Kerry oder Bush?

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.

Wen würdet ihr wählen?

eher Bush
10
24%
eher Kerry
21
51%
keine Ahnung
10
24%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 41

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »

Menschenwürde schon, aber nicht Menschenrechte.

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Beitrag von Dr. Dirk »


Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Dirk hat geschrieben:Menschenwürde schon, aber nicht Menschenrechte.
Dann schau doch einfach mal unter der Quelle den ganzen Text an. Da findest Du dann mehr. Auch zu Menschenrechten!

Ich bin mir sowieso darüber im unklaren, wie man Menschenwürde und Menscherechte trennen kann. Aus der Menschenwürde leitet sich m.E. das (Menschen)recht auf Leben direkt ab. Und daraus folgt für mich auch, dass Schwangerschaftsunterbrechungen nicht aktzeptabel sind.

Bernd Heinrich

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Erich hat geschrieben:»Du machst mich neugierig - was war seine beste Idee??«
Die Heilsarmee lag richtig.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernd Heinrich Stein hat geschrieben:»Und daraus folgt für mich auch, daß Schwangerschaftsunterbrechungen nicht aktzeptabel sind.«
Das wußte jeder Gläubige, lange bevor die „Menschenrechte“ erfunden wurden. Nachher wurde es anders.

Aber ich werde mal wieder in meiner Rumpelkammer kramen. Augenblick.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Heike
Beiträge: 422
Registriert: Dienstag 18. November 2003, 18:29
Wohnort: NRW
Kontaktdaten:

Beitrag von Heike »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Heilsarmee lag richtig.
Diesen Satz einmal von dir zu lesen, hätte ich nicht für möglich gehalten ;D
Danke für die Blumen.

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ketelhohn hat geschrieben:»Die „Idee der Menschenrechte“ ist zwar im christlich geprägten Kulturkreis Europas und Amerikas entstanden; man kann aber redlicherweise schlecht ignorieren, daß diese Idee ausschließlich in explizit kirchenfeindlichem und antichristlichem Kontext entstanden ist.

Seit dreißig oder fünfzig Jahren nun laufen auch die Christen herum und verkünden, die Idee der Menschenrechte sei ihrem Wesen nach christlich, wiewohl zuerst außerhalb des Christentums aufgekommen; sie habe sich – so versucht man’s meist rechtfertigend zu erklären – antithetisch gegen die unvollkommene Kirche ihrer Zeit gestellt, um – gleichsam als Synthese beider – ein höheres Menschentum zu gebären, eine wahrhaft „christliche“ Kirche. (Hegelchen, ick hör dir trapsen.)

In Wahrheit sind die Sprecher der Kirche auf einen längst schon fahrenden Zug aufgesprungen. Da sie nun sehen, in welches Schlamassel der Zug fährt, rufen sie lauthals, um dem Verderben zu wehren: »Dies ist der Zug der Menschenrechte!« Sie begreifen nicht, daß das Schild »Menschenrecht« den Abfahrtbahnhof meint. Vergessen ist auch – der Name klingt doch zu schön –, welche Gemetzel sich bei der Abfahrt auf diesem Bahnhof abspielten, vergessen sind die Blutströme der Guillotinen, vergessen auch die Leichensümpfe der Vendée.

Keiner kommt auf den Gedanken, daß der Zug aus »Menschenrecht« ganz fahrplanmäßig fährt. Daß es einfach der falsche Zug ist, auf den man gesprungen ist. Sie merken noch nicht einmal, daß sie keine Fahrkarte haben, und wundern sich, von den zahlenden Fahrgästen schief angeschaut zu werden. Am Ende wird der Schaffner sie doch hinauswerfen: freilich in unwirtlicher Gegend, wo Heulen und Zähneknirschen herrscht.

Besänne man sich des eigenen Fahrplans, so fände man – zum Beispiel – einen Bahnhof, der da heißt: »Du sollst nicht töten«. Auf der Fahrstrecke des Zugs aus »Menschenrecht« dagegen liegt eine Haltestelle namens: »Ich habe das Recht auf Leben«. Ach, ihr blinden Passagiere! Glaubt ihr das denn? Morgen erleidest du einen Herzinfarkt und stirbst. Heißa, nun ruf es laut hinaus: »Ich will mein Recht, mein gutes Menschenrecht: Ich will leben!«

Aus und Schluß. Du bist schon mausetot. Schrei nur, keiner hört und keiner hilft. Dein Recht hast du bekommen, hast erhalten, was Adam dir verdient: den Tod. Nichts andres ist dein Recht. Und doch – ist Einer da, der will dir nicht dein Recht – das hast du nicht –, der will dir Seines schenken. Schenken! Also wolle keine Rechte. Hoffe, wart, erwarte freudig wie ein Kind: Und staune, was dir zuteil wird, wenn du deine guten Rechte fahren läßt.

Das ist der Fahrplan des Zuges namens Kirche. Er fuhr nicht ab in »Menschenrecht«, sein Heimatbahnhof heißt Calvaria. Sein Motor heißt nicht Hybris, gefeuert wird nicht mit Fordern und Verlangen. Ihn treibt vielmehr die Liebe, ihn macht die Demut fahren. Die Wagen, Räder, Achsen aber – kurz: der ganze Zug – sind Leib und Blut. Steig um, wer sich im Zug vertan.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Beitrag von FioreGraz »

@Robert

Toller Text. Aber? Keine Begründung nur ne Behauptung in ner Flammenden Rede, bei jedem anderen nennt man sowas Polemik.

LG
Fiore

Uwe Schmidt
Beiträge: 1153
Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Beitrag von Uwe Schmidt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Die Vorstellung, eine Partei wie die DVU zu „christianisieren“, halte ich für völlig illusorisch. Daran würde ich keinen Gedanken verschwenden. Und wenn ich auch dein Grundanliegen, Uwe, wie du es schilderst, nachvollziehen und in nicht unwesentlichen Teilen auch Teilen kann, halte ich die Rechts-Links-Begrifflichkeit für völlig unbrauchbar. 1848 war „rechts“ politisch-inhaltlich etwas völlig anderes als dreißig Jahre später oder gar nach dem II. Weltkrieg. Dieser Begriffe sind gleichsam kontaminiert.

Ähnliches gilt für Begriffe wie „konservativ“. Heute vertritt die gesamte politische Klasse einschließlich der sogenannten „Konservativen“ Vorstellungen, für welche sich vor 85 Jahre noch der allergrößte Teil der Linken zu Tode geschämt hätte. In Wahrheit bleiben eigentlich bloß Ausfächerungen des liberalen Paradigmas übrig, mit dessen Liberalität es freilich auch nicht weit her ist.

Im übrigen halte ich unsere gesamte politisch-kulturelle Ordnung für faktisch längst untergegangen. Es gibt keinen Anknüpfungspunkt, auf eine Wende zu hoffen. Natürlich habe ich letztes Mal nun auch das Zentrum gewählt. Es hat aber keine Chance, jemals über geringe lokale Mitsprache hinaus Einfluß zu gewinnen. Adenauer hat es als willfähriger Knecht der angelsächsischen Siegermächte getötet, und aus.

Sollte es dennoch noch nicht zu Ende gehen, dann könnte in einem längeren Prozeß – wie etwa im fünften bis siebenten Jahrhundert – aus den Trümmern etwas ganz Neues erwachsen, bloß daß dann an Stelle der Franken, Goten und Langobarden muslimische Türken und Araber wären. Ob das, was am Schluß entstünde, christlich wäre, das weiß der Herr allein. Wahrscheinlich ist es nicht.

Lieber Robert, ich habe auf deiner Homepage glaube ich mal gelesen, dass du früher im RCDS aktiv warst. Mittlerweile hast du wohl jedes politische Engagement aufgegeben aus Frust, oder?
Mir ist das schon alles klar, was du oben schreibst, und ich sehe es selbst auch genauso (die Muslime sind die neuen "Barbaren" und Erben des christlichen Abendlandes etc.), aber eine Hoffnung habe ich eben doch noch: In Italien, Spanien, Frankreich und Polen gibt es ziemlich scharfen christlichen Widerstand, den es in Deutschland - eben weil protestantisch geprägt - nicht gibt; von daher sehe ich die europäische Einigung sehr positiv, einfach weil die katholische Fraktion so viel mehr Gewicht bekommt (z.B. hat der polnische Abgeordnete in Straßburg TOMCZAK den Antrag eingebracht, den Raum der Stille in eine Kapelle umzuwandeln; solche Aktionen könnten eventuell die etwas verzagteren Christen im Europäischen Parlament dazu ermutigen, etwas mehr für die Kirche zu tun). Das war mein Hintergedanke, als ich das Zentrum gewählt habe (weisst du die Ergebnisse der letzten Europawahl? Das Zentrum scheint es wohl nicht geschafft zu haben), es müsste mit den anderen katholischen Parteien in Straßburg eine Fraktion bilden.

Uwe Schmidt
Beiträge: 1153
Registriert: Donnerstag 18. März 2004, 04:56

Beitrag von Uwe Schmidt »

Bernd Heinrich Stein hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Als fundamentalistischer Christ wünsche ich mir eine starke christliche,.........
Kannst Du das mal -für Dich- genauer definieren??
In wie weit stimmst Du mit den Verlautbarungen des Heiligen Vaters überein?

Uwe Schmidt hat geschrieben:........ äußerst rechte Partei, die auch die Interessen von Geringverdienenden vertritt. ......
Aha! Du wünschst Dir eine "äußerst rechte Partei" (z.B. die DVU). Und dann kommt dass -in meinen Augen- Rattenfängeranhängsel als zusätzliche Attributierung "die auch die Interessen der Geringverdienenden vertritt". Das gabs schon mal, dass man die "Interessen" von sonst wem, sogar "sozialistische" vertreten hat und die Ziele in Wirklichkeit andere waren.
Übrigens, kannst Du die Menschenrechte (die Rechte und die Würde des Menschen sind ein wichtiges Thema des Heiligen Vaters) vollständig und für jeden Staat unterschreiben?

Nun, zumindest glaube ich Dich jetzt besser verstehen zu können. Und ich hoffe für Dich, dass Du die Unchristlichkeit und Gottlosigkeit "äußerst rechter Parteien" erkennen kannst und wirst.


Bernd Heinrich



Ich nenne mich im landläufigen Sinne kath. Fundi, bin also schon eher einer von der strengeren Observanz, aber immerhin noch gemäßigt und nicht fanatisch. Johannes Paul II. halte ich für den von der Göttlichen Vorsehung und von Maria "erbeteten" Papst für die Zeit kurz vor dem Antichristen. Ich habe mir vorgenommen, zu ihm zu stehen und wenigstens zu versuchen, sich in seine Gedankengänge hineinzuversetzen (auch wenn sie manchmal eher links sind - darauf willst du wohl hinaus); es wäre ja dumm, wenn ich mich mit meinen 34 Jahren für schlauer und erfahrener als diesen ehemaligen Philosophieprof. halten würde.
Zum zweiten Teil deiner Frage: Ich glaube nicht, dass die rechten Parteien Rattenfänger sind. Das jetzige System in Deutschland muss massiv umgestaltet, wenn nicht gar gestürzt werden und mit denen etablierten Parteien ist das eben nicht zu machen. Es stimmt natürlich, dass NDP und DVU total unchristliche Parteien sind, aber wenigstens stehen sie in Totalopposition zum gegenwärtigen System; die Grünen sind doch gegen die echte Spießer, machen wir uns nicht lächerlich.

Benutzeravatar
FioreGraz
Beiträge: 3890
Registriert: Freitag 25. Juni 2004, 19:18
Wohnort: Graz
Kontaktdaten:

Beitrag von FioreGraz »

Es stimmt natürlich, dass NDP und DVU total unchristliche Parteien sind, aber wenigstens stehen sie in Totalopposition zum gegenwärtigen System; die Grünen sind doch gegen die echte Spießer, machen wir uns nicht lächerlich.
Den Satan mit dem Satan austrieben?

LG
Fiore

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Uwe, steht nicht das Christentum als solchen in naturgegebener Opposition gegen jedwede Art von Politik? Christliche Parteien kann es nicht geben, solche Bezeichnungen sind Lug und Trug. Es gibt höchstens innerhalb der Partei Christen, die möglicherweise versuchen, ihren Glauben in die Arbeit mithineinzunehmen - mit wenig Erfolg, denn die Regelung gesellschaftlicher Interessen durch politische Parteien verträgt sich nicht mit dem Christentum - es gbit lediglich Kompromisse, bei den das Christentum logischerweise den kürzeren zieht.

Das Christentum ist der Pfahl im Fleisch der Gesellschaft und kein durch Politik zu vereinnahmender Stützbalken.

Eine christliche Partei egal welcher Coleur kann es nicht geben, das ist ein Widerspruch in sich. Man kann nicht zwei Herren dienen, dem Parteiprogramm und Christus.

Geronimo
Zuletzt geändert von Geronimo am Samstag 13. November 2004, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Bernd Heinrich Stein hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Als fundamentalistischer Christ wünsche ich mir eine starke christliche,.........
Kannst Du das mal -für Dich- genauer definieren??
In wie weit stimmst Du mit den Verlautbarungen des Heiligen Vaters überein?

Uwe Schmidt hat geschrieben:........ äußerst rechte Partei, die auch die Interessen von Geringverdienenden vertritt. ......
Aha! Du wünschst Dir eine "äußerst rechte Partei" (z.B. die DVU). Und dann kommt dass -in meinen Augen- Rattenfängeranhängsel als zusätzliche Attributierung "die auch die Interessen der Geringverdienenden vertritt". Das gabs schon mal, dass man die "Interessen" von sonst wem, sogar "sozialistische" vertreten hat und die Ziele in Wirklichkeit andere waren.
Übrigens, kannst Du die Menschenrechte (die Rechte und die Würde des Menschen sind ein wichtiges Thema des Heiligen Vaters) vollständig und für jeden Staat unterschreiben?

Nun, zumindest glaube ich Dich jetzt besser verstehen zu können. Und ich hoffe für Dich, dass Du die Unchristlichkeit und Gottlosigkeit "äußerst rechter Parteien" erkennen kannst und wirst.


Bernd Heinrich



Ich nenne mich im landläufigen Sinne kath. Fundi, bin also schon eher einer von der strengeren Observanz, aber immerhin noch gemäßigt und nicht fanatisch. Johannes Paul II. halte ich für den von der Göttlichen Vorsehung und von Maria "erbeteten" Papst für die Zeit kurz vor dem Antichristen. Ich habe mir vorgenommen, zu ihm zu stehen und wenigstens zu versuchen, sich in seine Gedankengänge hineinzuversetzen (auch wenn sie manchmal eher links sind - darauf willst du wohl hinaus);
Nein, ich will auf gar nichts hinaus! Seine Gedankengänge kenne ich nicht. Im Moment beginne ich mich intensiver mit seinen Enzykliken zu beschäftigen. Ich entdecke da weder "Linkes" noch "Rechtes". Was ich lese ist etwas, was darüber hinaus geht und sich nicht einfach zuordnen läßt. Das Schubladendenken zieht bei ihm nicht. Für mich ist das eine Offenbahrung.
Das was er sagt richtet/e sich ebenso gegen die kommunistischen Staaten wie gegen die zunehmende Säkularisierung durch ein Marktwirtschaftliches System, dass den Menschen zu einem vereinzelten Individuum machen will und Werte durch Konsom- und Besitzfreudigkeit ersetzen will, damit das System besser funktioniert.
Uwe Schmidt hat geschrieben: Zum zweiten Teil deiner Frage: Ich glaube nicht, dass die rechten Parteien Rattenfänger sind. Das jetzige System in Deutschland muss massiv umgestaltet, wenn nicht gar gestürzt werden und mit denen etablierten Parteien ist das eben nicht zu machen.
Nun, dann weiß ich wenigstens, dass ich mich nicht in Dir geirrt habe.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema