Mel Gibson - The Passion of the Christ

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Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ralf hat geschrieben:Hier dagegen, bei kath.net, die Stellungnahme des Erzbistums Freiburg, die durchaus differenziert ist. Endlich mal!
Zitat aus dem von Dir genannten Artikel:
"Bei den dargestellten Schlüsselfiguren geht es typologisch um Verrat und Profit, um Feigheit und Wahrung des Ansehens, um blinde Rechthaberei und um das Ausleben einer bestialischen Lust am Quälen. So gesehen hat die dem Film vorgeworfene blutrünstige Brutalität viel mit der Wirklichkeit des Menschen und der real existierenden Menschheit zu tun. Die tägliche Berichterstattung in den Medien führt uns eindrücklich vor Augen, welch dunkles Gesicht die Passion in unserer Zeit hat."

Das Menschenbild, dass hier beschrieben wird, ist nicht besonders differenziert und wird allenfalls durch fragwürdige Theorien des Tierverhaltensforschers Konrad Lorenz belegt. Zum menschlichen Wesen und Agression usw. empfehle ich als Korrektiv "Anatomie der menschlichen Destruktion" von Erich Fromm.

Heinrich

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Ich finde den Einsatz von Mel Gibson so toll, ich meine damit, daß er den Film aus eigener Tasche bezahlt hat und seine ganze Karriere aufs Spiel gesetzt hat. So aufs Ganze für Gott gehen möchte ich auch können!
Wenn Mel Gibson die Abläufe bei Filmen mit provokantem Inhalt verfolgt hat und kennt (wovon ich ausgehe), dann war ihm sicher bewust, dass das Risiko für sein Vermögen eher sehr gering war. Es war absehbar, dass es ein äußerst ertragreicher Film werden würde. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er das Ganze wg. Profitgedanken inszeniert hat aber davon auszugehen, dass er ein nicht abschätzbares Risiko eingegangen wäre, halte ich für überzogen!

Heinrich

Stefan

Beitrag von Stefan »

Naja, ich weiß ja nicht, was mich erwartet, deswegen gehe ich hin, um mir ein eigenes Urteil bilden zu können.

Daß eine Verfilmung des "Leidens und Sterbens unseres Herrn Jesus Christus" nicht gut ankommt, ist eigentlich genau das, was erreicht werden soll. Die Botschaft Christi ist ja gerade, genau dieses Leiden und Sterben, welches er stellvertretend auf sich genommen hat, zu überwinden.

Dieses Überwinden kann aber nur dann verstanden werden, wenn sich jeder des Leidens und Sterbens (allgemein) bewußt ist. In einer wohlgefälligen Bequemlichkeitsgesellschaft ist das eine schmerzhafte Erfahrung, gegen sie es kein medizinisches Präparat gibt - außer dem Glauben an die Regentschaft des himmlischen Königs Christus.

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Heinrich hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:Ich finde den Einsatz von Mel Gibson so toll, ich meine damit, daß er den Film aus eigener Tasche bezahlt hat und seine ganze Karriere aufs Spiel gesetzt hat. So aufs Ganze für Gott gehen möchte ich auch können!
Wenn Mel Gibson die Abläufe bei Filmen mit provokantem Inhalt verfolgt hat und kennt (wovon ich ausgehe), dann war ihm sicher bewust, dass das Risiko für sein Vermögen eher sehr gering war. Es war absehbar, dass es ein äußerst ertragreicher Film werden würde. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er das Ganze wg. Profitgedanken inszeniert hat aber davon auszugehen, dass er ein nicht abschätzbares Risiko eingegangen wäre, halte ich für überzogen!

Heinrich
Ich verfolge in meinem Blog seit langem die Diskussion um den Film, die ja in Amerikan erst durch den Einsatz von Abraham Foxman von der ADL (Anti-
Defamation League) so richtig losbrach. Es ist falsch, dass es absehbar gewesen wäre, es würde ein äusserst ertragreicher Film. Im Gegenteil. Einer der Gründe, warum die großen Studios von der Herstellung, die großen Film-Distributoren vom Vertrieb zurückscheuten, war das große finanzielle Risiko, dass, wie sie meinten, mit dem Film verbunden sei. Vor etlichen Monaten erwartete man eher einen großen Flop: ein Film über ein religiöses Thema, gedreht in 2 Fremdsprachen, schlimmer noch, in 2 toten Fremdsprachen, ein Film, in dem weder positive Action (de Held verprügelt, erschiesst etc. seine Gegner), noch eine Liebesgeschichte, noch Sex vorkommt, das konnte doch nur ein Rohrkrepierer werden.

Dann lief der Film an.

Jetzt weiss plötzlich jeder, dass der Film ein kommerzieller Erfolg sein musste. Nun ja, hinterher ist jeder klüger.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Erich Dumfarth hat geschrieben:
Heinrich hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:Ich finde den Einsatz von Mel Gibson so toll, ich meine damit, daß er den Film aus eigener Tasche bezahlt hat und seine ganze Karriere aufs Spiel gesetzt hat. So aufs Ganze für Gott gehen möchte ich auch können!
Wenn Mel Gibson die Abläufe bei Filmen mit provokantem Inhalt verfolgt hat und kennt (wovon ich ausgehe), dann war ihm sicher bewust, dass das Risiko für sein Vermögen eher sehr gering war. Es war absehbar, dass es ein äußerst ertragreicher Film werden würde. Ich will ihm nicht unterstellen, dass er das Ganze wg. Profitgedanken inszeniert hat aber davon auszugehen, dass er ein nicht abschätzbares Risiko eingegangen wäre, halte ich für überzogen!

Heinrich
Ich verfolge in meinem Blog seit langem die Diskussion um den Film, die ja in Amerikan erst durch den Einsatz von Abraham Foxman von der ADL (Anti-
Defamation League) so richtig losbrach. Es ist falsch, dass es absehbar gewesen wäre, es würde ein äusserst ertragreicher Film. Im Gegenteil. Einer der Gründe, warum die großen Studios von der Herstellung, die großen Film-Distributoren vom Vertrieb zurückscheuten, war das große finanzielle Risiko, dass, wie sie meinten, mit dem Film verbunden sei. Vor etlichen Monaten erwartete man eher einen großen Flop: ein Film über ein religiöses Thema, gedreht in 2 Fremdsprachen, schlimmer noch, in 2 toten Fremdsprachen, ein Film, in dem weder positive Action (de Held verprügelt, erschiesst etc. seine Gegner), noch eine Liebesgeschichte, noch Sex vorkommt, das konnte doch nur ein Rohrkrepierer werden.

Dann lief der Film an.

Jetzt weiss plötzlich jeder, dass der Film ein kommerzieller Erfolg sein musste. Nun ja, hinterher ist jeder klüger.
Unetr rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspukten, die sich an den üblichen Ertragsberechnungen im momentanen Filmgeschäft orientieren hast Du natürlich Recht. So ist es auch in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Es gibt aber auch Film- und theaterwissenschaftliche Beschäftigungen mit dem Thema. Filme wie "Das große Fressen" oder auch "Der letzte Tango" wurden bereits vor dem Start als "Skandalfilme" diskutiert. Und sie spielten durchaus bemerkenswerte Ergebnisse (nach damaligen Gesichtspunkten) ein.

Heinrich

Ralf

Beitrag von Ralf »

Tja, Heinrich, und wer hat Gibsons Film als Skandal in die Öffentlichkeit gebracht? Sicher nicht er selbst. Er fand ja weder Drehstudio, noch Prdouzenten noch bis nach Abschluss überhaupt einen Verleih. Und ich weiß ja nicht, ob Du schon einmal länger in den USA gelebt hast (ich ein Jahr) - Filme, die nicht in Original-Englisch gedreht worden sind, kommen da praktisch nicht vor.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Heinrich hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Hier dagegen, bei kath.net, die Stellungnahme des Erzbistums Freiburg, die durchaus differenziert ist. Endlich mal!
Zitat aus dem von Dir genannten Artikel:
"Bei den dargestellten Schlüsselfiguren geht es typologisch um Verrat und Profit, um Feigheit und Wahrung des Ansehens, um blinde Rechthaberei und um das Ausleben einer bestialischen Lust am Quälen. So gesehen hat die dem Film vorgeworfene blutrünstige Brutalität viel mit der Wirklichkeit des Menschen und der real existierenden Menschheit zu tun. Die tägliche Berichterstattung in den Medien führt uns eindrücklich vor Augen, welch dunkles Gesicht die Passion in unserer Zeit hat."

Das Menschenbild, dass hier beschrieben wird, ist nicht besonders differenziert und wird allenfalls durch fragwürdige Theorien des Tierverhaltensforschers Konrad Lorenz belegt. Zum menschlichen Wesen und Agression usw. empfehle ich als Korrektiv "Anatomie der menschlichen Destruktion" von Erich Fromm.

Heinrich
Hallo? Heinrich, Heinrich, erwartest Du Gelehrten-Filme, dann geh in kleine Seminare in der Uni. Geh ins Ruanda der 90er, Jugoslawien der 90er, Kambodscha der 60er und 70er und Du wirst finden, da reichen Lorenz' Thesen durchaus.

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Niels
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Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich habe den Thread nicht so sehr verfolgt und weiß nicht, ob der Link schon gepostet wurde:

http://www.passion-christi.com/

Dort gibt es auch ein "Buch zum Film".
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Stefan

Beitrag von Stefan »

RP-Online meldet:
Erste Zuschauer von Gibsons Jesus-Film beeindruckt

Dresden (rpo). Der umstrittenen Film "Die Passion Christi" kommt heute in die deutschen Kinos und die ersten Besucher haben den Film bereits in einer Mitternachtsvorstellung in Dresden gesehen. Die Reaktionen waren bisher positiv. Allerdings lockte der Film von Mel Gibson noch nicht so viele Zuschauer ins Kino: 15 Zuschauer kamen.

Auch wenn er Atheist sei, empfehle er, den Film zu sehen, sagte der 32-jährige Silvio Escher am frühen Donnerstagmorgen. Es sei sehr beeindruckend gewesen, die Leiden Jesu so zu sehen. Die 21-jährige Sylvia Schneider sagte, auch wenn die Gewaltszenen teilweise nicht zu ertragen seien, würde sie den Film dennoch ihren Freunden empfehlen. Er sei in jedem Fall interessant.

Ein 23-jähriger Student sagte, er habe geweint und sei ergriffen. Der Film lebe von den Bildern. Auch eine 29 Jahre alte Hausfrau sprach nach der Vorstellung von einem bewegenden Film.

Die Assistentin der Theaterleitung der UCI-Kinowelt in Dresden, Anja Schmitz, erklärte, dass der Vorverkauf für die erste Woche noch mäßig laufe. Der Film kommt am Donnerstag bundesweit in die Kinos, im Regelfall startet er mit Nachmittagsvorstellungen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wir gehen jetzt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wir gehen jetzt.
Nehmt reichlich Taschentücher mit.

Ralf

Beitrag von Ralf »


florian3
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Beitrag von florian3 »

Ist es nicht so, daß jeder der die Evangelien nur einigermaßen kennt, den Film auf keinen Fall mißverstehen wird, und das solche Mißverständnisse auf die (vielen?) Leute zutreffen, die einfach wenig bis nichts darüber wissen, aber trotzdem in die Multiplexe rennen werden wie zu hunderten Filmen auch. Insofern machen diese vorsichtigen Stellungnahmen durchaus Sinn, und eine gemeinsame ökumenische Stellungnahme ist doch auch nicht verkehrt.
Zuletzt geändert von florian3 am Donnerstag 18. März 2004, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.

Ralf

Beitrag von Ralf »

[Ironie]Sollen wir nicht eine gemeinsame Stellungnahme über Messer abgeben?

- Können neben Brotschneiden und anderen nützlichen Sachen auch Menschenleben gefährden
- erwecken potentiell den Eindruck, Stahl könne man nur für Messer verwenden
- sind bei Neukauf echt scharf
etc.

[/Ironie]

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ralf hat geschrieben:[Ironie]Sollen wir nicht eine gemeinsame Stellungnahme über Messer abgeben?[/Ironie]
Oder über Kreuzweg-Andachten ?

[ironie]
Die Andacht birgt die Gefahr in sich, das Leben Jesu auf die letzten zwölf Stunden zu reduzieren.
[/ironie]

:roll:

Stefan

Beitrag von Stefan »

Trotz aller Ironie: Der Film ist nichts weiter als ein Film, bestenfalls ein beeindruckendes Zeugnis eines erklärtermaßen gläubigen Christen. Er ist weder eine Äußerung des Lehramtes noch in irgendeinerweise im kirchlichen Auftrag erstellt worden.

Das Einzige ist: Er legt in der filmischen Umsetzung einen Schwerpunkt auf das, was wir am Karfreitag in der Liturgie vom Leiden und Sterben unseres Herrn erfahren. Ein Aspekt, der vielleicht oft zu kurz kommt (weil sich die Tat Christi nicht auf die Auferstehung reduzieren läßt?).

Er ist und bleibt aber lediglich ein Film wie jeder andere auch. Ebenso wie manche Kunstwerke, die moderne Maler über das Christentum erstellt haben, denen aber niemals gelungen ist, solche Aufmerksamkeit zu erlangen. Das ist der eigentliche Erfolg: Die halbe Welt scheint wieder über Christus zu reden - egal, ob man in den Film geht oder nicht.

In einer mir bekannten Pfarrgemeinde hat man übrigens die Kreuzweg-Bilder in diesem Jahr abgehangen und durch moderne "Skizzen" ersetzt. Inklusive Führung. Ja, der Weg wird für einige länger, aber es geht noch.

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Angelika hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:[Ironie]Sollen wir nicht eine gemeinsame Stellungnahme über Messer abgeben?[/Ironie]
Oder über Kreuzweg-Andachten ?

[ironie]
Die Andacht birgt die Gefahr in sich, das Leben Jesu auf die letzten zwölf Stunden zu reduzieren.
[/ironie]

:roll:
Und hat total viele unbiblische Elemente drin, basiert auf einer vorkonziliaren, letztlich mittelalterlichen Frömmigkeit, ist völlig leidensfixiert und darin gerade -verherrlichend, und ist besonders bei Traditionalisten und Fundamentalisten beliebt. Außerdem besteht die Gefahr, daß auf den Darstellungen Juden und Italiener negativ dargestellt werden und damit Rassismus und Ausländerfeindlichkeit gefördert werden.

:sauer:

[Ach so, zur Sicherheit: ebenfalls ironisch!]

Ralf

Beitrag von Ralf »

Niels hat geschrieben:Ich hätte auch Interesse.

Fasse zusammen:

Nächste Woche, den 23.03.04 (Dienstag), irgendwann abends im Kino (hier in Ddorf?).

Ansehen wollen sich den Film gemeinsan:

- Stefan
- spectator
- Niels
- Ralf

Noch jemand Interesse?

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ralf hat geschrieben:
Heinrich hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Hier dagegen, bei kath.net, die Stellungnahme des Erzbistums Freiburg, die durchaus differenziert ist. Endlich mal!
Zitat aus dem von Dir genannten Artikel:
"Bei den dargestellten Schlüsselfiguren geht es typologisch um Verrat und Profit, um Feigheit und Wahrung des Ansehens, um blinde Rechthaberei und um das Ausleben einer bestialischen Lust am Quälen. So gesehen hat die dem Film vorgeworfene blutrünstige Brutalität viel mit der Wirklichkeit des Menschen und der real existierenden Menschheit zu tun. Die tägliche Berichterstattung in den Medien führt uns eindrücklich vor Augen, welch dunkles Gesicht die Passion in unserer Zeit hat."

Das Menschenbild, dass hier beschrieben wird, ist nicht besonders differenziert und wird allenfalls durch fragwürdige Theorien des Tierverhaltensforschers Konrad Lorenz belegt. Zum menschlichen Wesen und Agression usw. empfehle ich als Korrektiv "Anatomie der menschlichen Destruktion" von Erich Fromm.

Heinrich
Hallo? Heinrich, Heinrich, erwartest Du Gelehrten-Filme, dann geh in kleine Seminare in der Uni. Geh ins Ruanda der 90er, Jugoslawien der 90er, Kambodscha der 60er und 70er und Du wirst finden, da reichen Lorenz' Thesen durchaus.
Was soll denn das? Ich habe niemals behauptet, dass Gewalttätigkeit in der Gesellschaft/Welt nicht vorkommen würde! Wenn von offizieller Seite von der "Wirklichkeit des Menschen gesprochen wird, dann ist dies zumindest mißverständlich. Es wäre für mich sinniger gewesen, eine solche Passage einfach wegzulassen.
Mit 51 Jahren pflege ich nicht mehr in kleine Uni-Seminare zu gehen! :)
Das wäre mir in vielen Fällen ein wenig zu undifferenziert. Aber Du kannst sicher sein, dass ich als Psychotherapeut durchaus auf dem Laufenden bin, was die menschliche Psyche angeht (im übrigen schulenübergreifend).

Heinrich

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ralf hat geschrieben:Tja, Heinrich, und wer hat Gibsons Film als Skandal in die Öffentlichkeit gebracht? Sicher nicht er selbst.
Das habe ich auch nicht behauptet. Es war aber (auch für Gibson) zu erwarten, dass entsprechende Reaktionen folgen würden.
Bevor ich (weiter) mißverstanden werde: Ich gehe nicht davon aus, dass Gibson den Film aus monetären Gründen gedreht hat. Ich gehe nicht davon aus, dass Gibson seine finanzielle Existenzgrundlage riskiert hätte, um den Film um jeden Preis zu drehen.
Er fand ja weder Drehstudio, noch Prdouzenten noch bis nach Abschluss überhaupt einen Verleih. Und ich weiß ja nicht, ob Du schon einmal länger in den USA gelebt hast (ich ein Jahr) - Filme, die nicht in Original-Englisch gedreht worden sind, kommen da praktisch nicht vor.
Ich kenne amerikanische Verhältnisse sehr genau. Mein Bruder hat über einen Zeitraum von 5 Jahren einen großen deutschen Konzern in den USA geleitet. Ich habe Kontakte zu Unternehmensberatern in den USA. Mir ist bekannt, dass Gibson keine Unterstützung bei den amerikanischen Filmstudios gefunden hat. Das er den Film trotzdem gedreht hat ehrt ihn. Daher gehe ich ja auch nicht von vordergründig finanziellen Motiven aus. Ein Beitrag in diesem Thread hinterließ bei mir lediglich den Eindruck, als würde Gibson quasie seine Existenz aufs Spiel setzen, um den Film zu drehen.

Heinrich

Ralf

Beitrag von Ralf »

Nö, soweit ist keiner gegangen und würde wohl auch keiner gehen. Um die "Existenz" ging es sicher nicht.

Aber ich habe noch eines nicht verstanden: was stört Dich eigentlich an dem Film?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Geht einfach hin und seht euch den Film an.

Und besser ist vielleicht, das Thema bis dahin ruhen zu lassen
– jedenfalls für den, der hingehen will. Damit du nicht mit der
Einstellung eines Rezensenten hingehst.
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

"The Passion of Christ" - GRUSELFILM MIT FRAGWÜRDIGEN BOTSCHAFTEN
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Ralf hat geschrieben:
Noch jemand Interesse?
Genaueres wird per PN geklärt! Bitte alle Interessenten bei mir melden - außer denen oder dem, die das schon taten.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

cathol01 hat geschrieben:»"The Passion of Christ" - GRUSELFILM MIT FRAGWÜRDIGEN BOTSCHAFTEN«
Ich will jetzt eigentlich noch nicht allzusehr über den Film reden, sondern erst einmal noch mehreren die Zeit lassen, ihn anzuschauen. Aber kommentarlos hier solche Sprüche im Bildzeitungsformat abzusondern, finde ich ärgerlich und gar zu billig.

Meine Tochter übrigens, die gerade das großformatige Szenenphoto in der heutigen Tagespost entdeckt hat – Veronica reicht dem blutüberströmten, dornengekrönten Jesus das Schweißtuch –, meint dazu: »Der ist ja gar nicht genagelt!«
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nachtrag: Da kam sie eben noch mal wieder und wollte wissen: »Warum muß er sich denn abwischen?« (Mit dem Schweißtuch nämlich.)
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Und hätten wir sie nun nicht ins Bett gesteckt, wären die Fragen noch endlos weitergegangen ...Wie z. B.: »Warum heißt der Simon von Cyrene? Der muß Augustinus sein, oder Johannes!«)
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Also mir hat der Film so einiges gebracht, was ich an Bibelwissen nicht hatte, konnte ich durch den Film erfahren. Darum bin ich auch der Meinung, dass die gesamte Bibel verfilmt werden sollte.

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Niels
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Beitrag von Niels »

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Ich habe heute abend den Film gesehen; hier möchte ich vorerst nichts dazu schreiben. Wer aber dennoch meine ersten Eindrücke erfahren will: hier.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Ralf hat geschrieben:Nö, soweit ist keiner gegangen und würde wohl auch keiner gehen. Um die "Existenz" ging es sicher nicht.

Aber ich habe noch eines nicht verstanden: was stört Dich eigentlich an dem Film?
Vorerst stört mich -vom Hörensagen- die Eingrenzung des Geschehens auf das Leiden und die damit verbundene Grausamkeit.
Wenn ich den Film gesehen habe kann ich mehr sagen. Ich vermute aber, dass mir das positive in Christi Botschaft fehlen wird. Nicht unbedingt für mich persönlich, sondern wenn ich den Film als Teil einer Evangelisierung betrachte. Aber das wäre vielleicht auch zu vile verlangt, bie einem Film der nicht mehr und auch nicht weniger ist als die persönliche Verarbeitung eines Menschen mit dem Namen Mel Gibson.

Heinrich

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