Re: Lebenserhaltende Maßnahmen?
Verfasst: Dienstag 9. November 2010, 11:14
Nein, der liebe Gott hat auch die Regie über die Maschinen, ne.
Oh, jetzt weiß ich endlich, wer immer heimlich an den Knöpfen gedreht und mir alles verstellt hat...Nassos hat geschrieben:Nein, der liebe Gott hat auch die Regie über die Maschinen, ne.
Ich weiß zwar nicht, wie das mit den Kosten ist, aber das Programm an sich hört sich sehr gut an - das ist viel mehr, als die meisten Menschen auf dieser Welt zu hoffen wagen können.- eine ganzheitliche, liebevolle Pflege und Betreuung
- umfassende Schmerztherapie
- Symptome wie Atemnot, Übelkeit, Erbrechen rechtzeitig erkennen und lindern
- Angehörige in ihrer Verantwortung entlasten und begleiten
Auf Wunsch beziehen wir auch die Seelsorge Ihrer Kirchengemeinde mit ein.
Bei der Kostenerstattung tut sich langsam etwas (http://www.kvwl.de/arzt/recht/kvwl/pall ... /index.htm), wenn es auch ohne Spenden immer noch nur sehr schwer geht. Außerdem "konkurrieren" zunehmend stationäre mit ambulanten Einrichtungen.lutherbeck hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht, wie das mit den Kosten ist, aber das Programm an sich hört sich sehr gut an - das ist viel mehr, als die meisten Menschen auf dieser Welt zu hoffen wagen können.
Liebe Irmgard,Irmgard hat geschrieben:Bei der Kostenerstattung tut sich langsam etwas (http://www.kvwl.de/arzt/recht/kvwl/pall ... /index.htm), wenn es auch ohne Spenden immer noch nur sehr schwer geht. Außerdem "konkurrieren" zunehmend stationäre mit ambulanten Einrichtungen.lutherbeck hat geschrieben:Ich weiß zwar nicht, wie das mit den Kosten ist, aber das Programm an sich hört sich sehr gut an - das ist viel mehr, als die meisten Menschen auf dieser Welt zu hoffen wagen können.
So sehr ich die Einbindung eines Priesters in das Versorgungsteam wünsche, so sehr bin ich aber auch davon überzeugt, dass es nur mit sehr gut ausgebildetem medizinischen und pflegerischem Fachpersonal geht. Dabei ist insbesondere eine gute Schmerztherapie wichtig, ebenso wie psychologische Begleitung. Und das können gar nicht so viele Ärzte. Palliativmedizin schreckt auch viele Mediziner ab, weil sie so gerne heilen wollen, was per definitionem eben dann nicht mehr möglich ist.
Oh, das finde ich wirklich erstaunlich - ist der Begriff doch in den letzten Jahren auch außerhalb der Hospizbewegung publik geworden. Ich selbst werde im nächsten Jahr eine entsprechende Weiterbildung besuchen. Ein Besuch auf diversen Webseiten lohnt als Einstieg in diese äußerst wichtige Lebenswelt - der christliche Glaube ist dort selbstverständlich ebenfalls präsent!Ich hatte - muß ich zugeben - bis dato noch nie was von Palliativmedizin gehört (bzw. ich kann mich nicht daran erinnern)
Nun, der Originaltext wurde im Laufe der Jahrhunderte wohl mehrfach verändert und dem Zeitgeist angepaßt; ich denke, daß das meiste darin auch für christliche Ärzte weiterhin Bedeutung hat - allerdings schwört niemand diesen "Eid" wirklich - er wurde meistens ( oft nur in Teilen ) bei den Promotionsfeiern verlesen, bei mir selbst wurde er aber z. B. gar nicht erwähnt...Nassos hat geschrieben:Was zählt dem Christen eigentlich der hippokratische Eid?
Sorry, leider ist der Edit-Knopf irgendwie weg, ich bekomms's gerade nicht geändert.Nassos hat geschrieben:Sie haben im Zitat den falschen Namen...
Das Angebot gibt es nahezu flächendeckend, zudem soll es gerade weiter ausgebaut werden. Du könntest Dich auf jeden Fall in der Hospizgruppe Deiner Gemeinde ehrenamtlich engagieren; zuerst bekommst Du dort eine etwa halbjährige Schulung als Sterbebegleiter, danach triffst Du Dich regelmäßig mit Deiner Hospizgruppe - und wenn Bedarf ist, begleitet ihr einen Sterbenden und seine Familie!Irmgard hat geschrieben:Sorry, leider ist der Edit-Knopf irgendwie weg, ich bekomms's gerade nicht geändert.Nassos hat geschrieben:Sie haben im Zitat den falschen Namen...
Und zur Palliativmedizin: ich bin sehr dankbar, dass ich einen Familienangehörigen so begleiten konnte. Das müsste es flächendeckend und viel öfter geben.
Gruß
Irmgard
@Nassos, das ist eindeutig zu kurz gegriffen; Palliativmedizin und -pflege ermöglichen oft erst das Sterben im Kreise der Familie! Schmerzen, Übelkeit oder Atemnot ( um nur einige Symptome zu nennen ) sind ohne fachliche Hilfe oft kaum erträglich zu halten......es wäre schön, wenn die Menschen im Kreis ihrer fürsorglichen Lieben sterben könnten, aber es ist auch besser als nichts, dass es die Palliativmedizin gibt?
@Pierre - ich verstehe was Du sagen möchtest, gebe aber zu bedenken, daß sich durch qualifizierte Palliativmedizin und Palliativpflege derartige Fragen meist gar nicht stellen, da die quälenden Symptome im "Endstadium" dadurch soweit gelindert werden können, daß der Zustand nicht mehr als "Qual" zu verstehen ist! Somit wird die letzte Lebensphase zu einem Stück des Weges, zu Tagen des Lebens und bewußtem Abschied in Würde!Wir sollten die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wann es genug ist. Diese Entscheidung Gott oder welchem Übergeordnetem zu überlassen (und den Möglichkeiten der modernen Medizin) führt oft zu jahrelanger Qual und belastet nicht nur den oder die Alten, sondern auch die ganze Familie.
Sicher hast Du recht, aber die Palliativmedizin ist in Europa, Deutschland vielleicht ausgenommen, noch wenig verbreitet.Hier sind es meist die Reha.Kliniken, die , wenn sie Platz haben, so etwas anbieten.lutherbeck hat geschrieben:@Pierre - ich verstehe was Du sagen möchtest, gebe aber zu bedenken, daß sich durch qualifizierte Palliativmedizin und Palliativpflege derartige Fragen meist gar nicht stellen, da die quälenden Symptome im "Endstadium" dadurch soweit gelindert werden können, daß der Zustand nicht mehr als "Qual" zu verstehen ist! Somit wird die letzte Lebensphase zu einem Stück des Weges, zu Tagen des Lebens und bewußtem Abschied in Würde!
Lutherbeck![]()
Das stimmt natürlich. Die Palliativmedizin könnte (wie gesagt, ich bin kein Fachmann) überhaupt eine Fürsorge durch die Familie ermöglichen, weil man "fachgerecht" unterstützt wird.lutherbeck hat geschrieben:@Nassos, das ist eindeutig zu kurz gegriffen; Palliativmedizin und -pflege ermöglichen oft erst das Sterben im Kreise der Familie! Schmerzen, Übelkeit oder Atemnot ( um nur einige Symptome zu nennen ) sind ohne fachliche Hilfe oft kaum erträglich zu halten...
lutherbeck hat geschrieben:@Nassos, das ist eindeutig zu kurz gegriffen; Palliativmedizin und -pflege ermöglichen oft erst das Sterben im Kreise der Familie! Schmerzen, Übelkeit oder Atemnot ( um nur einige Symptome zu nennen ) sind ohne fachliche Hilfe oft kaum erträglich zu halten......es wäre schön, wenn die Menschen im Kreis ihrer fürsorglichen Lieben sterben könnten, aber es ist auch besser als nichts, dass es die Palliativmedizin gibt?
@Pierre - ich verstehe was Du sagen möchtest, gebe aber zu bedenken, daß sich durch qualifizierte Palliativmedizin und Palliativpflege derartige Fragen meist gar nicht stellen, da die quälenden Symptome im "Endstadium" dadurch soweit gelindert werden können, daß der Zustand nicht mehr als "Qual" zu verstehen ist! Somit wird die letzte Lebensphase zu einem Stück des Weges, zu Tagen des Lebens und bewußtem Abschied in Würde!Wir sollten die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, wann es genug ist. Diese Entscheidung Gott oder welchem Übergeordnetem zu überlassen (und den Möglichkeiten der modernen Medizin) führt oft zu jahrelanger Qual und belastet nicht nur den oder die Alten, sondern auch die ganze Familie.
Lutherbeck![]()
Dazu gehört unbedingt eine gut dosierte und flexible (!) Schmerztherapie. Nach meiner Erfahrung kennen sich erst wenige Mediziner wirklich damit aus. Da fehlt noch viel an Aus- und Weiterbildung.lutherbeck hat geschrieben:...weil die Tage des Abschieds als nicht mehr sooo quälend wahrgenommen werden!
Entsorgen ist wohl nicht der richtige Ausdruck.overkott hat geschrieben:Vielleicht solltest du dafür Sorge tragen, dass du und vor allem andere nicht entsorgt werden.
Ich halte das sogar dringend für geboten.
Dann sollte man dafür Sorge tragen, daß Volks- und / oder Betriebswirte nicht an medizinethischen Entscheidungen beteiligt werden!overkott hat geschrieben:Vielleicht solltest du dafür Sorge tragen, dass du und vor allem andere nicht entsorgt werden.
Ich halte das sogar dringend für geboten.
Im Grunde kann nur jeder für sich selbst entscheiden, nach seinem Glauben, seiner eigenen Ethik, seinen Empfindungen und Wünschen. Und so wenig Staat wie möglich.lutherbeck hat geschrieben:Dann sollte man dafür Sorge tragen, daß Volks- und / oder Betriebswirte nicht an medizinethischen Entscheidungen beteiligt werden!overkott hat geschrieben:Vielleicht solltest du dafür Sorge tragen, dass du und vor allem andere nicht entsorgt werden.
Ich halte das sogar dringend für geboten.
Immer langsam - diese Fragen stellen sich i. d. R. immer erst dann, wenn man eben nicht mehr in der Lage ist etwas selbst zu entscheiden oder gar zu tun; oft aber bürdet man mit derartigen Forderungen anderen Menschen ( oft gegen deren besseres Wissen oder Können... )Entscheidungen und Taten auf, die diese oft genug überfordern oder belasten - indem man z. B. von ihnen verlangt med. Hilfe einzuschränken oder gar zu versagen. Hat man aber das Recht andere in eine derartige Bredouille zu bringen?pierre10 hat geschrieben:Im Grunde kann nur jeder für sich selbst entscheiden, nach seinem Glauben, seiner eigenen Ethik, seinen Empfindungen und Wünschen. Und so wenig Staat wie möglich.lutherbeck hat geschrieben:Dann sollte man dafür Sorge tragen, daß Volks- und / oder Betriebswirte nicht an medizinethischen Entscheidungen beteiligt werden!overkott hat geschrieben:Vielleicht solltest du dafür Sorge tragen, dass du und vor allem andere nicht entsorgt werden.
Ich halte das sogar dringend für geboten.
Pierre
Immer langsam - diese Fragen stellen sich i. d. R. immer erst dann, wenn man eben nicht mehr in der Lage ist etwas selbst zu entscheiden oder gar zu tun; oft aber bürdet man mit derartigen Forderungen anderen Menschen ( oft gegen deren besseres Wissen oder Können... )Entscheidungen und Taten auf, die diese oft genug überfordern oder belasten - indem man z. B. von ihnen verlangt med. Hilfe einzuschränken oder gar zu versagen. Hat man aber das Recht andere in eine derartige Bredouille zu bringen?[/quote]lutherbeck hat geschrieben:
Im Grunde kann nur jeder für sich selbst entscheiden, nach seinem Glauben, seiner eigenen Ethik, seinen Empfindungen und Wünschen. Und so wenig Staat wie möglich.
Pierre