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Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 08:35
von holzi
Wie viele deutsche Jugendliche schaffen denn B2? Die Basisgrammatik vieler Burschen und Mädels besteht doch nur mehr aus "Alder + Satzaussage + Beleidigung". Und leg denen einen Text mit mehr als fünf Zeilen vor, da kapituliert die Hälfte davor. Unser Schulsystem ist ziemlich mies geworden, weil alles da rein muss, Genderung, Feminismus, LBGT, etc. Für Lesen, Schreiben und Rechnen bleibt da kaum mehr Zeit.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 10:18
von Mauritius
Ziel "erfolgreicher Integrationspolitik" ist die Vernichtung der Deutschen Sprache,
weil Trägermedium "rechten Gedankenguts"! :breitgrins:

Jugendliche die fürs Nichtstun Taschengeld und eine warme Bude erhalten, lassen
sich nicht in den Arbeitsmarkt integrieren. Der Grenznutzen einer Tätigkeit im Niedriglohnsektor
ist minimal. Stütze bleibt die bessere Alternative und wer etwas kreativ ist, kann sich locker
etwas schwarz hinzuverdienen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 10:50
von RomanesEuntDomus
holzi hat geschrieben:Wie viele deutsche Jugendliche schaffen denn B2? Die Basisgrammatik vieler Burschen und Mädels besteht doch nur mehr aus "Alder + Satzaussage + Beleidigung". Und leg denen einen Text mit mehr als fünf Zeilen vor, da kapituliert die Hälfte davor. Unser Schulsystem ist ziemlich mies geworden, weil alles da rein muss, Genderung, Feminismus, LBGT, etc. Für Lesen, Schreiben und Rechnen bleibt da kaum mehr Zeit.
Und das betrifft nicht nur die heutigen Jugendlichen. Es hat schon seinen Grund, daß BILD (mit einem Wortschatz von weniger als fünfhundert Wörtern und Sätzen auf Deppenniveau) hier über viele Jahrzehnte mit Abstand die meistgelesene Zeitung war.

In einem in sich etwas widersprüchlichen Artikel in der FAZ hieß es vor ein paar Monaten:

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 9647.html
Mehr als 2 Millionen Bürger in Deutschland könnten diesen Text nicht verstehen – Kinder und Jugendliche nicht eingerechnet. Seine Sätze sind zu lang, er enthält zu viele Fremdwörter, für manchen Leser ist die Schrift zu klein und das Aussehen des Texts zu unübersichtlich. Glaubt man einer Studie der Uni Hamburg, können 4 Prozent der Deutschen im arbeitsfähigen Alter nicht richtig lesen und schreiben.
Was in Deutschland noch dazukommt, was ich selbst schon oft beobachtet habe und was deutsche Muttersprachler meist unterschätzen: Auch ein Ausländer, der schon in seinem Heimatland (Hoch-)Deutsch auf B1- oder B2-Niveau gelernt hat und der hier gelernt hat, Deutsch etwa auf C1-Niveau zu sprechen, scheitert in der Kommunikation mit vielen Deutschen (die ihrerseits manchmal keinen einzigen vollständigen hochdeutschen Satz hinkriegen) erstaunlich oft aufgrund der regionalen Eigenarten und Dialekte. In Bayern spätestens bei dem Schild mit der Aufschrift "Haxn abkratzn", in Sachsen oft schon am Boonhöf, ei verbibbsch.

Bild

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 11:14
von Tinius
In öffentlichen Verkehrsmitteln erlebt man die Kommunikation zwischen Fucking Bitches und "Ey....krass, Alder" täglich.
Stilblüten wie: "Anal is ächt schei...." und "Ey.....ich fi.....dich gleich in Bus" führten letzlich dazu, dass meine Frau und ich vom Vierersitz im Bus aufstanden und zu den zwei Jugendlichen sagten: "Dafür braucht ihr sicher mehr Platz, oder?"

http://www.sat1.de/tv/knallerfrauen/vid ... s-rap-clip

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 12:01
von Caviteño
holzi hat geschrieben:Wie viele deutsche Jugendliche schaffen denn B2? Die Basisgrammatik vieler Burschen und Mädels besteht doch nur mehr aus "Alder + Satzaussage + Beleidigung". Und leg denen einen Text mit mehr als fünf Zeilen vor, da kapituliert die Hälfte davor. Unser Schulsystem ist ziemlich mies geworden, weil alles da rein muss, Genderung, Feminismus, LBGT, etc. Für Lesen, Schreiben und Rechnen bleibt da kaum mehr Zeit.
Das mag ja sein. Auch mir hat ein Schreinermeister schon vor zwanzig Jahren erzählt, daß er am liebsten Lehrlinge mit Abitur nimmt, evtl. auch mit guter Mittlerer Reife. Hauptschüler werden überhaupt nicht mehr genommen. Inzwischen müssen computergesteuerte Maschinen bedient werden können - da sind schon ein paar mehr Kenntnisse notwendig, als nur einen Hobel zu führen.
In dem verlinkten Artikel werden die mangelnden Deutsch- und Mathekenntnisse doch nur als ein Punkt beschrieben, warum die Bemühungen um Ausbildung der "Flüchtlinge" in den meisten Fällen verlorene Liebesmüh sind. Viel wichtiger und entscheidender ist doch etwas anderes:
Die Jugendlichen sollen in den Praktika zwei Tage à acht Stunden die Woche arbeiten. Aber viele schaffen das nicht. „Die wissen gar nicht, wie Arbeit läuft“, sagt Langenegger. Sie nennt das eine „Konfrontation mit der Arbeitswelt“. Es gebe Jugendliche, wird in Rosenheim berichtet, die in ihrer Heimat mal zwei Wochen einem Friseur zugeschaut hatten und danach als Friseur arbeiteten. In Deutschland wollen sie das nun auch. Aber sie verstehen nicht, warum ihre Ausbildung erst einmal darin besteht, nur Haare zu waschen – und warum sie so wenig verdienen.
Erzähl doch mal jemandem im nichteuropäischen Ausland, das man in D. zunächst 2 - 3 Jahre lernen muß, bevor man Fleischfachverkäuferin, Frisör oder Maurer ist. Die reden Dich danach doch mit "Herr Grimm" an....

Wer aus Ländern kommt, bei denen man mit Zuschauen (oder learning by doing) sich praktisch innerhalb kurzer Zeit selbst zum Frisör, Elektriker oder Sanitärfachmann ausbilden kann, dem fehlt jedes Verständnis für eine dreijährige (strenge) Lehre mit Schulbesuch und geringer Ausbildungsvergütung. Deutsche Handwerker (im Ruhestand), von denen es hier auf den PH nicht wenige gibt, stufen die hiesigen "Facharbeiter" allenfalls als Hilfskräfte ein.

Es sind gewachsene Ausbildungsstrukturen in den Ländern und wer glaubt, jeder der hierhin kommt, wartet nur darauf, eine Ausbildung nach deutschem Standard zu durchlaufen und für diese Chance dankbar zu sein, der irrt. Ich warne auch davor, die Schwierigkeiten nur auf die Sprachprobleme zu reduzieren. Die weitaus größeren Schwierigkeiten dürften wahrscheinlich in der unterschiedlichen Arbeitskultur liegen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 12:42
von ar26
@ Caviteño
Deine Analyse ist richtig, Deine Schlussfolgerung teile ich nicht. Zwar ist, was Du beschreibst, absolut richtig. Langfristig wird das aber durch ein Absenken der Standards sowie Sozial-, Bildungs- und irgendwas-Stipendien "gekittet". Ohnehin sind viele Standards in Deutschland aus Sicht des befreundeten Auslands zu hoch und für das Fördern "benachteiligter Minderheiten" mit Geld gibt es genug Vorbilder, nicht zuletzt in den Vereinigten Staaten.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 13:59
von Caviteño
@ar26
Mit dem Absenken der Standards ist das immer so eine Sache.

Natürlich kann man vielleicht bei den Handwerksberufen das eine oder andere wegfallen lassen. Andererseits wird inzwischen viel technisches know-how gefordert und weniger handwerkliche Fähigkeiten. Maschinen ersetzen - soweit das möglich ist - Menschen. Um die Maschinen bedienen zu können, reichen die Grundfertigkeiten häufig nicht mehr aus.
Ich habe vor kurzem einen Artikel gelesen, in dem beschrieben wurde, das heute ein Autolackierer auch bei einem geringen Lohn nicht mehr mit der Maschine konkurrieren kann. Nicht, weil die Maschine länger arbeitet, sondern weil - richtig eingestellt - die Materialersparnis immer höher als evtl. Lohnkosten ist. Nun kann man die Roboter vielleicht noch so programmieren, daß jeder einfach denkende Arbeiter sie bedienen kann. Die Zukunft der Wirtschaft in einem Land wie D. liegt aber nicht im Lackieren der Autos durch Roboter sondern in der Entwicklung dieser Maschinen. Einen Porsche zu fahren, das kann man relativ schnell lernen. So ein Auto zu bauen, ist eine ganz andere Herausforderung.

D. hat keine Bodenschätze. Was exportiert wird, muß besser sein als das, was sonst auf dem Weltmarkt angeboten wird. Das geht nur durch Qualität und technische Spitzenleistungen - s. Schweiz.
Wenn Du Standards absenkst - von mir aus auf das Niveau des befreundeten Auslands - womit soll unser Land sich dann noch abheben gegenüber der Konkurrenz? Natürlich kann man die Fleischtheke bei REWE auch mit Hilfskräften besetzen - nur besteht dann die Gefahr, daß die Kunden sofort zu den abgepackten Waren greifen, denn Sonderwünsche können nicht mehr erfüllt werden und Beratung entfällt. Die Arbeitsplätze der neu eingesetzten Ungelernten werden abgebaut. Die Arbeitsplätze für die Fachkräfte fallen entweder weg (s. REWE) oder werden mangels Arbeitskräfteangebot in andere Länder verlagert, die über eine ähnliche Ausbildungsstruktur verfügen bzw. die bereit sind, höhere Standards einzuführen.

Auch in der Industrie gibt es tlw. den Trend, von der Massenproduktion wegzukommen. Bei einer Betriebsbesichtigung von Vaillant (die stellen ua Wärmepumpen her) erzählte man uns, daß die Fehlerquote bei Fließbandarbeit relativ hoch war und man nun zur Einzelfertigung durch Facharbeiter übergegangen sei. So etwas erfordert natürlich eine ganz andere Ausbildung als die Tätigkeit am Fließband, zumal die einzelnen Arbeitsschritte im Computer dokumentiert werden mußten. Es rechnet sich nicht nur wegen der geringeren Fehlerquote, auch der Krankenstand ist signifikant gesunken.

Ich bin mir daher nicht sicher, ob die Absenkung der Qualifikation wirklich von der "Wirtschaft" gefordert und hingenommen wird. Im einzelnen Bereichen mag das für eine Übergangszeit (bis der Arbeiter durch eine Maschine ersetzt werden kann) der Fall sein. Massenware kann in fast allen Ländern der Welt preiswerter hergestellt werden als in D.. Insofern würde ich eine Absenkung der beruflichen Standards - so sie denn erfolgen sollte - sehr, sehr kritsch sehen. Ein Vorteil für den Wirtschaftsstandort wäre das nicht.

Was das Fördern mit Stipendien usw. betrifft: Sofern dafür Geld da ist, geht so etwas. Allerdings könnte das auch ziemlich witzlos sein, wenn die Betroffenen nicht bereit sind, dieses "Fördern und Fordern" zu akzeptieren. Die Gründe wurden in dem verlinkten Artikel ja auch angesprochen:
Aber sie verstehen nicht, warum ihre Ausbildung erst einmal darin besteht, nur Haare zu waschen – und warum sie so wenig verdienen. Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt und viel Geld gezahlt, um nach Deutschland zu gelangen. Nun sind sie am Ziel und müssen rasch Erfolgsberichte nach Hause schicken – und Geld. Gelingt das nicht, ist das eine große Enttäuschung. Ein Vakuum tut sich auf. „Die schmeißen den Bettel hin, sobald sie sehen, dass sie keine Perspektive haben, schnell Geld zu verdienen“, sagt Fischer.
Das ist doch alles nachvollziehbar. Wer nach D. kommt oder geschickt wird, weil er seine Familie unterstützen soll, hat weder die Zeit noch das Interesse eine langjährige Berufsausbildung oder gar ein mehrjähriges Studium zu machen. Er will schnell Geld verdienen und es der Familie schicken. Das wurde ihm von den Schleppern vorgegaukelt und von ihm geglaubt. Um nicht als "Versager" zu gelten, sucht man Arbeit und/oder Geld - zu jedem Preis.

Ohne fundierte Berufsausbildung bleiben für diese Personengruppe aber nur Hilfstätigkeiten als Ungelernte - und da gibt es auch genügend "Bewerber" in der deutschen Gesellschaft. Findet er keine Tätigkeit, besteht die Gefahr, sich das Geld durch nicht sozialadäquate Maßnahmen zu beschaffen - das dürfte jedem klar sein.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 18:29
von Mauritius
Den Spruch "Handwerk hat goldenen Boden" gibt es im islamischen Kulturkreis nicht.
Viele Tätigkeiten im Handwerk entsprechen nicht dem sozialen Status der jungen Prinzen
aus dem Morgenland oder dem Selbstverständnis ihrer Kaste.

Einen Monatslohn ihres Herkunftslandes bekommt man hier auch mit Hilfe der Stütze!
Manchmal ist es sogar ein ganzer Jahreslohn, je nach Herkunft!

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 19:28
von umusungu
Mauritius hat geschrieben:Ziel "erfolgreicher Integrationspolitik" ist die Vernichtung der Deutschen Sprache,
weil Trägermedium "rechten Gedankenguts"!
gute Analyse .................

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 19:33
von Yeti
umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Ziel "erfolgreicher Integrationspolitik" ist die Vernichtung der Deutschen Sprache,
weil Trägermedium "rechten Gedankenguts"!
gute Analyse .................
Es sind zumindest mehr Worte, als Sie uns meist zu überlassen pflegen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 19:51
von umusungu
Yeti hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Ziel "erfolgreicher Integrationspolitik" ist die Vernichtung der Deutschen Sprache,
weil Trägermedium "rechten Gedankenguts"!
gute Analyse .................
Es sind zumindest mehr Worte, als Sie uns meist zu überlassen pflegen.
zu einer solch hanebüchenden Aussage kann nicht mehr gesagt werden.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 19:59
von Yeti
umusungu hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Ziel "erfolgreicher Integrationspolitik" ist die Vernichtung der Deutschen Sprache,
weil Trägermedium "rechten Gedankenguts"!
gute Analyse .................
Es sind zumindest mehr Worte, als Sie uns meist zu überlassen pflegen.
zu einer solch hanebüchenden Aussage kann nicht mehr gesagt werden.
Warum tun Sie's dann trotzdem?

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 20:07
von Mauritius
Bundesrepublik-Politikersprech für das Wort DEUTSCHE!

1. "Nichtmigranten",
2. "Menschen in diesem Land",
3. "Bevölkerung",
4. "Leute die schon länger hier wohnen",
5. "Steuerzahler".

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 21:18
von umusungu
Mauritius hat geschrieben:Bundesrepublik-Politikersprech für das Wort DEUTSCHE!

1. "Nichtmigranten",
2. "Menschen in diesem Land",
3. "Bevölkerung",
4. "Leute die schon länger hier wohnen",
5. "Steuerzahler".
ich füge hinzu:
6. "Deppen"

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 21:31
von Torsten
https://www.youtube.com/watch?v=wKwKZYvr-Mg

:D (Als Ghetto-Bewohner darf ich lachen)

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 22:37
von ziphen
umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Bundesrepublik-Politikersprech für das Wort DEUTSCHE!

1. "Nichtmigranten",
2. "Menschen in diesem Land",
3. "Bevölkerung",
4. "Leute die schon länger hier wohnen",
5. "Steuerzahler".
ich füge hinzu:
6. "Deppen"
Nein, das Wort benutzen Politiker nicht. Was nichts daran ändert, dass sich mancher Michel gelegentlich als ein solcher fühlt.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 22:47
von Theresita
Also ich höre immer von den Flüchtlingen, daß sie studieren möchten.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 22:48
von Edi
ziphen hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Mauritius hat geschrieben:Bundesrepublik-Politikersprech für das Wort DEUTSCHE!

1. "Nichtmigranten",
2. "Menschen in diesem Land",
3. "Bevölkerung",
4. "Leute die schon länger hier wohnen",
5. "Steuerzahler".
ich füge hinzu:
6. "Deppen"
Nein, das Wort benutzen Politiker nicht. Was nichts daran ändert, dass sich mancher Michel gelegentlich als ein solcher fühlt.
Öffentlich benutzen sie das Wort sicherlich nicht, aber intern sieht das sicher manchmal anders aus. Es sind ja schon Dinge bekannt geworden.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 28. Februar 2016, 23:02
von Yeti
Theresita hat geschrieben:Also ich höre immer von den Flüchtlingen, daß sie studieren möchten.
Schade, wir brauchen aber Handwerker und Facharbeitskräfte. Unser eigenes akademisches Proletariat merkt leider erst nach sechs Semestern, dass das doch nicht so ihr Ding ist, weil ihre Eltern ihnen jahrelang eingeredet haben, wie hochbegabt sie doch sind und sie "Hochbegabung" automatisch mit "Schreibtischjob" identifizieren, obwohl ein fähiger Handwerksmeister locker das Dreifache eines Chefarztes verdienen kann.
Torsten hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=wKwKZYvr-Mg

:D (Als Ghetto-Bewohner darf ich lachen)
Das gibt's häufiger als man denkt, bis hin zum Stimmzettel: Jeder kann machen, was er will, bis er nach Hause zu mir kommt.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 02:37
von Caviteño
Theresita hat geschrieben:Also ich höre immer von den Flüchtlingen, daß sie studieren möchten.
Glaubst Du denn, das sie die Voraussetzungen und Schwierigkeiten eines Studiums erahnen können?

In ihrem gestrigen Interview hat Frau Merkel sich auf die "europäische Idee" (was immer das sein mag) berufen und europäische Lösungen angemahnt. Sie scheint noch immer nicht registriert zu haben, das sie allein auf weiter Flur steht.
selbständig handeln und für sich "schöne Bilder" einfordern, aber wenn es ans Aufräumen und Zahlen geht, sich auf die Nachbarn und Partner verlassen zu wollen - das wird nicht funktionieren. Die Chuzpe von Frau Merkel in dieser Hinsicht ist genauso bemerkenswert wie ihre Lernresistenz oder ihr Altersstarrsinn.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 11:36
von Caviteño
NRW - Wo jeder dritte Nordafrikaner ein Krimineller ist
Jäger setzt sich also unter Zeitdruck, um die Gefahr durch algerische und marokkanische Straftäter zu bannen. Welches Ausmaß die angenommen hat, legte er ebenfalls detailliert dar. Demnach lebten 2015 in NRW 5210 Algerier, von denen 38,6 Prozent Straftaten begingen, und 36.118 Marokkaner, von denen 33,6 Prozent straffällig wurden. Bei den Algeriern waren es 13.231 Straftaten, bei den Marokkanern 14.733. Meist begingen sie Eigentumsdelikte oder Körperverletzungen – überwiegend wurden diese Straftaten von jungen Männern in Großstädten wie Köln, Düsseldorf und Dortmund verübt. In keinem anderen Bundesland waren Angehörige dieser beiden Bevölkerungsgruppen ähnlich oft kriminell. Was natürlich auch daran liegt, dass NRW von allen Ländern die meisten Marokkaner (84 Prozent) und Algerier (44,7 Prozent) aufnimmt.
Nun gab es auch schon früher überdurchschnittlich kriminelle Bevölkerungsgruppen mit Zuwanderungsgeschichte. Das betraf in den 90er-Jahren vor allem Türkeistämmige und Russlanddeutsche im Land. Auch damals rekrutierten sich die Straftäter in den meisten Fällen aus der Spezies der jungen Männer – genau wie heute bei Marokkanern und Algeriern. Der große Unterschied zur heutigen Lage: Die Gesamtgruppe aller Türkeistämmigen oder Russlanddeutschen war dennoch nicht oder kaum überproportional oft kriminell – weil die erwachsenen und weiblichen Angehörigen beider Zuwanderergruppen so selten straffällig wurden. Sie machten die erhöhte Delinquenz der jungen Männer statistisch gesehen also wieder wett.
Das ist bei Marokkanern und Algeriern nun anders. Die jungen Männer in diesen Gruppen sind so zahlreich und so häufig kriminell, dass die friedlichen Mehrheiten der Marokkaner und Algerier im Land dies nicht mehr ausgleichen können. Bislang war es leicht, ausländerfeindliche Parolen von angeblich überproportional oft kriminellen Zuwanderern zu widerlegen. Man musste nur auf die Fakten verweisen. Diesesmal verhält es sich anders. Dabei hat Jäger in seiner Statistik schon recht wohlwollend rechnen lassen. So wurden keine Straftaten mitgezählt, die gegen das Ausländerrecht verstießen. Auch wurden die Mehrfachtäter herausgerechnet. Und die Taten aus der Silvesternacht wurden ebenfalls nicht berücksichtigt.
Plötzlich wird der Innenminister aktiv. Es sollen keine neuen "Flüchtlinge" aus diesen Ländern mehr nach NRW kommen, die Asylanträge sollen schneller bearbeitet und die Personen schneller abgeschoben werden. Dafür sollen auch Algerien und Marokko zu sicheren Drittstaaten mutieren. Hat sich die Situation dort grundlegend geändert oder warum geschah das nicht schon vor einigen Jahren?

Muß es erst zu Ereignissen wie in Köln kommen oder zu Umfrageergebnissen, die der AfD ein zweistelliges Ergebnis und den dritten Platz prognostizieren, während die SPD auf den zweiten Platz fällt? Jetzt können auch Daten zur Kriminalität mit Zuwandererbezug nicht nur erhoben, sondern auch veröffentlicht werden.
Es geht - wenn man will und eine andere Partei einen Teil der sicher geglaubten Plätze im Parlament besetzen könnte. :)

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 11:55
von Theresita
Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen ,die sich zur Zeit in Griechenland stauen ? Irgendwann wird man ja die Grenze öffnen müssen und dann kommen sie ja doch alle.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 12:08
von ar26
Theresita hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen ,die sich zur Zeit in Griechenland stauen ? Irgendwann wird man ja die Grenze öffnen müssen und dann kommen sie ja doch alle.
Ich gehe davon aus, daß Merkel auch hier ein freundliches Gesicht machen wird, allerdings erst nach den nächsten Landtagswahlen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 12:28
von Caviteño
Welche Antwort willst Du denn?

Merkel glaubt, daß sie das Problem wie folgt lösen kann:
1. Rücknahmeabkommen mit der Türkei und
2. Verteilung auf die EU-Länder

über die Aufteilung beider Kontingente kann man verhandeln
Ob eine solche Lösung realistisch ist, mußt Du selbst enscheiden.

Falls Merkel erfolglos bleibt (wovon ich ausgehe), wird man GR mit seinen Problemen (zunächst) allein lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Balkanstaaten die "Flüchtlinge" durchwinken. Diese Länder unterliegen nicht dem Diktat aus Brüssel, können selbst über ihre Grenzsicherung entscheiden und werden kein Interesse haben, möglicherweise in die Situation wie GR zu gelangen, wenn D. die Grenze schließt und sie dann auf den "Flüchtlingen" sitzen bleiben. In vielen Ländern ist Merkel nicht beliebt und man wird es sich nicht nehmen lassen, sie für ihre Alleingänge "abzustrafen".
Sollte Merkel erneut alle einladen, kann das natürlich anders aussehen.

Eines sollte jedem klar sein: Im Augenblick haben die geschlossenen Grenzen einen Abschreckungseffekt. Jeder "Flüchtling" in der Türkei wird sich überlegen, ob er sein Geld bezahlt, um evtl. in GR zu stranden. Man ist auf dem Sprung, wartet aber die weitere Entwicklung ab.
Werden die Grenzen wieder geöffnet, machen sich erneut zehn- oder hunderttausende auf den Weg. Es werden mehr sein als beim letzten Mal, weil man fürchtet, es sei die letzte Chance.

Wahrscheinlich wird die EU sich bereit erklären, GR finanziell unter die Arme zu greifen und die Sparauflagen lockern oder aussetzen. Die Bereitschaft vieler EU(ro)länder, GR zu helfen hat sich in den letzten Jahren mit all den Haken und Finessen i.S. "Eurorettung", die von der gr. Regierung angewendet wurden, nicht gerade erhöht.
Eine geschlossene Grenze in Richtung GR, die den Weiterzug nach Nordeuropa verhindert - ich glaube mit einer solchen Lösung können sich mehr EU-Länder anfreunden als mit einer Verteilung immer weiter ansteigender Flüchtlinge.

@ar26:
Meinst Du, Merkel macht den gleichen Fehler zweimal? Das kann natürlich sein, aber sie dürfte wohl inzwischen kapiert haben, das sie in Europa allein ist und der Rückhalt in der Bevölkerung und in ihrer Partei bröckelt.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 15:57
von ar26
@ Caviteño

Ich kenne Frau Merkel nicht und kann daher letztlich nicht einschätzen, wie sie wirklich tickt. Meiner Einschätzung nach war ihre Machtbasis nie wirklich ihre Partei, sondern - und hier hat sie die bundesdeutsche Gesellschaft soziologisch präzise eingeschätzt - die fragmentierte politische Landschaft der Bundesrepublik. Ihre Machtergreifung hat Merkel vor allem der Linkspartei, aber auch den Grünen zu verdanken, die die SPD hinter die Union zogen, ohne daß deren Wahlergebnisse 2005 und 2009 herausragend gewesen wären. Zwar bedeutet dies, daß Rot-Rot-Grün lange eine gesellschaftliche und parlamentarische Mehrheit hatte, zugleich konnte Merkel den Umstand, daß eine solche Koalition gegen die außenpolitischen Grundkoordinaten der Bundesrepublik verstoßen würde, geschickt ausnutzen, um mit wechselnden Mehrheiten an der Macht zu bleiben. Man erinnere sich, wie Jürgen Trittin in der Elefantenrunde nach der Wahl 2013 die Idee von RRG mit dem Verweis hierauf geschickt abgebügelt hatte.

Zwar musste Merkel als Preis und gewissermaßen auch als Verschleierung dieses Umstandes die Politik der Union in vielen innenpolitischen Fragen "anpassen". Dies war meines Erachtens für sie kein persönliches Problem, wenn man ihren familiären und damit weltanschaulichen Hintergrund berücksichtigt. Ihr Elternhaus war die ostdeutsche Variante des links-protestantischen Pfarrhauses, das ab 1980 stramm grün gewählt hätte, stünde es in der alten Bundesrepublik. Genau diese Notwendigkeiten mündeten in Merkels Entscheidungen in der gegenwärtigen Krise. Dies ist zwar für Teile der CDU und für die CSU eine Nervenprobe, aber die sind ein Kanzlerwahlverein und kein Kanzlerabwahlverein. Das unterscheidet sie von der SPD Helmut Schmidts und selbst deren Regierung wurde durch die FDP gestürzt.

Was sollte also passieren, wenn Merkel nach den Landtagswahlen erklärt, aus humanitären Gründen nochmal mehrere 10000 Flüchtlinge nach Deutschland zu bringen? Würden die SPD oder Teile der Union die Koalition verlassen? Selbst wenn die Grünen in Ba-Wü die CDU überholen, solange die AfD dort nicht 20% oder mehr holt und danach sieht es nicht aus, passiert nicht vielmehr als vielleicht etwas anstrengender politischer Alltag. Du siehst ja selbst hier im Forum, wie es vielen bürgerlichen Wählern, die Merkels Politik zwar kritisieren, schwer fällt, keine der Merkel-Parteien zu wählen. Stattdessen empfiehlt man in Ba-Wü die Wahl Kretschmanns als Form des Protestes, obwohl gerade der hinter Merkel steht, wie eine Wand.

Soweit ich das sehe, hat die italienische DC mehr als 20 Jahre diesen Merkelschen Stil durchgezogen, bevor es zum Knall kam, warum soll sie es nicht solange schaffen?

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 16:22
von marcus-cgn
ar26 hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen ,die sich zur Zeit in Griechenland stauen ? Irgendwann wird man ja die Grenze öffnen müssen und dann kommen sie ja doch alle.
Ich gehe davon aus, daß Merkel auch hier ein freundliches Gesicht machen wird, allerdings erst nach den nächsten Landtagswahlen.
Caviteño hat geschrieben:
@ar26:
Meinst Du, Merkel macht den gleichen Fehler zweimal? Das kann natürlich sein, aber sie dürfte wohl inzwischen kapiert haben, das sie in Europa allein ist und der Rückhalt in der Bevölkerung und in ihrer Partei bröckelt.
Hört man sich so um machen sich die Wenigsten Illusionen, dass die Flüchtlinge aus Griechenland gleichmäßig auf Europa verteilt oder in die Türkei bzw. in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden. Man kann sich darauf einstellen, dass sie mit der Begründung, es seien jetzt wegen der außergewöhnlichen Umstände noch einmal ganz viele auf einmal, nach Deutschland geholt werden, quasi als Preis dafür, dass ab jetzt alles ganz anders wird. Die Aufnahme der "griechischen Flüchtlinge" (mit symbolischer Beteiligung durch einige Gutwillige, etwa Frankreich) wird wahrscheinlich in den Deal mit der Türkei einfließen. Ich bin nur gespannt, ob wir das am 7. März erfahren oder ob Merkel einen Weg findet die Entscheidung bis nach dem 13. März zu strecken.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 17:39
von umusungu
Theresita hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen ,die sich zur Zeit in Griechenland stauen ? Irgendwann wird man ja die Grenze öffnen müssen und dann kommen sie ja doch alle.
Diese Frage sollten sich alle stellen, die meinen, in der Schließung der Grenzen eine Lösung ihrer Probleme zu sehen.........
Griechenland ist das erste Land der EG, das diese Flüchtlinge betreten - also ist Griechenland für die Asylverfahren zuständing - streng nach Schengen II.......

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 18:41
von Tinius
Realistisch ist es so, dass der Strom über die Ägäis versiegen wird, wenn man nicht über Griechenland weiterreisen kann.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 20:16
von Torsten
Zum Herzen der sie hier empfangenden Finsternis, bitte weiter nach Westen über den großen Teich, oder beten sie gen Mekka, und recken sie ihren Hintern dabei richtig in die Höhe.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Montag 29. Februar 2016, 21:50
von umusungu
Tinius hat geschrieben:Realistisch ist es so, dass der Strom über die Ägäis versiegen wird, wenn man nicht über Griechenland weiterreisen kann.
Berlin und die Bundesrepublik hatten auch aufgeatmet, als endlich am 13. August 1961 der Flüchtlingsstrom aus der DDR und Ostberlin versiegte ......

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 02:50
von Caviteño
umusungu hat geschrieben:
Theresita hat geschrieben:Was passiert eigentlich mit den Flüchtlingen ,die sich zur Zeit in Griechenland stauen ? Irgendwann wird man ja die Grenze öffnen müssen und dann kommen sie ja doch alle.
Diese Frage sollten sich alle stellen, die meinen, in der Schließung der Grenzen eine Lösung ihrer Probleme zu sehen.........
Griechenland ist das erste Land der EG, das diese Flüchtlinge betreten - also ist Griechenland für die Asylverfahren zuständing - streng nach Schengen II.......
Richtig, umsunugu, richtig! Allerdings wirfst Du wieder etwas durcheinander. Die Asylfragen sind in den Dublin-Abkommen geregelt; Schengen betrifft die freie Reise innerhalb des Schengengebietes. Mach Dich mal kundig. :ja:

Die Asylverfahren müssen nach gegenwärtiger Rechtslage - die allerdings von Frau Merkel ausgehebelt wurde - in GR, von GR und nach gr. Recht durchgeführt werden. Ebenso wäre GR für die Abschiebung zuständig. :ja:

Es macht unter dieser Voraussetzung also Sinn, wenn andere Länder - alles im übrigen Nicht-Schengen-Staaten - ihre Grenze schließen, sei es "weich", d.h. nur die Grenzkontrollen verstärken oder "hart", also durch Absperrmaßnahmen. Das wäre zwar Aufgabe von GR, aber dazu ist man offensichtlich nicht in der Lage.
Das Grenzen gesichert werden können, wissen wir - entgegen den Äußerungen des Merkel-Lagers - schon aus der "Vor-Schengen-Zeit" und erneut seit den Vorgängen in Mazedonien gestern.
Jede Grenzöffnung, jede nach außen signalisierte unterschiedslose Aufnahmebereitschaft führt zu einer Sogwirkung. Grenzöffnungen sind keine Lösung - im Gegenteil, sie verstärken das Problem. Die Lösung kann nur in einer konsequenten Anwendung der Dublin-Abkommens bestehen, wobei natürlich die EU GR entsprechende Unterstützung (vor allem: Rücknahmeabkommen mit den Herkunftsländern) gewähren muß. Wenn die "Flüchtlinge" sehen, das GR "Endstation" ihres Traumes nach Europa ist und in einer Repatriierung mündet, wird sich das schnell herumsprechen und der Druck wird nachlassen. Die wenigsten "Flüchtlinge" haben wohl die Mittel, eine Reise von Afghanistan oder Eritrea nach Europa mehrfach durchzuführen.

@ar26
Du hast in vielen Punkten recht.
Ich bin allerdings ziemlich sicher, das im Falle einer deutlichen Wahlniederlage (also z.B. 2. Platz in B.-W.) verbunden mit einem starken Abschneiden der AfD, der Unmut in der Fraktion zunehmen wird. Wichtig ist, das Merkel nicht die Möglichkeit hat, das Wahlergebnis als Zustimmung für ihre Politik zu verkaufen. Nur unter diesem Gesichtspunkt macht die Wahl Kretschmanns anstatt der CDU für Wähler, die sonst keine Alternative sehen, Sinn. Daran ändert auch nichts, das Kretschmann in der Flüchtlingsfrage hinter Merkel steht. Kann die CDU nicht erneut den Ministerpräsidenten in einem ihrer Stammländer stellen, geht das zu Lasten der Kanzlerin.
ME dürfte auch die Bereitschaft anderer EU-Staaten, Merkel durch einen Kompromiß entgegenzukommen, im Falle einer deutlichen Wahlniederlage geringer werden. Sie sehen dann, das Merkel wankt, ihr die Unterstützung in der eigenen Bevölkerung fehlt und werden hoffen, demnächst mit einem anderen Kanzler das Thema in ihrem Sinne lösen zu können. Warum sollten sie jetzt Kompromisse eingehen, wenn die Möglichkeit besteht, das in wenigen Wochen/Monaten die starrsinnige deutsche Verhandlungsführerin durch einen geschmeidigeren neuen Kanzler ersetzt wird? Viele ihrer "Partner" können Merkel aus innenpolitischen Gründen nicht entgegenkommen - oder warum haben sich die Regierungen in Schweden und Österreich schweren Herzens zu Grenzschließungen entschlossen?

Ob Merkel es bei einer deutlichen Abstrafung ihrer Politik bei den Landtagswahlen noch wagt, im Alleingang nochmals mehrere Zehntausend sog. "Flüchtlinge" nach D. zu holen und sie in das deutsche Sozialsystem einzuloggen..... :achselzuck: Merkel kann doch nicht damit rechnen, daß die Stimmung wieder Richtung September 2015 kippt und Willkommenskultur zelebriert wird. Die Helfer werden müde, es macht sich Ernüchterung breit. Gleichzeitig können die Folgen der Politik nicht wie bei der Eurorettung in irgendwelchen Nebenhaushalten usw. versteckt werden. Man sieht sie täglich auf der Straße, in den Zeitungen, Kriminalität und Bettelei steigen, die Stimmung wird aggresiv und die Spaltung der Gesellschaft vertieft sich. Die Mandatsträger vor Ort sind mit den Problemen überfordert und dann kommen nochmals einige zehn- oder hunderttausend neue Fälle... :panisch:

Ob Merkel das Risiko eingeht, um ein freundliches Gesicht zu machen? :/ :hmm:
Aber Du hast Recht: Ideologen - und dazu gehören vor allem Gutmenschen - handeln nicht rational.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Dienstag 1. März 2016, 13:13
von Caviteño
Zur gestrigen Show der Kanzlerin - Kisslers Konter - Die Volkspredigerin