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Verfasst: Dienstag 14. November 2006, 12:06
von Athanasius2
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In Schönberg, einem Dorf in Hinterpommern, gelang es den Polen nicht ein örtliches Monument für Gefallene des I. Weltkrieges zu vernichten. Die Gedenkplatte hielt dem Hammeransturm aus.

Im russischen Teil hat manches überlebt, wie Rauchverbote auf Deutsch (in Neutief, heute Kosa):
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Verfasst: Mittwoch 15. November 2006, 15:17
von Athanasius2
Kann jemand uns von der polnischen Berichterstattung zum Thema "Frau Erika Steinbach" Auskünfte geben? Ich habe gehört, daß Frau Steinbach (geb. 1943 in Rahmel/Westpreußen, dem heutigen Rumia in Danziger Pommern) dämonisiert wird als BdM-Führerin, als Magda Goebbels. Alles Beweise für die dumme PRopaganda die heutzutage in Polen vorherrscht.

Leopold

Verfasst: Mittwoch 15. November 2006, 16:43
von sofaklecks
Passend zum heutigen Feiertag des Heiligen Leopold, an dem unsere Gregorianikliebhaber sich in Klosterneuburg am Fasslrutschen ergötzen und der seiner Bauernregel zumindest hier in Baden und der Pfalz alle Ehre macht (St. Leopold ist dem Altweibersommer hold), ein Link zu Breslau, jetzt Wroclaw mit u.a. dem Prunkstück der Universität Breslau, der Aula Leopoldina.

Ich hab dem Internetauftritt (hat mir gefallen) mit Interesse entnommen, dass anlässlich des Hambacher Fests Ludwig Uhland ein Gedicht gemacht hat mit dem Aufruf zur Solidarität mit den Polen.

www.zobten.de/Wroclaw/Wroclaw.htm

Tja, wir Pfälzer halt!

sofaklecks

Verfasst: Mittwoch 15. November 2006, 21:24
von Athanasius2
Nur empfinde ich es als politisch korrektes Künstlerisches Auftreten Breslau "Wroclaw" zu nennen um nur nicht als "Nazi" verpfiffen zu werden von dem heutigen liberalsozialistischen Establishment.

Zudem heisst Breslau auf Polnisch nicht einmal "Wroclaw" sondern Wrocław.

Aber sonst wohl schön. Man soll solidarisch sein, dort wo es moralisch geht, sonst nicht.

Verfasst: Mittwoch 15. November 2006, 21:42
von par_ad
Da sich dieses Forum noch meiner Bitte verschlossen hat, meinen User zu löschen, deshalb mein Kommentar hier als Nicht-mehr-Katholik:

Alles was die Polen sich nach 1945 einverleibt haben, ist mir vollkommen wurst.

Meine beiden Elternteile sind in Schlesien aufgewachsen, sind dort zur Schule gegangen und haben dort ihre Vorfahren gehabt.

Und durch den unsinnigen II. Weltkrieg mußten sie sich in die Reihe der Vertriebenen und Flüchtlinge einreihen.

ICH gestatte mir daher - und das lasse ich mir auch durch die polnischen Nationalisten oder irgendwelche anderen Polen nehmen - weiterhin die Orte bei ihrem DEUTSCHEN Namen zu nennen. Auch wenn ich dafür schräg angesehen werde oder wurde.

Was die Polen aus den ehemaligen deutschen Gebieten gemacht haben, konnte und kann man sehen.

Ich war selbst mit meinem Vater Ende der 80´er Jahren in der Heimat meines Vaters. Meinem Vater sind die Tränen in die Augen gestiegen, als er sehen mußte, was aus seiner Heimat geworden ist: Chaos, Verwahrlosung, Unfriede etc.

Und an Chaos, Verwahrlosung, Unfrieden - sind da nicht die Polen schuld?

Oder ist das nur eine Folge des bösen II. Weltkrieges?

Verfasst: Donnerstag 16. November 2006, 07:33
von Athanasius2
par_ad hat geschrieben:Da sich dieses Forum noch meiner Bitte verschlossen hat, meinen User zu löschen, deshalb mein Kommentar hier als Nicht-mehr-Katholik:

Alles was die Polen sich nach 1945 einverleibt haben, ist mir vollkommen wurst.

Meine beiden Elternteile sind in Schlesien aufgewachsen, sind dort zur Schule gegangen und haben dort ihre Vorfahren gehabt.

Und durch den unsinnigen II. Weltkrieg mußten sie sich in die Reihe der Vertriebenen und Flüchtlinge einreihen.

ICH gestatte mir daher - und das lasse ich mir auch durch die polnischen Nationalisten oder irgendwelche anderen Polen nehmen - weiterhin die Orte bei ihrem DEUTSCHEN Namen zu nennen. Auch wenn ich dafür schräg angesehen werde oder wurde.

Was die Polen aus den ehemaligen deutschen Gebieten gemacht haben, konnte und kann man sehen.

Ich war selbst mit meinem Vater Ende der 80´er Jahren in der Heimat meines Vaters. Meinem Vater sind die Tränen in die Augen gestiegen, als er sehen mußte, was aus seiner Heimat geworden ist: Chaos, Verwahrlosung, Unfriede etc.

Und an Chaos, Verwahrlosung, Unfrieden - sind da nicht die Polen schuld?

Oder ist das nur eine Folge des bösen II. Weltkrieges?
Erstens: ich bin über Deinen Abfall vom katholischen Glauben selbstverständlich sehr enttäuscht und verspreche Dir mein Gebet für eine Besserung Deiner persönlichen spirituellen Lage (also für eine Rückkehr zur einen katholischen Kirche Jesu Christi).

Was Du zum Thema Schlesien sagst, dem kann ich beitreten. Deshalb will ich den Markt auch für Deutsche dort offen. Es ist vielleicht "rassistisch", aber es ist eine Tatsache, daß die Oppelner Deutschen ihre Häuser und Felder besser ausnutzen und auch für Erhalt sorgen als die dort umgesiedelte Polen, auch als die polnischen Kolonisten aus dem Raum Posen, Warschau und Leslau die verstärkt seit 1948 in die deutschen Gebiete gelockt wurden.

Während die Lage sich vielleicht inzwischen ein wenig gebessert hat, vor allem in Oberschlesien, sind Chaos, Verwahrlosung usw. immer noch an der Tagesordnung. Übrigens hat man zwar Friedhöfe plattgemacht und die Leichen ausgegraben und zerstümmelt in Kanäle geworfen, aber mancherorts kann man noch die deutschen Aufschriften "Tischlerei", "Metzger", "Obst und Gemüse" lesen. Weil einfach nie nachgefärbt wurde. In Nord-Ostpreussen (Kaliningrad Oblast) ist das noch viel schlimmer, da die isolierte Lage als Militärzone der Sowjetunion sogar Häuser in Dörfern samt deutschen Möbeln und sogar Geschirr überleben ließ, was aber heute eher seltsam wird da mancher Russe in die Handelszone von Königsberg zieht.

Verfasst: Sonntag 19. November 2006, 09:30
von Christian
Athanasius2 hat geschrieben: Und wohnt Dein Onkel immer noch in der alten Hansestadt an der Mottlau? Er soll durchhalten! Ja, es ist typisch, wie hasserfüllt man Deutsche behandelt. Übrigens ist das in Frankreich ganz anders gewesen, so auch in etwa Lettland. Ja sogar in Königsberg (Kaliningrad Oblast) heute. Aber in der Tschechei und der Polnischen Republik, zufällig den Staaten wo in den 1920er die Volksdeutschen am heftigsten diskriminiert und angegriffen wurden, ist immer noch die Deutschfeindlichkeit präsent.
Hallo Athanasius ,

mein Onkel kehrte Ende der 50er nach Danzig zurück und heiratete seine Jugendliebe (eine Polin) , zeugte vier Kinder davon wohnt seit ca. 15 Jahren mein Cousin in unmittelbarer Nachbarschaft zu uns. Komischerweise nahmen die Attacken mit Ende des Kommunismus ab. Ein Bekannter erklärte mir das Deutschfeindlichkeit gezielt von den Kommunisten geschürt wurde, um ein Klima der Angst zu schaffen. Diese Klima der Angst schaffen unterstelle ich auch den beiden Brüdern Kacyinski bei ihren verbalen Angriffen gegen das Vertriebenenzentrum in Berlin.

Gruß ,

Christian

Verfasst: Sonntag 19. November 2006, 11:19
von ar26
Hallo allerseits,

da werd ich also meinen ersten Beitrag in diesem doch mitunter lesenswerten Forum einem meiner Lieblingsthemata widmen.

Zunächst sollte man hinsichtlich der deutsch-polnischen Probleme doch einmal die Fakten klären.

Es ist nicht richtig, dass es für Deutsche heute unmöglich ist, in Polen Grundeigentum zu erwerben. Grundsätzlich stellt das Gesetz über den Immoblienerwerb durch Ausländer (Fassung von 2004) den Erwerb durch Ausländer unter staatlichen Genehmigungsvorbehalt. Davon ausgenommen sind aber für alle Ausländer der Erwerb von Eigentumswohnungen und für EU-Ausländer (also auch Deutsche) der Erwerb von einem ganz normalen Hausgrundstück. Daneben gibt es eine Reihe weiterer Ausnahmen. Grundsätzlich gilt, daß problematisch (aber nicht unmöglich) nur der Erwerb von landwirtschaftlichen Gütern ist.
Im übrigen sollte man sich in diesem Zusammenhang immer wieder vor Augen halten, daß es schwieriger ist, als Pole in Deutschland eine Arbeitserlaubnis zu erhalten als umgekehrt. Es sind gerade Deutschland und Österreich, die sich gegenüber den neuen EU-Staaten abschotten.

Hinsichtlich der Situation der Deutschen, die in Polen leben (ich kann die Situation da ganz gut beurteilen) gilt, dass in der Tat das gesellschaftliche Klima nicht optimal ist, aber auch nicht katastrophal. Es gibt in Polen ein Minderheitengesetz, dessen Umsetzung allerdings lokale Aufgabe ist. Das dürfte die meisten aber nicht interessieren, da sie ohnehin nur sporadisch in Polen sind und sich ansonsten im Ausland aufhalten um dort zu arbeiten (dank festgestellter dt. Staatsangehörigkeit) ;) . In der Oppelner Region haben die deutschen Behörden etwa 300.000 dt. Pässe ausgegeben. Für die deutsche Wahlliste in der Wojwodschaft Oppeln haben bei der Selbstverwaltungswahl am letzten WE gerade mal 50.000 Menschen gestimmt. Die Schwäche der Minderheit ist der politische Unwille eines größeren Teils ihrer Angehörigen.
Dies schlägt sich glücklicherweise nicht so sehr auf gewisse politische Projekte durch. Es gibt in Oberschlesien, dort wo die Deutschen die kommunale Selbstverwaltung bestimmen und mitbestimmen zweisprachige Orts- und Amtstafeln und selbstverständlich Deutsch im Schulunterricht bis hin zu muttersprachlichem Unterricht und speziellen Minderheitenklassen.

Um noch einmal kurz auf die Abgeordnete zum dt. Bundestag Steinbach einzugehen, die in Dtl. wohl nur wenige kennen, in Polen aber um so mehr. Die ist dort tatsächlich eher unbeliebt. Die Vertreibung ist ein heikles Thema. Die Polen sind da in Denkstrukturen gefangen, die in der Tat auch unkatholisch sind, weil letzenendes immer kollektiv. D.h. "die Deutschen haben den Krieg angefangen, das führte zur Westverschiebung Polens, die Last dafür müssen deswegen auch die Deutschen tragen". Leider ist es den Polen mitunter schwer klar zu machen, dass es auch und vor allem individuelle Verantwortung gibt. Die Polen denken auch als Volk nach innen noch sehr kollektiv und wundern sich zum Teil sehr, dass wir Deutsche das nicht auch tun.

Damit will ichs fürs erste mal bewenden lassen. ;D

Verfasst: Sonntag 19. November 2006, 22:16
von Athanasius2
Das schlimmste ist, dass man die 2 Millionen Deutschen Toten als "Betriebsunfall" bei der "Wiedererstellung der altslawischen westlichen Gebiete". Man will die Massenmorde einfach nicht einsehen. Alles polnische ist gut, alles deutsche schlecht. Von Barmherzigkeit war damals keine Rede. AUch nicht unter Katholiken. Nur Rache. Auch heute noch.

Das ist schlimm.

Glücklicherweise haben einige deutsche Adelsfamilien den Rückkauf vom Familienbesitz erfolgreich abgerundet durch INtermediäre (Franzosen, niederländischen Bauern usw.). Sehr schön. Das Deutsche Kulturgut soll nicht verfallen. Europa soll das erhalten.

Verfasst: Sonntag 19. November 2006, 22:25
von Inabikari
@Athanasius 2:

Wer hat wann die deutschen Opfer bei der Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten als "Betriebsunfall" bezeichnet?

Wer hat in Deutschland gesagt, alles Polnische sei gut und alles Deutsche sei schlecht?

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 10:05
von FioreGraz
Man, hat man seit neusten wieder großdeutsche Phantasien, wenn schon haben wir Ösis anrecht auf alles, und können euch unter die Knutte zwingen. Trauert nicht der Geschichte nach sonder erschafft Geschichte das wäre gscheiter, anstatt Dingen nachzuhängen die im windhauch der Geschichte zerstreut wurden.

LG
Fiore

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 13:53
von HeGe
Worauf sollte das Herzogtum Österreich Anspruch haben?

Ciao Leute!

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 15:08
von sofaklecks
@HeGe:

Auf die Schweiz.

Guckst du auf der Autobahn kurz vor Zürich. Da kommen die Habsburger her.


Gut, das versteht jetzt keiner mehr, weil mein Beitrag zusammen mit den "Einmarschplänen", auf die er geantwortet hat, gleich mitgelöscht wurde.

Das hat mich geärgert und deshalb mach ich mich vom Acker. In einem Forum, in dem man zu Plänen, in denen das Elsass als verlorenes deutsches Gebiet aufgeführt ist nicht in der dadurch veranlassten Form scharf Stellung beziehen kann, hab ich nichts verloren.

sofaklecks

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 16:50
von Linus
mit dem Elass kenn ich mich nicht aus, aber hättest du was dagegen wenn man Südtirol als verlorenes deutsches gebiet bezeichnete? Ich neige bisweilen dazu.

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 17:02
von Ewald Mrnka
Linus hat geschrieben:mit dem Elass kenn ich mich nicht aus, aber hättest du was dagegen wenn man Südtirol als verlorenes deutsches gebiet bezeichnete? Ich neige bisweilen dazu.
Ich neige dazu Deutschland und Österreich als eine Einheit zu sehen.

Südtirol gehört dazu.

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 18:14
von Cosimo
Ich neige dazu Deutschland und Österreich als eine Einheit zu sehen.
Ehrlich gesagt ist spätestens seit der traurigen Niederlage von 1866 nicht mehr daran zu denken. Einheit hätte sich nur unter alleiniger Führung des katholischen Erzhauses ausgezahlt. Das einige Zeit später erfolgte Bündnis S.M. Kaiser Franz Josephs I. mit den Reichsdeutschen erwies sich letztlich als fatal für die Donaumonarchie (der gute Kaiser hätte dem weisen Rat und der Warnung Erzherzhorg Albrechts Folge leisten müssen), deren Untergang ich natürlich sehr bedauere. Der Verlust der preußischen Ostgebiete kann einem Kakanier hingegen gleichgültig sein.
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Verfasst: Freitag 24. November 2006, 18:21
von Ewald Mrnka
Cosimo hat geschrieben:Ich neige dazu Deutschland und Österreich als eine Einheit zu sehen.
Ehrlich gesagt ist spätestens seit der traurigen Niederlage von 1866 nicht mehr daran zu denken. Einheit hätte sich nur unter alleiniger Führung des katholischen Erzhauses ausgezahlt. Das einige Zeit später erfolgte Bündnis S.M. Kaiser Franz Josephs I. mit den Reichsdeutschen erwies sich letztlich als fatal für die Donaumonarchie (der gute Kaiser hatte weisen Rat und Warnung Erzherzhorg Albrechts Folge leisten müssen), der ich natürlich sehr nachtrauere. Der Verlust der preußischen Ostgebiete kann einem Kakanier hingegen gleichgültig sein.
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Es sind ja auch nur Phantasien, Träume.

Hast Du Apis und Este von Bruno Brehm gelesen?

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 20:33
von Cosimo
Geschätzter Ewald, zunächst danke ich Dir für diesen Hinweis. Mir wurde bereits einmal die Lektüre jener Trilogie Brehms über den Fall der Monarchie nahegelegt. Nur waren damals meine Deutschkenntnisse noch rudimentär. Muß jedoch gestehen, daß sich meine Privatbibliothek fast ausschließlich aus Sachbüchern bzw. aus Werken antiker Autoren zusammensetzt. Aber wenn auch Du sie mir empfielst werde ich mir den Roman in meinem Leseplan vormerken.

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 20:46
von Linus
Cosimo hat geschrieben:1866
WAS IST 1866? WAS WAR DA. ICH KENNE KONIGGRÄTZ NICHT.
Hier hat der preußische Zensor geschnippelt. SD Ebenso auf der Gegenseite jeweils ein Österreicher ; blöd nur, daß die Borussen schneller schossen :/
Linus, ist Asterix'scher Manier seinen Alesia-Komplex auslebend

Verfasst: Freitag 24. November 2006, 22:33
von Ewald Mrnka
Cosimo hat geschrieben:Geschätzter Ewald, zunächst danke ich Dir für diesen Hinweis. Mir wurde bereits einmal die Lektüre jener Trilogie Brehms über den Fall der Monarchie nahegelegt. Nur waren damals meine Deutschkenntnisse noch rudimentär. Muß jedoch gestehen, daß sich meine Privatbibliothek fast ausschließlich aus Sachbüchern bzw. aus Werken antiker Autoren zusammensetzt. Aber wenn auch Du sie mir empfielst werde ich mir den Roman in meinem Leseplan vormerken.
Lieber Cosimo!
Ich habe in dieser Woche "Apis und Este" gelesen - das ist wohl das bekannteste Werk aus der Trilogie. Es ist hinreißend geschrieben - ein vorzügliches Deutsch, Brehm schildert wunderbar einige Seiten des untergegangenen Reiches - und das Buch ist ungewöhnlich spannend geschrieben. Bruno Brehm stellt den Leser mitten in die Handlung: Man zittert und hofft, daß die Mörder doch noch ihr Opfer verfehlen werden. Mir hat die Lektüre Freude gemacht, sie hat mich bereichert und angeregt ein wenig den handelnden Personen nachzuspüren - man findet ja im Internet (fast) alles.

Ich wünsche Dir eine angenehme Nachtruhe und ein schönes Wochenende.
E. Mrnka

Verfasst: Samstag 25. November 2006, 07:00
von Linus
Ewald, schön langsam bin ich dafür, dass du einen Faden aufmachst: "Ewalds Leseliste" :ja:

Wenn ich Mosebach durchhab, fang ich mit dem Fragebogen an.

Bereinigt

Verfasst: Samstag 25. November 2006, 10:20
von sofaklecks
Meine Differenzen mit der Moderation wegen der Löschung meiner Antwort zu einem Beitrag in diesemStrang sind über PNs bereinigt worden.

Schwamm drüber.

@ Linus:

Die Situation Südtirols ist ein Relikt des Versailler Vertrages. Die dahinterstehende Ideologie ist wesentlich älter. Es ist die von den "natürlichen Grenzen" eines Staates, der eine Vielzahl von durchaus "unnatürlichen Grenzen" ihr Dasein verdanken. Diese Grenzen trennen die Basken oder die Kurden oder den Irak und Kuweit. Willkürlich aufgrund militärischer Überlegungen leichterer Verteidgung oder der Inbesitznahme von Ressourcen am grünen Tisch gezogen. Die Oder-Neisse-Grenze ist durchaus ebenso willkürlich. Das ist nicht zu bestreiten.

Nur: Die Revision all dieser Willkürlichkeiten erzeugt stets neue Willkür. Die Lösung liegt nicht im abermaligen Verschieben, sondern in der Bildung grösserer Einheiten. Der Grenzübergang nach Lauterburg ist heute Museum, obwohl das noch immer Staatsgrenze ist. Und immer wenn ich mich über Unsinnigkeiten aus Brüssel ärgere, fahre ich über diese Grenze und stelle fest, dass die EU eben doch etwas Gutes ist. Man mag das weiter im Innern Deutschlands weniger empfinden, aber ich sehe das so.

@ Ewald

Seit dem Frieden von Hubertusburg 1763 haben wir den Dualismus zwischen Preussen und Österreich. Und die Grenze am Weisswurstäquator ist eine natürliche. Sie trennte Römer und Germanen, Nord- und Süddeutsche, Franko- und Anglophile, Katholiken und Protestanten, Preussen und Österreicher und heuer wieder Ossis und Wessis. Und die Entscheidung zwichen Bonn und Berlin als Haupstadt war erneut eine gegen die Österreicher (auch wenn das Rheinland früher preussische Provinz war) und für die Preussen. Und, mit Verlaub, der Beweis, dass Berlin die bessere Hauptstadt sei, wäre erst noch zu führen. Bisher hben wir nur zwei gewichtige Gegenbeweise, die zu 1918 und 1945 geführt haben. Mit den Mehrheitsverhältnissen in Süddeutschland wäre der Anstreicher nicht an die Macht gekommen.

sofaklecks

Verfasst: Samstag 25. November 2006, 14:37
von Ewald Mrnka
Linus hat geschrieben:Ewald, schön langsam bin ich dafür, dass du einen Faden aufmachst: "Ewalds Leseliste" :ja:

Wenn ich Mosebach durchhab, fang ich mit dem Fragebogen an.
Wenn du den Mosebach durch hast, dann schreib mir unbedingt, wie Dir das Buch gefallen hat; das interessiert mich sehr.

Der Fragebogen ist ein Buch, das man heute im Zeitalter der politisch-korrekten Mucker nicht mehr erfolgreich auf den Markt bringen könnte; es lebt quasi vom vergangenen Ruhm.

polnischer nationalismus

Verfasst: Samstag 25. November 2006, 20:15
von incarnata
Die mittlerweile beendete Ausstellung zu "Vertreibungen" in Berlin
hat gezeigt,daß nur noch mit dem ideologischen sozialistischen
Brett ausgestattete Deutsche bzw.nationalistische Polen Frau Steinbach
Revanchismus vorwerfen-ein objektiver Betrachter kann dies nicht.
Es ist gut daß das Thema "Vertreibung" der Deutschen mittlerweile
selbst in linken Medien wie Stern und Spiegel thematisiert wurde.
Das Kaszinsky-Gebelle würde ich nicht allzu ernst nehmen;da versucht
sich ein im Lande alles andere als unumstrittener Praesident mit dem
nationalpolnischen Reflex an der Macht zu halten.Schade nur,daß er
das ganze mit einem superkatholischen Mäntelchen verbrämt-das lässt
Kirchengegner nur um so besser über den Katholizismus spotten.
Es gibt aber Gottlob auch viele gut katholische aber anders denkende Polen
Wie Versöhnung von Mensch zu Mensch funktioniert kann man in
Niederschlesien beobachten: dort haben ehemalige Besitzer mit
Hilfe polnischer Partner(im 49:51 %-Verfahren-so ist es auch Deutschen
erlaubt) ihre Güter zurückgekauft,die oft in sehr desolatem Zustand
waren und betreiben dort nach Renovierung florierende Begegnungs-
stätten und Sozialeinrichtungen(s. Schloss Muhrau-Familie v.Wietersheim
Kindergarten;Fam. v. Küster Schloss Lomnitz Hotel und Begegnungsstätte,
ein Gut am Bober,das von seinem ehemaligen Besitzer zu einer
Stätte für therapeutisches Reiten ausgebaut wurde etc.Diese Leute haben
nicht grollend auf Wiedererstattungsansprüche gewartet sondern ihre
Liebe zum Land durch tatkräftiges Handeln bewiesen-da blieb dann von
dumpfem Antideutschtum bei den Nachbarn bald nichts mehr übrig.
Nur so geht`s wirklich und nur mit einem wirklich versöhnten Nachbarn im
christlichen Sinne-was die Vergebung von reeller Schuld auf beiden
Seiten ,nicht aber deren ewige Aufrechnung vorraussetzt, bleibt uns das
schöne Land Schlesien/Pommern/Ostpreussen als geistige Heimat
und reell als Reise-oder auch wieder Land zum Leben -wenn auch mit
jetzt anders sprachiger Bevölkerung erhalten !
Näheres.: "Schlesien heute" Monatszeitschrift Senfkorn Verlag
Alfred Theisen Brüderstr. 13 02826 Görlitz
"Viel haben macht nicht reich.Der ist ein reicher Mann,
Der alles,was erhat,ohn Leid verlieren kann."(Angelus Silesius)

Verfasst: Sonntag 26. November 2006, 21:58
von Athanasius2
Schön, daß es doch schon einigen gelungen ist, sich trotz polnischer Gesetze diesen nationalistischen panslawischen Tendenzen zu entziehen und ihr eigenes geraubtes Gut friedlich zurück zu erlangen. Und daß man es auch für den dauerhaften Frieden einsetzt und verwendet!

Sehr gut. Hoffentlich bleibt die deutsche Kultur erhalten. Was ihr verloren habt, darf nich verloren sein!

Verfasst: Montag 27. November 2006, 06:46
von Nietenolaf
Ich finde es ja recht lustig, daß hier im Kreise von ultranationalistischen deutschen Geschichtsrevisionisten von "nationalistischen panslawischen Tendenzen" gesprochen wird. "Panslawismus" ist aber nichts als ein Hirngespinst, so etwas gibt es nicht (mehr). Der Gebrauch dieses Begriffs hier sieht nach dem Versuch aus, angesichts dieses "Feindes" großdeutsche Parolen zu legitimieren.

Verfasst: Montag 27. November 2006, 17:06
von Athanasius2
Wer die Parolen der Polen zu den "Wiedererlangten Gebieten" kennt, weiss, dass es Panslawismus gibt und ist.

Verfasst: Dienstag 28. November 2006, 06:41
von Nietenolaf
Athanasius2 hat geschrieben:Wer die Parolen der Polen zu den "Wiedererlangten Gebieten" kennt, weiss, dass es Panslawismus gibt und ist.
Athanasius, ich kenne ziemlich viele Parolen der Polen, die einen v.a. glauben machen, daß es sich da um ein recht neidisches Völkchen handelt, welches niemanden überhaupt so richtig leiden kann. Neuerdings gibt es da einen neuen Nationalhelden, den Spion Ryszard Kukliński, der in der UdSSR tätig war und Geheiminformationen an... die Amerikaner weiterreichte. Nun wird er eben als Nationalheld gefeiert, es gibt ihm zu Ehren ein Denkmal, ein Museum (das "Patriotismus-Museum" in Warschau - es ist egal, daß er für die Amerikaner spioniert hat, Hauptsache gegen die Russen!) usw. - was doch ziemlich peinlich ist, und Zeugnis davon, daß Polen krampfhaft nach einer Identität und nach ein wenig Selbstachtung sucht.

Die Polen hassen die Deutschen, aber sie hassen auch die Russen und alle anderen. Und da redet ihr vom "Panslawismus"? Ich fürchte, das sind Denkmuster aus dem Kalten Krieg. Die Sache ist viel komplizierter.

Verfasst: Dienstag 28. November 2006, 07:15
von Petra
Nietenolaf hat geschrieben: Die Polen hassen die Deutschen...
Deutschehassende Polen kenne ich keine. - Kennst du denn die meisten Polen? :roll:

Verfasst: Dienstag 28. November 2006, 07:50
von Nietenolaf
Petra hat geschrieben:Deutschehassende Polen kenne ich keine. - Kennst du denn die meisten Polen? :roll:
[left]images/smiles/ikb_offtopic.gif[/left]In diesem Unterforum geht's um Politik, nicht um Deine Bekannten oder "die meisten Polen". Es reicht aus, sich die entsprechenden Nachrichten der letzten Zeit anzusehen.

Verfasst: Dienstag 28. November 2006, 09:54
von prim_ass
Nietenolaf hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Deutschehassende Polen kenne ich keine. - Kennst du denn die meisten Polen? :roll:
[left]images/smiles/ikb_offtopic.gif[/left]In diesem Unterforum geht's um Politik, nicht um Deine Bekannten oder "die meisten Polen". Es reicht aus, sich die entsprechenden Nachrichten der letzten Zeit anzusehen.
Ahhh, zwei Moderatoren demonstrieren Streitkultur.

Interessant, vielleicht kann ich mir ja das zum Vorbild nehmen...

;)

Kenn ich

Verfasst: Dienstag 28. November 2006, 10:28
von sofaklecks
Petra mag Verallgemeinerungen nicht. Zu Recht.

sofaklecks