geheiligt" und gerechtfertigt ist. Ein bekanntes Opfer stellt z.B. Padre Miguel Pro dar.

Wer bei der FM verkündet, man muss an Christus glauben um gerettet zu werden, wird ausgeschlossen wegen Dogmatismus.

Jeder Katholik ist Dogmatist. Jeder Freimaurer Anti-Dogmatists.

Das lässt sich nur in kranken Kantianischen Gehirnen miteinander versöhnen. Thesis, Antithesis, Synthesis usw.

Nicht aber bei gesunden katholischen Denkenden Menschen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Aber auch unter Wahrung der Arkandisziplin liegt es ja auch in meinem Interesse ehrliche Auskünfte zu geben. Dazu ist es aber hilfreich, wenn man sich nicht prinzipiell der Erklärungen verschließt, wie es zum Beispiel Linus tut.
Ach du Erklärst? Wo denn? Du bestreitest nur. Ein Freimaurer der nur freimaurert( vulgo: herumschwafelnde Fragen in den Raum stellen, die weder ihn noch sonstwen wirklich interessieren) - wie Pierre - braucht nix zu erklären. Aber ein Freimaurer der vorgibt Katholik zu sein, DER hat Erklärungsbedarf.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Siehste und genau deshalb reden wir auch nicht gerne über Rituale, weil sie niemand wirklich nachvollziehen kann, der den Gesamt-Zusammenhang nicht kennt oder sie selbst erlebt. Du kannst viele Bücher über Sexualität lesen. Wie sie ist, verstehst Du aber auch erst wenn Du sie erlebst.
Grottenschlechter vergleich. Selbst der zölibatär lebende hat eine physisch Wahrnehmbare Grundkonstante: den Körper, also hat er auch Sexualität. Lustige Rituale müssen erst geschaffen und mit Sinn belegt werden.
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Beitrag von Timotheus »

1. Ich schätze den Papst wirklich sehr und mag seine Ansichten, dennoch muß ich nicht jede Meinung mit ihm teilen. Wenn Benedikt XVI. als Kardinal diese Feststellung traf, dann m.E. zu Unrecht. Allerdings unterstelle ich ihm keinen bösen Willen, sondern Unwissenheit.

2. Wenn Du meinst, Respekt vor anderen Religionen oder der tolerante Umgang mit ihnen sei Relativismus, dann ist auch genau der Papst Relativist, den Du so gerne zitierst, wenn Dir seine Haltung thematisch gelegen kommt. Er war in einer Synagoge, er war in einer Moschee und das nicht, um dort seine Missachtung zu zeigen.

3. Zitat: "Das lässt sich nur in kranken Kantianischen Gehirnen miteinander versöhnen."

Eine sehr "sachliche" Formulierung, Du Freund und oberster Hüter der Nächstenliebe. Vielleicht entspringt ja Deine Sichtweise eher einem unreifen Geist?

4. Mein Verhalten bez. der hl. Kommunion steht hier nicht zur Debatte.

5. Zitat: "Wenn man aber andere Meinungen toleriert und sich der menschlichen Würde der Mitmenschen bewusst ist, ist man guter Christ."

Ich toleriere Deine Meinung und auch die Meinung Joseph Ratzingers, halte sie aber für falsch. Übrigens toleriert jeder Freimaurer die Meinung seiner Mitmenschen und die Bewahrung der Menschenwürde ist vorderstes Anliegen der Freimaurerei. Was das bedeutet, hast Du selbst geschrieben.

6. Zitat: "Das beweisen die Guillotinen."

Ach ja? Im Namen der Freimaurerei hat es niemals Aufstände oder Kriege gegeben, ganz im Gegenteil. Vielmehr ist u.a. der deutsch-französische Frieden auf die Verhandlungen zweier Freimaurer zurück zu führen - Stresemann und Briand.

Wenn ein Logen-Angehöriger einen Aufstand anzettelt, tut er das nicht im Namen der Freimaurerei. Wenn ein katholischer Priester sich an einem minderjährigen Ministranten vergeht oder einem Protestanten die hl. Kommunion überreicht, tut er das auch nicht im Namen der Kirche, oder? Beide haben ihre Vergehen allein zu verantworten.

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