Rund um den Freiherrn zu Guttenberg

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Edi
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Edi »

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64,.html

Natürlich war das Vorsatz. Guttenberg besitzt aber noch die grosse Frechheit, jenen die das behaupten, zu sagen, das könnte Verleumdung sein, die strafwürdig sei.

Heute morgen hat dieser CDU-Kauder im Radio ihn noch gelobt, es sei ein Zeichen von Stärke, wenn man Fehler zugeben könne. Der Kauder hat doch den Schuß nicht gehört. Guttenberg ist doch sozusagen auf frischer Tat ertappt worden und musste das Ganze einräumen, obwohl er das einige Tage vorher noch geleugnet hatte. Dass er dem deutschen Volk jetzt weismachen will, er habe das nicht bewusst gemacht, ist doch gestunken und verlogen.
Zuletzt geändert von Edi am Samstag 26. Februar 2011, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Marcus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Marcus »

Edi hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64,00.html

Natürlich war das Vorsatz. Guttenberg besitzt aber noch die grosse Frechheit, jenen die das behaupten, zu sagen, das könnte Verleumdung sein, die strafwürdig sei.
Gesetzt den Fall Guttenberg, hätte beim Verfassen seiner Dissertation aufgrund seines Berufes sowie der Verantwortung als Familienvater tatsächlich unter Zeitdruck gestanden, aber dennoch den Willen gehabt, seine Doktorarbeit notfalls ohne Beachtung der dafür gebotenen Sorgfalt beim Zitieren und Wiedergeben fremder Texte anzuwenden, so wird man ihm nicht zuletzt aufgrund seines wissenschaftlichen Sachverstands zumindest unterstellen können, Verstöße gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens sowie gegen urheberrechtliche Bestimmungen für möglich gehalten und deren Eintritt billigend in Kauf genommen zu haben; denn die vage Hoffnung allein „es werde schon gut gehen“, reicht allein nicht aus, um im strafrechtlichen Sinne einen Eventualvorsatz verneinen und „nur“ von einer bewussten Fahrlässigkeit reden zu können. Um ihm aber eine Absicht zur Täuschung unterstellen zu können, wäre es erforderlich, ihm nachweisen zu können, dass er nicht nur die Verwirklichung des Tatbestandes für sicher möglich gehalten hat, sondern auch, dass es ihm gerade auf die Verwirklichung des Tatbestandes ankam. Das voluntative Element müsste hier also deutlich stärker als beim sog. Eventualvorsatz ausgeprägt sein, der die schwächste Vorsatzform darstellt.
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Edi
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Edi »

Marcus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64,.html

Natürlich war das Vorsatz. Guttenberg besitzt aber noch die grosse Frechheit, jenen die das behaupten, zu sagen, das könnte Verleumdung sein, die strafwürdig sei.
Gesetzt den Fall Guttenberg, hätte beim Verfassen seiner Dissertation aufgrund seines Berufes sowie der Verantwortung als Familienvater tatsächlich unter Zeitdruck gestanden, aber dennoch den Willen gehabt, seine Doktorarbeit notfalls ohne Beachtung der dafür gebotenen Sorgfalt beim Zitieren und Wiedergeben fremder Texte anzuwenden, so wird man ihm nicht zuletzt aufgrund seines wissenschaftlichen Sachverstands zumindest unterstellen können, Verstöße gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens sowie gegen urheberrechtliche Bestimmungen für möglich gehalten und deren Eintritt billigend in Kauf genommen zu haben; denn die vage Hoffnung allein „es werde schon gut gehen“, reicht allein nicht aus, um im strafrechtlichen Sinne einen Eventualvorsatz verneinen und „nur“ von einer bewussten Fahrlässigkeit reden zu können. Um ihm aber eine Absicht zur Täuschung unterstellen zu können, wäre es erforderlich, ihm nachweisen zu können, dass er nicht nur die Verwirklichung des Tatbestandes für sicher möglich gehalten hat, sondern auch, dass es ihm gerade auf die Verwirklichung des Tatbestandes ankam. Das voluntative Element müsste hier also deutlich stärker als beim sog. Eventualvorsatz ausgeprägt sein, der die schwächste Vorsatzform darstellt.
Man setzte mal den normalen Menschenverstand an:

Wenn jemand in so einer umfangreichen Arbeit einige Zitate nicht kennzeichnet, kann das möglicherweise unabsichtlich sein. Da die Nichtkennzeichung aber in einem hohen und beträchtlichen Maß geschah, ist es ausgeschlossen, dass das unabsichtlich geschah. Das sagen ja auch diese Topjuristen, die der Spiegel zitiert.

http://www.spiegelfechter.com/wordpress ... esie-luge-–-mehr-bleibt-nicht

Wenn jemand mal in einem Laden erwischt wird, dass er etwas in seine Tasche schiebt, dann kann der sich auch in Zukunft rausreden, das sei versehentlich und unabsichtlich geschehen. Wahrscheinlich hätte er da nur eine Chance, wenn ihm bescheinigt würde, dass er vorher in psychiatrischer Behandlung war.

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 8,.html

Die ganze Sache wirft ja auch ein schlechtes Licht auf seinen Doktorvater Häberle, der vor kurzem auch noch behauptet hat, die Arbeit sei kein Plagiat und er habe sie ausführlich geprüft. Wenn so reichlich abgeschrieben wurde, müsste das doch so ein renommierter Professor merken.
Zuletzt geändert von Edi am Samstag 26. Februar 2011, 15:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Pelikan
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Pelikan »

Marcus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64,00.html

Natürlich war das Vorsatz. Guttenberg besitzt aber noch die grosse Frechheit, jenen die das behaupten, zu sagen, das könnte Verleumdung sein, die strafwürdig sei.
Gesetzt den Fall Guttenberg, hätte beim Verfassen seiner Dissertation aufgrund seines Berufes sowie der Verantwortung als Familienvater tatsächlich unter Zeitdruck gestanden, aber dennoch den Willen gehabt, seine Doktorarbeit notfalls ohne Beachtung der dafür gebotenen Sorgfalt beim Zitieren und Wiedergeben fremder Texte anzuwenden, so wird man ihm nicht zuletzt aufgrund seines wissenschaftlichen Sachverstands zumindest unterstellen können, Verstöße gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens sowie gegen urheberrechtliche Bestimmungen für möglich gehalten und deren Eintritt billigend in Kauf genommen zu haben; denn die vage Hoffnung allein „es werde schon gut gehen“, reicht allein nicht aus, um im strafrechtlichen Sinne einen Eventualvorsatz verneinen und „nur“ von einer bewussten Fahrlässigkeit reden zu können. Um ihm aber eine Absicht zur Täuschung unterstellen zu können, wäre es erforderlich, ihm nachweisen zu können, dass er nicht nur die Verwirklichung des Tatbestandes für sicher möglich gehalten hat, sondern auch, dass es ihm gerade auf die Verwirklichung des Tatbestandes ankam. Das voluntative Element müsste hier also deutlich stärker als beim sog. Eventualvorsatz ausgeprägt sein, der die schwächste Vorsatzform darstellt.
Ich weiß nicht, was es bringt, strafrechtliche Maßstäbe anzulegen, wenn die Tat ohnehin nicht strafbewehrt ist.

In meinen Augen ist der "rauchende Colt" jedenfalls der Umgang mit der Quelle Schieren ab Seite 308. Wenn er den Text einfach kopiert hätte, könnte man Schlamperei aus Zeitdruck annehmen. Aber der Text ist unter erheblichem Mehraufwand gezielt verändert worden, um den Urheber zu verschleiern. Das geht nicht ohne Vorsatz. Damit entfallen auch Annahmen zu seinen Gunsten an anderen Stellen, die vielleicht mildere Erklärungen zuließen.

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Juergen
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Juergen »

Jetzt kommt sogar eine Schelte von einem Professor an der Uni Bayreuth
Plagiatsaffäre um Guttenberg
"Wir sind einem Betrüger aufgesessen"

Frontalangriff aus Bayreuth: Der Juraprofessor Oliver Lepsius von der dortigen Universität äußert sich in der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg schärfer als es die Hochschule bislang gewagt hat. Der Nachfolger von Guttenbergs Doktorvater attestiert dem Minister "Realitätsverlust".

...

Nun ist Lepsius, 47, dort nicht nur Professor der Jurisprudenz, sondern auch, was der Sache zusätzlich Brisanz verleiht, Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Peter Häberle, Guttenbergs Doktorvater.

Und er hat eine sehr klare Meinung über den ehemaligen Doktor: Lepsius hält den Verteidigungsminister für einen Betrüger. So sagt er das. "Wir sind einem Betrüger aufgesessen. Es ist eine Dreistigkeit ohnegleichen, wie er honorige Personen der Universität hintergangen hat."
...

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/plag ... -1.165263
Gruß Jürgen

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Marcus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Marcus »

Pelikan hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64,00.html

Natürlich war das Vorsatz. Guttenberg besitzt aber noch die grosse Frechheit, jenen die das behaupten, zu sagen, das könnte Verleumdung sein, die strafwürdig sei.
Gesetzt den Fall Guttenberg, hätte beim Verfassen seiner Dissertation aufgrund seines Berufes sowie der Verantwortung als Familienvater tatsächlich unter Zeitdruck gestanden, aber dennoch den Willen gehabt, seine Doktorarbeit notfalls ohne Beachtung der dafür gebotenen Sorgfalt beim Zitieren und Wiedergeben fremder Texte anzuwenden, so wird man ihm nicht zuletzt aufgrund seines wissenschaftlichen Sachverstands zumindest unterstellen können, Verstöße gegen die Grundsätze des wissenschaftlichen Arbeitens sowie gegen urheberrechtliche Bestimmungen für möglich gehalten und deren Eintritt billigend in Kauf genommen zu haben; denn die vage Hoffnung allein „es werde schon gut gehen“, reicht allein nicht aus, um im strafrechtlichen Sinne einen Eventualvorsatz verneinen und „nur“ von einer bewussten Fahrlässigkeit reden zu können. Um ihm aber eine Absicht zur Täuschung unterstellen zu können, wäre es erforderlich, ihm nachweisen zu können, dass er nicht nur die Verwirklichung des Tatbestandes für sicher möglich gehalten hat, sondern auch, dass es ihm gerade auf die Verwirklichung des Tatbestandes ankam. Das voluntative Element müsste hier also deutlich stärker als beim sog. Eventualvorsatz ausgeprägt sein, der die schwächste Vorsatzform darstellt.
Ich weiß nicht, was es bringt, strafrechtliche Maßstäbe anzulegen, wenn die Tat ohnehin nicht strafbewehrt ist.

In meinen Augen ist der "rauchende Colt" jedenfalls der Umgang mit der Quelle Schieren ab Seite 308. Wenn er den Text einfach kopiert hätte, könnte man Schlamperei aus Zeitdruck annehmen. Aber der Text ist unter erheblichem Mehraufwand gezielt verändert worden, um den Urheber zu verschleiern. Das geht nicht ohne Vorsatz. Damit entfallen auch Annahmen zu seinen Gunsten an anderen Stellen, die vielleicht mildere Erklärungen zuließen.
2009 (?) wurde ein CDU-Kommunalpolitiker in einem ähnlichen Fall zu einer Geldstrafe wegen urheberrechtlicher Verstöße bestraft. Auch liegen bereits Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft vor. In dem Fall von Guttenberg geht es aber jetzt vor allem darum, ob er auch absichtlich gehandelt hat. Wer absichtlich handelt, handelt zwar immer vorsätzlich, aber nicht jeder, der vorsätzlich handelt, handelt auch absichtlich.

Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Vorsatz_(D ... _Vorsatzes

Guttenberg einen Vorsatz in Form von „dolus eventualis“ nachweisen zu können, ist jedenfalls einfacher als in der Form des „dolus directus 1. Grades“. Sollte es aber in der Tat so sein, dass Guttenberg hier die Urheberschafft zielgerichtet vertuscht hat, um etwa die Forschungsergebnisse als seine eigenen zu präsentieren und dann bei der Überprüfung auch herauskommen, dann läge in der Tat ein Absicht zur Täuschung vor. Bislang entnahm ich aus der Presse jedenfalls nur, dass er mehrmals nahezu wörtlich zitiert hätte, ohne dies als Zitate kenntlich zu machen. Dass das Schlamperei ist, steht außer Frage, auch dass jemand, der derartig schlampig arbeitet, zwangsläufig auch eine Verletzung des Urheberrechts für möglich halten muss und dies wohl auch billigend in Kauf nahm.

Die Überprüfung der Täuschungsabsicht in Bezug auf das Promotionsverfahren bzw. der wissenschaftlichen Leistung obliegt der Universität.
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Niels
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Niels »

Clemens hat geschrieben:
Pelikan hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, wie Guttenberg das gemacht hat.
Aber ich weiß, wie ich es machte.
Da habe ich ein Thema. Da suche ich im Internet ein paar interessante Texte als Gedankenanregung und ersten Anfang. Da merkte ich mir, wo ich das her habe oder machte eine Textnotiz oder Fußnote dazu und nahm mir fest vor, das bei Gelegenheit richtig zu verarbeiten, bzw. die Texte, auf die sich der z.B. Wikipedia- oder Zeitungsartikel, der als solcher ja nicht zitierfähig ist, nachzuschlagen.
Soweit, so gut.
Möglicherweise hat Guttenberg dieses Startverfahren sehr ausgiebig angewandt. Und dann den Überblick verloren. Er könnte aufgrund eines technischen Fehlers (Software-Absturz?) oder eines memotechnischen Versagens im eigenen Gehirn genau diese Aufarbeitung seiner Anfangsideensammlung vergessen haben. Nach längerer Pause gerät er wieder an diesen Abschnitt seiner Diss und weiß nicht mehr genau, wo er ihn her hat und merkt auch nicht mehr, dass er ihn nicht selbst geschrieben hat, formuliert ihn noch ein bisschen um, weil er es in anderen Worten einfach besser findet, und schon ist es passiert.

Vielleicht würde das nicht alles, aber manches erklären.
Es wäre schon seltsam genug, so viele Textschnipsel ohne jede Quellenangabe abzuspeichern, wenn man einmal vorhat, die Quelle später anzuführen. Aber selbst das erklärte nicht die Stellen, an denen mitten im kopierten Fließtext vorhandende Quellenangaben systematisch herausgelöscht wurden.
Das glaube ich nicht, dass er das vorhatte. Ich jedenfalls hätte an seiner Stelle nicht vorgehabt, als Beleg für meine Überzeugungen irgendwelche Zeitungsartikel anzuführen. Ich hätte den entsprechenden Gedanken - so ich ihn gut finde - in mein Konzept hineinkopiert, mir eine Notiz dazu gemacht, woher ich das habe, damit ich ja nicht so blöd bin, das dann als mein Werk auszugeben, hätte die zitierfähigen Quellen gesucht, mit denen ich meine - mit dem Zeitungsfritzen übereinstimmende - Meinung belegen kann und dann den ganzen Abschnitt gelöscht, bzw. meine Meinung mit eigenen Worten neu formuliert. Da muss bei KT etwas schief gelaufen sein. Dass er so doof ist, Zeitungsartikel zu kopieren und zu glauben, dass das niemand merkt, leuchtet mir nicht ein. Dass er nach jahrelangem Abstand (man hat ja bei Hunderten von Seiten wahrscheinlich nicht jederzeit alle Gedanken und Argumentationsgänge, die man früher mal schrieb, noch im Kopf - ich jedenfalls nicht - erst recht nicht, wenn man nebenher auch noch etwas anderes zu tun hat) irgendwann dachte: "der Satz ist gut, der könnte glatt von mir sein", halte ich dagegen für möglich.
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Edi
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Edi »

Was haltet ihr übrigens von folgendem? Hier ging es darum ob Guttenberg an dem Kongress der christlichen Führungskräfte teilnehmen sollte, als Redner natürlich.

Ich sage mal meine Meinung. Ich halte die Argumente des Pastors für blamabel und unstimmig sind sie auch noch, denn Paulus z.B. hatte sich bekehrt und bereut, ebenso hat David bereut. Von Werten kann nur der überzeugend reden, der sie auch selber lebt.

http://www.fuehrungskraeftekongress.de/ ... edien.html
Zuletzt geändert von Edi am Samstag 26. Februar 2011, 15:49, insgesamt 3-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von cantus planus »

Zwischenruf, ohne jetzt den Strang en detail verfolgt zu haben: Viele Wissenschaftler treten im Augenblick auf, und behaupten, dass zu Guttenberg mit voller Absicht gehandelt habe. Ich stimme insofern zu, als ein solches Ausmaß an Fehlern und Schlamperei vollkommen unmöglich ist, wenn man im Studium auch nur eine Hausarbeit oder Klausur geschrieben hat. Eine der ersten Vorlesungen überhaupt heißt "Einfühung in das wissenschaftliche Arbeiten" (oder ähnlich). Solche Fehler dürfen in solcher Zahl nicht einmal einem Erstsemestler passieren, zumal noch andere Indizien gegen zu Guttenberg sprächen.

Ich gehe freilich noch immer von der These aus, dass der gute Mann seine Doktorarbeit an jenem verhängnisvollen Wochenende zum ersten Mal überhaupt gründlich gelesen hat. Hätte er einfach zugegeben, dass er einen Ghostwriter hatte - und jeder, der irgendwann mal im wissenschaftlichen Bereich tätig war, weiss, dass das häufig vorkommt und dass man an bestimmten Fakultäten einfacher "promovieren" kann, als an anderen - wäre es ehrlicher gewesen und der Skandal rasch ausgestanden. So wird die Sache weiterkochen.

Peinlich ist es auch, dass die Universität nicht mit offenen Karten spielt. Dass derartig offene Plagiate durchgehen, ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist allerdings die Bewertung "summa cum laude", wenn die Arbeit - wie Kapazitäten des Faches behaupten - kaum Neuigkeiten enthalte.

Hier werden sich auch Fakultät und Hochschulleitung Fragen stellen lassen müssen. Dass die jetzt teilweise auch gegen Guttenberg poltern, ist verständlich, aber ein reines Ablenkungsmanöver.

Im Übrigen überrascht mich nicht, dass der größte Teil der Bevölkerung die Sache nicht so schlimm findet. Das hatte ich ja hier prophezeit. Die ganze Sache ist ein perfektes Abbild der Krankheiten unserer Gesellschaft. Und zu Guttenberg ist ja von dem ganzen Ge***** unter der Reichstagskuppel wirklich noch ein harmloser Vertreter.
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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

cantus planus hat geschrieben:
Die ganze Sache ist ein perfektes Abbild der Krankheiten unserer Gesellschaft.
:daumen-rauf:
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

Ein weiteres Beispiel für die moralische Verkommenheit und Krankheit unserer Gesellschaft und politischen Kultur:

http://www.bild.de/BILD/politik/211/2 ... -sich.html

Eine Symbiose der BILD-Zeitung (und der dahinter stehenden politischen Kräfte) und dem Hochstapler Guttenberg, der in seinem Ministerium mittlerweile hinter seinem Rücken nur noch als Witzfigur verspottet wird und der jeglichen Respekt verloren hat.
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Marcus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Marcus »

Dottore Cusamano hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Die ganze Sache ist ein perfektes Abbild der Krankheiten unserer Gesellschaft.
:daumen-rauf:

Ich denke das Problem ist einfach, dass viele Guttenbergs Verhalten schlicht mit Schlampereien bei Schulhausaufgaben oder mit dem Abschreiben von Hausarbeiten vor Beginn des Unterrichts vergleichen und sich dabei denken: „Das hat doch jeder schon einmal gemacht“. In einem Promotionsverfahren geht es aber darum, festzustellen, ob jemand zu tiefergehenden wissenschaftlichen Arbeit imstande ist und diese Befähigung wird wiederum mit der Promotionsurkunde nach dem erfolgreich abgeschlossenen Promotionsverfahren nachgewiesen. Das Problem ist hier also, dass Guttenberg infolge seines Fehlverhaltens zu Unrecht eine solche Befähigung zuerkannt worden ist, für welche er eine gewisse Zeit lang auch noch höchsten Ruhm genoss. Ebenso ist sein Verhalten sehr problematisch im Hinblick auf seine Vorbildfunktion als Bundesminister der Verteidigung einzustufen. Was sollen jetzt Bundeswehroffiziere über ihn denken, die wirklich nur mit größter Mühe, aber stets aufrichtig an einer der Bundeswehrhochschulen einen akademischen Grad erlangt haben oder jene, die wegen eines ähnlichen Fehlverhaltens dienstrechtliche Konsequenzen zu tragen hatten? Nicht zuletzt, aber auch gerade deshalb halte ich einen Rücktritt von ihm für die einzige Möglichkeit, um zumindest noch einen gewissen Mindestanstand zeigen zu können.
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Juergen
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Juergen »

cantus planus hat geschrieben:Peinlich ist es auch, dass die Universität nicht mit offenen Karten spielt. Dass derartig offene Plagiate durchgehen, ist erstaunlich. Noch erstaunlicher ist allerdings die Bewertung "summa cum laude", wenn die Arbeit - wie Kapazitäten des Faches behaupten - kaum Neuigkeiten enthalte.
Die Endnote zeigt zumindest, daß die abgeschriebenen Quellen von hoher Qualität waren.

Plagiate fallen immer dann sofort auf, wenn der Schreibstil massiv wechselt: wenn also z.B. viel in Parataxen geschrieben wird und dann zwischendurch mal ein Kapitel mit Bandwurmsätzen kommt. Da kann/muß der Korrektor stutzig werden. Wenn es keine sprachlichen Brüche gibt, ist es nicht so einfach - außer der Korrektor ist so in der einschlägigen Literatur belesen, daß er sich denkt: "Das habe ich schonmal irgendwo gelesen."
Eine andere Sache ist die Frage, ob nicht standardmäßig mehr auf Plagiate geprüft werden müßte.

Vor ein paar Jahren wurde hier an der Uni verlautbart, daß Seminararbeiten stärker geprüft werden, da immer häufiger aus Arbeiten, die im Internet zugänglich sind, abgeschrieben wurde. Gleichzeitig wurde vereinbart, daß ein Studierender, der beim Abschreiben erwischt wird, bei dem entsprechenden Prof. keine Arbeit mehr abgeben kann und auch keine Prüfung mehr ablegen kann. Bei nicht doppelt besetzten Lehrstühlen bedeutete daß in manchen Fällen, daß der Studierende gezwungen war, die Uni zu wechseln oder Ausweichfächer zu suchen.
Gruß Jürgen

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iustus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von iustus »

Marcus hat geschrieben: Ich denke das Problem ist einfach, dass viele Guttenbergs Verhalten schlicht mit Schlampereien bei Schulhausaufgaben oder mit dem Abschreiben von Hausarbeiten vor Beginn des Unterrichts vergleichen und sich dabei denken: „Das hat doch jeder schon einmal gemacht“. In einem Promotionsverfahren geht es aber darum, festzustellen, ob jemand zu tiefergehenden wissenschaftlichen Arbeit imstande ist und diese Befähigung wird wiederum mit der Promotionsurkunde nach dem erfolgreich abgeschlossenen Promotionsverfahren nachgewiesen. Das Problem ist hier also, dass Guttenberg infolge seines Fehlverhaltens zu Unrecht eine solche Befähigung zuerkannt worden ist, für welche er eine gewisse Zeit lang auch noch höchsten Ruhm genoss.
Also doch wie Abschreiben bei Klassenarbeiten, eben nur auf höherer Ebene. Aber das ist der Mehrheit wurscht. Es ärgert Leute wie Dich und Dottore Cusano (den so maßlos, dass ich ihn nicht mehr ernst nehmen kann), die mühevoller selbst eine Doktorarbeit (hoffentlich) in korrekter Weise geschrieben haben. Aber verglichen mit anderen Delikten ist das eine Bagatelle. Ich selbst halte den Rausschmiss des Mitarbeiters, der in jungen Jahren einen gravierenden Fehler machte, für hundertmal schlimmer. Ob er deswegen zurücktritt oder deswegen oder nicht, ist mir inzwischen egal.

Marcus hat geschrieben:Ebenso ist sein Verhalten sehr problematisch im Hinblick auf seine Vorbildfunktion als Bundesminister der Verteidigung einzustufen. Was sollen jetzt Bundeswehroffiziere über ihn denken, (...) die wegen eines ähnlichen Fehlverhaltens dienstrechtliche Konsequenzen zu tragen hatten?
Das sehe ich allerdings auch so. Hier sollte nicht mit zweierlei Maß gemessen werden.

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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

Marcus hat geschrieben: Ebenso ist sein Verhalten sehr problematisch im Hinblick auf seine Vorbildfunktion als Bundesminister der Verteidigung einzustufen. Was sollen jetzt Bundeswehroffiziere über ihn denken, die wirklich nur mit größter Mühe, aber stets aufrichtig an einer der Bundeswehrhochschulen einen akademischen Grad erlangt haben oder jene, die wegen eines ähnlichen Fehlverhaltens dienstrechtliche Konsequenzen zu tragen hatten? Nicht zuletzt, aber auch gerade deshalb halte ich einen Rücktritt von ihm für die einzige Möglichkeit, um zumindest noch einen gewissen Mindestanstand zeigen zu können.
:daumen-rauf: Da bin ich ganz Deiner Meinung!

Das Signal an die Truppe ist einfach katastrophal. Sollte er diese Sache wirklich trotz seiner Unehrlichkeiten und unverschämten Täuschungen politisch überleben, so stellt dies für mich eine echte Zäsur in der politischen Kultur der Bundesrepublik dar. Sehr bedenklich finde ich auch die unverhohlene und an Kadavergehorsam erinnernde Unterstützung dieses Hochstaplers durch die BLÖD-Zeitung. Dies ist – in Anbetracht der Schwere von Guttenbergs Verfehlungen - bislang ohne Beispiel.
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Juergen
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Juergen »

iustus hat geschrieben:...Aber verglichen mit anderen Delikten ist das eine Bagatelle...
Das Problem ist hier wohl, daß viele Leute einen gravierenden Unterschied zwischen dem Eigentumsrecht an materiellen und an immateriellen Gütern sehen.

"Klaut" wer geistiges Eigentum (Texte, Musik, Videos), ist es nicht so schlimm;
klaut wer ne Flasche Schnaps bei Aldi, ist das ein Verbrechen.


Der Begriff "klauen" ist allerdings etwas problematisch. Wenn jemand irgend ein Ding klaut, hat es der Eigentümer nicht mehr; wenn jemand einen Text kopiert, hat der Eigentümer den Text immer noch. - Vielleicht liegt da das Problem in der Wahrnehmung begründet.

Wie anders würden die Leute wohl reagieren, wenn es darum ginge, daß was materielles gestohlen worden wäre!
Gruß Jürgen

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iustus
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von iustus »

Dottore Cusamano hat geschrieben: Das Signal an die Truppe ist einfach katastrophal. Sollte er diese Sache wirklich trotz seiner Unehrlichkeiten und unverschämten Täuschungen politisch überleben, so stellt dies für mich eine echte Zäsur in der politischen Kultur der Bundesrepublik dar. Sehr bedenklich finde ich auch die unverhohlene und an Kadavergehorsam erinnernde Unterstützung dieses Hochstaplers durch die BLÖD-Zeitung. Dies ist – in Anbetracht der Schwere von Guttenbergs Verfehlungen - bislang ohne Beispiel.
Und das ist nicht mehr ernstzunehmen.

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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

iustus hat geschrieben: Es ärgert Leute wie Dich und Dottore Cusano (den so maßlos, dass ich ihn nicht mehr ernst nehmen kann), die mühevoller selbst eine Doktorarbeit (hoffentlich) in korrekter Weise geschrieben haben. Aber verglichen mit anderen Delikten ist das eine Bagatelle.

@ iustus

Du bist in Deinem Versuch, die Angelegenheit zu verharmlosen, so blind, dass Du übersiehst, dass es gar nicht um das angemaßte Doktorat geht, sondern vielmehr um Guttenbergs unehrliche Verschleierungstaktik und seine charakterlichen Mängel.
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civilisation
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von civilisation »

Demonstration mit Schuhen gegen Guttenberg
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell ... nberg.html
daraus:
Mehrere hundert Demonstranten haben sich am Sonnabendmittag unter anderem über Facebook dazu verabredet, "dem Lügenbaron den Schuh" zu zeigen. Sie folgten einem Aufruf des Bloggers Frank Rieger. Die Proteste richteten sich gegen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Die Demonstranten fordern seinen Rücktritt nach der Plagiatsaffäre um dessen Doktorarbeit. Der Demonstrationszug begann um 12.3 Uhr am Potsdamer Platz und endete rund eine Stunde später am Bundesverteidigungsministerium in der Stauffenbergstraße. ...
Angemeldet war die Demo laut Polizei unter dem Motto „Protest gegen das ehrlose Verhalten des Verteidigungsministers, der Bundeskanzlerin und der Regierungsfraktionen im Bundestag“.
Hoffentlich passt Frau Merkel der Schuh ... :chinese:

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Haiduk
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Haiduk »

Morgen tritt Erdogan in Düsseldorf mit Maximalforderungen auf und Deutschland ist mit einer aberwitzigen Treibjagd auf seinen Verteidigungsminister beschäftigt. Dieses Deutschland verdient es offenbar unterzugehen.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Torsten »

Den Kairos für einen geordneten Rückzug hat er wohl verpasst. Merkel und Seehofer sei "Dank". Denen gehört die politische Verantwortung auch aus der Hand genommen. Die haben schlimmer menschlich versagt als Guttenberg.

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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

Haiduk hat geschrieben:Morgen tritt Erdogan in Düsseldorf mit Maximalforderungen auf und Deutschland ist mit einer aberwitzigen Treibjagd auf seinen Verteidigungsminister beschäftigt. Dieses Deutschland verdient es offenbar unterzugehen.
Zusammenhang?

Guttenberg kann doch auch in der Türkei zeitgleich eine Halle anmieten und die türkische Regierung öffentlich auffordern, endlich den Bau christlicher Kirchen zuzulassen und die Diskriminierung und Unterdrückung von Christen in der Türkei zu unterbinden (s. Kloster Sankt Gabriel). Dafür hat er aber keinen Schneid und Mutti (Angie) würde das auch niemals erlauben. Wir brauchen ja demnächst Türken als Freiwillige für die Bundeswehr!

O tempora, o mores!
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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Haiduk
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Haiduk »

Dottore Cusamano hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:Morgen tritt Erdogan in Düsseldorf mit Maximalforderungen auf und Deutschland ist mit einer aberwitzigen Treibjagd auf seinen Verteidigungsminister beschäftigt. Dieses Deutschland verdient es offenbar unterzugehen.
Zusammenhang?

Guttenberg kann doch auch in der Türkei zeitgleich eine Halle anmieten und die türkische Regierung öffentlich auffordern, endlich den Bau christlicher Kirchen zuzulassen und die Diskriminierung und Unterdrückung von Christen in der Türkei zu unterbinden (s. Kloster Sankt Gabriel). Dafür hat er aber keinen Schneid und Mutti (Angie) würde das auch niemals erlauben. Wir brauchen ja demnächst Türken als Freiwillige für die Bundeswehr!

O tempora, o mores!
Würde dieses Deutschland die selbe Energie aufwenden, um gegen diesen Erdogan-Auftritt zu demonstrieren, dann bliebe Merkel gar nichts anderes übrig, als irgendwo auf diese Linie einzuschwenken. Um sich mit Wolfsrudeltaktik an zu Guttenberg abzuarbeiten reicht der Mut der "Jagdgesellschaft gegen falsches Zitieren" gerade noch, aber für solche Demonstrationen ist man sich zu fein und zu feige.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

Wie oft soll ich es noch betonen? Es geht nicht (nur) um falsches Zitieren oder seine vorsätzliche Täuschung. Es geht um seinen verkommenen und machtgeilen Charakter, dem jede Peinlichkeit gleichgültig zu sein scheint. Seine Hauptanliegen bleibt: Minister bleiben.

Die Bundeswehr und sein Ministerium sind für ihn nur Mittel zum Zweck.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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taddeo
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von taddeo »

Dottore Cusamano hat geschrieben:Wie oft soll ich es noch betonen? Es geht nicht (nur) um falsches Zitieren oder seine vorsätzliche Täuschung. Es geht um seinen verkommenen und machtgeilen Charakter, dem jede Peinlichkeit gleichgültig zu sein scheint. Seine Hauptanliegen bleibt: Minister bleiben.

Die Bundeswehr und sein Ministerium sind für ihn nur Mittel zum Zweck.
Ja und? Warum regst Du Dich ausgerechnet bei ihm so auf deswegen,
bloß weil er die ganz normalen und üblichen Einstellungskriterien eines Ministers erfüllt?
Wenn er diese Eigenschaften nicht hätte, wäre er in unserem Politbetrieb komplett amtsuntauglich.
:achselzuck:

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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

taddeo hat geschrieben:
Dottore Cusamano hat geschrieben:Wie oft soll ich es noch betonen? Es geht nicht (nur) um falsches Zitieren oder seine vorsätzliche Täuschung. Es geht um seinen verkommenen und machtgeilen Charakter, dem jede Peinlichkeit gleichgültig zu sein scheint. Seine Hauptanliegen bleibt: Minister bleiben.

Die Bundeswehr und sein Ministerium sind für ihn nur Mittel zum Zweck.
Ja und? Warum regst Du Dich ausgerechnet bei ihm so auf deswegen,
bloß weil er die ganz normalen und üblichen Einstellungskriterien eines Ministers erfüllt?
Wenn er diese Eigenschaften nicht hätte, wäre er in unserem Politbetrieb komplett amtsuntauglich.
:achselzuck:
Zu einer solchen Einstellung kann man nur sagen: Gute Nacht, Deutschland!

Ihr merkt wirklich nichts mehr.

Good night and God bless you!
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civilisation
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von civilisation »

Der erste prominente Unionspolitiker distanziert sich öffentlich von Karl-Theodor zu Guttenberg: Wolfgang Böhmer, Landeschef von Sachsen-Anhalt, stellt in Frage, dass der Minister nach der Plagiatsaffäre im Amt bleiben kann. Sein Verhalten sei "weder legitim noch ehrenhaft".
aus:
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 31,.html

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lutherbeck
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von lutherbeck »

siehe auch hier:

http://www.google.de/url?sa=t&source=we ... H84SSJkfHA

Tenor: Verantwortung verpflichtet!

Bravo!

:roll:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Torsten
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Torsten »

http://www.youtube.com/watch?v=6cDZuQBt ... r_embedded

Prof. Oliver Lepsius, Staatsrechtler der Universität Bayreuth.

"Wir sind ja sowas von unschuldig."

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lutherbeck
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von lutherbeck »

Torsten hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=6cDZuQBt ... r_embedded

Prof. Oliver Lepsius, Staatsrechtler der Universität Bayreuth.

"Wir sind ja sowas von unschuldig."
Schon klar - dennoch frage ich mich immer eindringlicher, wie ein "Doktorvater" derartige Machenschaften einfach übersehen konnte; und was ein Doktortitel der Uni Bayreuth überhaupt grundsätzlich noch wert ist...

:achselzuck:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Edi
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Edi »

lutherbeck hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:http://www.youtube.com/watch?v=6cDZuQBt ... r_embedded

Prof. Oliver Lepsius, Staatsrechtler der Universität Bayreuth.

"Wir sind ja sowas von unschuldig."
Schon klar - dennoch frage ich mich immer eindringlicher, wie ein "Doktorvater" derartige Machenschaften einfach übersehen konnte; und was ein Doktortitel der Uni Bayreuth überhaupt grundsätzlich noch wert ist...

:achselzuck:
Deine erste Frage ist berechtigt. Wahrscheinlich hat sein Doktorvater mit so einem Betrug bei einem Adligen und politisch tätigen und bekanntem Mann gar nicht gerechnet, sodass er da nicht nachgeprüft hat.
Ich glaube aber nicht, dass man das auf die ganze Uni beziehen darf.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Dottore Cusamano
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Re: Plagiatsvorwürfe gegen Guttenberg

Beitrag von Dottore Cusamano »

Gestern gehört:

Die Bundeswehr setzt in Afghanistan aus Solidarität mit dem Minister nur noch Ohnen ein.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)

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