Die Lufthoheit über den Kinderbetten

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regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Ich kann durchaus verstehen, dass diese Eltern aus religiösen Gründen die Kinder der Schulpflicht entziehen, aber WO zieht man die Grenze?
Welche Eltern dürfen es, welche nicht?

Was ist z.B., wenn die Vorsorge U-Untersuchungen (was ich sehr befürworten würde) Pflicht würden?! auch da gibt es dann sicherlich Eltern, die das Boykottieren werden (eventuell weil sie die Kinder vernachlässigen, eventuell, weil sie aus religiösen oder was auch immer für Gründen nicht zum Arzt gehen.....)

Wo wird die Grenze gezogen.

Ich bin froh, dass ich das nicht entscheiden muss, ist nämlich nicht einfach.
Andererseits bin ich - wenn ich mir manche hier herumlaufenden Kinder ansehe - durchaus froh, dass der Staat die eine oder andere Kontrollfunktion (und sei es nur durch die Schulpflicht) mit übernimmt, weil die Gesellschaftliche Kontrolle scheint nicht (mehr) zu funktionnieren.


Liebe Grüße
REgina

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
(Mich wundert übrigens, daß man ihnen hier noch nicht die Kinder weggenommen hat, wie in diversen ähnlichen Fällen.)
Das kann den Eltern noch erwarten (in Betracht käme eine Teilentziehung der Personensorge und Bestellung eines Pflegers). Der BGH hat im vergangenen Jahr dazu eine Grundsatzentscheidung gefällt (hier ging es allerdings um das Thema "Hausschule statt Grundschule oder staatlich anerkannte Ersatzschule")

Der BGH hat geschrieben:BGH, 17.10.2007 - XII ZB 42/07

Weigern sich Eltern beharrlich, ihre Kinder der öffentlichen Grundschule oder einer anerkannten Ersatzschule zuzuführen, um ihnen statt dessen selbst "Hausunterricht" zu erteilen, so kann darin ein Missbrauch der elterlichen Sorge liegen, der das Wohl der Kinder nachhaltig gefährdet und Maßnahmen des Familiengerichts nach §§ 1666, 1666 a BGB erfordert.

Die Entziehung des Aufenthaltsbestimmungsrechts und des Rechts zur Regelung von Schulangelegenheiten in Verbindung mit der Anordnung einer Pflegschaft ist in solchen Fällen im Grundsatz zur Abwehr der Gefahr geeignet und verhältnismäßig.

Ein vom Familiengericht bestellter Pfleger ist jedoch zur Wahrnehmung seiner Aufgaben im Einzelfall offenkundig ungeeignet, wenn er bereits im einstweiligen Anordnungsverfahren zum Pfleger bestellt worden war und in dieser Eigenschaft die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass die Eltern ihre Kinder ins Ausland verbracht haben und ihnen dort nunmehr - wie von ihren Eltern bezweckt - auf Antrag des Pflegers "Hausunterricht" erteilt wird.

Die gleichzeitige Bestellung eines solchen Pflegers stellt zwar die Rechtsmäßigkeit des teilweisen Sorgerechtsentzugs und der Anordnung der Pflegschaft als solche nicht in Frage. Sie ist, weil sie die Wirksamkeit dieser an sich sachgerechten Maßnahmen unterläuft, aber - für sich genommen - rechtsfehlerhaft.

BGB §§ 11 Satz 1, 1666, 1666 a; Brüssel IIa-VO Art. 8 Abs. 1; NRWSchulG §§ 34, 41; NRWVerf Art. 8 Abs. 2

Quelle: http://dejure.org/dienste/lex/BGB/1666/1.html
Die dreimonatigen Freiheitsstrafe bewegt sich rein juristisch gesehen im Mittelmaß. § 182 des Hessischen Schulgesetzes lautet:
(1) Wer einen anderen der Schulpflicht dauernd oder hartnäckig wiederholt entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu einhundertachtzig Tagessätzen bestraft.

(2) Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein. Antragsberechtigt ist die untere Schulaufsichtsbehörde. Der Antrag kann zurückgenommen werden.
Schwacher Trost: Ins polizeiliche Führungszeugnis werden nur Freiheitsstrafen von längerer als dreimonatiger Dauer oder Geldstrafen von mehr als 90 Tagessätzen aufgenommen. Da der Fall deutschlandweit Aufsehen erregt, ist das aber letztlich auch egal.

Da wollte wohl die untere Schulaufsichtsbehörde ein Exempel gegen die von den Eltern zu verantwortende christliche Erziehung statuieren. Denn wie aus § 182 ersichtlich, wird die Staatsanwaltschaft in solchen Fällen nicht von Amts wegen tätig. Es hängt letztlich an der unteren Schulaufsichtsbehörde (Schulamt beim Landratsamt).

Die Eltern habe aufgrund ihrer Hochschulausbildung ohne Zweifel das fachliche Know-How ihre Kinder im Hausunterricht die erforderlichen Grundlagen für einen schulischen Abschluss zu vermitteln. Das zeigt sich auch an ihrem Sohn, der als „Bester“ den Realschulabschluss erwarb. Aus meiner Sicht bestand daher keine Notwendigkeit seitens des Schulamtes einen entsprechenden Antrag zu stellen, auch wenn sich das Schulamt rein juristisch gesehen rechtsmäßig verhielt. Eine Behörde sollte aber, bevor sie in solchen Fällen tätig wird, vor allem an das Kinderwohl denken, das in diesem Fall vom gesunden Menschenverstand ausgehend, nie gefährdet war. Ihnen drohte ja schließlich keine „Bildungsverwahrlosung“. Am gesunden Menschenverstand fehlt es aber leider einigen §§-Reitern, vor allem mit einer grün oder rot angehauchten Weltanschauung. Die einschlägigen Verwaltungsvorschriften würde ich mir allerdings gerne mal zu Gemüte führen, um nähere Rückschlüsse auf das Verhalten des Schulamtes ziehen zu können. Verwaltungsvorschriften stammen ja entweder von einem Vorgesetzen oder (eigentlich der Regelfall) von einer übergeordneten Behörde. Wegen der Weisungsgebundenheit bleibt dem Beamten oder Angestellten dann meist nicht mehr viel Raum für eigenes Ermessen.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Marcus hat geschrieben: Die Eltern habe aufgrund ihrer Hochschulausbildung ohne Zweifel das fachliche Know-How ihre Kinder im Hausunterricht die erforderlichen Grundlagen für einen schulischen Abschluss zu vermitteln. Das zeigt sich auch an ihrem Sohn, der als „Bester“ den Realschulabschluss erwarb.
Ich bezweifle, daß meine Hochschulausbildung mich dazu qualifiziert, Kinder im Hausunterricht zu unterrichten.
Etwas ironisch finde ich es, daß die Familie durch den Staat "verfolgt" wird, der sie finanziert. 900 Euro Kindergeld, der Vater verdient nur 500 Euro…als Haushaltsvorstand sollte er die Familie versorgen und nicht Vater Staat.
???

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Mich nervt diese Diskussion langsam. Die Sachlage zum Thema ist recht überschaubar.

1. Hausunterricht kann wohl in der Regel nur für Kinder in Frage kommen, die keine Hochschulreife anstreben, weil ein derartiges Niveau nunmal recht hoch ist (zumindest in den südostdt. Bundesländern der Bundesrepublik).

2. Die fehlende Möglichkeit für legalen Hausunterricht in der Bundesrepublik ist problematisch und stellt ein Ärgernis dar.

3. Eine radikale Ablehnung der Schulpflicht erscheint auch aus Sicht der christl. Wahrheit nur selten geboten. In der Regel kann ein ordentl. Elternhaus gegensteuern.

4. Wenns gar nicht anders geht, kann eine Familie aus der Bundesrepublik immer noch nach Österreich übersiedeln, wo die Möglichkeit für Hausunterricht gegeben ist. Letzteres würde ich Betroffenen als Anwalt immer wieder raten. Blöd ist es nur, wenn man gleichzeitig auf Kosten des verhassten Staates leben will.

Insgesamt besteht also keine Notwendigkeit zur Fundamentalopposition.
Was meine eigene Biographie angeht, hat mich wohl weniger die Schulpflicht verdorben, als eher der Aggiornamento-Geist im Elternhaus. Ich hätte meinen Vater weniger geschockt, wenn ich mit nem Joint zu Hause rumgelaufen wäre, als mit dem Bekenntnis zur Alten Messe "Ich war froh als das abgeschafft wurde, und du willst mich dahinschleppen". Meine Schulzeit hat mich zumindest zum Semi-Konservativen gemacht, indem ich lernte die postsozialist. Gesellschaft abzulehnen (Dennoch war ich in der Schule nicht unbedingt Außenseiter ;) ).
Linker Pfarrer und Aggiornamento haben eben den Rest brach liegen lassen.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Interessanterweise kann ich allen Deinen 4 Punkten zustimmen… 8)
???

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

anneke6 hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben: Die Eltern habe aufgrund ihrer Hochschulausbildung ohne Zweifel das fachliche Know-How ihre Kinder im Hausunterricht die erforderlichen Grundlagen für einen schulischen Abschluss zu vermitteln. Das zeigt sich auch an ihrem Sohn, der als „Bester“ den Realschulabschluss erwarb.
Ich bezweifle, daß meine Hochschulausbildung mich dazu qualifiziert, Kinder im Hausunterricht zu unterrichten.
Etwas ironisch finde ich es, daß die Familie durch den Staat "verfolgt" wird, der sie finanziert. 900 Euro Kindergeld, der Vater verdient nur 500 Euro…als Haushaltsvorstand sollte er die Familie versorgen und nicht Vater Staat.
Als ich mir zu Beginn meiner Studentenzeit etwas Geld durch Nachhilfe verdienen wollte, wurde von mir erwartet, dass ich den Stoff aus der 1. Sekundarstufe vermitteln kann. Das wurde schlicht vorausgesetzt. Ich würde es mir daher mit der Hilfe entsprechender Lehrbücher zumindest zutrauen, Kinder für den Realschulabschluss fit zu machen.

Ar26 hat aber natürlich recht, dass es allein durch Hausunterricht schwierig werden wird, die Kinder auf das Abitur vorzubereiten. Man könnte sie bestenfalls bei einer staatlich anerkannten Fernschule anmelden und den Kindern bei der Bearbeitung der Studienskripte etwas zur Seite stehen. Das setzt aber Selbstdisziplin bei den Kindern und auch die Bereitschaft der Eltern, sich ständig weiterzubilden voraus.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Eine staatl. anerkannte Fernschule gibt es zumindest für schulpflichtige Kinder nicht.
du hast ganz richtig gesagt, dass es auf Seiten von Eltern und Kind sehr viel Disziplin und Bereitschaft verlangt, die Sache mit dem Hausuntericht durchzuziehen. das wird sich bestimmt nicht jeder zutrauen. Mal abgesehen davon, lernen Abiturienten doch eh ohne Eltern, sie müssen sich den Stoff selber erarbeiten - in Fächern, die sie sich aussuchen können. Da sollte man die autodidaktischen fähgkeiten der 16-19jährigen nicht unterschätzen.
Doch, ich würde mir in manchen Fächern zutrauen, meine Kinder selber zu unterrichten - und dank des "perfekten" bayerischen Schulsystems muss ich das auch. Mit meinen Gs-Kindern darf ich Lesen/Schreiben/REchenen üben, da die Klasse 1x in der Woche Ausflugstag hat, 2 Tage ist die Lehrerin nicht da, 1 Tag ist eine andere Klasse da, weil von denen die Lehrerin krank ist und 1 Tag ist Unterricht, an dem der Klassenausflug vorbereitet wird. ..Die Kinder gehen halt nur zur Beaufsichtigung in die Schule. wenn ich will, dass sie was können, muss ich mich als Mutter mit ihnen dahinterklemmen.
Und glaub mir, bei einer großen Familie lohnt sich der Aufwand - erst recht, wenn sich mehrere Familien zusammenschließen.

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Nueva hat geschrieben:Eine staatl. anerkannte Fernschule gibt es zumindest für schulpflichtige Kinder nicht.
Das ist richtig. Ich ging dabei natürlich von dem Fall aus, dass es unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen von der Pflicht, dass Kinder und Jugendliche eine staatliche Schule oder staatlich anerkannte Ersatzschule besuchen müssen, geschaffen werden.

Nueva hat geschrieben:du hast ganz richtig gesagt, dass es auf Seiten von Eltern und Kind sehr viel Disziplin und Bereitschaft verlangt, die Sache mit dem Hausuntericht durchzuziehen. das wird sich bestimmt nicht jeder zutrauen. Mal abgesehen davon, lernen Abiturienten doch eh ohne Eltern, sie müssen sich den Stoff selber erarbeiten - in Fächern, die sie sich aussuchen können. Da sollte man die autodidaktischen fähgkeiten der 16-19jährigen nicht unterschätzen.
Ohne die Eltern lernen sie im Regelfall schon, da die diese zumeist mit dem Unterrichtsstoff selbst überfordert sind. Nicht wenige Abiturienten bedürfen aber trotzdem der Hilfe von qualifizierten Nachhilfelehrern. Die Anzahl derjenigen Schüler, die sich das notwendige Wissen selbst erarbeiten und auch in Klausuren, wo anspruchsvolle Transferleistungen erwartet werden, entsprechend anwenden können, ist nicht all zu hoch, zumal in der heutigen Zeit ein großer Bildungsdruck besteht, der auch Jugendliche, die eigentlich nicht unbedingt das Zeug für die Oberstufe mitbringen, dazu zwingt, sich dieser Herausforderung zu stellen. Daher müssten sich die Eltern, auch wenn sie selbst die Allgemeine Hochschulreife besitzen, wohl nach all den Jahren, die sie aus der Schule sind, den Unterrichtsstoff erst einmal selbst erarbeiten, wenn sie ihren Kindern bei der Bewältigung der schulischen Anforderungen helfen möchten.

Am besten wäre es wohl, wenn sich die Befürworter des Hausschulmodells zu einem Trägerverein zur Unterhaltung eines eigenen staatlich anerkannten Schulbetriebes zusammenschlössen. Christliche Bekenntnisschulen, an denen die Kinder selbst von bekennenden Christen erzogen werden, dürfte für einige Christen, die sich damit schwer tun, ihre Kinder auf eine staatliche Schule zu schicken, zumindest eine Alternative darstellen, wobei auch hier natürlich zu beachten ist, dass die Vorstellungen, wie die Kinder christlich erzogen werden sollen, vor allem im Hinblick auf das jeweilige Bekenntnis der Eltern, durchaus voneinander abweichen. Christliche Bekenntnisschulen gibt es zwar in Deutschland. Leider ist deren Zahl aber zu gering.

Petra
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Beitrag von Petra »

Im SWR-TV beginnt gerade eine Talk-Show über den Leistungsdruck für Kinder. Der Autor von "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" ist auch dabei. Vielleicht interessiert es ja jemanden.

Kurt
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Beitrag von Kurt »


ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Aus dem Link: Das Ministerium meint:
„Schulpflicht heißt Schulbesuchspflicht“
Es ist einfach traurig, wie der Staat mittels seiner Behörden und selbst über die sogenannten unabhängigen Richter das Volk gängelt und an der kurzen Leine hält.
Natürlich sind die Eltern in der Regel außerstande, ihre Kinder zuhause zu unterrichten. Aber wo dies möglich ist, sollte der deutsche Staat imstande sein, Ausnahmen von der Regel zuzulassen. Vor allem dann, wenn man sieht, dass der zuhause unterrichtete Junge seinen Realabschluß mit der Note 1,1 bestanden hat.

Weiter im Link er nächste Hammer:
Doch im Schulamt fragt man sich, wie Jonathans Weg wohl verlaufen wäre, hätte er die Schule regulär absolviert. Schulamtsdirektor Finke sagt: „Vielleicht hätte er sogar eine Klasse überspringen können.“ Jonathan wird im Juli 16 Jahre alt. Er will nun Schreiner werden, und er ist stolz auf den Ausbildungsplatz. Es war seine einzige Bewerbung.
Da wo das Schulamt sich Fragen stellen sollte, entzieht es sich.
Es weiß auch nicht, was an den Schulen alles abgeht oder nimmt es ganz einfach nicht zur Kenntnis.

Aber diese Antwort sollte es zur Kenntnis nehmen:
Jonathan wird im Juli 16 Jahre alt. Er will nun Schreiner werden, und er ist stolz auf den Ausbildungsplatz. Es war seine einzige Bewerbung.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Nach Österreich umzuziehen ist kein Auswandern. Die finanziellen Folgen würden sich in Grenzen halten. Dort kann man Hausunterricht praktizieren. Man muss ja nicht immer auf volle Konfrontation gehen, wenn auch eine pragmatische Lösung zum Ziel führt.

Die deutsche Rechtslage ist gewiss aber nachbesserungswürdig.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Schon wird die Bluttat von Winnenden und Wendlingen mißbraucht, auf die Familie als Institution einzudreschen und sie weiter zu zerschlagen, anstatt sie zu unterstützen und in ihre angeborenen, natürlichen Rechte zu restituieren:
Die Welt (14. März 2009) hat geschrieben:
Modernes Deutschland
Aus Winnenden müssen Ganztagsschulen folgen

Was lernen wir vermutlich auch aus dem schrecklichen Geschehen von Winnenden? Deutschland braucht ein neues Verständnis von pädagogischer Arbeit – auch, um international zu bestehen. Die Familie kann die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen oft nur unzureichend bilden.

Von Wolfgang Clement

Die Reformen sind „an den wichtigsten Personen, den Lehrern, vorbeigegangen“, beklagt zu Recht der Arbeitskreis Erziehung und Bildung des Frankfurter Zukunftsrates, den der Pädagoge Bernhard Bueb leitet. Bisher … [weiter]
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nachbemerkung: Sowohl bei diesem Artikel wie bei jenem Papsthetzpamphlet, auf welches ich nebenan hinweise, hat die Zensurbehörde des widerlichen Kulturkampf-, Christenverfolgungs- und Familienhasserblatts »Welt« nach diversen zensierenden Eingriffen die Leserkommentarfunktion abgeschaltet. Es lief wohl zu sehr in die falsche Richtung.
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Niels
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Niels »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nachbemerkung: Sowohl bei diesem Artikel wie bei jenem Papsthetzpamphlet, auf welches ich nebenan hinweise, hat die Zensurbehörde des widerlichen Kulturkampf-, Christenverfolgungs- und Familienhasserblatts »Welt« nach diversen zensierenden Eingriffen die Leserkommentarfunktion abgeschaltet. Es lief wohl zu sehr in die falsche Richtung.
Das ist offensichtlich. Also: Die entsprechenden Hetzartikel wenigstens negativ bewerten!
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Juergen
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Juergen »

Wie bei vielen Dingen gibt es auch bei Ganztagsschulen Vor- und Nachteile.

Ich bin gegen Ganztagsschulen, wenn es nur noch solche gibt und jeder gleichsam gezwungen ist, seine Kinder auf eine Ganztagsschule zu schicken. Als Alternative zu anderen Schulformen halte ich aber Ganztagsschulen für nicht ganz übel. Es gibt wirklich Eltern die mit ihren Kindern entweder so überfordert sind, daß sie ihnen keine vernünftige Erziehung angedeihen lassen können oder auch solche, die aufgrund ihrer Arbeit gar keine Zeit mit den Kindern verbringen können. Hier können Ganztagsschulen eine Lücke füllen.

Aber wenn man genauer hinguckt, haben wir ja schon fast sowas wie Ganztagsschulen. Da reicht ein Blick in den Stundenplan von Gymnasien. Der Stundenplan ist teils löcherig wie ein Schweizer Käse, so daß die Schüler morgens früh zur Schule gehen (teilweise wurde die sog. Nullte-Stunde eingeführt = 1 Stunde vor eigentlichem Schulbeginn), dann haben sie zwischendurch mal ein oder zwei oder noch mehr Freistunden und der Schultag endet irgendwann am späten Nachmittag. Vor einiger Zeit las ich etwas von einem Schüler aus einem kleinen Dorf. Der Schüler geht morgens kurz nach sechs Uhr aus dem Haus und nimmt den Bus zur Schule (keine "Ganztagsschule") und kommt dann abends erst gegen sechs Uhr wieder zurück. Grund dafür ist einerseits der Stundenplan der Schule und andererseits die schlechte Busverbindung.
:daumen-runter:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Frankfurter Rundschau (27.03.2009) hat geschrieben:
Baden-Württemberg

Wo Pius-Brüder Schule machen


Von Joachim Wille

Die Schulen der umstrittenen Pius-Bruderschaft standen bisher wenig im Fokus der Öffentlichkeit. In Baden-Württemberg machen nun die SPD und die katholische Kirche Front gegen sie. Die Bruderschaft reagiert empört.

Die SPD-Landtagsfraktion fordert, die beiden Pius-Grundschulen im Land schärfer zu überprüfen und ihnen die Anerkennung zu entziehen. Begründung: Die Ansichten der Bruderschaft seien »mit dem Erziehungs- und Bildungsauftrag für staatlich anerkannte Schulen nicht vereinbar«.

Auch die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart äußerte „massive Vorbehalte“, die sich aus der Pius-Grundhaltung ergäben. So lehnten die Pius-Brüder die Gleichberechtigung der Frau ab, hätten ein gebrochenes Verhältnis zum demokratischen Staat und stünden kritisch zur Religionsfreiheit. Die Schulaufsicht müsse „mit größerer Sorgfalt betrieben werden“, sagte Diözesen-Sprecher …[weiter]
Kurz: Die Diözesanbeamten der südwestdeutschen Metropolie sind reine Büttel und Henker des Régimes und werfen die Kinder der Gläubigen dem Moloch zum Fraß vor.

Man sollte einmal überprüfen, was an den von diesen Bütteln verantworteten Schulen denn noch katholisch ist.
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Welt (31. März 2009) hat geschrieben:
Schäuble verbietet Neonazi-Organisation HDJ

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat den rechtsextremistischen Verein "Heimattreue Deutsche Jugend" verboten. Er sprach von "widerlichen Umtrieben". Nach Angaben des Ministeriums wurden Kinder und Jugendliche in den Ferienlagern der HDJ mit nationalsozialistischen Ideen indoktriniert und militärisch gedrillt.


Seit dem frühen Morgen sind in den vier Bundesländern Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen Wohnungen und Büros von führenden Mitgliedern der Organisation [weiter]
Fein. Und wann werden nun die widerlichen Umtriebe des sodo-bolschewistischen Zwangsunterrichts in Berlin verboten?
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Leguan
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Leguan »

Das Problem mit dem Verbot der HDJ (die wohl tatsächlich neonazistisch war, mit dem ich also kein prinzipielles Problem habe), ist die Begründung. Laut den Medien ist es ganz schlimm, daß es dort Uniformen und Fahnenapell gab, Brauchtumspflege und Volkstanz. Laut Schäuble ist man dort für das „Fortbestehen des deutschen Volkes“ und „ähnlich verbrecherisches Zeug“ eingetreten (Quelle). Hat der Mann jemals das Grundgesetz gelesen, auf das er seinen Amtseid abgeleistet hat? Hilfe, das Grundgesetz ist verbrecherisch und verfassungswidrig! Verbietet es!
Ich denke, durch die Berichterstattung soll das Verbot weiterer nicht NWO-konformer Jugendorganisationen wie Freibund oder KPE vorbereitet werden.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Katholisches (4. Dezember 2009) hat geschrieben:
Achtfacher Familienvater in Erzwingungshaft, weil Kind in der Grundschule nicht an Sexualprojekt teilnimmt

Von Jens Falk

(Greven) Gestern wurde ein Familienvater von acht Kindern von zu Hause abgeholt und bereits zum zweiten Mal in Erzwingungshaft genommen. Der Grund: die Familie weigerte sich, ihr Kind an dem Sexualprojekt „Mein Körper gehört mir“ teilnehmen zu lassen.

Eine katholische Grundschule im Bistum Paderborn beschloß in der Schulkonferenz, daß die Grundschüler verpflichtend an dem Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ teilzunehmen [weiter]
Was sagt der Bischof dazu?
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Christ86
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Christ86 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Katholisches (4. Dezember 2009) hat geschrieben:
Achtfacher Familienvater in Erzwingungshaft, weil Kind in der Grundschule nicht an Sexualprojekt teilnimmt

Von Jens Falk

(Greven) Gestern wurde ein Familienvater von acht Kindern von zu Hause abgeholt und bereits zum zweiten Mal in Erzwingungshaft genommen. Der Grund: die Familie weigerte sich, ihr Kind an dem Sexualprojekt „Mein Körper gehört mir“ teilnehmen zu lassen.

Eine katholische Grundschule im Bistum Paderborn beschloß in der Schulkonferenz, daß die Grundschüler verpflichtend an dem Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“ teilzunehmen [weiter]
Was sagt der Bischof dazu?
:erschrocken: Erzwingungshaft? :vogel: Was soll denn das sein - meine Güte! Klingt nach Totalitarismus.

:hmm: Was wird denn da bei diesem Sexualprojekt vermittelt?
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von cantus planus »

Die Inhaltsangabe des verlinkten Buches klingt ja per se erstmal gar nicht schlecht.
Nein zu sagen und unangenehme Berührungen abzuwehren, ist nicht einfach. Selbstbewussten Kindern fällt es leichter, deutlich zu sagen, was sie mögen und was sie nicht mögen. Deshalb ist es für alle Kinder wichtig, sich ihrer Gefühle und ihres Körpers bewusst zu werden. Denn nur so können sie Grenzen setzen.
Dieses Buch gibt mit seinen klaren Bildern und dem einfachen Text Anregungen zum Gespräch und zum Nachdenken über das Thema „sexuelle Grenzüberschreitung”.
Aber vermutlich wird das Entscheidende in diesem knappen Text nicht erwähnt. Worum geht es wirklich in diesem Buch? Was ist daran zu kritisieren?

Im Übrigen ist es skandalös, wie mit dem Erziehungsrecht der Eltern umgegangen wird. Nicht erst dieser Vorfall macht deutlich, wie radikal das Gutmenschentum seine gesellschaftliche Umerziehungsmaßnahmen durchsetzt.

Vielleicht sollte man einen Erziehungsratgeber für Eltern schreiben: "Wie sage ich 'Nein' zur staatlichen Einmischung in die Erziehung?" - Das Problem ist freilich, dass man im deutschen Bildungssystem, dass mir immer schon ein Dorn im Auge war, kaum noch ein Schlupfloch finden wird. Und Auswandern kommt ja auch nicht für jeden in Frage.
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Marion
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Marion »

Christ86 hat geschrieben: :hmm: Was wird denn da bei diesem Sexualprojekt vermittelt?
steht im verlinkten Artikel
Kritiker des Projekts „Mein Körper gehört mir“ werfen den Befürwortern vor, daß den Kindern suggeriert wird, die Entscheidung zur Ausübung der Sexualität sei lediglich von ihrem Körpergefühl abhängig, aber nicht von Vernunft und Glauben.
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Marion »

cantus planus hat geschrieben: Vielleicht sollte man einen Erziehungsratgeber für Eltern schreiben: "Wie sage ich 'Nein' zur staatlichen Einmischung in die Erziehung?" - Das Problem ist freilich, dass man im deutschen Bildungssystem, dass mir immer schon ein Dorn im Auge war, kaum noch ein Schlupfloch finden wird. Und Auswandern kommt ja auch nicht für jeden in Frage.
Wie stellst du dir das vor?
Die deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht ne Anleitung wie man Kinder von der Schule ungestraft fernhalten kann?
Was glaubst de wo die Autoren dann landen?

Den Christen in Deutschland ist ja noch nichtmal bekannt, daß sie ins Gefängsnis geworfen werden, wenn se auch nur den Versuch unternehmen ihre Kinder anständig zu erziehen und ein bisschen vor dem Sodom-Geist fernhalten wollen.
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von cantus planus »

Hab ich ja schon geschrieben: Es gibt eigentlich in Deutschland kein Schlupfloch mehr.
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Marion »

Wir haben Christenverfolgung und fast keiner nimmt se wahr.
Die Handvoll, die sie wahrnehmen werden nicht ernst genommen.
Das ist ne perverse Situation.

Gabs so etwas in der Geschichte schon mal?
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cantus planus
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von cantus planus »

Ja. Nur sitzen die gefährlichsten Gegner der Kirche heute fest in derselben. Diese Situation scheint mir in diesem Ausmaß schon ziemlich einmalig zu sein. Auch mit der Zeit vor der Reformation oder dem Arianismus ist das nicht oder nur sehr bedingt vergleichbar, zumal auch die außerkirchlichen Voraussetzungen ganz anders sind.

Die Fakultäten sind teilweise vollkommen abgefallen (auch wenn es mittlerweile wieder etwas besser wird. Anlass zur Hoffnung ist aber objektiv noch nicht gegeben), die Seminare eine Katastrophe oder schon geschlossen, die Bischöfe teilweise unglaubliche Fehlgriffe. Und dass quantitativ andauernd und international verbreitet.

Nein, die kirchliche Schizophrenie unserer Tage scheint mir ein recht neues Phänomen zu sein.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Bernado
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Bernado »

cantus planus hat geschrieben:Ja. Nur sitzen die gefährlichsten Gegner der Kirche heute fest in derselben. Diese Situation scheint mir in diesem Ausmaß schon ziemlich einmalig zu sein. Auch mit der Zeit vor der Reformation oder dem Arianismus ist das nicht oder nur sehr bedingt vergleichbar, zumal auch die außerkirchlichen Voraussetzungen ganz anders sind.

Die Fakultäten sind teilweise vollkommen abgefallen (auch wenn es mittlerweile wieder etwas besser wird. Anlass zur Hoffnung ist aber objektiv noch nicht gegeben), die Seminare eine Katastrophe oder schon geschlossen, die Bischöfe teilweise unglaubliche Fehlgriffe. Und dass quantitativ andauernd und international verbreitet.

Nein, die kirchliche Schizophrenie unserer Tage scheint mir ein recht neues Phänomen zu sein.
Bist du dir sicher? Die Lektüre der Dokumente von Trient zeigt, daß es auch damals einen unglaublichen Dreckstall auszumisten galt. Unbildung und Unmoral des Pfarrklerus, völlige Orientierungslosigkeit der "Gläubigen", totale Verweltlichung des höheren Klerus, politisierende, häretisierende, mätressen-finanzierende Bischöfe und Kardinäle...
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von cantus planus »

Ich meine schon, dass das eine andere Qualität hatte: damals gab es einfach zu wenig Bildung. Ich habe mich eingehend z. B. mit dem Lucenius-Protokoll beschäftigt. Die damaligen Mißstände sind evident

Nie zuvor hatten wir aber eine akademische Theologie auf so hohem Niveau, die von jedem angehenden Kleriker 12 Semester lang zu durchlaufen ist. Das Schlimme ist, dass die großartigen Möglichkeiten heute nicht nur schlecht genutzt werden, sondern oft genug sogar klar gegen die Kirche.
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iustus
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von iustus »

Wir kennen doch den Ausgang dieser Misere: Die Pforten der Hölle werden die Kirche, die auf Petrus gebaut ist, nicht überwinden!

Und wir kennen das Rezept: Beten, beten, beten!

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Lufthoheit über den Kinderbetten

Beitrag von Robert Ketelhohn »

iustus hat geschrieben:die Kirche, die auf Petrus gebaut ist!
Nein, auf Petra …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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