Thomas_de_Austria hat geschrieben:Nun ja, in der Altphilologie hast Du m. W. zumindest diese Scherzlein (also speziell auch das, was Robert hier meint) nicht ...
Dann hoffen wir mal, dass du recht hast
Hatte ich eigentlich irgendwo erwähnt, dass ich klassische Philologie studieren möchte oder kam das jetzt gerade zufällig?
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Nun ja, in der Altphilologie hast Du m. W. zumindest diese Scherzlein (also speziell auch das, was Robert hier meint) nicht ...
Dann hoffen wir mal, dass du recht hast
Ich fand es bei denen (auch das "Klima" usw.) eigentlich vergleichsweise angenehm. Ob das überall gleich ist, kann ich zwar nicht sagen, habe persönlich aber keine negativen Erfahrungen gemacht.
Seraphina hat geschrieben:Hatte ich eigentlich irgendwo erwähnt, dass ich klassische Philologie studieren möchte oder kam das jetzt gerade zufällig?
Keine Ahnung, gewusst habe ich es nicht, aber irgendwie vermutet ...[/size]
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Glaube ich auch nicht, nur so Zeug hört/liest man eben im Rahmen von Grammatik-VOs an den Universitäten. Mit gewöhnlicher Grammatik hat das teilweise schon recht wenig zu tun.
Nur wenn man Germanistik studiert oder auch in anderen Sprachen?
Meines Wissens ist das in der Germanistik und besonders der Anglistik stärker ausgeprägt als in der Romanistik oder Slawistik. In der Altphilologie sicher noch weniger.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Juergen hat geschrieben:Dann also anders gefragt:
Ist die Bedeutung
"jemandem (etwas) entdecken" = "jemandem (etwas) offenbaren"
durchaus löblich oder *urks*?
Altertümlich. Ich könnte mich so ausdrücken. Schriftlich natürlich nur.
Im Moment habe ich ja aus gegebenem Anlass etwas mehr Zeit zum Lesen und so lese ich: Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums.
Das Buch ist ein Nachdruck/Neuauflage des Originals von 1837 und insgesamt keine Übersetzung der Texte, sondern eher eine Nacherzählung, wie Schwab im Vorwort selbst schreibt.
Darin kommt diese Konstruktion mit "entdecken" öfters vor, und mir stellte sich die Frage, ob der Autor hier etwas "veraltetes" Deutsch schreibt, oder ob er kreativ unterwegs ist.
Gruß Jürgen
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Juergen hat geschrieben:Im Moment habe ich ja aus gegebenem Anlass etwas mehr Zeit zum Lesen und so lese ich: Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums.
Das Buch ist ein Nachdruck/Neuauflage des Originals von 1837 und insgesamt keine Übersetzung der Texte, sondern eher eine Nacherzählung, wie Schwab im Vorwort selbst schreibt.
Darin kommt diese Konstruktion mit "entdecken" öfters vor, und mir stellte sich die Frage, ob der Autor hier etwas "veraltetes" Deutsch schreibt, oder ob er kreativ unterwegs ist.
Das scheint mir schon damals ein sehr altertümelnde Ausdrucksweise gewesen zu sein.
Es gibt griechisch εὐϕημίζω ebenso wie εὐϕημισμός, daneben aber auch εὐϕημία und εὐϕημέω sowie als Adjektiv εὔϕημος, welches eigentlich das Grundwort der vorgenannten darstellt. Von daher läßt sich sowohl „euphemisieren“ vertreten als auch „euphemieren“. Ein ordentliches, in den Sprachgebrauch eingeführtes Wort ist frreilich weder dies noch jenes. Ich zöge darum, wie oben schon angedeutet, „schönreden“ vor.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Seraphina hat geschrieben:Hab mich halt gestern nur gefragt, ob genanntes Wort auch existiert.
Was soll denn das für eine Frage sein? Ein Wort existiert, sobald es jemand ausspricht oder niederschreibt und sich dann keinen Fehler anstreichen läßt, sondern den Gebrauch selbstbewußt vertritt.
Seraphina hat geschrieben:Hab mich halt gestern nur gefragt, ob genanntes Wort auch existiert.
Was soll denn das für eine Frage sein? Ein Wort existiert, sobald es jemand ausspricht oder niederschreibt und sich dann keinen Fehler anstreichen läßt, sondern den Gebrauch selbstbewußt vertritt.
Ich kann mir doch nicht meine eigene Sprache basteln Wobei, wenn ich an Altah, lan'sch schwöa lan [...]denke...
Seraphina hat geschrieben:Hab mich halt gestern nur gefragt, ob genanntes Wort auch existiert.
Was soll denn das für eine Frage sein? Ein Wort existiert, sobald es jemand ausspricht oder niederschreibt und sich dann keinen Fehler anstreichen läßt, sondern den Gebrauch selbstbewußt vertritt.
Ich kann mir doch nicht meine eigene Sprache basteln Wobei, wenn ich an Altah, lan'sch schwöa lan [...]denke...
Wenn alle immer so gedacht hätten, würden wir heute noch über Grunzlaute kommunizieren.
Lewis Carroll hat geschrieben:
"I don't know what you mean by 'glory,' " Alice said.
Humpty Dumpty smiled contemptuously. "Of course you don't—till I tell you. I meant 'there's a nice knock-down argument for you!' "
"But 'glory' doesn't mean 'a nice knock-down argument'," Alice objected.
"When I use a word," Humpty Dumpty said, in rather a scornful tone, "it means just what I choose it to mean—neither more nor less."
"The question is," said Alice, "whether you can make words mean so many different things."
"The question is," said Humpty Dumpty, "which is to be master—that's all."
Diese Schlußfolgerung ist Schmarrn. Höherentwicklung geschieht eben dadurch, daß sich nicht jeder seine eigene Sprache bastelt, sondern auf den Errungenschaften der anderen weitermacht.
Das sieht man übrigens exemplarisch am Duden: das ist kein Regelwerk mehr, sondern ein Satireheft in Buchformat. Nicht nur, dass bestimmte Regeln sich mit jeder Auflage ändern (und das teils absolut nicht nachvollziehbar); nein, auch die gestrichenen und neu aufgenommenen Begriffe sind wahrlich haarsträubend.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es gibt keine Höherentwicklung der Sprache, im Gegenteil.
Genau, schaut euch nur mal die romanischen Sprachen an; das sind alles Entwicklungen aus dem Latein über Jahrhunderte des Nuschelns.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Protasius hat geschrieben:Genau, schaut euch nur mal die romanischen Sprachen an; das sind alles Entwicklungen aus dem Latein über Jahrhunderte des Nuschelns.
Ja. Und aus dem ungelenken und unbeholfenen Latein ist solch eine schöne Blüte wie die französische Sprache entsprossen. Wahnsinn!
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Protasius hat geschrieben:Genau, schaut euch nur mal die romanischen Sprachen an; das sind alles Entwicklungen aus dem Latein über Jahrhunderte des Nuschelns.
Ja. Und aus dem ungelenken und unbeholfenen Latein ist solch eine schöne Blüte wie die französische Sprache entsprossen. Wahnsinn!
Latein ist weder unbeholfen noch ungelenk, sondern eine der schönsten mir bekannten Sprachen. Französisch ist so kompliziert, daß man nicht nur zig Formen hat, die gleich klingen, aber ganz anders aussehen, sondern sogar noch Grabsteine für nicht mehr geschriebene und gesprochen Buchstaben braucht, um das Wort zu erkennen. Es gibt im Lateinischen zwar vereinzelt Homonyme, aber bei weitem nicht so schlimm wie in der Sprache des manifestierten Nuschelns.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Mein alter Lateinlehrer pflegte das Französische zu bezeichnen als "degeneriertes Vulgärlatein der gallischen Gastarbeiterin nach dem dritten Schlaganfall".
Protasius hat geschrieben:Latein ist … eine der schönsten mir bekannten Sprachen.
Mir gefallen sämtliche romanischen Sprachen, inklusive des Lateins, nicht sehr, Französisch noch am ehesten. Mein Herz schlägt norrön und für’s Russische. Aber de gustibus …
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Protasius hat geschrieben:Latein ist … eine der schönsten mir bekannten Sprachen.
Mir gefallen sämtliche romanischen Sprachen, inklusive des Lateins, nicht sehr, Französisch noch am ehesten. Mein Herz schlägt norrön und für’s Russische. Aber de gustibus …
Russisch ist auch klasse, nordisch kenne ich nicht gut genug. Ansonsten ist Griechisch sehr nett.
Jetzt muß ich noch zum Thema zurückfinden :grübel: Deutsch ist eine wunderbare Sprache, die leider den geschilderten Verschleifungs-/Nuschelprozeß in letzter Zeit zu bestätigen beginnt.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Das deutsch schön ist, halte ich für eine gewagte These. Nichts melodiöses - lauter "Grunzlaute". Nicht umsonst nennt man die Deutschen im Slawischen Немцы/немачки/njemački/niemiecki/Nemec....
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Linus hat geschrieben:Das deutsch schön ist, halte ich für eine gewagte These. Nichts melodiöses - lauter "Grunzlaute". Nicht umsonst nennt man die Deutschen im Slawischen Немцы/немачки/njemački/niemiecki/Nemec....
Müssen ausgerechnet die Völker sagen, die Präpositionen ohne Vokale schreiben können (k, v, s).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009