Das Virus, das ein Bakterium ist

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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

Noch eine Theorie: http://www.openpr.de/news/54151/Kann-E ... mmen-.html
...Und die Gärrestmassen aus Biogasanlagen?
Biogasrestmasse „stinkt“ nicht - stellt also sicher für Gemüse und andere Früchte eine ideale Düngung dar, was auch immer wieder gerne als die „besonders positive Eigenschaft“ hingestellt wird. Wartezeiten von der Ausbringung der Gärreste bis zum Erntezeitpunkt sind uns nicht bekannt. Theoretisch könnte man also am gleichen Tag der Ernte noch Biogasrestgärmasse auf die Früchte (aufs Feld) aufbringen.
Untersuchungen von Marta Carballa et al. (28) belegen, dass sich auch Colikeime im Gärrest finden lassen, die dann evtl. infektiös nach Ausbringung auf die Gemüsefelder (oder was auch immer) sein könnten. Dies vermuten Wissenschaftler ja bereits auch bei Sporen von Clostridium botulinum, wenn in die Biogaseinlagen Risikomaterialien wie Hühnerkot, Speisereste und Schlachthofabfälle als Substrate eingebracht werden. Auch hier besteht eine hohe Infektionsgefahr des chronischen Botulismus für Mensch und Tier.
Die Frage darf gestellt werden: Birgt nicht Biogasrestmasse unzählige unbekannte gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier? In der Göttinger Erklärung zur Problematik des chronischen Botulismus werden unbedingt Forschungen gefordert, die über mögliche Gefahren dieser evtl. Risiken Antworten geben müssen. Bisher weiß man, z.B. zum Sporenverhalten von Clostridium botulinum in Biogasanlagen, relativ wenig. Die Bevölkerung hat ein Recht zu erfahren, welche Rolle Biogasanlagen auf eine mögliche Gesundheitsgefährdung hin spielen. Bevor diese gesundheitlichen Risiken nicht endgültig ausgeschlossen werden können, kann man doch ruhigen Gewissens keine neue Biogasanlage genehmigen, wie Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) im münsterländischen Horstmar-Leer, Ernst-Günther Hellwig, betont.
:hmm:


(Das würde auch in einen Strang zu alternativen Energien passen...)
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Edi »

Zu dem Thema Vergärung weiß ich nur, dass man aerob, also unter Luftzufuhr, vergären soll, um bestimmte Keime zum Verschwinden zu bringen oder wenigstens zu reduzieren. M.W. vergärt man aber in Biogasanlagen auch anaerob und welche Keime sich dabei halten, sollte eigentlich untersucht und bekannt sein. Jedenfalls wachsen Clostridien nur anaerob, was ja bestätigen würde, dass es sich genauer gesagt eher um eine Faulung handelt.
Beim Faulen jedenfalls entstehen u.a. auch Fäulniserreger (Proteus vulgaris), die man beispielsweise im menschlichen Darm nicht gerne in Massen sieht, weil sie Toxine produzieren bis hin zu cancerogenen. Wie das bei Biogasanlagen ist, die auch Biolandwirte teilweise betreiben, weiß ich nicht so recht, aber Obiges deutet wie gesagt eher auf eine Faulung hin. Offenbar aber weiß man in dieser Angelegenheit noch viel zu wenig.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 27. Mai 2011, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

Wenn's um Botulinus geht, werde ich kribbelig... wahrscheinlich habe ich zu viele und zu schlechte Filme gesehen...


http://de.wikipedia.org/wiki/Botulinumt ... s_Biowaffe
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:Wenn's um Botulinus geht, werde ich kribbelig... wahrscheinlich habe ich zu viele und zu schlechte Filme gesehen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Botulinumt ... s_Biowaffe
Die Botulinus-Clostridien sind im allgemeinen problemlos, weil sie sich im Menschen selten vermehren, nicht aber ihre Gifte, also wenn man verdorbene Nahrung zu sich nähme, oft sind das Konserven. Das Botulinustoxin ist das stärkste natürliche Gift das man kennt, weil die Dosis ungeheuer winzig ist, die zu Vergiftungen führt.
Allerdings gab es mal einen oder gar mehrere Fälle, wo Säuglinge infiziert wurden, da deren Immunsystem noch nicht so gefestigt ist, und zwar durch Honig, wo die Sporen vorkommen können. Bei denen haben sie sich tatsächlich vermehrt mit den entsprechenden üblelsten Folgen. Die behandelnden Ärzte kamen zu nächst gar nicht hinter die Ursache.
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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

War B. nicht auch das Bakterium, das zu Vergiftungen bei Konserven geführt hat?
(Cornet-Beef - aufgequollene Dosen?)
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:War B. nicht auch das Bakterium, das zu Vergiftungen bei Konserven geführt hat?
(Cornet-Beef - aufgequollene Dosen?)
Gewiss!
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Sempre
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Sempre »

Quelle hat geschrieben:Bio-Gurken gefährlicher als Atomkraft

Viele Blätter verschweigen es inzwischen, aber unter den Trägern des gefährlichen Ehec-Bakteriums sind auch Bio-Gurken. Bislang sind anscheinend fünf Menschen verstorben und viele Hundert schwer erkrankt. Es geht nicht darum, Witze über die Opfer zu reissen, dennoch sei der Hinweis gestattet, daß in der Bundesrepublik damit bisher mehr Menschen durch Bio-Gurken umgekommen sind als durch Atomkraftwerke.
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Niels
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Niels »

Sempre hat geschrieben:
Quelle hat geschrieben:Bio-Gurken gefährlicher als Atomkraft

Viele Blätter verschweigen es inzwischen, aber unter den Trägern des gefährlichen Ehec-Bakteriums sind auch Bio-Gurken. Bislang sind anscheinend fünf Menschen verstorben und viele Hundert schwer erkrankt. Es geht nicht darum, Witze über die Opfer zu reissen, dennoch sei der Hinweis gestattet, daß in der Bundesrepublik damit bisher mehr Menschen durch Bio-Gurken umgekommen sind als durch Atomkraftwerke.
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lifestylekatholik
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:
Quelle hat geschrieben:dennoch sei der Hinweis gestattet, daß in der Bundesrepublik damit bisher mehr Menschen durch Bio-Gurken umgekommen sind als durch Atomkraftwerke.
Darüber hätte ich dann doch ganz gerne belastbare Zahlen. Zahlen, die z. B. auch die erhöhten Leukämieraten um Kernkraftwerke herum einbeziehen.
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Sempre
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Sempre »

@lifestylekatholik

Ein Zusammenhang von erhöhten Leukämieraten in der Nähe von KKWs und den KKWs ist nicht nachgewiesen. Erhöhte Leukämieraten treten generell in der Umgebung größerer Baustellen im ländlichen Bereich auf. Siehe Sicherheit von Kernkraftwerken. Verschiedenerlei mögliche Ursachen, die nichts mit KK zu tun haben, werden vermutet und diskutiert. So z.B. Arbeitsmigration, wobei Krankheitserreger importiert werden.

Gruß
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lifestylekatholik
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Ein Zusammenhang von erhöhten Leukämieraten in der Nähe von KKWs und den KKWs ist nicht nachgewiesen.
Eben, du sagst es. Es wird geforscht und vermutet (z. B. wird auch vermutet, dass es sich nur um statistische Artefakte handele). Sichere Erkenntnisse über die Ursachen gibt’s derzeit nicht.

Auch aus diesen Gründen (aber auch noch aus anderen) scheint mir der Satz »dennoch sei der Hinweis gestattet, daß in der Bundesrepublik damit bisher mehr Menschen durch Bio-Gurken umgekommen sind als durch Atomkraftwerke« ziemlich gewagt, und ich traue ihm nicht, wenn ich nicht vernünftiges Zahlenmaterial dazu in die Hand bekomme.
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Sempre
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Sempre »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Ein Zusammenhang von erhöhten Leukämieraten in der Nähe von KKWs und den KKWs ist nicht nachgewiesen.
Eben, du sagst es. Es wird geforscht und vermutet (z. B. wird auch vermutet, dass es sich nur um statistische Artefakte handele). Sichere Erkenntnisse über die Ursachen gibt’s derzeit nicht.

Auch aus diesen Gründen (aber auch noch aus anderen) scheint mir der Satz »dennoch sei der Hinweis gestattet, daß in der Bundesrepublik damit bisher mehr Menschen durch Bio-Gurken umgekommen sind als durch Atomkraftwerke« ziemlich gewagt, und ich traue ihm nicht, wenn ich nicht vernünftiges Zahlenmaterial dazu in die Hand bekomme.
Tja. Man hat immer nur die bekannten nachgewiesenen Fälle sowie allerlei Risikostudien. Die Dunkelziffern bleiben dunkel. Das gilt für KKWs wie für Bio-Gurken.

Gruß
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lifestylekatholik
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

Sempre hat geschrieben:Das gilt für KKWs wie für Bio-Gurken.
Na ja, das ist mir zu schnell wegerklärt.

Im Einige-km-Umkreis um bundesdeutsche KKW gibt es statistisch signifikant erhöhte Leukämieraten. Unklar -- und daran wird seit Längerem geforscht -- ist der Ursachenzusammenhang. Ein Zusammenhang mit den KKW -- in welcher Form auch immer, das muss nicht zwangsläufig Radioaktivität sein -- ist aber zumindest sehr wahrscheinlich.

Dass es im Umkreis von Biogurken zu ähnlich erhöhter Mortalität kommt, ist bisher nicht nur nicht nachgewiesen, sondern erscheint mir auch kaum plausibel. Und selbst dann wäre damit der Ursachenzusammenhang noch nicht geklärt.

Bevor ich da irgendwelchen Wertungen zustimme, hätte ich eben gern möglichst vernünftige Zahlen.
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Christiane
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Christiane »

Niels hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Ich verfolge die unselige EHEC-Diskussion nur am Rande. Momentan stehen ja wohl nur Gemüsesorten aus Spanien unter Verdacht, u.a. die Tomaten.

Paprika gehört ja auch zu den Nachtschattengewächsen. Sind die auch betroffen?
Wie immer... die böse Gurke...
Ich überlege gerade, ob ich mich im Frustthread äußern soll... :hmm:
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Torsten
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Torsten »

Sempre hat geschrieben:Ein Zusammenhang von erhöhten Leukämieraten in der Nähe von KKWs und den KKWs ist nicht nachgewiesen. Erhöhte Leukämieraten treten generell in der Umgebung größerer Baustellen im ländlichen Bereich auf. Siehe Sicherheit von Kernkraftwerken. Verschiedenerlei mögliche Ursachen, die nichts mit KK zu tun haben, werden vermutet und diskutiert. So z.B. Arbeitsmigration, wobei Krankheitserreger importiert werden.
Im normalen Betrieb entweichen kleine Mengen radioaktiven Materials vom Kernkraftwerk in die Umwelt. Dieses Material umfasst radioaktive Edelgase (z. B. Krypton-85) sowie das instabile Wasserstoffisotop Tritium, deren Entweichen gemessen wird und Auflagen unterliegt.[10] Trotzdem stehen sie im Verdacht, durch Aufnahme in den menschlichen Organismus krebsauslösend zu wirken. Dies zeigte sich bei einer epidemiologischen Studie im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz im Jahr 2007. Die Leukämie-Rate bei Kindern war in der Nähe (5 km) von Kernkraftwerken signifikant erhöht. (...)

Untersuchungen des Deutschen Ärzteblatts (1992) und des British Medical Journal (1995) haben in der Umgebung von kerntechnischen Anlagen ebenfalls erhöhte Leukämieraten bei Kindern festgestellt – ebenso aber auch generell in der Umgebung größerer Baustellen im ländlichen Bereich. Letzteres deutet also darauf hin, dass es an Standorten, die u. a. auch für Kernkraftwerke geeignet sind, Faktoren gibt, die von sich aus bereits ein erhöhtes Erkrankungsrisiko mit sich bringen; als Erklärung wird etwa vermutet, dass das erhöhte Auftreten der speziellen Krebsarten sich daraus erklären lässt, dass diese ansteckend seien und die Krankheitserreger durch Arbeitsmigration von Bauarbeiterfamilien eingeschleppt würden. (...)

Eine Untersuchung über das Krebsrisiko in der Nähe von Kernkraftwerken des Bundesamtes für Strahlenschutz kommt zum Ergebnis, dass für den Zeitraum von 1980 bis 2003 in der Umgebung von 16 Standorten mit insgesamt 22 Kernkraftwerken in Deutschland Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren häufiger auftreten. Der Risikoanstieg ist wesentlich bei Leukämie festzustellen. Im Nahbereich von Kernkraftwerken wurde für alle Krebserkrankungen zusammen betrachtet ein Risikoanstieg um etwa 60% und für Leukämien eine Verdopplung des Erkrankungsrisikos, d.h. ein Risikoanstieg um etwa 100% beobachtet.[16] Eine erhöhte Leukämierate bei Kindern gilt allerdings statistisch nicht als Beweis einer potentiellen Gefahr, da diese Kinder nicht beweisbar direkt durch den Betrieb des Kraftwerkes erkrankt sind...
Die Ursachen für die erhöhte Krebsrate bei Kindern im Umfeld von Kernkraftwerken können also sein:

1.An ländlichen Standorten, die für technisch/industrielle Großprojekte geeignet sind, herrschen Faktoren, die von sich aus ein erhöhtes Erkrankungsrisiko mit sich bringen.
Das heisst, dass in einer Gegend, in der heute z.B. ein Kernkraftwerk steht, schon vor dessen Errichtung eine erhöhte Krebsrate geherrscht haben muss.

2.Das erhöhte Auftreten von speziellen Krebsarten lässt sich dadurch erklären, dass diese ansteckend sind und die Erreger von Bauarbeiterfamilien eingeschleppt werden.
Wo diese Jahre und Jahrzehnte nach Beendigung der Bauarbeiten immer noch unter der dortigen Bevölkerung wüten, während die Bauarbeiter und ihre Familien längst weitergezogen sind.

Da diese Studie auch nur mit Verdacht und Vermutung über die Ursachen arbeitet, äußere ich mal meine:

Ich vermute, dass nirgendwo in einer ländlichen Gegend, wo heute ein Kernkraftwerk steht oder eine größere Baustelle zu finden ist, früher eine ebenfalls signifikant höhere Krebsrate geherrscht hat. Daran würden sich die Bewohner nämlich erinnern. Ich habe den Verdacht, dass es beim Bau von Kernkraftwerken und anderen Großprojekten neben der Lärm und Staubbelastung zum Einsatz von Materialien und Stoffen kommt, die als - relativ - harmlos gelten, bei Kleinkindern aber ebenfalls Leukämie auslösen können. Das klingt für mich plausibler als die Sache mit den Krankheitserregern und den Bauarbeiterfamilien. Was die über Jahrzehnte festgestellte erhöhte Leukämierate und anderen Krebsarten bei Kindern in der Nähe von Kernkraftwerken angeht, da komme ich nicht umhin, dafür die im Normalbetrieb entweichenden - geringen - Mengen radioaktive Materials verantwortlich zu machen.

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Peregrin
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Peregrin »

lifestylekatholik hat geschrieben: Dass es im Umkreis von Biogurken zu ähnlich erhöhter Mortalität kommt, ist bisher nicht nur nicht nachgewiesen, sondern erscheint mir auch kaum plausibel.
Pilzvergiftungen, das Standardproblem von Biogemüse.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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lifestylekatholik
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

Peregrin hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Dass es im Umkreis von Biogurken zu ähnlich erhöhter Mortalität kommt, ist bisher nicht nur nicht nachgewiesen, sondern erscheint mir auch kaum plausibel.
Pilzvergiftungen, das Standardproblem von Biogemüse.
Was hat das mit Biogurken zu tun? :hae?:
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Peregrin
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Peregrin »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Dass es im Umkreis von Biogurken zu ähnlich erhöhter Mortalität kommt, ist bisher nicht nur nicht nachgewiesen, sondern erscheint mir auch kaum plausibel.
Pilzvergiftungen, das Standardproblem von Biogemüse.
Was hat das mit Biogurken zu tun? :hae?:
Gurken sind auch Gemüse.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

Aha. :achselzuck:
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Peregrin
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Peregrin »

Irgendwie habe ich das Gefühl, daß Dich diese Antwort unbefriedigt läßt. Möglicherweise habe ich die Frage nicht ganz verstanden?
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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

http://www.noz.de/deutschland-und-welt/ ... er-erreger
Gärreste auch bei Botulismus im Verdacht
Noch ein tödlicher Erreger
Osnabrück. Gärreste aus Biogasanlagen werden verdächtigt, bei Wildtieren, Haustieren und Menschen den sogenannten chronischen Botulismus zu verursachen. Botulismus ist eine meist tödliche Fleischvergiftung. Chronischer Botulismus hingegen soll schleichend, teilweise über Jahre verlaufen. Die Zeitschrift „Wild und Hund“ widmete dem Thema einen Artikel und verwies auf einen Fall im Vogtland (Sachsen): Dort starben 6 Kühe; der Landwirt selbst erkrankte schwer. Diagnose: chronischer Botulismus...
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/ ... _in_gruen/
...Es ist gar nicht auszudenken, was in diesem Land los wäre. wenn ein solcher Verdacht im Zusammenhang mit einem Atomkraftwerk oder einer Chemiefabrik auftauchen würde. Der Laden wäre im Handumdrehen stillgelegt. Wenns um politisch gewollte grüne Energie geht, herrscht dagegen Schweigen im Walde. Man könnte auch sagen grobe Fahrlässigkeit.
Gruß Jürgen

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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von lifestylekatholik »

@Jürgen: Interessant! :daumen-rauf:
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civilisation
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von civilisation »

Die Darmseuche EHEC hat zum ersten Todesfall außerhalb Norddeutschlands geführt. Im Kreis Paderborn starb eine 91-jährige Frau an den Folgen der gefährlichen Durchfallinfektion. Die Frau habe mehrere schwere Vorerkrankungen gehabt, teilte der Kreis mit. Es ist der bundesweit elfte Todesfall.
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_73534.html

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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

Die Meldung hatten wir heute morgen schon im Lokalradio
Im Kreis Paderborn gibt es die erste EHEC-Tote. Eine 91jährige Frau starb an den Folgen der Darminfektion. Bei der Seniorin war es zu der schweren Komplikation - dem HUS-Syndrom - gekommen, die zu Nierenversagen und Blutveränderungen führt. Aktuell wurde bei 14 Menschen im Hochstift das HUS-Syndrom diagnostiziert. Weitere 21 Menschen sind an EHEC erkrankt. Bundesweit gibt es jetzt elf Tote. Es gilt weiter der Hinweis: Häufig Händewaschen - und rohes Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen.

http://www.radiohochstift.de/nachrichte ... rborn.html
Gruß Jürgen

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Torsten
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Torsten »

Richtiges Händewaschen

Beim Gemüse und Blattsalat bitte keine Seife, Geschirrspülmittel oder ähnliches verwenden.

civilisation
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von civilisation »

Also irgendwie kann ich es nicht glauben, daß der plötzliche und zahlreiche Ausbruch des EHEC-Bakteriums einzig und allein von spanischem Gemüse kommt.
Und schon gestern habe ich gelesen, daß es sich bei den Toten überwiegend um Frauen handelt.

So auch vorhin:
Nach wie vor rätseln die Experten über die genaue Herkunft des Bakteriums Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Offen ist auch, warum hauptsächlich Frauen betroffen sind und die Erkrankungen überwiegend in Norddeutschland auftreten.
Quelle: http://www.morgenpost.de/web-wissen/art ... enbar.html

Ich will jetzt gar nicht weiter spekulieren. Hoffentlich ist nicht das Trinkwasser betroffen.

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Juergen
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Juergen »

Für das regionale Auftreten gibt es verschiedene Erklärungen.

Z.B. könnte es einen Lieferanten geben, der insbesondere eine Handelskette/Supermarktkette/o.ä. beliefert, die nicht deutschlandweit tätig ist, oder es könnte sein, daß das Unternehmen in anderen Gebieten andere Lieferanten hat. Das kann einfach eine Frage der Logistik sein.

Der Kreis Paderborn ist in NRW auch so ein Gebiet, wo die Erkrankungen gehäuft auftreten.

Aber sowas ist freilich reine Spekulation.


Inzwischen gibt es 13 Todesopfer.
gestern die 91 jährige im Kreis Paderborn
heute eine 4-5 Jahre alte Frau im Kreis Gütersloh
und heute der erste Todesfall in Mecklenburg Vorpommern (87-jährige Frau aus dem Landkreis Parchim).


Und hier noch etwas zur spanischen Gurke
Auch Norwegen entdeckt EHEC-Erreger in spanischen Gurken
Oslo (dpa) – Die Behörden in Norwegen haben den EHEC-Erreger in einer Gurkenlieferung aus Spanien entdeckt. Von der Lebensmittelaufsicht in Oslo heißt es, dass die Gurken noch nicht in den Handel gekommen seien. Auch die EU untersucht spanische Gurken auf EHEC-Keime. Spätestens am Mittwoch sollen die Ergebnisse vorliegen. In zwei spanischen Betrieben waren unter anderem Boden- und Wasserproben genommen worden. In Deutschland hat sich die Zahl der EHEC-Toten inzwischen auf 13 erhöht.

http://www.focus.de/politik/schlagzeile ... 73555.html
Gruß Jürgen

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Hubertus
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Hubertus »

civilisation hat geschrieben:Also irgendwie kann ich es nicht glauben, daß der plötzliche und zahlreiche Ausbruch des EHEC-Bakteriums einzig und allein von spanischem Gemüse kommt.
Und schon gestern habe ich gelesen, daß es sich bei den Toten überwiegend um Frauen handelt.

So auch vorhin:
Nach wie vor rätseln die Experten über die genaue Herkunft des Bakteriums Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC). Offen ist auch, warum hauptsächlich Frauen betroffen sind und die Erkrankungen überwiegend in Norddeutschland auftreten.
Quelle: http://www.morgenpost.de/web-wissen/art ... enbar.html

Ich will jetzt gar nicht weiter spekulieren. Hoffentlich ist nicht das Trinkwasser betroffen.
Dann wären aber vmtl. die Opferzahlen schon höher.
Das Hauptproblem für die Rückverfolgung der EHEC-Verbreitungswege ist m.E. die rel. lange Inkubationszeit. Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich, glaube ich, keine lückenlose Aufklärung über meine Nahrungsaufnahme der letzten Woche geben könnte...
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Torsten
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Torsten »

>Auch Norwegen entdeckt EHEC-Erreger in spanischen Gurken<

Heisst das eigentlich, dass der Erreger richtig in den Gurken steckt? Weil gerade Gurken lassen sich ja eigentlich leicht und gründlich säubern und schälen. Im Gegensatz zum Blattsalat.

civilisation
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von civilisation »

Die Spanier wollen sich offenbar wehren.

Spanien erwägt EHEC-Schadenersatz von Deutschland
http://www.welt.de/aktuell/article1342 ... hland.html
daraus:
Spanien prüft Schadensersatzansprüche gegen Deutschland für Produktionsausfälle der eigenen Landwirte im Zusammenhang mit den EHEC-Krankheitsfällen. Solche Forderungen seien nicht auszuschließen, sagte der spanische Agrarstaatssekretär Josep Puxeu nach Medienberichten vom Montag. ...
Der Bauernverbände bezifferten die Verluste, die dem spanischen Gemüseanbau entstünden, auf sechs bis acht Millionen Euro am Tag.

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Torsten
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Torsten »

civilisation hat geschrieben:
Der Bauernverbände bezifferten die Verluste, die dem spanischen Gemüseanbau entstünden, auf sechs bis acht Millionen Euro am Tag.
Davon entfällt mindestens die Hälfte auf den Lohn, um den die spanischen Gemüsebauern ihre Arbeitsimmigranten aus Nordafrika jeden Tag betrügen.

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Edi
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Re: Das Virus, das ein Bakterium ist

Beitrag von Edi »

civilisation hat geschrieben: Ich will jetzt gar nicht weiter spekulieren. Hoffentlich ist nicht das Trinkwasser betroffen.
Im Trinkwasser, das ja regelmässig untersucht wird, dürfen keine Escherichia coli nachweisbar sein, genau 0 pro 100 ml. Wenn sie vorhanden wären, deutet das auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hin.
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