Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Linus hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben: 30 x 2,00 Euro x 200 Arbeitstage = 12.000 Euro (wegen EINEM Brötchen pro Tag) :auweia:
Wenn man schon Milchmädchen rechnet:
22 Arbeitstage/Monat
11 Monate Arbeit (1 Monat Urlaub)
2 Euro fürs Semmerl (meine Kosten 1,50....)
484 in Summe
x30 Mitarbeiter = 14.520 Euro in Summe

Dein Milchmädchen :breitgrins:

(Macht es jetzt aber auch nicht besser)

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Linus
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Linus »

ich hab die Milchmädchenrechnung noch erweitert um den Betrag, den man hinter der Wurstbudl "erwirtschaftet" ohne dafür Geld zu bekommen (unbezahlte Rüstzeiten)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Linus hat geschrieben:ich hab die Milchmädchenrechnung noch erweitert um den Betrag, den man hinter der Wurstbudl "erwirtschaftet" ohne dafür Geld zu bekommen (unbezahlte Rüstzeiten)
Häh? :hae?:

Falls das ein Vorwurf gegen den dortigen Arbeitgeber sein soll, so muss ich Dir sagen, dass ein Unrecht nicht ausgeglichen wird dadurch, dass man selbst ein weiteres begeht...

"Mein ist die Rache!" spricht Gott

Bist Du Gott? :breitgrins:

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Dornbusch hat geschrieben:Der Chef selbst, dem Stück für Stück der Glauben an die Menschheit geraubt wird
Oh, der arme Chef. Wo kann ich spenden? :breitgrins:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

cantus planus hat geschrieben:Ich merke an solchen Fällen immer wieder, dass mir die juristische Denkweise einfach vollkommen fremd ist.
Ich frage mich ganz praktisch, ob ich jemanden entlassen würde, wenn er einen Pfandbon von gut einem Euro Wert einlöst. Nein, das würde ich nicht tun.
Aus meiner eigenen Erfahrung in diversen Schüler- und Studentenjobs kann ich außerdem sagen, dass das keinen Arbeitgeber arm macht. Im Gegenteil! Erst die Überreglementierung und Permanentüberwachung des Personals sorgt für Unzufriedenheit, die sich negativ auf das Geschäft auswirkt.

Mögen es die Juristen anders sehen: nach dreißig Jahren Mitarbeit wegen eines kleinen Pfandbons das Vertrauensverhältnis vollkommen zerrüttet zu sehen, ist absurd und einem normalen Menschen nicht zu vermitteln.

Was die klugen Aussagen betrifft, der Arbeitgeber sei immer der Dumme: ich bin sehr froh, nicht Angestellter in einer großen Kaufhaus- oder Discounterkette zu sein. Was das Personal da - vollkommen im Rahmen der Gesetze - über sich ergehen lassen muss, geht auf keine Kuhhaut.
Bravo, cantus!

Zwar ist es doppelt komisch, nach dreißig Jahren lange Finger zu bekommen (und was war in den ganzen dreißig Jahren, hm?), aber bei einem Kassenbon (im Gegensatz zu den AG, die Zehntausende Existenzen zerstören, Deutschland hat keine Breitseite abbekommen wie das Ausland, aufgrund sehr guter Gesetze und Tarifverträgen!) muss ich mich fragen, warum man den MA sich nicht firmenintern zur Brust nehmen soll, sondern gleich entlassen oder an den nächsten Baum aufknüpfen.
Wie christlich, die Reaktion.
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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Nassos hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben:Der Chef selbst, dem Stück für Stück der Glauben an die Menschheit geraubt wird
Oh, der arme Chef. Wo kann ich spenden? :breitgrins:
Es ging nicht um Geld, sondern um Vertrauen, das zerstört wird. Aber natürlich ist es viel einfacher, im Arbeitgeber den Klassenfeind zu sehen. Sonst wären ja die ganzen Gewerkschafter und Betriebsräte überflüssig - wäre ja furchtbar, die ganzen Arbeitslosen. Und mit den Reisen in tschechische Bordelle wäre es dann auch vorbei:
http://www.focus.de/auto/neuheiten/vw-w ... 17963.html
:daumen-rauf:

Dann lassen wir halt alles beim alten: Jeder bescheißt jeden! Christlich? Nicht wirklich, aber wenn es um die guten alten Vorurteile geht, können wir den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und dann doch besser zu Marx und Engels beten...
:breitgrins:
Zuletzt geändert von Dornbusch am Samstag 12. Juni 2010, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von cantus planus »

Dornbusch hat geschrieben:Dann lassen wir halt alles beim alten: Jeder bescheißt jeden!
Funktioniert das heute anders? Müsste dann nicht der Händler klar seine Gewinnspanne deklarieren, die bei einzelnen Produkten im Promillebereich, aber bei anderen auch schonmal mehrere 100% ausmachen können? Müsste der Händler nicht beim Verkauf des Produkts gleich darauf hinweisen, dass schon mehrere zurückgegeben und reklamiert wurden? Müsste ein Händler nicht überhaupt darauf hinweisen, dass es das gleiche Produkt zu einem erheblich günstigerem Preis im Nachbarladen gibt?

Also, so kommen wir auch nicht weiter.

Wenn wir hier schon die ganz streng christliche Messlatte anlegen wollen, sehe ich eine Menge Probleme auf dem Markt. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Jeder Ladenbesitzer arbeitet latent unehrlich. Sich wegen eines Kassenbons nach 30 Jahren aufzuregen, halte ich da - wie schon oben gesagt - für nicht nachvollziehbar.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

cantus planus hat geschrieben: Müsste ein Händler nicht überhaupt darauf hinweisen, dass es das gleiche Produkt zu einem erheblich günstigerem Preis im Nachbarladen gibt?
Da liegt doch der Hund begraben:
In Deutschland glauben alle, "Geiz ist Geil!". Immer dem billigsten Preis nachjagen, aber sich dann hier im Forum stundenlang über die bösen Arbeitgeber auslassen. Das die eh keine guten Löhne zahlen und Rüstzeiten nicht bezahlen (...blablabla).

Aber dann den letzten Billig-Scheiß aus China kaufen! Wo dann Kinder für 0,50 € in der Stunde arbeiten. Ganz großes [Punkt]

Wie ich schon in mehrern Fäden betont habe: Mit solchen Einstellungen machen wir das ganze Land kaputt. Wir kriegen den Karren nur gemeinsam aus dem Dreck - oder gar nicht mehr...

Und außerdem: Wenn es den schei... Arbeitgeber doch ach so gut geht, warum macht ihr Euch dann nicht einfach selber selbständig?

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cantus planus
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von cantus planus »

Dornbusch hat geschrieben:Aber dann den letzten Billig-Scheiß aus China kaufen!
Kauft das der Kunde, oder importiert das zuerst der Händler? :pfeif:
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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

cantus planus hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben:Aber dann den letzten Billig-Scheiß aus China kaufen!
Kauft das der Kunde, oder importiert das zuerst der Händler? :pfeif:
Ich komme aus dem produzierenden Gewerbe, nicht aus dem Handel!
cantus planus hat geschrieben: Jeder Ladenbesitzer arbeitet latent unehrlich.
Sorry, aber: :patsch:

;-)
Zuletzt geändert von Dornbusch am Samstag 12. Juni 2010, 15:44, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von cantus planus »

Dann verstehe ich natürlich dein Problem. :ja:

Äh... wir sind übrigens mittlerweile vollkommen off topic. :tuete:
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

cantus planus hat geschrieben:Dann verstehe ich natürlich dein Problem. :ja:

Äh... wir sind übrigens mittlerweile vollkommen off topic. :tuete:
Tut mir leid, das nehme ich auf meine Kappe!

Halten wir zwei Statements fest:
1). Du darfst nicht stehlen
2). Jeder der einem Arbeitgeber (ich rede nicht von Manager) sein Lohn und Brot neidet, kann sich ohne weiteres selbst selbständig machen - wenn es doch so schön ist. :breitgrins:

Amen!

Christian
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Christian »

Ich bin seit 13 Jahren selbständig und habe einige Mitarbeiter sehr sehr viele waren auf "Durchreise", d.h. es hat nicht gepaßt. In den Jahren hatte ich zwei Fälle von Unterschlagung (die Summe war einmal vierstellig und einmal zweistellig), als ich die Kündigung aussprach und Anzeige erstattete kam heraus das beide jeweils beim vorigen Arbeitgeber auch schon Geld unterschlagen haben. Beim Arbeitsgericht klagte ich auf Schadensersatz und gewann auch, jedoch wurde mir geraten,seitens des Gerichts, dieses nicht ins Arbeitszeugnis einzutragen. So sieht die Welt aus einer klaut aus der Kasse und der Arbeitgeber darf es nicht ins Arbeitszeugios schreiben, hätte der erste Arbeitgeber das ins Arbeitszeugnis geschrieben wäre mir kein Schaden entstanden. Das End von Lied ist das einige meiner "Wettbewerber" sich bei Kassierern Bankbürgschaften und Schufaauskünfte holen, durch den unehrlichen arbeitnehmer entsteht eine situation von Misstrauen.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Dornbusch hat geschrieben:Es ging nicht um Geld, sondern um Vertrauen, das zerstört wird. Aber natürlich ist es viel einfacher, im Arbeitgeber den Klassenfeind zu sehen. Sonst wären ja die ganzen Gewerkschafter und Betriebsräte überflüssig - wäre ja furchtbar, die ganzen Arbeitslosen. Und mit den Reisen in tschechische Bordelle wäre es dann auch vorbei:
http://www.focus.de/auto/neuheiten/vw-w ... 17963.html
:daumen-rauf:

Dann lassen wir halt alles beim alten: Jeder bescheißt jeden! Christlich? Nicht wirklich, aber wenn es um die guten alten Vorurteile geht, können wir den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und dann doch besser zu Marx und Engels beten...
:breitgrins:
DAs mit dem Vertrauen ist auf jeden Fall richtig. Keine der Seiten kann die absolute Güte und Unschuld für sich beanspruchen.

Christlich ist es nicht zu stehlen. Christlich ist es, nicht zu neiden. Christlich ist es, sich für den Erfolg eines anderen freuen zu können.
Christlich ist es, den anderen nicht auszubeuten. Christlich ist es, schwangere Frauen nicht zu schlagen. Christlich ist es in der Firma eine kleine Kapelle einzurichten und nicht nur Ramadanflyer zu drucken. Christlich ist es, für den verfehlenden Sünder zu beten.

Ich sehe immer noch mehr Menschlichkeit auf der Arbeitnehmerseite als auf der Arbeitgeberseite. Mir deswegen Marx und Engels als Ersatzgötter vorzuschlagen geht unter die Gürtellinie. Ich hoffe, das war jetzt nur im Affekt.

Gruß,
Nassos
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Torsten
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Torsten »

Etwas anderem dienen als dem Geld. Nicht länger für das Geld arbeiten. Es mag grundlegende Tätigkeiten geben, die sich in ihrer Form nicht unterscheiden, ob sie für das Geld oder für anderes getan werden. Aber darüber hinaus? Unsere Kultur, die vielfältigen Formen der Arbeit, sind vom Geld erschaffen. Daneben existiert die Kirche, die ihr Leben und Überleben dem Dienst verdankt, dem Dienst, den Gott den Menschen erweist, zu dienen. Und wir glauben, das Geld wäre unser Diener?

So wie das Geld eine Welt, mit all ihrer Kultur und Arbeit erschafft, so schafft der Dienst Gottes nicht nur das Heil für die Wunden, die die Abhängigkeit von diesem falschen Diener schlägt, sondern er packt das Übel an der Wurzel und legt den Menschen etwas in ihre Brust, was schwerer wiegt als alles, was man sehen und begehren kann. Schmerz, Hoffnung, Erbarmen, in allem Fleisch und Blut. Und nicht der Bon am Flaschenautomat. Zur Hölle damit.

Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Nassos hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben:Es ging nicht um Geld, sondern um Vertrauen, das zerstört wird. Aber natürlich ist es viel einfacher, im Arbeitgeber den Klassenfeind zu sehen. Sonst wären ja die ganzen Gewerkschafter und Betriebsräte überflüssig - wäre ja furchtbar, die ganzen Arbeitslosen. Und mit den Reisen in tschechische Bordelle wäre es dann auch vorbei:
http://www.focus.de/auto/neuheiten/vw-w ... 17963.html
:daumen-rauf:

Dann lassen wir halt alles beim alten: Jeder bescheißt jeden! Christlich? Nicht wirklich, aber wenn es um die guten alten Vorurteile geht, können wir den lieben Gott einen guten Mann sein lassen und dann doch besser zu Marx und Engels beten...
:breitgrins:
DAs mit dem Vertrauen ist auf jeden Fall richtig. Keine der Seiten kann die absolute Güte und Unschuld für sich beanspruchen.

Christlich ist es nicht zu stehlen. Christlich ist es, nicht zu neiden. Christlich ist es, sich für den Erfolg eines anderen freuen zu können.
Christlich ist es, den anderen nicht auszubeuten. Christlich ist es, schwangere Frauen nicht zu schlagen. Christlich ist es in der Firma eine kleine Kapelle einzurichten und nicht nur Ramadanflyer zu drucken. Christlich ist es, für den verfehlenden Sünder zu beten.

Ich sehe immer noch mehr Menschlichkeit auf der Arbeitnehmerseite als auf der Arbeitgeberseite. Mir deswegen Marx und Engels als Ersatzgötter vorzuschlagen geht unter die Gürtellinie. Ich hoffe, das war jetzt nur im Affekt.
Ich wollte nur erreichen, dass wir wieder Gott und seine Regeln in den Mittelpunkt der Debatte stellen und nicht irgendwelche Stammtisch-/Gewerkschafts-Parolen. Und daher bin ich Dir dankbar für Dein obiges Statement.
:ikb_notworthy:

Wenigstens wir als Christen müssen ineinander noch ein gewisses Grundvertrauen haben. Ist jedenfalls meine Meinung.
Und:
Auch die Arbeitgeber sind ein Teil der Schöpfung Gottes! ;D

Clementine
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Clementine »

cantus planus hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben:Dann lassen wir halt alles beim alten: Jeder bescheißt jeden!
Funktioniert das heute anders? Müsste dann nicht der Händler klar seine Gewinnspanne deklarieren, die bei einzelnen Produkten im Promillebereich, aber bei anderen auch schonmal mehrere 100% ausmachen können?
Warum sollte er das müssen? Ein Händler ist ein Wirtschaftsunternehmen, d.h. er ist darauf aus und darauf angewiesen, dass er Gewinne erwirtschaftet. Oder neidest Du ihm das bereits GRUNDSÄTZLICH und siehst darin ein Beschiss seiner Kunden bzw. der Allgemeinheit?
cantus planus hat geschrieben:Müsste der Händler nicht beim Verkauf des Produkts gleich darauf hinweisen, dass schon mehrere zurückgegeben und reklamiert wurden?
Warum sollte er das UNGEFRAGT tun müssen?
cantus planus hat geschrieben:Müsste ein Händler nicht überhaupt darauf hinweisen, dass es das gleiche Produkt zu einem erheblich günstigerem Preis im Nachbarladen gibt?
Und wiederum: Warum sollte er das tun müssen? Und warum sollte dies ein Beweis sein für "jeder bescheißt jeden"?
cantus planus hat geschrieben:Jeder Ladenbesitzer arbeitet latent unehrlich.
Wie kommst Du bitte schön zu so einer Allgemeinverdächtigung bzw. -Beschuldigung?
cantus planus hat geschrieben:Sich wegen eines Kassenbons nach 30 Jahren aufzuregen, halte ich da - wie schon oben gesagt - für nicht nachvollziehbar.
Ganz so einfach scheint es doch im konkreten Fall nicht gewesen zu sein. Die Aussagen, dass die Mitarbeitern wegen der Anschuldigungen oder Befragungen gelogen hat und sogar noch Kollegen fälschlich beschuldigt/verdächtigt hat, habe ich hier heute auch zum ersten Mal gelesen. Wirft aber natürlich ein ganz anderes Licht auf den Fall. So jemanden nicht rauswerfen zu dürfen, finde ich für den Arbeitgeber (und auch für die Kollegen) eigentlich eine unzumutbare Härte. Möchtest Du einen Kollegen, der Dinge "mitgehen lässt" und Dich dafür beschuldigt?

Aber auch davor hatte ein Kollege - nicht ganz zu unrecht - zu diesem und dem Maultaschenfall angemerkt: Vielleicht hat der Arbeitgeber auch nur die Gelegenheit genutzt. Bei einem guten Mitarbeiter, mit dem man zufrieden ist, wäre vermutlich nicht direkt die Kündigung ausgesprochen worden.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

Halte Deine Stadt sauber! Iß täglich eine Taube!

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Linus
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Linus »

Dornbusch hat geschrieben:Falls das ein Vorwurf gegen den dortigen Arbeitgeber sein soll, so muss ich Dir sagen, dass ein Unrecht nicht ausgeglichen wird dadurch, dass man selbst ein weiteres begeht...
Ist es nicht. Ich hab bloß deine Milchmädchenrechnung fortgeführt, um zu zeigen daß man Milchmädchenrechnungen sein lassen sollte.
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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Clementine hat geschrieben: Aber auch davor hatte ein Kollege - nicht ganz zu unrecht - zu diesem und dem Maultaschenfall angemerkt: Vielleicht hat der Arbeitgeber auch nur die Gelegenheit genutzt. Bei einem guten Mitarbeiter, mit dem man zufrieden ist, wäre vermutlich nicht direkt die Kündigung ausgesprochen worden.
Unwahrscheinlich - denn der einfachere Weg wäre dann eine Kündigung aus betriebswirtschaftlich Gründen (betriebsbedingte Kündigung) gewesen. Dazu eine Abfindung und beide Seiten sind sauber raus aus der Sache.

Eine verhaltensbedingte Kündigung (z.B. wegen Diebstahl) hingegen mündet quasi immer in einer Schlammschlacht vor dem Arbeitsgericht. Kostet Zeit und vor allem viel Nerven.
Linus hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben:Falls das ein Vorwurf gegen den dortigen Arbeitgeber sein soll, so muss ich Dir sagen, dass ein Unrecht nicht ausgeglichen wird dadurch, dass man selbst ein weiteres begeht...
Ist es nicht. Ich hab bloß deine Milchmädchenrechnung fortgeführt, um zu zeigen daß man Milchmädchenrechnungen sein lassen sollte.
Wenn Du mir einen anderen Weg vorschlägst, Euch klar zu machen, dass es NICHT okay ist, selbst kleinste Mengen am Arbeitsplatz zu stehlen: Bitte!
Ich für meinen Teil bin lieber ein Milchmädchen, als ein Dieb! Und was ist mit Dir? ;D

Raimund J.
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Raimund J. »

Dornbusch hat geschrieben: Unwahrscheinlich - denn der einfachere Weg wäre dann eine Kündigung aus betriebswirtschaftlich Gründen (betriebsbedingte Kündigung) gewesen. Dazu eine Abfindung und beide Seiten sind sauber raus aus der Sache.
Gerade betriebsbedingte Kündigungen sind oftmals alles andere als einfach. Ich hatte in meinem Berufsleben schon ein paar Mal mit sanierungsbedingten massiven Stellenabbau zu tun. Das ist für das Management, auch wenn es von einem ganzen Stab von Juristen beraten wird, eine wahre Sisyphosarbeit und zieht in der Regel auch noch einen Rattenschwanz an Arbeitsgerichtsprozessen nach sich.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Dornbusch
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Dornbusch hat geschrieben: Unwahrscheinlich - denn der einfachere Weg wäre dann eine Kündigung aus betriebswirtschaftlich Gründen (betriebsbedingte Kündigung) gewesen. Dazu eine Abfindung und beide Seiten sind sauber raus aus der Sache.
Gerade betriebsbedingte Kündigungen sind oftmals alles andere als einfach. Ich hatte in meinem Berufsleben schon ein paar Mal mit sanierungsbedingten massiven Stellenabbau zu tun.
Es ging hier um die Entlassung einer Mitarbeiterin!

Aber wir drehen uns im Kreis. Solange hier immer noch einige der Meinung sind, Diebstahl (an Arbeitgebern) sei okay, solange brauchen wir hier doch gar keine weitere (christliche) Diskussion führen. So lange können wir die Diskussion auslagern ins DGB-Forum...

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Liebe Clementine,

grüß Dich, schön Dich mal wieder zu lesen :huhu:

Wie groß die Marge sein kann, lässt sich diskutieren. Wo setzten wir als Christen diese Grenze?

Verpflichtet, auf des Wettbewerbers niedrigere Preise hinzuweisen, ist er sicher nicht. Das ist Holschuld des Kunden.

Und Dornbusch hat natürlich recht: ich habe den Platz zu ehren, an dem ich mein Brot verdiene. Aber genauso hat der Arbeitgeber den Arbeiter zu ehren.
Als Betriebsrat sehe ich mich nicht verplichtet, den Kollegen auf Teufel komm raus zu verteidigen. Wenn ich merke, dass er Mist gebaut hat oder abgehobene Vorstellungen hat, dann muss ich auch den Mut haben, ihn zurückzupfeifen. Zumindest in meinem Fall möchte ich das mit meinem Gewissen vereinbaren können.

Gruß,
Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Lieber Raimund,

der Diebstahl ist NICHT ok. Ob die Reaktion des Arbeitgebers darauf verhältnismäßig ist oder nicht, darüber lässt sich diskutieren.
Aber wenn ich über das Verzweifeln der Arbeitgeber an dieser Welt lese oder über "Betriebsratseuche", kann ich mich nur wundern.

Ist es nicht Tatsache, dass ein Manteltarifvertrag für sozialen Frieden sorgt, indem man nicht in jedem "Bistum" alles neu aushandeln muss?
Wie kann man sowas als "verkommuniziert" bezeichen? :achselzuck:

Ich bin selber nichtfreigestellter Betriebsrat :glubsch: und gewerkschaftlich organisiert :auweia: . Dennoch fühle ich mich meinem Gewissen gegenüber verantwortlich und bin kein Apostel der Gewerkschaft. Diese Aktivitäten haben keinen politischen Hintergrund sondern einen menschlichen.

Ich kann nur hoffen, dass dies eine Bereicherung in hiesiger Diskussion sein kann. Auf ein DGB-Forum habe ich überhaupt keinen Bock.

Gruß,
Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Dornbusch »

Nassos hat geschrieben: ich habe den Platz zu ehren, an dem ich mein Brot verdiene. Aber genauso hat der Arbeitgeber den Arbeiter zu ehren.
Volle Zustimmung - Quid pro quo! :daumen-rauf:
Nassos hat geschrieben:Als Betriebsrat sehe ich mich nicht verplichtet, den Kollegen auf Teufel komm raus zu verteidigen. Wenn ich merke, dass er Mist gebaut hat oder abgehobene Vorstellungen hat, dann muss ich auch den Mut haben, ihn zurückzupfeifen. Zumindest in meinem Fall möchte ich das mit meinem Gewissen vereinbaren können.
Dafür danke ich Dir!
Nassos hat geschrieben: Aber wenn ich über das Verzweifeln der Arbeitgeber an dieser Welt lese oder über "Betriebsratseuche", kann ich mich nur wundern.
Lieber Nassos, ich kenne mittlerweile etliche AG's, denen es so geht. Es handelt sich dabei aber ausnahmslos um Kleinetriebe, die noch wert auf familiäre Strukturen legen - und regelmäßig bitter enttäuscht werden...

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Hallo Dornbusch,

ja, bei Kleinbetrieben kann ich mir das sehr gut vorstellen. Eingedenk eines generellen Verfalls der Moral in der Gesellschaft, wundert es einen nicht. Abgebrochene Ausbildungen sind nichts seltenes. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln. Es kann nicht immer der Meister daran schuld sein, aber die jungen Leute wollen sich oft nichts sagen lassen.
Ich habe z.T. auch als Tanzlehrer fungiert und habe dort ähnliches Verhalten beobachten können.

Mir gefällt das auch nicht.

Gruß,
Nassos
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Raimund J.
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Raimund J. »

Dornbusch hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben: Aber wenn ich über das Verzweifeln der Arbeitgeber an dieser Welt lese oder über "Betriebsratseuche", kann ich mich nur wundern.
Lieber Nassos, ich kenne mittlerweile etliche AG's, denen es so geht. Es handelt sich dabei aber ausnahmslos um Kleinetriebe, die noch wert auf familiäre Strukturen legen - und regelmäßig bitter enttäuscht werden...
Das lässt sich so pauschal auch nicht sagen.

Es gibt auch Strukturen in "familiären Kleinbetrieben" die sind was Personalführung, betriebswirtschaftliche Kompetenz und marktgerechte Flexibilität angeht zum
Scheitern verurteilt. Oftmals ist es auffällig wie diese drei Kriterien Hand in Hand gehen. Es ist einfach Realität, daß es auch immer noch den "Familienbetriebsmief" gibt.
Obwohl ich politisch mit Gewerkschaften überhaupt nichts am Hut habe, muss ich sagen, daß ich in meinem früheren Berufsleben (kaufm. Leitungen, Sanierungen, Interimsmanagement, kaufm. Insolvenzabwicklungen), wenn es darauf ankam, also in Krisensituationen immer hervorragend mit den Betriebsräten vor Ort zusammengearbeitet habe. Es ist immer gut, wenn es eine starke und kompetente Mitarbeitervertretung (in welcher Form auch immer) gibt.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Hallo Raimund,

wo Du es ansprichst: ich hatte auch vor zu schreiben, dass der Betriebsrat durchaus eine bereichernde Funktion einnehmen kann (um nicht zu sagen, dass er manchmal vernünftiger an Sachen herangeht, und eher das Firmeninteresse wahrt als die Wahnsinnfurze mancher Personalchefs, die halt quartalsmäßig tolle Quoten nach oben zeigen müssen und somit nicht an langfristigen Lösungen interessiert sind).
Ich habe das Glück in einem Betriebsrat zu arbeiten, dessen Vorsitzender eine hochvernünftige und mutige Person ist, die sehr gut verhandeln kann. Es fällt mir somit nicht schwer mein Mandat, dass mir von den Kollegen gegeben wurde ebenfalls zu ehren.

Gruß,
Nassos
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maliems
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von maliems »

Nassos hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Ich merke an solchen Fällen immer wieder, dass mir die juristische Denkweise einfach vollkommen fremd ist.
Ich frage mich ganz praktisch, ob ich jemanden entlassen würde, wenn er einen Pfandbon von gut einem Euro Wert einlöst. Nein, das würde ich nicht tun.
Aus meiner eigenen Erfahrung in diversen Schüler- und Studentenjobs kann ich außerdem sagen, dass das keinen Arbeitgeber arm macht. Im Gegenteil! Erst die Überreglementierung und Permanentüberwachung des Personals sorgt für Unzufriedenheit, die sich negativ auf das Geschäft auswirkt.

Mögen es die Juristen anders sehen: nach dreißig Jahren Mitarbeit wegen eines kleinen Pfandbons das Vertrauensverhältnis vollkommen zerrüttet zu sehen, ist absurd und einem normalen Menschen nicht zu vermitteln.

Was die klugen Aussagen betrifft, der Arbeitgeber sei immer der Dumme: ich bin sehr froh, nicht Angestellter in einer großen Kaufhaus- oder Discounterkette zu sein. Was das Personal da - vollkommen im Rahmen der Gesetze - über sich ergehen lassen muss, geht auf keine Kuhhaut.
Bravo, cantus!

Zwar ist es doppelt komisch, nach dreißig Jahren lange Finger zu bekommen (und was war in den ganzen dreißig Jahren, hm?), aber bei einem Kassenbon (im Gegensatz zu den AG, die Zehntausende Existenzen zerstören, Deutschland hat keine Breitseite abbekommen wie das Ausland, aufgrund sehr guter Gesetze und Tarifverträgen!) muss ich mich fragen, warum man den MA sich nicht firmenintern zur Brust nehmen soll, sondern gleich entlassen oder an den nächsten Baum aufknüpfen.
Wie christlich, die Reaktion.
sic. das ganze ist und bleibt lächerlich.

maliems
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von maliems »

Ich komme nicht aus der freien Wirtschaft, sondern aus der Schule.

Wenn ein Schüler sich in ähnlicher Weise vergehen würde, wäre eine ähnliche Reaktion von Lehrerseite unangemessen.

Gleiches gilt für Lehrer und Schulleiter.

Clementine
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Clementine »

Dornbusch hat geschrieben:
Clementine hat geschrieben: Aber auch davor hatte ein Kollege - nicht ganz zu unrecht - zu diesem und dem Maultaschenfall angemerkt: Vielleicht hat der Arbeitgeber auch nur die Gelegenheit genutzt. Bei einem guten Mitarbeiter, mit dem man zufrieden ist, wäre vermutlich nicht direkt die Kündigung ausgesprochen worden.
Unwahrscheinlich - denn der einfachere Weg wäre dann eine Kündigung aus betriebswirtschaftlich Gründen (betriebsbedingte Kündigung) gewesen. Dazu eine Abfindung und beide Seiten sind sauber raus aus der Sache.

Eine verhaltensbedingte Kündigung (z.B. wegen Diebstahl) hingegen mündet quasi immer in einer Schlammschlacht vor dem Arbeitsgericht. Kostet Zeit und vor allem viel Nerven.
Eine betriebsbedingte Kündigung kannst Du ja nicht einfach so aussprechen - und dann wieder jemanden einstellen, da die Stelle ja weiterhin besteht und besetzt werden muss.

Eine verhaltensbedingte Kündigung (z.B. wegen Minderleistung) ist dagegen schon schwer - auch den entsprechenden Nachweis zu führen. Eine verhaltensbedingte Kündigung wegen DIEBSTAHL sollte dagegen ja nun nicht so schwer sein. In diesem Sinne meinte es der Kollege.
Es gibt drei Arten von Menschen: Haie, Haifischfutter und Menschen, die es gelernt haben mit den Haien zu schwimmen ohne gefressen zu werden.

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Torsten
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Torsten »

Und Dornbusch hat natürlich recht: ich habe den Platz zu ehren, an dem ich mein Brot verdiene. (Nassos)
Dir ist schon klar, dass dein Arbeitsplatz nicht dafür eingerichtet wurde, dass du deine Brötchen verdienen kannst bzw. mit dem, was du dort herstellst oder an Diensten leistest die Menschheit zu beglücken, sondern aus einem anderen Zweck? Der Sinn und Zweck ist eben gerade nicht, dass man damit sein täglich Brot sicherstellt. Oder auch herstellt. Beides ist nur ein Abfallprodukt eines übergeordneten (Un-)Sinns dieser Arbeit. Und wo dieser Sinn nicht mehr erfüllt wird, da gibt es auch keine Arbeit mehr. Und kein täglich Brot. Auch wenn dich hungert. So solltest du dich fragen, was du da ehrst, und wem wirklich Ehre gebührt.
Ein Händler ist ein Wirtschaftsunternehmen, d.h. er ist darauf aus und darauf angewiesen, dass er Gewinne erwirtschaftet. Oder neidest Du ihm das bereits GRUNDSÄTZLICH und siehst darin ein Beschiss seiner Kunden bzw. der Allgemeinheit? (Clementine)
Das Problem ist doch nicht, neidisch auf die Erwirtschaftung von Gewinnen zu sein. Der Gewinn ist ja eine unabdingbare Voraussetzung, ein MUSS, und das ist das Problem. Und das Problem hat seine Ursache darin, dass der Arbeit zwar ein übergeordneter Sinn innewohnt, diesem Sinn aber kein Leben innewohnt. Und deshalb bildet sich daraus eine Kultur des Todes und ein Zerstörungswerk menschlichen Handelns von globalem Ausmaß.

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Nassos
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Re: Arbeitsgericht gegen Bagatellkündigung

Beitrag von Nassos »

Torsten hat geschrieben:Dir ist schon klar, dass dein Arbeitsplatz nicht dafür eingerichtet wurde, dass du deine Brötchen verdienen kannst bzw. mit dem, was du dort herstellst oder an Diensten leistest die Menschheit zu beglücken, sondern aus einem anderen Zweck? Der Sinn und Zweck ist eben gerade nicht, dass man damit sein täglich Brot sicherstellt. Oder auch herstellt. Beides ist nur ein Abfallprodukt eines übergeordneten (Un-)Sinns dieser Arbeit. Und wo dieser Sinn nicht mehr erfüllt wird, da gibt es auch keine Arbeit mehr. Und kein täglich Brot. Auch wenn dich hungert. So solltest du dich fragen, was du da ehrst, und wem wirklich Ehre gebührt.
Ist mir schon klar. Das ist nur der physical layer und ganz so einfach ist es sicher nicht. Ich könnte aber - selbst wenn ich weg wäre, weil ich etwas besseres finde - nicht zurückblicken und darauf spucken.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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