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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 12:02
von lutherbeck
Ein Satz hat mir darin am besten gefallen:
...Alles, was im Zweifel nicht in ihr Weltbild zu passen scheint, ist im Bedarfsfalle populistisch, radikal oder extrem...
Nun, genau das ist doch der heutige gesellschaftliche Stil von gaaanz links über die angebliche Mitte bis nach gaaanz rechts.

Vorurteilsfrei anhören, abwägen, ggf. widerlegen - Fehlanzeige!

:kotz:

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 12:40
von taddeo

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 12:57
von lutherbeck
Tja - wenn die Nerven schon mal blankliegen...

:D

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 14:24
von Gallus
Die Masche ist ja ziemlich durchsichtig: Auf in die Opferrolle! Frau Bednarz hat nun eine ganze Reihe vollkommen unpolemische und sachliche Repliken auf ihren Text bekommen, die Reaktion auf jeden noch so nüchternen Widerspruch ist aber: "Ich werde gemobbt!", "Unfassbarer Stil!" usw.

Dann gibt's ein Großdutzend Twitter-Wasserträger inklusive Herrn Püttmann, die ihr das gerne bestätigen. Und schon steht man als das arme, verfolgte Opfer eines bösen, katholischen Hetzmobs da. Obwohl man eigentlich nur keinen Sinn für Selbstreflexion und den unaufgeregten Umgang mit Kritik hat.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 14:27
von Hubertus

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 14:27
von Hubertus
Gallus hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Stellungnahme aus Stuttgart zur AfD:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell/b ... index.html

Der Stadtdekan hat mich überzeigt.
Ich würde das ja verstehen und gut finden, wenn man ähnlich deutliche Worte mal gegenüber Parteien finden würde, die Abtreibung befürworten, den Ehebegriff aushöhlen usw. Wenn das also ein Teil eines umfassenden, gesellschaftspolitischen Engagements der Kirche wäre. Aber da kommt nie etwas. Und daher kann ich solche Interventionen einstweilen nur für billigen Kirchenpopulismus halten. Schade.
:klatsch:

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 16:04
von Fragesteller
Sempre hat geschrieben:
kopp-verlag.de hat geschrieben:Vor genau neun Monaten hat das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium die deutsche Bevölkerung darauf vorbereitet, dass Mindestlohnkontrolleure nun mit Pistolen und Maschinenpistolen im Inland in den Einsatz ziehen und durchaus auch schießen dürfen.
[...]
Inzwischen ist aus der Ankündigung Realität geworden. Und viele Firmenchefs ärgern sich darüber, dass sie wie Schwerstkriminelle behandelt werden und man ihnen im Auftrag der Bundesregierung Maschinenpistolen auf die Brust hält.
[...]
Dabei ist das erst der Anfang: Schließlich sollen im nächsten Schritt nach Überlegungen der Bundesregierung auch die Betriebsprüfer der Finanzämter mit Schusswaffen ausgerüstet werden, diese bei Prüfungen von Steuerpflichtigen mitführen und im Notfall auch einsetzen dürfen.
[...]
»Hände hoch oder wir schießen!« – das ist inzwischen das Motto der Bundesregierung gegenüber den eigenen Bürgern. Vor diesem Hintergrund ist es für normal denkende Menschen kaum noch zu erklären, dass Politiker der Regierungsparteien sich entsetzt über die AfD und den möglichen Schusswaffeneinsatz an der Grenze äußern.

Gegenüber den eigenen Bürgern sind sie schließlich nicht so zurückhaltend.
[...]
Ich verstehe nicht, wie ein analytisch scharfer Kopf wie Du auf so einen Unfug hereinfallen kann. "Im Notfall" schießen dürfen diese Kontrolleure, genau. Zur Selbstverteidigung. Diese Möglichkeit haben Grenzbeamte selbstverständlich auch, die will ihnen keiner nehmen, und sie ist auf einer völlig anderen Ebene angesiedelt als die Vorschläge der AfD. Natürlich ist es sinnvoll, diese Möglichkeit auch "Mindestlohnkontrolleuren" einzuräumen, die im staatlichen Auftrag anderen gute Geschäfte vermiesen und sich damit unbeliebt machen. Du sprichst doch auch nicht davon, dass man "dir die Pistole an die Brust hält" oder dich "wie einen Schwerstkriminellen behandelt", nur weil der Verkehrspolizist, der deinen Führerschein kontrolliert, vorsichtshalber eine Knarre am Gürtel hat.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 20:12
von Yeti
Gallus hat geschrieben:Die Masche ist ja ziemlich durchsichtig: Auf in die Opferrolle! Frau Bednarz hat nun eine ganze Reihe vollkommen unpolemische und sachliche Repliken auf ihren Text bekommen, die Reaktion auf jeden noch so nüchternen Widerspruch ist aber: "Ich werde gemobbt!", "Unfassbarer Stil!" usw.

Dann gibt's ein Großdutzend Twitter-Wasserträger inklusive Herrn Püttmann, die ihr das gerne bestätigen. Und schon steht man als das arme, verfolgte Opfer eines bösen, katholischen Hetzmobs da. Obwohl man eigentlich nur keinen Sinn für Selbstreflexion und den unaufgeregten Umgang mit Kritik hat.
Wer austeilt, muss auch einstecken können. Diese zweiteilige und chronologisch geordnete Foto-Short-Story beweist, dass sie das auf jeden Fall kann. Und ja, das ist dieselbe Person. Wenn auch sichtbar nicht dieselbe Persönlichkeit.

Vorher (2012):
Bild
Nachher (2015):
Bild

Sie musste wohl viel "einstecken". Ob sie bestechlich geworden ist?
Bild
Alles deutet auf ein Stoffwechselproblem hin: Die Schadstoffe werden auf verbalem Wege durch den Mund ausgeschieden. Für die Umwelt kann das eine Belastung sein.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 22:52
von Sempre
Fragesteller hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
kopp-verlag.de hat geschrieben:Vor genau neun Monaten hat das SPD-geführte Bundesarbeitsministerium die deutsche Bevölkerung darauf vorbereitet, dass Mindestlohnkontrolleure nun mit Pistolen und Maschinenpistolen im Inland in den Einsatz ziehen und durchaus auch schießen dürfen.
[...]
Inzwischen ist aus der Ankündigung Realität geworden. Und viele Firmenchefs ärgern sich darüber, dass sie wie Schwerstkriminelle behandelt werden und man ihnen im Auftrag der Bundesregierung Maschinenpistolen auf die Brust hält.
[...]
Dabei ist das erst der Anfang: Schließlich sollen im nächsten Schritt nach Überlegungen der Bundesregierung auch die Betriebsprüfer der Finanzämter mit Schusswaffen ausgerüstet werden, diese bei Prüfungen von Steuerpflichtigen mitführen und im Notfall auch einsetzen dürfen.
[...]
»Hände hoch oder wir schießen!« – das ist inzwischen das Motto der Bundesregierung gegenüber den eigenen Bürgern. Vor diesem Hintergrund ist es für normal denkende Menschen kaum noch zu erklären, dass Politiker der Regierungsparteien sich entsetzt über die AfD und den möglichen Schusswaffeneinsatz an der Grenze äußern.

Gegenüber den eigenen Bürgern sind sie schließlich nicht so zurückhaltend.
[...]
Ich verstehe nicht, wie ein analytisch scharfer Kopf wie Du auf so einen Unfug hereinfallen kann. "Im Notfall" schießen dürfen diese Kontrolleure, genau. Zur Selbstverteidigung. Diese Möglichkeit haben Grenzbeamte selbstverständlich auch, die will ihnen keiner nehmen, und sie ist auf einer völlig anderen Ebene angesiedelt als die Vorschläge der AfD. Natürlich ist es sinnvoll, diese Möglichkeit auch "Mindestlohnkontrolleuren" einzuräumen, die im staatlichen Auftrag anderen gute Geschäfte vermiesen und sich damit unbeliebt machen. Du sprichst doch auch nicht davon, dass man "dir die Pistole an die Brust hält" oder dich "wie einen Schwerstkriminellen behandelt", nur weil der Verkehrspolizist, der deinen Führerschein kontrolliert, vorsichtshalber eine Knarre am Gürtel hat.
Woher hast Du die Info, dass die Bewaffnung, um die es geht, lediglich zur Selbstverteidigung der Beamten sei, und nicht etwa auch zur Verhinderung von Straftaten sowie der Flucht von Straftätern?

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 23:39
von Caviteño
Sempre hat geschrieben: Woher hast Du die Info, dass die Bewaffnung, um die es geht, lediglich zur Selbstverteidigung der Beamten sei, und nicht etwa auch zur Verhinderung von Straftaten sowie der Flucht von Straftätern?
Die Kontrolle des Mindestlohn unterliegt der "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" bei der Zollverwaltung.

http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Arbeit ... _node.html

Damit gelten die Vorschriften des Gesetzes zur Ausübung des unmittelbaren Zwangs bei der Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte des Bundes.

http://www.gesetze-im-internet.de/uzwg/ ... 5961.html

Das erlaubt natürlich einen Schußwaffeneinsatz nicht nur zur Selbstverteidigung. Hier gibt § 1 nähere Auskunft.
Vielleicht sollte man sich einmal mit dem Gedanken anfreunden, daß die AfD keine neuen Gesetze fordert sondern nur einen Abbau des vorhandenen Vollzugsdefizits.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Donnerstag 4. Februar 2016, 23:52
von Sempre
Danke, Caviteño!

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 00:37
von Fragesteller
Danke. Da die Unterbezahlung eine "Ordnungswidrigkeit" und kein "Verbrechen" darstellt, dürfte §10 nicht gestatten, auf unbewaffnete Täter zu schießen. Unsicher bin ich mir hier lediglich im Falle des Haftbefehls, aber selbst wenn solche in dem Fall ausgestellt werden, dürften mit der Vollstreckung nicht diese Fahnder betraut sein.

Meine Quelle war ursprünglich diese hier: http://m.manager-magazin.de/politik/deu ... edFrom=www, auf die sich auch die Kopp'schen Einlassungen stützen.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 00:42
von Fragesteller
Und was das "Vollzugsdefizit" im Grenzschutz angeht, hat maliems oben verlinkt, wie die Rechtsprechung seit den 90ern die schon dem Wortlaut nach nicht den Forderungen der AfD entsprechende "kann"-Bestimmung im Gesetz auslegt.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 01:23
von Sempre
Fragesteller hat geschrieben:Danke. Da die Unterbezahlung eine "Ordnungswidrigkeit" und kein "Verbrechen" darstellt, dürfte §10 nicht gestatten, auf unbewaffnete Täter zu schießen. Unsicher bin ich mir hier lediglich im Falle des Haftbefehls, aber selbst wenn solche in dem Fall ausgestellt werden, dürften mit der Vollstreckung nicht diese Fahnder betraut sein.

Meine Quelle war ursprünglich diese hier: http://m.manager-magazin.de/politik/deu ... edFrom=www, auf die sich auch die Kopp'schen Einlassungen stützen.
Weiter oben hatte schon der Teilnehmer umusungu unscharf den Begriff "Verbrechen" benutzt. Es geht um Straftaten, um Zuwiderhandlungen gegen das Strafrecht. Das Vorenthalten von Arbeitsentgelt ist eine Straftat nach §266a StGB (Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe). Damit ist Dein Einwand nichtig.

Fragesteller hat geschrieben:Und was das "Vollzugsdefizit" im Grenzschutz angeht, hat maliems oben verlinkt, wie die Rechtsprechung seit den 90ern die schon dem Wortlaut nach nicht den Forderungen der AfD entsprechende "kann"-Bestimmung im Gesetz auslegt.
Die Forderungen von AfD Mitgliedern bestehen soweit mir bekannt darin, dass geltende Gesetze anzuwenden sind. Von welchen Forderungen sprichst Du?

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 01:36
von Fragesteller
Weiß nicht, ob dieser Paragraph hier einschlägig ist; hier ist mehrfach klar von bußgeldbewehrter Ordnungswidrikeit die Rede: http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Arbeit ... _node.html Der Gesetzestext verwendet selbstverständlich nicht den unscharfen Verbrechensbegriff von Hw. Umusungu, sondern unterscheidet klar zwischen solchen Straftaten, die den Eindruck eines "Verbrechens" erwecken, und bloßen "Vergehen". Allein die Verfolgung oder Verhinderung ersterer berechtigt bei unbewaffneten Tätern zum Gebrauch der Schusswaffe.

Die AfD stellt nicht nur die allgemeine Forderung nach Umsetzung der Gesetze auf, sondern hat sehr konkrete Vorstellungen, wie diese Umsetzung aussehen soll. Diese entsprechen im vorliegenden Fall weder dem Wortlaut, noch der in der Rechtsprechung üblichen Auslegung.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 02:11
von Sempre
Fragesteller hat geschrieben:Weiß nicht, ob dieser Paragraph hier einschlägig ist; hier ist mehrfach klar von bußgeldbewehrter Ordnungswidrikeit die Rede: http://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Arbeit ... _node.html
recht-finanzen.de hat geschrieben:Das Oberlandesgericht Naumburg hat entschieden, dass die Nichteinhaltung des Mindestlohngesetzes eine Straftat darstellt. Beschluss vom 1.12.2010, Az. 2 Ss 141/10.
Fragesteller hat geschrieben:Die AfD stellt nicht nur die allgemeine Forderung nach Umsetzung der Gesetze auf, sondern hat sehr konkrete Vorstellungen, wie diese Umsetzung aussehen soll. Diese entsprechen im vorliegenden Fall weder dem Wortlaut, noch der in der Rechtsprechung üblichen Auslegung.
Kannst Du Zitate bringen oder wirfst Du einfach nur Dreck in Nachahmung der einschlägigen Lügenpresse?

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 02:34
von Fragesteller
"Straftat" ist nicht notwendigerweise "Verbrechen". In diesem Fall ist das Mindestmaß einer einjährigen Haftstrafe nicht überschritten worden, sodass es sich um ein "Vergehen" handeln dürfte, das nicht zum Schießen berechtigt. Juristen mögen mich korrigieren.

Zur Inkongruenz von Rechtslage und AfD-Forderungen hat maliems oben zwei Artikel verlinkt, die der "Lügenpresse" entstammen, aber m. E. recht plausibel argumentieren - auch wenn man die originalen Äußerungen der Damen im Kontext danebenlegt.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 04:36
von Caviteño
Fragesteller hat geschrieben:"Straftat" ist nicht notwendigerweise "Verbrechen". In diesem Fall ist das Mindestmaß einer einjährigen Haftstrafe nicht überschritten worden, sodass es sich um ein "Vergehen" handeln dürfte, das nicht zum Schießen berechtigt. Juristen mögen mich korrigieren.
Das ist richtig.
ME liegt jedoch ein vollkommen falsches Verständnis der Kontrollfunktion durch den Zoll vor. Es handelt sich hier um "normale" Prüfungen, die nicht selten beim steuerlichen Berater stattfinden. Dort befinden sich doch häufig die Lohn- und Abrechnungsunterlagen. Da wird kein Beamter mit Schußwaffe auftauchen.

Etwas anderes kann vorliegen, wenn man "kritische" Branchen prüft, z.B. ausl. Subs im Schlachtbereich, Eisenbieger oä oder wenn Kontrollen der Sozialversicherungsausweise auf Baustellen erfolgen.

Richtig ist allerdings auch, daß das Tatbestandsmerkmal "Verbrechen" beim Schußwaffengebrauch an der Grenze nicht vorliegen muß (§ 11). Er kann bereits erfolgen, wenn die Person sich einer Überprüfung durch Flucht entziehen will.
Fragesteller hat geschrieben: Zur Inkongruenz von Rechtslage und AfD-Forderungen hat maliems oben zwei Artikel verlinkt, die der "Lügenpresse" entstammen, aber m. E. recht plausibel argumentieren - auch wenn man die originalen Äußerungen der Damen im Kontext danebenlegt.
Die Suchfunktion ergab hier keine Hinweise auf einen entsprechenden Artikel. Kannst Du ihn mal verlinken?

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Freitag 5. Februar 2016, 14:07
von Fragesteller
maliems' Beitrag scheint leider einer Moderationsmaßnahme zum Opfer gefallen. Die beiden Verlinkten waren, wenn mich nicht alle täuscht, diese:
- http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 44672.html
- http://blogs.deutschlandfunk.de/berlinb ... er-grenze/

Der letztere ist bezüglich der Rechtslage ausführlicher und informativer. Den Oldenburger Aufreger "Frauen und Kinder" gibt er verkürzt wieder, aber darum geht es ja an dieser Stelle nicht.

(Aber klar: Wenn Ihr mit Petry und Storch davon ausgeht, dass die Flüchtlinge die öffentliche Sicherheit erheblich gefährden, dann ist Schusswaffengebrauch wohl auch unter diesen Prämissen erlaubt oder geboten.)

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 01:16
von Sempre
Fragesteller hat geschrieben:die öffentliche Sicherheit erheblich gefährden
Die öffentliche Sicherheit wird erheblich gefährdet, wenn das Strafrecht missachtet wird. Straftaten müssen verhindert werden. Wenn zuständige Beamte Straftaten nicht mit den ihnen zugedachten Mitteln zu verhindern suchen, machen sie sich selbst zu Straftätern.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 03:18
von Fragesteller
Wobei diese "zugedachten Mittel" in einem angemessenen Verhältnis zur Schwere der Straftat stehen sollten und nach der gegenwärtigen Rechtslage in der Tat auch stehen.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 07:38
von Siard
Fragesteller hat geschrieben:… und nach der gegenwärtigen Rechtslage in der Tat auch stehen.
Soweit ich das sehe nicht. Schließlich waren die Gerenzen zumindest längere Zeit ungeschützt. Weder den illegalen Grenzübertritten, noch der mangelhaften Verfolgung von Straftaten (bzw. der Anweisung dazu) wurde bisher nachgegangen.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 09:16
von Torsten
kattascha.de hat geschrieben:Wie sozial ist das Programm der AfD wirklich?
Posted on 5. Februar 2016 by Kattascha

Wie steht die Partei zu Mindestlohn und HartzIV? Und sollen die Steuern rauf oder runter? Hier die wichtigsten Fakten:

Die Parteichefin Frauke Petry lehnt den gesetzlichen Mindestlohn rigoros ab. „Wir sind gegen einen gesetzlich festgelegten allgemeinen Mindestlohn“, sagte sie der Thüringischen Landeszeitung. In einer Pressemitteilung zum Mindestlohn lästerte sie über die „neosozialistischen Ideologen der SPD“ und ihre „Sozialromantik“. Der gesetzliche Mindestlohn ist aus Sicht von Petry vor allem eines – ein „Jobkiller-Gesetz“.
[...]
Steuern rauf oder runter? Hier ruft die AfD zu einem radikalen Kahlschlag auf – zu Gunsten hoher Einkommen. „Unser Konzept ist angelehnt an die Ideen von Paul Kirchhof“, so Frauke Petry im Interview.
[...]

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 09:51
von ar26
Zum Mindestlohn möchte ich mal anmerken, daß man Fr. Dr. Petry durchaus mal unterstellen kann, als sächsische Landespolitikerin zu argumentieren. Schließlich ist sie es ja. Für uns in Sachsen ist das Mindestlohngesetz ein Jobkiller. Gerade im ländlichen Raum bei landwirtschaftlichen Betrieben aber auch im Bereich erzgebirgische Volkskunst usw. führt dies zu erheblichen Verwerfungen. Die Leute wollen lieber in der Heimat für fünf Euro arbeiten, hier haben sie häufig unbelastetes Wohneigentum, soziales Umfeld, Familie usw. Stattdessen erklärt man ihnen die Segnungen sozialer Gerechtigkeit mit der Möglichkeit für € 8,50 in München zu arbeiten, wo sie sich eh kein anständiges Leben leisten könnten.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 10:55
von Marcus
Fragesteller hat geschrieben:"Straftat" ist nicht notwendigerweise "Verbrechen". In diesem Fall ist das Mindestmaß einer einjährigen Haftstrafe nicht überschritten worden, sodass es sich um ein "Vergehen" handeln dürfte, das nicht zum Schießen berechtigt. Juristen mögen mich korrigieren.
So ist es richtig. Die Begriffe "Vergehen" und "Verbrechen" sind im Strafgesetzbuch zudem legal definiert:
§ 12 StGB hat geschrieben: (1) Verbrechen sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit Freiheitsstrafe von einem Jahr oder darüber bedroht sind.

(2) Vergehen sind rechtswidrige Taten, die im Mindestmaß mit einer geringeren Freiheitsstrafe oder die mit Geldstrafe bedroht sind.

(3) Schärfungen oder Milderungen, die nach den Vorschriften des Allgemeinen Teils oder für besonders schwere oder minder schwere Fälle vorgesehen sind, bleiben für die Einteilung außer Betracht.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 11:24
von RomanesEuntDomus
Torsten hat geschrieben:
kattascha.de hat geschrieben:Wie sozial ist das Programm der AfD wirklich? ...
Ich habe gerade mal einen Blick ins Wahlprogramm der AfD Rheinland-Pfalz geworfen und dort keine Aussagen zum Stichwort Mindestlohn gefunden. Nicht besonders verwunderlich, denn es handelt sich eben um das Wahlprogramm für eine Landtagswahl.

Auf der Seite der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative zur Programmatik ( https://www.jungealternative.com/info/programmatik/ ) finden sich zum gesamten Themenkomplex Arbeit und Soziales exakt folgende vier Punkte:
Arbeit & Soziales

Nein zum Mindestlohn +
Deutschland muss kinderfreundlicher werden +
Ja zu Lebensmittelmarken +
Freiwillige Prostitution soll weiterhin legal bleiben +
Sieht man sich den Punkt mit der Prostitution genauer an (+ anklicken), findet man auch dort als erstes den Satz:
Desweiteren lehnen wir staatliche Eingriffe in die Preisfindung ab.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 11:26
von Tinius
ar26 hat geschrieben: Für uns in Sachsen ist das Mindestlohngesetz ein Jobkiller. Gerade im ländlichen Raum bei landwirtschaftlichen Betrieben aber auch im Bereich erzgebirgische Volkskunst usw. führt dies zu erheblichen Verwerfungen. Die Leute wollen lieber in der Heimat für fünf Euro arbeiten, ....
Lächerlich.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 11:57
von ar26
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...

Nicht jeder möchte halt so wie Du gern ein Edelsklave des Finanzkapitalsmus sein.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 12:22
von Torsten
Es fällt auf, dass die AfD vom politisch-medialen Mainstream (nahezu?) ausschließlich in der Flüchtlingsfrage angegriffen wird. Und das, wo eigentlich jedem klar sein muss, dass das der AfD nur noch mehr Sympathie und Wählerstimmen einbringt. Gesetz dem Fall, die AfD würde in irgendeinem Landtag eine Regierungsbeteiligung erlangen und anfangen, die anderen Teile ihres Programms umzusetzen, dann würden sich nicht wenige ihrer Wähler verwundert die Augen reiben und sich endgültig von der Politik abwenden.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 12:38
von Tinius
ar26 hat geschrieben:Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal ...
Aus Sachsen hatte ich nach den Erfahrungen der letzten Jahre keine andere Antwort erwartet. Schön im eigenen Saft schmoren und andere der Ahnungslosigkeit bezichtigen, obwohl man das tal der Ahn...

P.S.

War lange genug beruflich in Sachsen...

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 12:51
von Torsten
Die Frage ist m.E. nicht so sehr, ob die AfD für Christen wählbar ist. Die Frage ist, für wen ist die AfD überhaupt wählbar?
Für eine Gruppe "Marktteilnehmer und Konkurrenzgewinnler", die das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen und denen das Schicksal anderer vollkommen sch... egal ist? Im Grunde hat die AfD gar keine Wählerschicht. Sie schwimmt auf einer, durch eine einseitige Diskussion, geschürten Emotion.

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Verfasst: Samstag 6. Februar 2016, 13:02
von Tinius
Torsten hat geschrieben: Für eine Gruppe "Marktteilnehmer und Konkurrenzgewinnler", die das Rad der Geschichte zurückdrehen wollen und denen das Schicksal anderer vollkommen sch... egal ist? Im Grunde hat die AfD gar keine Wählerschicht. Sie schwimmt auf einer, durch eine einseitige Diskussion, geschürten Emotion.
Prima beschrieben.