http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... twelt.html
M.E. eine sinnvolle Alternative auch für D.

Das bedingungslose Grundeinkommen ist die Vision zur Überwindung der Dreiklassengesellschaft, hin zur humanen Zweiklassengesellschaft, unter Ausblendung des weltweiten Wettbewerbs, den sich Gesellschaften und Staaten und Inselparadiese mit Steuervorteilen und Billiglohn um das Kapital und dessen wohlwollenden Blick liefern ...taddeo hat geschrieben:Das wird schon noch kommen, wartet nur ab ...
Es wäre die Uverteilung von Subventionen zu Gunsten der Bürger. Statt das Geld direkt den Konzernen in den Rachen zu werfen, nimmt es den Weg durche die Taschen der Bürger – ein Gewinn für die Bürger (vorallem die ärmeren), kaum Nachteile für die Industrie.Torsten hat geschrieben:Das bedingungslose Grundeinkommen ist die Vision ...
Davon bin ich freilich ausgegangen, daß das auch kommt. Und bei einem Grundeinkommen kann keiner mehr ne Arbeit ablehnen, weil sie zu schlecht bezahlt sei. Das Grundeinkommen ist nicht abwegig, nur "bedingungslos" wird es auf keinen Fall sein.Gallus hat geschrieben:Und Taddeos Dystopie funktioniert glücklicherweise auch nicht. Wenn jeder das Durchschnittseinkommen kriegt, muß schon hinter jedem, der noch arbeitet, einer mit einer Knarre stehen und ihn dazu zwingen. Freiwillig arbeitet da nämlich keiner mehr.
Gallus hat geschrieben:Wenn jeder das Durchschnittseinkommen kriegt, muß schon hinter jedem, der noch arbeitet, einer mit einer Knarre stehen und ihn dazu zwingen. Freiwillig arbeitet da nämlich keiner mehr.
Ja, klar. Gedichte schreiben, Bilder malen, Psycho-Grütze, Esoterik-Quatsch, Tantra-Massagen... was der postmoderne Mensch so alles zur Selbstverwirklichung macht und "Arbeit" nennt, das täte er auch mit auskömmlichem BGE. Müll abholen, Regionalzüge putzen oder im Regen Post austragen aber eher weniger.Torsten hat geschrieben:Ich denke nicht, dass hinter jedem Menschen einer mit einer Knarre oder einer Peitsche stehen muss, um ihn zur Arbeit anzutreiben. Der Hunger und andere Bedürfnisse sorgen schon dafür, dass der Mensch arbeitet.
Bin da weniger pessimistisch. Solange es noch Wahlen gibt, kann sich keine Regierung so ein Experiment leisten, glaube ich.taddeo hat geschrieben:Das Grundeinkommen ist nicht abwegig, nur "bedingungslos" wird es auf keinen Fall sein.
Gallus, ich meine das wirklich ganz substantiell, im Wissen darum, dass die meiste Arbeit, die auf der Welt geleistet wird, von Frauen ausgeübte Feldarbeit ist.Gallus hat geschrieben:Ja, klar. Gedichte schreiben, Bilder malen, Psycho-Grütze, Esoterik-Quatsch, Tantra-Massagen... was der postmoderne Mensch so alles zur Selbstverwirklichung macht und "Arbeit" nennt, das täte er auch mit auskömmlichem BGE. Müll abholen, Regionalzüge putzen oder im Regen Post austragen aber eher weniger.Torsten hat geschrieben:Ich denke nicht, dass hinter jedem Menschen einer mit einer Knarre oder einer Peitsche stehen muss, um ihn zur Arbeit anzutreiben. Der Hunger und andere Bedürfnisse sorgen schon dafür, dass der Mensch arbeitet.
"Polemikmodus" ein...Gedichte schreiben, Bilder malen, Psycho-Grütze, Esoterik-Quatsch, Tantra-Massagen... was der postmoderne Mensch so alles zur Selbstverwirklichung macht und "Arbeit" nennt...
Ich hab auch schon Ärzte kennenlernen müssen, die Scheiße waren.lutherbeck hat geschrieben:... wäre sicherlich weniger schädlich, als das, was manche Zeitgenossen an ihrem Arbeitsplatz anrichten - Investmentbanker, Versicherungsagenten und sonstige Blutsauger ähnlicher Couleur...
"Polemikmodus" aus
Was ist daran polemisch?lutherbeck hat geschrieben:"Polemikmodus" ein
... wäre sicherlich weniger schädlich, als das, was manche Zeitgenossen an ihrem Arbeitsplatz anrichten - Investmentbanker, Versicherungsagenten und sonstige Blutsauger ähnlicher Couleur...
"Polemikmodus" aus
Nichts ist so bequem wie ein fest gefügtes Vorurteil, nicht so praktisch wie ein guter Sündenbock.Siard hat geschrieben:Was ist daran polemisch?lutherbeck hat geschrieben:"Polemikmodus" ein
... wäre sicherlich weniger schädlich, als das, was manche Zeitgenossen an ihrem Arbeitsplatz anrichten - Investmentbanker, Versicherungsagenten und sonstige Blutsauger ähnlicher Couleur...
"Polemikmodus" aus
Ja, so ist es. Nicht aber, wenn ein Grundeinkommen oder vergleichbare von der Arbeitsleistung unabhängige Unterstützung das unnötig macht.Torsten hat geschrieben:Ich denke nicht, dass hinter jedem Menschen einer mit einer Knarre oder einer Peitsche stehen muss, um ihn zur Arbeit anzutreiben. Der Hunger und andere Bedürfnisse sorgen schon dafür, dass der Mensch arbeitet.
Da lachen ja die Hühner! Die volksschädigende Regierung zwackt den Banken die Kohle ab, um sie dem Torsten zu geben? Wo lebst Du denn? Dein Grundeinkommen wandert gerade zu den bunten Neuankömmlingen aus aller Welt! Nicht "das Kapital" zahlt, sondern die, die gelernt haben zu schaffen und die es auch tun.Torsten hat geschrieben:Das Grundeinkommen nun aber würde aus Tätigkeiten finanziert, die nicht primär dazu dienen, die Grundbedürfnisse des Menschen zu erfüllen, sondern die des Kapitals.
Sempre hat geschrieben:Ja, so ist es. Nicht aber, wenn ein Grundeinkommen oder vergleichbare von der Arbeitsleistung unabhängige Unterstützung das unnötig macht.Torsten hat geschrieben:Ich denke nicht, dass hinter jedem Menschen einer mit einer Knarre oder einer Peitsche stehen muss, um ihn zur Arbeit anzutreiben. Der Hunger und andere Bedürfnisse sorgen schon dafür, dass der Mensch arbeitet.
Für das Kapital arbeiten heißt, nicht primär für die Befriedigung der eigenen Grundbedürfnisse und darüber hinaus zu arbeiten. Ob wohl jeder, der für Lohn oder Gehalt arbeitet, das wahrscheinlich genau so sieht. Bis zu dem Moment, wo er seinen Job verliert. Bei der Arbeit für das Kapital geht es eben nicht darum, dass du zu essen hast, Kleidung und eine Wohnung, sondern um Geldvermehrung, um Profit und Rendite. "Gäbe" es jetzt ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann würde sich die Mehrzahl sicher überlegen, ob sie dafür noch den Buckel krummachen will. Und damit würde einem GE die Grundlage entzogen.Sempre hat geschrieben:Da lachen ja die Hühner! Die volksschädigende Regierung zwackt den Banken die Kohle ab, um sie dem Torsten zu geben? Wo lebst Du denn? Dein Grundeinkommen wandert gerade zu den bunten Neuankömmlingen aus aller Welt! Nicht "das Kapital" zahlt, sondern die, die gelernt haben zu schaffen und die es auch tun.Torsten hat geschrieben:Das Grundeinkommen nun aber würde aus Tätigkeiten finanziert, die nicht primär dazu dienen, die Grundbedürfnisse des Menschen zu erfüllen, sondern die des Kapitals.
Doch, das heißt es, auch wenn der sozialistische Staat, das Geldsystem und weitere vom Staat versorgte Abzocker einen Löwenanteil abschöpfen. Denn den Beweggrund zu arbeiten bestimmt der Arbeitende immer noch selbst, solange sein Oberstübchen noch intakt ist und er alternativ als Asi überleben kann.Torsten hat geschrieben:Für das Kapital arbeiten heißt, nicht primär für die Befriedigung der eigenen Grundbedürfnisse und darüber hinaus zu arbeiten.Sempre hat geschrieben:Da lachen ja die Hühner! Die volksschädigende Regierung zwackt den Banken die Kohle ab, um sie dem Torsten zu geben? Wo lebst Du denn? Dein Grundeinkommen wandert gerade zu den bunten Neuankömmlingen aus aller Welt! Nicht "das Kapital" zahlt, sondern die, die gelernt haben zu schaffen und die es auch tun.Torsten hat geschrieben:Das Grundeinkommen nun aber würde aus Tätigkeiten finanziert, die nicht primär dazu dienen, die Grundbedürfnisse des Menschen zu erfüllen, sondern die des Kapitals.
Oder gegen Honorar. Nein, Torsten, auch wir, die wir schaffen, sehen sehr wohl, wer alles uns abzockt. Aber dennoch schaffen wir primär für uns selbst und für die, die wir am Kacken zu halten haben. Du denkst in sonderbaren Kategorien wie so ein Finanzfuzzi, der neben Staat und all den anderen Abzockern auch noch von meiner Arbeit Leben will.Torsten hat geschrieben:Ob wohl jeder, der für Lohn oder Gehalt arbeitet, das wahrscheinlich genau so sieht.
Wenn einer in D langfristig seinen Job verliert, dann gehört er typischerweise schließlich mit zu der Abzockergruppe, die den Schaffenden ihre Einkommen schmälern. Neben Staat, Finanzsystem, Pflichtversicherungsdienstleistern etc. pp. sind die Asozialen eine weitere Last, die von denen finanziert wird, die Leistung erbringen.Torsten hat geschrieben:Bis zu dem Moment, wo er seinen Job verliert.
S.o.Torsten hat geschrieben:Bei der Arbeit für das Kapital geht es eben nicht darum, dass du zu essen hast, Kleidung und eine Wohnung, sondern um Geldvermehrung, um Profit und Rendite.
Ja, so ist es. Ein BGE bedeutet schlicht und einfach, wie Gallus andeutete, dass ich und jeder sonst jetzt viertklassiger Bluesmusiker, Poetry-Slammer, youtube-Journalist oder was auch immer werden kann, ohne dass ich oder die Meinen verhungern. Das kann nicht lange gut gehen.Torsten hat geschrieben:"Gäbe" es jetzt ein bedingungsloses Grundeinkommen, dann würde sich die Mehrzahl sicher überlegen, ob sie dafür noch den Buckel krummachen will. Und damit würde einem GE die Grundlage entzogen.
Man freue sich, wenn kein Krieg kommt, solange und wo man lebt!Torsten hat geschrieben:Aber das ist im Grunde eine völlig abgehobene und abwegige Diskussion, betrachtet man die Realität in der Welt. Oder auch nur hier, bspw. die Bedingungen die an ALG-II geknüpft sind.
Ich weiß nicht, wo und in welchem Zeitalter Du lebst, aber bei uns hier in Bayern sind das schon seit Januar 2013 450 Euro.overkott hat geschrieben:Dieses liegt bei 399 Euro und damit 1 Euro unter einem 400-Euro-Job. Dieser stellt die Untergrenze für geringfügig versicherungspflichtige Jobs dar.
Seit Neujahr ist der Regelsatz beim ALG 2 auf 404 Euro erhöht worden. Damit entfällt natürlich die Relation zum 400-Euro-Job als bedingungsloses Grundeinkommen. Man kann natürlich fragen: Warum eigentlich einen 400-Euro-Job annehmen, wenn man davon nicht leben kann?taddeo hat geschrieben:Ich weiß nicht, wo und in welchem Zeitalter Du lebst, aber bei uns hier in Bayern sind das schon seit Januar 2013 450 Euro.overkott hat geschrieben:Dieses liegt bei 399 Euro und damit 1 Euro unter einem 400-Euro-Job. Dieser stellt die Untergrenze für geringfügig versicherungspflichtige Jobs dar.
overkott hat geschrieben:Seit Neujahr ist der Regelsatz beim ALG 2 auf 404 Euro erhöht worden. Damit entfällt natürlich die Relation zum 400-Euro-Job als bedingungsloses Grundeinkommen. Man kann natürlich fragen: Warum eigentlich einen 400-Euro-Job annehmen, wenn man davon nicht leben kann?
Wer reinigt zuverlässig die Latrinen, wer entsorgt pünktlich den Müll und wer ist bereit, spät abends oder bei schönem Wetter, Bus und Bahn zu lenken?Wer wird noch arbeiten, wenn das Geld auch so einigermaßen reicht? Gemeint sind nicht nur notorische Faulenzer. Nimmt man der Einfachheit halber 1000 Euro je Erwachsenem und 500 je Kind an, hat eine vierköpfige Familie in Bedingungslosistan jeden Monat 3000 Euro netto auf dem Konto. Und keinen Stress im Büro, keinen Ärger mit dem Chef, keine Sorge um den Ganztagsplatz im Kindergarten mehr, sofern sich Vater und Mutter dafür entscheiden, zu Hause zu bleiben.
Das werden sie nicht tun, sagen die Verfechter des Grundeinkommens, im Gegenteil: Sie werden endlich das machen, was sie am besten können, ihre Berufung finden, sich weiterbilden, glücklicher und produktiver werden. „Ich würde genauso viele Stunden arbeiten wie jetzt. Aber vielleicht würde ich manche Jobs annehmen, die nicht so gut bezahlt sind“, verspricht der IT-Unternehmer Dirk Schumacher, der genauso wie der Hartz-IV-Empfänger Felix Coeln der Kölner Basisgruppe angehört. Wer das Grundeinkommen ablehne, fürchte in Wahrheit nicht die Apathie einer Rentnerrepublik oder den Niedergang der Volkswirtschaft, sondern die Unberechenbarkeit von Menschen, die nicht mehr jeden Tag zur Arbeit gehen. „Das entscheidende Hindernis“, sagt Schumacher, „ist die Furcht vor dem Kontrollverlust.“
Ob Herr Straubhaar, wie in dem oben verlinkten Artikel ausgeführt, bei dem Ergebnis die Abstimmung noch immer "als einen Anfang" sieht, kann man jetzt bezweifeln.Die Schweizer haben die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für jeden Einwohner nach Hochrechnungen mit großer Mehrheit abgelehnt. Bei der weltweit ersten Volksabstimmung zu einem solchen Vorschlag entschieden sich am Sonntag 78 Prozent der Teilnehmer dagegen, 22 Prozent sagten Ja, wie das Institut gfs.bern berechnete.
Die „Initiative Grundeinkommen“ hatte eine Kampagne für die Zahlungen geführt. Gemäß dem Konzept sollte der Staat jedem Erwachsenen 2500 Schweizer Franken (knapp 2260 Euro) pro Monat steuerfrei zahlen, egal ob er die Schweizer Nationalität hat oder eine andere. Einwanderer wären somit auch Empfänger geworden. Pro Kind sollte der Staat 625 Franken (565 Euro) auf das Konto der Eltern überweisen. Das Grundeinkommen sollte mit anderen Zahlungen, etwa der Rente, verrechnet werden.
Die Befürworter müssten doch erst mal nachweisen wie das finanziert werden soll und das können sie nicht. Der frühere DM-Chef Werner hat mal etwas rechnen lassen und kommt dabei auf eine Umsatzsteuererhöhung auf 50 %, aber auch seine Rechnung wird nicht aufgehen.Caviteño hat geschrieben: Wird das Grundeinkommen an jeden (also z.B. auch an Frau Schäffler oder Frau Klatten) ausgezahlt, ist es nicht zu finanzieren.